DE3425352C2 - Triebwerk für Raketen mit Staustrahlantrieb und integriertem Beschleunigungsmotor - Google Patents
Triebwerk für Raketen mit Staustrahlantrieb und integriertem BeschleunigungsmotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Triebwerk für Raketen mit Stau
strahlantrieb und integriertem Beschleunigungsmotor, mit ei
ner einzigen Brennkammer, die sowohl zur Verwendung während
einer Beschleunigungsphase als auch während einer Flugphase
mit Staustrahlantrieb bestimmt ist, und mit einer Kammer, in
der das zur Beschleunigung der Rakete dienende, feste Pro
pergol gelagert ist, mit einer für den Schub während der Be
schleunigungsphase optimierten Düse und mit mindestens einer
Lufteintrittsöffnung. Die Lufteintrittsöffnung wird am Ende
der Beschleunigungsphase von dem Propergol freigegeben, um
einem Luftstrom den Eintritt in die Brennkammer zu gestat
ten, der ausreichend groß ist, um den Luftwiderstand der Ra
kete durch die Ejektion eines Gasstromes mit großer Ge
schwindigkeit zu kompensieren, der durch die Verbrennung des
von der Rakete mitgeführten Brennstoffes mittels der zuge
führten Luft erzeugt wird.
Die Erfindung betrifft demnach den Antrieb von taktischen
Raketen, die einen innerhalb der Atmosphäre liegenden Flugbe
reich haben, so daß Luft als einer der zur Verbrennung benö
tigten Stoffe im Inneren eines Staustrahltriebwerkes be
nutzt werden kann.
Die Erfindung befaßt sich demnach genauer mit solchen Stau
strahlraketen, die mit zwei aufeinanderfolgenden Antriebs
phasen arbeiten, nämlich einer Beschleunigungsphase unter
Verwendung eines Raketenmotors, in dem ein Brennstoff und
ein Oxidationsmittel benutzt werden, die sich beide an Bord
der Rakete befinden, und einer Flugphase unter Verwendung
eines Staustrahltriebwerkes, bei dem als Oxidationsmittel
die atmosphärische Luft verwendet wird, die von der Rakete
bei ihrem Flug eingefangen wird, so daß nur der eigentliche
Brennstoff an Bord der Rakete vorhanden sein muß.
Die Realisation solcher Staustahl-Raketen stößt auf Schwie
rigkeiten, weil die optimale Düse für die Beschleunigungs
phase an der engsten Stelle einen sehr viel kleineren Quer
schnitt haben muß als eine Düse, die für die Flugphase mit
Staustrahlantrieb geeignet ist.
So ist bereits aus der FR 22 57 789 ein Triebwerk für Rake
ten mit Staustrahlantrieb bekannt, bei dem sich an die
Brennkammer stromabwärts eine Auslaßdüse anschließt. Dar
überhinaus weist dieses Triebwerk eine, zumindest im hinte
ren Bereich angeordnete Ummantelung auf, die an ihrem strom
aufwärtigen Ende eine Einlaßöffnung hat. Über diese Anord
nung wird ein zusätzlicher Luftstrom als Bypass an dem Trieb
werk, insbesondere der Brennkammer, derart vorbeigeführt,
daß sich am stromabwärtigen Ende des Triebwerks eine Ver
mischung des Bypassluftstromes mit dem Auslaßluftstrom er
gibt. Stromaufwärts der Brennkammer sind ringförmig radiale
Öffnungen vorgesehen, die unter anderem der Brennstoffzufuhr
in den Luftstrom dienen.
Weiterhin ist aus der JP 57-119147 ein Triebwerk mit einer
Brennkammer bekannt, die auf ihrem stromabwärtigen Umfang
mehrere Durchgangsöffnungen aufweist. Diese Durchgangsöff
nungen sollen die einströmende Luft verwirbeln und so die
bessere Vermischung des Brennstoffes mit der Luft zur Erzeu
gung eines zündfähigen Gasgemisches fördern. Am stromabwär
tigen Ende ist nur eine Austrittsöffnung für das Fluid vor
gesehen.
Man hat auch schon Staustrahlantriebe mit integriertem Be
schleunigungsmotor realisiert, die eine einzige Brennkammer
aufweisen, deren Innenwand der beiden Antriebsphasen gemein
sam ist. Diese Brennkammer ist mit einer Laval-Düse verse
hen, die für die Beschleunigungsphase optimiert ist und wäh
rend der Übergangsphase vom Beschleunigungsbetrieb zum Flug
betrieb abgeworfen wird, um am hinteren Ende der Brennkammer
eine Öffnung größeren Querschnittes freizugeben, welche für
die Flugphase mit Staustrahlantrieb geeignet ist.
Aus der Druckschrift Journal of Aircraft and Rockets, Vol. 19, No. 4,
1982, pp. 326-336 ist ein Triebwerk bekannt, bei dem der Beschleu
nigungsmotor in dem Staustrahltriebwerk integriert ist und
weil der Beschleunigungsmotor eine Düse benötigt, die klei
ner ist als die Düse des Staustrahltriebwerkes, wurde eine
ausfahrbare Düse innerhalb der Düse des Staustrahltriebwer
kes angeordnet. Dabei liegt die innere Düse dicht an der äu
ßeren Düse an, so daß nur eine Fluidauslaßdüse vorhanden
ist.
Es hat sich jedoch erwiesen, daß für manche Zwecke diese Art
der Vergrößerung des Querschnittes der Beschleunigungsdüse
unannehmbar ist, beispielsweise bei Kurz- und Mittelstrecken
raketen, weil das Abwerfen der Düse ein Risiko für das
die Raketen abschießende Personal sowie auch für die be
freundeten Truppen und Bewohner sein kann.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, verzichten manche Realisa
tionen auf eine spezielle Düse für den Beschleunigungsbe
trieb. Bei solchen Triebwerken ohne Düse ist die für die Be
schleunigungsphase erforderliche Ladung an festem Propergol
in solcher Weise angeordnet, daß sie einen zentralen Kanal
und am Ende einen sich öffnenden Kegel bildet, um dadurch
eine stabile Verbrennung und einen axialen Schub während der
gesamten Dauer der Beschleunigungsphase zu erzielen. Bei
dieser Art von Raketenmotor sinkt jedoch der Verbrennungs
druck während der Beschleunigungsphase der Rakete erheblich
ab, so daß der mittlere spezifische Impuls während der Be
schleunigungsphase ganz erheblich gegenüber demjenigen Im
puls vermindert wird, der mit der gleichen Menge Propergol
erzielt werden könnte, wenn die Verbrennungsgase durch eine
Düse ausgestoßen würden.
Wenn man die Tatsache in Betracht zieht, daß die Länge der
Verbrennungskammer sich allgemein nach dem Volumen des zur
Beschleunigung erforderlichen Propergols richtet, und daß
jede Erhöhung der Masse des zur Beschleunigung benötigten
Propergols eine Verminderung des für die Flugphase zur Ver
fügung stehenden Brennstoffes um die gleiche Menge zur Fol
ge hat, ist leicht festzustellen, daß eine Verminderung des
Wirkungsgrades während der Beschleunigungsphase eine Vermin
derung der Flugzeit und infolgedessen auch der Reichweite
der Rakete im gleichen Verhältnis nach sich zieht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend be
handelten Mängel zu beseitigen und den Verbrennungsgasen
während der Beschleunigungsphase den Austritt aus einer für
diese Phase optimierten Düse zu gestatten, zugleich aber
auch einen Abwurf der Düse zu vermeiden und trotzdem eine an
die Flugphase mit Staustrahltriebwerk angepaßte Funktion zu
gewährleisten.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einem Triebwerk
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß wenigstens
eine weitere eine zusätzliche Düse bildende Gasaustrittsöff
nung im stromabwärts liegenden Teil der Brennkammer vorgese
hen sind und daß Mittel zum Verschließen einer oder mehrerer
Gasaustrittsöffnungen vorgesehen sind, so daß die zusätzliche
Gasaustrittsöffnung im Zusammenwirken mit der Düse den Aus
stoß der Verbrennungsgase während der Flugphase mit Stau
strahlantrieb gewährleistet.
Nach der Erfindung bleibt demnach die an die Beschleuni
gungsphase angepaßte Düse auch während der Flugphase an ih
rem Platz. Es wird jedoch während dieser Flugphase nur ein
Teil der Verbrennungsgase durch diese Düse ausgestoßen, wäh
rend der Rest durch eine oder mehrere andere Öffnungen ausgesto
ßen wird, die am hinteren Ende der Verbrennungskammer ange
ordnet sind und, ebenso wie die in die Brennkammer führenden
Lufteintrittsöffnungen, nur freigegeben werden, wenn die Ge
samtmenge des zur Beschleunigung dienenden Propergols ver
brannt ist.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind eine oder meh
rere zusätzliche Gasaustrittsöffnungen am stromabwärtigen
entfernten Ende der Brennkammer vorgesehen, wobei die Gas
austrittsöffnungen axial in einer solchen Weise angeordnet
sind, so daß sie einen im wesentlichen axial gerichteten
Gasaustritt ermöglichen.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind eine
oder mehr zusätzliche Gasaustrittsöffnungen in einem ring
förmigen stromabwärtigen Ende der Brennkammer vorgesehen,
wobei die Gasaustrittsöffnungen radial angeordnet sind.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Trieb
werks kennzeichnet sich dadurch, daß die Brennkammer von ei
nem äußeren Mantel umgeben ist, der stromaufwärts über we
nigstens einen Teil des Triebwerkes verlängert ist und einen
durchgehenden Lufteinlaß bildet, wobei an der Brennkammer
angeordnete Lufteintrittsöffnungen einen Teil des während
der Flugphase eingefangenen Luftstromes in die Brennkammer
leiten, während der restliche Teil des Luftstromes an der
Brennkammer vorbeiströmt und durch einen am Ende des Trieb
werkes angeordneten Auslaß aus dem Triebwerk heraustritt oh
ne die Brennkammer durchströmt zu haben, und wobei durch die
zusätzlichen Gasaustrittsöffnungen ein Anteil des Verbren
nungsgasstromes in den restlichen Teil des Luftstromes ge
langt.
Der äußere Mantel der Rakete kann nach hinten bis über die
Düse verlängert sein, um eine Vermischung der Gesamtmenge
der aus der Brennkammer austretenden Verbrennungsgase mit
dem Strom der Sekundärluft zu bewirken.
Die Aufteilung des Luftstromes in einen Anteil αQa, der über
die Lufteintrittsöffnungen zugelassen wird und an der Ver
brennung teilnimmt, und einen Anteil (1-α)Qa, der einen
Kühlstrom bildet, wird als Funktion des erforderlichen Schu
bes und der Temperatur bestimmt, welche für die Wandung der
Brennkammer zulässig ist.
Zwischen der Wand der Brennkammer und dem äußeren Mantel an
geordnete Abstandsstücke dienen zur Zentrierung der Brenn
kammer. Wenn die zusätzlichen Gasaustrittsöffnungen im Be
reich eines ringförmigen Abschnittes seitlich angeordnet
sind, können die Abstandsstücke ein solches Profil haben,
daß der Querschnitt der Luftkanäle zwischen dem äußeren Man
tel und der Wandung der Brennkammer sowohl vor als auch nach
den zusätzlichen Gasaustrittsöffnungen einen Luftstrom mit
Schallgeschwindigkeit gewährleistet.
In vorteilhafter Weise hat die Brennkammer eine dünne und
gut wärmeleitende Wandung.
Verschiedene weitere besondere Merkmale haben sich ebenfalls
als vorteilhaft erwiesen.
So können beispielsweise vor den Lufteintrittsöffnungen zwi
schen dem äußeren Mantel und einem Brennstoffbehälter koni
sche Rampen angeordnet sein, um einen ringförmigen Luftein
laß zu bilden.
Auch während der Beschleunigungsphase sind die Luftkanäle
der Rakete am hinteren Ende nicht verschlossen, so daß die
eingefangene Luft nach hinten austreten kann, um den Luftwi
derstand der Rakete zu vermindern.
Eine im wesentlichen konische Hülle verbindet den hinteren
Einzug der Brennkammer mit der Austrittsebene der Düse, um
einen divergierenden Abschnitt zu bilden, in dem die Mi
schung aus Verbrennungsgasen und Sekundärluft expandieren
kann.
Bevorzugt sind die Lufteintrittsöffnung und die zusätzlichen
Gasaustrittsöffnungen während der Beschleunigungsphase durch
Stopfen verschlossen, die dazu eingerichtet sind, am Ende
der Beschleunigungsphase ausgestoßen zu werden.
Die Brennkammer kann dazu eingerichtet sein, am Ende der Be
schleunigungsphase unter der Wirkung des Gasdruckes automa
tisch axial um eine vorgegebene Strecke nach hinten verscho
ben zu werden, um dadurch die Lufteintrittsöffnungen und/oder
die zusätzlichen Gasaustrittsöffnungen freizugeben, die
von einem Spalt zwischen dem Brennstoffbehälter und der
Brennkammer bzw. der Brennkammer und der Düse gebildet wer
den. Je nach den vorgesehenen Anwendungen kann also die Ver
schiebung der Brennkammer dazu dienen, entweder Luftein
trittsöffnun
gen, Gasaustrittsöffungen oder auch beide Arten von Öffnun
gen gleichzeitig herzustellen.
Insbesondere kann die verschiebbare Brennkammer zunächst
mittels eines Schergliedes fixiert und die geometrische Form
der Brennkammer so gewählt sein, daß am Ende der Beschleuni
gungsphase die Axialkomponente der auf die Brennkammer
wirkenden Druckkräfte ihren Sinn umkehrt und eine den Wider
stand des Schergliedes überschreitende Größe annimmt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung spezieller Ausführungsbeispiele
anhand der beigefügten Zeichnung. Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine erste
Ausführungsform eines Triebwerkes nach der Erfin
dung,
Fig. 2 bis 5 Schnitte längs der Linien II-II, III-III, IV-IV
bzw. V-V durch das Triebwerk nach Fig. 1,
Fig. 6 eine schematische Darstellung zur Veranschauli
chung des doppelten Luftstromes bei einem Trieb
werk nach der Erfindung,
Fig. 7 einen Längsschnitt durch eine Rakete mit einem
weiteren Triebwerk nach der Erfindung, und zwar
in der oberen Hälfte im Zustand der Beschleuni
gungsphase und in der unteren Hälfte im Zustand
der Flugphase, und
Fig. 8 eine vergrößerte Darstellung eines Abschnittes
der Rakete nach Fig. 7.
Die vorliegende Erfindung läßt sich leicht bei unterschied
lichen Ausführungsformen von Staustrahl-Raketen mit inte
griertem Beschleunigungsmotor anwenden. So kann der Luftein
laß für die Betriebsphase mit Staustrahlantrieb frontal,
ringförmig sowie auch an der Oberseite, der Unterseite oder
den Seitenflächen der Rakete angeordnet sein. Weiterhin kann
der für die Flugphase erforderliche Treibstoff flüssig oder
fest sein. Im letzten Fall kann er sich in einem zusätzli
chen Generator eines autopyrolisierbaren Brennstoffes oder
an der Innenwand der Brennkammer befinden.
In Fig. 1 ist der vordere Abschnitt der mit einem Triebwerk
nach der Erfindung versehenen Rakete nicht dargestellt. Es
sind nur ein Brennstoffbehälter 8 und eine Brennkammer 2
sichtbar, die von einem äußeren Mantel 1 umgeben sind, der
nach hinten bis über die dem Ausstoß der Verbrennungsgase
dienende Düse 3 verlängert ist. Die an dem Mantel 1 befe
stigte Brennkammer 2 enthält das für die Beschleunigungs
phase erforderliche Propergol 4 (siehe die untere Hälfte des
Axialschnittes nach Fig. 1). Während der Lagerung und der
Beschleunigungsphase sind den Eintritt von Luft in die
Brennkammer zulassende Lufteintrittsöffnungen 5 durch
Stopfen verschlossen. Während der Flugphase wird der Brenn
stoff, der sich in dem vor der Brennkammer 2 angeordneten,
zusätzlichen Brennstoffbehälter 8 befindet, in die Brennkam
mer injiziert. Außerdem wird Verbrennungsluft, die von der
Rakete bei ihrer Bewegung eingefangen wird, durch die Luft
eintrittsöffnungen 5, die dann freigegeben sind, in die
Brennkammer eingeleitet (siehe obere Hälfte der Fig. 1). Die
in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Ausführungsform ist ange
zeigt bei einer frontalen Luftaufnahme an der Raketenspitze
oder bei Anwendung eines ringförmigen Lufteinlasses, der
sich hinter den Einrichtungen befindet, die gut zugänglich
sein müssen, beispielsweise zum Beladen des Lastenraumes. In
beiden Fällen wird Sekundärluft vor der Brennkammer 2 auf
genommen und kann die gesamte Außenwand der Brennkammer 2
umströmen, wodurch eine homogene Kühlung der Brennkammer und
gleichzeitig eine Vorheizung der Sekundärluft gewährleistet
ist.
Insbesondere kann die Ausführungsform nach Fig. 1 einen
ringförmigen Lufteinlaß 25 aufweisen, der sich links vom
Brennstoffbehälter 8 befindet. Wie aus den Fig. 1 und 2
ersichtlich, wird die Luft zwischen einem äußeren, rohrför
migen Mantel 1 und einer konischen Rampe 9 aufgenommen,
deren Geometrie die charakteristischen Parameter des Luft
einlasses 25 bestimmt.
Fig. 2, die einen Schnitt durch die Rakete in der Ebene des
Lufteinlasses wiedergibt, zeigt die Ausbildung der Rampe 9.
Man erkennt in Fig. 2 drei Sektoren 10, die beispielsweise
aus einem Verbundwerkstoff gegossen oder gespritzt sind. Die
drei Sektoren 10 der Rampe 9 haben mehrere Funktionen. Vor
allem bestimmen sie den Querschnitt 11 des Lufteinlasses 25,
der von den Sektoren 10 und dem äußeren Mantel 1 begrenzt
ist. Weiterhin definieren die Sektoren 10 vermittels der
Spalte 12 zwischen dem Brennstoffbehälter 8 und der Rampe 9
sowie der zwischen den Sektoren 10 angeordneten Löcher 13
eine Grenzschichtfalle. Endlich tragen die Sektoren 10 mit
ihren Stützen bildenden Vorsprüngen 14 zum Zentrieren und
Befestigen des Mantels 1 auf dem Brennstoffbehälter 8 bei.
Im hinteren Abschnitt der Rakete ist die Brennkammer 2 im
Inneren des Mantels 1 mit Hilfe von Abstandsstücken 15
befestigt und zentriert. Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, ist
die Breite der Abstandsstücke 15 nicht konstant, sondern
nimmt von der durch die Schnittebene der Fig. 3 definierten
axialen Position, wo sich die ersten Gasaustrittsöffnungen 6
der Brennkammer 2 befinden, zur weiter hinten liegenden
axialen Position hin ab, die der Querschnittsebene der
Fig. 4 entspricht, in der sich die am weitesten hinten
liegenden Gasaustrittsöffnungen 6 befinden. Die Breite der
Abstandsstücke 15 ist in der Ebene der Fig. 3 ziemlich groß.
Sie ist so berechnet, daß der für den Durchtritt des sekun
dären Luftstromes zwischen Brennkammer 2 und Mantel 1 zur
Verfügung stehende Querschnitt, wo die Luft schon bereits
vorgewärmt ist, zu einem Strom mit Schallgeschwindigkeit
führt. Zwischen den Querschnittsebenen der Fig. 3 und 4
erlauben mehrere Reihen zusätzlicher Gasaustrittsöffnungen 6
das Entweichen von Verbrennungsgasen und infolgedessen
während der Flugphase die Injektion von Verbrennungsgasen in
den sekundären Luftstrom zwischen Mantel 1 und Brennkam
mer 2. Die Breite der Abstandsstücke 15 ist in der Ebene der
Fig. 4 reduziert und in solcher Weise berechnet, daß der
Querschnitt 16 für den Strom nach der Injektion der Verbren
nungsgase noch immer gewährleistet, daß die Mischung aus
Verbrennungsgasen und sekundärem Luftstrom Schallgeschwin
digkeit hat.
Hinter der Ebene der Fig. 4 dehnt sich die Mischung aus
Verbrennungsgasen und sekundärem Luftstrom in einem Diffusor
aus, der einen zentralen Körper 18 hat. Der zentrale Kör
per 18 wird von einer im wesentlichen konischen Hülle gebil
det, welche die hintere Einschnürung der Brennkammer 12 mit
dem divergierenden Abschnitt der Düse 3 verbindet, die sich
an die Brennkammer 2 anschließt.
Am äußersten hinteren Ende des Mantels 1 (Fig. 5) können
sich Einsätze 19 aus einem thermisch isolierenden Material
befinden, die dazu bestimmt sind, der Lenkung dienende
Servomotoren aufzunehmen, wenn es erforderlich ist, solche
Lenkmotoren am Ende der Rakete anzubringen.
Der untere Halbschnitt der Fig. 1 veranschaulicht den Zu
stand der Brennkammer 2 vor der Beschleunigungsphase. Das
zur Beschleunigung dienende Propergol 4 verdeckt die Luft
eintrittsöffnungen 5 sowie auch die zusätzlichen Gasaus
trittsöffnungen 6, die zusätzlich durch Stopfen 7 verschlos
sen sind. Der andere Halbschnitt der Fig. 1 veranschaulicht
die Brennkammer 2 im Zustand der Flugphase mit Staustrahl
antrieb, bei dem die Lufteintrittsöffnungen 5 sowie die
zusätzlichen Gasaustrittsöffnungen 6 geöffnet sind.
Während der Beschleunigungsphase sind die Lufteintrittsöff
nungen 5 durch Stopfen 7 verschlossen, die sich an der
Innenwand der Brennkammer 2 abstützen und auf natürliche
Weise beim Übergang zwischen den beiden Betriebsarten ausge
stoßen werden. Die Stopfen 7, welche die zusätzlichen Gas
austrittsöffnungen 6 verschließen, werden beispielsweise mit
Hilfe von Federn ausgestoßen, wenn die Propergolflamme
erlischt.
Bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist die
Brennkammer 2 durch Aufwickeln eines Fadens hergestellt,
beispielsweise aus einem Quarzfaser-Verbundwerkstoff, dessen
Fasern Einsätze umgeben, die auf dem Wickelkörper an der
Stelle der Lufteintrittsöffnungen 5 aufgebracht worden sind.
Die zusätzlichen Öffnungen 6 können auf gleiche Weise herge
stellt werden. Wenn jedoch die Brennkammer 2 in dem Bereich,
wo die zusätzlichen Gasaustrittsöffnungen 6 anzubringen
sind, einen verstärkten Wandabschnitt 17 aufweist, können
diese Gasaustrittsöffnungen auch durch spanabhebende Bear
beitung angebracht werden.
Fig. 6 erlaubt ein besseres Verständnis der Funktion der
erfindungsgemäßen Rakete in der Flugphase mit Staustrahlan
trieb. In Fig. 6 sind in schematischer Darstellung in Form
eines axialen Halbschnittes der äußere Mantel 1, der Brenn
stoffbehälter 8, die Lufteintrittsöffnungen 5, die Aus
trittsöffnungen 6 für die Verbrennungsgase, die Düse 3 und
der zentrale Ablenkkörper 18 dargestellt. Aus der Darstel
lung der Fig. 6 ist klar ersichtlich, daß lediglich ein
Anteil αQa des Luftstromes Qa, der vom Lufteinlaß 25
aufgenommen wird, durch die Lufteintrittsöffnungen 5 in die
Brennkammer gelangt, wobei α einen Wert bedeutet, der kleiner
als 1 ist. Der Rest (1-α)Qa des aufgenommenen Luftstromes
Qa bildet die Sekundärluft, welche den Raum zwischen der
Wand der Brennkammer 2 und dem äußeren Mantel 1 durchströmt
und an der Verbrennung nicht teilnimmt.
Ein Anteil βQb(β < 1) der Gesamtmenge Qb der Verbren
nungsgase wird axial durch die Düse 3 ausgestoßen, während
der Rest (1-β)Qb der Verbrennungsgase durch die zusätzli
chen Gasaustrittsöffnungen 6 entweicht und sich mit dem
Strom der Sekundärluft (1-α)Qa vermischt. Wenn der äußere
Mantel 1 über die Düse 3 ausreichend weit nach hinten ver
längert ist, ist es möglich, eine Mischung der Gesamtheit
der Verbrennungsgase mit dem Strom der Sekundärluft zu
erreichen. Der Anteil βQb der aus der Düse 3 axial ausge
stoßenen Verbrennungsgase vermischt sich völlig mit dem
Gasstrom [(1-α)Qa + (1-β)Qb] der Gase, die sich außerhalb
der Düse befinden, im Bereich einer ringförmigen Öffnung 26.
Der Betrieb mit doppeltem Strom nach der Erfindung, d. h. die
Betriebsart, bei welcher ein sekundärer Luftstrom (1-α)Qa
den Raum zwischen der Brennkammer 2 und dem Mantel 1 durch
strömt und sich dann mindestens mit einem Teil (1-β)Qb der
Verbrennungsgase vermischt, bietet verschiedene Vorteile im
Vergleich zu der klassischen Betriebsart mit einfachem
Strom.
Der erste Vorteil besteht in einer Verminderung der Ge
schwindigkeit der Gase in der Brennkammer 2, wodurch nicht
nur die Ladungsverluste und der Konvektionskoeffizient an
den Wandungen begrenzt wird, sondern vor allem weil infolge
der Erhöhung der Verweilzeit der Verbrennungsvorgang verbes
sert wird. Da die Länge der Brennkammer in der Praxis durch
die zur Beschleunigung benötigte Menge an Propergol bestimmt
ist, ist sie etwa die gleiche wie bei einem Staustrahltrieb
werk mit einfachem Fluß. Demgemäß führt die geringe Ge
schwindigkeit in der Verbrennungskammer zu einer guten
Stabilisierung der Flamme und einem guten Wirkungsgrad der
Verbrennung.
Ein weiterer Vorteil besteht in der Möglichkeit, die Wandun
gen der Brennkammer 2 wirksam zu kühlen, da der äußere
Konvektionskoeffizient zu der unverbrauchten Luft deutlich
größer ist als der innere Konvektionskoeffizient zu den
heißen Gasen. Die Tatsache, daß die durch die Wandung der
Brennkammer 2 übertragene Wärme zum Aufheizen und damit zur
Beschleunigung des Sekundärstromes dient, ist es nicht
nachteilig, wenn die Wandung der Brennkammer 2 dünn und gut
wärmeleitend ist, sofern nur gewährleistet ist, daß das
Material oxidationsfest ist. Dieser Vorteil ist von besonde
rem Interesse im Hinblick darauf, daß jede Verminderung der
Dicke der Brennkammerwand zu einer Verbesserung des Gesamt
verhaltens der Rakete führt, denn es wird dadurch der Bedarf
an Propergol oder aber an Brennstoff vermindert.
Im übrigen steht bei einem Staustrahltriebwerk mit doppeltem
Strom die Zylinderwandung der Brennkammer 2 unter Druckaus
gleich. Der interne Überdruck in der Flugphase ist am vorde
ren Ende Null und bleibt am hinteren Ende klein.
Endlich ist zu bemerken, daß bei einem klassischen Stau
strahltriebwerk mit integriertem Beschleunigungsmotor in der
Beschleunigungsphase die Lufteintrittsöffnungen zur Verbren
nungskammer notwendigerweise geschlossen sind, so daß der
Lufteinlaß der Rakete vollständig zur Erhöhung des Luftwi
derstandes um einen Betrag ΔF beiträgt. Bei einem Stau
strahltriebwerk mit doppeltem Strom ist die Erhöhung des
Luftwiderstandes in der Beschleunigungsphase auf einen Wert
αΔF beschränkt, wobei α ein Koeffizient kleiner als 1 ist,
der durch den Anteil der Luft bestimmt ist, der durch die
Lufteintrittsöffnungen 5 während der Flugphase injiziert
wird. Im Vergleich zu einem klassischen Staustrahltriebwerk
erlaubt es daher die Erfindung, einen Schub (1-α)ΔF zurück
zugewinnen, der sich zu dem Schub des Feststofftriebwerkes
während der Beschleunigungsphase der Rakete addiert.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß ein Triebwerk
nach der Erfindung ebenso wie ein Staustrahltriebwerk mit
Beschleunigungsmotor ohne Düse nicht das Abwerfen eines
schweren und kompakten Körpers verlangt und trotzdem Eigen
schaften hat, die den Eigenschaften der kombinierten Stau
strahl-Raketen-Triebwerke mit abwerfbarer Düse vergleichbar
sind.
Die Fig. 7 und 8 veranschaulichen eine zweite Ausführungs
form der Erfindung, bei der die Öffnung der Lufteintritts
öffnungen 105 und der zusätzlichen Gasaustrittsöffnungen 106
automatisch dank der Verschieblichkeit der Brennkammerstruk
tur erfolgt.
Das in den Fig. 7 und 8 dargestellte Triebwerk weist eine
Düse 103 auf, die auf die Funktion während der Beschleuni
gungsphase abgestimmt ist und am äußeren Mantel 101 der
Rakete befestigt ist, der die Kräfte des Innendruckes und
die beim Flug auftretenden Kräfte aufnimmt. Eine Brennkam
mer 102, die zunächst das zur Beschleunigung erforderliche
Propergol enthält, ist an dem äußeren Mantel mittels Ab
standshalter 109 befestigt, die einen freien Raum zwischen
dem äußeren Mantel 101 und der Wandung der Brennkammer 102
begrenzen. Die Brennkammer 102 kann nach hinten gleiten,
wenn bei Brennschluß des Beschleunigungsmotors die Resultie
rende der Druckkräfte auf ihre Vorderfläche größer wird als
der Widerstand eines abscherbaren Verbindungselementes. Ein
Behälter 108, der vor der Brennkammer 2 angeordnet ist,
enthält einen sich selbst entzündenden festen Brennstoff für
die Flugphase mit Staustrahlantrieb. Der Behälter 108 ent
zündet sich durch einfache Annäherung und nimmt an dem Schub
des Beschleunigungstriebwerkes teil. Bei Staustrahlbetrieb
findet eine spontane Entzündung beim Kontakt mit Sauerstoff
statt. Daher ist für die Flugphase keine besondere Zündein
richtung erforderlich.
Die Funktion des Beschleunigungsmotors ist die gleiche wie
bei der zuerst beschriebenen Ausführungsform. Eine in der
Düse 103 angeordnete Zündeinrichtung ermöglicht es, das in
der Brennkammer 102 enthaltene, feste Propergol in Brand zu
setzen.
Bei der Beschleunigung der Rakete nimmt der Druck der einge
fangenen Luft zu. Wenn gegen Ende der Verbrennung die Resul
tierende aus dem Druck in der Brennkammer und dem Druck der
von außen auf die Brennkammer 102 einwirkenden Luft sich
umkehrt und dann größer wird als der Widerstand eines Scher
gliedes, das zunächst zum Festhalten der Brennkammer 102
dient, gleitet die Brennkammer nach hinten und öffnet am
vorderen und hinteren Ende ringförmige Zwischenräume 105,
106, welche den Eintritt von Luft in die Brennkammer 102 und
den Ausstoß von Verbrennungsgasen ermöglichen. Der Übergang
zwischen der Beschleunigungsphase und der Flugphase unter
scheidet sich demnach von der zuerst beschriebenen Ausfüh
rungsform. Während der Flugphase werden die in der Brennkam
mer 102 erzeugten Verbrennungsgase hoher Geschwindigkeit
teilweise mit dem sekundären Luftstrom in dem freien Raum
126 vermischt, der eine offene Ringkammer bildet, die sich
zwischen dem Mantel 101 und der Düse 103 der Verbrennungs
kammer 102 befindet, und zwar hinter dem ringförmigen Zwi
schenraum 106, der eine zusätzliche Düse bildet. Hilfsmotore
für Ruder 122 können sich in Gehäusen 120 befinden, die an
dem äußeren Mantel 101 innerhalb des Raumes befestigt sind,
der die Mischkammer bildet.
Die Verbindung zwischen dem Behälter 108 für den festen,
selbstentzündlichen Brennstoff und die Brennkammer 102
erfolgt über eine zentrale Axialöffnung 121, die sich im
hinteren Boden des Behälters 108 befindet. Der sich vor dem
Behälter 108 befindende Raketenkopf 123 weist eine Spitze
124 auf, die zusammen mit dem äußeren Mantel 101 einen
vorderen, ringförmigen Lufteinlaß 125 begrenzt. Diese Aus
bildung hat den Vorteil guter aerodynamischer Eigenschaften
unter Beibehaltung eines rotationssymmetrischen Aufbaues.
Die Lufteintrittsöffnung 105 für die Brennkammer 102, die
während der Flugphase hergestellt wird, ist ringförmig. Der
Querschnitt der Lufteintrittsöffnung 105 ist etwa gleich der
Hälfte des Querschnittes der Brennkammer 102. Die Erweite
rung der so gebildeten Querschnitte hat die Erzeugung von
Umwälzungen zur Folge, welche die Verbrennung stabilisieren.
Die zentrale Düse 103, der Ansatz 110 am hinteren Boden der
Brennkammer 102, der während der Beschleunigungsphase auf
der Düse 103 aufsitzt, und die Ansätze 111 und 112 am vor
deren Boden der Brennkammer 102 bzw. am hinteren Boden des
Behälters 108, die während der Beschleunigungsphase bei der
Abdichtung der Brennkammer 102 zusammenwirken, sind aus
kurzen Fasern hergestellt, insbesondere kurzen Quarzfasern,
die in ein Phenolharz eingebettet sind. Auf diese Weise
können Schwierigkeiten vermieden werden, die sich aus der
unterschiedlichen Ausdehnung von Metallteilen ergeben könn
ten.
Bei der in den Fig. 7 und 8 dargestellten Ausführungsform
der Erfindung weist der Ansatz 110 am hinteren Ende der
Brennkammer 102 einen zur Längsachse der Rakete zentrischen
zylindrischen Teil 115 auf. In der Ausgangsstellung umgibt
der zylindrische Teil 115 einen entsprechenden zylindrischen
Abschnitt 116 der Düse 103 und bildet so einen dichten
Abschluß. Bei Bedarf kann ein Dichtungsring 113 zwischen den
zueinander koaxialen zylindrischen Teilen 115 und 116 ange
ordnet sein, die demgemäß ein Mittel 107 zum Verschließen
der zusätzlichen Ringöffnung 106 bilden. Beim Übergang von
der Beschleunigungsphase zur Flugphase gleitet der äußere
zylindrische Teil 115 einfach von dem inneren zylindrischen
Abschnitt 116 ab und gibt so eine zusätzliche Ringöffnung
106 zum Ausstoß der Brenngase frei. Am vorderen Ende der
Brennkammer 102 weist der Ansatz 111 einen kreiszylindri
schen Kragen 117 auf, der in der Ausgangsstellung in eine
entsprechende Nut 118 eingreift, die sich am Ansatz 112 des
Behälters 108 befindet. Zwischen dem Kragen 107 des An
satzes 111 und der Nut 118 des Ansatzes 112 befindet sich
ein Dichtungsring 114. Die Nut 118 und der Kragen 117 haben
einander gegenüberstehende Flächen, die sich parallel zur
Achse der Rakete erstrecken, so daß sie beim Übergang von
der Beschleunigungsphase zur Flugphase ein leichtes Ver
schieben der Brennkammer 102 zulassen.
Als Beispiel sei angegeben, daß das Verhältnis zwischen dem
Querschnitt des Lufteinlasses 125 und dem Bezugsquerschnitt,
der durch den Querschnitt der Brennkammer 102 gegeben ist,
im Bereich von 0,4 liegen kann, während das Verhältnis
zwischen dem Querschnitt der Lufteintrittsöffnung 105 und
dem Querschnitt der Brennkammer 102 im Bereich von 0,5
liegen kann. Das Verhältnis zwischen der engsten Stelle der
Düse 103 und dem Querschnitt der Brennkammer 102 kann im
Bereich von 0,06 liegen, während der Querschnitt der Gas
austrittsöffnung(en) 106 etwa das Doppelte des Querschnittes
der Düse 103 an deren engster Stelle betragen kann. Der
Querschnitt für den Durchtritt der Sekundärluft zwischen dem
äußeren Mantel 101 und der Brennkammer 102 kann etwa das
1,4-fache des Querschnittes der Düse 103 betragen.
Claims (11)
1. Triebwerk für Raketen mit Staustrahlantrieb und inte
griertem Beschleunigungsmotor, mit einer einzigen
Brennkammer, die sowohl zur Verwendung während einer
Beschleunigungsphase als auch während einer Flugphase
mit Staustrahlantrieb bestimmt ist, mit einer Kammer, in
der das zur Beschleunigung der Rakete dienende, feste
Propergol gelagert ist, mit einer für den Schub während
der Beschleunigungsphase optimierten Düse und mit min
destens einer Lufteintrittsöffnung, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens eine weitere, eine zusätzliche
Düse bildende Gasaustrittsöffnung (6; 106) im stromab
wärts liegenden Teil der Brennkammer (2; 102) vorgese
hen ist und daß Mittel (7; 107) zum Verschließen einer
oder mehrerer der Gasaustrittsöffnungen (6; 106) vorge
sehen sind.
2. Triebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine oder mehrere zusätzliche
Gasaustrittsöffnungen (106) am stromabwärtigen,
entfernten Ende der Brennkammer (102) vorgesehen
sind, wobei die Gasaustrittsöffnungen (106) axial
angeordnet sind.
3. Triebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine oder mehrere zusätzliche
Gasaustrittsöffnungen (6) in einem ringförmigen,
stromabwärtigen Ende der Brennkammer (102) vorgesehen
sind, wobei die Gasaustrittsöffnungen (106) radial
angeordnet sind.
4. Triebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brennkammer (2; 102) von
einem äußeren Mantel (1; 101) umgeben ist, der
stromaufwärts über wenigstens einen Teil des
Triebwerkes verlängert ist und einen durchgehenden
Lufteinlaß (25; 125) bildet, wobei an der Brennkammer
(2; 102) angeordnete Lufteintrittsöffnungen (5; 105)
einen Teil (αQa) des während der Flugphase
eingefangenen Luftstromes (Qa) in die Brennkammer (2;
102) leiten, während der restliche Teil ((1-α)Qa) des
Luftstromes an der Brennkammer (2; 102) vorbeiströmt
und durch einen am Ende des Triebwerkes angeordneten
Auslaß (26; 126) aus dem Triebwerk heraustritt ohne
die Brennkammer durchströmt zu haben, und wobei durch
die zusätzlichen Gasaustrittsöffnungen (6; 106) ein
Anteil des Verbrennungsgasstromes ((1-β)Qb) in den
restlichen Teil ((1-α)Qa) des Luftstromes gelangt.
5. Triebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der äußere Mantel (1) des Triebwerkes stromabwärts bis
über die Hauptdüse (3; 103) verlängert ist.
6. Triebwerk nach Anspruch 3 und einem der Ansprüche 4
oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Wan
dung der Brennkammer (2) und dem äußeren Mantel (1) Ab
standsstücke (15) angeordnet sind.
7. Triebwerk nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine im wesentlichen konische Hülle
(18) den stromabwärtigen Einzug der Brennkammer (2) mit
der Austrittsebene der Düse (3) verbindet und zusammen
mit dem benachbarten Abschnitt des Mantels (1) einen
divergierenden Abschnitt bildet, in dem die Mischung
aus Verbrennungsgasen und Sekundärluft
((1-α)Qa + (1-β)Qb) expandieren kann.
8. Triebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lufteintrittsöffnung (5) und
die zusätzlichen Gasaustrittsöffnungen (6) durch ent
fernbare Stopfen (7) verschlossen sind.
9. Triebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Brennkammer (102) um eine vorge
gebene Strecke axial beweglich ist und sich unter der
Wirkung des Gasdruckes verschiebt, um dadurch die Luft
eintrittsöffnungen (105) und/oder die zusätzlichen Gas
austrittsöffnungen (106) freizugeben.
10. Triebwerk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die verschiebbare Brennkammer (102) mittels eines
Schergliedes fixiert ist.
11. Triebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düse (103) und die Absätze
(110, 111, 112) aus einem aus kurzen Fasern geformten
Verbundwerkstoff hergestellt sind.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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