DE600638C - Schaltung zur Erzeugung von Schleichdrehzahlen bei Asynchronmotoren, insbesondere fuer Webstuhlantriebe - Google Patents
Schaltung zur Erzeugung von Schleichdrehzahlen bei Asynchronmotoren, insbesondere fuer WebstuhlantriebeInfo
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Description
Bei manchen elektrischen Antrieben mit Asynchronmotoren, besteht das Bedürfnis, zeitweise
eine erheblich verringerte Drehzahl vom Stillstand aus zu erreichen· (unterhalb 1J3
der Nenndrehzahl). Dadurch werden z.B. bei Webstuhlantrieben die Vorbereitungsarbeiten
erheblich erleichtert. Bevor der Stuhl in .„Betrieb gesetzt wird, muß man ihn in
eine bestimmte Lage bringen, das sogenannte Schußsuchen. Dies geschieht bei nicht regelbaren
Asynchronmotoren durch sehr kurzzeitiges Einschalten, wobei infolge des schnellen
Hochlaufes die gewünschte Lage oft überschritten wird, so daß man meist erst
*5 durch mehrmaliges Probieren in die richtige
Stellung kommt. Das Schußsuchen, wird naturgemäß erheblich erleichtert, wenn der
Motor bei dieser Arbeit mit einer niederen Drehzahl läuft.
Bekanntlich kann man zur Erzielung der zweiten Drehzahl eine zweite Ständerwicklung
mit entsprechend größerer Polzahl oder eine einzige polumschaltbar Wicklung verwenden.
Im ersten Falle kann jeweils nur eine Wicklung benutzt werden, der Motor wird also nicht voll ausgenutzt. Im anderen Falle
erfordert eine auf zwei Polzahlen, umschaltbare Wicklung bei den in Frage kommenden
Polzahlverhältnissen viele Schaltenden und einen Polumschalter mit vielen Kontakten.
Es ist auch vorgeschlagen worden, die kleine Drehzahl durch Schleichdrehzahlen (durch
Oberfelder bedingte Drehzahlen) des antreibenden Asynchronmotors zu erzielen. Dabei
wird entweder eine Läuferwicklung verwendet, die das Moment des Hauptfeldes stark
herabsetzt, oder es werden nur Oberfelder im negativen Drehzahlbereich zur Erzeugung
der Schleichdrehzahl herangezogen. Im ersten Falle ist zum Betrieb des Motors mit einer
dem Hauptfeld entsprechenden Drehzahl eine weitere Läuferwicklung erforderlich, so daß
diese Anordnung ebenso unvorteilhaft ist wie ein polumschaltbarer Motor für zwei
Drehzahlen und somit durch die Venvertung der Schleichdrehzahl grundsätzlich nichts
gespart ist. Mit der zweiten Anordnung ist es nicht möglich, vom Stillstand aus auf die
Schleichdrehzahl zu gelangen, weil die Oberfelder, im negativen Drehzahlbereich liegen.
Man kann damit nur den Motor von der vollen Drehzahl auf die ächleichdrehzahl herabregeln.
Bei beiden bekannten Anordnungen zur Erzielung von, Schleichdrehzahlen bleiben
ferner die Oberfelder in der betriebsmäßigen Schaltung für die Nenndrehzahl
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Ernst Wolf gang Krebs in Berlin-Charlottenburg.
in voller Größe erhalten·, was für den Momentverlauf und die Geräuschbildung des
Motors sehr schädlich ist.
Erfindungsgemäß werden alle diese Nachteile dadurch vermieden, daß zur Erzeugung
der Schleichdrehzahlen von Asynchronmotoren nur ein Teil der Ständerwicklung ans
Netz gelegt wird, wodurch große Oberfelder entstehen. In der betriebsmäßigen Schaltung
ίο mit der Nenndrehzahl wird dagegen die ganze Wicklung gespeist. Die Schleichdrehzahl wird
ohne besondere Hilfsmittel nur durch Verstümmeln der Ständerwicklung erzeugt. Dabei
ist die Schaltung wesentlich einfacher und mit weniger Wicklungsenden durchzuführen
als etwa bei einer polumschaltbar«! Wicklung. Das trifft besonders dann zu,
wenn sich nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Ständerwicklung aus gleichartigen
Wicklungsteilen zusammensetzt, die während des normalen Betriebes parallel geschaltet
werden. Außerdem werden die Oberfelder nur so lange erzeugt, als sie zur Drehmomentbildung
herangezogen werden sollen. In der Schaltung für Nenndrehzahl behält der Motor also seine normalen Betriebseigenschaften·
bei.
Ein Beispiel für die Schaltung nach der Erfindung zeigen die Abb. 1, 2 und 3 für
eine Dreiphasenwicklung. In Abb. 1 ist die normale Anordnung einer einschichtigen
Zweilochwicklung für einen vierpoligen Motor dargestellt. Aus Abb. 2 ist ersichtlich,
welche von den· Spulen 1 bis 12 zu den
beiden Wicklungsteilen verbunden werden, von denen beim Anlassen nur einer ans Netz
gelegt wird. Abb. 3 gibt' die betriebsmäßige Schaltung wieder, bei der die beiden. Wicklüngszweige
parallel zueinander liegen. Bei dem vorliegenden Beispiel ist jeweils die
äußere Spule des einen· Polpaares (z. B. Spule ι) mit der gleichphasigen inneren Spule
des anderen- Polpaares (Spule 8) verbunden. Dadurch wird erreicht, daß bei der Parallel·
schaltung der gleichphasigen Wicklungsteile keine Ausgleichsströme entstehen können.
Diese Schaltung ist nur bei Wicklungen für gerade Polpaarzahlen möglich.
Eine andere Art der Schaltung, die auch . für ungerade Polpaarzahlen geeignet ist, ist
beispielsweise in den Abb. 4 bis 6 dargestellt, ebenfalls für die vierpolige dreiphasige Zweilochwicklung.
Wie aus Abb. 4 hervorgeht, ist die Wicklung sechsphasig angeordnet, die in bekannter Weise durch Gegenschalten
der um eine Polteilung, versetzten Spulen zu einer Dreiphasenwicklung verbunden wird.
Abb. S zeigt die beiden gleichartigen Wicklungsteile in Dreieckschaltung, die in diesem
Falle jeweils aus den gleichsinnig geschalteten Spulen·, welche um eine Polpaarteilung ·
versetzt sind (beispielsweise Spulen 1 und 7), gebildet werden. Durch Parallelschalten der
beiden "Wicklungszweige erhält man die betriebsmäßige
Schaltung (Abb. 6) mit der normalen Feldverteilung.
Claims (4)
1. Schaltung zur Erzeugung von Schleichdrehzahlen bei Asynchronmotoren,
insbesondere für Webstuhlantriebe, gekennzeichnet durch Anschalten eines Teiles der Ständerwicklung an das Netz.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Ständerwicklung
aus gleichartig- gewickelten Teilen zusammensetzt, die während des normalen
Betriebes (mit Nenndrehzahl) parallel geschaltet werden.
3. Schaltung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Motoren
- mit geraden . Polpaarzahlen aus aufeinanderfolgenden
Polen Spulen verschiedener Weite (1 und 8, 2 und 7) für je einen der gleichartigen Wicklungsteile zu einer
Phase zusammengeschlossen sind.
4. Schaltung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei sechsphasig
angeordneten Spulen, welche durch Gegenschalten der um eine Polteilung
versetzten Spulen zu einer Dreiphasenwicklung verbunden sind, die untereinander gleichsinnig anzuschließenden Spulen
(1, 3, 5 usw. bzw. 2, 4, 6 usw.) zu je einem Wicklungsteil verbunden sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Berlin, gedrückt in DEn nKicnsniuickfeufcl
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA65441D DE600638C (de) | 1932-03-20 | 1932-03-20 | Schaltung zur Erzeugung von Schleichdrehzahlen bei Asynchronmotoren, insbesondere fuer Webstuhlantriebe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA65441D DE600638C (de) | 1932-03-20 | 1932-03-20 | Schaltung zur Erzeugung von Schleichdrehzahlen bei Asynchronmotoren, insbesondere fuer Webstuhlantriebe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE600638C true DE600638C (de) | 1934-07-27 |
Family
ID=6943809
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA65441D Expired DE600638C (de) | 1932-03-20 | 1932-03-20 | Schaltung zur Erzeugung von Schleichdrehzahlen bei Asynchronmotoren, insbesondere fuer Webstuhlantriebe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE600638C (de) |
-
1932
- 1932-03-20 DE DEA65441D patent/DE600638C/de not_active Expired
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