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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Filtereinheit, die dazu bestimmt
ist, eine in einem biologischen Fluid vorhandene virustötende Substanz
auszufiltern.
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Sie
bezieht sich typischerweise auf den Fall, in dem die virustötende Substanz
vorher einem biologischem Fluid, insbesondere Blutplasma, zugesetzt worden
ist, das für
die Transfusion eines Patienten bestimmt ist. Es ist Ziel dieses
Zusatzes, das biologische Fluid vor der Transfusion des Patienten
einer Behandlung zur Inaktivierung von Viren des biologischen Fluids
zu unterziehen, damit eventuelle Viren inaktiviert werden, die das
biologische Fluid verseuchen.
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Bei
einer klassischen Technik der Inaktivierung von Viren des Plasmas
wird als virustötende Substanz
ein Farbstoff verwendet, zum Beispiel das Methylenblau oder eines
seiner Derivate.
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Das
Prinzip dieser Technik beruht auf lichtchemischen Reaktionen zwischen
dem Farbstoff und der eventuell im biologischen Fluid vorhandenen DNS
oder der viralen RNS. Wenn der Farbstoff dem Licht ausgesetzt wird,
führt dies
zu einer lichtchemischen Reaktion, die Energie an die Moleküle der DNS
oder der RNS überträgt, so daß das Virus
inaktiviert wird.
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Der
Farbstoff wird bei diesen lichtchemischen Reaktionen nicht ausgefiltert,
so daß er
im biologischen Fluid bleibt, nachdem es dem Licht ausgesetzt wurde.
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Nach
dem Einsatz dieser Technik der Inaktivierung von Viren kann der
Farbstoff in sehr geringer Menge im biologischen Fluid gelassen
und somit dem Patienten zusammen damit transfundiert werden.
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Jüngere Studien
scheinen jedoch die mögliche
Giftigkeit gewisser verwendeter Farbstoffe und insbesondere des
Methylenblaus auszuweisen, wenn sie dem Patienten injiziert werden.
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Viele
Länder
fordern also das systematische Ausfiltern der Farbstoffe, bevor
das biologische Fluid dem Patienten injiziert wird.
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Im
Dokument
US 5858641 wird
ein Verfahren zum Ausfiltern des Methylenblaus aus dem Blut oder
aus einem Teil des Bluts durch Durchlauf durch ein Filter beschrieben,
das eine Matrix mit Copolymer von Poly(vinylacetalalkohol) umfaßt. Die
Matrix hat die Form von Schwammtampons oder Körnchen.
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Im
Dokument W 09822515 wird ein poröser Schwamm
aus Polyvinylalkoholacetal-Acetat für das Ausfiltern einer Jodkomponente
des Bluts verwendet.
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Die
Erfindung hat also zum Ziel, eine Filtereinheit vorzuschlagen, mit
der jegliche virustötende Substanz
deutlich ausgefiltert werden kann, die im biologischen Fluid vorhanden
ist, wobei gleichzeitig beim Filtervorgang die Zusammensetzung des
biologischen Fluids unverändert
gelassen wird.
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Hierzu
ist der Gegenstand der Erfindung eine Filtereinheit, die dazu bestimmt
ist, eine in einem biologischen Fluid vorhandene virustötende Substanz auszufiltern,
die einen äußeren Mantel
mit mindestens einer Eintrittsöffnung
und mindestens einer Auslaßöffnung umfaßt, wobei
der Mantel ein Filtermedium einschließt, das zwei Abteile für den Eintritt
beziehungsweise für
den Auslaß der
Filtereinheit abgrenzt, in der das Filtermedium ausgehend von mindestens
einem hydrophilen Material in Form eines Porenvlieses ausgeführt ist,
das fähig
ist, die virustötende
Substanz zu absorbieren und/oder zu adsorbieren.
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Bei
einer Ausführung
wird die durchschnittliche Porosität des Filtermediums so definiert,
daß die Kontaktfläche zwischen
dem biologischen Fluid und dem Filtermedium ausreicht, damit jegliche
virustötende
Substanz deutlich ausgefiltert und gleichzeitig die Zusammensetzung
des biologischen Fluids bei seinem Durchlauf durch das Filtermedium
deutlich unverändert
gelassen wird, nämlich
zwischen 1 μm und
15 μm.
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Als
Variante liegt der durchschnittliche Durchmesser der Fasern des
porösen
Vliesmaterials zwischen 0,5 μm
und 5 μm.
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Das
Eintrittsabteil und/oder das Auslaßabteil steht über einen
Eintritts- beziehungsweise Austrittsstutzen mit dem Äußeren der
Filtereinheit in Verbindung.
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Das
hydrophile Material des Filtermediums wird insbesondere unter den
naturbedingt hydrophilen Stoffen oder hydrophil gemachten Stoffen
insbesondere auf Kunststoffbasis, zum Beispiel unter den Polymeren
und/oder den Copolymeren auf Grundlage von Polyester, Acrylonitril,
Polyvinylidenfluorid, gewählt.
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Bei
einer Ausführung
umfaßt
das Filtermedium mehrere Schichten untereinander identischen oder
verschiedenen hydrophilen Materials mit untereinander identischer
oder verschiedener Kontaktfläche.
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Zum
Beispiel besitzt das Filtermedium eine Dicke von 1 bis 10 Millimeter.
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Bei
einer Ausführung
ist der äußere Mantel des
Filtermediums starr.
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Bei
einer anderen Ausführung
ist der äußere Mantel
des Filtermediums weich.
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Bei
einer Variante wird der weiche Mantel aus zwei weichen an ihrer
Peripherie verbundenen Kunststoffolien gebildet, wobei das Filtermedium
in einem weichen und dichten Rahmen gehalten wird, der mit dem Filtermedium
das Eintritts- und das Auslaßabteil
der Filtereinheit abgrenzt.
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Der
weiche Rahmen wird zum Beispiel aus zwei weichen untereinander durchbrochenen
Folien gebildet, zwischen denen das Filtermedium eingeführt wird,
wobei die weichen Folien an der Peripherie des Filtermediums miteinander
befestigt sind und auch mit den Folien, die den äußeren Mantel bilden, und zwar
an der Peripherie des äußeren Mantels
der Filtereinheit.
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Die
Befestigung der weichen Folien, die den weichen Rahmen bilden, ist
ein Schweißwulst,
der durch das Filtermedium hindurch gebildet wird.
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Bei
einer Ausführung
ist das Auslaßabteil durch
einen oder mehrere vorhandene Abstandsringe vom Filtermedium gelöst, die
zwischen dem Filtermedium und dem äußeren weichen Mantel im Auslaßabteil
angeordnet sind.
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Der
oder die Abstandsring/e werden ausgehend von weichen Stutzen ausgeführt, die
zum Beispiel an die innere Wand der Folie des äußeren Mantels geschweißt sind.
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Weitere
Gegenstände
und Vorteile der Erfindung werden sich bei der nachfolgenden Beschreibung
mit Bezugnahme auf die Zeichnungen im Anhang herausstellen.
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Die 1 stellt
mit Seitenansicht und Längsschnitt
einen Ausführungsmodus
der Filtereinheit dar, die einen weichen äußeren Mantel umfaßt.
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Die 2 stellt
mit Vorderansicht und teilweisem Längsschnitt den Ausführungsmodus
der 1 dar und zeigt insbesondere die Montage des Filtermediums
in einem weichen Rahmen.
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Die 3 stellt
mit Draufsicht und Querschnitt den Ausführungsmodus der 1 dar
und zeigt insbesondere die Montage des Rahmens, der das Filtermedium
im äußeren Mantel
umschließt.
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Die 4 stellt
mit Vorderansicht und teilweisem Längsschnitt die Filtereinheit
der 3 dar, auf der die Abstandsringe erscheinen.
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Eine
Filtereinheit 1, die dazu bestimmt ist, eine in einem biologischen
Fluid vorhandene virustötende
Substanz auszufiltern, umfaßt
typischerweise einen äußeren Mantel 2,
der mit mindestens einer Eintrittsöffnung 3 und mindestens
einer Auslaßöffnung 4 versehen
ist, wobei der Mantel ein Filtermedium 5 einschließt, das
zwei Abteile für
den Eintritt 6 beziehungsweise für den Auslaß 7 der Filtereinheit 1 abgrenzt.
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In
der Beschreibung sind die Begriffe „Eintritt" und „Auslaß" im Verhältnis zur Umlaufrichtung des
biologischen Fluids in der Filtereinheit 1 definiert (siehe
die auf der 1 dargestellten Pfeile).
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Bei
einer besonderen Ausführung
ist das biologische Fluid Blut, eine Blutkomponente insbesondere
Blutplasma, und die virustötende
Substanz ist das Methylblau oder eines seiner Derivate.
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Das
biologische Fluid hat vor seinem Eintritt in die Filtereinheit 1 eine
Behandlung zur Inaktivierung von Viren vermittels der virustötenden Substanz durchlaufen,
die dem biologische Fluid zugesetzt worden ist.
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Diese
Behandlung wird im allgemeinen im Bluttransfusions-Center durchgeführt und
wird hier nicht näher
beschrieben.
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Die
Filtereinheit 1 ist dazu bestimmt, insbesondere vermittels
von Stutzen für
den Eintritt 8 beziehungsweise für den Auslaß 9 in ein System
eingebunden zu werden, das zum Beispiel Beutel für den medizinischen Gebrauch,
Stutzen, Clamps oder Filter umfaßt (zum Beispiel zum Ausfiltern
der Leukozyten aus dem biologischen Fluid).
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In
einem solchen System ist die Filtereinheit 1 auf dem Abflußweg der
biologischen Fluids angeordnet, so daß das biologische Fluid mit
der zugesetzten virustötenden
Substanz durch die Eintrittsöffnung 3 in
die Filtereinheit 1 eintritt, und daß das von der virustötenden Substanz
befreite biologische Fluid über
die Auslaßöffnung 4 abgegeben
wird.
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Ein
besonderes Beispiel eines solchen Systems ist eine Transfusionsleitung
eines Beutels, der ein biologische Fluid enthält, das einem Patienten transfundiert
werden soll. In einer solchen Leitung ist die Filtereinheit 1 über ihren Eintritt 3 an
den Beutel angeschlossen, der das biologische Fluid mit der zugesetzten
virustötenden
Substanz enthält,
und über ihren
Auslaß 4 an
Mittel zur Transfusion des von der virustötenden Substanz befreiten biologischen
Fluids.
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Diese
weiteren Systeme werden nachstehend nicht näher beschrieben, denn sie umfassen
die Filtereinheit 1 gemäß der hier
beschriebenen Struktur.
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Jetzt
wird ein erster Ausführungsmodus
der der Filtereinheit 1 beschrieben, die einen weichen äußeren Mantel 2 umfaßt, der
durch die Montage von zwei weichen Kunststoffolien 10, 11 gebildet
wird, die zum Beispiel durch Schweißen an ihrer Peripherie verbunden
werden (1).
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Dieser äußere Mantel
umschließt
ein Filtermedium, das im allgemeinen mit der Referenz 5 bezeichnet
wird, und dessen Struktur nachfolgend ausführlicher beschrieben werden
wird.
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Das
Filtermedium 5 wird in einem weichen und dichten Stützrahmen 12 gehalten
und grenzt zwei Abteile für
den Einlaß 6 beziehungsweise
für den
Auslaß 7 der
Filtereinheit 1 ab.
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Das
Einlaßabteil 6 steht über einen
Einlaßstutzen 8 mit
dem Äußeren der
Filtereinheit 1 in Verbindung, der zu seiner Befüllung mit
dem biologischen Fluid mit Zusatz der virustötenden Substanz dient.
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Das
Auslaßabteil 7 steht über einen
Auslaßstutzen 9 mit
dem Äußeren der
Filtereinheit 1 in Verbindung, der zur Abgabe des von der
virustötenden Substanz
befreiten biologischen Fluids dient.
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Somit
ermöglicht
die Filtereinheit 1, daß das biologische Fluid mit
Zusatz der virustötenden
Substanz im Abteil für
den Eintritt 6 über
die Eintrittsöffnung 3 aufgenommen
wird, daß es
das Filtermedium 5 durchläuft, so daß die virustötende Substanz
von diesem absorbiert und/oder adsorbiert wird, dann wird das von
der virustötenden
Substanz befreite biologische Fluid im Abteil für den Auslaß 7 aufgenommen, bevor
es über
die Auslaßöffnung 4 abgegeben wird.
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Bei
einer Ausführungsform
sind die Einlaß- 8 und
Auslaßstutzen 9 weich,
trennbar und schweißbar.
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Diese
Ausführungsform
ermöglicht
im Fall, in dem ein Sammelbeutel mit dem Auslaßstutzen 9 verbunden
ist, nach der Trennung der Filtereinheit 1 durch Schnitt
und Verschweißen
des Auslaßstutzens 9,
einen mit biologischen Fluid gefüllten
Beutel zu erhalten, der von der virustötenden Substanz befreit ist. Ein
solcher Beutel kann dann auf herkömmliche Weise verwendet werden,
zum Beispiel für
die Transfusion eines Patienten.
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Eine
erste Dichtheitsstufe der Filtereinheit 1 wird zwischen
dem Filtermedium 5 und dem weichen Rahmen 12 sichergestellt,
wo kein Stutzen durchführt.
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Eine
zweite Dichtheitsstufe wird an der Peripherie der Filtereinheit 1 sichergestellt,
wo die beiden äußeren Folien 10, 11,
die Peripherie des weichen Rahmens 12 und der Durchgang
der Eintritts- 8 und Auslaßstutzen 9 zusammenführen.
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Diese
zweite Dichtheitsstufe kann mit bekannten Techniken zur Verbindung
von Kunststoffmaterial sichergestellt werden, wie zum Beispiel durch
Hochfrequenzschweißen.
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Jetzt
wird unter Bezugnahme auf die 2 bis 4 die
Ausführung
der Montage der Filtereinheit 1 beschrieben.
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Der
weiche Rahmen 12 wird durch eine Montage von zwei Folien 13, 14 gebildet,
die zum Beispiel plastifiziert sind, und zwischen denen das Filtermedium 5 eingeführt wird.
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Diese
beiden Folien 13, 14 sind in ihrem Mittelteil
durchbrochen und enthalten jeweils mindestens eine Öffnung 15, 16 für den Durchgang
des zu filternden biologischen Fluids.
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Diese
beiden Folien 13, 14 sind bevorzugt an der Peripherie
des Filtermediums 5 durch einen Schweißwulst 17 miteinander
verbunden, der durch das Filtermedium 5 hindurch ausgeführt wird
und sowohl die Befestigung des Filtermediums 5 sicherstellt,
als auch die Dichtheit der Einheit 1.
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Das
Verschweißen
der Folien 13, 14 durch das Filtermedium 5 hindurch
löst eine
Verdichtung 18 aus, die einen dichten Wulst um das Filtermedium 5 herum
bildet.
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Die
Peripherie 19 des weichen Rahmens 12 wird ebenfalls
mit den äußeren Folien 10, 11 geschweißt, die
den äußeren Mantel 2 der
Filtereinheit 1 bilden, und zwar gegenseitig an ihrem gesamten Umfang
und an ihrer Peripherie, womit die Dichtheit der Einheit 1 gewährleistet
wird.
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Zur
Vermeidung dessen, daß sich
das Filtermedium 5 an den äußeren Mantel 2 klebt
und somit den Abfluß der
biologischen Fluids im Abteil für
den Ausgang 7 stört,
werden zwei Abstandsringe 20, 21 im Abteil für den Auslaß 7 zwischen
dem Filtermedium 5 und dem äußeren Mantel 2 eingesetzt.
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Diese
beiden Ringe 20, 21 lösen das Abteil für den Auslaß des Filtermediums 5 und
vermeiden somit, daß sich
das Filtermedium 5 an die Innenwand der äußeren Folie 2 klebt.
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Die
Ringe 20, 21 können
ausgehend von weichen Stutzen ausgeführt werden, die zum Beispiel
an der Innenwand der Folie des äußeren Mantels 2 geschweißt werden,
und zum Beispiel an der umlaufenden Schweißung 19 an der Filtereinheit 1.
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Es
versteht sich von selbst, daß die
Anzahl Abstandsringe unterschiedlich sein kann, nämlich in Abhängigkeit
von den Abmessungen der Filtereinheit 1.
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Man
kann sich zum Beispiel vorstellen, daß ein einziger gefalzter Abstandsring
vorgesehen wird, so daß im
Abteil für
den Austritt 7 eine Kante gebildet wird.
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Abstandsringe
werden bevorzugt verwendet, damit die Möglichkeiten der Falzung der
Filtereinheit 1 nicht behindert werden.
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Bei
einem zweiten (nicht dargestellten) Ausführungsmodus umfaßt die Filtereinheit 1 einen
starren äußeren Mantel 2,
der zum Beispiel aus einem starren Kunststoff, wie zum Beispiel
Polykarbonat, ausgeführt
wird.
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Jetzt
werden die Struktur und die Ausführung des
Filtermediums 5 näher
beschrieben, das fähig
ist, jegliche virustötende
Substanz deutlich auszufiltern und dabei die Zusammensetzung des
biologischen Fluids beim Filtern deutlich unverändert zu lassen.
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Erfindungsgemäß wird das
Filtermedium 5 ausgehend von mindestens einem hydrophilen
Material in Form eines Porenvlieses ausgeführt.
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Das
Filtermedium 5 wird zusätzlich
ausgehend von mindestens einem hydrophilen Material in Form einer
porösen
Membran ausgeführt,
oder
Das Filtermedium 5 wird bevorzugt ausgehend von einem
hydrophilen Material in Form von mindestens einer porösen Membran
ausgeführt,
die zwischen mehreren Schichten hydrophilen Materials in Form eines
Vlieses eingesetzt wird.
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Das
hydrophile Material ist in diesen drei Ausführungsmodi fähig, die
virustötende
Substanz zu absorbieren und/oder zu adsorbieren, und zwar insbesondere
durch Affinität
zwischen der virustötenden
Substanz und dem hydrophilen Material.
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Für die Ausführung des
Filtermediums können
je nach der Art des zu filternden Fluids und derjenigen des biologischen
Fluids verschiedene Materiale verwendet werden.
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Jedoch
ist die Wahl der Materiale, die in der erfindungsgemäßen Filtereinheit
verwendet werden können,
durch die Tatsache begrenzt, daß sie
den Durchgang der Zellbestandteile oder zellenfreien Bestandteile
des biologischen Fluids insbesondere durch Affinität nicht
verhindern dürfen.
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Anders
gesagt muß das
das Filtermedium bildende Material fähig sein, die virustötende Substanz,
jedoch nicht die Bestandteile des biologischen Fluids zu absorbieren
und/oder zu adsorbieren.
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Für den Fall
der Behandlung eines Blutplasmas, das Methylenblau enthält, nennen
wir unter den möglichen
Materialen die Polymere und/oder die Copolymere auf Grundlage von
Polyester, Acrylonitril, Polyvinylidenfluorid.
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Diese
polymeren Produkte sind im allgemeinen nicht naturbedingt hydrophil
und müssen
mit physikalischen und/oder chemischen Methoden behandelt werden,
um ihnen die besagten hydrophilen Eigenschaften zu verleihen.
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Diese
Behandlungen bestehen zum Beispiel aus der Transplantation von hydrophilen
Substituenten, zum Beispiel vom Typ Hydroxyl- oder Carboxylgruppen,
mit bekannten Methoden auf das Polymer.
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Auf
dem Markt sind solche mit chemischer und/oder physikalischer Behandlung
hydrophil gemachten Polymere erhältlich.
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Durch
die hydrophile Eigenschaft des Materials, das das Filtermedium 5 bildet,
ist beim Durchgang des biologischen Fluids eine gute Benetzbarkeit
des Filtermediums möglich,
was insbesondere das bessere Abfließen des biologischen Fluids
durch die Filtereinheit 1 ermöglicht, aber auch die bessere Wirksamkeit
des Filtervorgangs.
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Durch
die Merkmale der Porosität
des Filtermediums wird der Durchgang des biologischen Fluids durch
die Filtereinheit möglich,
wobei die Zusammensetzung des biologischen Fluids deutlich unverändert bleibt.
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Hierzu
wird die durchschnittliche Größe der Poren
des Filtermediums je nach dem zu behandelnden Fluid gewählt. Wenn
die Filtereinheit 1 zum Beispiel die Bestandteile des Gesamtblutes
durchlaufen lassen soll, kann die Porengröße bei 7 μm oder höher liegen. Bei einem Blutplasma
kann die Porengröße kleiner
sein, zum Beispiel 4 μm,
da im Plasma keine Zellbestandteile enthalten sind.
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Beim
Durchlauf des biologischen Fluids mit Zusatz der virustötenden Substanz
durch das Filtermedium 5 muß die Kontaktfläche zwischen
dem biologischen Fluid und dem Filtermedium ausreichend groß sein,
damit deutlich die gesamte virustötende Substanz ausgefiltert
und die Zusammensetzung des biologischen Fluids deutlich unverändert bleibt.
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Beim
ersten Ausführungsmodus
wird dieses Merkmal vorteilhafterweise bei Verwendung Vliesmaterials
erzielt, das durch seine Struktur eine große Kontaktfläche bei
geringem Volumen aufweist.
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Unter
Kontaktfläche
zwischen dem biologischen Fluid und dem Filtermedium wird die Fläche verstanden,
auf der die Absorption und/oder die Adsorption der virustötenden Substanz
durch das Porenmaterial stattfinden kann. Es versteht sich von selbst,
daß diese
Fläche
insbesondere von der Fläche
des Filtermediums, seiner Porosität, seiner Dicke und vom Durchmesser
der Fasern des Vlieses abhängt.
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Wenn
somit der Durchmesser der Fasern, die Porosität des Vliesmaterials und die
Dicke des Filtermediums 5, aus dem es besteht, verändert wird, kann
man Zugang zu einem breiten Fächer
von Kontaktflächen
bekommen, mit dem jegliche virustötende Substanz deutlich ausgefiltert
wird, wobei die Zusammensetzung des biologischen Fluids deutlich
unverändert
bleibt.
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Als
Beispiel kann ein aus einem Polyestervlies bestehendes Filtermedium 5 mit
einer Dicke von 5 mm, einer durchschnittlichen Porosität von 8 μm und einem
mittleren Durchschnitt der Fasern von 2 μm genannt werden, mit dem das
Ausfiltern einer Konzentration von 1 μM Methylenblau in 250 ml Blutplasma
möglich
ist.
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Es
wird jedoch darauf hingewiesen, daß diese Werte stark schwanken
können,
und zwar insbesondere in Abhängigkeit
von der Kontaktdauer zwischen dem Filtermedium und dem biologischen
Fluid, das heißt
der Filtergeschwindigkeit.
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Eine
poröse
Membran wird außerdem
als Filtermedium 5 eingesetzt, damit die im biologischen Fluid
vorhandene virustötende
Substanz absorbiert und/oder adsorbiert wird.
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Bei
einem besonderen Beispiel wird eine solche Membran aus Polyvinylidenfluorid
ausgeführt und
hat eine Porengröße von zwischen
1 und 15 μm.
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Bei
einem dritten Ausführungsmodus
kann das Filtermedium 5 die beiden in den vorstehenden Ausführungsmodi
eingesetzten Materiale kombinieren, das heißt mehrere Schichten hydrophilen
Materials in Form eines Porenvlieses und einer oder mehrerer poröser Membrane
umfassen. Das Material und/oder die Struktur des diese Schichten
bildenden Materials kann können
dann miteinander identisch oder verschieden sein.
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Die
Schichten werden dann zum Beispiel auf Stoß in der Filtereinheit nebeneinanderliegend
angeordnet, damit das biologische Fluid sie bei der Filterung nacheinander
durchläuft.
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Bei
einem besonderen Beispiel kann ein Filtermedium 5 genannt
werden, das aus übereinander gelegten
Schichten besteht, die gebildet werden aus: einem Polyestervlies
vom Typ „spunbond", einem Polyestervlies
vom Typ „meltblown", einer oder mehreren
Membranen aus Polyvinylidenfluorid, einem Polyestervlies vom Typ „meltblown" und einem Polyestervlies
vom Typ „spunbond".
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Unter
den Begriffen „spunbond" und „meltblown" werden zwei der
klassischen Methoden zur Bildung einer Vliesschicht direkt ausgehend
vom Polymer genannt, das heißt
entweder im Format der kontinuierlichen Monofilamente beziehungsweise durch
Blasen des Polymers im geschmolzenen Zustand der unregelmäßigen Filamente.
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Da
diese Techniken herkömmlich
sind, werden sie hier nicht weiter ausführlich beschrieben.
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Bei
dieser Ausführung
sind die beiden äußeren Schichten
aus „spunbond" Vlies identisch
und dienen als Vorbeziehungsweise Nachfilter. Sie haben außerdem die
Funktion, die Schweißfähigkeit
des Filtermediums 5 auf dem Mantel 2 der Filtereinheit 1 zu verbessern.
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Die
beiden „meltblown" Vliesschichten sowie die
dazwischen eingesetzte/n Membran/e bilden insbesondere das Filtermedium 5,
das geeignet ist, die virustötende
Substanz zu absorbieren und/oder zu adsorbieren.
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Die
beiden „meltblown" Vliesschichten sind außerdem identisch
und haben die Aufgabe, die Membran/e zu schützen.