-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur großtechnischen
Produktion einer Zubereitung von reifen und unreifen endokrinen
Pankreaszellen und ihre Verwendung zur Behandlung von Diabetes mellitus.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Diabetes
mellitus ist als chronischer Zustand von Hyperglykämie definiert.
Diese Störung
des Stoffwechsels tritt auf, wenn die Freisetzung von Insulin entweder
als Folge eines primären
Defekts auf der Ebene der Insulin produzierenden beta-Zellen oder
sekundär,
wenn die beta-Zellen den erhöhten
peripheren Widerstand gegen Insulin nicht kompensieren können, nicht
ausreichen wird. Der Verschiebung zu erhöhten Glucosespiegeln kann durch
anhaltende Anpassungen des Lebensstils und durch tägliche Verabreichung
von hyperglykämischen
Mitteln in Form von Insulininjektionen oder Sulfonylharnstoff-Tabletten
entgegengewirkt werden. Mit derzeitigen Behandlungen gelingt jedoch
keine erfolgreiche vollständige
Normalisierung der Glucosehomöostase.
Diabetische Patienten sind daher mit dem Risiko konfrontiert, chronische
Komplikationen als Folge rezidivierender Vorfälle von Hyperglykämie zu entwickeln.
Es ist bekannt, dass sie ein höheres
Auftreten von Retinopathie und Blindheit, von Nephropathie und Nierenversagen,
von Neuropathie und Amputationen, von Vaskulopathie und kardiovaskulärer Erkrankung
als Gruppe zeigen. Diabetes wird daher als wichtiges Gesundheitsproblem
betrachtet. Die Erkrankung wird bei mehr als 5 Prozent der westlichen
Bevölkerung
diagnostiziert. Ihr Einfluss auf die Lebensqualität von jedem
Patienten variiert, dauert jedoch das ganze Leben (Report of the
Expert Committee an the Diagnosis and Classification of Diabetes
Mellitus [Bericht des Expertenkomitees über die Diagnose und Klassifizierung
von Diabetes Mellitus], Diabetes Care 20, 1183–1197, 1997).
-
Derzeit
wird eine Vielzahl von Strategien in dem Versuch untersucht, Möglichkeiten
zu finden, die das Fortschreiten der Erkrankung in irgendeinem der
präklinischen
oder klinischen Stadien aufhalten. Einige sind auf pankreatische
beta-Zellen gerichtet mit dem Ziel, eine funktionale beta-Zellmasse
wiedereinzusetzen, die dazu ausreicht, wenigstens teilweise einen
endogenen Kontrollmechanismus wiederaufzubauen, in dem Insulin als
Funktion des metabolischen Bedarfs freigesetzt wird. Es gibt im
Wesentlichen zwei Möglichkeiten,
dieses Ziel zu erreichen. Die erste beinhaltet eine Implantation
fremder beta-Zellen,
um die endogene beta-Zellpopulation auszutauschen oder zu ergänzen. Es
wurde gezeigt, dass sie den diabetischen Zustand in Patienten verbessert,
die vollständig
ihre endogene beta-Zellmasse verloren haben (Warnock et al., Diabetologia
35: 89–95,
1992; Ricordi et al., Transplantation 53: 407–414, 1992; Gores et al., Lancet
341: 19–21,
1993; Schare et al., Transplantation 51: 76–85, 1991). Die zweite besteht
aus dem Verabreichen von Wirkstoffen, die die endogene funktionale
beta-Zellmasse erhöhen,
indem sie entweder eine Neubildung von beta-Zellen induzieren, was
ihr Überleben
verlängert,
oder ihre homöostatische
Funktion verbessern. Beide Strategien erfordern die Verfügbarkeit
von großen
Mengen von beta-Zellen entweder als Zelltransplantate zur Implantation
oder als Testmodell zum Screenen und Entwickeln neuer Wirkstoffe
im Labor.
-
Die
Anzahl an Patienten, die von einem beta-Zelltransplantat profitieren
könnten,
wird zurückhaltend auf
0,5 Prozent der Gesamtbevölkerung
geschätzt,
was in hohem Maße
die Anzahl an Kandidaten für
andere Arten von Transplantaten übersteigt.
Es ist auch klar, dass die Entwicklung von Wirkstoffen, die auf
die beta-Zellen wirken, ein ausgiebiges präklinisches Screenen und Testen
beinhaltet, für
das große
Mengen an normalen Zellen erforderlich sind. Bislang gibt es noch
keine Quelle für
beta-Zellen, die in geeigneter Weise beide Erfordernisse erfüllen kann.
Humane Pankreata wurden zum Erzeugen von beta-Zellzubereitungen für Transplantationen sowie für in vitro-Studien
verwendet, die Anzahl an Spenderorganen reicht jedoch größtenteils nicht
aus; zudem schränken
Kriterien für
die Spende humaner Organe ihre Verwendung für die Entwicklung von Wirkstoffen.
Diese Einschränkungen
erhöhen
den Bedarf danach, beta-Zellen aus anderen Spezies zu erzeugen.
-
Unter
den höheren
Säugern
werden Schweine als potentiell nützliche
Quelle für
beta-Zellzubereitungen
in Betracht gezogen, da ihrer Verwendung für medizinische Anwendungen
weniger ethische Hindernisse als bei Primaten oder anderen Haustieren
entgegenstehen, weil Schweine relativ leicht zu züchten sind
und Schweineinsulin humanem Insulin sehr ähnlich ist. Es wurden Verfahren
entwickelt, Inseln und Gewebezubereitungen aus fötalen, neonatalen und adulten
Schweinepankreata zu isolieren. Diese Zubereitungen können einen
diabetischen Zustand in immun-inkompetenten und in immun-kompetenten
Mäusen
normalisieren (Korsgren et al., Surgery 113, 205–214, 1993; Korbutt et al.,
J. Clin. Invest. 97, 2119–2129, 1996;
Thomas et al., Transplantation 67: 846–854, 1999; Lu et al., Xenotransplantation
5, 154–163,
1998). Fötale
Schweineinselzubereitungen wurden bereits in diabetische Patienten
transplantiert, jedoch ohne Erfolg (Groth et al., Lancet 344, 1402–1404, 1994).
Es ist noch nicht bekannt, ob und wenn wie erfolgreich eine Heterotransplantation
bei Menschen ausgeführt
werden kann. Die Verwendung reaggregierter beta-Zellzubereitungen
mit ausgewählter
Größe und Zellzusammensetzung
könnte
bei einer Suche nach solchen Zuständen helfen. Unsere Studien
in Nagetieren haben gezeigt, dass gereinigte endokrine Inselaggregate
eine geringere Immunogenität als
Allotransplantate zeigen als intaktes Inselgewebe (Pipeleers et
al., Diabetes 40, 908–919,
1991; Pipeleers et al., Diabetes 40, 920–930, 1991; Pipeleers-Marichal
et al., Diabetes 40, 931–938,
1991, Pipeleers et al., Diabetologia 34, 390–396, 1991). Sie veranschaulichen
auch, wie Schwankungen in der Zellzusammensetzung die metabolische
Kapazität
der Transplantate beeinflussen (Keymeulen et al., Diabetologia 40:
1152–1158, 1997;
Keymeulen et al., Diabetes 45, 1814–1821, 1996). Obwohl diese
Versuche die Nützlichkeit
zusammengesetzter beta-Zelltransplantate im Labor zeigten, boten
sie keine geeignete Methodik für
klinische Implantationen. Die Verfahren, die wir zum Zusammensetzen
der beta-Zelltransplantate von Ratten verwendeten, erlauben keine
großtechnischen
Zubereitungen von endokrinen Pankreaszellen. Sie beinhalten eine
vorhergehende Isolierung der Langerhans-Inseln (hierin als Mikroorgane
mit einem Durchmesser > 100 μm definiert, die
eine Mischung von endokrinen Zelltypen, einschließlich den
Insulin produzierenden beta-Zellen einschließen) und damit das Verwerfen
von beta-Zellen,
die als einzelne Zellen oder als kleine Zellaggregate vorhanden sind;
es wird angenommen, dass sich einzelne beta-Zellen in der Nähe von unreifen
endokrinen Zellen, d. h. Zellen, die zu beta-Zellen differenzieren
können,
befinden. Als Folge dieses Entfernens ist über diese beta-Zellen und die
unreifen endokrinen Zellen wenig bekannt. Ihr relativer Anteil (in
Bezug auf die in den Inseln enthaltenen Mengen) ist jedoch während früher Lebensphasen
nicht signifikant (In't
Veld et al., Diabetologia 35: 272–276, 1992); in dem humanen
Pankreas bleiben sie während
des gesamten adulten Lebens zahlreich (Bouwens und Pipeleers, Diabetologia
41: 629–633,
1998). Da die Migration und Assoziierung von endokrinen Pankreaszellen
in typische Inselstrukturen als ein Schritt der Reifung betrachtet
wird (Pictet und Rutter, Entwicklung des ambryonischen Pankreas.
In: Steiner DF, Freinkel N (Hrsg.) Handbook of Physiology, Abschnitt 7,
Endocrinology Ausg. I: Endocrine Pancreas, Baltimore: Williams & Wilkin, 1972,
S. 25–66),
können
die endokrinen Zellen, die nicht in diesen Mikroorganen auftreten,
als „unreif" definiert werden.
Obwohl die Eigenschaften der unreifen beta-Zellen und der unreifen
endokrinen Zellen nicht sehr gut charakterisiert wurden, unterscheiden
sie sich wahrscheinlich von denjenigen der „Inseln", die unter dem Einfluss ihrer typischen
Mikroanatomie und der benachbarten endokrinen Zellen reiften (Orci
und Unger, The Lancet 2: 1243–1244,
1975; Pipeleers, Experientia 40: 1114–1126, 1984; Pipeleers, Diabetologia
30: 277–291,
1987). Die Funktionen der Inseln werden als für reife beta-Zellen typisch
angesehen; reife beta-Zellen sind größer als ihre unreifen Gegenstücke (Pipeleers,
unveröffentlichte
Beobachtungen). Es gibt einen indirekten Beweis, dass die „unreifen" beta-Zellen ein Wachstum
der beta-Zellmasse erreichen können.
Der Verlust dieser Zellen während
des Isolierungsprozesses führt
daher erwartungsgemäß zu einer
gereinigten endokrinen Zellzubereitung, die nur für die reife
Zellpopulation charakteristisch ist, die nur eine Subpopulation
der beta-Zellen enthält
und ein geringes Wachstumsvermögen
zeigt, drei Folgen, die unvorteilhaft sind, wenn die isolierten
Zellen für
die oben genannten Strategien, nämlich
die Konstruktion von beta-Zelltransplantaten und die Entwicklung
von Wirkstoffen, die die Erhöhung
der funktionalen beta-Zellmasse anstreben, verwendet werden sollen.
-
Um
diese Probleme zu umgehen, stellt die vorliegende Erfindung ein
Verfahren gemäß Anspruch
1 bereit. Bevorzugte Ausführungsformen
des Verfahrens gemäß der Erfindung
sind in den Unteransprüchen
2 bis 14 beschrieben. Die Zubereitungen an sich und ihre Verwendung
sind Gegenstand der Ansprüche
15 bis 24.
-
In
dem breitesten Aspekt der Erfindung wird ein in vitro-Verfahren
für die
Zubereitung von endokrinen Säugerpankreaszellen
bereitgestellt, welches den Schritt des Dissoziierens des gesamten
Pankreasorgans, einschließlich
der Langerhans-Inseln, in Zellen und kleinen Zellaggregaten, ohne
Isolieren der Langerhans-Inseln in der Form, in der sie in dem intakten
Pankreas auftreten, und ferner den Schritt des, bevorzugt durch Gegenfluss-Elutriation, Entfernens
von Partikeln, die größer als
100 μm sind,
umfasst.
-
Intaktes
Pankreasgewebe ist hierin als das Pankreasorgan oder jedes seiner
Segmente nach der Dissektion aus dem Körper des Säugers definiert.
-
Eine
endokrine Pankreaszelle ist als Zelle definiert, die in intaktem
Pankreasgewebe gefunden wird oder aus diesem isoliert wurde und
die einen endokrinen Marker, d. h. ein Molekül, das in endokrinen, jedoch nicht
in exokrinen Zellen identifiziert wurde, exprimiert. Dieser Marker
kann einem Bestandteil eines endokrinen sekretorischen Vesikels
oder irgendeinem anderen Zellbestandteil entsprechen.
-
Unreife
endokrine Zellen sind durch eines oder mehrere der folgenden Kriterien
definiert: 1) ein zellulärer
Phänotyp,
der für
fötale
endokrine Zellen, jedoch nicht für
adulte endokrine Zellen charakteristisch ist, zum Beispiel das Vorhandensein
einer Gastrin-Immunreaktivität oder einer
Synaptophysin-Immunreaktivität, ohne
eine positive Reaktion auf irgendeines der adulten pankreatischen
Hormone, d. h. Insulin, Glucagon, Somatostatin, pankreatischem Polypeptid;
2) das Auftreten in pankreatischem Gewebe als Einheit von maximal vier
endokrinen Zellen; 3) die Expression eines Markers, der nicht in
homologen endokrinen Zellen von adulten pankreatischen Inseln gefunden
wird, wie beispielsweise Cytokeratin 19 (CK19; human) oder Cytokeratin
7 (CK7; Schwein). Unreife beta-Zellen zeigen üblicherweise eine signifikant
kleinere Zellgröße als adulte
beta-Zellen (kleiner als der mittlere Durchmesser von adulten beta-Zellen
minus drei Standardabweichungen) und eine schlechte Responsivität auf einen
maximalen Glucosestimulus (< 3-fache
Stimulierung der Insulinfreisetzung); die Größe dieser Zellen nimmt unter
Reifebedingungen zu.
-
Reife
endokrine Zellen sind durch ihre Position in pankreatischen Inseln
definiert, die bekanntermaßen eine
typische Vaskularisierung zeigen (Bonner-Weir und Orci, Diabetes
31, 883–889,
1982; Pictet und Rutter, In: Steiner DF, Freinkel N (Hrsg.) Handbook
of Physiology, Abschnitt 7, Endocrinology Ausg. I: Endocrine Pancreas,
Baltimore; Williams & Wilkins,
1972 S. 25–66).
-
Reife
beta-Zellen sind durch ihre durch Glucose regulierte Biosynthese
und Freisetzung von Insulin und ihre Speicherung und Freisetzung
von Insulin, das zu > 90
Prozent in seine reife Form verarbeitet wird, charakterisiert.
-
Im
Gegensatz zu den vorher beschriebenen und standardmäßig verwendeten
Verfahren für
die Isolierung pankreatischer Inseln (Lacy PE und Kostianovsky M,
Diabetes 16: 35–39, 1967)
strebt die Erfindung nicht das Isolieren der „Langerhans-Inseln" in der Form, in
der sie in dem intakten Pankreas vorkommen, an. Stattdessen wird
das gesamte pankreatische Organ, einschließlich der „Langerhans-Inseln" in einzelne Zellen
und kleine Zellaggregate dissoziiert, bevor Schritte zum Isolieren
der reifen und unreifen endokrinen Zellen unternommen werden.
-
Durch
Auswählen
des Alters des Pankreas und der experimentellen Bedingungen kann
das Verfahren in vorteilhafter Weise reife oder unreife endokrine
Zelle oder ihre Subtypen liefern. Die Dissoziation spät-fötaler Schweinepankreata,
die Elutriation einzelner Zellen aus diesem Dissoziat und die Kultur
der Elutriationsfraktion unter bestimmten Bedingungen erlaubt eine
großtechnische
Reinigung der unreifen endokrinen Zellen, sowohl der beta- als auch
der alpha-Zelltypen. Die Erfindung beschreibt die bestimmten Bedingungen,
unter denen diese Zubereitung 1) zum Erzeugen von Transplantaten
mit einem wesentlichen Potential zu beta-Zellwachstums in vivo,
2) zum Konstruieren und Durchführen
von Screening-Tests nach Wirkstoffen in vitro verwendet werden kann.
Allgemein stellt es ein Verfahren zum Erzeugen – aus Pankreata verschiedenen
Alters und unterschiedlicher Spezies – von endokrinen Zellzubereitungen
ausgewählter
Zellzusammensetzungen und -eigenschaften für eine Verwendung als Auto-,
Allo- und Heterotransplantate sowie für das Screenen und Beurteilen
von Wirkstoffen im Labor bereit.
-
Beschreibung der Erfindung
-
I Allgemeine Beschreibung
der Erfindung
-
Diese
Erfindung beschreibt die Produktion von Zubereitungen von reifen
und unreifen endokrinen Zellen aus dem Säugerpankreas zur Verwendung
bei der Behandlung von Diabetes uns insbesondere die Produktion
von beta-Zelltransplantaten mit Wachstumspotential und die Bereitstellung
von Versuchsmodellen, in denen Wirkstoffe auf ihre therapeutischen
Effekte auf die funktionale beta-Zellmasse gescreent werden können.
-
Das
Verfahren kann zur großtechnischen
Produktion von endokrinen Zellen aus Pankreata verschiedener Spezies,
insbesondere aus fötalen
Pankreata in der Spätschwangerschaft
und ganz besonders aus fötalem
Schweinepankreas verwendet werden, wobei Zubereitungen mit definierter
Größe und Zellzusammensetzungen,
ausgewählter
Reinheit in beta- und alpha-Zellen, vorhersagbarer biosynthetischer
Kapazität
von Insulin und der Fähigkeit
von beta-Zellwachstum erzielt werden.
-
Diese
bestimmte Anwendung unter Verwenden von spätem fötalem Schweinepankreas bietet
im Vergleich zu postnatalen Zubereitungen aus höheren Spezies die folgenden
Vorteile:
- 1. ein geringeres Infektionsrisiko
- 2. eine höhere
Reinheit der endokrinen Zellen
- 3. eine höhere
Anzahl an endokrinen Zellen pro technischer Vorgehensweise
- 4. eine unterschiedliche Kapazität für das Wachstum und ein längeres Überleben
der beta-Zellmasse
- 5. reproduzierbarere funktionelle Eigenschaften
-
Im
Vergleich mit anderen Verfahren für die Isolierung fötaler endokriner
Zellen bietet das Verfahren die folgenden Vorteile:
- 1. eine höhere
Reinheit der endokrinen Zellen und ihrer Subtypen
- 2. eine höhere
Anzahl an endokrinen Zellen pro Organ
- 3. die Fähigkeit,
bestimmte endokrine Zell(sub)typen auszuwählen und finale Zubereitungen
entsprechend der metabolischen Anforderungen zusammenzustellen
- 4. die Verfügbarkeit
unreifer endokriner Zellen
-
Diese
Eigenschaften machen das Verfahren für 1) die Zubereitung von Zelltransplantaten
für eine Transplantation
in diabetischen Patienten und 2) die Zubereitung von Zellzubereitungen
zum Screenen nach Wirkstoffen, die die funktionale beta-Zellmasse
regulieren, nützlich.
-
II Ausführliche Beschreibung der Erfindung
-
Die
am meisten bevorzugte Ausführungsform
des Verfahrens umfasst sechs Schritte, die zusammen endokrine Pankreaszellzubereitungen
mit ausgewählter
Größe, Zusammensetzung
und Reife erzielen:
- 1. Dissoziation intakten
Pankreasgewebes zu dem Punkt, an dem alle Gewebe, einschließlich der
Langerhans-Inseln, bevorzugt in Zellaggregaten von < 100 μm dispergiert
sind.
- 2. Auftrennung des pankreatischen Dissoziats entsprechend der
Partikelgröße unter
Verwenden von Gegenstrom-Elutriation, um einzelne Zellen mit einer
Größe von 6
bis 15 μm
(einschließlich
unreifer endokriner Zellen) und kleine Aggregate mit einer Größe von 15
bis 100 μm
(einschließlich
reifer endokriner Zellen) auszuwählen
- 3. Eliminierung azinöser
Zellen aus ausgewählten
Fraktionen mittels Dichtegradientenzentrifugation.
- 4. Anreicherung der reifen oder unreifen endokrinen Zellen durch
Kultivierung in speziell formulierten, serumfreien Medien.
- 5. Reinigung reifer oder unreifer endokriner alpha- oder beta-Zellen
und ihrer Vorläufer
mittels fluoreszenzaktivierter Zellsortierung.
- 6. Zusammenstellung endokriner Zellzubereitungen mit ausgewählter Größe, Zusammensetzung
und Reife.
-
Die
Schritte 1 bis 4 werden zum Reinigen von reifen und unreifen endokrinen
Zellen von 1 bis 5 Prozent intaktem Gewebe bis zu einem Minimum
von 60 Prozent und bevorzugt 90 Prozent verwendet. Der Schritt 5
ist notwendig, wenn eine weitere Reinigung in (un)reife endokrine,
mit alpha- oder beta-Zellen angereicherte Zubereitungen erforderlich
ist. Diese Vorgehensweise erlaubt eine großtechnische Isolierung von
endokrinen Pankreaszellen, während
sie gleichzeitig die Möglichkeit
zum Auswählen
von Zellen gemäß den experimentellen
Anforderungen bietet. Eine höhere
Reinheit der intakten endokrinen Zellen ist mit einer geringeren
Immunogenizität
verbunden (Pipeleers et al, Diabetes 40, 920–930, 1991; Pipeleers-Marichal
et al., Diabetes 40, 931–938,
1991; Pipeleers et al., Diabetologia 34: 390–396, 1991), der Einschluss
unreifer endokriner Zellen oder beta-Zellen ist mit einem höheren Wachstumspotential
verbunden, die Zugabe von alpha-Zellen erhöht und begünstigt das Überleben und die Funktion von
beta-Zellen (Pipeleers, Diabetologia 30, 277–291, 1987; Ling et al., Diabetologia
37, 15–21,
1994; Keymeulen et al., Diabetologia 40: 1152–1158, 1997) standardisierte beta-Zellzubereitungen
sind für
standardisierte metabolische Effekte bei Diabetes erforderlich (Keymeulen
et al., Diabetologia 41: 452–459,
1998), gereinigte Zellpopulationen sind für das Testen von Wirkstoffen
erforderlich (Pipeleers et al., Endocrinology 117: 806–816, 1985;
Gorus et al., Diabetes 37, 1090–1095,
1988).
-
Schritt 1
-
Die
Zubereitung von endokrinem Pankreasgewebe wird klassich durch Collagenaseverdau
der Pankreasdüsen
und durch Abtrennen einer Fraktion, die an Langerhans-Inseln angereichert
ist, unter Verwenden von Verfahren, die größere (> 100 μm)
Gewebepartikel (durch manuelle Isolierung unter dem Dissektionsmikroskop)
oder Partikel mit geringerer Dichte (< 1,07 g/ml) isolieren, durchgeführt. Diese
Fraktionen sind an Langerhans-Inseln angereichert und können zum
Reinigen von endokrinen beta-Zellen und alpha-Zellen verwendet werden
(Pipeleers et al., Endocrinology 117: 806–816, 1985). Diese Verfahren
weisen den Nachteil auf, dass sie zum Verlust von (unreifen) endokrinen
Zellen führen,
die in kleineren Gewebepartikeln oder/und in Partikeln mit höherer Dichte
enthalten sind. Dieser Verlust kann in quantitativer und qualitativer
Sicht signifikant sein, da es den Verlust von (unreifen) Zelle und
kleinen Zellagggregaten bedeuten wird, die für das Wachstum der beta-Zellmasse
wichtig sind. Wir haben daher eine andere methodische Strategie
ausgewählt,
die mit der Dissoziation von intaktem Pankreasgewebe bis zu dem
Punkt, an dem jedes Gewebe, einschließlich der Langerhans-Inseln,
in Partikel < 100 μm zerlegt
wird, startet. Diese Partikel bilden dann die Basis für alle nachfolgenden
Verarbeitungsschritte.
-
Die
Verwendung dieser Strategie erlaubt die Isolierung größerer Anzahlen
von endokrinen Zellen, einschließlich reifer endokriner und
unreifer beta-Zellen, dann den klassischen auf „Langerhans-Inseln" basierenden Ansatz.
-
In
Schritt 1 ist das pankreatische Gewebe während und nach einer Inkubation,
zunächst
mit Collagenase für
maximal 30 Minuten und dann mit einem Calciumchelator EDTA (oder
EGTA) in einem calciumfreien Medium, das DNase enthält, für maximal
30 Minuten, mechanisch dispergiert. Die Collagenase-Konzentrationen
werden pro Enzym-Charge
bestimmt und entsprechend auf Basis eines Zersetzens des intakten
Gewebes in Partikel mit einem Durchmesser < 500 μm innerhalb von 20 Minuten und
Freihalten dieser Zubereitung von Fasern und anschließendem Zellverklumpen
festgesetzt. Das calciumfreie Medium verringert die Zelladhäsion und
erlaubt eine schonende Dissoziation des endokrinen Gewebes in einzelne
Zellen und kleine Zellaggregate. Unreife endokrine Zellen werden
in Partikeln von kleiner als 100 μm
und, in fötalen
Pankreata, insbesondere als einzelne Zellen mit einem Durchmesser
von 6 bis 15 μm
vorhanden sein. Die meisten reifen endokrinen Zellen werden in Partikeln
mit einem Durchmesser von 15 bis 100 μm auftreten. Partikel, die größer als
100 μm sind,
werden durch einen 100 μm-Screen
oder durch Gegenstrom-Elutriation,
in denen die kleineren Partikel mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 225
ml/min und einer Rotorgeschwindigkeit von 250 rpm (Beckman-Zentrifuge
J-6B, Rotor JE10x) gesammelt werden, entfernt.
-
Schritt 2
-
In
diesem Schritt werden einzelne unreife endokrine Zellen von aggregierten
Zellen, einschließlich
reifer endokriner Zellen, abgetrennt, während die Zelltrümmer verworfen
werden. Er basiert auf unserer Feststellung, dass die Anwendung
von Schritt 1 auf das fötale
Gewebe zu der Freisetzung von unreifen endokrinen Zellen als einzelne
Einheiten mit einem Durchmesser von 6 bis 15 μm führt. Er wird durch unsere Anpassung der
Technik von Gegenstrom-Elutriation, um Partikel mit einem Durchmesser
von 6 bis 15 μm
von solchen mit einem Durchmesser von 15 bis 100 μm abzutrennen,
erreicht. Die Partikelsuspension wird mit 25 ml/min in einen JE10x-Elutriator
von Beckman (Palo Alto, CA), der in eine Beckman J6B-Zentrifuge
bei 1500 rpm gestellt wurde, gepumpt, wodurch die Zelltrümmer herausgespült werden
und Partikel > 6 μm in der
Kammer gehalten werden. Die Geschwindigkeit der Pumpe wird dann
auf 190 ml/min erhöht,
um die Partikel mit einem Durchmesser von 6 bis 15 μm aus der
Rotorkammer zu drücken:
diese Fraktion wird gesammelt (< 15 μm-Fraktion) und
enthält
die einzelnen unreifen endokrinen Zellen. Die Geschwindigkeit der
Zentrifuge wird dann auf 0 rpm verringert, so dass der Inhalt des
Rotors als 15–100 μm-Fraktion
gesammelt werden kann. Wenn dies auf eine < 100 μm-Fraktion eines Dissoziats
von fötalen
Schweinepankreata aus der Spätschwangerschaft
angewendet wird, zeigen alle endokrinen Zellen in der < 15 μm-Fraktion
Markierungen von Unreife (Mangel an typischer Glucose-Responsivität, Expression
des Marker CK7 von duktalen Zellen).
-
Schritt 3
-
Die
beiden Fraktionen werden nach der Gegenstrom-Elutriation isoliert,
mit azinösen
Zellen, die eine höhere
Dichte (> 1,070 g/ml)
als endokrine Zellen zeigen, kontaminiert. Dichtegradientenzentrifugation
wird zum Verringern des Kontaminationsniveaus verwendet: die Zellfraktionen
von fatalen Schweinepankreata aus der Spätschwangerschaft werden diskontinuierlichen
Percoll-Gradienten mit Dichten von 1,040 g/ml und 1,075 g/ml unterworfen.
Mit endokrinen Zellen angereicherte Zubereitungen werden in der
Zwischenphase der Dichteschichten mit 1,40 und 1,075 g/ml gesammelt;
sie erzielen Zubereitungen mit > 40
Prozent intakten endokrinen Zellen. Die endokrinen Zellen in der
Zwischenphase aus der 6–15 μm-Fraktion
sind alle unreif; ihre Anzahl beträgt stetig zwischen 1 und 3 × 107 Zellen pro fötalem (Schweine-)Pankreas.
-
Unter
Berücksichtigung
der mittleren Anzahl an Föten
(n = 9) pro Sau – und
daher pro Isolierungsversuch – beträgt die Ausbeute
an endokrinen Zellen mindestens 108 endokrine
Zellen pro Isolierung mit einer Reinheit von > 40%. Die Vorgehensweise bietet daher
eine großtechnische
Isolierung von endokrinen Zellen an. Diese Ausbeute ist höher als
diejenige aus humanem Spenderpankreas; sie wird ebenso stetig reproduziert.
-
Am
Ende von Schritt 3 enthalten die Zwischenphasen einen Anteil nicht-granulierter
Zellen, von denen mehrere mit endokrinen Zellen verbunden sind.
Diese nicht-granulierte Zellpopulation – oder eine Fraktion davon – trägt durch
unreife endokrine Zellen, d. h. Zellen, die in beta-Zellen differenzieren
können,
zu dem Wachstum der beta-Zellmasse bei.
-
Schritt 4
-
Die
beiden aus Schritt 3 gesammelten Fraktionen, nämlich die Zwischenphase von < 15 μm und die Zwischenphase
von 15–100 μm, werden
an unreifen und reifen endokrinen Zellen durch Kultivieren in speziell formulierten
Medien angereichert:
- – für unreife endokrine Zellen
ist dieses Medium serumfreies HAM's F10 mit Albumin (max. 0,5%) als Protein
und Supplemente von Nicotinamid (5 mM), Glucocorticoiden (max. 10–6 M
Hydrocortison), Isobutylmethylxanthin (IBMX, 50 μM); im Vergleich zu den für die Kultivierung
von Langerhans-Inseln verwendeten Medien erhält dieses Medium das Überleben
von unreifen endokrinen Zellen und erlaubt ihre erhöhte Speicherung
von Hormonen während
einer verlängerten
Kultivierung (2-fache Erhöhung
bei einem zellulären Insulingehalt
nach 4 Kulturwochen); der Grad der Reife und der Differenzierung
wird durch Zusetzen von Serum und Erhöhen der Konzentration an Calcium
auf 2 mM unterdrückt;
diese letzteren Supplemente können
zum Zubereiten von Fraktionen mit mehr Vorläuferzellen von beta-Zellen
verwendet werden.
- – für reife
endokrine Zellen ähnelt
das Kulturmedium demjenigen, das bereits für humane beta-Zellen beschrieben
wurde (Ling und Pipeleers, J. Clin. Invest. 98, 2805–2812, 1996),
nämlich
serumfreies HAM's
F10 mit Albumin (0,5%) und IBMX (50 μM).
-
Nach
4-tägiger
Kultur der Zwischenphase < 15 μm liegt der
Anteil an zerstörten
Zellen reproduzierbar unter 10 Prozent, der an intakten Zellen über 70 Prozent,
der an nicht-granulierten
Zellen zwischen 10 und 25 Prozent. Die beta-Zellen synthetisieren
Proinsulin mit einer Rate von mindestens 10 fmol/103 beta-Zellen/Stunde.
Diese Qualitätskontrolltests
für die
zelluläre
Zusammensetzung und Funktion werden durch mikrobiologische und toxikologische
Kontrolltests erweitert.
-
Für die Zwecke
humaner Implantationen stammen die Quellentiere aus Herden, die
entsprechend der Normen der Federation of European Laboratory Animal
Science Associations (FELASA), wie sie von dieser Assoziation definiert
wurden (Laboratory Animals 32: 1–17, 1998) und mit den biologischen
Sicherheitsstandards, wie sie von der US Food and Drug Administration
vorgeschlagen wurden (Federal Register 49920–49932, August 1996) übereinstimmen,
von spezifischen Pathogenen frei sind.
-
Die
oben beschriebenen Zellzubereitungen können zur Transplantation und
Verbesserung von Diabetes in Mäusen
verwendet werden; es wurde gezeigt, dass sie ein Wachstum ihrer
beta-Zellmasse (siehe Beispiel V) erreichen. Sie können zum
Reinigen zusammengesetzter Zell(sub)typen (Schritt 5) und zum Konstruieren
von Versuchsmodellen einzelner und aggregierter Zellen mit ausgewählter Größe, Zusammensetzug
und Reife (Schritt 6) verwendet werden.
-
Schritt 5
-
Die
aus Schritt 4 erhaltenen Zubereitungen können unter Verwenden von Trypsin
und DNase in einzelne Zellen dissoziiert werden. Die Zellsuspension
wird dann einer fluoreszenzaktivierten Zellsortierung (fluorescence-activated
cell sorting, FACS) unter Verwenden von Vorwärtsstreulicht (forward scatter,
FSC), Seitwärtsstreulicht
(sidewards scatter, SSC) und Fluoreszenz (FL) mit einer Anregung
bei 488 nm und einer Emission bei 520 bis 540 nm als Unterscheidungsparameter
unterworfen. Populationen von Zell(sub)typen werden in Bezug auf
die Lokalisierung der intakten, nicht-granulierten Zellen, einschließlich unreifer
endokriner Zellen unterschieden (geringes FSC, geringes SSC, geringes
FL); bei höherem
SSC: Anreicherung in alpha-Zellen; bei höherem FSC und FL: Anreicherung
in beta-Zellen, wodurch beta-Zell-Vorläufer und unreife beta-Zellen geringeres
FSC und FL als reife beta-Zellen zeigen.
-
Die
Intervalle werden für
die Reinigung dieser Zell(sub)typen als einzelne Zellen festgesetzt.
-
Schritt 6
-
Die
nach Schritt 5 gesammelten Zell(sub)typen können als einzelne Zellen auf
mit Polylysin beschichteten Kulturplatten unter Verwenden der in
Schritt 4 für
unreife oder reife endokrine Zellen definierten Medien kultiviert
werden. Die nicht-granulierten Zellen mit den unreifen endokrinen
Zellen (die die beta-Zell-Vorläufer enthalten)
werden in dem Medium für
unreife endokrine Zellen mit 10 Prozent fötalem Serum kultiviert.
-
Die
unter Schritt 4 und 5 beschriebenen Zellen können auch durch Inkubation
unter Rotationsschütteln in
einem CO2-Inkubator unter Verwenden der
in dem vorhergehenden Abschnitt beschriebenen Medien und mit Zelldichten
von 104 bis 2 × 105 pro
cm2 Oberfläche der für die Suspensionskulturen verwendeten
bakteriologischen in Partikel mit ausgewählter Größe reaggregiert werden. Zellaggregate
mit zunehmender Größe werden
durch Erhöhen
der Zelldichte und Erhöhen
der Geschwindigkeit und Dauer des Rotationsschüttelns erhalten. Aggregate
mit verschiedener Zusammensetzung können auch durch Mischen gereinigter
Zellpopulationen in verschiedenen Anteilen gebildet werden.
-
Die
in Schritt 4 und 5 erhaltenen Zubereitungen können für Transplantationen und für Kurz-
oder Langzeitkulturen verwendet werden. Sie sind bei der Behandlung
von Diabetes, nämlich
als Insulinquelle in diabetischen Empfängern und als in vitro- oder
in vivo-Modell für
das Screenen nach Wirkstoffen nützlich.
-
Die
in vitro zusammengesetzten Transplantate und die kultivierten Zellzubereitungen
können
einer funktionalen Analyse sowie den mikrobiologischen Qualitätskontrolltests,
die von Aufsichtsbehörden
gefordert werden, unterzogen werden. Die Zellzubereitungen können daher,
während
sie in Kultur gehalten werden und vor der tatsächlichen Implantation in diabetische
Patienten, auf ihre Sicherheit und Effizienz gescreent werden.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Massenisolierung und Reinigung fötaler Schweinepankreaszellen
-
Schwangere
Säue mit
108- und 114-tägiger
Schwangerschaft wurden anästhetisiert
und ihre Föten wurden
operativ unter sterilen Bedingungen in einem Operationsraum entfernt,
die Föten
(Kopf-Steiß-Länge 28 ± 2 cm
(Mittelwert ± Standardabweisung))
wurden enthauptet und die Pankreata durch Dissektion unter aseptischen
Bedingungen entfernt und in sterilem Isolierungsmedium gesammelt
(Pipeleers et al., Endocrinology 117: 806–816, 1985). Bei den letzten
100 Dissektionen wurden im Mittel neun Föten pro schwangerer Sau gesammelt.
Das Gewebe wurde mit einer Schere in kleine Fragmente von annähernd 1
mm3 Größe geschnitten.
-
Nach
Waschen der Gewebefragmente mit Isolierungsmedium wurden die Fragmente
in 200 ml Isolierungsmedium mit 0,3 mg/ml Collagenase-P (Roche)
(Raumtemperatur) suspendiert und dann 15 Minuten lang geschüttelt. Der
Gewebeverdau wurde durch einen 500 μm-Filter filtriert und das Filtrat
durch eine Lösung
mit einer Dichte von 1,040 (6 Minuten bei 1500 rpm) zentrifugiert
worauf das Pellet aufbewahrt wurde. Das Material, das auf dem 500 μm-Filter
zurückblieb,
wurde dann weitere 15 Minuten mit Collagenase inkubiert und dann
filtriert und wie vorher zentrifugiert, worauf das Pellet erneut
aufbewahrt wurde. Das Material, das das zweite Mal auf dem Filter
blieb, wurde in einem calciumfreien Dissoziationsmedium resuspendiert
(Pipeleers und Pipeleers-Marichal, Diabetologia 20: 654–663, 1981)
und während
einer 15-minütigen
Inkubation bei Raumtemperatur dispergiert, bevor es wie oben beschrieben
filtriert und zentrifugiert wird; dieses Dissoziationsverfahren
wurde an dem Material, das auf dem Filter zurückblieb, wiederholt.
-
Die
vier Pellet-Fraktionen wurden in Isolierungsmedium, das 2% Neugeborenenkälberserum
(NCS) enthielt, suspendiert und durch einen 100 μm-Filter filtriert, um große Zellcluster
zu entfernen; das Filtrat wurde nun aus einzelnen Zellen und kleinen
(< 100 μm Durchmesser)
Zellaggregaten zusammengesetzt. Diese Zellsuspension wurde in die
Kammer eines JE-10X-Gegenstrom-Elutriationsrotors (Beckman Instruments
Inc., Palo Alto, CA) gepumpt und mit 1500 rpm und einer Pumpeneinstellung
von 190 ml/min zentrifugiert. Unter diesen Bedingungen wurden Partikel
mit einem Durchmesser von < 15 μm aus der
Kammer gespült,
die so Partikel mit einer großen
Größe (15 bis
100 μm)
zurückbehielt.
Die elutrierten Fraktionen wurden zentrifugiert und das Pellet wurde
in einem Medium mit einer Dichte an 1,040 resuspendiert und oben
auf ein Medium mit einer Dichte von 1,075 gelegt; nach einer 20-minütigen Zentrifugation
bei 2500 rpm wurde die Zwischenphase zwischen 1,040 und 1,075 mit
einer silikonisierten Pasteur-Pipette entfernt und mit 2% NCS enthaltendem
Isolierungsmedium gewaschen. Die Zellen wurden in einer Bürker-Zählkammer
ausgezählt.
-
Aus
der elutrierten < 15 μm-Fraktion
wurden zwischen 30 und 50 Millionen Zellen für jeden fötalen Pankreas erhalten. Diese
Zellen waren einzelne Zellen (> 60%);
sie wurden auf 14 cm große
bakteriologische Petrischalen, die HAM's F10 mit 110 mg/% Glucose, Penicillin
0,075 mg/ml, Streptomycin 0,1 mg/ml, 2 mM Glutamin, 2 mM CaCl2, 50 μM
Isobutylmethylxanthin (IBMX), 1 μM
Hydrocortison, 5 mM Nicotinamid und 0,5% Rinderserumalbumin, mit
0,5 bis 1,0 Millionen Zellen pro ml Medium enthielten, ausplattiert.
Nach 16-stündiger Kultur
bei 37°C
und 5% CO2 in Luft wurden die Zellen gewaschen
und das Medium durch den gleichen Typ HAM's F10 wie zuvor, außer mit einer geringeren Calciumkonzentration
(0,2 mM) ausgetauscht. Unter diesen Bedingungen wurden die Zellen
bis zu 6 Wochen lang in einer Suspensionskultur gehalten. Während der
Kultivierung reaggregierten die Zellen spontan; die Größe des Aggregats
wurde durch Erhöhen
der Zelldichte in dem Medium und durch Rotation erhöht.
-
Während der
ersten 4 Tage der Kultivierung verringerte sich die Gesamtanzahl
der Zellen um 40%, vorwiegend als Folge eines Aufschlusses zerstörter Zellen
und azinöser
Zellen. Die Zellzubereitung wurde nun aus mindestens 70 Prozent
endokrinen Zellen (mit 30 bis 50% Insulin enthaltenden beta-Zellen,
15 bis 45% Glucagon enthaltenden alpha-Zellen, 5 bis 10% Somatostatin
enthaltenden D-Zellen), 10 bis 25% nicht-granulierten Zellen (d.
h. Zellen, die nicht die typischen endokrinen sekretorischen Körnchen enthalten,
wie sie unter dem Elektronenmikroskop zu sehen sind), < 5% exokrinen Zellen
und < 10% toten
Zellen zusammengesetzt (1). Der Insulingehalt dieser
Zellzubereitung betrug von 0,3 bis 1,5 μg Insulin/μg DNA und von 4 bis 7 ng pro
tausend beta-Zellen. Dieser zelluläre Insulingehalt ist fünffach kleiner
als in den reifen beta-Zellen. Die Unreife der beta-Zellen wird
auch durch ihre Positivität
auf den Marker Cytokeratin 7 duktaler Zellen und ihre schlechte
sekretorische und biosynthetische Responsivität für Glucose (weniger als 3-fache
Stimulation) veranschaulicht. Es wird daher angenommen, dass diese
Fraktion unreife beta-Zellen
enthält.
Andere Zellen in dieser Zubereitung sind auch unreif, da sie alle
den Marker Cytokeratin 7 exprimieren; da sie auch für Synatophysin
positiv sind, sollte angenommen werden, dass sie zu der endokrinen
Linie gehören.
Da sich diese Zellen nicht mit den typischen endokrinen, sekretorischen
Vesikeln präsentieren,
sollte angenommen werden, dass sie unreife endokrine Zellen repräsentieren.
Solche unreifen endokrinen Zellen sind daher Vorläufer von unreifen
beta-Zellen, die in ihrem Zytoplasma die typischen endokrinen sekretorischen
Vesikel präsentieren.
-
Wenn
10 Prozent fötales
Kälberserum
oder Schweineserum zugesetzt wurden, behielten die Zubereitungen
einen höheren
Anteil an nicht-granulierten Zellen (bis zu 40%) für längere Kultivierungsdauern
bei. Diese Zellen sind für
Cytokeratin 7 und für
Synatophysin positiv und für
Carboanhydrase negativ, was nahe legt, dass diese Fraktion endokrine
Vorläuferzellen
enthält.
-
In
serumfreiem Medium wurde die Zubereitung vollständig aus endokrinen Zellen,
mit einer Mehrheit aus Insulin enthaltenden Zellen (40 bis 60%)
zusammengesetzt. Über
einen Zeitraum von vier bis zehn Wochen nahm die Größe der beta-Zellen
und ihr Insulingehalt schrittweise zu. Wenn Nicotinamid und Glucocorticoide
entfernt wurden, erhöhten
die Zellen ihre Glucose-Responsivität, wie durch ihre Insulin-sekretorische
Aktivität
während
der Perfusion mit wenig (2,5 mM Glucose) und mehr (5 bis 7,5 mM)
Glucose beurteilt wurde. Dieses Anzeichen funktionaler Reifung ging
mit einem Verlust der Cytokeratin 7-Färbung einher (2)
einher. Die unreifen endokrinen Zellen reifen daher in vitro; sie
reifen auch nach einer Transplantation in vivo (siehe unten).
-
Aus
der elutrierten 15–100 μm-Fraktion
wurden zwischen 15 und 25 Millionen Zellen für jeden fötalen Pankreas erhalten. Diese
Fraktion ist hauptsächlich
aus aggregierten Zellen (weniger als 20% einzelne Zellen) zusammengesetzt
und enthält
daher reife endokrine Zellen. Die Kultivierung in Medium ohne Nicotinamid
uns Glucocorticoiden führt
zu einer Zubereitung aus 60 bis 80 Prozent aggregierten endokrinen
Zellen mit reifen beta-Zellen und 20 bis 30 Prozent nicht-graulierten
Zellen.
-
Beispiel II
-
Verwendung von fluoreszenzaktivierter
Zellsortierung (FACS) zum weiteren Anreichern der Zubereitungen
an unreifen oder reifen endokrinen Zellen, insbesondere beta-Zellen
-
1) Reinigung von Zubereitungen unreifer
Zellen, die vorwiegend aus nicht-granulierten
Zellen bestehen und unreife endokrine Zellen enthalten
-
Startzubereitung:
-
- – Elutriationsfraktion < 15 μm
- – 4
Tage lang in HAM's
F10-Medium, das für
unreife Zellen verwendet wird und mit 2% Neugeborenenkälberserum
und CaCl2 bis zu einer Endkonzentration
von 2 mM supplementiert worden war.
- – dissoziiert
in calciumfreiem Medium, das Trypsin und DNase enthielt.
- – Zusammensetzung:
nicht-granulierte Zellen > 40%;
endokrine Zellen 35–50%.
-
FACS-Bedingungen:
-
- – Analyse
auf Seitwärtsstreuung
(SSC) und Fluoreszenz bei Anregung mit 488 nm, Emission mit 520
bis 540 nm (FL1)
- – Sortierung
von R1-, R2- und R3-Intervallen (3a)
- – Zellzusammensetzung
der erhaltenen Fraktionen: R1 + R2 enthalten > 70% nicht-granulierte Zellen mit einer höheren Fluoreszenz
in der R2-Population als Marker für unreife endokrine Zellen
R3
enthält > 85% endokrine Zellen
-
2) Anreicherung an unreifen beta-Zellen
-
Startzubereitung:
-
- – Elutriationsfraktion < 15 μm
- – kultiviert
für mindestens
sieben Tage in HAM's
F 10-Medium, das für
unreife Zellen verwendet wird
- – Dissoziation
in calciumfreiem Medium, das Trypsin und DNase enthielt
- – Zusammensetzung
der Startzubereitung vor der FACS: > 70% endokrine Zellen.
-
FACS-Bedingungen:
-
- – Analyse
auf Seitwärtsstreuung
(SSC) und Fluoreszenz bei Anregung mit 488 nm, Emission mit 520
bis 540 nm (FL-1)
- – Sortierung
von R1-, R2- und R3-Intervallen (3b)
- – Zellzusammensetzung
der erhaltenen Fraktionen:
R1 enthält > 50% unreife Insulin-positive Zellen
R2
enthält > 90% reife endokrine
Zellen
R3 enthält > 75% Glucagon-positive
Zellen
-
3) Reinigung unreifer beta-Zellen und
Glucagon enthaltender Zellen:
-
Startzubereitung:
-
- – Elutriationsfraktion < 15 μm
- – kultiviert
für mindestens
sieben Tage in HAM's
F10-Medium, das für
unreife Zellen verwendet wird
- – Dissoziation
in calciumfreiem Medium, das Trypsin und DNase enthielt
- – Zusammensetzung
der Startzubereitung vor der FACS: > 75% endokrine Zellen.
-
FACS-Bedingungen:
-
- – Analyse
auf Seitwärtsstreuung
und Vorwärtsstreuung
- – Sortierung
von R1-, R2-, R3-, R4- und R5-Intervallen (3c)
- – Zellzusammensetzung
der erhaltenen Fraktionen: R1 enthält > 75% Insulin-positive Zellen
R3 +
R4 enthalten > 90%
Glucagon-positive Zellen
-
Beispiel III
-
Aus
fötalem
Schwein stammende beta-Zellen erzeugen Insulin mit einer Rate, die
mit derjenigen in adulten humanen beta-Zellen vergleichbar ist
-
Zubereitungen
endokriner Zellen, wie sie in Beispiel I erhalten wurden, werden
von den Kulturplatten gesammelt und in Isolierungsmedium gewaschen.
Ein Fluoreszenztoxizitätstest
(Hoorens et al., J. Clin. Invest. 98, 1568–1574, 1996) gibt weniger als
15% tote Zellen an. Proben mit 25.000 bis 75.000 Zellen werden in
500 μl HAM's F10-Medium, das mit 0,5%
Rinderserumalbumin und 25 μCi 3H-Tyrosin (5 μM Endkonzentration) supplementiert
worden war, inkubiert. Das Markieren neu synthetisierter Proteine
wird in einem Zeitraum von 120 Minuten bei 37°C und 95% O2/5%
CO2 durchgeführt. Die vollständige Synthese
von Proteinen und Proinsulin wurde so, wie bereits beschrieben wurde
(Ling und Pipeleers, Endocrinology 134, 2614–2621, 1994) gemessen. Die
Daten sind pro 1000 beta-Zellen angegeben. Bei 10 mM Glucose sind
die Raten der Insulin-Biosynthese
(41 ± 3
fmol pro 103 beta-Zellen alle 2 Stunden)
mit denjenigen in adulten humanen beta-Zellen (37 ± 8 fmol
pro 103 beta-Zellen alle 2 Stunden; p > 0,05) vergleichbar.
Bei 0 mM Glucose sind die Raten in beiden Spezies niedriger, die
Abnahme beträgt
jedoch nur 50% bei fötalen
beta-Zellen (4).
-
Beispiel IV
-
Fötale Schweine-beta-Zellen ähneln hinsichtlich
ihres Glucose-Stoffwechsels und daher bei der nachfolgenden Glucose-Signalgebung
eher humanen beta-Zellen – als
Rattenbeta-Zellen.
-
Die
Raten der Verwertung und Oxidation von Glucose wurden in Zubereitungen
isolierter humaner (HP), fötaler
Schweine-(FP) und Ratten-beta-Zellen, die 2 Stunden lang mit 3H- und 14C-markierter
Glucose inkubiert worden waren, verglichen. Diese Untersuchungen
gaben die dosisabhängige
Zunahme der Raten der Verwertung und Oxidation in den drei Spezies
an, die humanen und fötalen
Schweinezubereitungen verwerteten jedoch 5 bis 10-mal mehr Glucose
als die Ratten-beta-Zellen (Tabelle 1). Die fötalen beta-Zellen zeigten die
niedrigsten Raten der Glucoseoxidation, die ihr Maximum bei 5 mM
Glucose erreichte; dieser Bereich der dosisabhängigen Oxidation entspricht
dem Bereich der dosisabhängigen
Insulinfreisetzung und -synthese, wenn fötale beta-Zellen Glucose ausgesetzt
werden (5).
-
Beispiel V
-
Zubereitungen
fötaler
endokriner Schweinezellen sind dazu in der Lage, Diabetes in Müusen zu
normalisieren
-
Die
wie unter Beispiel I beschrieben erhaltenen Zellzubereitungen wurden
durch Inkubation unter Rotationsschütteln (Queu Orbital-Schüttler mit
21 rpm) mit 5% CO2 in Luft bei 37°C in 14 cm
großen
bakteriologischen Petrischalen mit einer Zelldichte von annähernd 105 Zellen/cm2 über Nacht
reaggregiert. Die Aggregate wurden in immundefiziente Nacktmäuse, die
durch intravenöse
Injektion von 90 mg/kg Körpergewicht Alloxan
diabetisch gemacht worden waren, implantiert. Die Tiere wurden mit
Avertin anästhetisiert
und in der Höhe
der Niere wurde in der dorso-lateralen Haut ein Schnitt gemacht,
die Niere extrudiert und ein kleiner Schnitt in der Nierenkapsel
gemacht; zwischen der Nierenkapsel und dem Nierenparenchym wurde
ein Obdurator insertiert und die Kapsel wurde vorsichtig von dem
darunter liegenden Gewebe abgelöst.
Die reaggregierten Schweinepankreaszellen wurden von ihrer Kulturplatte
gesammelt und in ein kleines Volumen HAMF10, das 5% dekomplementiertes
Mausserum enthielt, gebracht, worauf sie in ein steriles dünnes Plastikrohr,
das am Ende mit zwei chirurgischen Metallklammern blockiert war,
aufgenommen wurden und anschließend
per Hand 2 Minuten lang mit annähernd
100 rpm zentrifugiert wurden. Unmittelbar vor der Implantation wurde
die Spitze des Rohrs abgeschnitten und das pelletierte Material
unter die Nierenkapsel in die durch die Kanüle präparierte Tasche injiziert.
Die Öffnung
in der Nierenkapsel wurde unter Verwenden einer elektrischen Niedrigtemperaturbrenneisenvorrichtung
genäht
und die Niere wieder in die Körperhöhle eingesetzt,
worauf der Schnitt durch Zunähen
geschlossen wurde. Die Tiere wurden wöchentlich durch Messen ihrer
Nüchternglykämie an einem
Tropfen Blut aus der Schwanzvene unter Verwenden eines Glucometers
verfolgt und das Transplantat wurde nach 40 bis 200 Tagen entfernt
und der Insulingehalt gemessen.
-
Die
transplantierten Tiere zeigten 4 bis 14 Wochen nach der Implantation
eine Normalisierung ihrer Glykämieniveaus
und blieben für
mehr als 100 Tage normoglykämisch (Tabelle
2). Diese Normalisierung ergab sich nicht aus dem im Pankreas bleibenden
Insulin, da gefunden wurde, dass die Spiegel von extrahiertem Insulin
in diesem Organ < 0,6 μg/Organ betrugen
(der Insulingehalt im Pankreas nicht-diabetischer Tiere beträgt 15 bis
25 μg).
Der Insulingehalt des Transplantats betrug zum Zeitpunkt der Transplantation
5 bis 25 μg und
nahm während
dem Zeitraum nach 200 Tagen um das Zehnfache zu.
-
Die
Schnelligkeit der Normalisierung variierte mit der Anzahl an implantierten
beta-Zellen, wobei
10 Wochen für
Implantate mit 0,8 Millionen beta-Zellen, 8 Wochen für 1,6 Millionen
beta-Zellen und 4 Wochen für 3
Millionen beta-Zellen benötigt
wurden. Die beta-Zellen
reifen nach der Implantation: sie verloren ihre Positivität für Cytokeratin
7 innerhalb von 10 Tagen. Ihre Glycostatfunktion behält, selbst
nach einer oralen Anregung mit Glucose, geringe Glucosesiegel in
dem transplantierten Tier bei (6).
-
Die
in vitro-Perfusion einer nu/nu-Mäuseniere,
die ein fötales
Pankreastransplantat, wie es oben beschrieben wurde, enthielt, zeigte,
dass die beta-Zellen in der Niere für Glucose responsiv waren.
In 7 sind die Ergebnisse der Perfusion von einem
Transplantat 112 Tage nach der Implantation gezeigt. Es wurde die Reaktion
einer dosisabhängigen
Insulinfreisetzung beobachtet, die mit 10 mM Glucagon erhöht werden
konnte.
-
Legenden der Figuren:
-
1:
Effekt der Kultivierung auf die zelluläre Zusammensetzung der „unreifen" fötalen Schweinezellzubereitung:
(a) Prozent endokrine Zellen, wie sie mittels Elektronenmikroskop
bestimmt wurden; (b) Prozent Insulin- ⟨⟩ und Glucagon-
() Zellen, wie sie mittels Immunzytochemie bestimmt wurden. Die
Daten geben den Prozentsatz der insgesamt ausgezählten Zellen und den Mittelwert ± Standardabweichung
von 3 bis 11 Bestimmungen an.
-
2:
Immunzytochemie für
Cytokeratin 7 ⟨⟩ und Synatophysin () in fötalen endokrinen
Schweinezellzubereitungen während
9-wöchiger
Kultivierung. Nahezu alle Zellen bleiben für Synatophysin positiv, während die
Prozent der für
Cytokeratin 7 positiven Zellen während
der Kultivierungsdauer schrittweise abnimmt. Wenn Hydrocortison
und Nicotinamid aus dem Kulturmedium weggelassen werden, wird eine
schnelle Abnahme der Positivität
für Cytokeratin
7 (Abnahme auf weniger als 20 Prozent innerhalb von 24 Stunden)
beobachtet.
-
3:
FACS-Bedingungen für
die Isolierung von nicht-granulierten Zellen (a; Intervalle R1 und
R2), unreife beta-Zellen (b; Intervall R1), Glucagon enthaltende
Zellen (c; Intervall R3 + R4).
-
4:
Biosynthese von Insulin durch fötale
Schweinezellen als Funktion der Glucosekonzentration im Medium.
-
5:
Insulinfreisetzung kultivierter fötaler Schweinezellen als Funktion
der Glucosekonzentration im Medium. Die Zellen wurden in Medium,
das Glucocrticoide und Nicotinamid enthielt, langzeitkultiviert,
worauf die letzteren beiden Bestandteile 24 Stunden vor dem Perfusionsversuch
aus dem Medium weggelassen wurden.
-
6:
Test der intraperitonealen Glucosetoleranz bei normaler Kontrolle
(o) und transplantierten diabetischen (o) Nacktmäusen.
-
7:
In vivo-Reifung fötaler
Schweine-beta-Zellen. Zwanzig Wochen nach der Transplantation fötaler Schweine-beta-Zellen
unter die Nierenkapsel wurden die Nieren mit verschiedenen Glucosekonzentrationen
durchschwemmt. Zwischen 2,5 und 20 mM Glucose wird eine dosisabhängige Stimulierung
der Insulinfreisetzung beobachtet, die ein Anzeichen für eine funktionale
Reifung ist.
-
-