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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf menschliche Peptide/Proteine,
wie in den beigefügten
Patentansprüchen
spezifiziert, die den Tod von Zellen, einschließlich lymphoider Tumorzellen,
verursachen oder zum Tod der Zellen führen. Die Erfindung bezieht
sich weiter auf Nucleinsäuren,
welche die Peptide/Proteine codieren, Verfahren für die Herstellung
der Peptide/Proteine, pharmazeutische, diagnostische und multivalente
Zusammensetzungen und Kits, welche die Peptide/Proteine umfassen,
und Verwendungen der Peptide/Proteine. Darüber hinaus werden Verfahren
zum Abtöten
der Zellen beschrieben.
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Jede
Säugerart,
welche bis heute studiert wurde, trägt ein Cluster von Genen, die
für den
sogenannten Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) codieren. Dieses
fest verbundene Gencluster codiert für Oberflächenantigene, die eine zentrale
Rolle bei der Entwicklung von sowohl humoralen als auch zellvermittelten
Immunantworten spielt. Bei Menschen werden die vom MHC codierten
Produkte als humane Leukozytenantigene oder HLA bezeichnet. Die
MHC-Gene werden in Regionen organisiert, die drei Klassen von Molekülen, Klasse
I bis III, codieren.
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Die
Klasse-I-MHC-Moleküle
sind Transmembran-Glycoproteine von 45 kD, die mit einem anderen
Glycoprotein, dem beta-2-Microglobulin von 12 kD, nicht kovalent
assoziiert sind (Brown et al., 1993). Das letztere wird nicht in
die Zellmembran eingefügt,
und wird außerhalb
des MHC codiert. Die Moleküle
der menschlichen Klasse I haben drei unterschiedlichen Isotypen,
genannt HLA-A, -B und -C, die in getrennten Orten codiert werden.
Die Expression von Klasse I-Molekülen im Gewebe ist allgegenwärtig und
codominant. Die MHC-Klasse-I-Moleküle präsentieren Peptidantigene, die
für die
Aktivierung der cytotoxischen T-Zellen notwendig sind.
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Die
Klasse-II-MHC-Moleküle
sind nicht kovalent assoziierte Heterodimere von zwei Transmembran-Glycoproteinen,
der α-Kette
von 35 kD und der β-Kette
von 28 kD (Brown et al., 1993). Bei Menschen treten Klasse-II-Moleküle als drei
unterschiedliche Isotypen auf, genannt menschliches Leukozytenantigen
DR (HLA-DR), HLA-DP
und HLA-DQ. Der Polymorphismus in DR wird auf die β-Kette begrenzt,
während
beide Ketten in den DP- und DQ-Isotypen polymorph sind. Die Klasse-II-Moleküle werden
codominant exprimiert, aber im Gegensatz zur Klasse I weisen sie
eine begrenzte Gewebeverteilung auf: sie sind nur auf der Oberfläche von
Zellen des Immunsystems vorhanden, zum Beispiel auf dentritischen
Zellen, Makrophagen, B-Lymphozyten und aktivierten T-Lymphozyten.
Sie werden auch auf menschlichen Nebennierenrindenzellen in der Zona
reticularis der normalen Nebennieren und auf Granulosa-Lutein-Zellen
in der Corpora lutea der normalen Eierstöcke exprimiert (Kahoury et
al., 1990). Ihre biologische Hauptfunktion ist, an antigene Peptide
zu binden und sie auf der Oberfläche
der Antigen präsentierenden
Zellen (APC) für
die Erkennung durch die CD4-Helfer-T (Th)-Lymphozyten zu präsentieren
(Babbitt et al., 1985). Die MHC-Klasse-II-Moleküle können auch auf der Oberfläche von
Nicht-Immunsystemzellen exprimiert werden, zum Beispiel von Zellen,
die MHC-Klasse-II-Moleküle
während
einer pathologischen Entzündungsreaktion
exprimieren. Diese Zellen können
Synovialzellen, Endothelzellen, Schilddrüsen-Bindegewebszellen und Gliazellen
beinhalten.
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Die
Klasse-III-MHC-Moleküle
werden auch mit Immunantworten assoziiert, aber codieren etwas unterschiedliche
Produkte. Diese beinhalten eine Anzahl von löslichen Serumproteinen, Enzymen
und Proteinen wie den Tumornekrosefaktor oder die Steroid-21-Hydroxylase-Enzyme.
Bei Menschen treten die Klasse-III-Moleküle als drei unterschiedliche
Isotypen auf, Ca, C2 und Bf bezeichnet (Kuby, 1994).
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Da
die Th-Zellaktivierung ein kritisches Ereignis bei der Initiierung
von praktisch allen Immunantworten ist und durch Klasse-II-Moleküle vermittelt
wird, bietet sich der Klasse-II-MHC selbst als Ziel für die Immunmodulation
an (Baxevanis et al., 1980, Rosenbaum et al., 1981; Adorini et al.,
1988). Neben der Peptidpräsentation
können
Klasse-II-Moleküle
verschiedene Signale, die die Physiologie der APC beeinflussen,
transduzieren. Solche Signale entstehen bei der Wechselwirkung der
multiplen Klasse-II-Moleküle
mit einem Antikörper oder
mit dem Antigenrezeptor der Th-Zellen (Vidovic et al., 1995a; Vidovic
et al., 1995b), und können
die B-Zellaktivierung und Immunglobulinsekretion (Cambier et al.,
1991; Palacios et al., 1983), die Cytokinproduktion durch Monozyten
(Palacios, 1985) sowie die Hochregulierung von costimulatorischen
(Navabi et al., 1992) und Zelladhäsionsmolekülen (Mourad et al., 1990) beinhalten.
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Es
gibt auch eine Reihe von Beobachtungen, die nahe legen, dass die
Klasse-II-Ligation
unter bestimmten Bedingungen zum Stillstand des Zellwachstums führen oder
cytotoxisch sein kann. Die Ligation unter diesen Bedingungen ist
die Wechselwirkung eines Peptids/Proteins mit einem Klasse-II-MHC-Molekül. Es gibt einen
wesentlichen Widerspruch über
die letzteren Effekte und ihrer möglichen Mechanismen. Bestimmte
Autoren beanspruchen, dass die Bildung eines Komplexes von Klasse-II-Molekülen auf
B-Zellen zu Wachstumshemmung führt
(Vaickus et al., 1989; Kabelitz et al., 1989), während gemäß der anderen die Klasse-II-Komplexbildung zum
Zelltod führt
(Vidovic et al., 1995a; Newell et al., 1993; Truman et al., 1994;
Truman et al., 1997; Drenou et al., 1999). In bestimmten experimentellen
Systemen wurde das Phänomen
nur mit ruhenden B-Zellen (Newell et al., 1993) oder in anderen
Systemen nur mit aktivierten B-Zellen (Vidovic et al., 1995a; Truman
et al., 1994) beobachtet.
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Auf
Grundlage dieser Beobachtungen wurden monoclonale Anti-Klasse-II-Antikörper (mAbs)
für eine Anzahl
von Jahren als Kandidaten für
die Therapie in Betracht gezogen. Tatsächlich wurde dieser Vorschlag durch
den günstigen
Effekt der von der Maus abgeleiteten anti-Klasse-II-mAbs in einer
Reihe von Tiererkrankungsmodellen unterstützt (Waldor et al., 1983; Jonker
et al., 1988; Stevens et al., 1990; Smith et al., 1994).
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Trotz
dieser früh
unterstützenden
Daten wurde bis heute kein anti-MHC-Klasse-II-mAb von menschlicher Zusammensetzung
beschrieben, der die gewünschten
cytotoxischen und anderen biologischen Eigenschaften zeigt. Obwohl
es relativ leicht ist, von der Maus abgeleitete mAbs zu erhalten,
zeigte die tatsächliche Arbeit
unter Verwendung der von der Maus abgeleiteten mAbs die Schwierigkeit,
einen Antikörper
mit den gewünschten
biologischen Eigenschaften zu erhalten. Zum Beispiel wurden signifikante
und nicht vollständig
verstandene Unterschiede bei der T-Zell-Hemmungskapazität von unterschiedlichen
anti-Klasse-II-mAbs beobachtet (Naquet et al., 1983). Darüber hinaus
war die Anwendung von bestimmten von der Maus abgeleiteten mABs
in vivo mit unerwarteten Nebenwirkungen verbunden, die manchmal
zum Tod der Laborprimaten führten (Billing
et al., 1983; Jonker et al., 1991).
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Es
wird allgemein angenommen, dass die von der Maus abgeleiteten mAbs
(einschließlich
chimäre und
so genannte ,humanisierte' mAbs)
ein erhöhtes
Risiko tragen, eine ungünstige
Immunantwort bei Patienten zu erzeugen, verglichen mit der Behandlung
eines menschlichen mAb. Dieses Risiko wird möglicherweise während der
Behandlung von chronischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis
oder multipler Sklerose mit irgendeinem von der Maus abgeleiteten
mAB erhöht;
verlängertes
Aussetzen des menschlichen Immunsystems einem nicht-menschlichen
Molekül
führt oft
zu der Entwicklung einer ungünstigen
Immunreaktion. Darüber
hinaus ist es maßgeblich
schwierig, die von der Maus abgeleiteten Antikörper mit der gewünschten
Spezifität
oder Affinität
zu dem gewünschten
Antigen zu erhalten. Eine derartige Beachtung kann einen maßgeblichen
Einfluss auf die gesamte therapeutische Wirkung oder den Vorteil
haben, der durch die von der Maus abgeleiteten mAbs bereitgestellt
wird. Schließlich
werden diese gewünschten
Merkmale oft während
der ,Humanisierungs-' oder
der ,Chimärisierungs-' Verfahren, die notwendig
sind, um das immunogene Potential zu reduzieren, schädlich beeinflusst,
sogar wenn ein Maus-mAb identifiziert werden konnte, der die gewünschte Spezifität oder Affinität zeigte.
Wenn einmal ein von der Maus abgeleiteter mAb ,humanisiert' oder chimärisiert wurde,
dann ist es maßgeblich
schwierig, seine Spezifität
oder Affinität
zu optimieren.
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Das
Fachgebiet strebte über
eine Anzahl von Jahren nach anti-MHC-Klasse-II-mAbs von menschlicher
Zusammensetzung, die biologische Eigenschaft zeigen, die für die Verwendung
in einem Arzneimittel für die
Behandlung von Menschen geeignet sind. Arbeiter auf dem Fachgebiet übten die
Verfahrensschritte aus, indem sie einen von der Maus abgeleiteten
mAb zuerst identifizierten und dann die Struktur dieses mAb modifizierten
mit dem Zweck, die Immuntoleranz dieses nicht menschlichen Moleküls für menschliche
Patienten zu verbessern (für
weitere Details, s. Jones et al., 1986; Riechmann et al., 1988;
Presta, 1992). Diese Modifikation wird normalerweise unter Verwendung
so genannter ,Humanisierungs'-Verfahren
oder durch die Herstellung eines chimären Mensch-Maus-mAb durchgeführt. Andere
Arbeiter versuchten, menschliche Antikörper zu identifizieren, die
an menschliche Antigene mit den gewünschten Eigenschaften innerhalb
des natürlichen
Repertoires der menschlichen Antikörper-Vielfalt binden. Zum Beispiel
durch Untersuchung des Mechanismus der fötalen Toleranz bei schwangeren
Frauen (Bonagura et al., 1987) oder durch Panning-Bibliotheken der
natürlichen
Verschiedenheiten der Antikörper
(Stausbøl-Grøn et al.,
1996; Winter et al., 1994). Jedoch wurde bis heute kein anti-MHC-Klasse-II-mAB von
menschlicher Zusammensetzung beschrieben, der die gewünschten
biologischen Eigenschaften von Cytotoxizität, Tumorselektivität, Spezifität, geringer
Immunogenität und
Affinität
zeigt.
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Darüber hinaus
wird auf dem Stand der Technik der menschliche monoclonale Antikörper UL-5A1
beschrieben, welcher mit den DR1 (Dra/DRB1*0101)-Molekülen auf
lymphoblastoiden Zelllinien interagiert und dabei die Lyse der Zellen
induziert, s. Wölpl
et al., Tissue Antigens, 1998, Seiten 258 bis 269. Der Antikörper reagiert
spezifisch mit Zellen, die aktiviert worden waren (Zusammenfassung).
Die Reaktivität
des Antikörpers wird
durch die Aktivierung der Zellen moduliert, d.h. nicht aktivierte
Zellen werden von dem markierten Antikörper nicht gefärbt, während aktivierte
Zellen gefärbt
werden (Seite 262, Tabelle 3 und Seite 267, rechte Sp., 2. Absatz).
Der F-Wert ist das
Maß für die Bindung
an aktivierte Zellen im Vergleich zu nicht aktivierten Zellen (s. Seite
259, rechte Sp., 4. Absatz – Seite
260, linke Sp., 1. Absatz). Man nimmt an, dass der F-Wert einen
Hinweis für
den IC50-Wert des Antikörpers gibt. Es wird vorgeschlagen,
UL-5A1 für
die Therapie der EBV-induzierten polyclonalen lymphoproliferativen
Erkrankung zu verwenden (Seite 267, rechte Sp., 4. Absatz).
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Zusätzlich wird
in Bunce et al., Tissue Antigens, 1990, Seiten 100 bis 102, ein
menschlicher monoclonaler Antikörper
NDS40 beschrieben, welcher HLA-Drw13b auf B-Zellen von Patienten
mit chronisch lymphatischer Leukämie
erkennt (Seite 100, linke Sp., 2. Absatz). Der Antikörper ist
cytotoxisch und ist von der Lambda-IgM- Klasse (Zusammenfassung). Darüber hinaus
wird der Antikörper
als diagnostisches Hilfsmittel verwendet, um HLA-DRw12 und HLA-DRw13b
zu unterscheiden.
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Schließlich beschreibt
Viken et al., Human Immunology, 1995, Seiten 200 bis 206 den cytotoxischen menschlichen
IgM(kappa) mAb 5643, welcher mit dem HLA-DR (α, β 1*0801)-Subtyp von DR8 interagiert.
Das mit dem Antikörper
wechselwirkende Epitop wird innerhalb der α-Helix der DR-β-Kette, einschließlich der
Aminosäurereste
57 und 67 lokalisiert (Zusammenfassung). Der Antikörper wird
verwendet, um die Subtypen von DR8 zu benachteiligen (Seite 202,
rechte Sp., 4. Absatz).
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Für therapeutische
Zwecke würde
ein Peptid/Protein, das mit den meisten oder allen allelen Formen eines
menschlichen Klasse-II-MHC-Moleküls
reagiert, wünschenswert
sein. Außerdem
sollte das Kandidaten-Peptid/-Protein einen cytotoxischen Mechanismus
auslösen,
der von einem weiten Bereich lymphoider Tumoren geteilt wird, oder
sollte unterschiedliche cytotoxische Mechanismen aktivieren können. Um
einen weiten Bereich von möglichen
Anwendungen zu berücksichtigen,
sollte das gewünschte
Peptid/Protein seinen cytotoxischen Effekt ohne die Abhängigkeit
von weiteren Komponenten des Immunsystems vermitteln. Für therapeutische
Zwecke erhalten die meisten Patienten für die Behandlung von z.B. Krebs
Standard-Chemo- oder Radiotherapie. Die meisten dieser Behandlungen
lassen den Patienten immunsupprimiert. Es ist daher wahrscheinlich,
dass eine zusätzliche
Behandlung, die auf ein intaktes Immunsystem beruht, versagt. Das
grundlegende Problem wird weiter bei Menschen gezeigt, die an einer
Erkrankung leiden, die das Immunsystem zerstört, z.B. HIV. Opportunistische
Infektionen und maligne Transformationen können der Immunüberwachung entfliehen
und weitere Komplikationen verursachen.
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So
ist das technische Problem, das der vorliegenden Erfindung zugrunde
liegt, Mittel, die den Tod der Zellen verursachen oder zum Tod der
Zellen führen,
vorzugsweise von lymphoiden Tumorzellen, für therapeutische Zwecke mit
einem Minimum von unerwünschten
Nebenwirkungen bereitzustellen.
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Die
Lösung
der vorstehenden technischen Probleme wird von den in den Patentansprüchen charakterisierten
Ausführungsformen
erreicht. Insbesondere wird das vorstehende Problem von einem Peptid/Protein,
wie in den beigefügten
Patentansprüchen
spezifiziert, gelöst,
das zumindest eine auf einem Antikörper basierende Antigen-Bindungsdomäne von menschlicher
Zusammensetzung mit der Bindungsspezifität für ein auf der Oberfläche einer
menschlichen Zelle exprimiertes Antigen umfasst, wobei die Bindung
einer multivalenten Zusammensetzung von einem oder mehreren der
Peptide/Proteine an das Antigen, das auf der Oberfläche einer
Zelle exprimiert wird, den Tod der Zelle verursacht oder zum Tod
der Zelle führt.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Peptid" auf Moleküle, die aus einer oder mehreren
Ketten von vielfachen, d.h. zwei oder mehreren Aminosäuren, über Peptidbindungen
verbunden, bestehen. Der Begriff „Protein" bezieht sich auf Peptide, wo zumindest
ein Teil des Peptids eine definierte dreidimensionale Anordnung
durch Bildung von Sekundär-,
Tertiär-
oder Quartärstrukturen
innerhalb und/oder zwischen seiner/seinen Peptidkette(n) hat oder
erwerben kann. Diese Definition umfasst Proteine, wie natürlich vorkommende
oder zumindest teilweise künstliche
Proteine, sowie Fragmente oder Domänen ganzer Proteine, solange
diese Fragmente oder Domänen
eine definierte dreidimensionale Anordnung, wie vorstehend beschrieben, erwerben
können.
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In
diesem Zusammenhang bezieht sich „Peptid/Protein, das zumindest
eine auf einem Antikörper
basierende Antigen-Bindungsdomäne
umfasst" auf ein
Immunglobulin (oder Antikörper)
oder auf ein funktionelles Fragment davon. Der Begriff „funktionelles
Fragment" bezieht
sich auf ein Fragment eines Immunglobulins, das die Antigen-Bindungseinheit
eines Immunglobulins beibehält.
Die funktionellen Immunglobulinfragmente gemäß der vorliegenden Erfindung
können
Fv (Skerra und Plückthun,
1988), scFv (Bird et al., 1988; Huston et al., 1988), über Disulfid
verbundenes Fv (Glockshuber et al., 1992; Brinkmann et al., 1993),
Fab, F(ab')2-Fragmente
oder andere Fragmente sein, die dem gelernten Praktiker auf dem
Fachgebiet gut bekannt sind, welche die variablen Domänen eines
Immunglobulins oder eines funktionellen Immunglobulinfragments umfassen.
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Beispiele
von Peptiden/Proteinen, die aus einer Kette bestehen, sind die Fragmente
des Einzelketten-Fv-Antikörpers,
und Beispiele für
Peptide/Proteine, die aus mehreren Ketten bestehen, sind die Fab-Antikörperfragmente.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet eine „auf einem Antikörper basierende
Antigen-Bindungsdomäne von menschlicher
Zusammensetzung" ein
Peptid/Protein, das zumindest eine Antikörper-VH-Domäne und eine Antikörper-VL-Domäne umfasst,
wobei eine Homologiesuche in einer Proteinsequenz-Datenbank, die
Immunglobulin-Sequenzen
umfasst, für
sowohl die VH- als auch die VL-Domäne, als Treffer mit dem höchsten Grad von
Sequenzidentität
in einer Immunglobulindomäne
von menschlichem Ursprung resultiert. Eine derartige Homologiesuche
kann eine BLAST-Suche sein, z.B. durch Aufrufen von http://www.ncbi.nlm.nih.gov/BLAST und
Durchführung
einer „BasicBLAST"-Suche unter Verwendung
des „blastp"-Programms. Vorzugsweise führt solch
eine Zusammensetzung dabei nicht zu einer ungünstigen Immunantwort, wenn
sie einem menschlichen Empfänger
verabreicht wird.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet eine „multivalente Zusammensetzung" eine Zusammensetzung,
die zumindest zwei der Antigen-Bindungsdomänen umfasst. Vorzugsweise sind
die zumindest zwei Antigen-Bindungsdomänen in nächster Nähe, so dass sie die strukturelle
Anordnung, relativ zu jeder anderen Bindungsstelle, die in einem
vollständigen
Immunglobulin-Molekül
umfasst werden, imitieren. Beispiele für multivalente Zusammensetzungen
sind vollständige
Immunglobulin-Moleküle
(z.B. IgG-, IgA- oder IgM-Moleküle)
oder multivalente Fragmente davon (z.B. F(ab')2). Zusätzlich können multivalente
Zusammensetzungen von höheren Valenzen
aus zwei oder mehreren multivalenten Zusammensetzungen (z.B. zwei
oder mehrere vollständige Immunglobulin-Moleküle), z.B.
durch Vernetzung gebildet werden. Multivalente Zusammensetzungen
können jedoch
auch aus zwei oder mehreren monovalenten Immunglobulin-Fragmenten,
z.B. durch Selbst-Assoziation wie in Miniantikörpern, oder durch Vernetzung
gebildet werden.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff „Miniantikörperfragment" ein multivalentes
Antikörperfragment,
das zumindest zwei Antigen-Bindungsdomänen umfasst, die durch selbst-assoziierende
Domänen,
die mit jeder der Domänen
fusioniert sind, multimerisiert werden (Pack, 1994), z.B. Dimere,
die zwei scFv-Fragmente umfassen, jede mit einer selbst-assoziierenden
Dimerisierungsdomäne
fusioniert. Die Dimerisierungsdomänen, welche besonders bevorzugt
werden, beinhalten jene, die von einem Leucin-Zipper (Pack und Plückthun,
1992) oder einem Helix-Turn-Helix-Motiv
(Packet al., 1993) stammen.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet „aktivierte
Zellen" Zellen einer
bestimmten Population von Interesse, welche nicht ruhen. Die Aktivierung
könnte
durch Mitogene (z.B. Lipopolysaccharid, Phytohämagglutinin) oder Cytokine
(z.B. Interferon-gamma) verursacht werden. Vorzugsweise tritt die
Aktivierung während
der Tumortransformation (z.B. durch das Epstein-Barr-Virus oder „spontan") auf. Vorzugsweise
werden aktivierte Zellen durch die Merkmale von MHC-Klasse-II-Molekülen, die
auf der Zelloberfläche
exprimiert werden, und durch ein oder mehrere zusätzliche
Merkmale, die erhöhte
Zellgröße, Zellteilung
DNA-Replikation, Expression von CD45 oder CD11 und Produktion/Sekretion
von Immunglobulin beinhalten, charakterisiert.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet „nicht
aktivierte Zellen" Zellen
einer Population von Interesse, welche ruhen und sich nicht teilen.
Die nicht aktivierten Zellen können
ruhende B-Zellen, wie aus gesundem menschlichem Blut gereinigt,
beinhalten. Solche Zellen können
vorzugsweise durch den Mangel oder durch das reduzierte Niveau der
MHC-Klasse-II-Moleküle,
die auf der Zelloberfläche
exprimiert werden, und durch den Mangel oder durch das reduzierte
Niveau von einem oder mehreren zusätzlichen Merkmalen, die erhöhte Zellgröße, Zellteilung,
DNA-Replikation, Expression von CD45 oder CD11 und die Produktion/Sekretion
von Immunglobulin beinhalten, charakterisiert werden.
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„Zumindest
5-fach niedrigerere IC50" bedeutet, dass die Konzentration einer
multivalenten Zusamensetzung, die zumindest ein Peptid/Protein der
vorliegenden Erfindung umfasst, das benötigt wird, um 50% der aktivierten
Zellen abzutöten, zumindest
fünfmal
geringer ist als die Konzentration der multivalenten Zusammensetzung,
die benötigt
wird, um nicht aktivierte Zellen abzutöten. Vorzugsweise kann die
Konzentration, die benötigt
wird, um 50% der nicht aktivierten Zellen zu töten, nicht mit therapeutisch
geeigneten Konzentrationen der multivalenten Zusammensetzung erreicht
werden. Am meisten bevorzugt wird der IC50-Wert
in dem nachstehend in Beispiel G beschriebenen Test bestimmt.
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Wenn „lymphoide
Zellen" unter Bezugnahme
einer Zelllinie oder einer Zelle verwendet werden, bedeutet es,
dass die Zelllinie oder Zelle von der lymphoiden Abstammungslinie
abgeleitet wird. "Lymphoide
Zellen" beinhalten
Zellen der B- und T-Lymphozyten-Abstammungslinie und der Makrophagen-Abstammungslinie.
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Zellen,
die „keine
lymphoide Zellen sind und MHC-Klasse-II exprimieren" sind Zellen, die
andere sind als lymphoiden Zellen, die MHC-Klasse-II-Moleküle exprimieren,
z.B. während
einer pathologischen Entzündungsreaktion.
Zum Beispiel können
die Zellen Synovialzellen, Endothelzellen, Schilddrüsen-Stromazellen und
Gliazellen beinhalten, und es kann auch genetisch veränderte Zellen
umfassen, die in der Lage sind, MHC-II-Klasse-Moleküle zu exprimieren.
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Die
Begriffe „Apoptose" und „apoptotische
Aktivität" beziehen sich auf
die geordnete oder kontrollierte Form des Zelltods bei Säugern, der
von einer oder mehreren charakteristischen Zellveränderungen
begleitet wird, einschließlich
der Verdichtung des Cytoplasmas, dem Verlust der Plasmamembran-Microvilli,
der Aufteilung des Zellkerns, dem Abbau von chromosomaler DNA oder
dem Verlust der mitochondrialen Funktion. Die Apoptose folgt einem
sehr stringenten Zeitverlauf und wird von Caspasen, einer spezifischen
Gruppe von Proteasen, ausgeführt.
Die apoptotische Aktivität
kann zum Beispiel durch Zelllebensfähigkeit-Tests, Annexin V-Färbung oder Caspasehemmung-Tests
bestimmt und gemessen werden. Die Apoptose kann unter Verwendung
eines vernetzenden Antikörpers
wie anti-CD95 induziert werden, wie in Beispiel H beschrieben.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff „erste Domäne der α-Kette von HLA-DR" die N-terminale Domäne der alpha-Kette
des DR-Moleküls
der MHC-Klasse II.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff „erste Domäne der β-Kette von HLA-DR" die N-terminale Domäne der beta-Kette
des DR-Moleküls
der MHC-Klasse II.
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Der
Begriff „eigenes
vorprogrammiertes Verfahren" bezieht
sich auf ein Verfahren, das, wenn es einmal gestartet wird, einer
autonomen Kaskade von Mechanismen innerhalb einer Zelle folgt, welche
keine weitere Hilfsunterstützung
aus der Umgebung der Zelle benötigt,
um das Verfahren abzuschließen.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „HuCAL" auf eine vollständig synthetische menschliche kombinatorische
Antikörperbibliothek,
wie in Knappik et al. (2000) beschrieben.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „CDR3" auf die dritte Komplementarität bestimmende Region
der VH- und VL-Domänen
der Antikörper
oder der Fragmente davon, wobei die VH-CDR3 die Positionen 95 bis
102 (mögliche
Insertionen nach den Positionen 100, gelistet als 100a bis 100z),
und die VL-CDR3 die Positionen 89 bis 96 (mögliche Insertionen in Vλ nach Position
95, gelistet als 95a bis 95 c) (s. Knappik et al., 2000) abdeckt.
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Wie
hierin verwendet, ist unter dem Begriff „hybridisiert unter stringenten
Bedingungen" zu
verstehen, dass Bedingungen für
die Hybridisierung und das Waschen beschrieben werden, unter denen
die zumindest 60% zueinander homologen Nucleotidsequenzen normalerweise
zueinander hybridisiert bleiben. Vorzugsweise sind die Bedingungen
so, dass die Sequenzen, die zumindest 65%, bevorzugter zumindest
70% und sogar bevorzugter zumindest 75% homolog zueinander sind,
normalerweise zueinander hybridisiert bleiben. Solche stringenten
Bedingungen sind den Fachleuten bekannt und können in Current Protocols in
Molecular Biology, John Wiley & Sons,
New York (1989), 6.3.1-6.3.6 gefunden werden. Ein bevorzugtes, nicht
begrenzendes Beispiel von stringenten Hybridisierungsbedingungen
ist die Hybridisierung in 6 × Natriumchlorid/Natriumcitrat (SSC)
bei etwa 45°C,
gefolgt von einer oder mehreren Waschungen in 0.2 × SSC, 0.1%
SDS bei 50°-65°C.
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Eine
multivalente Zusammensetzung von zumindest einem Peptid/Protein
gemäß der Erfindung,
und wie in den beigefügten
Patentansprüchen
spezifiziert, ist in der Lage, den Zelltod von aktivierten Zellen,
vorzugsweise lymphoiden Tumorzellen ohne irgendwelche weiteren zusätzlichen
Maßnahmen
wie Chemotherapie und mit begrenzten immunogenen Nebenwirkungen
am behandelten Patienten zu verursachen. Weiter hat die multivalente
Zusammensetzung, die ein Peptid/Protein gemäß der Erfindung umfasst, die
Fähigkeit,
an zumindest einem Epitop des Zielantigens zu binden, jedoch könnten mehrere
Epitop-Bindungsstellen in einem Molekül kombiniert werden. Vorzugsweise
zeigt die multivalente Zusammensetzung, die ein Peptid/Protein gemäß der Erfindung
umfasst, eine zumindest 5-fach oder bevorzugter 10-fach höhere Tötungsaktivität gegen die
aktivierten Zellen, verglichen zu den nicht aktivierten Zellen.
Diese höhere
Aktivität
auf aktivierte Zellen kann als zumindest 5-fach niedrigerer IC50-Wert an aktivierten versus nicht aktivierten
Zellen oder als höherer Anteil
der Abtötung
von aktivierten Zellen versus nicht aktivierten Zellen bei Verwendung
der gleichen Proteinkonzentration ausgedrückt werden. Unter der letzteren
Alternative tötet
die multivalente Zusammensetzung, die ein Peptid/Protein gemäß der Erfindung,
und wie in den beigefügten
Patentansprüchen
spezifiziert, umfasst, bei einer gegebenen Peptid-/Protein-Konzentration
zumindest 50% vorzugsweise zumindest 80% der aktivierten Zellen,
während
die gleiche Konzentration einer multivalenten Zusammensetzung, die
ein Peptid/Protein gemäß der Erfindung
umfasst, unter den gleichen Inkubationsbedingungen weniger als 15%,
vorzugsweise weniger als 10% der nicht aktivierten Zellen tötet. Die
Test-Bedingungen
für die
Bestimmung des IC50-Werts und der Anteil
der Tötungsaktivität werden
nachstehend beschrieben.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist das Peptid/Protein, wie in den beigefügten Patentansprüchen spezifiziert,
auf eine lymphoide Zelle oder nicht lymphoiden Zelle, die MHC-Klasse-II-Moleküle exprimiert,
gerichtet. Der letztere Zelltyp tritt zum Beispiel bei pathologischen
Stellen von Entzündung
und/oder von Autoimmunkrankheiten auf, z.B. Synovialzellen, Endothelzellen,
Schilddrüsen-Stromazellen und
Gliazellen, oder er kann auch genetisch veränderte Zellen umfassen, die
in der Lage sind, MHC-Klasse-II-Moleküle zu exprimieren.
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Vorzugsweise
ist das Peptid/Protein, wie in den beigefügten Patentansprüchen spezifiziert,
auf lymphoide Tumorzellen gerichtet. Bevorzugter sind lymphoide
Tumorzellen, die eine Erkrankung darstellen, die aus B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom,
B-Zell-Lymphom, akute lymphoide Leukämie der B-Zellen, Burkitt-Lymphom,
Hodgkin-Lymphom, Haarzell-Leukämie,
akute myeloische Leukämie
und B-Zell-Vorläufer-Leukämie ausgewählt ist.
Am meisten bevorzugt sind lymphoide Tumorzellen aus einer Zelllinie,
die der Liste von GRANTA-519-, KARPAS-422-, DOHH-2-, MHH-CALL-4-,
MN-60-, BJAB-, L-428-, BONNA-12-, EOL-1-, MHH-PREB-1- und MHH-CALL-2-Zelllinien
entnommen wurden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
bindet das Peptid/Protein, wie in den beigefügten Patentansprüchen spezifiziert,
zumindest ein Antigen, das Epitope umfasst, die von HLA-DR-Molekülen ausgewählt sind.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
bindet das Peptid/Protein, wie in den beigefügten Patentansprüchen spezifiziert,
zumindest ein Epitop in der alpha-Kette eines HLA-DR-Moleküls.
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Vorzugsweise
bindet das Peptid/Protein, wie in den beigefügten Patentansprüchen spezifiziert,
zumindest ein Epitop in der ersten Domäne der alpha-Kette von HLA-DR,
der ersten Domäne,
welche die N-terminale Domäne
der Kette ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
bindet das Peptid/Protein, wie in den beigefügten Patentansprüchen spezifiziert,
zumindest ein Epitop innerhalb der alpha-Helix, die von Glu55 bis
Tyr79 der alpha-Kette von HLA-DR reicht.
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Alternativ
bindet das Peptid/Protein, wie in den beigefügten Patentansprüchen spezifiziert,
zumindest ein Epitop in der beta-Kette eines HLA-DR-Moleküls. Vorzugsweise
bindet das Peptid/Protein, wie in den beigefügten Patentansprüchen spezifiziert,
zumindest ein Epitop in der ersten Domäne der beta-Kette von HLA-DR,
der ersten Domäne,
welche die N-terminale Domäne
der Kette ist.
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In
einer Ausführungsform
schließt
der Mechanismus der Tötung
der Zielzellen, die durch das Peptid/Protein induziert wird, ein
eigenes vorprogrammiertes Verfahren der Zelle ein.
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Vorzugsweise
induziert das Peptid/Protein, wie in den beigefügten Patentansprüchen spezifiziert,
einen Tötungsmechanismus,
der kein apoptotischer Zelltod-Prozess ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
induziert das Peptid/Protein, wie in den beigefügten Patentansprüchen spezifiziert,
einen Tötungsmechanismus,
der von der Wirkung der Proteasen, mit Ausnahme von Caspasen, abhängig ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
zeigt das Peptid/Protein, wie in den beigefügten Patentansprüchen spezifiziert,
als multivalente Zusammensetzung einen IC50-Wert
für aktivierte
Zellen, vorzugsweise lymphoide Tumorzellen, in dem nachstehend beschriebenen
Test, welcher niedriger als 100 nM, vorzugsweise niedriger als 40
nM, am meisten bevorzugt niedriger als 20 nM ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst die multivalente Zusammensetzung zumindest einen vollständigen Antikörper, welcher
aus den Klassen IgG1, 2a, 2b, 3, 4, IgA und IgM ausgewählt ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst die multivalente Zusammensetzung zumindest eines des F(ab')2-Antikörperfragments
oder Miniantikörperfragments.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die multivalente Zusammensetzung zumindest zwei monovalente
Antikörperfragmente,
ausgewählt
aus Fv, scFv, dsFv und Fab-Fragmenten, und umfasst außerdem eine
Vernetzungseinheit oder Vernetzungseinheiten.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird die multivalente Zusammensetzung vor der Bindung an die Zelle
gebildet. Dies kann z.B. durch Vernetzung des multiplen Peptids/Proteins
der vorliegenden Erfindung erreicht werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
wird eine multivalente Zusammensetzung nach Bindung an die Zelle
gebildet. Dies kann zum Beispiel durch Bindung des Peptids/Proteins
an Epitope, die in nächster
Nähe auf
der Zelle sind, gefolgt von Vernetzung des Peptids/Proteins erreicht
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Peptid/Protein eine Antigen-Bindungsdomäne, welche aus einer Kombination
einer VH-Domäne
und einer VL-Domäne besteht,
wobei die Kombination in einem der aus der Liste MS-GPC-1, MS-GPC-6, MS-GPC-8,
MS-GPC-10, MS-GPC-8-6 und MS-GPC-8-17 ausgewählten Clone, wie in Tabelle
1 und 11 gezeigt, gefunden wird.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Peptid/Protein, wie in den beigefügten Patentansprüchen spezifiziert,
eine Antigen-Bindungsdomäne,
welche aus einer Kombination von HuCAL-VH2 und HuCAL-Vλ1 besteht,
wobei die VH-CDR3-Sequenz von der Konsensus-CDR3-Sequenz
nnnnRGnFDn|
genommen
wird, wobei jedes n unabhängig
einen Aminosäurerest
darstellt; und wobei die VL-CDR3-Sequenz von der Konsensus-CDR3-Sequenz
QSYDnnnn|
genommen
wird, wobei jedes n unabhängig
einen Aminosäurerest
darstellt.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf eine Nucleinsäure, die
ein Peptid/Protein, wie in den beigefügten Patentansprüchen spezifiziert,
gemäß der Erfindung
codiert. Auch werden Varianten dieser Nucleinsäure umfasst, die unter stringenten
Bedingungen mit einer Nucleinsäure,
wie vorstehend beschrieben, hybridisieren, wobei die Varianten ein
Peptid/Protein gemäß der Erfindung
codieren. Ein Vektor, der zumindest eine Nucleinsäure gemäß der Erfindung
oder eine Variante davon umfasst, wird ebenfalls in Erwägung gezogen.
-
Die
Erfindung bezieht sich außerdem
auf eine Wirtszelle, die Nucleinsäuren oder Vektoren beherbergt, wie
vorstehend beschrieben.
-
Gemäß der Erfindung
wird das Peptid/Protein durch ein Verfahren hergestellt, das den
Schritt der Expression von zumindest einer Nucleinsäure oder
einer Variante davon, wie vorstehend beschrieben, in einem geeigneten
Expressionssystem, das ein zellfreies Expressionssystem sein kann,
aber vorzugsweise ein zellenthaltendes Expressionssystem ist, und
die Isolierung des Proteins davon, umfasst. Die Nucleinsäure für die Herstellung
der Proteine gemäß der Erfindung
kann durch Standard-Laborverfahren, die dem Fachmann gut bekannt
sind, erhalten werden (s. z.B. Ausubel et al., 1998).
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Arzneimittel,
das zumindest ein Peptid/Protein gemäß der Erfindung enthält, gegebenenfalls
zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger und/oder einem pharmazeutisch
verträglichen
Verdünnungsmittel.
-
Das
Peptid/Protein gemäß der Erfindung
wird vorzugsweise für
die Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung von Lebewesen,
vorzugsweise Menschen, verwendet.
-
Das
Peptid/Protein gemäß der Erfindung
ist besonders nützlich
bei der Behandlung von Krebsarten, vorzugsweise Krebs, der Zellen
umfasst, die MHC-Klasse-II-Antigene
exprimieren. Solche Krebsformen beinhalten Hodgkin-, Non-Hodgkin-
und Burkitt-Lymphom, B- und bestimmte T-Zell-Lymphome, akute lymphoide Leukämie der
B-Zellen, akute myeloische Leukämien
und Haarzell-Leukämie.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird das Protein/Peptid gemäß der Erfindung
zur Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung von Erkrankungen
des Immunsystems verwendet, die Zustände wie rheumatoide Arthritis,
juvenile Arthritis, multiple Sklerose, Morbus Basedow, insulinabhängigen Diabetes,
Narkolepsie, Psoriasis, systemischen Lupus erythematodes, Spondylitis
ankylosans, Transplantat- Abstoßung, Graft-versus-Host-Erkrankung,
Hashimoto-Thyreoiditis, Myasthenia gravis, Pemphigus vulgaris, Glomerulonephritis, Thyroiditis,
Pankreatitis, Insulitis, primäre
biliäre
Zirrhose, Reizdarm-Erkrankung und Sjögren-Syndrom einschließen.
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Die
Erfindung bezieht sich außerdem
auf eine diagnostische Zusammensetzung, die zumindest ein Peptid/Protein
und/oder eine Nucleinsäure
gemäß der Erfindung,
gegebenenfalls zusammen mit weiteren Reagenzien, wie Puffer, zur
Durchführung
der Diagnose enthält.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die diagnostische Zusammensetzung das Peptid/Protein gemäß der Erfindung,
das zumindest durch eine Einheit vernetzt ist. Solche Einheiten
können
zum Beispiel Antikörper
sein, die ein auf dem Peptid/Protein vorhandenes Epitop wie das
FLAG-Peptid-Epitop erkennen (Hopp et al., 1988; Knapppik und Plückthun,
1994), oder bifunktionelle chemische Verbindungen, die mit einer nucleophilen
Aminosäureseitenkette,
wie in Cystein oder Lysin vorhanden, reagieren (King et al., 1994).
Verfahren zum Vernetzen von Peptiden/Proteinen sind dem gewöhnlichen
Praktiker gut bekannt.
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Eine
diagnostische Zusammensetzung, die zumindest eine Nucleinsäure und/oder
eine Variante davon gemäß der Erfindung
enthält,
wird auch in Erwägung
gezogen.
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Auch
wird ein Verfahren beschrieben, um aktivierte Zellen selektiv abzutöten, das
den Schritt des In-Kontakt-Bringens der Zielzellen mit einer multivalenten
Zusammensetzung umfasst, die zumindest ein Peptid/Protein gemäß der Erfindung
umfasst.
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Darüber hinaus
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf einen Kit, der zumindest
ein Peptid/Protein gemäß der vorliegenden
Erfindung und eine Vernetzungseinheit umfasst.
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Zusätzlich bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf einen Kit, umfassend (i) ein
Peptid/Protein gemäß der vorliegenden
Erfindung, (ii) eine nachweisbare Einheit oder nachweisbare Einheiten,
und (iii) Reagenzien und/oder Lösungen,
um die Bindung von (i) an ein Antigen zu erreichen und/oder nachzuweisen.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf eine multivalente
Zusammensetzung, die zumindest ein Peptid/Protein umfasst und zumindest
zwei Antigen-Bindungsdomänen
umfasst.
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Beschreibungen der Figuren
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1
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Die
Spezifität
der Anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
MS-GPC-1, 6, 8 & 10,
die aus der HuCAL-Bibliothek zum HLA-DR-Protein isoliert wurden,
eines Maus-Mensch chimären
HLA-Proteins und Proteine der Negativkontrolle (Lysozym, Transferrin,
BSA und menschliches β-Globulin).
Die Spezifität
wurde unter Verwendung von Standard-ELISA-Verfahren bewertet. Ein
nicht zugehöriges
Antikörperfragment
(irr.scFv) wurde als Kontrolle verwendet.
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2
-
Die
Reaktivität
der Anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
(MS-GPC-1, 6, 8 und 10) an verschiedene Zelllinien, die die MHC-Klasse-II-Moleküle exprimieren. "+" repräsentiert starke Reaktivität, wie unter
Verwendung des Standard-Immunfluoreszenz-Verfahrens
nachgewiesen. "+/–" repräsentiert
eine schwache Reaktivität
und "–" keine nachgewiesene
Reaktivität
zwischen einem anti-HLA-DR-Antikörperfragment
und einer bestimmten Zelllinie.
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3
-
Die
Lebensfähigkeit
der Tumorzellen in Anwesenheit der monovalenten und vernetzten anti-HLA-DR-Antikörperfragmente,
wie durch die Färbung
mit Trypanblau bestimmt. Die Lebensfähigkeit der GRANTA-519-Zellen
wurde 4 h nach Inkubation mit den anti-HLA-DR-Antikörperfragmenten
(MS-GPC-1, 6, 8 und 10) mit und ohne anti-FLAG-M2-mAb als Vernetzungsmittel
getestet.
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4
-
Das
Abtöten
der aktivierten versus der nicht aktivierten Zellen. MHH-PREB-1-Zellen
werden mit Lipopolysaccharid und Interferon-gamma aktiviert und
anschließend
4 h mit 200 nM anti-HLA-DR-Antikörperfragment
MS-GPC-8, vernetzt unter Verwendung von 100 nM anti-FLAG-M2-mAB,
inkubiert. Die Abtötung
der nicht aktivierten MHH-PREB-1-Zellen
als Kontrolle wird kaum beobachtet.
-
5
-
Die
IC50-Werte für aktivierte und nicht aktivierte
Zellen. Die Verdünnungsreihe
der vier anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
(MS-GPC-1, 6, 8 und 10), vernetzt unter Verwendung des anti-FLAG-M2-mAb,
zeigt, dass 50%ige Abtötung
der aktivierten GRANTA-519-Zellen bei weniger als 100 nM bivalenter
equivalenter Konzentration des anti-HLA-DR-Antikörperfragments erreicht wird.
Eine 50%ige Abtötung
ist für
nicht aktivierte ruhende B-Zellen über einen Bereich von 2 bis
200 nM bivalenter equivalenter Konzentration des anti-HLA-DR-Antikörperfragments
nicht messbar.
-
6
-
- a. Die Inkubation von Priess-Zellen mit dem
anti-HLA-DR-Antikörperfragment
MS-GPC-8, vernetzt
unter Verwendung des anti-FLAG-M2-mAb, zeigt eine schnellere Abtötung als
eine Züchtung
von Priess-Zellen, die unter Verwendung von anti-CD95-mAB in die Apoptose induziert wurden.
Eine Annexin V/PI färbende Technik
identifiziert tote Zellen.
- b. Die Inkubation der Priess-Zellen mit dem anti-HLA-DR-Antikörperfragment
MS-GPC-8, vernetzt
unter Verwendung des anti-FLAG-M2-mAb, zeigt kaum einen Hinweis
auf einen apoptotischen Mechanismus, verglichen mit einer apoptotischen
Züchtung
von Priess-Zellen, die unter Verwendung von anti-CD95-mAb induziert wurden.
Eine Annexin V/PI färbende
Technik identifiziert apoptotische Zellen.
-
7
-
Die
Vektorkarte und die Sequenz des scFv-Phagen-Display-Vektors pMORPH13_scFv.
-
Der
Vektor pMORPH13_scFv ist ein Phagemid-Vektor, der ein Gen umfasst,
das eine Fusion zwischen der C-terminalen Domäne des Gen-III-Proteins des
filamentösen
Phagen und einem HuCAL-scFv codiert. In 7 wird ein
Vektor gezeigt, der ein Modell-scFv-Gen (Kombination von VH1A und
Vλ3 (Knappik
et al., 2000) umfasst.
-
8
-
Die
Vektorkarte und die Sequenz des scFv-Expressionsvektors pMx7_FS_5D2.
-
Der
Expressionsvektor pMx7_FS-5D2 führt
zu der Expression der HuCAL-scFv-Fragmente
(in 8 umfasst der Vektor ein Gen, das ein „unechtes" Antikörperfragment, "5D2" genannt, codiert),
wenn VH-CH1 mit einer Kombination eines FLAG-Tags (Hopp et al.,
1988; Knappik und Plückthun,
1994) und eines STREP-Tags II (WSHPQFEK) (IBA GmbH, Göttingen,
Deutschland; s. http://www.iba-go.de und Schmidt und Skerra, 1993;
Schmidt und Skerra, 1994; Schmidt et al., 1996; Voss und Skerra,
1997) fusioniert wird.
-
9
-
Die
Vektorkarte und die Sequenz des Fab-Expressionsvektors pMx9_Fab_GPC8.
-
Der
Expressionsvektor pMx9_Fab_GPC8 führt zu der Expression der HuCAL-Fab-Fragmente (in 9 umfasst
der Vektor das Fab-Fragment MS-GPC8), wenn VH-Ch1 mit einer Kombination eines FLAG-Tags
(Hopp et al., 1988; Knappik und Plückthun, 1994) und eines STREP-Tags
II (WSHPQFEK) (IBA GmbH, Göttingen,
Deutschland; s: http://www.iba-go.de und Schmidt und Skerra, 1993;
Schmidt und Sekra, 1994; Schmidt et al., 1996; Voss und Skerra,
1997).
-
10
-
Die
Vektorkarte und die Sequenz des Fab-Phagen-Display-Vektors pMORPHI8_Fab_GPC8.
-
Die
Derivate des Vektors PMORPH18 sind Phagemid-Vektoren, die ein Gen
umfassen, das eine Fusion zwischen der C-terminalen Domäne des Gen-III-Proteins
des filamentösen
Phagen und der VH-CH1-Kette eines HuCAL-Antikörpers codiert.
-
Zusätzlich umfasst
der Vektor die getrennt codierte VL-CL-Kette. In 10 wird ein Vektor gezeigt, der das Fab-Fragment
MS-GPC-8 umfasst.
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11
-
Die
Aminosäuresequenzen
der VH- und VL-Domänen
von MS-GPC-1, MS-GPC-6, MS-GPC-8, MS-GPC-10, MS-GPC-8-6 und MS-GPC-8-17.
-
Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
-
Beispiele
-
- (Alle Puffer, Lösungen
oder Verfahren ohne ausdrücklicher
Bezugnahme können
in Standard-Fachbüchern, zum
Beispiel in Current Protocols of Immunology (1997 und 1999) oder
in Sambrook et al., 1989 gefunden werden.)
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A. Die Herstellung eines menschlichen
Antigens
-
Um
zu zeigen, dass wir cytotoxische Antigen-Bindungsdomänen von
menschlicher Zusammensetzung identifizieren konnten, präparierten
wir zuerst eine gereinigte Form eines menschlichen Antigens, das menschliche
MHC-Klasse-II-DR-Protein (DRA*0101/DRB1*0401) aus Priess-Zellen
(Gorga et al., 1984; Gorga et al., 1986; Gorga et al., 1987; Stern
et al., 1992), wie folgt.
-
Erstens
wurden PRIESS-Zellen (ECACC, Salisbury UK) in RPMI und 10% FCS unter
Verwendung von Standardbedingungen gezüchtet und 1010 Zellen
wurden in 200 ml PBS (pH 7.5), das 1% NP-40, 25 mM Iodacetamid,
1 mM PMSF und 10 mg/l jeden der Proteaseinhibitoren Chymostatin,
Antipain, Pepstatin A, Trypsin-Inhibitor aus Sojabohne und Leupeptin
enthielt, lysiert. Das Lysat wurde bei 10.000 g (30 Minuten, 4°C) zentrifugiert
und der resultierende Überstand
wurde mit 40 ml einer wässrigen
Lösung,
die 5% Natriumdesoxycholat, 5mM Iodacetamid und 10 mg/l jeden der
vorstehenden Proteaseinhibitoren enthielt, ergänzt und zwei Stunden bei 100.000
g (4°C)
zentrifugiert. Um das Material zu entfernen, das nicht spezifisch
und endogene Antikörper
band, wurde der resultierende Überstand
0.2 mM mit PMSF gemacht und über
Nacht (4°C)
durch eine Kaninchenserum-Affigel-10-Säule (5 ml) passiert, gefolgt
von einer Protein-G-Sepharose-Fast-Flow-Säule (2 ml; Pharmacia) unter
Verwendung einer Durchflussgeschwindigkeit von 0.2 ml/min.
-
Zweitens
wurde das vorbehandelte Lysat chargenweise mit 5 ml LB3.1-Protein-G-Sepharose-Fast-Flow-Kügelchen
(Stern et al., 1993) über
Nacht bei 4°C
unter Verwendung von sanftem Vermischen inkubiert, und dann auf
eine kleine Säule übertragen,
die dann ausgiebig mit drei Lösungen
gewaschen wurde: (1) 100 ml einer Lösung, die aus 50 mM Tris/HCl
(pH 8.0), 150 mM NaCl, 0.5% NP-40, 0.5% Natriumdesoxycholat, 10%
Glycerol und 0.03% Natriumazid besteht, bei einer Durchflussgeschwindigkeit
von 0.6 ml/min). (2) 25 ml einer Lösung, die aus 50 mM Tris/HCl
(pH 9.0), 0.5 M NaCl, 0.5% NP-40, 0.5% Natriumdesoxycholat, 10%
Glycerol und 0.03% Natriumazid besteht, bei einer Durchflussgeschwindigkeit
von 0.9 ml/min; (3) 25 ml einer Lösung, die aus 2 mM Tris/HCl
(pH 8.0), 1% Octyl-β-D-Glucopyranosid, 10%
Glycerol und 0.03% Natriumazid besteht, bei einer Durchflussgeschwindigkeit
von 0.9 ml/min.
-
Drittens
wurde das MHC-Klasse-II-DR-Protein (DRA*0101/DRB1*0401) unter Verwendung
von 15 ml einer Lösung,
die aus 50 mM Diethylamin/HCl (pH 11.5), 150 mM NaCl, 1 mM EDTA,
1 mM EGTA, 1% Octyl-β-D-Glucopyranosid,
10% Glycerol, 10 mM Iodacetamid und 0.03% Natriumazid besteht, bei
einer Durchflussgeschwindigkeit von 0.4 ml/min eluiert. 800 μl-Fraktionen
wurden unmittelbar mit 100 μl
1 M Tris/HCl (pH 6.8), 150 mM NaCl und 1% Octyl-β-D-Glucopyranosid neutralisiert. Die Inkubation
des Lysats mit den LB3.1-Protein-G-Sepharose-Fast-Flow-Kügelchen
wurde wiederholt bis das Lysat von MHC-Protein aufgebraucht war.
Die reinen eluierten Fraktionen des MHC-Klasse-II-DR-Proteins (wie
durch SDS-PAGE analysiert) wurden zusammengefasst und zu 1.0-1.3
g/l unter Verwendung von Vivaspin-Konzentratoren mit einer Abgrenzung
von einem Molekulargewicht von 30 kDa konzentriert. Ungefähr 1 mg
MHC-Klasse-II-DR-Präparation
wurde mit PBS, das 1 % Octyl-β-D-Gucopyranosid
enthielt, unter Verwendung des gleichen Vivaspin-Konzentrators neu
gepuffert, um die direkte Kopplung des Proteins an BIAcore-CM5-Chips
zu ermöglichen.
-
B. Das Durchmustern von HuCAL
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B.1. Einführung
-
Wir
identifizierten Antigen bindende Antikörperfragmente von menschlicher
Zusammensetzung gegen das menschliche Antigen (DRA*0101/DRB1*0401)
von einer menschlichen Antikörperbibliothek,
auf der Grundlage eines neuen Konzepts, das neulich entwickelt wurde
(Knappik et al., 2000). Ein Konsensus-Rahmen, der in insgesamt 49
unterschiedliche Rahmen resultiert, stellt hier jede der bei menschlichen
Immunantworten häufig
verwendete VH- und VL-Unterfamilien dar. Diese Meistergene wurden
entworfen, um ungünstige Reste
zu berücksichtigen
und zu entfernen, die die Proteinaggregation fördern, sowie einzigartige Restriktionsstellen
zu schaffen, die zu modularer Zusammensetzung der Gene führt. In
HuCAL-scFv wurden sowohl die VH- als auch die VL-CDR3 codierenden
Regionen der 49 Mastergene randomisiert.
-
B.2. Phagemid-Regenerierung, Phagenamplifikation
und Reinigung
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Die
HuCAL-scFv-Bibliothek (Knappik et al., 2000), die in einen auf einem
Phagemid basierenden Phage-Display-Vektor pMORPH13_scFv (s. 7)
cloniert wurde, wurde in E. coli TG-1 in 2 × TV-Medium, das 34 μg/ml Chloramphenicol
und 1% Glucose enthielt (2 × TV-CG),
amplifiziert. Nach Infektion des Helfer-Phagen (VCSM13) bei 37°C bei einer
OD600 von etwa 0.5, Zentrifugation und Resuspension
in 2 × TV/34 μg/ml Chloramphenicol/50 μg/ml Kanamycin/0.1
mM IPTG wurden die Zellen über
Nacht bei 30°C
gezüchtet.
Die Phagen wurden aus dem Überstand
mit PEG gefällt
(Ausubel et al., 1998), in PBS/20% Glycerol resuspendiert und bei –80°C gelagert.
Die Phagenamplifikation zwischen zwei Panning-Runden wurde wie folgt
ausgeführt: TG1-Zellen
der mid-log Phase wurden mit dem eluierten Phagen infiziert und
auf LB-Agar, ergänzt
durch 1% Glucose und 34 μg/ml
Chloramphenicol, plattiert. Nach Inkubation über Nacht bei 30°C wurden
die Kolonien abgekratzt, zu einer OD600 von
0.5 angepasst und der Helferphage wurde hinzugefügt, wie vorstehend beschrieben.
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B.3. Das manuelle Festphasen-Panning
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Die
Vertiefungen der MaxiSorpTM-Mikrotiterplatten
(Nunc) wurden mit MHC-Klasse-II-DRA*0101/DRB1*0401
(wie vorstehend präpariert),
gelöst
in PBS, beschichtet (2 μg/Well).
Nach Blockierung mit einer 5%igen fettfreien getrockneten Milch
in PBS wurden 1-5 × 1012 HuCAL-sdFv-Phagen, wie vorstehend gereinigt,
1h bei 20°C
hinzugefügt.
Nach mehreren Waschsstufen wurden die gebundenen Phagen durch pH-Elution
mit 100 mM Triethylamin und anschließender Neutralisation mit 1
M TRIS-Cl pH 7.0
eluiert. Drei Panning-Runden wurden durchgeführt, die, wie vorstehend beschrieben,
zwischen jeder Runde mit der Phagen-Amplifikation durchgeführt wurde.
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B.4. Das gemischte Festphasen/Gesamtzell-Panning
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Drei
Panning-Runden und Phagenamplifikation wurden durchgeführt, wie
in B.3. und B.2. beschrieben, mit der Ausnahme, dass bei der zweiten
Runde zwischen 1 × 107 und 5 × 107 PRIESS-Zellen in 1 ml PBS/10% FCS in 10
ml Falcon-Röhrchen
für das
Gesamtzell-Panning verwendet wurden. Nach 1h Inkubation bei 20°C mit der
Phagen-Präparation
wurde die Zellsuspenison zentrifugiert (2000 Upm für 3 min),
um den nicht bindenden Phagen zu entfernen, die Zellen wurden dreimal
mit 10 ml PBS gewaschen, jedes Mal gefolgt von einer Zentrifugation,
wie beschrieben. Der Phage, der spezifisch an die Zellen band, wurde
durch die pH-Elution unter Verwendung von 100 mM HCl weg eluiert.
Alternativ konnte der bindende Phage durch direktes Hinzufügen von
E. coli zu der Suspension nach Triethylamin-Behandlung (100 mM)
und anschließender Neutralisation
amplifiziert werden.
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B.5. Die Identifizierung der HLA-DR bindenden
scFv-Fragmente
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Die
nach drei Runden Festphasen-Panning (B.3) oder gemischtes Festphasen/Gesamtzell-Panning (B.4)
erhaltene Clone wurden durch die FACS-Analyse auf PRIESS-Zellen
für die
Bindung an HLA-DR auf der Zelloberfläche durchmustert. Für die Expression
wurden die scFv-Fragmente über
XbaI/EcoRI in das pMx7_FS als Expressionsvektor cloniert (s. 8).
Die Expressionsbedingungen werden nachstehend in Beispiel C.2. gezeigt.
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Aliquots
von 106 Priess-Zellen wurden bei 4°C in die
Wells einer 96-Well-Mikrotiterplatte übertragen. ScFv
im Blockierungspuffer (PBS/5% FCS) wurden 60 min hinzugefügt und mit
der Verwendung eines anti-FLAG-M2-Antikörpers (Kodak) (1:5000 Verdünnung),
gefolgt von einem polyclonalen anti-Maus-IgG-Antikörper-R-Phycoerythrin-Konjugat
der Ziege (Jackson ImmunoResearch, 115-116-146, F(ab')2- Fragment) (1:200 Verdünnung) nachgewiesen.
Die Zellen wurden in 4%igem Paraformaldehyd für die Lagerung bei 4°C fixiert. 104 Ereignisse wurden für jeden Assay auf dem FACS-Calibur
(Becton Dickinson) gesammelt. Nur fünfzehn aus über 500 mutmaßlichen
Bindern, die spezifisch an Priess-Zellen banden, wurden identifiziert.
Diese Clone wurden außerdem
auf ihre Tötungsaktivität analysiert,
wie nachstehend beschrieben. Tabelle 1 enthält die Sequenzmerkmale der
dadurch identifizierten Clone MS-GPC-1, MS-GPC-6, MS-GPC-8 und MS-GPC-10. Die gelisteten
VK- und VL-Familien und die gelisteten CDR3s beziehen sich auf die
auf HuCAL-Konsensus basierenden Antikörpergene, wie beschrieben (Knappik
et al., 2000), die vollständigen
Sequenzen der VL- und VL-Domänen
werden in 11 gezeigt.
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C. Die Herstellung der Fab-Fragmente
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C.1. Die Umwandlung von scFv zu Fab
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Die
variablen Domänen
der scFv-Fragmente der sowohl schweren als auch der leichten Kette
wurden in pMx9_Fab cloniert (9), die
variablen Domänen
der schweren Kette als MfeI/StyI-Fragmente, die variablen Domänen der
kappa leichten Ketten als EcoRV/BsiWI-Fragmente. Die lambda-Ketten
wurden zuerst aus dem entsprechenden pMORPH13_scFv-Vektor als Matrize
mit den PCR-Primern CRT5 (5'-Primer)
und CRT6 (3'-Primer)
amplifiziert, wobei CRT6 eine einzigartige DraIII-Restriktions-Endonuclease-Stelle
einführt.
CRT5:
5' GTGGTGGTTCCGATATC
3'
CRT6: 5' AGCGTCACACTCGGTGCGGCTTTCGGCTGGCCAAGAACGGGTTA
3'
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Das
PCR-Produkt wird mit EcoRV/DraIII) geschnitten und in pMx9_Fab cloniert
(s. 9). Die leichten Fab-Ketten konnten mit einem
polyclonalem anti-Mensch-IgG-Antikörper-R-Phycoerythrin-Konjugat
der Ziege (Jackson ImmunoResearch, 109-116-088, F(ab')2-Fragment)
(Verdünnung
1:200) nachgewiesen werden.
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C.2. Die Expression und die Reinigung
der HuCAL-Antikörperfragmente
in E. coli
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Die
Expression der scFv- und Fab-Fragmente von jeweils pMx7_FS oder
pMx9-Fab in E.coli-Zellen (JM83) wurden in einem Liter 2 × TV-Medium,
ergänzt
durch 34 μg/ml
Chloramphenicol, ausgeführt.
Nach Induktion mit 0.5 mM IPTG (scFv) oder 0.1 mM IPTG (Fab) wurden
die Zellen bei 22°C
12 Stunden gezüchtet. Die
Zellpellets wurden in einer French-Presse (Aminco) in 20 mM Natriumphosphat,
0.5 M NaCl und 10 mM Imidazol (pH 7.4) lysiert. Die Zellbruchstücke wurden
durch Zentrifugation entfernt und der klare Überstand durch 0.2 μm-Poren gefiltert,
bevor mit ihm eine STREP-Tag-Reinigung
unter Verwendung einer Streptactin-Matrix und Reinigungsbedingungen
gemäß des Lieferanten
(IBA GmbH, Göttingen,
Deutschland) durchgeführt
wurde. Die Reinigung durch Größenauschluß-Chromatographie (SEC)
wurde durchgeführt,
wie von Rheinnecker et al. (1996) beschrieben. Die ersichtlichen
Molekulargewichte wurden durch die SEC mit Kalibrationsstandards
bestimmt und in einigen Fällen
durch gekoppelte Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie
(TopLab GmbH, München,
Deutschland) bestätigt.
-
D. Die HLA-DR-Spezifitäts-Tests und die Epitopkartierung
-
Wir
führten
einen Bindungsspezifitätstest
durch, um zu zeigen, dass die aus der HuCAL-Bibliothek ausgewählten Antigen-Bindungssdomänen spezifisch
an das menschliche Antigen banden. Unter Verwendung eines Standard-ELISA-Verfahrens
wurden die aus der HuCAL-Bibliothek ausgewählten scFv- und Fab-Fragmente
auf Reaktivität
mit den folgenden Antigenen getestet: HLA-DR (DRA*0101/DRB1*0401),
chimäres
DR-IE (das aus den N-terminalen Domänen von DRA*0101 und DRB1*0401
mit dem verbleibenden Molekül,
das aus einem Klasse-II-Homolog led abgeleitet wird (Ito et al.,
1996), und ein Satz von Proteinen für die Negativkontrolle, die
Lysozym, Transferrin, BSA und menschliches γ-Globulin umfassen. 1 zeigt,
dass alle vier anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
(MS-GPC-1, 6, 8 & 10)
bessere Spezifität
für die
HLA-DR-Proteine zeigten als für
die Kontrollproteine. Ein nicht zugehöriges Antikörperfragment (Irr.scFv) zeigte
kaum spezifische Reaktivität
mit den HLA-DR-Proteinen. Tatsächlich
wurde gezeigt, dass irgendeine beobachtete Reaktivität von verunreinigenden
IgG innerhalb der Präparation
von MHC-Klasse-II-Molekülen resultiert.
-
Wir
schlussfolgerten, dass die spezifischen anti-HLA-DR-Antikörperfragmente,
die aus der HuCAL-Bibliothek ausgewählt wurden, zumindest ein Epitop
auf dem N-terminalen
extrazellulären
Protein des menschlichen Antigens erkannten. Wir führten eine
Reihe von Experimenten durch, um diese Annahme zu bestätigen und
um außerdem
das Bindungsepitop für
diese anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
zu definieren.
-
Erstens
wurden die vier anti-HLA-DR-Antikörperfragmente (MS-GPC-1, 6,
8 & 10) auf die
Reaktivität gegen
ein Feld der durch Epstein-Barr-Virus transformierten B-Zelllinien getestet,
die von ECACC (Salisbury UK) erhalten wurden, jede homozygot für eines
der häufigsten
DR-Allelen in menschlichen Populationen, und zu einer Reihe von
L-Zellen transfiziert, um menschliche Klasse-II-Isotypen außer DRB1
zu exprimieren: L105.1, 1257.6, 125.4, 1256.12 & 121.3, die jeweils die Moleküle DRB3*0101,
DRB4*0101, DP0103/0402, DP 0202/0201 beziehungsweise DQ0201/0602
exprimieren (Klohe et al., 1988).
-
Die
Reaktivität
der Antigen bindenden Fragmente zu dem Feld der Zelllinien, die
verschiedene MHC-Klasse-II-Moleküle
exprimieren, wurde unter Verwendung eines Immunfluoreszenz-Verfahrens
gezeigt, wie zum Beispiel von Otten et al (1997) beschrieben. Die
Färbung
wurde auf 2 × 105 Zellen unter Verwendung eines anti-FLAG-M2-Antikörpers (Sigma)
als zweites Reagenz gegen das M2-Tag, das von jedem anti-HLA-DR-Antikörperfragment
getragen wird, und einem mit Fluorescein markierten anti-Maus-Ig
der Ziege (Pharmingen) als färbendes
Reagenz durchgeführt.
Die Zellen wurden bei 4°C
60 min mit einer vorbestimmten Verdünnung des anti-HLA-DR-Antikörperfragments,
gefolgt von dem zweiten und dem dritten Antikörper bei Konzentrationen inkubiert,
die von den Herstellern bestimmt wurden. Die Zellen wurden zwischen
den inkubationsschritten gewaschen. Schließlich wurden die Zellen gewaschen,
und eine Analyse mit einem FACS-Calibur (Becton-Dickinson) wurde durchgeführt.
-
2 zeigt,
dass die ausgewählten
anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
mit allen getesteten DRB1-Allotypen reagieren. Diese Beobachtung
zusammengenommen mit der Beobachtung, dass alle anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
mit dem chimären
DR-IE reagieren,
legt nahe, dass alle ausgewählten
anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
die erste Domäne
der monomorphen Drα-Kette
oder ein monomorphes Epitop auf der ersten Domäne der DRβ-Kette erkennen.
-
Zweitens
wurde das Fragment MS-GPC-8 als ein Beispiel verwendet, um weiter
das von jedem anti-HLA-DR-Antikörperfragment
erkannte Epitop zu lokalisieren. MS-GPC-8 erkennt alle DR-Moleküle, das DQ-Molekül, aber
nicht die zwei getesteten DP-Moleküle (2). Ein
Sequenzvergleich der α-Ketten
dieser Moleküle
und das Computermodell der dreidimensionalen Struktur der DR-Moleküle offenbarte,
dass das Epitop in dem C-terminalen Ende der α-helicalen Region liegt, die
von Glu55 bis Tyr79 der
N-terminalen Domäne der α-Kette von
HLA-DR lokalisiert ist.
-
Drittens
wird die PepSpot-Technik (
US
6040423 ; Heiskanen et al., 1999) verwendet, um überlappende synthetische
Peptide herzustellen, die der Sequenz der Drα1- und Drβ1-Domänen entsprechen. Die Kreuzreaktivitätstests
zwischen dem MS-GPC-8-anti-HLA-DR-Antikörperfragment
und diesem Set von einem überlappendem
Satz von Peptiden lokalisieren das Epitop für dieses Antikörperfragment
innerhalb der α-Kette oder β-Kette des
HLA-DR-Moleküls
exakter.
-
E. Die Tötungsaktivität der mAb-Fragmente
-
Wir
zeigten dass eine multivalente Zusammensetzung, die zumindest zwei
anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
umfasst, das Abtöten
von aktivierten Zellen verursachte, die das HLA-DR-Antigen exprimierten.
Die Tötungseffizienz
der anti-HLA-DR-Antikörperfragmente,
die aus der HuCAL-Bibliothek ausgewählt wurden, wurde auf der HLA-DR
positive Tumorzelllinie GRANTA-519 (DSMZ, Deutschland) getestet.
2 × 105 Zellen wurden 4 h bei 37°C unter 6%
CO2 mit 200 nM anti-HLA-DR-Antikörperfragmenten
in RPMI 1640 (PAA, Deutschland), ergänzt durch 2,5% hitzeinaktiviertes
FBS (Biowhittaker Europe, Belgien), 2mM L-Glutamin, 1% nicht-essentielle Aminosäuren, 1
mM Natriumpyruvat und 0,1 mg/ml Kanamycin, inkubiert. Jedes anti-HLA-DR-Antikörperfragment
wurde auf seine Fähigkeit
getestet, aktivierte Tumorzellen als monovalentes anti-HLA-DR-Antikörperfragment
oder als bivalente Zusammensetzung durch die Zugabe zu 100 nM eines
bivalenten vernetzenden anti-FLAG-M2-mAb
(Sigma) zu töten.
Nach 4 h Inkubation bei 37°C
unter 6% CO2 wurde die Zelllebensfähgkeit durch
Färbung
mit Trypanblau und anschließender
Zählung
der verbleibenden lebensfähigen
Zellen bestimmt (Current Protocols in Immunology, 1997).
-
Die
anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
aus der HuCAL-Bibliothek zeigten eine viel höhere cytotoxische Aktivität, wenn
sie durch Co-Inkubation mit dem anti-FLAG-M2-mAb vernetzt wurden, um eine bivalente
Zusammensetzung zu bilden (3). Die
Inkubation der Zelllinien alleine oder nur in Anwesenheit des anti-FLAG-M2-mAb
ohne Co-Inkubation der anti-HLA-DR-Antikörperfragmente führte nicht
zur Cytotoxizität,
wie durch die Zelllebensfähgikeit
gemessen. Wir beobachten, dass Valenzen höherer Ordnung der anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
außerdem
signifikant die Zelllebensfähgkeit
verringern. Bei der Zugabe zu der Inkubationsmischung von Protein
G verringern die so gebildeten multivalenten Komplexe, welche die
anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
umfassen, außerdem
die Zelllebensfähigkeit,
verglichen mit der bivalenten Zusammensetzung, die aus der Inkubation
der anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
mit nur dem anti-FLAG-M2-mAb gebildet wird.
-
Ähnliche
Experimente zeigen, dass andere Tumorzelllinien, die HLA-DR-Moleküle exprimieren,
auch unter Verwendung einer vernetzten bivalenten Zusammensetzung
des anti-HLA-DR-Antikörper-Fab-Fragments
MS-GPC8 abgetötet
wurden. Die Tumorzelllinien, die mehr als 50% Zelltod nach 4 h Inkubation
zeigen, beinhalten MHH-CALL4, MN 60, BJAB, BONNA-12, die jeweils
die Erkrankungen akute lymphoide Leukämie der B-Zellen, Burkitt-Lymphom
und Haarzell-Leukämie
darstellen.
-
Die
Verwendung der Fab-Form der anti-HLA-DR-Antikörperfragmente MS-GPC-1, 6,
8 und 10 zeigen auch ähnliche
cytotoxische Aktivität
zu den vorstehenden Tumorzelllinien, wenn sie als bivalente Zusammensetzung
unter Verwendung des vernetzenden anti-FLAG-M2-mAb gebildet werden.
-
Das
vorstehend beschriebene Verfahren, um die Tötungsaktivität zu testen,
wurde verwendet, um die maximale Tötungskapazität für jedes
der vernetzten bivalenten anti-MHC-DR-Antikörperfragmente gegen Priess-Zellen
zu bestimmen. Die für
MS-GPC-1, MS-GPC-6,
MS-GPC-8 & MS-GPC-10
beobachtete maximale Tötungskapazität wurde
jeweils als 83%, 88%, 84% und 88% gemessen.
-
F. Die Tötungsselektivität der Antigen-Bindungsdomänen gegen
ein menschliches Antigen für
aktivierte versus nicht aktivierte Zellen
-
Menschliche
periphere B-Zellen werden verwendet, um zu zeigen, dass die durch
den menschlichen anti-HLA-DR-mAb vermittelte Zelltötung abhängig von
der Zellaktivierung ist. Ungefähr
50 ml heparinisiertes venöses
Blut wird einem HLA-DR-typisiertem
gesunden Spender entnommen und die mononuclearen Zellen des frischen
peripheren Bluts (PBMC) werden durch die Ficoll-Hypaque-Gradientenzentrifugation
(Histopaque-1077; Sigma) isoliert, wie in Current Protocols in Immunology
(John Wiley & Sons,
Inc.; 1999) beschrieben. Die gereinigten B-Zellen (~5% der peripheren Blut-Leukozyten)
werden aus ungefähr
5 × 107 PBMCs unter Verwendung des B-Zell-Isolations-Kits
und der MACS LS+/VS+-Säulen (Miltenyi
Biotec, Deutschland) gemäß der Hersteller-Anleitungen
erhalten. Das erfolgreiche Aufbrauchen der Nicht-B-Zellen wird durch
die FACS-Analyse eines Aliquots der isolierten B-Zellen (HLA-DR-positiv
und CD45-positiv) verifiziert. Die Doppelfärbung und die Analyse werden
mit kommerziell erhältlichen
Antikörpern
(Beckton Dickinson) unter Verwendung von Standardverfahren ausgeführt, wie
zum Beispiel in Current Protocols in Immunology (John Wiley & Sons, Inc.; 1999)
beschrieben. Ein Aliquot der isolierten B-Zellen wird auf die Fähigkeit
der Zellen getestet, durch Stimulation mit Pokeweed-Mitogen (PWM)
(Sigma) bei einer Konzentration von 2,5 μg/ml in RPMI 1640 (PAA, Deutschland),
ergänzt
durch 5% menschliches AB-Serum
(Sigma, Deutschland), 2mM L-Glutamin, 1% nicht-essentielle Aminosäuren, 1
mM Natriumpyruvat und 0,1 mg/ml Kanamycin, durch Inkubation bei
37°C unter
6% CO2 vier Tage aktiviert zu werden. Die
erfolgreiche Aktivierung wird durch Standardverfahren, zum Beispiel
Morphologie, durch Messung der 3H-Thymidin-Aufnahme in die wachsenden
Zellen, oder durch die FACS-Analyse der HLA-DR-Expression auf der Zelloberfläche verifiziert
(Current Protocols in Immunology, John Wiley & Sons, Inc.; 1999).
-
Die
Selektivität
für die
Abtötung
der aktivierten Zellen versus der nicht aktivierten Zellen wird
durch Inkubation von 1 × 106/ml B-Zellen, aktiviert wie vorstehend verglichen
mit nicht aktivierten Zellen, mit jeweils 200 nM eines der anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
MS-GPC-1, 6, 8 & 10
zusammen mit 100 nM des vernetzenden anti-FLAG-M2-mAb in dem vorstehend
beschriebenen Medium, aber ergänzt
durch 2.5% hitzeinaktiviertes FBS (Biowhittaker Europe, Belgien)
anstatt mit menschlichem Serum, gezeigt. Nach Inkubation bei 37°C unter 6%
CO2 für
1, 2, 4 und 6 h wird die Zelllebensfähigkeit durch Fluoresceindiacetat-Färbung (FDA, Sigma)
und anschließender
Zählung
der grünen
fluoreszierenden Zellen unter Verwendung eines Fluoreszenzmikroskops
(Leica, Deutschland) unter Verwendung von Standardverfahren (Current
Protocols in Immunology, 1997) bestimmt.
-
Es
wird gezeigt, dass die B-Zell-Aktivierung für die Zelltötung notwendig ist. Nach nur
4 h nach Inkubation mit den vernetzten anti-HLA-DR-Antikörperfragmenten
werden über
50% der durch PWM aktivierten B-Zellen abgetötet. Im Gegensatz sind nicht
aktivierte B-Zellen (nicht durch PWM stimuliert) nicht so empfindlich
zur Abtötung
durch die vernetzten anti-HLA-DR-Antikörperfragmente – weniger
als 15% tote Zellen konnten nach 4h gesehen werden.
-
Wir
waren überrascht,
zu sehen, dass unsere vernetzten anti-HLA-DR-Antikörperfragmente nicht leicht
eine spezielle Tumorzelllinie abtöten. Wir nahmen an, dass Zellen
in dieser Züchtung
nicht ausreichend aktiviert wurden, obwohl sie als eine stabile
Zelllinie etabliert wurden. Daher führen wir unter Verwendung einer erhöhten Zelloberflächen-Expression
des HLA-DR-Moleküls
als Aktivierungsmarker ein Experiment aus, um die Aktivität der MHH-preB1-Zelllinie
zu stimulieren, wie folgt.
-
Nicht
adherent wachsende MHH-preB1-Zellen werden in RPMI-Medium gezüchtet, das
die folgenden Zusätze
enthält
(alle von Gibco BRL und PAA): 10% fötales Kälberserum (FCS), 2 mM L-Glutamin,
1% nicht-essentielle Aminosäuren,
1 mM Natriumpyruvat und 1 × Gentamycin.
Die Zellen werden durch Inkubation für zwei Tage mit Lipopolysaccharid
(LPS, Sigma, 10 μg/ml)
und Interferon-gamma (IFN-γ, Roche,
40 ng/ml) aktiviert, um die Expression des HLA-DR-Moleküls zu erhöhen. Die
Zelloberflächenexpression
der HLA-DR-Moleküle
wird durch Durchflusszytometrie mit dem FITC-konjugiertem mAb L243
(Beckton Dickinson) überwacht.
Nach der Aktivierung wird die Zelltötung 4 h in dem vorstehenden
Medium durchgeführt,
das aber eine reduzierte FCS-Konzentration (2,5%) mit einer Antikörper-Endkonzentration
von 200 nM enthält.
-
Die
Inkubation von MHH-preB1 für
zwei Tage in der Anwesenheit von LPS und IFN-γ führt zu einem 2-fachen Anstieg
in der HLA-DR-Oberflächendichte
(mittlere Fluoreszenz-Verschiebung von 123 zu 260). Entsprechend
ist der Anteil der toten Zellen nach 4 h Inkubation mit 100 nM Konzentration
der IgG-Form von MS-GPC-8 (hergestellt wie nachstehend beschrieben)
größer als
60%, verglichen zu der nicht aktivierten Kultur, für die weniger
als 15% tote Zellen beobachtet werden (4). Lebensfähige Zellen
werden mikroskopisch durch Ausschluss von Trypanblau identifiziert.
Daher verstärkt
die Aktivierung von MHH-preB1-Zellen durch LPS und IFN-γ die Zelltötung durch
Bindung der IgG-Form von MS-GPC-8 an die HLA-DR-Moleküle.
-
G. Die Bestimmung von IC50 für die anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
-
Die
IC50 für
die aus der HuCAL-Bibliothek ausgewählten anti-HLA-DR-Antikörperfragmente
werden unter Verwendung der HLA-DR-positiven Tumorzelllinie GRANTA-519
(DSMZ, Deutschland) bestimmt. 2 × 105 Zellen
werden 4 h bei 37°C
unter 6% CO2 mit einer Verdünnungsreihe
von anti-HLA-DR-Antikörperfragmenten und
geeigneter Konzentration von anti-FLAG-M2-mAb inkubiert, um eine
bivalente Vernetzung in RPMI 1640 (PAA, Deutschland), ergänzt durch
2,5% hitzeinaktiviertes FBS (Biowhittaker Europe, Belgien), 2mM
L-Glutamin, 1% nicht-essentielle Aminosäuren, 1 mM Natriumpyruvat und
0,1 mg/ml Kanamycin, zu verursachen. Die geeigneten Endkonzentrationen
der bivalenten Zusammensetzung reichen von 2 bis 200 nM. Als Kontrolle werden
nicht aktivierte B-Zellen aus ungefähr 50 ml heparinisiertem venösem Blut
gereinigt, das einem HLA-DR-typisiertem gesunden Spender entnommen
wurde, wie vorstehend beschrieben, und gleichermaßen unter
Verwendung einer Verdünnungsreihe
der bivalenten mAb-Zusammensetzung MS-GPC-8/anti-FLAG-M2-mAb behandelt. Nach
4 h Inkubation bei 37°C
unter 6% CO2 wurde die Zelllebensfähigkeit
durch Fluoresceindiacetat-Färbung
und anschließender
Zählung
der verbleibenden lebensfähigen
Zellen bestimmt (Current Protocols in Immunology, 1997). Die Konzentration
der bivalenten mAB-Zusammensetzung, die 50% Zelltötung für die aktivierten
Tumorzellen verursacht, ist kleiner als 100 nM. Im Gegensatz wird
50% Abtötung für die nicht
aktivierten Zellen nach 4 h Inkubation unter Verwendung dieses Konzentrationsbereiches
für die bivalente
mAb-Zusammensetzung,
welche maximal 200 nM war, nicht gesehen (5).
-
Das
vorstehend beschriebene Verfahren verwendete zur Bestimmung der
IC50 für
jedes der vernetzten scFv anti-MHC-DR-Antikörperfragmente. Die durchgeführten IC50-Bestimmungen für MS-GPC-1, MS-GPC-6, MS-GPC-8 & MS-GPC-10 wurden
jeweils als 100, 55, 20-40 und 55 nM gemessen – wo jede IC50-Konzentration
die Konzentration der resultierenden bivalenten Zusammensetzung
darstellt.
-
H. Der Mechanismus der Zelltötung
-
Die
vorstehend beschriebenen Beispiele zeigen, dass der Zelltod auftritt – wobei
nur bestimmte multivalente anti-HLA-DR-Antikörperfragmente benötigt werden,
um den Tod der aktivierten Zellen zu verursachen. Keine weiteren
cytotoxischen Einheiten oder immunologischen Mechanismen wurden
benötigt,
um den Zelltod zu verursachen, was daher zeigt, dass der Zelltod
durch einen eigenen vorprogrammierten Mechanismus der aktivierten
Zellen vermittelt wird. Der Mechanismus der Apoptose ist ein weithin
verstandenes Verfahren des vorprogrammierten Zelltods. Wir waren
durch bestimmte Merkmale der Zelltötung, die wir beobachteten, überrascht,
dass der vorgeschlagene Tötungsmechanismus
für aktivierte
Zellen, wenn sie unseren menschlichen anti-HLA-DR-Antikörperfragmenten
ausgesetzt wurden, nicht die Apoptose war. Zum Beispiel erschien
die Geschwindigkeit, bei der wir die Zellen, die abgetötet wurden,
beobachteten, signifikant schneller zu sein, als für die Apoptose
berichtet wurde. Zwei Experimente werden durchgeführt, um
zu zeigen, dass der Mechanismus der Zelltötung durch einen nicht-apoptotischen
Mechanismus abläuft.
-
Erstens
verwenden wir die Färbetechniken
mit Annexin-V-FITC und Propidiumiodid (PI), um zwischen apoptotischen
und nicht apoptotischen Zelltod zu unterscheiden – apoptotische
Zellen (Annexin-V positiv/PI-negativ) können von toten (Annexin-V positiv/PI
positiv) und vollständig
funktionellen Zellen (Annexin-V negativ/PI negativ) unterschieden
werden (unter Verwendung des vom Hersteller empfohlenen Verfahrens).
1 × 106/ml Priess-Zellen werden bei 37°C unter 6%CO2 mit oder ohne 200 nM anti-HLA-DR-Antikörperfragment MS-GPC-8
zusammen mit 100 nM vernetzenden anti-FLAG-M2-mAB in RPMI 1640 (PAA,
Deutschland), ergänzt
durch 2,5% hitzeinaktiviertes FBS (Biowhittaker Europe, Belgien),
2mM L-Glutamin, 1% nicht-essentielle Aminosäuren, 1 mM Natriumpyruvat und
0,1 mg/ml Kanamycin, inkubiert. Um eine apoptotische Zellkultur
als Kontrolle bereitzustellen, wurden 1 × 106/ml
Priess-Zellen durch Inkubation in dem vorstehenden Medium bei 37°C unter 6%CO2 mit 50 μg/ml
Apoptose induzierendem anti-CD95-mAb DX2 (Pharmingen, Kalifornien),
mit 10 μg/ml
Protein-G (Sigma, Deutschland) vernetzt, induziert, in die Apoptose
einzutreten. Bei verschiedenen Inkubationszeiten (1, 15 und 60 min,
3 und 5 h) werden 200 μl-Proben
genommen, zweimal gewaschen und mit Annexin-V-FITC (Pharmingen,
Kalifornien) und PI (Sigma, Deutschland) unter Verwendung des Annexin-V-Bindungspuffer
nach dem Hersteller-Protokoll gefärbt. Die Menge der Färbung mit
Annexin-V-FITC und PI für
jeder Zellgruppe wird mit einem FACS-Calibur (Beckton Dickinson, Deutschland)
analysiert.
-
Der
durch die vernetzten anti-HLA-DR-Fragmente induzierte Zelltod zeigt
ein signifikant unterschiedliches Muster des Zelltods als der des
anti-CD95-Apoptose induzierenden Antikörpers oder der mit anti-FLAG-M2-mAb
alleine inkubierten Zellkultur. Der Anteil der toten Zellen (wie
durch die Annexin-V positive/PI positive Färbung gemessen) für die mit
anti-HLA-DR-Antikörperfragment/anti-FLAG-M2-mAb
behandelten Zellen erhöht
sich weit schneller als der Anteil der anti-CD95- oder der Kontrollzellen
(6a). Im Gegensatz erhöht sich der Anteil der apoptotischen
Zellen (wie durch die Annexin-V positive/Pi negative Färbung gemessen)
schneller für
die anti-CD95 behandelten Zellen verglichen zu den vernetzten anti-HLA-DR-Antikörperfragmenten
oder den Kontrollzellen (6b).
-
Zweitens
hemmen wir die Caspase-Aktivität
unter Verwendung von zDEVD-fmk, einem irreversiblen Caspase-3-Inhibitor,
und zVAD-fmk, einem Breitspektrum-Caspase-Inhibitor (beide von Bio-Rad
erhalten). Der Mechanismus der Apoptose wird durch die Caspase-Aktivität charakterisiert,
und wir nahmen an, dass wir keine Änderung in der Lebensfähigkeit
der Zellen beobachten würden,
die den Zelltod in der Anwesenheit von diesen Caspase-Inhibitoren
durchmachen, verglichen zu jenen ohne, wenn Caspasen nicht notwendig
für den anti-HLA-DR
vermittelten Zelltod waren. 2 × 105 Priess-Zellen werden 3 h bei 37°C unter 6%
CO2 mit seriellen Verdünnungen der zwei Caspase-Inhibitor
vorinkubiert, die von 180 μM
bis 10 mM in RPMI 1640 (PAA, Deutschland), ergänzt durch 2,5% hitzeinaktiviertes
FBS (Biowhittaker Europe, Belgien), 2mM L-Glutamin, 1% nicht-essentielle
Aminosäuren,
1 mM Natriumpyruvat und 0,1 mg/ml Kanamycin, reichen. Der HLA-DR
vermittelte Zelltod wird durch Hinzufügen von 200 nM menschliches
anti-HLA-DR-Antikörperfragment
MS-GPC-8 und 100 nM vernetzender anti-M2-mAb induziert. Eine durch
anti-CD95 induzierte apoptotische Zellkultur dient als Kontrolle
für die
Aktivität
der Inhibitoren (Drenou et al., 1999). Nach weiterer Inkubation
bei 37°C
und 6% CO2 wird die Zelllebensfähgkeit nach
4 und 24 h durch Färbung
mit Trypanblau und anschließender
Zählung der
nicht gefärbten
Zellen bestimmt. Wie wir annahmen, ist die Zelllebensfähigkeit
der mit anti-HLA-DR behandelten Zellkultur nicht signifikant durch
die Anwesenheit der Caspase-Inhibitoren verändert, während der durch die anti-CD95-Behandlung
induzierte Zelltod für
die mit den Caspase-Inhibitoren vorinkubierte Zellkultur signifikant
verringert wird. Diese Beobachtung stützt unsere Annahme, dass der
durch HLA-DR vermittelte Zelltod durch einen nicht apoptotischen
Mechanismus abläuft,
der unabhängig
von Caspase-Proteasen ist.
-
I. Die Antikörper-Optimierung
-
Um
bestimmte biologische Merkmale der HLA-DR bindenden Antikörperfragmente
zu optimieren, wurde eines der Fab-Fragmente, MS-GPC8-Fab, verwendet
, um eine Bibliothek der Fab-Antikörperfragmente durch Ersetzung
der elterlichen VL-λ1-Kette
durch den Vorrat aller lambda-Ketten λ 1-3 zu konstruieren, die in CDR3
aus der HuCAL-Bibliothek randomisiert wurden (Knappik et al., 2000)
-
Das
Fab-Fragment MS-GPC-8-Fab (s. C.1) wurde über XbaI/EcoRI aus pMx9_Fab_GPC8
in pMORPH18_Fab, einem auf einem Phagemid basierenden Vektor für den Phagen-Display
der Fab-Fragmente cloniert, um pMORPH18_Fab_GPC8 herzustellen (s. 10). Der lambda-Ketten-Vorrat wurde aus HuCAL-scFv
in pMORPH13_scFv (s. B.2 vorstehend und 7) mit den
PCR-Primern CRT5
und CRT6 (welches eine einzigartige DraIII-Restriktionsendonuclease-Stelle einführt) amplifiziert
und in pMORPH18_Fab_GPC8 cloniert, das mit NsiI und DraIII geschnitten
wurde (s. Vektorkarte von pMORPH18_Fab_GPC8 in 10).
-
Die
resultierende Fab-Optimierungsbibliothek wurde durch zwei Panning-Runden
gegen MHC-Klasse-II-DRA*0101/DRB1*0401 (wie vorstehend präpariert)
durchmustert, wie in B.3 beschrieben mit der Ausnahme, dass bei
der zweiten Runde die Antigenkonzentration für die Beschichtung zu 12 ng/Well
verringert wurde. FACS identifizierte die optimierten Clone, wie
vorstehend in B.5 beschrieben. Zwei dieser Clone, MS-GPC-8-6 und
MS-GPC-8-17, wurden außerdem
charakterisiert und zeigten die Zelltötungsaktivität, wie für das Anfangsfragment
MS-GPC-8 gefunden wurde. Tabelle 1 enthält die Sequenzmerkmale von
MS-GPC-8-6 und MS-GPC-8-17. Die VH- und VL-Familien und die gelisteten
CDR3s beziehen sich auf die auf HuCAL-Konsensus basierenden Antikörpergene,
wie beschrieben (Knappik et al., 2000), die vollständigen Sequenzen
der VH- und VL-Domänen
werden in 11 gezeigt.
-
Die
optimierten Fab-Formen der anti-HLA-DR-Antikörperfragmente MS-GPC-8-6 und
MS-GPC-8-17 zeigten verbesserte Merkmale über das anfängliche MS-GPC-8. Zum Beispiel
war die IC50 der optimierten Antikörper 15-20
und 5-15 nM (verglichen mit 20-40 nM für MS-GPC-8) und die maximale
Tötungskapazität der MHH-Call-4-Zellen
wurde als 76 und 78% für
MS-GPC-8-6 bzw. MS-GPC-8-17 bestimmt (verglichen mit 65% für MS-GPC-8).
-
J. Die Herstellung von IgG
-
J.1. Die Konstruktion von HuCAL-Immunglobulin-Expressionsvektoren
-
a) Die Clonierung der schweren Kette
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Die
multiple Clonierungsstelle von pcDNA3.1+ (Invitrogen) wurde entfernt
(NheI/ApaI), und ein mit den Restriktionsstellen kompatibler Stuffer,
der für
den HuCAL-Ansatz
verwendet wurde, wurde für
die Ligation der Leitsequenzen (NheI/EcoRI), der VH-Domänen (EcoRI/BlpI)
und der konstanten Immunglobulin-Regionen (BlpI/ ApaI) eingefügt. Die
Leitsequenz (EMBL M83133) wurde mit einer Kozak-Sequenz (Kozak,
1987) ausgestattet. Die konstanten Regionen von menschlichem IgG1 (PIR J00228), IgG4 (EMBL
K01316) und Serum-IgA1 (EMBL J00220) wurden
in überlappende
Oligonucleotide mit Längen
von etwa 70 Basen zerlegt. Stumme Mutationen wurden eingeführt, um
die mit dem HuCAL-Entwurf nicht kompatiblen Restriktionsstellen
zu entfernen. Die Oligonucleotide wurden durch Overlap-Extension-PCR gespleißt.
-
b) Die Clonierung der leichten Kette
-
Die
multiple Clonierungsstelle von pcDNA3.1/Zeo+ (Invitrogen) wurde
durch zwei unterschiedliche Stuffer ersetzt. Der κ-Stuffer
stellte die Restriktionsstellen für die Insertion eines κ-Leiters
(NheI/EcoRV), der HuCAL-scFv Vκ-Domänen (EcoRV/BsiWI)
und der konstanten Region der κ-Kette
(BsiWI/ApaI) bereit. Die entsprechenden Restriktionsstellen in dem λ-Stuffer
waren NheI/EcoRV (λ-Leiter),
EcoRV/HpaI (Vλ-Domänen) und
HpaI/ApaI (konstante Region der λ-Kette).
Der κ-Leiter (EMBL Z00022)
sowie der λ-Leiter
(EMBL 127692) wurden beide mit Kozak-Sequenzen ausgestattet. Die konstanten
Regionen der menschlichen κ-(EMBL J00241)
und λ-Kette
(EMBL M18645) wurden durch die Overlap-Extension-PCR zusammengefügt, wie
vorstehend beschrieben.
-
J.2. Die Herstellung der IgG exprimierenden
CHO-Zellen
-
Alle
Zellen wurden bei 37°C
in einer feuchten Atmosphäre
mit 5% CO2 in von dem Lieferanten empfohlenen
Medien beibehalten. CHO-K1 (CRL-9618) waren von ATCC und wurden
mit einer equimolaren Mischung von Expressionsvektoren der schweren
und leichten Kette von IgG co-transfiziert. Die doppelt-resistenten
Transfektanten wurden mit 600 μg/ml
G418 und 300 μg/ml
Zeocin (Invitrogen) ausgewählt,
gefolgt von begrenzender Verdünnung.
Der Überstand
der einzelnen Clone wurde für
die IgG-Expression durch Capture-ELISA bewertet (s. nachstehend).
Die positiven Clone wurden in RPMI-1640-Medium, ergänzt durch
10% Ultra Low IgG-FCS (Life Technologies), erweitert. Nach Einstellung
des pH-Werts des Überstands
auf 8.0 und. steriler Filtration wurde mit der Lösung eine Standard-Protein-A-Säulenchromatographie
(Poros 20A, PE Biosystems) durchgeführt.
-
Die
IgG-Formen der anti-HLA-DR-Antigen-Bindungsdomänen zeigen verbesserte Merkmale über die Antikörperfragmente.
Zum Beispiel war der IC50-Wert der IgG-Form von MS-GPC-8
10 nM und die maximale Tötungskapazität wurde
als 84% für
MHH-Call4 und 89% für
GRANTA 519 bestimmt. Beachten Sie, dass alle gegebenen IC50-Konzentrationen (auch für Fab und
scFv-Fragmente) als molares Äquivalent
des bivalenten IgG gezeigt werden, um den Vergleich zu vereinfachen.
-
K. Die in vivo-Therapie gegen Krebs unter
Verwendung eines HLA-DR-spezifischen Antikörpers
-
Wir
zeigen, dass Antigen-Bindungsdomänen
von menschlicher Zusammensetzung erfolgreich als Therapeutikum für die Behandlung
von Krebs verwendet werden können.
Immunsupprimierte Mäuse – wie SCID-,
nackte oder Rag-1-Knockout- – werden
mit einem DR+ menschlichen Lymphom- oder (einer) Leukämie-Zelllinie(n)
von Interesse beimpft. Die Tumorzelldosis, üblicherweise 1 × 104 bis 1 × 106/Maus wird für jeden getesteten Tumor etabliert
und subkutan (s.c.) oder intravenös (i.v.) verabreicht. Eine
Dauer von 2 bis 7 Tagen wird dann benötigt, damit der Tumor sich
selbst in den Mäusen
etabliert, wo die genaue Länge
dieser Dauer für
jeden gegebenen Tumor zu seiner bestimmten Dosis etabliert wird.
Wenn einmal der Tumor etabliert wird, werden die Mäuse i.v.
oder s.c mit der IgG-Form des anti-HLA-DR-Antikörperfragments MS-GPC-8, präpariert
wie vorstehend beschrieben, unter Verwendung von Dosierungen von
1 bis 5 mg/kg über
1 bis 5 Tage behandelt. Das Überleben
der mit anti-HLA-DR-behandelten und der unbehandelten Kontrollmäuse wird
für bis
zu 8 Wochen nach Beendigung der Behandlung überwacht. Die Tumorprogression
in den s.c. beimpften Mäusen
wird zusätzlich
durch Messung des Flächeninhalts
der Tumoroberfläche
quantifiziert. Signifikante Verlängerung
des Überlebens
von bis zu 80% der mit anti-HLA-DR behandelten Mäuse wird während des Experiments beobachtet,
und bis zu 50% Mäuse überleben
am Ende des Experiments. Bei den s.c. beimpften und unbehandelten
Mäusen
erreicht der Tumor einen Flächeninhalt
der Oberfläche
von 2-3 cm2, während bei den mit anti-HLA-DR
behandelten Tieren der Flächeninhalt
der Tumoroberfläche
signifikant geringer ist.
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L. Die Immunsuppression unter Verwendung
eines HLA-DR-spezifischen Antikörpers,
gemessen durch die T-Zell-Proliferation
-
Der
IgG und die monovalenten Formen des anti-HLA-DR-Antikörperfragments
MS-GPC-8, präpariert wie
vorstehend beschrieben, können
auf ihre Fähigkeit
getestet werden, die proliferative T-Zell-Antwort der mit Antigen
präparierten
Lymphknotenzellen von Mäusen
zu hemmen, die ein chimäres
Maus-Mensch-Klasse-II-Transgen
mit einer RA-verbundenen Peptid-Bindungsstelle tragen und denen
Klasse-II-Moleküle
der Maus fehlen (Muller et al., 1990; Woods et al., 1994; Current
Protocols in Immunology, Bd. 2, 7.21; Ito et al., 1996). Hier erfolgt
die Immunisierung in vivo, aber die Hemmung und die Ablesung sind
ex vivo. Transgene Mäuse,
die MHC-Klasse-II-Moleküle
mit Bindungsstellen von zwei RA verbundenen Molekülen, DRB1*0401 und
00404 exprimieren, wurden vorher hergestellt (Ito et al 1996). Den
Mäusen
fehlt die MHC-Klasse-II der Maus, und so werden alle Th-Antworten durch ein
einzelnes menschliches RA verbundenes MHC-Klasse-II-Molekül geleitet
(Ito et al. 1996). Diese transgenen Mäuse stellen ein Modell dar,
um den menschlichen Klasse-II-Antagonisten zu testen.
-
Der
inhibitorische Effekt des anti-HLA-DR-Antikörperframgents MS-GPC-8 und
seiner IgG-Form auf die T-Zell-Proliferation wird unter Verwendung
chimärer
T-Zellen und Antigen präsentierender
Zellen gemessen, die aus den Lymphknoten von chimären transgenen
0401-IE- und 0404-IE-Mäusen
isoliert wurden, die vorher mit Hühnerei-Lysozym bzw. Ovalbumin
immunisiert wurden (Ito et al. 1996). 1.5 × 105 Zellen
werden in 0.2 ml Wells von 96-Well-Gewebe-Kulturplatten in der Anwesenheit
des Antigens (halbmaximale stimulatorische Konzentration) und entweder
des anti-HLA-DR-Antikörperfragments
MS-GPC-8 oder seiner IgG-Form (1 nM-200 nM) in serumfreien HL-1-Medium,
das 2 mM L-Glutamin und 0.1 g/l Kanamycin enthält, drei Tage inkubiert. Die
Antigen spezifische Proliferation wird durch den 3H-Methylthymidin-Einbau
während
der letzten 16h Züchtung
gemessen (Falcioni et al., 1999). Die Hemmung der T-Zell-Proliferation
auf die Behandlung mit dem anti-HLA-DR-Antikörperfragment und seiner IgG-Form
kann durch den Vergleich beobachtet werden, die Antigen enthaltenden
Wells zu kontrollieren.
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M. Die Auswahl des für die Behandlung von Krebsarten
nützlichen
Peptids/Proteins
-
Um
das am meisten geeignete Protein/Peptid auszuwählen, in weitere Experimente
einzutreten, um seine Eignung für
die Verwendung in einer therapeutischen Zusammensetzung für die Behandlung
von Krebsarten, zu bewerten, werden zusätzliche Daten gesammelt. Solche
Daten für
jede IgG-Form der anti-HLA-Antigen-Antikörperfragmente können die
in vitro-Tötungseffizienz,
wie durch IC50 gemessen, den maximalen Anteil der
Zelltötung,
wie in vitro bestimmt, und die Daten der Tumorreduktion und die
Daten des Überlebens
der Maus von den in vivo-Tiermodellen
beinhalten.
-
Das
IgG für
die anti-HLA-Antigen-Antikörperfragmente,
das die niedrigste IC50 für die Abtötung, den höchsten Maximalanteil
für die
Zelltötung,
die beste Tumorreduktionsdaten und/oder die besten Maus-Überlebensdaten
zeigt, wird gewählt,
um in weitere Experimente einzutreten. Solche Experimente können zum
Beispiel klinische Phase I-Studien an Menschen beinhalten.
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