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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Pflanzenbiotechnologie.
Insbesondere betrifft sie Verfahren zum Einbauen genetischer Komponenten
in das Genom von einkeimblättrigen
oder zweikeimblättrigen
Pflanzen. Insbesondere wird hier ein reproduzierbares Verfahren
zur genetischen Transformation von Mais, Sojabohne, Reis und Weizen
angegeben. Insbesondere wird ein Verfahren zur Transformation von
Weizen angegeben.
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Das
Verfahren umfasst neue Bedingungen während des Cokultivierens von
Agrobacterium mit einer regenerierbaren Pflanzenzelle oder einem
regenerierbaren Pflanzengewebe. Beispielhafte Verfahren sind ein verbessertes
Verfahren unter Verwendung von Agrobacterium-vermittelter Transformation
zum Einführen
von Nucleinsäuren
in verschiedene regenerierbare Gewebe unter Verwendung einer Vielzahl
von selektierbaren oder screeningfähigen Markersystemen und mit
mehreren verschiedenen Pflanzenspezies. Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung stellt auch fruchtbare transgene Pflanzen, insbesondere
Weizen, bereit. In anderen Aspekten führt das Verfahren der Erfindung
zur Herstellung von stabil transformierten und fruchtbaren Pflanzen,
Gameten und Nachkommen dieser Pflanzen.
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Während der
letzten Dekade ist es möglich
geworden, Gene aus einem breiten Spektrum von Organismen durch DNA-Rekombinationstechnik
auf Kulturpflanzen zu übertragen.
Dieser Fortschritt hat für
enorme Möglichkeiten
gesorgt, die Resistenz von Pflanzen gegenüber Schädlingen, Krankheiten und Herbiziden
zu verbessern und Biosynthesevorgänge so zu modifizieren, dass
die Qualität
von Pflanzenprodukten geändert wird
(Knutson et al., 1992; Piorer et al., 1992; Vasil et al., 1992).
Die Verfügbarkeit
von effizienten Agrobacterium-vermittelten Transformationsverfahren,
die für
eine Produktion von ökonomisch
wichtigen Pflanzen mit hoher Kapazität geeignet sind, ist jedoch
beschränkt.
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Es
gibt viele Verfahren, die für
die Transformation von Pflanzen versucht wurden, aber nur wenige
Verfahren sind hochgradig effizient. Zu den Verfahren zur DNA-Transformation
von Pflanzenzellen gehört
die Agrobacterium-vermittelte Pflanzentransformation (siehe zum
Beispiel die US-Patente Nr. 5,416,011 und 5,569,834 sowie WO 97/48814).
Außerdem
wurden Protoplastentransformation, Genübertragung auf Pollen, Injektion
in Reproduktionsorgane, Injektion in unreife Embryonen und Partikelbeschuss
für die
Pflanzentransformation eingesetzt. Trotz der Zahl von Transformationsverfahren,
die für
spezifische Pflanzensysteme verfügbar
sind, wäre
es vorteilhaft, über
ein Verfahren zur Einführung
von Genen in Pflanzen zu verfügen,
das auf mehrere verschiedene Kulturpflanzen und eine Vielzahl von
regenerierbaren Geweben anwendbar ist.
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Mehrere
Techniken zur Einführung
von DNA in Zellen sind dem Fachmann wohlbekannt und können in
Kategorien eingeteilt werden, zu denen die folgenden gehören: (1)
chemische Verfahren (Graham und van der Eb, 1973; Zatloukal et al.,
1992); (2) physikalische Verfahren, wie Mikroinjektion (Capecchi,
1980), Elektroporation (Wong und Neumann, 1982; Fromm et al., 1985;
US-Patent Nr. 5,384,253) und die Genkanone (Johnston und Tang, 1994;
Fynan et al., 1993); (3) virale Vektoren (Clapp, 1993; Lu et al.,
1993; Eglitis und Anderson, 1988); und (4) Rezeptor-vermittelte
Mechanismen (Curie) et al., 1992; Wagner et al., 1992).
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Bis
vor kurzem umfassten die für
einige einkeimblättrige
Spezies eingesetzten Verfahren die direkte DNA-Übertragung auf isolierte Protoplasten
und die Mikroprojektil-vermittelte DNA-Abgabe (Shimamoto et al., 1989;
Fromm et al., 1990). Die Protoplastenverfahren wurden verbreitet
bei Reis verwendet, wobei DNA über Liposomen,
PEG und Elektroporation an die Protoplasten abgegeben wird. Während in
mehreren Laboratorien eine große
Zahl von transgenen Pflanzen gewonnen wurde (Shimamoto et al., 1989;
Datta et al., 1990), erfor dern die Protoplastenverfahren die Etablierung
von langfristigen embryogenen Suspensionskulturen. Einige Regeneranten
von Protoplasten sind unfruchtbar und aufgrund der langfristigen
Suspensionskultur phänotypisch
abnorm (Davey et al., 1991; Rhodes et al., 1988). Das US-Patent
Nr. 5,631,152 beschreibt ein schnelles und effizientes Mikroprojektil-Beschussverfahren
für die
Transformation und Regeneration von Einkeimblättrigen und Zweikeimblättrigen.
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In
jüngerer
Zeit wurden einkeimblättrige
Spezies durch Agrobacterium-vermittelte Transformation erfolgreich
transformiert. WO 97/48814 offenbart Verfahren zur Herstellung von
stabil transformiertem fruchtbarem Weizen. Das Verfahren beschreibt
die Gewinnung von transgenen Weizenpflanzen innerhalb einer kurzen Zeitspanne
unter Verwendung einer Vielzahl von Explantaten. Die Agrobacterium-vermittelte
Transformation liefert eine mögliche
Alternative zu Beschussverfahren, und das Verfahren ermöglicht auch
eine schnelle molekulare Analyse von transgenen Linien.
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Die
Transformation von Pflanzenembryonen, die einer Plasmolyse unterzogen
wurden, und von Pflanzen durch Vermittlung von Agrobacterium, das
interessierende Gene enthält,
während
der Cokultivierung wurde beschrieben (Zhang et al., 1997; Uze et
al., 1997). Die wesentlichen Merkmale für Transformationseffizienz unter
Verwendung dieses Systems bleiben jedoch unklar.
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Zu
den größten Mängeln bei
derzeitigen Pflanzentransformationssystemen unter Verwendung von Agrobacterium-vermittelten
Verfahren gehören
die Produktionseffizienz des Systems und Transformationsschwierigkeiten
aufgrund der Genotyp- oder Speziesdiversität und Explantatsbeschränkungen.
WO 94/00977 beschreibt ein Verfahren zum Transformieren von Einkeimblättrigen,
das auf der Verwendung von frisch kultivierten unreifen Embryonen
für die
eine einkeimblättrige
Pflanze und von kultivierten unreifen Embryonen oder Kallus für eine andere
einkeimblättrige
Pflanze beruht. In beiden Systemen müssen die Explantate frisch
isoliert werden, und das Verfahren ist arbeitsintensiv, genotyp-
und explantatsbeschränkt.
Weitere Berichte beruhen auf der Verwendung von spezifischen Stämmen oder
Vektoren, um eine hocheffiziente Transformation zu erreichen. In
einem Bericht muss ein spezifischer binärer Supervektor verwendet werden,
um eine hocheffiziente Transformation zu erreichen (Ishida et al.,
1996).
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Trotz
der Zahl von Transformationsverfahren in der Technik wurden nur
wenige Verfahren entwickelt, die sowohl auf Einkeimblättrige als
auch auf Zweikeimblättrige
anwendbar sind. Die vorliegende Erfindung liefert eine Verbesserung
eines Agrobacterium-vermittelten Transformationsverfahrens. Das
Verfahren ist effizienter bei der Abgabe von Ziel-DNA an die Pflanze,
wie durch die höheren
Transformatioriseffizienzen bewiesen wird, und ergibt im Vergleich
zu herkömmlichen
Verfahren einen Vorteil durch Arbeits- und Kostenreduktion.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung gibt ein Verfahren zur Herstellung einer fruchtbaren
transgenen Pflanze an, deren Genom durch die Einführung von
einer oder mehreren genetischen Komponenten modifiziert wurde, wobei
das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- (a)
Einführen
einer oder mehrerer genetischer Komponenten in das Genom einer Pflanze
durch Cokultivieren einer regenerierbaren Pflanzenzelle oder eines
regenerierbaren Pflanzengewebes mit Agrobacterium, das die eine
oder mehreren genetischen Komponenten enthält;
- (b) Cokultivieren des Agrobacterium und der regenerierbaren
Pflanzenzellen oder -gewebe von Schritt (a) in einer Weise, dass
eine Reduktion im Gewicht des mit Agrobacterium geimpften Explantats
von etwa 20% bis etwa 35% des Gewichts der Pflanzenzelle bzw. des
Pflanzengewebes vor der Cokultur gesteuert wird, wobei die Weise
der Steuerung der Gewichtsreduktion des mit Agrobacterium geimpften
Explantats die Beschränkung
oder den Entzug von Wasser aus dem Explantat umfasst;
- (c) Identifizieren oder Selektieren einer transformierten Zelllinie;
und
- (d) Regenerieren einer fruchtbaren transgenen Pflanze aus dieser
Zelllinie.
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Beschreibung
der Figuren
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1 ist
eine Darstellung von pMON15715.
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2 ist
eine Darstellung von pMON18365.
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3 ist
eine Darstellung von pMON25457.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung kann mit beliebigen Pflanzenspezies verwendet
werden. Sie ist besonders gut für
einkeimblättrige
Spezies geeignet. Zu den besonders bevorzugten Spezies für die praktische
Durchführung
der vorliegenden Erfindung gehören
Weizen, Mais, Reis und Sojabohne.
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Die
vorliegende Erfindung gibt ein Verfahren zur Herstellung einer fruchtbaren
transgenen Pflanze und ein Verfahren zur Transformation von Pflanzenzellen
oder -geweben und zur Regeneration der transformierten Zellen oder
Gewebe zu einer differenzierten transformierten Pflanze an. Um ein
Transformationsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung einzuleiten, ist es zuerst notwendig, genetische Komponenten
auszuwählen, die
in die Pflanzenzellen oder -gewebe eingesetzt werden sollen. Die
genetischen Komponenten können
eine beliebige Nucleinsäure
umfassen, die unter Verwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung
in eine Pflanzenzelle oder ein Pflanzengewebe eingeführt wird.
Die genetischen Komponenten können
Nichtpflanzen-DNA, Pflanzen-DNA oder synthetische DNA umfassen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die genetischen Komponenten in eine DNA-Zusammensetzung eingebaut,
wie ein rekombinantes doppelsträngiges
Plasmid- oder Vektormolekül,
das wenigstens einen oder mehrere der folgenden Typen von genetischen
Komponenten umfasst:
- (a) einen Promotor, der
in Pflanzenzellen die Funktion hat, die Produktion einer RNA-Sequenz
zu bewirken;
- (b) eine Struktur-DNA-Sequenz, die die Produktion einer RNA-Sequenz
verursacht, welche ein Produkt codiert, das agronomisch nützlich ist;
- (c) eine 3'-untranslatierte
DNA-Sequenz, die in Pflanzenzellen die Funktion hat, die Addition
von polyadenylierten Nucleotiden an das 3'-Ende der RNA-Sequenz zu bewirken.
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Der
Vektor kann mehrere genetische Komponenten enthalten, um die Transformation
der Pflanzenzelle oder des Pflanzengewebes zu erleichtern und die
Expression des bzw. der gewünschten
Gene zu regulieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die genetischen Komponenten so orientiert, dass eine mRNA exprimiert
wird, die in einer Ausführungsform
zu einem Protein translatiert werden kann. Die Expression einer
strukturellen codierenden Pflanzensequenz (eines Gens, einer cDNA,
synthetischen DNA oder anderen DNA), die in doppelsträngiger Form
vorliegt, beinhaltet die Transcription von Messenger-RNA (mRNA)
ausgehend von einem Strang der DNA durch RNA-Polymerase-Enzym und die anschließende Prozessierung
des primären
Transcripts der mRNA innerhalb des Zellkerns. Diese Prozessierung
beinhaltet einen 3'-untranslatierten
Bereich, der polyadenylierte Nucleotide an die 3'-Enden der mRNA addiert.
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Mittel
zur Herstellung von Plasmiden oder Vektoren, die die gewünschten
genetischen Komponenten enthalten, sind in der Technik wohlbekannt.
Vektoren, die zum Transformieren von Pflanzen verwendet werden,
und Verfahren zur Herstellung dieser Vektoren sind in den US-Patenten
Nr. 4,971,908, 4,940,835, 4,769,061 und 4,757,011 beschrieben.
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Vektoren
bestehen typischerweise aus mehreren genetischen Komponenten, zu
denen unter anderem regulatorische Elemente, wie Promotoren, Leadersequen zen,
Introns und Terminatorsequenzen gehören. Regulatorische Elemente
werden auch als cis- oder trans-regulatorische Elemente bezeichnet,
je nach der Nähe des
Elements zu den Sequenzen oder Genen, die sie steuern.
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Die
Transcription von DNA zu mRNA wird durch einen DNA-Bereich reguliert,
der gewöhnlich
als "Promotor" bezeichnet wird.
Der Promotorbereich enthält
eine Sequenz von Basen, die der RNA-Polymerase signalisiert, sich
mit der DNA zu assoziieren und die Transcription zu mRNA einzuleiten,
wobei einer der DNA-Stränge als
Matrize verwendet wird, um einen entsprechenden komplementären RNA-Strang
herzustellen.
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In
der Literatur wurden mehrere Promotoren beschrieben, die in Pflanzenzellen
aktiv sind. Zu diesen Promotoren gehören unter anderem die Promotoren
der Nopalin-Synthase (NOS) und der Octopin-Synthase (OCS), die auf
tumorinduzierenden Plasmiden von Agrobacterium tumefaciens vorhanden
sind, die Caulimovirus-Promotoren, wie der 19S- und der 35S-Promotor
des Blumenkohl-Mosaikvirus (CaMV) und der 35S-Promotor des Figwort-Mosaic-Virus
(FMV), der verstärkte
CaMV35S-Promotor (e35S) und der lichtinduzierbare Promotor von der
kleinen Untereinheit der Ribulosebisphosphat-Carboxylase (ssRUBISCO,
ein sehr häufiges Pflanzen-Polypeptid).
Alle diese Promotoren werden verwendet, um verschiedene Typen von
DNA-Konstrukten zu schaffen, die in Pflanzen exprimiert wurden.
Siehe zum Beispiel die PCT-Veröffentlichung
WO 84/02913.
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Promotorhybride
können
ebenfalls- aufgebaut werden, um die Transcriptionsaktivität zu verstärken (US-Patent
Nr. 5,106,739) oder um gewünschte
Transcriptionsaktivität,
Induzierbarkeit und Gewebe- oder Entwicklungsspezifität miteinander
zu kombinieren. Promotoren, die in Pflanzen funktionieren, sind
Promotoren, die induzierbar, viral, synthetisch, konstitutiv, wie
es beschrieben ist (Poszkowski et al., 1989; Odell et al., 1985),
und zeitlich reguliert, räumlich
reguliert und raumzeitlich reguliert sind (Chau et al., 1989). Andere
Promotoren, die gewebeverstärkt,
gewebespezifisch oder entwicklungsreguliert sind, sind ebenfalls
in der Technik bekannt und gelten als möglicherweise für die praktische
Durchführung
dieser Erfindung geeignet.
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Promotoren
können
von einer Vielzahl von Quellen, wie Pflanzen und Pflanzen-DNA-Viren, erhalten werden
und umfassen den CaMV35S- und den FMV35S-Promotor sowie Promotoren, die aus Pflanzengenen, wie
ssRUBISCO-Genen, isoliert wurden. Wie unten beschrieben ist, sollte
der besondere ausgewählte
Promotor vorzugsweise in der Lage sein, eine ausreichende Expression
zu bewirken, die zur Produktion einer wirksamen Menge des interessierenden
Genprodukts führt.
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Die
in den DNA-Konstrukten (d.h. chimären/rekombinanten Pflanzengenen)
der vorliegenden Erfindung verwendeten Promotoren können gegebenenfalls
modifiziert werden, um ihre Regulierungseigenschaften zu beeinflussen.
Promotoren können
mittels Ligierung mit Operatorbereichen oder statistischer oder
gezielter Mutagenese gewonnen werden. Weiterhin können die
Promotoren so verändert
werden, dass sie mehrere "Enhancer-Sequenzen" enthalten, die die
Verstärkung
der Genexpression unterstützen.
Beispiele für
solche Enhancer-Sequenzen wurden von Kay et al. (1987) beschrieben.
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Die
durch ein DNA-Konstrukt der vorliegenden Erfindung produzierte mRNA
kann auch eine 5'-untranslatierte
Leadersequenz enthalten. Diese Sequenz kann von dem Promotor abgeleitet
sein, der ausgewählt
wurde, um das Gen zu exprimieren, und kann spezifisch so modifiziert
sein, dass die Translation der mRNA verstärkt wird. Die 5'-untranslatierten
Bereiche können
auch von viralen RNAs, von geeigneten eukaryontischen Genen oder
von einer synthetischen Gensequenz erhalten werden. Solche "Enhancer"-Sequenzen können wünschenswert
sein, um die Translationseffizienz der resultierenden mRNA zu erhöhen oder
zu verändern.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf Konstrukte beschränkt, bei
denen der untranslatierte Bereich von der 5'-untranslatierten Sequenz, die die Promotorsequenz
begleitet, abgeleitet ist, sondern die untranslatierte Leadersequenz
kann auch von nicht verwandten Promotoren oder Genen abgeleitet
sein (siehe zum Beispiel US-Patent 5,362,865). Andere genetische
Komponenten, die dazu dienen, die Expression zu verstärken oder
die Transcription oder Translation eines Gens zu beeinflussen, werden
ebenfalls als genetische Komponenten ins Auge gefasst.
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Der
3'-untranslatierte
Bereich der chimärischen
Konstrukte sollte einen Transcriptionsterminator oder ein Element
mit einer äquivalenten
Funktion sowie ein Polyadenylierungssignal enthalten, das in Pflanzen
die Funktion hat, die Addition von polyadenylierten Nucleotiden
an das 3'-Ende der
RNA zu bewirken. Beispiele für
geeignete 3'-Bereiche
sind (1) die 3'-transcribierten,
untranslatierten Bereiche, die das Polyadenylierungssignal von tumorinduzierenden
(Ti) Agrobacterium-Plasmidgenen, wie des Gens von Nopalin-Synthase
(NOS), enthalten, und (2) Pflanzengene, wie die Soja-Speicherprotein-Gene
und die kleine Untereinheit des Gens der Ribulose-1,5-bisphosphat-Carboxylase
(ssRUBISCO). Ein Beispiel für
einen bevorzugten 3'-Bereich
ist der 3'-Bereich
vom ssRUBISCO-E9-Gen der Erbse (Europäische Patentanmeldung 385,962).
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Typischerweise
dienen DNA-Sequenzen, die sich einige hundert Basenpaare stromabwärts der
Polyadenylierungsstelle befinden, zum Terminieren der Transcription.
Die DNA-Sequenzen werden hier als Transcriptionsterminationsbereiche
bezeichnet. Die Bereiche sind für
eine effiziente Polyadenylierung der transcribierten Messenger-RNA
(mRNA) erforderlich und sind als 3'-untranslatierte Bereiche bekannt. RNA-Polymerase
transcribiert eine codierende DNA-Sequenz über eine Stelle hinweg, an
der die Polyadenylierung erfolgt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
der Vektor ein selektierbares, screeningfähiges oder bewertbares Marker-Gen.
Diese genetischen Komponenten werden hier auch als funktionelle
genetische Komponenten bezeichnet, da sie ein Produkt, das eine
Funktion bei der Identifizierung einer transformierten Pflanze erfüllt, oder
ein Produkt mit gewünschtem
Nutzen produzieren. Die DNA, die als Selektionsvorrichtung dient, hat
in einem regenerierbaren Pflanzengewebe die Funktion, eine Verbindung
zu produzieren, die dem Pflanzengewebe eine Resistenz gegen eine
ansonsten toxische Verbindung verleiht. Zu den interessierenden
Genen zur Verwendung als selektierbarer, screeningfähiger oder
bewertbarer Marker gehören
unter anderem β-Glucuronidase
(GUS), grünes
fluoreszentes Protein (GFP), Luciferase (LUX), Antibiotikum- oder
Herbizid-Toleranz-Gene. Beispiele für Transposons und assoziierte
Antibiotikum-Resistenz-Gene sind die Transposons Tns (bla), Tn5
(nptII), Tn7 (dhfr), Penicilline, Kanamycin (und Neomycin, G418,
Bleomycin), Methotrexat (und Trimethoprim), Chloramphenicol und
Tetracyclin.
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Merkmale,
die für
selektierbare Marker in Pflanzen nützlich sind, wurden in einem
Bericht über
die Verwendung von Mikroorganismen skizziert (Advisory Committee
on Novel Foods and Processes, Juli 1994). Dazu gehören:
- i) eine strenge Selektion mit einer minimalen
Zahl von untransformierten Geweben;
- ii) eine große
Zahl von unabhängigen
Transformationsereignissen ohne wesentliche Störung der Regeneration;
- iii) Anwendung auf eine große
Zahl von Spezies; und
- iv) Verfügbarkeit
eines Assays, um die Gewebe in Bezug auf die Anwesenheit des Markers
zu bewerten.
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Wie
erwähnt,
genügen
mehrere Antibiotika-Resistenz-Marker diesen Kriterien, einschließlich solcher für Resistenz
gegen Kanamycin (nptII), Hygromycin B (aphIV) und Gentamicin (aac3
und aacC4).
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In
der Technik sind mehrere selektierbare Markergene bekannt. Zu den
besonders bevorzugten selektierbaren Markergenen zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung gehören Gene, die Resistenz gegen Verbindungen,
wie Antibiotika, zum Beispiel Kanamycin (Dekeyser et al., 1989),
und Herbizide, zum Beispiel Glyphosat (Della-Cioppa et al., 1987),
verleihen. Weitere Selektionsvorrichtungen können ebenfalls implementiert
sein.
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Die
vorliegende Erfindung kann mit jedem geeigneten Pflanzentransformationsplasmid
oder -vektor verwendet werden, das bzw. der einen selektierbaren
oder screeningfähigen
Marker sowie assoziierte regulatorische Elemente, wie sie oben beschrieben
sind, zusammen mit einer oder mehreren Nucleinsäuren, die in ausreichender
Weise exprimiert werden, so dass sie eine besondere wün schenswerte
Eigenschaft verleihen, enthält.
Beispiele für
geeignete interessierende Strukturgene, die von der vorliegenden
Erfindung ins Auge gefasst werden, sind unter anderem Gene für Insekten-
oder Schädlingstoleranz,
Herbizidtoleranz, Gene für Qualitätsverbesserungen,
wie Ertrag, Nährwertsteigerungen,
Umwelt- oder Belastungstoleranz oder irgendwelche wünschenswerten
Veränderungen
der Pflanzenphysiologie, des Wachstums, der Entwicklung, der Morphologie
oder des bzw. der Pflanzenprodukte.
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Alternativ
dazu können
die DNA-codierenden Sequenzen diese Phänotypen beeinflussen, indem
sie ein nichttranslatierbares RNA-Molekül codieren, das die gezielte
Hemmung der Expression eines endogenen Gens bewirkt, zum Beispiel über Antisense-
oder Cosuppressions-vermittelte Mechanismen (siehe zum Beispiel
Bird et al., 1991). Die RNA könnte
auch ein katalytisches RNA-Molekül
(d.h. ein Ribozym) sein, das so gestaltet ist, dass es ein gewünschtes
endogenes mRNA-Produkt spaltet (siehe zum Beispiel Gibson und Shillitoe,
1997). Somit ist jedes Gen, das ein Protein oder mRNA produziert,
das bzw. die eine interessierende Änderung des Phänotyps oder
der Morphologie exprimiert, für
die praktische Durchführung
der vorliegenden Erfindung geeignet.
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Beispielhafte
Nucleinsäuren,
die durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung eingeführt werden können, sind
zum Beispiel DNA-Sequenzen oder Gene von einer anderen Spezies oder
auch Gene oder Sequenzen, die aus derselben Spezies stammen oder
dort vorhanden sind, aber durch gentechnische Verfahren und nicht
durch klassische Reproduktions- oder Zuchttechniken in Empfängerzellen
eingebaut werden. Der Ausdruck "exogen" soll sich auch auf
Gene, die normalerweise nicht in der Zelle, die transformiert wird,
vorhanden sind, oder auf Gene, die nicht in der Form, Struktur usw.,
wie man sie in dem transformierenden DNA-Segment findet, vorhanden
sind, oder auf Gene, die normalerweise vorhanden sind, für die jedoch
eine andere Expression wünschenswert
ist, beziehen. Der Ausdruck "exogenes" Gen oder "exogene" DNA soll sich auf
irgendein Gen oder DNA-Segment beziehen, das in eine Empfängerzelle
eingeführt
wird, unabhängig
davon, ob ein ähnliches
Gen vielleicht schon in einer solchen Zelle vorhanden ist. Zu dem
DNA-Typ, der in der exogenen DNA vorhanden ist, kann DNA, die bereits
in der Pflanzenzelle vorhanden ist, DNA von einer anderen Pflanze,
DNA von einem anderen Organismus oder extern erzeugte DNA, wie eine
DNA-Sequenz, die eine Antisense-Message eines Gens enthält, oder
eine DNA-Sequenz, die eine synthetische oder modifizierte Version
eines Gens codiert, gehören.
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Im
Lichte dieser Offenbarung werden dem Fachmann zahlreiche andere
mögliche
selektierbare oder screeningfähige
Marker-Gene, regulatorische Elemente und andere interessierende
Sequenzen einfallen. Daher soll die obige Diskussion beispielhaft
und nicht umfassend sein.
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Nach
der Konstruktion des Pflanzentransformationsvektors oder -konstrukts
wird das Nucleinsäuremolekül, das in
vitro als DNA-Zusammensetzung hergestellt wird, in einen geeigneten
Wirt, wie E. coli, eingeführt
und durch Paarung in einen anderen geeigneten Wirt, wie Agrobacterium,
eingeführt
oder direkt durch Transformation in kompetentes Agrobacterium eingeführt. Diese
Techniken sind dem Fachmann wohlbekannt und wurden für mehrere
Pflanzensysteme einschließlich
Sojabohne, Baumwolle und Weizen beschrieben (siehe zum Beispiel
US-Patente Nr. 5,569,834 und 5,159,135 sowie WO 97/48814).
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Die
vorliegende Erfindung umfasst die Verwendung von Bakterienstämmen zur
Einführung
von einer oder mehreren genetischen Komponenten in Pflanzen. Der
Fachmann wird die Eignung von Agrobacterium-vermittelten Transformationsverfahren
erkennen. Zu den bevorzugten Stämmen
gehören
unter anderem der Agrobacterium-tumefaciens-Stamm C58, ein Nopalin-Stamm,
der verwendet wird, um die Übertragung
von DNA in eine Pflanzenzelle zu vermitteln, Octopin-Stämme, wie
LBAQ4404, oder Agropin-Stämme,
z.B. EHA101, EHA105 oder EHA109. Die Verwendung dieser Stämme für die Pflanzentransformation
wurde beschrieben, und die Verfahren sind dem Fachmann geläufig.
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Die
vorliegende Erfindung kann mit jeder regenerierbaren Zelle oder
jedem regenerierbaren Gewebe verwendet werden. Der Fachmann erkennt,
dass sich "regenerierbares
Pflanzengewebe" allgemein
auf Gewebe bezieht, aus dem nach der Insertion von exogener DNA
und geeigneten Kulturbedingungen eine differenzierte Pflanze entstehen
kann. Solches Gewebe kann unter anderem Kallusgewebe, Hypokotylgewebe,
Keimblätter,
Wurzeln und Blätter
umfassen. Zum Beispiel können
regenerierbare Gewebe Kalli oder Embryoide von Staubbeuteln (Zhou
und Konzak, 1989), Mikrosporen (Ziauddin et al., 1992), Blütenständen (Barcelo
et al., 1994) und Blattgeweben (Conger et al., 1987) umfassen. Bei
Weizen können
zum Beispiel unreife Embryonen aus Weizenährchen isoliert werden. Andere
Gewebe gelten ebenfalls als möglicherweise
für die
praktische Durchführung
der vorliegenden Erfindung geeignet.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird embryogenes Kallusgewebe als Ausgangsexplantatsmaterial
verwendet. Embryogene Kalli werden aus unreifen Embryonen produziert.
Diese Kalli können
produziert werden, indem man unreife Embryonen isoliert und aus
einem Nährmedium
kultiviert, das Kohlenhydrate und Pflanzenwachstumsregulatoren enthält.
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Embryogenes
Kallus- oder anderes Zielgewebe für die Transformation einer
bestimmten Kulturpflanze kann nach mehreren, dem Fachmann bekannten
Verfahren isoliert werden. Zum Beispiel beschreibt WO 97/48814 die
Isolierung von unreifen Weizenembryonen und von embryogenem Weizenkallus.
Die Isolierung von unreifen Weizenembryonen wird auch von Weeks
et al. (1993) und Vasil et al. (1993) beschrieben.
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Ähnlich können auch
unreife Maisembryonen auf einem geeigneten Kulturmedium vorkultiviert
und für die
Impfung mit Agrobacterium verwendet werden. Bei Sojabohnen können zum
Beispiel Suspensionszellkulturen aus Blattgewebe entwickelt und
vor der Impfung mit Agrobacterium längere Zeit aufrechterhalten
werden. Hypokotylabschnitte werden ebenfalls als Explantate für Sojabohne
ins Auge gefasst und können
aus gekeimten Sämlingen
hergestellt werden, wie dem Fachmann bekannt ist.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht darin, vorkultivierte Zellen
oder Gewebe als Ausgangsmaterial zu verwenden. Der hier verwendete
Ausdruck "vorkultiviert" bedeutet das Kultivieren
der Zellen oder Gewebe in einem geeigneten Medium, das das Wachstum
von Pflanzengewebe ermöglicht,
vor der Impfung mit Agrobacterium. Die Vorkultur der regenerierbaren
Zellen oder des regenerierbaren Gewebes vor der Impfung mit Agrobacterium
kann längere
Zeit erfolgen, zum Beispiel sieben Tage oder länger. Besonders bevorzugt beträgt die Vorkulturzeit
sechs Tage oder weniger. Ganz besonders bevorzugt ist die Vorkulturzeit
eine kürzere
Zeitspanne, wie etwa eine Stunde bis vier Tage. Am meisten bevorzugt
beträgt
die Vorkulturzeit etwa einen bis drei Tage. Beispiele für geeignete
Medien für
die Vorkultur sind unter anderem Medien auf MS-Basis (Murashige
und Skoog, 1962) oder Medien auf N6-Basis (Chu et al., 1978), die
mit zusätzlichen Nährstoffen
und/oder Pflanzenwachstumsregulatoren einschließlich unter anderem Pichloram
und 2,4-D ergänzt
sind (siehe Tabelle 2). Der Fachmann ist mit der Vielzahl von Gewebekulturmedien
vertraut, die bei geeigneter Ergänzung
das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzengewebe ermöglichen.
Diese Gewebekulturmedien können
entweder als kommerzielles Präparat
erworben oder vom Fachmann bedarfsgerecht hergestellt und modifiziert
werden. Beispiele für
solche Medien sind unter anderem Gamborg-Medien (Gamborg et al.,
1968), McCown-Holzpflanzenmedien (McCown und Lloyd, 1981), Medien
nach Nitsch und Nitsch (Nitsch und Nitsch, 1969) und Medien nach
Schenk und Hildebrandt (Schenk und Hildebrandt, 1972), die entsprechend
ergänzt
sind. Der Fachmann ist sich darüber
im Klaren, dass Medien und Medienergänzungen, wie Nährstoffe
und Wachstumsregulatoren, zur Verwendung bei der Transformation
und Regeneration gewöhnlich für die bestimmte
interessierende Zielkulturpflanze optimiert sind.
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Sobald
das regenerierte Pflanzengewebe isoliert ist, besteht der nächste Schritt
des Verfahrens darin, die genetischen Komponenten in das Pflanzengewebe
einzuführen.
Dieser Vorgang wird hier auch als "Transformation" bezeichnet. Die Pflanzenzellen werden
transformiert, und jede unabhängig
transformierte Pflanzenzelle wird selektiert. Die unabhängigen Transformanten
werden als Pflanzenzelllinien bezeichnet. Mehrere Verfahren wurden
beschrieben und können
verwendet werden, um genetische Komponenten in regenerierbares Pflanzengewebe
einzusetzen.
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Verfahren
zum Transformieren von Zweikeimblättrigen, primär durch
Verwendung von Agrobacterium tumefaciens, und die Gewinnung von
transgenen Pflanzen wurden für
mehrere Kulturpflanzen veröffentlicht, einschließlich Baumwolle
(US-Patent Nr. 5,004,863,
US-Patent Nr. 5,159,135, US-Patent Nr. 5,518,908, WO 97/43430),
Sojabohne (US-Patent Nr. 5,569,834, US-Patent Nr. 5,416,011, McCabe
et al., 1988, Christou et al., 1988), Brassica (US-Patent Nr. 5,463,174)
und Erdnuss (Cheng et al., 1996; De Kathen und Jacobsen, 1990).
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Die
Transformation von Einkeimblättrigen
mit Hilfe von Elektroporation, Teilchenbeschuss und Agrobacterium
wurde ebenfalls beschrieben. Transformation und Pflanzenregeneration
wurden erreicht bei Spargel (Bytebier et al., 1987), Gerste (Wan
und Lemaux, 1994), Mais (Rhodes et al., 1988; Ishida et al., 1996;
Gordon-Kamm et al., 1990, Fromm et al., 1990, Koziel et al., 1993,
Armstrong et al., 1995), Hafer (Somers et al., 1992), Reis (Toriyama
et al., 1988, Zhang und Wu, 1988; Zhang et al., 1988; Battraw und
Hall, 1992, Christou et al., 1991, Park et al., 1996), Zuckerrohr
(Bower und Birch, 1992), Rohrschwinge) (Wang et al., 1992) und Weizen
(Vasil et al., 1992, Weeks et al., 1993).
-
In
der vorliegenden Erfindung wird Agrobacterium-vermittelte Transformation
verwendet. Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin,
dass bei den Experimenten in dieser Erfindung gewöhnliche
binäre Vektoren
verwendet werden können.
In allen getesteten Pflanzensystemen wurde eine Transformation erreicht.
Die Tatsache, dass ein binärer
Supervektor möglicherweise
nicht notwendig ist, bringt zusätzlichen
Nutzen, da sich gezeigt hat, dass binäre Supervektoren in einem anderen
beschriebenen Maissystem wesentlich sind, um eine hohe Transformation
zu erreichen (Ishida et al., 1996).
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Regenerierbares
Gewebe wird mit Agrobacterium geimpft, und das geimpfte Explantat
wurde so behandelt, dass das Gewicht des Explantats während der
Cokulturzeit reduziert wurde. Die Behandlung von regenerierbaren
Zellen oder Geweben nach der Impfung mit Agrobacterium umfasst jedes
Verfahren, das das Gewicht des geimpften Explantats reduziert und
den DNA-Übertragungsvorgang
erleichtert.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden Bedingungen beschränkter oder reduzierter Feuchtigkeit
verwendet, um das Gewicht des Explantats nach der Impfung mit Agrobacterium zu
reduzieren. Mögliche
Verfahren, um das Gewicht des Explantats während der Cokultur zu reduzieren,
könnten
unter anderem folgende umfassen: das Einschränken der exogenen Feuchtigkeit,
die auf das Explantat einwirkt, während der Cokultur; das Reduzieren
des Gewichts des Explantats durch Anlegen eines Vakuums während der
Cokultur; das Erhöhen
des osmotischen Potentials der Medien, zum Beispiel durch Verwendung von
Mannit, Sorbit, Raffinose oder Polyethylenglycol oder Kombinationen
davon; das Trocknen des Explantats an der Luft, um das Gewicht des
Explantats durch Verdunstung oder angewendete Luft zu reduzieren;
oder chemische Mittel zum Extrahieren von Feuchtigkeit aus dem Explantat
während
der Cokultur, indem man das Explantat zum Beispiel in eine austrocknende
Umgebung bringt. Beispiele für
geeignete Trocknungsmittel sind Calciumoxid oder Schwefelsäure.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zum Reduzieren des Gewichts des mit Agrobacterium
geimpften Explantats besteht darin, die Feuchtigkeitszufuhr zu dem
Explantat während
der Cokultur zu beschränken.
Der hier verwendete Ausdruck "Cokultur" bedeutet die Zeit
von dem Zeitpunkt, wenn das Explantat mit der Agrobacterium-Kultur
geimpft wird, bis zu dem Zeitpunkt, in dem das Wachstum von Agrobacterium
durch die Zugabe von Verbindungen oder durch Verfahren, die das
Wachstum von Agrobacterium hemmen, unterdrückt wird. Das mit Agrobacterium
geimpfte Explantat wird in ein Gewebekulturgefäß, wie eine Petri-Schale, gegeben,
das keine Medien enthält,
die ein Geliermittel enthalten. In einer Ausführungsform wird das Explantat
auf ein geeignetes Blotting-Material gelegt, einschließlich unter
anderem Filterpapier, das in die Petri-Schale gelegt wird.
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Der
Agrobacterium-Stamm, der das interessierende Plasmid oder den interessierenden
Vektor beherbergt, wird auf einem geeigneten Kulturmedium kultiviert,
wie Luria-Burtani-Medium (LB), das mit selektiven Antibiotika für den Stamm
und den Vektor ergänzt
ist. Der Fachmann ist mit Verfahren zum Wachsenlassen und geeigneten
Kulturbedingungen für
Agrobacterium sowie den anschließenden Impfverfahren vertraut.
Die Dichte der für
die Impfung verwendeten Agrobacterium-Kultur und das Verhältnis von
Agrobacterium-Zellen zu Explantat können von einem System zum nächsten variieren,
und daher wird eine Optimierung dieser Parameter für jedes
Transformationsverfahren erwartet. Typischerweise wird eine Agrobacterium-Kultur
ausgehend von einer Ausstrichplatte oder Glycerin-Stammlösung für die Impfung
verwendet und über
Nacht gezüchtet,
und die Bakterienzellen werden gewaschen und in einem für die Impfung
des Explantats geeigneten Kulturmedium resuspendiert. Zu den geeigneten
Impfmedien für
die vorliegende Erfindung gehören
unter anderem 1/10-MS-Salze in CM4C-Medien (Tabelle 2) oder ein
modifiziertes CM4C-Kulturmedium mit einer reduzierten Salzkonzentration.
In einigen Fällen
kann auch ein Tensid, einschließlich
unter anderem Silwet (L77) (Wites, Hudson, Ohio) oder Pluronic F68
(Sigma, St. Louis, MO), in einer niedrigen Konzentration zu dem
Impfmedium gegeben werden. Die Explantate werden mit der gewaschenen
und resuspendierten Agrobacterium-Zellsuspension inkubiert. Die
Impfung wird im Allgemeinen bei einer Temperatur von etwa 20 °C bis 28 °C, vorzugsweise
etwa 23 °C
bis 28 °C,
während
etwa 1 Minute bis etwa 3 Stunden durchgeführt.
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Die
Menge der hinzugefügten
Flüssigkeit,
die während
der Cokulturzeit mit dem Explantat inkubiert wird, variiert je nach
der Größe des Kulturgefäßes, der
Größe/dem Gewicht
der Ausgangsexplantate und der Zahl der Explantate pro Schale. Die
Menge der hinzugefügten
Flüssigkeit
kann für
eine Kulturschale von 60 ×20
mm im Bereich von 0 μl
bis 1000 μl,
vorzugsweise 0 μl
bis 500 μl,
liegen. Die Cokulturzeit kann im Bereich von etwa einer Stunde bis
etwa einer Woche, vorzugsweise etwa einem Tag bis vier Tagen, besonders
bevorzugt etwa einem Tag bis drei Tagen, liegen. Nach der Cokulturzeit
wird das Gewicht des mit Agrobacterium geimpften Explantats um nicht
mehr als etwa 50% reduziert. Besonders bevorzugt wird das Gewicht
des mit Agrobacterium geimpften Explantats um bis zu etwa 40% reduziert.
Ganz besonders bevorzugt wird das Gewicht des mit Agrobacterium
geimpften Explantats um bis zu etwa 30% reduziert.
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Nach
der Cokulturzeit werden die mit Agrobacterium geimpften Explantate
auf einem geeigneten Medium kultiviert, das ein Mittel enthält, um das
Wachstum von Agrobacterium zu hemmen. Die mit Agrobacterium geimpften
Explantate werden im Allgemeinen einen bis vierzehn Tage lang, vorzugsweise
zwei bis sieben Tage lang, auf einem solchen Medium kultiviert.
Der Fachmann kennt die geeigneten Komponenten des Mediums, um das
Wachstum von Agrobacterium zu hemmen. Zu diesen Medienkomponenten
gehören
unter anderem Antibiotika, wie Carbenicillin oder Cefotaxim.
-
Nach
dem Kulturschritt zur Hemmung des Wachstums von Agrobacterium, und
vorzugsweise bevor die Explantate auf Selektionsmedien gebracht
werden, werden sie auf Effizienz der DNA-Abgabe analysiert, und
zwar mit einem vorläufigen
Assay, der die Anwesenheit eines auf dem Transformationsvektor enthaltenen Gens
nachweist, einschließlich
unter anderem eines screeningfähigen
Markergens, wie des Gens, das für β-Glucuronidase
(GUS) codiert. Die Gesamtzahl der blauen Flecken (die eine GUS-Expression
anzeigen) für eine
ausgewählte
Zahl von Explantaten wird als positive Korrelation der DNA-Übertragungseffizienz
verwendet. Sowohl das optimale Ausmaß der Gewichtsreduktion während der
Cokultur als auch die Transformationseffizienz werden vorläufig vorhergesagt
und anschließend
durch die mit hoher Effizienz erfolgende Produktion stabiler Transformanten
bestätigt.
-
In
der bevorzugten Ausführungsform
werden die Explantate nach der Inkubation auf nichtselektiven Medien,
die die Antibiotika enthalten, um das Wachstum von Agrobacterium
ohne Selektionsmarker zu hemmen, auf selektiven Wachstumsmedien
kultiviert, einschließlich
unter anderem eines kallusinduzierenden Mediums, das ein Selektionsmittel
enthält.
Zu den typischen Selektionsmitteln gehören unter anderem Antibiotika, wie
Geneticin (G418), Paromomycin, oder andere Chemikalien, wie Glyphosat.
Die Kulturen werden anschließend
auf ein Regenerationsmedium übertragen,
das für
die Produktion von transformierten Pflänzchen geeignet ist. Der Fachmann
kennt die zahlreichen Arten von Medien und Übertragungsanforderungen, die
für jedes Pflanzensystem
für Pflanzentransformation
und -regeneration implementiert und optimiert werden können.
-
Folglich
können
solche Medien und Kulturbedingungen, die in der vorliegenden Erfindung
offenbart sind, mit nährwertäquivalenten
Komponenten oder ähnlichen
Verfahren für
die Selektion und Regeneration modifiziert oder substituiert werden
und immer noch in den Umfang der vorliegenden Erfindung fallen.
-
Die
produzierten Transformanten werden anschließend analysiert, um die Anwesenheit
oder Abwesenheit einer bestimmten interessierenden Nucleinsäure, die
auf dem Transformationsvektor enthalten ist, zu bestimmen. Die molekularen
Analysen können
unter anderem Analysen durch Southern-Blots (Southern, 1975) oder
PCR (Polymerase-Kettenreaktion) umfassen. Diese und weitere wohlbekannte
Verfahren können durchgeführt werden,
um die Stabilität
der mit den offenbarten Verfahren hergestellten transformierten
Pflanzen zu bestätigen.
Diese Verfahren sind dem Fachmann wohlbekannt und wurden beschrieben
(siehe zum Beispiel Sambrook et al., 1989).
-
Der
Fachmann wird die vielen Vorteile der von der vorliegenden Erfindung
vorgesehenen Verfahren und Zusammensetzungen würdigen. Die folgenden Beispiele
sind mit aufgeführt,
um die bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung aufzuzeigen. Der Fachmann sollte sich darüber im Klaren
sein, dass die in den Beispielen offenbarten Techniken Techniken
darstellen, von denen die Erfinder herausgefunden haben, dass sie bei
der praktischen Durchführung
der Erfindung gut funktionieren, und die daher als bevorzugte Methoden
für ihre
praktische Durchführung
gelten können.
-
Beispiele
-
Beispiel 1. Konstruktion
des Plasmidvektors
-
Plasmidvektoren
wurden unter Verwendung von Standardtechniken der Molekularbiologie
konstruiert, die dem Fachmann bekannt sind. Mehrere Vektoren für die Agrobacterium-vermittelte
Pflanzentransformation wurden beschrieben (Klee und Rogers, 1989).
Kurz gesagt, die hier beschriebenen Pflanzentransformationsvektoren
umfassen eine oder mehrere Nucleinsäuresequenzen einschließlich unter
anderem einer oder mehrerer T-DNA-Border-Sequenzen, um die Übertragung
von Nucleinsäuremolekülen in das
Pflanzengenom zu fördern,
Replikationselementen, eines selektierbaren Markers und eines oder
mehrerer interessierender Gene. pMON25457 (3) enthält auch
ein Intron des Mais-Hitzeschockproteins (hsp70), das sich stromaufwärts des
bzw. der codierenden Bereiche befindet. pMON15715 (1)
und pMON18365 (2) enthalten ein Intron von
Solanum tuberosum (ST-LS1*INT). Die grundlegenden Merkmale der in
den Beispielen verwendeten Vektoren sind in Tabelle 1 zusammengefasst
und sind wie folgt aufgeführt:
Promotor/codierende Sequenz/3'-untranslatierter
Bereich.
-
Die
Abkürzungen
in der Tabelle werden wie folgt beschrieben: FMV ist der Promotor
aus dem Figwort-Mosaic-Virus (US-Patent Nr. 5,378,619); der e35S-Promotor ist eine
Modifikation des 35S-Promotors, der von der 35S-RNA des Blumenkohl-Mosaikvirus
(CaMV) abgeleitet ist und der eine Verdoppelung des Bereichs von –90 bis –300 enthält; der
nos-Promotor stammt von Agrobacterium tumefaciens pTiT37. Das GUS-Gen
ist die β-Glucuronidase-codierende
Sequenz von E. coli; das nptII-Gen codiert für Neomycin-Phosphotransferase;
der nos-3'-Bereich enthält eine
stromabwärts
liegende untranslatierte Sequenz sowie das Poly-A-Signal für das NOS-Gen
von Agrobacterium tumefaciens pTiT37. Mehrere Glyphosattoleranz-Konstrukte
wurden ebenfalls getestet, wobei das CP4-Gen als interessierendes
Gen zusammen mit assoziierten regulatorischen Elementen verwendet
wurde. Tabelle
1. Plasmidvektoren
Plasmid | Genetische
Elemente |
pMON15715 | pFMV-GUS-E93'/pnos-nptII-nos3' |
pMON18365 | pe35S-nptII-nos3'Ipe35S-GUS-nos3' |
pMON25457 | pE35S-GUS-nos3'fpe35S-nptII-nos3" |
-
Beispiel 2. Transformation
unter Verwendung von vorkultivierten unreifen Embryonen (PCIEs)
von Weizen
-
1. Explantatherstellung
-
Unreife
Embryonen von Weizen (Triticum aestivum L.) der Sorte Bobwhite wurden
13–15
Tage nach der Bestäubung
aus der unreifen Kornfrucht (Weizenährchen) isoliert und 1–6 Tage
lang auf CM4C kultiviert (Tabelle 2). Die Embryonen ohne embryogenen
Kallus wurden für
die Impfung mit Agrobacterium ausgewählt. Tabelle
2. Ergänzende
Komponenten in Grundmedien
1 - 1 Alle Medien
enthalten Grundsalze (MS-Grundsalze) und -vitamine (MS-Vitamine)
von Murashige und Skoog (1962). Der pH-Wert in jedem Medium wurde
auf 5,8 eingestellt.
- 2 Sterilfiltriert und nach dem Autoklavieren
zu dem Medium gegeben.
- 3 PHYTAGEL (P) (PHYTAGEL ist ein eingetragenes
Warenzeichen der Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) oder GELRITE
(G) (GELRITE ist von Schweizerhall, Inc., South Plainfield, NJ,
erhältlich)
(GELRITE ist ein eingetragenes Warenzeichen der Monsanto Company,
St. Louis, MO).
-
2. Agrobacterium-Kultur
und Impfung
-
Für alle Experimente
wurde ein unschädlich
gemachter (disarmed) Agrobacterium-Stamm C58 (ABI), der einen binären Vektor
beherbergt, verwendet. Kulturen von Agrobacterium wurden aus Glycerin-Stammlösungen oder
aus einer frisch hergestellten Ausstrichplatte angesetzt und über Nacht
bei 26 °C
bis 28 °C
unter Schütteln
(ungefähr
150 U/min) bis zur Mitte der logarithmischen Phase (etwa OD660 = 1–1,5)
in flüssigem LB-Medium,
pH 7,0 (Miller, 1972), das 50 mg/l Kanamycin, 50 mg/l Streptomycin
und Spectinomycin sowie 25 mg/l Chloramphenicol mit 200 μM Acetosyringon
(AS) enthielt, kultiviert. Die Agrobacterium-Zellen wurden im Impfmedium
resuspendiert, und die Dichte wurde auf ein OD660 von
1 eingestellt. Die in CM4C-Medium kultivierten unreifen Embryonen
wurden in sterile Petri-Schalen (16 × 20 mm) oder Näpfe einer
6-Napf-Zellkulturplatte (Costar Corporation, Cambridge, MA) übertragen,
die 10 ml Impfmedium pro Petri-Schale oder 5 ml pro Zellkulturhaufenplatte
enthielten. Eine gleiche Menge der Agrobacterium-Zellsuspension
wurde hinzugefügt, so
dass die Endkonzentration der Agrobacterium-Zellen einer OD600 von 0,5 entsprach. In den meisten Experimenten
wurde Pluronic F68 bis zu einer Endkonzentration von 0,01% zu dem
Impfgemisch gegeben. Das Verhältnis
zwischen dem Agrobacterium und den unreifen Embryonen (IEs) betrug
etwa 10 ml : 20–200
IEs. Die Bedingungen für
die Impfung waren Temperaturen von etwa 23 °C bis 26 °C mit einer Dauer von etwa 5–60 Minuten.
-
3. Cokultur
-
Nach
der Impfzeit wurden die restlichen Agrobacterium-Zellen aus den
Explantaten entfernt, wobei man die Vakuumversorgungsleitung verwendete.
Ein Stück
steriles Filterpapier Whatman Nr. 1 (das zur Größe der Petri-Schale passte)
wurde ohne zusätzliches
flüssiges
oder mit Agar versetztes Medium in jede Petri-Schale von 60 × 15 oder 60 × 20 mm
gelegt. In die Mitte des Filterpapiers wurden 200 μl steriles
Wasser gegeben. Nach 2–3
Minuten wurden die geimpften unreifen Embryonen in die Schalen gegeben.
Gewöhnlich werden
20–50
Explantate als Haufen (etwa 1 cm groß und 60–80 mg/Haufen) gruppiert, wobei
sich 4–5
Haufen in jeder Schale befanden. Die Schalen wurden sofort mit Parafilm
abgedeckt und dann 2–3
Tage lang im Dunkeln bei 24 °C
bis 26 °C
cokultiviert.
-
4. Wirkung von Feuchtigkeit
während
der Cokultur auf die DNA-Abgabe, das Wachstum von Agrobacterium und
das Gewicht der Explantate
-
Die
Effizienz der DNA-Abgabe wurde nach einer Selektionsverzögerung von
2–3 Tagen
anhand der transienten GUS-Expression gemessen. Die Wirkung der
Feuchtigkeit während
der Cokultur auf die DNA-Abgabe wurde mit Hilfe der vorkultivierten
Explantate getestet. Wie in Tabelle 3 gezeigt ist, wurde das Gewicht der
Explantate um etwa 20–35%
reduziert, wenn 300 μl
oder weniger Wasser zu den Cokulturschalen gegeben wurde. Es wurde
auch eine signifikant höhere
transiente GUS-Expression beobachtet. Wenn 400 μl oder mehr Wasser hinzugefügt wurde,
wurde das Gewicht der Explantate erhöht, und es wurden weniger GUS-Flecken auf
den Explantaten beobachtet. Die transiente GUS-Expression wurde signifikant reduziert,
wenn eine kurze Impfzeit (5–30
Minuten) in Kombination mit 500 μl
oder mehr Wasser in den Cokulturschalen verwendet wurde. Wenn 300 μl oder weniger
Wasser für
die Cokultur verwendet wurde, waren die blauen Flecken, die eine GUS-Expression
anzeigen, gleichmäßig auf
der Oberfläche
des Schildchengewebes aller unreifen Embryonen verteilt, insbesondere
in dem Bereich, der eine aktive Zellteilung zeigt. Dagegen zeigten
nur 30–50%
der unreifen Embryonen eine GUS-Expression, wenn während der
Cokultur 500 μl
oder mehr Wasser hinzugefügt wurde. Tabelle
3. Wirkung von Feuchtigkeit während
der Cokultur auf das Wachstum von Agrobacterium, das Gewicht der
geimpften PCIEs und die DNA-Abgabe
1 - 1 pMON18365 wurde
verwendet.
- 2 Jede Schale (Behandlung) enthielt
100 PCIEs.
- 3 95 geimpfte PCIEs nach 3 Tagen Cokultur
mit Agrobacterium wurden 5 min lang mit 10 ml H2O
gespült,
das mit 0,01% L77 ergänzt
war, und dann wurden 100 μl
entnommen und auf 10 ml H2O verdünnt. 1 μl von Behandlung
400 und 500 (H2O/Schale) und 10 μl von den übrigen Behandlungen
wurden auf LB plus geeigneten Wirkstoffen ausgestrichen, und die
Schalen wurden 3 Tage lang bei 28 °C inkubiert. Die individuellen
Kolonien wurden gezählt,
und die Zahl wurde auf der Basis von 10 μl verdünnter Lösung eingestellt.
- 4 Fünf
Explantate wurden mit einem GUS-Assay analysiert, und die blauen
Flecken wurden gezählt.
-
5. Selektion
und Regeneration
-
Nach
2–3 Tagen
auf dem Verzögerungsmedium
wurden die unreifen Embryonen auf CM4C übertragen, das mit 25 mg/l
G418 und 500 mg/l Carbenicillin ergänzt war. Nach 2–3 Wochen
wurden die Embryonen in kleinere Stücke (ca. 2 mm) zerbrochen und
für eine
Subkultur auf das erste Regenerationsmedium MMS.2C (Tabelle 2) mit
25 mg/l G418 und 250 mg/l Carbenicillin übertragen. Nach der Übertragung
auf das Regenerationsmedium wurde jedes Stück Kallus weiter in mehrere
kleine Stücke
(ca. 2 mm) unterteilt. Zwei Wochen nach der Übertragung wurden junge Schösslinge
und lebensfähiges
Kallusgewebe auf ein zweites Regenerationsmedium MMSOC (Tabelle
2) mit denselben Konzentrationen an G418 und Carbenicillin übertragen.
Größere Stücke von
Geweben wurden in kleinere Stücke
aufgeteilt, wie es oben beschrieben ist. Pflänzchen, die sich später als
echte Transformanten erwiesen, wuchsen auf diesem Medium kräftig und
bildeten starke Wurzelsysteme. Die Pflanzen mit starken Wurzelhaaren,
mit mehr als zehn kurzen und starken Wurzeln oder sekundären Wurzeln,
wurden für
weiteres Wachstum und Selektion auf Sundae-Becher (Sweetheart Cup
Company, Chicago, IL) übertragen,
die das zweite Regenerationsmedium enthielten. Zu diesem Zeitpunkt
wurden von einigen der Pflänzchen
Blattproben für
den histochemischen GUS-Assay genommen. Während der Wachstumszeit in
den Sundae-Bechern starben die meisten Nichttransformanten ab oder
zeigten Anzeichen einer Empfindlichkeit gegenüber G418. Die Pflanzen, die
hochgradig resistent gegen G418 waren und kräftig mit starken Wurzelsystemen
wuchsen, wurden auf Erde übertragen,
bevor sie bis zum oberen Rand der Sundae-Becher wuchsen. Alle Pflanzen,
die von demselben Embryo abstammten, wurden als Geschwister angesehen,
die auf dasselbe Ereignis zurückgehen.
-
6. Transformationseffizienz
-
Die
regenerierten Pflanzen zeigten keine sichtbaren Abnormitäten und
waren fruchtbar. Alle Pflanzen wurden mit einem histochemischen
GUS-Assay getestet. Viele transgene Ereignisse wurden produziert.
Auf insgesamt 1519 Explantate aus 12 getrennten Experimenten wurden
99 transgene Ereignisse produziert, mit einer mittleren Transformationseffizienz
von 6,5%. Der Wertebereich der Transformationseffizienz betrug 1,4% bis
19% für
die verschiedenen getesteten Parameter, zu denen die Dauer der Impfzeit
und die für
die Impfung verwendete Agrobacterium-Dichte gehörten.
-
7. Nachweis
und Analyse der transgenen Pflanzen
-
Die
Pflanzen wurden in einer Wachstumskammer mit kontrollierten Umweltbedingungen
mit einer sechzehnstündigen
Lichtzeit mit 800 molm–2s–1,
die durch High-Intensity-Discharge(HID)-Sylvania-Leuchten (GTE Products
Corp., Manchester, NH) bereitgestellt wurde, wachsen gelassen. Die
Tag/Nacht-Temperaturen betrugen 18/16 °C. Es dauerte etwa 2,5 bis 3
Monate von der Impfung bis zur Übertragung
der meisten Pflanzen auf Erde, und es wurden keine sichtbaren Abnormitäten beobachtet.
Jede Pflanze wurde nach einer oder mehreren der folgenden Verfahren
untersucht:
- 1) Histochemischer kolorimetrischer
GUS-Assay (Jefferson, 1987) unter Verwendung von verschiedenen Teilen
der Pflanzen.
- 2) Blattbleichungsassay, wie er bei Cheng et al. (1997) beschrieben
ist.
- 3) Eine Southern-Hybridisierungsanalyse (Southern, 1975) wird
ebenfalls durchgeführt.
Genomische DNA wird aus Blattgewebe von Testpflanzen isoliert, wobei
man dem Fachmann bekannte Standardverfahren verwendet (siehe zum
Beispiel das bei Roger und Bendich, 1985, beschriebene Verfahren).
Sobald die DNA isoliert ist, können
Southern-Analysen durchgeführt
werden, wobei man Vorschriften und Verfahren verwendet, die dem
Fachmann bekannt sind.
-
Beispiel 3. Transformation
von embryogenem Kallus von Weizen unter Verwendung von NptII-Selektion
-
1. Explantatherstellung
-
In
der gesamten Studie wurde ein Sommerweizen Triticum aestivum der
Sorte Bobwhite verwendet. Die Vorratspflanzen wurden in einer Wachstumskammer
mit kontrollierten Umweltbedingungen unter denselben Wachstumsbedingungen,
wie sie oben beschrieben sind, wachsen gelassen. Unreife Kornfrüchte (Ährchen)
wurden 13–15
Tage nach der Blüte
von den Pflanzen abgesammelt. Unreife Embryonen (IEs) wurden aseptisch
seziert und 10–30
Tage lang bei 23–25 °C im Dunkeln
auf CM4- oder CM4C-Kallusinduktionsmedium (Tabelle 2) kultiviert.
-
2. Agrobacterium-Kultur
-
Die
Vorschrift für
die Kultur und Ernte von Agrobacterium war dieselbe, wie sie in
Beispiel 2 beschrieben ist, und es wurde pMON18365 verwendet.
-
3. Impfung
-
Die
unreifen Embryonen, die 10–30
Tage lang im Kallusinduktionsmedium (CM4 oder CM4C) kultiviert wurden,
wurden in eine Agrobacterium-Zellsuspension in Petri-Schalen (25 × 100 mm) übertragen.
Das Verhältnis
zwischen Agrobacterium und embryogenem Kallusgewebe (EC) betrug
etwa 30 ml Agrobacterium 30 EC. Ein Tensid, Silwet (L77) (Witco
Corporation, Hudson, OH) oder Pluronic F68 (Sigma, St. Louis, MO),
wurde in einer Konzentration von 0,01–0,02% zu dem Impfmedium gegeben.
Die Impfung wurde 2–3
Stunden lang im Dunkeln bei 23 °C
bis 25 °C
durchgeführt.
-
4. Cokultivierung
-
Nach
der Impfung wurden die zusätzlichen
Agrobacterium in der flüssigen
Kultur von den Explantaten entfernt, wobei man die Vakuumversorgungsleitung
verwendete. Ein Stück
steriles Filterpapier Whatman Nr. 1 wurde in jede Petri-Schale von 60 × 20 mm
gelegt. In die Mitte des Filterpapiers wurden 50 μl Impfmedium
oder steriles Wasser gegeben. Nach ein bis zwei Minuten wurden die
geimpften embryogenen Kalli (die von jedem unreifen Embryo abgeleitet
waren, der 10–30
Tage lang kultiviert wurde) an den Rand des flüssigen Mediums oder Wassers
gelegt. Gewöhnlich
wurden etwa 10–12
Explantate in einem Kreis auf das Filterpapier jeder Schale gelegt.
Die Schalen wurden mit Parafilm abgedeckt, und die Cokultivierung
wurde 3 Tage lang im Dunkeln bei 24 °C bis 25 °C fortschreiten gelassen.
-
5. Effizienz
der DNA-Abgabe
-
Die
Effizienz der DNA-Abgabe wurde nach einer Selektionsverzögerung von
2–3 Tagen
anhand der transienten GUS-Expression gemessen. Bei allen Experimenten,
bei denen die Feuchtigkeitszufuhr zu dem mit Agrobacterium geimpften
Explantat eingeschränkt
war, wurde ein höheres
Niveau der GUS-Expression beobachtet. Wie in Tabelle 4 gezeigt ist,
wurde eine signifikant höhere
transiente GUS-Expression beobachtet, wenn 200 μl oder weniger flüssiges Medium
zu den Cokulturschalen gegeben wurde. Wenn 400 μl oder mehr Wasser hinzugefügt wurde,
waren weniger als 40 GUS-Flecken auf den Explantaten sichtbar. Tabelle
4. Wirkung der Feuchtigkeit während
der Cokultur auf die DNA-Abgabe bei Verwendung von 14 Tage lang
kultivierten unreifen Embryonen
1 - 1 pMON18365 wurde
verwendet.
- 2 In diesem Experiment wurden zehn Explantate
getestet.
-
6. Selektion und Regeneration
von Pflanzen
-
Nach
2–5 Tagen
auf dem CM4C-Medium (Tabelle 2) wurden die mit Agrobacterium geimpften
embryogenen Kalli auf CM4 oder CM4C (Tabelle 2) übertragen, das 25 mg/l G418
und 500 mg/l Carbenicillin enthielt. Jeder embryogene Kallus wurde
in 5 oder 6 Stücke
aufgetrennt, und jedes Stück
wurde als einzelnes Explantat behandelt. Die embryogenen Kalli wurden
2–3 Wochen
lang für
die Kallusinduktion kultiviert, bevor sie auf die ersten Regenerationsmedien übertragen
wurden, und die anschließenden
Kulturverfahren sind so, wie es in Beispiel 2 umrissen ist.
-
7. Nachweis
und Analyse der transgenen Pflanzen
-
Die
T1-Pflanzen wurden so analysiert, wie es
in Beispiel 2 beschrieben ist.
-
8. Transformationseffizienz
-
Die
Zahl der transgenen Ereignisse in jedem Experiment wurde bestimmt,
nachdem die Pflanzen getestet wurden, wie es beschrieben ist. Aus
10 getrennten Experimenten wurden 53 positive transgene Ereignisse
aus ursprünglich
insgesamt 515 Explantaten erhalten. Die Transformationseffizienz
lag im Bereich von 3,6% bis 37,7%, mit einem Mittelwert von 10%.
Zu den Behandlungsparametern gehörten
die Art des Tensids und die Konzentration und Menge des Wassers
in der Schale während
der Cokulturzeit.
-
9. Analyse
der Nachkommen der transgenen Pflanzen
-
Die
Segregation der GUS- und NPTII-Gene bei den T
1-Nachkommen
wurde entweder mit einem histochemischen GUS-Assay am Blattgewebe
oder mit einem Paromomycin-Sprühtest
an den T
1-Sämlingen analysiert. Die von
jeder T
0-Pflanze geernteten T
1-Samen
wurden in Töpfe
von 5,1 cm (2'') gepflanzt und unter
denselben Bedingungen wachsen gelassen wie die zuvor beschriebenen
Vorratspflanzen. Pflanzen im Dreiblattstadium wurden mit 2% (w/v)
Paromomycin besprüht,
das 0,2% Tween
® 20
enthielt (beides erhältlich
von Sigma Chemical Co., St. Louis, MO). Eine Woche später wurden
die Pflanzen in Bezug auf die Paromomycin-Empfindlichkeit bewertet.
Die Pflanzen mit einem funktionierenden NPTII-Gen wurden nicht gebleicht,
während
Pflanzen ohne ein funktionierendes NPTII-Gen gebleichte Flecken
aufwiesen. Dann wurden die Daten mit einem Chi-Quadrat-Test analysiert, um die Zahl
der funktionellen GUS- oder NPTII-Genloci zu bestimmen (Tabelle
5). Wenn das Verhältnis
von resistenten zu empfindlichen Pflanzen zum Beispiel 3:1 beträgt, ist
bei diesem transgenen Ereignis ein einziger funktioneller nptII-Genlocus
vorhanden. Wenn das Verhältnis
größer als 3:1
ist, ist mehr als ein funktionelles Ereignis vorhanden. Tabelle
5. Segregation der NPTII- und GUS-Gene bei den T
1-Nachkommen
von transgenem Weizen
1 - 1 Alle Linien
sind vom Konstrukt pMON18365 abgeleitet
-
Beispiel 4. Transformation
von Weizen unter Verwendung von Glyphosat-Selektion
-
1. Explantatherstellung
-
Die
Verfahren für
das Wachsenlassen von Vorratspflanzen, die Isolierung von unreifen
Embryonen und die Induktionskultur waren dieselben, wie es in Beispiel
2 beschrieben ist. Die Explantate waren entweder 3–6 Tage
lang vorkultivierte unreife Embryonen (PCIE) ohne embryogenes Kallusgewebe
oder 10–30
Tage lang kultiviertes embryogenes Kallusgewebe.
-
2. Agrobacterium-Herstellung,
Impfung, Cokultur und T-DNA-Abgabe
-
Die
Vorschriften waren dieselben, wie es in den Beispielen 2 und 3 beschrieben
ist.
-
3. Selektion
und Regeneration von Pflanzen
-
Nach
einer dreitägigen
Cokultur wurden mit Agrobacterium infizierte PCIE und embryogene
Kalli auf CM4C-Medium (Tabelle 2), das mit 500 mg/l Carbenicillin
ergänzt
war, übertragen
und etwa sieben Tage lang kultiviert. Die PCIE-Explantate bildeten auf diesem Medium
embryogene Kalli. Dann wurden die Explantate auf CM4C-Selektionsmedium
mit 2 mM Glyphosat und 500 mg/l Carbenicillin übertragen und eine Woche lang
im Dunkeln gehalten. Alle Kalli wurden auf MMS0.2C (Tabelle 2) übertragen,
das mit 0,1 mM Glyphosat und 250 mg/l Carbenicillin ergänzt war,
und weitere zwei Wochen lang einer Selektion mit Lichtbedingungen
von etwa 80 μmol/m2/s (80 μE)
unterzogen. Am Ende dieser Kulturzeit bildeten sich grüne Flecken
oder Schösslinge. Alle
embryogenen Kalli wurden auf das zweite Regenerationsmedium MMSOC
(Tabelle 2) übertragen,
das mit 500 mg/l Carbenicillin und 0,02 mM Glyphosat ergänzt war.
Aromatische Aminosäuren
einschließlich
L-Tryptophan und L-Phenylalanin (10–7 mM/Aminosäure) wurden
zu diesem Medium gegeben, um die Selektion zu erleichtern. Diese
Gewebe wurden alle zwei Wochen auf frische Medien übertragen.
Zu jedem Zeitpunkt während
der Kulturzeit konnten Pflänzchen
mit länglichen
Meristemen und Wurzeln aus embryogenem Kallusgewebe regeneriert
werden. Sobald das Wurzelsystem etabliert war, wurden die Pflanzen
auf Erde übertragen und
anschließend
getestet. Alle Pflanzen, die von demselben PCIE oder Kallus abstammten,
wurden als Geschwister angesehen, die auf dasselbe Ereignis zurückgehen.
-
4. Bestätigung der
transgenen Natur der Pflanzen
-
Transgene
Pflanzen überlebten
die Glyphosat-Selektion und wurden in der Wachstumskammer unter denselben
Umweltbedingungen wachsen gelassen, wie sie in Beispiel 2 beschrieben
sind. Transgene Pflanzen wurden gewöhnlich entweder durch Glyphosat-Selektion
(alle Pflanzen, die die Glyphosat-Selektion überlebten, wurden als Transformanten
angesehen) oder durch Southern-Hybridisierung (Southern, 1975) untersucht.
-
5. Transformationseffizienz
-
Glyphosattolerante
transgene Pflanzen wurden ebenfalls unter Verwendung des Agrobacterium-Transformationsverfahrens
der vorliegenden Erfindung hergestellt. Sowohl 10–14 Tage
altes Kallusgewebe als auch 3–6
Tage lang vorkultivierte unreife Embryonen wurden als Explantate
verwendet. Alle mutmaßlichen
transgenen Pflanzen wurden durch die beschriebenen Assayverfahren
als positiv bestätigt.
Die mittlere Transformationseffizienz aus 12 Experimenten betrug
4,6% (insgesamt 2844 Explantate führten zu 131 transgenen Ereignissen).
Der Wertebereich der Transformationseffizienz war 3,3% bis 6,7%.
-
6. Analyse
der Nachkommen der transgenen Pflanzen
-
Die
Segregation von CP4- und GUS-Genen in der T1-Generation
wurde entweder mit einem histochemischen GUS-Assay am Blattgewebe
und Wurzelgewebe oder mit einem Roundup®-Sprühtest mit
64–128 ounces/acre
im Drei- bis Sechsblattstadium getestet. Die Daten wurden mit einem
Chi-Quadrat-Test analysiert, um die Zahl der funktionellen CP4-
und GUS-Genloci zu bestimmen. 21 Linien wurden analysiert (17 CP4,
4 GUS). Von den CP4-Linien wiesen die Nachkommen von 11 Linien ein
Segregationsverhältnis
von 3:1 (resistent:empfindlich) auf, 5 Linien wiesen ein Verhältnis von
15:1 auf, und 1 Linie wies ein Verhältnis von 1:1 auf. Von den
GUS-Linien wiesen die Nachkommen von 4 Linien ein Verhältnis von
3:1 (positiv:negativ) auf, 2 Linien wiesen ein Verhältnis von
1:1 auf, und 1 Linie wies ein Verhältnis von 15:1 auf. Insgesamt
wurden über
500 Nachkommen analysiert.
-
Beispiel 5. Transformation
von embryogenen Kalli von Mais
-
1. Explantatherstellung
-
Unreife
Embryonen von Mais (Zea mays L.), Dreifachkreuzung (Pa91 × H99) × A188 und
die Inzuchtlinie H99 (1 bis 1,5 mm Länge) wurden 14 Tage lang bei
27 °C im
Dunkeln in Medium D (Duncan et al., 1985) kultiviert, das mit 1,5
mg/l 2,4-D ergänzt
war (Medium D-1,5D).
-
2. Agrobacterium-Herstellung,
Impfung und Cokultur
-
Für die Maistransformation
wurde der unschädlich
gemachte (disarmed) Agrobacterium-Stamm EHA101 (Hood et al., 1986),
der den Vektor pMON25457 beherbergt, verwendet. Kulturen von Agrobacterium wurden
angesetzt, gezüchtet
und geerntet, wie es in Beispiel 2 beschrieben ist; die Zellen wurden
jedoch mit anderen Antibiotika (100 mg/l Gentamicin und Kanamycin)
selektiert. Die Zelldichte wurde für die Impfung auf eine OD660 von 0,5 bis 1,0 eingestellt. Embryogene
Kalli (14 Tage, vorkultiviert) wurden 3 Stunden lang bei 23 °C bis 25 °C im Dunkeln
mit der Agrobacterium-Zellsuspension getränkt. Gewöhnlich wurde 0,01% Silwet (L77)
in dem Impfungsgemisch mitverwendet. Nach der Impfung wurden Agrobacterium-Zellen
aus den Impfschalen entnommen, wie es beschrieben ist, und die Explantate
wurden cokultiviert, wie es in den Beispielen 2 und 3 beschrieben
ist. Gewöhnlich
wurden 50–300 μl Wasser
zu jeder Cokulturschale gegeben. Behandlungen mit 500 μl oder mehr
Wasser, das zu den Cokulturschalen gegeben wird, wurden als Kontrollen
verwendet.
-
3. Regeneration
von Pflanzen und Identifizierung der transgenen Pflanzen
-
Nach
3 Tagen auf dem Verzögerungsmedium
(Medium D-1,5D mit 500 mg/l Carbenicillin) wurden die mit Agrobacterium
infizierten vorkultivierten unreifen Embryonen oder embryogenen
Kalli auf das modifizierte Medium D, wie es beschrieben ist, mit
500 ml/g Carbenicillin, das für
eine schrittweise erfolgende Selektion mit Paromomycin ergänzt war, übertragen.
Die Explantate wurden eine Woche lang mit 25 mg/l Paromomycin selektiert,
dann auseinandergebrochen und in Abständen von zwei oder drei Wochen
für eine
Subkultur auf Medium mit Paromomycin in Konzentrationen von 50 mg/l,
100 mg/l und 200 mg/l übertragen.
Die lebensfähigen Gewebe
wurden auf BA-Pulsmedium übertragen,
das aus Medium D bestand, das mit 0,5 mg/l Benzyladenin (BA) ergänzt war.
Nach 5 Tagen wurden die embryogenen Kalli auf BS-Basismedium für die Pflanzenregeneration übertragen.
Transgene Pflanzen wurden durch einen histochemischen GUS-Assay identifiziert.
Tabelle 6 zeigt die Wirkungen von Feuchtigkeitsmangel während der
Cokultur auf die GUS-Expression. Tabelle
6. DNA-Abgabe und Transformationseffizienz
- 1 Behandlung 1–3, 5–7 unter
Verwendung des Genotyps (Pa91 × H99) × A188;
Behandlung 4 und 8 unter Verwendung des Genotyps H99
- 2 Unreife Embryonen von (Pa91 × H99) × A188,
vor der Impfung 14 Tage lang auf verschiedenen Medien kultiviert.
Embryogene Kalli von H99 wurden vor der Impfung über 2 Monate lang auf Medium
D-1,5D angesetzt und gehalten.
- 3 Petri-Schalen von 60 × 20 mm
wurden für
die Cokultur verwendet; ein Stück
Filterpapier in der Mitte der Schale.
- 4 Erdnuss-P-Medium bestand aus MS-Basismedium
plus Vitaminen, das mit 3 mg/l Picloram ergänzt und mit GELRITE verfestigt
ist.
-
Beispiel 6. Transformation
von Zellen in Suspension und vorkultivierte Hypokotyl-Explantate von Sojabohne
-
1. Explantatherstellung
-
Eine
Suspensionszellkultur wurde aus Kallus angesetzt, der auf MS-Basismedium,
das mit 1 mg/l 2,4-D und 0,1 mg/l Benzyladenin (BA) ergänzt war,
aus Blattgewebe von Soja Sorte A3237 induziert worden war. Die Suspensionszellen
wurden vor der Impfung zwei Monate lang auf diesem Medium gehalten.
Die Zellen wurden aus der flüssigen
Kultur geerntet und mit Agrobacterium geimpft. Hypokotyl-Abschnitte wurden
aus fünf
Tage alten gekeimten Sämlingen
von Sorte A3237 hergestellt. Die Hypokotylen wurden in Abschnitte
von etwa 0,5 cm geschnitten. Die Explantate wurden vor der Impfung
5 Tage lang auf verschiedenen Medien vorkultiviert.
-
2. Agrobacterium-Herstellung,
Impfung und Cokultur
-
Für alle Experimente
mit Sojabohnen wurde der unschädlich
gemachte (disarmed) Agrobacterium-Stamm ABI, der den binären Vektor
pMON15715 beherbergt, verwendet. Kulturen von Agrobacterium wurden
angesetzt, gezüchtet
und geerntet, wie es zuvor beschrieben wurde. Die Zelldichte wurde
für die
Impfung auf eine OD660 von 0,1 bis 1,0 eingestellt.
Die Explantate wurden 15 bis 30 Minuten lang mit der Agrobacterium-Lösung getränkt, und
die infizierten Explantate wurden in Petri-Schalen (100 × 20 mm,
100 × 15
mm oder 60 × 20
mm) cokultiviert, wobei sich ein Stück Filterpapier in der Petri-Schale
befand. Während
der Cokulturzeit wurde Wasser oder flüssiges Medium ausgeschlossen,
um die Wirkung von Feuchtigkeit zu testen, und Kontrollen wurden
angesetzt, bei denen man während
der Cokultur 500 μl
oder 1000 μl
Wasser oder flüssiges
Medium verwendete. Die Cokultur wurde 3 Tage lang im Dunkeln bei
23 °C bis
25 °C durchgeführt.
-
3. Effizienz
der DNA-Abgabe
-
Nach
2 Tagen Selektionsverzögerung
auf einem modifizierten MS-Medium (als Erdnuss-P bezeichnet) mit
500 mg/l Carbenicillin wurden die Explantate mit einem GUS-Assay
analysiert. Bei Verwendung der Suspensionszellen zeigte sich im
Vergleich zu den Kontrollen eine signifikant höhere transiente GUS-Expression (ca.
50fach) bei der Behandlung mit eingeschränkter Feuchtigkeit. Eine positive
Wirkung der Einschränkung der
Feuchtigkeitszufuhr zu den mit Agrobacterium geimpften Explantaten
auf die DNA-Abgabe wurde bei den Hypokotyl-Explantaten ebenfalls beobachtet. Die
Wirkung war unter verschiedenen Vorkulturmediumbedingungen, wie
sie in Tabelle 7 gezeigt sind, stärker ausgeprägt. Tabelle
7. Wirkung der Feuchtigkeit und der Vorkulturmedien auf die DNA-Abgabe
an Soja-Hypokotyl-Explantate
1 - 1 kein Wasser
während
der Cokultur.
- 2 Erdnuss-P = Medium auf MS-Basis plus
Vitamine plus 3 mg/l Picloram.
- 3 Erdnuss-TDZ-Medium bestand aus MS-Basissalzen
plus Vitaminen, ergänzt
mit 2 mg/l TDZ (TDZ = Thidiazuran, Sigma, St. Louis, MO).
-
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