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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verschlusssystem für
einen Kanal. Obwohl nicht ausschließlich, betrifft sie spezieller
ein Verschlusssystem für
eine Öffnung
einer Lufteinlassleitung einer Brennkammer eines Staustrahltriebwerks.
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Es ist bekannt, dass Staustrahltriebwerke
im Wesentlichen aus einer Brennkammer bestehen, die in einer Ausstoßdüse endet
und in deren Innenraum flüssiger
oder gasförmiger
Brennstoff (der aus einem festen Brennstoff hergestellt werden kann)
und Verbrennungsluft geleitet werden. Diese Verbrennungsluft wird über mindestens
eine Lufteinlassleitung des Typs Luftrohr, das die Luft auffängt, wenn
das Staustrahltriebwerk (oder das Luftfahrzeug, an dem es sich befindet)
sich in Bezug auf die Umgebungsluft bewegt, in die Brennkammer geleitet.
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So erfordert der Betrieb eines Staustrahltriebwerks
das vorherige Hochfahren des Staustrahltriebwerks in Bezug auf die
Umgebungsluft.
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Dazu ist es üblich, das Staustrahltriebwerk
in einer Betriebsanfangsphase, die dem Hochfahren des Staustrahltriebwerks
entspricht, dieses durch ein sich aufbrauchendes, in der Brennkammer
angeordnetes Hilfstriebwerk als Rakete funktionieren zu lassen,
dann wird, wenn das genannte Staustrahltriebwerk eine vorbestimmte
Drehzahl erreicht hat und das Hilfstriebwerk vollständig aufgebraucht
ist, zum eigentlichen Staustrahltriebwerksbetrieb mit Einspritzung
von Kraftstoff und Verbrennungsluft in die Brennkammer übergegangen.
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Ein solcher Betrieb mit zwei Betriebsarten (Betriebsart
Rakete, dann Betriebsart Staustrahltriebwerk) macht es erforderlich,
ein Verschlusssystem vorzusehen, um zum einen eine Öffnung der Lufteinlassleitung
oder des Luftrohrs während
des Betriebs als Rakete zu verschließen um Leckagen der vom sich
aufbrauchenden Hilfstreebwerk erzeugten Gase durch die Öffnung zu
vermeiden, und zum anderen die Öffnung
der Lufteinlassleitung oder des Luftrohrs für den eigentlichen Betrieb
als Staustrahltriebwerk zu öffnen.
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Die Verwendung einer Pendelklappe
mit gesteuerter Öffnung
ist bekannt. In diesem Fall ist jedoch ein besonders hochentwickeltes
Steuerungssystem vorzusehen, das jegliches ungewolltes Öffnen der
Klappe vermeidet, das eine verfrühte
Zündung
des sich verbrauchenden Hilfstriebwerks bewirken und folglich die
Trägervorrichtung
(zum Beispiel ein Flugzeug) einer mit dem Staustrahltriebwerk ausgerüsteten Rakete
beschädigen
könnte.
Vor allem bleibt außerdem
die Klappe nach dem Öffnen
der Lufteinlassleitung am Staustrahltriebwerk, was natürlich Platzprobleme
aufwirft und zum Vorhandensein einer Störmasse während des Staustrahltriebwerksbetriebs
führt.
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Um letzteren Nachteil zumindest zum
Teil zu beseitigen, beschreibt die französische Patentanmeldung FR-
474 594 (oder die verwandte amerikanische Schrift US-4391-094) ein
Verschlusssystem für eine Öffnung zum
Einleiten von Verbrennungsluft in die Brennkammer eines Staustrahltriebwerks,
das Folgendes umfasst:
- – einen Verschluss oder einen
Deckel aus Glas, der die Öffnung
in der Anfangsphase vollständig verschließt; und
- – eine
Zerstörungsvorrichtung,
nämlich
eine mechanische Schlagvorrichtung, die diesen Glasverschluss vor
dem Staustrahltriebwerksbetrieb zerstört. Während dieser Zerstörung wird
der Glasverschluss in kleine Splitter zerbrochen. Da sich der Verschluss
hinter dem Luftrohr befindet und der Einmündung in die Brennkammer entspricht, werden
diese Bruchstücke über die
Brennkammer und die Schubdüse
nach hinten ins Freie ausgestoßen.
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Folglich wird der Verschluss während des Staustrahltriebwerksbetriebs
vollständig
beseitigt.
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Auf jeden Fall hat die Verwendung
einer solchen mechanischen Schlagvorrichtung, die insbesondere einen
Kolben und einen in einer Spitze endenden Schlagbolzen umfasst,
einige Nachteile.
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Tatsächlich
- – wirkt
diese Schlagvorrichtung entweder frontal auf den Verschluss, um
ihn leicht zerbrechen zu können.
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Um eine solche frontale Wirkung zu
erzielen, ist es jedenfalls erforderlich, den Verschluss so in der Lufteinlassleitung
anzuordnen, dass er das Strömen der
Luft beim Staustrahltriebwerksbetrieb stört;
- – oder die
Schlagvorrichtung ist außerhalb
der Lufteinlassleitung angeordnet.
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In diesem Fall kann sie jedoch nur
seitlich auf den Verschluss wirken, was die Wirksamkeit dieser Zerstörungsvorrichtung
verringert, da es sehr viel schwieriger ist, das Glas von einer
solchen Position aus zu zerbrechen und vor allem es vollständig zu zerbrechen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist die Beseitigung dieser Nachteile. Sie bezieht sich auf ein Verschlusssystem
für eine Öffnung eines
Lufteinlasskanals oder einer Lufteinlassleitung einer Brennkammer
eines Staustrahltriebwerks, das es ermöglicht:
- – diese Öffnung des
Kanals zu einem bestimmten Zeitpunkt wirksam zu öffnen; und
- – den
Kanal nach dem Öffnen
der Öffnung
vollständig
freizugeben.
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Erfindungsgemäß ist dazu das Verschlusssystem
des Typs, der Folgendes umfasst:
- – mindestens
einen Verschluss aus Glas, der die genannte Öffnung vollständig verschließen kann; und
- – mindestens
eine Zerstörungsvorrichtung,
die den genannten Glasverschluss so zerstören kann, dass die genannte Öffnung geöffnet wird, wobei
die genannte Zerstörungsvorrichtung
mindestens ein Geschoss und ein steuerbares Schleudermittel umfasst,
das das genannte Geschoss schleudern kann und außerhalb der genannten Lufteinlassleitung
angeordnet und so ausgerichtet ist, dass es das genannte Geschoss auf
den Verschluss schleudern kann, wobei der Verschluss die Eingangsöffnung der
Lufteinlassleitung verschließt,
dadurch
bemerkenswert, dass sich der Verschluss vor der Lufteinlassleitung
in Strömungsrichtung
der Luft in der Lufteinlassleitung befindet, und dadurch, dass das
Geschoss den Glasverschluss zerstören kann, wenn es auf letzteren
geschleudert wird, sodass es nach Zerstörung des Verschlusses direkt
aus dem Staustrahltriebwerk ausgestoßen wird.
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Dank der Erfindung
- – behindert
so das Schleudermittel, da es außerhalb des Kanals angeordnet
ist, das Strömen
der Luft nach dem Öffnen
der Öffnung
nicht, weil der Kanal (Lufteinlassleitung} vollständig freigegeben ist;
und
- – kann
so der Glasverschluss, da das Zerstörungsmittel das Schleudern
eines Geschosses einschließt,
trotz der Entfernung des Schleudermittels und dessen Anordnung außerhalb
des Kanals wirkungsvoll und vollständig zerstört werden.
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Außerdem kann das Schleudermittel
dank der Erfindung so ausgerichtet werden, dass das Auftreffen des
Geschosses auf dem Verschluss an einer Stelle erfolgt, an der die
vollständige
Zerstörung
erleichtert wird, nämlich
an der zerbrechlichsten Stelle des Glasverschlusses, im Allgemeinen
in seiner Mitte, wodurch die Zerstörungswirksamkeit erhöht und optimiert
werden kann.
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Folglich wird im besonderen Fall
eines Staustrahltriebwerks der gesamte Verschluss während des
Staustrahltriebwerksbetriebs beseitigt, was es ermöglicht,
die vorgenannten Nachteile hinsichtlich Platzbedarf und Störmasse zu
beseitigen.
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Zur Optimierung der Genauigkeit des
Auftreffens des Geschosses auf den Verschluss und somit zur Erhöhung seiner
Zerstörungswirksamkeit
umfasst das erfindungsgemäße System
auf vorteilhafte Weise außerdem
eine gerade Geschossführung. Diese
gerade Führung
ist in Form eines Kanals ausgeführt,
von dem ein Ende gegenüber
dem Schleudermittel liegt und das andere Ende zum genannten Verschluss
hin gerichtet ist.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
können
das Schleudermittel, das Geschoss und das Glas des Verschlusses
gemäß verschiedenen üblichen
Ausführungsarten
ausgeführt
werden.
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Vorzugsweise
- – ist jedoch
das Schleudermittel ein pyrotechnischer Schlagbolzen;
- – ist
das Geschoss eine (spitz zulaufende)Kugel mit einem konischen Metallkopf;
und
- – umfasst
der Verschluss ein gehärtetes
Glas, das eine Bruchbeanspruchung von mindestens 190 MPa besitzt.
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Es ist zu beachten, dass das erfindungsgemäße Verschlusssystem
an verschiedenen Typen von Kanälen
eingesetzt werden kann, deren Öffnung oder
Freimachen in Betriebsumgebung erfolgen muss. Dieser Einsatz ist
insbesondere dank der vorgenannten Kennwerte des Verschlusses möglich, da ein
Glas gewählt
werden kann, das mechanische, Temperatur-, Schwingungs- und/oder
elektromagnetische Beanspruchungen aushalten kann, die möglicher
Weise an diesen verschiedenen Arten von Kanälen auftreten.
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In einer bevorzugten Anwendung wird
das erfindungsgemäße Verschlusssystem
auf ein Staustrahltriebwerk angewandt und soll eine Öffnung einer Leitung
zur Einleitung von Verbrennungsluft in die Brennkammer des Staustrahltriebwerks
verschließen,
wobei das Staustrahltriebwerk auf bekannte Weise in einer Betriebsanfangsphase,
die dem Hochfahren des Staustrahltriebwerks entspricht, durch ein sich
aufbrauchendes, in der genannten Brennkammer angeordnetes Hilfstriebwerk
als Rakete funktionieren und dann, wenn das genannte Staustrahltriebwerk
eine vorbestimmte Drehzahl erreicht, als eigentliches Staustrahltriebwerk
mit Einspritzung von Kraftstoff und Verbrennungsluft in die genannte
Brennkammer funktionieren kann, und umfasst das Verschlusssystem
bekanntlich Folgendes:
- – mindestens einen Verschluss
aus Glas, der die genannte Öffnung
während
der Anfangsphase des Betriebs als Rakete vollständig verschließen kann;
und
- – mindestens
eine Zerstörungsvorrichtung,
die den genannten Glasverschluss so zerstören kann, dass die genannte Öffnung für den Staustrahltriebwerksbetrieb
geöffnet
wird.
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Erfindungsgemäß ist das Staustrahltriebwerk
dadurch bemerkenswert, dass das Verschlusssystem die vorgenannten
Kennwerte aufweist, wobei der Verschluss die Eingangsöffnung in
die Lufteinlassleitung vor letzterer in Strömungsrichtung der Luft in der
Lufteinlassleitung verschließt.
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Da das Schleudermittel sich im Inneren
des Staustrahltriebwerks in Höhe
der Lufteinlassleitung (Luftrohr), jedoch außerhalb dieser befindet, wird
das vom Schleudermittel geschleuderte Geschoss nach der Zerstörung des
Verschlusses direkt aus dem Staustrahltriebwerk und dem mit diesem
Staustrahltriebwerk ausgestatteten Flugkörper (Rakete, ...) ausgestoßen. Folglich
besteht keine Gefahr, dass das Geschoss das Staustrahltriebwerk
oder den Flugkörper
beschädigt.
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Da das Geschoss beim Auftreffen auf
den Verschluss viel Energie verliert, ist es nach seinem Ausstoß aus dem
Staustrahltrebwerk außerdem nicht
mehr gefährlich
für Gegenstände (beispielsweise
eine andere Rakete) oder Personen, die sich in der näheren Umgebung
des Staustrahltriebwerks befinden.
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Auf vorteilhafte Weise entspricht
der Verschluss einer Verängerung
der Außenwand
des Staustrahltriebwerks in Höhe
der genannten Eingangsöffnung.
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Da die Eingangsöffnung in der Lufteinlassleitung
verschlossen ist und der Verschluss eine geometrische Fortsetzung
der Außenwand
des Staustrahltriebwerks darstellt, gleitet die Luft während der Anfangsphase
vor dem Übergang
zum Staustrahltgebwerksbetrieb an dieser Wand und ebenfalls an der
Außenfläche des
Verschlusses entlang, ohne dass sie in ihrer Strömung gestört wird, was es insbesondere
eine Verringerung des Luftwiderstands ermöglicht. Außerdem umfasst das erfindungsgemäße Verschlusssystem
mindestens ein Befestigungsmittel aus elastischem Material, vorzugsweise
Gummi, um den Verschluss an der Öffnung
zu befestigen, was eine Dämpfung
der Schwingungen (die insbesondere auf Stöße zurückzuführen sind) ermöglicht.
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So kann dank dieser Verringerung
der Schwingungen eine geringe Stärke
für die
Verkleidungsleiste (an der genannten Öffnung) zum Befestigen des
Verschlusses vorgesehen werden.
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich ebenfalls auf ein Staustrahltriebwerk, das mit einem Verschlusssystem
wie dem vorgenannten sowie versehen ist, sowie auf eine ein solches
Staustrahltriebwerk umfassende Rakete.
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Die Figuren der beigefügten Zeichnung
erleichtern das Verständnis
dafür,
wie die Erfindung ausgeführt
werden kann. In diesen Figuren werden gleiche Elemente mit identischen
Bezugszahlen bezeichnet.
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1 zeigt
schematisch in einem Längsteilschnitt
eine Rakete, die mit einem Staustrahltriebwerk bekannten Typs ausgerüstet ist,
dessen Lufteinlassleitungen mit Verschlüssen versehen sind, die zu erfindungsgemäßen Verschlusssystemen
gehören.
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2 veranschaulicht
in Schnittdarstellung eine bevorzugte Ausführungsart eines erfindungsgemäßen Verschlusssystems.
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In 1 ist
zu Erläuterungszwecken
schematisch eine Rakete 1 mit der Längsachse X-X dargestellt, die
von einem Staustrahltriebwerk 2 bekannten Typs angetrieben
wird.
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Die Rakete 1 umfasst einen
Rumpf 3, der unter anderem übliche Apparate und Ladungen
(die nicht dargestellt sind, da sie nicht in der Erfindung eingeschlossen
sind) sowie einen Kraftstoffbehälter 4 für die Speisung
des Staustrahltriebwerks 2, der am hinteren Teil des Rumpfes 3 befestigt
ist, enthält.
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Das Staustrahltriebwerk 2 umfasst
eine Brennkammer 5, die hinten in einer Ausstoßdüse 6 endet
und vorn mit mehreren Lufteingangsleitungen des Typs Luftrohr 7 verbunden
ist.
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Die Luftrohre 7 sind am
Umfang des Rumpfes 3 angeordnet und fest mit diesem verbunden.
Jedes dieser Rohre umfasst nach vom hin eine Lufteingangsöffnung 8 und
mündet
hinten mit einer Luftauslassöffnung 10 des
Luftrohrs 7 im Vorderteil 9 der Brennkammer 5.
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In jedem Luftrohr 7 ist
ein Stutzen 11 vorgesehen, um den an der Außenwand
des Rumpfes 3 befestigten Teil dieses Rohrs mit der Öffnung 10 zu verbinden,
die dem Eingang der Brennkammer 5 entspricht.
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In der Nähe des Vorderteils 9 der
Brennkammer 5 ist eine Kraftstoffeinspritzvorrichtung 12 vorgesehen.
Die Vorrichtung 12 wird von einer (nicht dargestellten)
Kraftstoffspeise- und
Regelvorrichtung, die auf dem Rumpf 3 befestigt und mit
dem Behälter 4 verbunden
ist, gesteuert.
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Auf den Innenwänden der Brennkammer 5 ist
eine thermische Schutzbeschichtung 13 vorgesehen.
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Die Rakete 1 funktioniert
folgendermaßen:
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Zu Beginn, nach dem Lösen der
Rakete 1 von ihrem Träger,
wird die Rakete, da das Staustrahltriebwerk 2 nicht in
Betrieb ist, von einem sich aufbrauchenden Hilfstriebwerk 14 (zum
Beispiel einer Pulverladung) getrieben, die sich im Inneren der Brennkammer 5 befindet.
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Wenn das Hilfstriebwerk 14 in
Betrieb ist, werden die Luftrohre 7 durch Verschlüsse 15 verschlossen,
die zu erfindungsgemäßen und
nachstehend angegebenen Verschlusssystemen 16 gehören.
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Am Ende des Betriebs des Triebwerks 14, wenn
dieses vollständig
aufgebraucht ist, werden die Verschlüsse 15 geöffnet und
die durch die Öffnungen 8 in
die Luftrohre 7 einströmende
Luft (Pfeile F) wird durch die Öffnungen 10 in
die Brennkammer 5 geleitet.
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Ebenfalls am Ende des Betriebs des
sich aufbrauchenden Triebwerks 14 speist außerdem die Speise-
und Regelvorrichtung die Einspritzvorrichtung 12 mit Kraftstoff
und letzterer wird gezündet. Das
Staustrahltriebwerk geht dann in Betrieb und löst das Triebwerk 14 (das
aufgebraucht ist) ab, um die Rakete 1 anzutreiben.
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Nachstehend werden die erfindungsgemäßen Kennwerte
für ein
einziges Verschlusssystem 16 beschrieben, wobei verstanden
wird, dass diese Kennwerte für
alle Verschlusssysteme 16 des Staustrahltriebwerks 2 existieren.
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Das erfindungsgemäße Verschlusssystem 16 ist
von der Art, die Folgendes umfasst:
- – den Verschluss 15,
der aus zerbrechlichem Glas, das nachstehend beschrieben wird, ausgeführt ist
und eine Öffnung
des Luftrohrs 7 vollständig
verschließt;
und
- – eine
Zerstörungsvorrichtung 17,
um den Verschluss 15 zu zerstören, sodass die Öffnung geöffnet wird.
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Erfindungsgemäß ist das Verschlusssystem 16 dadurch
bemerkenswert (siehe 2),
dass der Verschluss 15 die Eingangsöffnung 8 in das Luftrohr 7 (durch
die Wände 7A und 7B veranschaulicht)
verschließt,
die sich vor letzterem in der Strömungsrichtung F der Luft im
genannten Luftrohr 7 befindet, und dadurch, dass die Zerstörungsvorrichtung 17 Folgendes
umfasst:
- – mindestens
ein Geschoss 18, das den Verschluss 15 aus Glas
zerstören
kann, wenn es auf letzteren geschleudert wird; und
- – ein
steuerbares Schleudermittel 19, das das genannte Geschoss 18 schleudern
kann und außerhalb
des Luftrohrs 7 angeordnet ist, wobei es so ausgerichtet
ist, dass es das Geschoss 18 auf den Verschluss 15 schleudern
kann.
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Das erfindungsgemäße Verschlusssystem 16 besitzt
zahlreiche Vorteile. Dies sind insbesondere folgende:
- – da
das Schleudermittel 19 außerhalb des Luftrohrs 7 angeordnet
ist, behindert es das Strömen der
Luft nach Zerstörung
des Verschlusses 15 im Staustrahlwerkbetrieb nicht. Das
Luftrohr 7 ist dann vollständig freigegeben;
- – da
die Zerstörung
des Verschlusses 15 durch das Verschießen eines Geschosses 18 erfolgt, kann
diese Zerstörung
ohne Kontakt zwischen Verschluss 15 und Schleudermittel 19 erfolgen, das
so vom Verschluss 15 und dem Luftrohr 7 entfernt
liegen kann;
- – da
der Verschluss 15 aus Glas ist und dank der Effektivität der Zerstörungsvorrichtung 17 wird das
Glas in kleine Splitter zerbrochen, die durch die Verbrennungsluft
abgeführt
und über
das Luftrohr 7, die Brennkammer 5 und die Ausstoßdüse 6 aus
dem Staustrahltrebwerk 2 nach hinten ausgestoßen werden;
und
- – da
sich das Schleudermitel 19 in Bezug auf den Verschluss 15,
der eine Außenwand
bildet (weil er die Eingangsöffnung 8 verschließt), innen
(im Staustrahltriebwerk) befindet, wird das vom Schleudermittel 19 abgeschossene
Geschoss 18 nach Zerstörung
des Verschlusses 15 direkt aus dem Staustrahltriebwerk 2 und
der Rakete 1 ausgestoßen.
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Folglich besteht keinerlei Gefahr,
dass das Geschoss 18 das Staustrahltriebwerk 2 oder
die Rakete 1 beschädigt.
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Da das Geschoss 18 bei Auftreffen
auf den Verschluss 15 viel Energie verliert (wobei die
Restenergie nach dem Auftreffen in der nachstehend angegebenen bevorzugten
Ausführungsart
weit unter 8 Joule liegt) ist es außerdem nach seinem Ausstoß aus dem
Staustrahltriebwerk 2 für
Gegenstände
(beispielsweise eine andere Rakete) oder Personen, die sich in der
näheren
Umgebung des Staustrahltriebwerks 2 befinden, nicht mehr
gefährlich.
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In der bevorzugten, in 2 dargestellten Ausführungsart
ist das Mittel 19, das das Geschoss 18 auf den
Verschluss 15 schleudern soll, in Form eines üblichen
pyrotechnischen Schlagbolzens 20 ausgeführt, von dem teilweise ein
Kabel 21 dargestellt ist, mit dem der Befehl zur Steuerung
der Auslösung des
Schlagbolzens 20 übermittelt
werden kann.
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Wein 2 zu
sehen ist, bildet das Schleudermittel 19 einen Winkel β mit der
Längsachse
des Luftrohrs und somit mit der Längsachse X-X des Staustrahltriebwerks 2.
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Erfindungsgemäß kann ein Winkel β gewählt werden,
der die Optimierung der Lage des Auftreffpunkts P des Geschosses 18 auf
dem Verschluss 15 gestattet.
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Vorzugsweise wird das Schleudermitel 19 so ausgerichtet,
dass sich der Auftreffpunkt P an einer Stelle befindet, an der die
vollständige
Zerstörung des
Verschlusses 15 am einfachsten ist, das heißt, im Allgemeinen
in der Nähe
des Mittelpunkts des Verschlusses 15.
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Als Beispiel kann der Winkel β zwischen
10° und
20° betragen,
und der Auftreffwinkel α (zwischen der
Schleuderrichtung und der Ebene des Verschlusses 15) kann
zwischen 40 und 55° liegen.
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Vorzugsweise ist das Glas des Verschlusses 15 ein übliches
gehärtetes
Glas, das eine Bruchbeanspruchung von mindestens 190 MPa sowie die
folgenden Kennwerte besitzt:
- – Stärke e =
8 mm
- – Nennbruchbeanspruchung
Rm = 250 MPa
- – Young-Modul
E = 72000 MPa
- – Dichte
d = 2,5
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Außerdem ist das Geschoss 18 vorzugsweise
eine spitz zulaufende Metallkugel (siehe 2). Es kann sich auch um eine kugelförmige Kugel
oder eine Kugel mit jeder anderen Form handeln.
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Das Zerstörungssystem 16 umfasst
außerdem
eine gerade Führung 22 zum
Führen
des Geschosses, die in Form eines Kanals 22 ausgeführt ist, von
dem ein Ende gegenüber
dem Schleudermittel 19 liegt und das andere Ende zum genannten
Verschluss 15 hin gerichtet ist, was die Optimierung der Genauigkeit
des Auftreffens P des Geschosses 1 auf dem Verschluss 15 gestattet.
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Außerdem ermöglicht es diese gerade Führung 22,
eine hohe Geschwindigkeit des Geschosses 18, im Allgemeinen
von etwa 350 m/s, zu halten. Nach dem Auftreffen wird die Geschwindigkeit
stark verringert, im Allgemeinen auf etwa 25 m/s.
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Wein den 1 und 2 zu
sehen ist, entspricht der Verschluss 15 einer Verlängerung
(die es ermöglicht,
eine geometrische Kontinuität
zu schaffen) der Außenwand 7A des
Luftrohrs 7 in Höhe
der Eingangsöffnung 8.
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So wird während des Fluges das Strömen der
Luft nicht durch eine geometrische Unterbrechung gestört und die
Luft kann leicht an den Außenflächen des
Verschlusses 15 und insbesondere der Wand 7A gleiten,
wodurch die Verringerung des Luftwiderstands möglich ist.
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Im Übrigen ist das Glas des Verschlusses 15, wie
man in Bild 2 sehen kann, auf dem Staustrahltriebwerk durch
Zwischenlegen von Elementen 23 und 24 aus Plastik,
zum Beispiel Gummi, befestigt, wodurch Schwingungen und Stöße gedämpft werden können.
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Dank der Verringerung der Schwingungen und
Stöße kann
eine sehr geringe Stärke
der Leiste 25 der Verkleidung vorgesehen werden.
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Es ist zu beachten, dass der Verschluss 15 befestigt
ist:
- – an
der Leiste 25 durch Einbau dieser Leiste 25 und
des elastischen Elements 23 in eine Aussparung 26 des
Verschlusses 15; und
- – am
anderen Ende durch einen Flansch 27, der das entsprechende
Ende des Verschlusses 15 umgibt und von Schrauben 28 und
Metallstücken 29 gehalten
wird.
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Natürlich kann das erfindungsgemäße Verschlusssystem 16 auf
andere Kanaltypen und nicht nur auf Luftrohre 7 angewandt
werden.