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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erlangung einer genetisch
veränderten
Pflanze. Noch genauer bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren
zur genetischen Transformation von Pflanzenzellen, die Wiederherstellung
von ganzen Pflanzen aus solchen transformierten Pflanzenzellen.
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Besonders,
aber nicht ausschließlich,
hängt die
Erfindung mit einem Verfahren für
das Erhalten einer genetisch veränderten
Pflanze vom Typ Beta vulgaris zusammen.
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Diese
Erfindung hängt
zusammen mit neuen, genetisch modifizierten Pflanzen, die bevorzugt
durch besagtes Verfahren erhalten werden.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Pflanzen
sind anfällig
für Krankheiten
verursacht durch Organismen wie zum Beispiel Viren, Parasiten, Insekten,
Nematoden oder durch chemische Produkte. Diese Anfälligkeit
besitzt große ökonomische
Konsequenzen mit geschätzten
Verlusten von mehreren Milliarden Dollar jedes Jahr.
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Alternativ,
aber auch gemeinsam mit dem Gebrauch von chemischen Produkten wie
zum Beispiel Herbiziden und Insektiziden, sind pflanzengenetische
Transformations-Techniken
vorgeschlagen worden, dieses Problem zu überwinden. Das Endziel dieser
Techniken ist, genetisch umgewandelte Pflanzen zu erhalten. Zu diesem
Zweck muss das Gen von Interesse in die Pflanzenzellen transferiert
werden. Stabil umgewandelte Pflanzenzellen, das heißt, Pflanzenzellen,
die das besagte Gen von Interesse integriert haben in ihrem Genom,
müssen
dann ausgewählt
werden und müssen für die Neubildung
der vollständigen
Pflanzen verwendet werden.
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Zwei
Parameter sind kritisch für
den Erfolg der genetischen Transformations-Techniken: die Transformations-Frequenz von Pflanzenzellen,
welche hoch sein muss und die Kapazität der transformierten Zellen, neue
vollständige
Pflanzen zu bilden.
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Die
Transformations-Techniken können
klassifiziert werden in physikalische DNA-Zuführungsmethoden wie zum Beispiel
Elektroporation, PEG-vermittelte DNA-Aufnahme, Biolistik und Methoden,
die auf Agrobacterium-vermitteltem DNA-Transfer basieren.
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Jedoch
weisen alle gegenwärtigen
Techniken als gemeinsamen Nachteil die Benutzung prokaryotischer
oder Plasmid-basierter Nukleotid-Sequenzen auf, der mit dem Gen
von Interesse für
die Auswahl der transformierten Pflanzenzellen verbunden ist.
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Zum
Beispiel beschreibt die internationale Patentanmeldung WO 95/10178
ein Verfahren für
die genetische Transformation von einer Pflanze durch die Einführung eines
DNA Konstruktes, das ein auswählbares Markergen
einschließt,
in eine Schließzelle
der Pflanze, wobei die Schließzelle
vor der Neubildung in einen Protoplasten umgewandelt wird.
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Die
Transformation wird an einer Zellpopulation durchgeführt, die
Schließzellen
enthält.
Das komplexe Verfahren zeigt jedoch mehrere Beeinträchtigungen
auf, da das vererbbare Material eine Plasmid-DNA ist, die in E.coli
hergestellt, gereinigt und in vollem Umfang benutzt wurde. Für ein direktes
DNA-Transfer Verfahren können
irgendeine Region oder die gesamte Plasmid-DNA beständig in
das Pflanzengenom integriert werden. Dies bedeutet, dass der selektierbare
Marker und die Zieltransgene, die ein Teil oder die gesamte bakterielle Plasmid-Sequenz
(enthält
bakteriell-antibiotisch auswählbare
Marker wie zum Beispiel nptIII) darstellen, zusammen oder sogar
getrennt in unterschiedliche genomische Stellen integriert werden
können.
Außerdem können die
Ränder
des Gens von Interesse, das in das Genom der Pflanze integriert
werden soll, der Aktion von Exonukleasen unterworfen sein.
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Die
Integration von solchen prokaryotischen oder Plasmid-basierten Nukleotid-Sequenzen
in das Pflanzengenom kann zu Pflanzenerkrankungen führen. Folglich
besteht eine Notwendigkeit für
genetisch veränderte
Pflanzen, die nicht die auswählbaren
Marker oder andere Gene, die von heterologen Spezies herrühren, aufnehmen,
außer
der genetischen Sequenz von Interesse.
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Fu
et al (2000, Transgenic Research 9: 11–19) offenbaren den Beschuß von Reisgewebe
mit einem linearen DNA-Fragment, das aus einem Plasmid isoliert
wurde, das mit einer minimalen Genexpressions-Kassette (Promotor,
offener Leserahmen und Terminator) übereinstimmt. Die Transformation
mit solchen minimalen Konstrukten resultiert vorwiegend in 'einfachen' Integrationsereignissen
und einer niedrigen Frequenz von Transgen-Umlagerungen. Die Genexpression
wurde erhalten, jedoch verbleiben einige Nachteile, wenn dieses
Verfahren benutzt wird.
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Holm
et al (2000, Transgenic Research 9: 21–32) offenbaren die Transformation
von Gerste durch Mikroinjektion in isolierte Zygoten-Protoplasten.
Die Genexpression wurde nur selten erreicht.
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ZIELE DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung zielt darauf ab, ein Verfahren bereitzustellen
für die
genetische Transformation von Pflanzenzellen mit einer genetischen
Sequenz von Interesse und für
die Neubildung von ganzen Pflanzen aus auf diese Weise erhaltenen
transformierten Zellen, was einfach benutzt werden kann und das
nicht die Nachteile des Standes der Technik aufzeigt.
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Die
vorliegende Erfindung zielt darauf ab, solch ein Verfahren für die genetische
Transformation von Pflanzenzellen bereitzustellen, unter Benutzung
von Techniken, die in einer genetisch veränderten Pflanze resultieren,
welche frei oder im Wesentlichen frei ist von prokaryotischen oder
Plasmid-basierten Nukleotidsequenzen (insbesondere auswählbare Marker,
die eine antibiotische Resistenz gestatten).
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für das Erhalten
einer genetisch veränderten Pflanze,
umfassend die Schritte der:
- (i) Transformation
von Protoplasten, bevorzugt erhalten aus einer Umwandlung von stomatalen
Zellen, durch Einführung
eines vererbbaren Materials in die Protoplasten von der Pflanze,
um Transformanten zu erhalten, die mindestens eine Kopie von dem
vererbbaren Material pro Protoplast enthalten,
- (ii) Auswahl eines stabilen Transformanten und
- (iii) Neubildung von Pflanzenzellen oder einer ganzen Pflanze
aus den Transformanten,
wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet
ist, dass das vererbbare Material eine Nukleotidsequenz-Kassette
ist, die in das Genom der Pflanze eingefügt wird und frei ist oder im
Wesentlichen frei ist von anderen prokaryotischen oder Plasmid-basierten
Nukleotidsequenzen, insbesondere auswählbaren Markern, die eine Antibiotikaresistenz
kodieren.
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Mit „Nukleotidsequenz-Kassette" ist eine Sequenz
gemeint, die nur aus einer Nukleotidsequenz von Interesse besteht,
die in das Genom von der Pflanze eingefügt wird, verbunden mit einem
oder mehr Promotoren und terminalen Nukleotidsequenzen und möglicherweise
regulatorischen Sequenzen, die ausreichen, eine effiziente Expression
der Sequenz von Interesse in der Pflanze zu erhalten.
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Vorzugsweise
ist die Nukleotidsequenz-Kassette durch klassische Vervielfältigungs-Verfahren
erhalten worden, unter Benutzung von Nukleotidsequenzen als Matrizen
für den
Beginn der genetischen Vervielfältigung.
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Zweckmäßigerweise
ist die Vervielfältigungs-Technik gewählt aus
der Gruppe bestehend aus PCR, RTPCR, LCR, CPT, NASBA, ICR oder DNA-Vervielfältigungs-Techniken
mittels Avalanche-Dioden, die dem Fachmann gut bekannt sind.
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Zweckmäßigerweise
werden die Matrizen vor der Transformation der Protoplasten durch
Benutzung spezifischer, bekannter genetischer Werkzeuge, wie zum
Beispiel Nuklease oder Restriktionsenzyme entfernt, und die resultierende
Nukleotid-Kassette ist frei oder im Wesentlichen frei von anderen
Nukleotidsequenzen (von bakteriellem oder anderen Ursprung) außer den
Sequenzen von Interesse.
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Mit
dem Genom einer Pflanze, das frei oder im Wesentlichen frei ist
von anderen prokaryotischen oder Plasmid-basierten Nukleotidsequenzen,
insbesondere auswählbare
Marker, die Antibiotika-Resistenz kodieren, ist die Tatsache gemeint,
dass das Genom der Pflanze nicht eine regulatorische oder kodierende
Nukleotidsequenz von heterologem Ursprung umfasst, außer der
Kassetten-Sequenz, die in das Genom der Pflanze eingefügt wird
und mit Ausnahme von wenigen Abschnitten der Nukleotidsequenzen
von Prokaryoten, welche nicht komplett von der Nukleotidsequenz-Kassette
nach der Vervielfältigung
entfernt wurden.
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Die
Abschnitte der Nukleotidsequenzen umfassen weniger als 50 Nukleotide,
vorzugsweise weniger als 20 Nukleotide, insbesondere weniger als
10 Nukleotide, die nicht prokaryotische Polypeptide umfassen oder
Promotor-/Operator-Sequenzen von prokaryotischem Ursprung.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst vorzugsweise auch (als vorbereitende Schritte)
die Schritte zur Bereitstellung eines intakten Gewebes von der Pflanze,
das stomatale Zellen enthält und
der Umwandlung der stomatalen Zellen in Protoplasten durch enzymatische
Verdauung der Zellwände, wobei
die Schritte vor der Transformation der Protoplasten durchgeführt werden,
und wobei das Pflanzengewebe vorzugsweise ruhendes Blattgewebe oder
Blattepidermis ist.
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Vorzugsweise
stimmen die stomatalen Zellen mit einer Zellpopulation überein,
die Schließzellen
enthält
oder mit einer Zellpopulation, die Schließzellen angereichert enthält und der
Schritt der Transformation der Protoplasten zweckmäßigerweise
an einer Suspension von Protoplasten durchgeführt wird.
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Vorzugsweise
stimmt der Schritt der Transformation der Protoplasten mit der bekannten
PEG-vermittelten genetischen Transformations-Technik überein (Krens
et al., Nature 296, 72–74
(1982)) und umfasst das Mischen der Suspension der Protoplasten
und des vererbbaren Materials, vorzugsweise ein Amplikon mit einer
Konzentration von mehr als 1 μg,
vorzugsweise zwischen 10 und etwa 100 μg DNA/1 × 106 Protoplasten, wie
beschrieben in dem Beispiel 10 des Dokumentes WO 95/10178, hierin
durch Verweis eingetragen.
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Vorzugsweise
ist die Pflanze Beta vulgaris, welche bekannt ist, eine bei sehr
niedriger Frequenz transformierbare Spezies zu sein. Gemäß der Erfindung
schließt
die Bezeichnung Beta vulgaris Zuckerrübe, Futterrübe, Rote Beete und Mangold
ein.
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Die
Nukleotidsequenz von Interesse, die in die Pflanze oder Pflanzenzelle
eingeführt
wird, ist vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Genen involviert in einer Resistenz
gegenüber
Pflanzenviren (insbesondere BNYVV-Resistenz in Zuckerrüben), Resistenz
gegenüber
Pflanzenparasiten (Nematoden, Pilze oder Insekten), Resistenz gegenüber Herbiziden
(vorzugsweise Glyphosat, Imidazolinone wie Glufosinat und/oder Acetochlorid-Resistenz),
Insektiziden oder Fungiziden, oder involviert in den Metabolismus
von Kohlehydraten (verbesserte Produktion von Kohlehydraten, Polysacchariden,
Oligosacchariden oder Monosacchariden, wie zum Beispiel Stärke, Fruktane,
Glukose, Fruktose, ...)
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf eine
Pflanze oder Pflanzenzelle, vorzugsweise eine Zuckerrübe (Beta
vulgaris Pflanze oder Pflanzenzelle), in ihrem Genom ein vererbbares
Material umfassend, das nur aus einer Nukleotidsequenz-Kassette
besteht, wobei die Nukleotidsequenz-Kassette eine Nukleotidsequenz
von Interesse aufweist, die in die Pflanze eingefügt werden
soll, die verbunden ist mit einem oder mehreren Promotoren und terminalen
Nukleotidsequenzen und möglicherweise
regulatorischen Sequenzen, die ausreichen, eine effiziente Expression
der Sequenz von Interesse in der Pflanze zu erhalten, wobei die
Pflanze oder Pflanzenzelle frei ist oder im Wesentlichen frei ist
von anderen heterologen prokaryotischen oder Plasmid-basierten Nukleotidsequenzen,
insbesondere auswählbare
Marker, die eine Antibiotikaresistenz kodieren.
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Zweckmäßigerweise
ist die Pflanze oder Pflanzenzelle, vorzugsweise eine Zuckerrübe (Beta
vulgaris Pflanze oder Pflanzenzelle), durch das Verfahren gemäß der Erfindung
erhalten worden.
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Ein
letzter Aspekt der Erfindung betrifft transgenes Pflanzengewebe
von der Pflanze, welches vorzugsweise ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend
aus Früchten,
Stängeln,
Wurzeln, Knollen oder Samen.
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Die
Erfindung wird ausführlich
in dem folgenden nicht beschränkten
Beispiel in Bezugnahme auf die beiliegende Figur beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 stellt
schematisch die Konstruktion von einer Genkassette dar, die in dem
Verfahren gemäß der Erfindung
benutzt wird, und den Ort und die Richtung der Primer für die Vervielfältigung
von der Genkassette.
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2 stellt
eine Karte von pS63 dar.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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ISOLIERUNG
VON PROTOPLASTEN AUS SCHLIESSZELLEN
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Es
wurde die Zuckerrüben-Züchtungslinie
Bv-NF benutzt, erhalten aus einem Züchtungsprogramm bei Plant Research
International, Niederlande.
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Ein
früher
entwickeltes und komplett optimiertes Protokoll (beschrieben in
dem Dokument WO 95/10178) für
die Isolierung und Reinigung von Schließzellen-Protoplasten wurde
benutzt, um eine große
Anzahl von >90 % reinen
Schließzellen-Protoplasten
zu erhalten. Für
jede Isolierung wurden 1,5 g Rippen-befreites Blattmaterial von
4 Wochen alten Zuckerrüben-Schößling-Kulturen
geerntet. Dieses wurde in einem Mixgerät (Waring blender) bei maximaler
Geschwindigkeit (23000 rpm) für
etwa 60 Sek. in einem 250-ml Metallbecher, der 50 ml steriles Leitungswasser
(4 °C) enthielt,
gemixt. Die sauberen epidermalen Bruchstücke wurden auf einem 297-μm Nylonnetz
(Nybolt, Zürich,
Schweiz) gesammelt und mit 200 ml sterilem Leitungswasser gewaschen,
bevor sie für
1 Stunde auf eine 9-cm Petri-Schale übertragen wurden, die 10 ml
Vorinkubationsmedium enthielt (Krens et al., 1990). Zum Zurückgewinnen
der Epidermis-Fraktion
wurde die Suspension für 1
Min. bei 55 × g
zentrifugiert und der Überstand
verworfen. Die Zellwandverdauung fand über Nacht statt in einem Gesamtvolumen
von 50 ml CPW9M Medium, angereichert mit 0,5 % (w/v) Cellulase RS
und 3 % (w/v) Macerozyme R10 (beide Yakult Honsha, Tokyo, Japan),
pH 5,8 in 10 6-cm Petri-Schalen (5 ml/Schale). Die Verdauung fand
in der Dunkelheit bei 25 °C
durch leichte Bewegung statt.
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Nach
etwa 16 Std. wurden im Allgemeinen viele Protoplasten schwimmend
nahe der Oberfläche
des Mediums gesehen. Nach leichter Bewegung der Suspension unter
Benutzung einer sterilen Pipette, um zusätzliche Protoplasten freizusetzen,
die noch immer an den Epidermis-Bruchstücken anhaften, wurden die Verdauungsansätze gesammelt
und durch 297- und 55-μm
Filter (Nybolt, Zürich,
Schweiz) passiert. Das Filtrat wurde mit einem gleichen Volumen
von iso-osmotischem Percoll gemischt, das 15 % (w/v) Sucrose enthält (Percoll15S),
und auf 12 × 12-ml
Zentrifugenröhrchen
(Greiner, TC-Qualität)
aufgeteilt. In jedes Röhrchen
wurden zuerst 1 ml CPW15S (Krens et al., 1990, zur Vervollständigung)
und dann 0,5 ml 9 % (w/v) Mannitol, das 1 mM CaCl2 (9M)
enthält,
vorsichtig auf die Oberfläche
der Protoplastensuspension geschichtet. Nach Zentrifugation bei
55 × g
für 10
Min. (MSE Centaur 2, Fisons UK, Ausschwing-Rotor) wurden die lebenden Schließzellen
mittels der 9M- Schicht
gesammelt. Zum Konzentrieren der Protoplasten wurden diese Schichten
vereinigt und mit Percoll15S gemischt, um ein Endvolumen von 16
ml zu erhalten. Dieses wurde dann auf zwei Zentrifugenröhrchen aufgeteilt,
wieder wie oben angeführt
geschichtet und erneut zentrifugiert. Vorsichtiges Entfernen von
der 9M-Schicht lieferte die angereicherte Schließzellenfraktion, welche routinemäßig 70–95 % sauber
war. Die Ausbeuten an Schließzellen-Protoplasten
sind routinemäßig 1 – 3 × 106/g Blattgewebe.
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TRANSFORMATION, PROTOPLASTENKULTUR
UND AUSWAHL
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Transformationen
wurden in 12-ml Zentrifugenröhrchen
durchgeführt,
wobei jedes etwa 1 × 106 Protoplasten, suspendiert in 0,75 ml 9M-Medium,
enthält.
PCR-DNA oder Plasmid-DNA (50 μg)
wurde hinzugefügt und
unmittelbar nach dem Mischen wurden 0,75 ml PEG-Medium (40 % PEG
6000, gelöst
in F-Medium (Krens et al., 1982, zur Vervollständigung), tropfenweise hinzu
gegeben. Nach leichtem, aber sorgfältigen Mischen wurde die Suspension
bei Raumtemperatur für
30 Min. mit gelegentlicher Bewegung inkubiert. Anschließend wurden
zur Entfernung von PEG in 5-Minuten
Intervallen 4 × 2-ml
Aliquots F-Medium hinzu gegeben. Nach der Zentrifugation für etwa 5
Min. bei 55 × g
wurde der Überstand
verworfen und das Protoplasten-Pellet in 9M resuspendiert und erneut
zentrifugiert. Die Zellen wurden zuletzt für die Zählung in 1 ml 9M resuspendiert.
Protoplasten wurden in Ca-Alginat (62500/ml) eingebettet und in
modifiziertem, flüssigen
K8P-Medium (Hall et al., 1993, zur Vervollständigung) bei 28 °C in der
Dunkelheit kultiviert. Zur Auswahl von stabil transformierten Zellen
wurde nach 7 Tagen Bialaphos hinzu gegeben, um eine Endkonzentration
von 200 μg/l
zu erhalten. An Tag 18 wurden die Alginat-Scheiben in 3-mm Streifen
geschnitten und in PG1B-Medium (de Greef und Jacobs, 1979; enthaltend
2 mg/l Glycin und 1 μM
BAP) transferiert, das mit 250 μg/l
Bialaphos ergänzt
wurde und mit 0,9 % Agarose (Seaplaque, Duchefa, Haarlem, Niederlande)
verfestigt. Zwei Wochen später
waren die resistenten Calli aus dem Alginat herausgewachsen, um
Kolonien von ± 1
mm Durchmesser zu bilden. Diese wurden auf frische Auswahlplatten
transferiert und für
weitere 2 Wochen kultiviert. Die Calli wurden hinterher subkultiviert
in nicht-selektivem De Greef und Jacobs-Medium, ergänzt mit 2 mg/l Glycin, 1 mg/ml
BAP und 2 mg/l NAA (PNB) und mit 0,9 % Agar (Daichin, Brunschwig
chemie, Amsterdam, Niederlande) verfestigt, und zu der Lichtquelle
(3000 Lux, Philips TLD fluoreszierend, 16 Std./8 Std. Dunkelheit)
bei 25 °C überführt. Die
Kulturen wurden alle 14 Tage überführt und
die Neubildung geschah mittels somatischer Embryogenese innerhalb
von 4 Wochen.
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Somatische
Embryos wurden uberführt
in De-Greef und Jacobs-Medium, ergänzt mit 0,25 mg/l BAP und 0,5
S1000-Agar (B&V.
Gattatico, Italien), auf welchem sie sich zu Pflanzen für die Durchwurzelung
entwickelten und zum Überführen in
Erde.
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PCR-DNA PRÄPARATION
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Anfängliche
Transformationen wurden unter Benutzung von Kontroll-Plasmid-DNA,
die durch das Standardverfahren hergestellt wurde und DNA hergestellt
mittels PCR, durchgeführt.
Die PCR-Fragmente, die für
die Protoplasten-Transformationen benutzt wurden, wurden mit Standard-PCR-Techniken
unter Benutzung einer Auswahl von möglichen PCR-Primern hergestellt.
Vier verschiedene Primer (2 Vorwärts-
und 2 Rückwärts-) wurden
für das
Plasmid pPG 5 (7347 bp) entworfen, um die 4 möglichen Fragmente anzufertigen,
die alle die gesamte Genkassette für die PAT- und GUS-Gene, ungeachtet
der F/R-Primer Kombination, enthielten. Der erste Vorwärts-Primer
stimmt überein
mit einer Sequenz nahe am Start des 35S Promotors von dem PAT-Gen (f1), beginnend
bei Position 7277 mit der Sequenz 5`-GGCTCGTATGTTGTGTGGAA. Der zweite Vorwärts-Primer
beginnt zusätzliche
200 bp vor dem Promotor (f2) bei Position 7092 bp und hat die Sequenz 5`-GAGTCAGTGAGCGAGGAAGC.
Der erste Rückwärts-Primer
stimmt überein
mit einer Sequenz benachbart zu dem Terminator von dem GUS-Gen (r1)
und beginnt bei Position 4788 bp mit der Sequenz 5`-CTGCAAGGCGATTAAGTTGG.
Der zweite Rückwärts-Primer
besitzt zusätzliche
200 bp auf der Terminator-Seite (r2) und beginnt bei Position 4913
bp mit der Sequenz 5`-GCACAGATGCGTAAGGAGAA. Die Orte und Richtungen
von den Primern sind in 1 gezeigt. Mit diesen Primern
konnten vier Fragmente hergestellt werden, nämlich: f1/r1, f1/r2, f2/r1
und f2/r2.
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Die
Reaktionen wurden durchgeführt
unter Benutzung von 35 Zyklen mit 1 Min. Denaturierung bei 94 °C, 1 Min.
Annealing bei 60 °C,
5 Min. Elongation bei 72 °C,
mit einer endgültigen
Extra-Elongationsperiode von 5 Min..
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Nach
der PCR-Reaktion wurde die DNA durch Fällung konzentriert und in einem
kleinen Volumen sterilen Wassers wieder gelöst. Die DNA-Konzentration wurde
bestimmt durch die Messung von OD 260 nm und die Fragmentgröße wurde
durch Gelelektrophorese überprüft. Alle
vier DNA-Fragmente wurden dann getrennt für die Transformationen der
Protoplasten benutzt.
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Zusätzlich wurden
zwei kleinere PCR-Fragmente, die nur die PAT-Genkassette enthalten
(ohne die GUS-Kassette),
hergestellt unter Benutzung des Primers f2 und einem von den beiden
Rückwärts-Primern
r3 oder r4, von denen beide nahe am Ende von dem CaMV-Terminator
des PAT-Gens liegen
(1). Primer r3 beginnt bei Position 1232 bp mit
der Sequenz 5`-GCGAAACCCTATAAGAACCC; Primer r4 beginnt bei Position 1340
bp mit der Sequenz 5`-AGCTCGGTACCCACTGGATT.
Die Reaktionen wurden durchgeführt
unter Benutzung von 35 Zyklen mit 1 Min. Denaturierung bei 94 °C, 1 Min.
Annealing bei 65 °C,
2 Min. Elongation bei 72 °C,
mit einer Elongationsperiode von 5 Min. Die weitere Präparation
der DNA erfolgte wie oben beschrieben.
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Bis
heute erhaltene Resultate sind in den Tabellen 2c bis 7 für transgene
Calli aufgelistet und diese Resultate deuten darauf hin, dass transgene
Calli unter Benutzung der PCR-DNA von jeder getesteten Primerkombination
produziert wurden. GUS-positive und somit stabil transformierte
transgene Calli sind auch entdeckt worden in solchen Transformationen,
die unter Benutzung von PCR-DNP, welche auch das GUS-Gen enthielt,
ausgeführt
wurden. Die ersten Pflanzen sind bereits hergestellt worden. Diese
enthalten die Transgene. Die Daten sind in Tabelle 8 aufgelistet.
Die Sonden in den Daten führen
die Anzahl der Banden im Southern-Blot auf. Die Frequenzen der Transformation
unter Benutzung von PCR-DNA sind nicht signifikant unterschiedlich
zu den Transformationen, die unter Benutzung der Standard-Plasmid-DNA
Isolation ausgeführt
wurden. Die Anwesenheit der Randsequenzen (die extra +/–200-bp
Sequenz vor und/oder nach dem Promotor/Terminator), welche als vielleicht
notwendig angesehen wurden, eine potentielle Gen-Inaktivierung durch
Exonuklease-Aktivität
zu vermeiden, scheinen nicht die Transformations-Frequenz zu beeinflussen
und werden deshalb nicht benötigt.
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Tabelle
1 Menge
der in der Protoplasten-Transformation mit PEG-Medium benutzten
DNA Moleküle:
Tabelle
2a
Tabelle
2b: Zusammenfassung von Tabelle 2a
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2 ist
eine Karte von pS63, einem Plasmid, dass durch die Entfernung von
3 Regionen aus pIGPD7 erhalten wurde.
- RB = rechte Randregion
(ungefähr
220 bp, die den reellen rechten Rand beinhalten).
- ORI = Ursprung der Replikation des Plasmids.
- Bin19 = rechte Randsequenz (25 bp, GGTTTACCCGCCAATATATCCTGTC
- Bin19 = linke Randsequenz (24 bp, ATTTACAATTGAATATATCCTGCC
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Die
Abnahme in der Größe von der
Kassette bewirkt die Verbesserung der Transformations-Effizienz. Zusätzlich können ein
oder beide T-DNA-Ränder
benutzt werden. Vorzugsweise ist einer benutzt, aber beide können eingesetzt
werden. Wir setzen am häufigsten
die rechte Randsequenz der T-DNA (etwa 25 Basenpaare) ein, obwohl
die linke gleich zweckdienlich erscheint. Folglich ist das Formen
von genetisch modifizierten Pflanzen oder Pflanzenzellen, die in
der Kassette der Nukleotidsequenz eine oder mehr T-DNA Randsequenzen
haben, .... welche nicht notwendigerweise in irgendeiner spezifischen
Stelle platziert ist, obwohl die Enden oft für diese Randregionen eingesetzt
werden.
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Es
zeigt 1 die kurzen Fragmente PatR1 und PatR2, die das
gesamte pat Gene und den Promotor einschließen. Die Daten sind in Tabelle
2a und 2b gezeigt. Die Tabellen 2c bis 8 zeigen die Resultate der Southern-Blot
Daten in tabellarischer Form.
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Tabelle
2c: Fragment r1/f2
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Tabelle
3: Fragment r1/f3
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Tabelle
4: Fragment r4/f2
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Tabelle
5: Fragment r4/f3
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Tabelle
6 Fragment partr1/f2 (Anzahl der Banden auf Southern-Blot)
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Tabelle
7: fragment partr2/f2
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