DE60033259T2 - Einrichtung zum Befördern und Halten von plattenförmigem Material - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befördern und Halten von Platten, insbesondere Leiterplatten mit gedruckter Schaltung und ihre Verwendung bei einer Anlage zum Belichten der Platten mittels einer Strahlenquelle, siehe beispielsweise US-A-4555630.
  • Einer der Schritte bei der Herstellung von gedruckten Schaltungen besteht darin, eine Kupferschicht auf einer oder beiden Seiten der isolierenden Platte mittels unterschiedlicher Verfahren zu ätzen, um die Leiterbahnen der gedruckten Schaltung zu definieren.
  • Einerseits können derartige Platten großflächig sein, zum Beispiel bis zu 610 mm × 762 mm groß, während sie gleichzeitig immer dünner werden und oft nur noch 50 μm, in Ausnahmefällen sogar nur noch 5 μm messen. Beim Umgang mit derartigen Platten muß man folglich sehr vorsichtig sein.
  • Andererseits müssen bei doppelseitigen Leiterplatten natürlich beide Seiten geätzt werden. Wird die Platte während des Ätzvorgangs durch eine das gewünschte Leiterbahnen-Layout aufweisende Maske einer Lichtquelle ausgesetzt, kann der Vorgang auf beiden Seiten der Leiterplatte gleichzeitig erfolgen.
  • Derzeit neu entwickelte Ätzverfahren bestehen darin, den Vorgang der Belichtung durch eine Maske hindurch durch eine Behandlung der fotoempfindlichen Werkstoffschicht bzw. der durch die Bewegung eines Laserstrahls auf die leitende Werkstofffolie aufgebrachten Resistschicht, wobei der Laserstrahl beim Auftreffen die Resistschicht lokal verändert, zu ersetzen, so daß nach dem Abtragen des nicht veränderten Teils der Resistschicht die Schicht mit dem leitenden Werkstoff geätzt werden kann. In diesem Fall kann der Vorgang mit Hilfe des Laserstrahls jedoch nicht auf beiden Seiten der gedruckten Schaltung erfolgen. Folglich müssen die beiden Seiten der Platte jeweils nacheinander in die so genannte Belichtungsmaschine eingeführt werden.
  • Alternative Verfahren bestehen darin, die Resistschicht direkt mit dem Laserstrahl abzutragen oder keine Resistschicht zu verwenden und die leitende Schicht direkt mit dem Laserstrahl abzutragen.
  • Ferner bereitet das Wenden der Platte zur Behandlung beider Seiten nacheinander aufgrund ihrer Abmessungen und ihrer geringen Dicke große Schwierigkeiten. Außerdem wären bei einer Platten-Wendestation das Volumen und dadurch der Platzbedarf der ganzen Belichtungsmaschine, wenn man die zugehörigen Transfermittel mit einschließt, damit der Vorgang vollautomatisch abläuft, sowie der Zeitaufwand für den Vorgang wesentlich größer.
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Befördern und Halten von doppelseitigen Platten, insbesondere Leiterplatten mit gedruckter Schaltung, anzugeben, mit der die Seiten der Platte jeweils nacheinander in die Belichtungsmaschine eingeführt und positioniert werden können, und welche die Nachteile einer nach dem Wendeprinzip arbeitenden Maschine nicht aufweist.
  • Zur Lösung der Aufgabe ist die Vorrichtung zum Befördern und Halten einer doppelseitigen Platte, insbesondere einer Leiterplatte, dadurch gekennzeichnet, daß sie folgendes umfaßt:
    • – einen unteren Tisch, der eine ebene und horizontale obere Bezugsfläche aufweist, um die Unterseite der Platte aufzunehmen;
    • – einen oberen Tisch, der eine ebene und horizontale untere Bezugsfläche aufweist, um die Oberseite der Platte aufzunehmen und
    • – Mittel zum Verschieben der Tische jeweils in zwei horizontalen Ebenen; wobei jeder der Tische mit steuerbaren nichtmechanischen Mitteln versehen ist, um eine Seite der Platte auf der Bezugsfläche des Tisches zu halten, wenn die Mittel zum Halten aktiviert sind;
    • – wobei die Vorrichtung des weiteren steuerbare Mittel zum Anheben der Platte umfaßt, wobei die Mittel zum Anheben nicht von der Bezugsfläche eines Tisches hervorstehen, wenn sie sich in einem nicht aktivierten Zustand befinden, und geeignet sind, die Platte an die Bezugsfläche des oberen Tisches anzulegen, wenn sie aktiviert sind.
  • Durch das Vorhandensein des oberen und unteren Tisches kann jede Seite der Platte in die Belichtungsmaschine eingeführt und die Positionierung der Platte in vertikaler Richtung dabei sehr genau eingehalten werden. Die Bezugsflächen der jeweiligen Platte können so mit sehr großer Genauigkeit bearbeitet werden, während die Positionierung der Platte in senkrechter Richtung genau eingehalten wird, da die Platten nur in waagerechter Richtung verschoben werden.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Mittel zum Halten als Mikro-Saugdüsen ausgebildet, die in die Bezugsfläche des Tisches münden und gleichmäßig auf der Fläche verteilt sind.
  • Vorzugsweise sind die Mittel zum Anheben als Mikro-Hubzylinder ausgebildet, die gleichmäßig auf der Bezugsfläche des unteren Tisches verteilt sind, wobei jeder Mikro-Hubzylinder einen in rechtwinkliger Richtung zu der Bezugsfläche beweglichen Schaft umfaßt, wobei die Schäfte in nicht aktivierter Position in Bezug auf die Bezugsfläche vollständig eingezogen sind.
  • Durch den Einsatz von Mikro-Saugdüsen und Mikro-Hubzylindern ist einerseits die Planheit der Platte auch bei sehr geringer Dicke gewährleistet und andererseits der Transfer der Platte von einem Tisch zum anderen möglich, ohne daß die Platte lokal verformt wird, was die nachfolgende Behandlung unmöglich machen würde.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anlage zum Belichten von doppelseitigen Leiterplatten für gedruckte Schaltungen anzugeben, bei der die oben beschriebene Vorrichtung zum Befördern und Halten zum Einsatz kommt.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer nicht einschränkender Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die angehängten Figuren. Es zeigen:
  • 1A bis 1C das Prinzip der Erfindung, wenn sie bei einer Belichtungsmaschine, insbesondere einer Laserbelichtungsmaschine, zur Anwendung kommt;
  • 2 eine Draufsicht auf die Bezugsflächen eines Tisches;
  • 3 einen Längsschnitt durch einen Tisch gemäß III-III in 2;
  • 4 einen senkrechten Schnitt durch einen Mikro-Hubzylinder; und
  • 5 einen senkrechten Schnitt durch eine Mikro-Düse.
  • Unter Bezugnahme auf 1A bis 1C wird die bei einer Belichtungsmaschine mit Laserstrahl für Leiterplatten verwendete Vorrichtung zum Befördern und Halten beschrieben. Die Anlage umfaßt eine untere Optikeinheit 10 zur Behandlung der Unterseite der Platte und eine obere Optikeinheit 12 zur Behandlung der Oberseite derselben Platte. Die untere und die obere Einheit sind in einer waagerechten Ebene versetzt, um mit den Buchstaben A und B gekennzeichnete Bereiche einzunehmen, wobei ein Transferbereich C zwischen den Bereichen A und B vorbehalten ist.
  • Unter einer Laserbelichtungsanlage für Leiterplatten versteht man eine Technik, die heute an sich bekannt ist und die darin besteht, die auf die Metallschicht der gedruckten Schaltung aufgetragene Resistschicht zu behandeln und dort, wo der Laserstrahl auftrifft, die Beschaffenheit der Resistschicht so zu verändern, daß diese später an den vom Laserstrahl unbehandelten Stellen abgetragen werden kann. Im Anschluß an den Ätzvorgang bleibt die leitende Schicht nur an den belichteten Bereichen erhalten.
  • Unter Belichtungsanlage versteht man ferner Maschinen, bei denen der Laserstrahl die gewünschten Bereiche der Resistschicht direkt abträgt bzw. Maschinen, bei denen keine Resistschicht verwendet wird und der Laserstrahl die gewünschten Bereiche der leitenden Schicht direkt abträgt.
  • Werden die Unterseite und die Oberseite der Platte von zwei verschiedenen Einheiten belichtet, kann auch eine herkömmliche Belichtungsmaschine zum Einsatz kommen.
  • Die eigentliche Vorrichtung zum Befördern und Halten besteht aus zwei Tischen, d. h. aus einem oberen Tisch 14 und einem unteren Tisch 16, die in parallel verlaufenden waagerechten Ebenen auf oberen waagerechten Schienen 18 und unteren waagerechten Schienen 20 verschoben werden. Dabei wird auf den oberen Schienen 18 der Tisch 14 zwischen dem Transferbereich C und dem der unteren Optikeinheit 10 entsprechenden Bereich und auf den unter Schienen 20 der untere Tisch 16 zwischen dem Transferbereich C und dem von der oberen Optikeinheit 12 eingenommenen Bereich B verschoben.
  • Die Tische weisen jeweils eine Bezugsfläche 14a und 16a auf, die streng waagerecht und sehr plan sind. Diese Planheit und Horizontalität bleiben unabhängig von der Position des Tisches 14 bzw. des Tisches 16 erhalten. An den Bezugsflächen 14a und 16a werden die zu behandelnden Seiten der Leiterplatte angelegt. Die Bezugsflächen sind folglich größer als die größte zu behandelnde Platte.
  • Die Funktionsweise einer solchen Anlage ist folgende. Zunächst wird die Platte, beispielsweise die Leiterplatte 22, mit ihrer Unterseite 22a auf der Bezugsfläche 16a des unteren Tisches 16 angeordnet. Anschließend wird der Tisch vor die obere Optikeinheit 12 gefahren. Der Tisch dient auch als Träger für die Leiterplatte 22, während deren Oberseite 22b belichtet wird.
  • Bei dem folgenden Schritt wird der untere Tisch 16 in den Transferbereich gegenüber dem oberen Tisch 14 gefahren. In dieser Position wird die Platte 22 vom unteren Tisch 16 angehoben, um an der Bezugsfläche 14a des oberen Tisches 14 angelegt und dieser Position gehalten zu werden wie in 1B dargestellt. Schließlich wird der obere Tisch 14 in den Bereich A der unteren Optikeinheit 10 verschoben. In dieser Position dient der obere Tisch 14 als Halter für die Platte 22 zur Laserstrahlbelichtung ihrer Unterseite 22a. Bei diesem Vorgang wurden folglich nacheinander die Oberseite und dann die Unterseite der Platte 22 behandelt, womit der Belichtungsvorgang ganz abgeschlossen ist.
  • Zum Halten der Platte an den Bezugsflachen 16a und 14a der Tische 16 und 14 sind diese vorzugsweise mit Saugmitteln, in der Zeichnung als Düsen 24 und 26 schematisch dargestellt, ausgerüstet, die jeweils in die Bezugsflächen des oberen und unteren Tisches münden. Diese Saugmittel werden weiter unten näher beschrieben. Es könnten auch andere Mittel zum Halten der Platte auf der Bezugsfläche des Tisches eingesetzt werden, wie zum Beispiel mechanische oder magnetische Mittel. Die Lösung mit den Saugmitteln scheint jedoch die bessere zu sein.
  • Zum Anheben der Platte 22 vom unteren Tisch 16 zum oberen Tisch 14 ist der untere Tisch 16 mit Mitteln zum Anheben, die vorzugsweise aus senkrecht verschiebbaren Mikro-Hubzylindern 28 bestehen, ausgerüstet. Bei Betätigung der Mikro-Hubzylinder kann die Platte an ihrer Unterseite ganz angehoben werden, um ihre Oberseite an der Bezugsfläche 14a des oberen Tisches 14 zum Anliegen zu bringen. Im nicht aktivierten Zustand sind die Mikro-Hubzylinder im Verhältnis zur Bezugsfläche eingezogen. Es könnten auch mit dem oberen Tisch fest verbundene magnetische Mittel oder vom unteren Tisch erzeugte Druckluftstrahlen zum Anheben der Platte vom unteren Tisch aus bis zum oberen Tisch eingesetzt werden. Weiterhin könnten mechanische Mittel außen am unteren Tisch vorgesehen sein. Die Lösung mit den Mikro-Hubzylindern scheint jedoch die bessere zu sein.
  • In 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform des unteren Tisches 16 dargestellt, wobei insbesondere die Bezugsfläche 16a des Tisches zu sehen ist. 2 zeigt das Ende der in parallelen Reihen angeordneten Saugdüsen 24. Die Saugdüsen sind vorzugsweise so ausgeführt, daß die Saugwirkung unterbrochen wird, wenn der Düsenausgang nicht von einem Teil des anzuhebenden Gegenstandes verschlossen ist. In 2 sind ferner die Enden der Mikro-Hubzylinder 28 dargestellt, die ebenfalls in parallel zu den Saugdüsen verlaufenden Reihen angeordnet sind.
  • Wichtig dabei ist, daß die Saugdüsen gleichmäßig auf der Bezugsfläche verteilt sind, einen kleinen Öffnungsdurchmesser haben und in großer Zahl vorhanden sind. Somit wird die Platte einerseits durch die Steuerung der Düsen gleichmäßig auf der Bezugsfläche gehalten. Andererseits wird die Planheit der Bezugsfläche durch den kleinen Durchmesser der Düsen kaum beeinträchtigt. Auch die Enden der Mikro-Hubzylinder sind von kleinem Querschnittsdurchmesser, und die Mikro-Hubzylinder sind in großer Zahl vorhanden und gleichmäßig verteilt. Somit wird die Platte, auch wenn sie dünn ist, beim Anheben streng plan gehalten, bis sie an der unteren Bezugsseite des oberen Tisches 14 zum Anliegen kommt. In dieser Position wird die Platte von den Saugdüsen des oberen Tisches 14 an der unteren Bezugsseite des oberen Tisches unter Beibehaltung der Planheit der Platte gehalten.
  • 3 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des unteren Tisches 16 mit den Mikro-Hubzylindern 28 und den Saugdüsen 24.
  • Wie aus 4 deutlich hervorgeht, umfaßt der Tisch 16 einen oberen Teil 50, der die Bezugsfläche 16a bildet und den Saugdüsen 24 zugeordnete Löcher 52 aufweist. Er umfaßt weiterhin einen unteren Teil 54 mit Positionieraussparungen 56 und Saugleitungsnetz.
  • Die Aussparung kommuniziert mit einer im unteren Teil 54 vorgesehenen Öffnung 58, die mit einer Vakuumpumpe 60 verbunden ist.
  • 5 zeigt einen Mikro-Hubzylinder 28, dessen Schaft 64 verschiebbar in einer Aussparung 66 des oberen Teils des Tisches gelagert ist. Der Schaft 64 endet in einem Kopf 68, der vorzugsweise aus PVC hergestellt ist, um Beschädigungen der Leiterplatte zu vermeiden. In 5 ist der Kopf 68 in ausgeschobener Position dargestellt.

Claims (4)

  1. Vorrichtung zum Befördern und Halten einer doppelseitigen Platte (22), insbesondere einer Platte für eine gedruckte Schaltung, dadurch gekennzeichnet, daß sie folgendes umfaßt: – einen unteren Tisch (16), der eine ebene horizontale obere Bezugsfläche aufweist, um die Unterseite der Platte aufzunehmen, – einen oberen Tisch (14), der eine ebene horizontale untere Bezugsfläche aufweist, um die Oberseite der Platte aufzunehmen; und – Mittel zum Verschieben (18, 20), um die Tische getrennt jeweils in zwei horizontalen Ebenen zu verschieben; wobei jeder der Tische mit steuerbaren nichtmechanischen Mitteln (24) versehen ist, um eine Seite der Platte auf der Bezugsfläche des Tisches zu halten, wenn die Mittel zum Halten aktiviert sind; – wobei die Vorrichtung des weiteren steuerbare Mittel zum Anheben (28) der Platte umfaßt, wobei die Mittel zum Anheben nicht von der Bezugsfläche eines Tisches hervorstehen, wenn sie sich in einem nicht aktivierten Zustand befinden, und sie geeignet sind, die Platte an die Bezugsfläche des oberen Tisches anzulegen, wenn sie aktiviert sind.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Halten Mikro-Saugdüsen sind, die in die Bezugsfläche des Tisches münden und gleichmäßig auf der Fläche verteilt sind.
  3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Anheben Mikro-Hubzylinder sind, die gleichmäßig in der Bezugsfläche des unteren Tisches angeordnet sind, wobei jeder Mikro-Hubzylinder einen in rechtwinkliger Richtung zu der Bezugsfläche beweglichen Schaft umfaßt, wobei die Schäfte in nicht-aktivierter Position in Bezug auf die Bezugsfläche vollständig zurückspringend sind.
  4. Vorrichtung zum Belichten von doppelseitigen Platten für gedruckte Schaltungen mittels einer Strahlungsquelle, dadurch gekennzeichnet, daß sie folgendes umfaßt: – eine obere Einheit (12) zur Emission der Strahlung; – eine untere Einheit (10) zur Emission der Strahlung, die in Bezug auf die obere Einheit zur Emission in horizontaler Richtung versetzt ist; und – eine Vorrichtung zum Befördern einer Platte, die zwischen der oberen und der unteren Einheit zur Emission nach einem der Ansprüche 1 bis 3 angeordnet ist, – wobei die Mittel zum Verschieben gesteuert werden, um den unteren Tisch getrennt zwischen der Beförderungsvorrichtung und der oberen Einheit zur Emission und den oberen Tisch zwischen der Beförderungsvorrichtung und der unteren Einheit zur Emission zu verschieben.
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