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Diese
Erfindung betrifft lipasekatalysierte Veresterung von Fischölen.
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Es
ist auf dem Fachgebiet bekannt, Ölprodukte
verschiedener Arten, einschließlich
Fischölen,
mit Hilfe von Lipasekatalysatoren zu raffinieren deren Spezifität unter
den verwendeten Raffinierungsbedingungen die Wiedergewinnung eines
gewünschten
Produktes erhöht.
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Zum
Beispiel offenbarten wir in PCT/WO95/00050 ein Verfahren zur Behandlung
einer Ölzusammensetzung,
die gesättigte
und ungesättigte
Fettsäuren
in Form von Triglyzeriden enthält,
bei den Umesterungsreaktionsbedingungen mit einem C1-6-Alkohol, wie Ethanol,
unter im Wesentlichen wasserfreien Bedingungen in Gegenwart einer
Lipase, die aktiv ist, um vorzugsweise die Umesterung der gesättigten
und einfach ungesättigten
Fettsäuren
zu katalysieren. Mit den bevorzugten Lipasen, Pseudomonas sp.-Lipase
PSL) und Pseudomonas fluorescens-Lipase (PFL) war es möglich, aus
Fischölquellen
Konzentrate herzustellen, die mehr als 70 Gewichtsprozent (Gew.-%)
der geschäftlich
und therapeutisch wichtigen mehrfachungesättigten ω-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure, C20:5)
und DHA (Docosahexansäure,
C22:6) in Form von Glyzeriden enthalten.
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Es
gibt viele Beispiele in der Literatur und Patentliteratur, die die
Verwendung von Lipasen beschreiben, um EPA und/oder DHA in Fischöl durch
Hydrolyse zu konzentrieren, einschließlich WO-A-98/18952.
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Mehrere
lipasekatalysierte Raffinationsverfahren haben Glyzerin verwendet.
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Beispielsweise
lehrt JP 62-91188 (1987) ein Verfahren zur Herstellung von Glyzeriden
von mehrfach ungesättigten
Fettsäuren
(PUFA), wobei die PUFA als freie Säure oder Ester mit Glyzerin
in Gegenwart einer hitzebeständigen
Lipase umgesetzt wird. Die Fettsäurezusammensetzung
des so erhaltenen Glyzeridproduktes ist im Wesentlichen dieselbe
wie beim Ausgangs-PUFA.
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WO91/16443
offenbart ein Verfahren zur Umwandlung von PUFA in Triglyzeride.
Die freien Fettsäuren,
zum Beispiel Gemische aus EPA und DHA, werden mit etwa stöchiometrischen
Mengen Glyzerin in Gegenwart einer Lipase, besonders Candida antarctica,
unter im Wesentlichen wasserfreien, organisches Lösungsmittel-freien,
erhöhten
Temperaturbedingungen mit ununterbrochenem Entfernen von Wasser
und flüchtigen
Alkoholen umgesetzt. Wir sind uns im Klaren, dass es in diesem Verfahren
wenig oder keine Unterscheidung zwischen EPA und DHA gab.
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In
einem Aufsatz in Int. J. Food Sci. Technol. (1992), 27, 73–76, beschreiben
Lie und Molin die Veresterung eines Fischölfettsäurekonzentrates mit Glyzerin
unter Verwendung von drei verschiedenen Lipasen, einschließlich MML.
Unter den verwendeten Bedingungen (5% Wasser) erhielten sie eine
freie saure DHA-abgereicherte
Fraktion freier Fettsäuren
(etwa 50% des Ausgangsmaterials) und eine Glyzeridfraktion mit demselben
EPA-Gehalt wie das ursprüngliche
Fischölkonzentrat.
Folglich wurde etwas Selektivität
beobachtet.
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Ein
Aufsatz von Myrnes et al. in JAOCS, Bd. 72, Nr. 11 (1995), 1339–1344 offenbart
eine organisches Lösungsmittel-freie,
lipasekatalysierte Glyzerolyse von Fischölen. Eine Vielzahl von verschiedenen
Lipasen wird geprüft,
und die Umsetzungen werden bei niedrigen Temperaturen (12°C oder weniger)
in Gegenwart von verhältnismäßig hohen
(3,6%) Mengen Wasser laufengelassen. Analyse der so erhaltenen Monoglyzeridfraktion
zeigte in einigen Fällen
gute Selektivität
zwischen ungesättigten
und gesättigten
Fettsäuren,
aber keine wesentlichen Unterschiede zwischen einzelnen PUFA.
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Moore
et al. in JAOCS, Bd. 73, Nr. 11 (1996), 1409–1414 lehren die Hydrolyse
eines Fischöls
in Gegenwart von Candida rugosa-Lipase (CRL), um getrennte DHA-angereicherte und
EPA-angereicherte Fraktionen zu erzeugen.
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Anschließend wird
die EPA-angereicherte Fraktion freier Fettsäuren mit Glyzerin in Gegenwart
von Rhizomucor miehei-Lipase (MML) wiederverestert.
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Ein
Aufsatz von McNeill et al. in JAOCS, Bd. 73, Nr. 11 (1996), 1403–1407 offenbart
eine MML-katalysierte Veresterung eines n-3-PUFA-Konzentrates mit
stöchiometrischen
Mengen Glyzerin bei 55°C
mit ununterbrochenem Entfernen von Wasser. Die so erhaltene Triglyzeridfraktion
enthielt dieselbe Menge DHA wie die Beschickung.
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Schließlich werden
WO96/37586 und WO96/37587 erwähnt.
Beispiel 3 von WO96/37586 offenbart ein Verfahren, bei welchem ein
Konzentrat freier Fettsäuren,
das aus Chilenischem Fischöl
stammt, das (nach Lösungsmittelfraktionierungen
von Natriumsalzen) 25% EPA und 18% DHA umfasst, unter Verwendung
einer immobilisierten Candida rugosa-Lipase (CRL) in Gegenwart von
10% Wasser bei 35°C
direkt mit Glyzerin verestert wurde. Nach 120 Stunden hatte der
Umfang der Umwandlung etwa 60% erreicht. In dem erhaltenen Glyzeridgemisch
enthielten die Triglyzeride 28,2% EPA und 3,8% DHA und die Monoglyzeridfraktion
wies 28,9% EPA und 4,5% DHA auf. Die restlichen freien Fettsäuren umfassten
23,2% EPA und 31,5% DHA. Dieses zeigt gute Selektivität zwischen
EPA und DHA an.
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Im
Gegensatz dazu zeigt in den Beispielen 1 und 2 die MML-katalysierte
Wiederveresterung einer Fraktion freier Fettsäuren mit Glyzerin keine wesentliche
Selektivität
zwischen EPA und DHA.
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Die
Offenbarung von WO96/37587 ist der von WO96/37586 ähnlich.
Die Beispiele 1, 4, 6 und 8 zeigen die Glyzerolyse von PUFA mit
MML ohne irgendeine Unterscheidung zwischen EPA und DHA.
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Es
ist ersichtlich aus dieser, auf keinen Fall vollständigen Diskussion
des Stands der Technik, dass umfangreiche Forschung durchgeführt worden
ist, um lipasekatalysierte Verfahren zum Isolieren derartiger geschäftlich wichtiger
PUFA als EPA und DHA aus Zusammensetzungen, wie Fischölen, die
sie in verhältnismäßig niedrigen
Konzentrationen enthalten, zu entwickeln.
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Wir
haben jetzt ein lipasekatalysiertes Verfahren zur Herstellung von
Konzentraten von EPA und von DHA durch die direkte Veresterung von
freier Fettsäure
aus Fischöl
entdeckt, welches durch Auswahl der Lipase ermöglicht, den EPA-/DHA-Gehalt
des so erhaltenen Konzentrates einzustellen, um den verschiedenen Kundenbedürfnissen
zu entsprechen.
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Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Veresterung einer
Fischölzusammensetzung
bereit, die EPA und DHA als freie Fettsäuren enthält, um eine Fraktion freier
Fettsäure
zu erzeugen, die in mindestens einer dieser Fettsäuren im
Vergleich zur Ausgangszusammensetzung angereichert ist, die den
Schritt des Umsetzens der Fischölzusammensetzung
mit Glyzerin in Gegenwart eines Lipasekatalysators unter vermindertem
Druck und im Wesentlichen organisches Lösungsmittel-freien Bedingungen,
und des Wiedergewinnens einer Fraktion freier Fettsäuren, die
in mindestens einem von EPA und DHA angereichert ist, umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Entdeckung, dass Glyzerin als
hervorragendes Substrat für eine
lipasekatalysierte direkte Veresterung von freien Fettsäuren aus
Fischöl
dienen kann, vorausgesetzt, dass bestimmten kritischen Reaktionsbedingungen
gefolgt wird. Diese Feststellung war angesichts der vorherigen Forschung
unter Verwendung von Glyzerin, das sich auf das Vorstehende bezog, überhaupt
nicht erwartet worden. Die Hauptveresterungsreaktion kann durch
die folgende Gleichung schematisch dargestellt werden, wobei der
Lipasekatalysator Rhizomucor miehei (MML) ist:
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Das
Produkt enthält
auch andere Arten von EPA-angereicherten Glyzeriden, die in der
schematischen Gleichung nicht gezeigt sind.
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Wie
nachstehend ausführlicher
diskutiert und in Beispiel 8 veranschaulicht wird, kann die Auswahl
des Lipasekatalysators das Wesen des Produktes entscheidend beeinflussen.
Im Fall von MML, die im veranschaulichten Reaktionsschema verwendet
wird, ist das Produkt eine DHA-angereicherte Fraktion freier Fettsäuren und
eine EPA-angereicherte
Glyzeridfraktion.
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Ein
wesentliches Merkmal des vorliegenden Verfahrens ist, dass es die
Tatsache ausnutzt, dass die Selektivität einer Lipase in Richtung
einzelner Fettsäuren
größer ist,
wenn sie in Form von freien Säuren
anstatt als Glyzeride vorliegen, weil Komplikationen bezüglich Lipaseregioselektivität oder Positionsselektivität vermieden
werden. Überraschenderweise
ist die Umsetzung mit Glyzerin weit weniger erfolgreich, wenn die EPA
und DHA als Ester anstatt als freie Säuren vorliegen, wie in Beispiel
10 (Vergleich) nachstehend gezeigt.
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Die
Verwendung von Glyzerin gemäß der vorliegenden
Erfindung als Substrat hat den weiteren Vorteil, dass es die Trennung
des Glyzerids und der Produktfraktionen freier Fettsäuren durch
Molekulardestillation unterstützt.
Es wird angenommen, dass der Grund dafür ist, dass die Ester eines
dreiwertigen Alkohols, wie Glyzerin, weniger flüchtig sind als ähnliche
Ester von kurzkettigen Alkoholen, wie Methanol, Ethanol und Propanol.
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Es
ist festgestellt worden, dass die relativen Mengen von Glyzerin
wichtig sind, um die Veresterungsreaktion erfolgreich zu machen.
Vorzugsweise sollte ein molares Verhältnis von Glyzerin zu den freien
Fettsäuren
in der Ausgangszusammensetzung von 1:1,5 bis 1:3, stärker bevorzugt
von 1:1,5 bis 1:2,5 verwendet werden. In unserer experimentellen
Arbeit haben wir bis jetzt festgestellt, dass ein molares Verhältnis von
etwa 1:2 von Glyzerin zu den Fettsäuren optimal ist (entsprechend
einem Verhältnis
von verfügbaren
Hydroxylresten zu freien Fettsäuren
von 1,5:1).
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Es
ist wesentlich, dass die Veresterungsreaktion bei vermindertem Druck
durchgeführt
werden sollte, um Wasser aus dem Reaktionssystem zu entfernen, wenn
es erzeugt wird. Dieses ist erforderlich, um die Umsetzung irreversibel
zu machen, wodurch es möglich
gemacht wird, hohe Wiedergewinnungen der gewünschten EPA-/DHA-Produkte zu erhalten.
Folglich wird die Veresterung allgemein bei einem Druck von unter
6665 Pa und normalerweise von unter 1.333 Pa durchgeführt, z.B.
von 133,3–1.333
Pa, obwohl wir die überraschende
Beobachtung gemacht haben, dass die verringerten Druckbedingungen
für optimale
Lipaseaktivität
zu einem gewissen Maß von
der verwendeten bestimmten Lipase abhängig ist. Folglich kann es
in einigen Fällen vorteilhaft
sein, einen Druck von 1,333 bis 133,3 Pa zu verwenden, und in den
Beispielen, welche folgen, berichten wir von hervorragenden Ergebnissen
mit Drücken
von höchstens
1,333–13,33
Pa. Die optimalen Niederdruckbedingungen für die bestimmte Lipase, die
verwendet wird, können
selbstverständlich
durch routinemäßige Experimente
leicht bestimmt werden.
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Organische
Lösungsmittel
sollten im vorliegenden Verfahren, anders als bei vielen Systemen
auf Lipasebasis nach dem Stand der Technik, fehlen, weil organische
Lösungsmittel
flüchtig
sind und unter Vakuumbedingungen verdampfen.
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Die
Temperatur, bei welcher die Veresterungsreaktion durchgeführt wird,
ist abhängig
von der Fischölzusammensetzung,
die behandelt wird, sowie von der Lipase, die verwendet wird. Es
ist wünschenswert,
dass die Viskosität
der Fischölzusammensetzung
niedrig genug sein sollte, um zu ermöglichen, dass die Zusammensetzung
während
der Umsetzung ausreichend gerührt
wird, und aus diesem Grund ist es häufig erforderlich, Temperaturen
von mindestens 20°C
zu verwenden. Auf der anderen Seite sind zu hohe Temperaturen nicht
wünschenswert,
weil hohe Temperaturen gegen die kinetische Auflösung arbeiten, auf welcher
die Fettsäurelipase-Unterscheidung
basiert, und auch weil die EPA und DHA durch verlängerte Einwirkung
von hohen Temperaturen zerstört
werden können,
während
auch Lipasen gegenüber
hohen Temperaturen intolerant sind. Beim Denken an Faktoren wie
diese ist es allgemein bevorzugt, innerhalb des Bereichs von 20–40°C, häufig am
meisten bevorzugt bei 37–40°C zu arbeiten,
obwohl Temperaturen von 0– 20°C für Fischölzusammensetzungen
mit hohem EPA- und/oder DHA-Gehalt verwendet werden können, wobei
die Zusammensetzung bei diesen niedrigen Temperaturen genügend flüssig bleibt,
und umgekehrt können
höhere
Temperaturen im Bereich von 40–70°C für derartige
stabile immobilisierte Lipasen wie MML und CAL möglich sein.
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Das
Ausgangsmaterial für
das vorliegende Verfahren kann jede Zusammensetzung einer Fischquelle sein,
die EPA und DHA in Form freier Säure
enthält.
Eine derartige Zusammensetzung kann durch Verseifung von Rohfischölen, z.B.
mit Natriumhydroxid, gefolgt von der Ansäuerung mit z.B. Schwefelsäure gemäß Standardverfahren,
die denen in den Fischöl-Verarbeitungsindustrien
bekannt sind, erhalten werden. Typischerweise enthalten die Zusammensetzungen
einen Gesamtgehalt von EPA und DHA in Form freier Säure von
15–35 Gew.-%,
vorzugsweise 25–35
Gew.-%. Fischöle,
welche reich an DHA sind, wie Thunfischöl, das etwa 5 Gew.-% EPA und
25 Gew.-% DHA enthält,
sind zur Herstellung von DHA-Konzentraten durch das Verfahren der
vorliegenden Erfindung besonders geeignet, während Fischöle, die reich an EPA sind (zum
Beispiel Sardinenöl
mit etwa 18 Gew.-% EPA und 12 Gew.-% DHA) und Chilefischöl (20 Gew.-%
EPA und 7 Gew.-% DHA), besonders geeignete Ausgangsmaterialien zum
Herstellen von EPA-Konzentraten sind. Jedoch ist es ein Vorteil
der vorliegenden Erfindung, dass preiswertere Fischöle mit niedrigerem
Gesamt-EPA- und
DHA-Gehalt, wie Heringsöl
(etwa 6 Gew.-% EPA und etwa 8 Gew.-% DHA) als Ausgangsmaterialien
für die
Erzeugung von EPA- und/oder DHA-angereicherten Fraktionen durch
das Verfahren dieser Erfindung verwendet werden können, wie
in den Beispielen gezeigt wird, welche später in dieser Beschreibung
folgen.
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Wie
vorher in dieser Beschreibung erwähnt, ist es ein Merkmal des
vorliegenden Verfahrens, dass es möglich ist, das Wesen der angereicherten
Fraktionen durch die Wahl der verwendeten Lipase zu variieren. Zum
Beispiel werden die folgenden Wirkungen mit den vermerkten Lipasen
beobachtet:
- i. eine DHA-angereicherte Fraktion
freier Fettsäuren
und eine EPA-angereicherte Glyzeridfraktion wird mit Rhizomucor
meihei-Lipase (MML), Mucor javanicus- Lipase (MJL) und Aspergillus niger-Lipase
(ANL) erhalten; und
- II. eine EPA/DHA-angereicherte Fraktion freier Fettsäuren und
eine Glyzeridfraktion, die an gesättigten Fettsäuren angereichert
ist, wird mit Pseudomonas sp. – Amano
AK (PSL), Pseudomonas fluorescens – Amano PS (PFL), des Rhizopus
oryzae-Amano F (ROL) und Humicula Lanuginosa – Amano CE (HLL) erhalten.
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Diese
Fähigkeit,
das Wesen des Produktes durch geeignete Auswahl des Lipasekatalysators
zu variieren, hat den Vorteil, dass die Durchführung des Verfahrens eingestellt
werden kann, um zu den besonderen Kundenbedürfnissen zu passen. Zum Beispiel
kann ein Kunde ein DHA-Konzentrat für ergänzende Säuglingsnahrung benötigen, während ein
anderer Kunde ein gemischtes EPA-/DHA-Konzentrat zur Herstellung
eines Gesundheitsproduktes benötigen
kann, aber den Erfordernissen beider Kunden kann einfach durch Ändern der
verwendeten Lipasekatalysatoren entsprochen werden.
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Selbstverständlich können dennoch
mehr Möglichkeiten
zum Einstellen der Zusammensetzung des Endproduktes durch Durchführen des
Verfahrens in zwei oder mehreren Stufen bestehen, wobei verschiedene Lipasekatalysatoren
in verschiedenen Stufen verwendet werden.
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Die
bevorzugten Lipasen für
das vorliegende Verfahren sind Rhizomucor miehei (MML), welche stark zwischen
EPA und DHA unterscheidet; und Pseudomonas-sp. PSL), welche zwischen
EPA und DHA auf der einen Seite und den restlichen Fettsäuren in
Fischenölen
auf der anderen Seite unterscheidet.
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Es
ist bevorzugt, mindestens im industriellen Maßstab, eine immobilisierte
Form der ausgewählten
Lipase zu verwenden, weil festgestellt wurde, dass nicht nur Immobilisierung
häufig
die Aktivität
des Enzyms, besonders mit sehr geringen Drücken, in der Größenordnung
von 1,333 bis 133,3 Pa erhöht,
sondern sie auch seine Stabilität
verbessert und seine Wiedergewinnung unterstützt, welches alle Faktoren
sind, welche die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens beeinflussen.
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Ausreichend
von der Lipase sollte verwendet werden, um die gewünschte Veresterungsreaktion
zu bewirken. Bei unserer Arbeit mit immobilisiertem MML haben wir
etwa 10 Gew.-% des immobilisierten Produktes, bezogen auf den Gehalt
von Fettsäuren
in der Fischzusammensetzung, die behandelt wird, verwendet, welches
einer Konzentration von MML von etwa 1 Gew.-% (das im Handel erhältliche
immobilisierte MML betrug etwa 10% Lipase und 90% Träger) entspricht.
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Im
Gegensatz dazu haben wir bei Verwendung von nicht-immobilisierten
Lipasen Lipasekonzentrationen von 10 Gew.-% des Fettsäuregehalts
verwendet.
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Im
Anschluss an die Beendigung der Veresterungsreaktion wird das Produkt
durch Molekulardestillation in Fraktionen getrennt, die hauptsächlich freie
Fettsäuren
beziehungsweise Glyzeride enthalten.
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Der
Molekulardestillationsschritt zum Trennen der Fraktion freier Fettsäuren aus
der Glyzeridfraktion kann bei einer Temperatur durchgeführt werden,
die im Bereich von 100–200°C liegt,
aber normalerweise im Bereich von 140–180°C liegt. Sein Erfolg hinsichtlich
des erreichbaren Verhältnisses
von Rückstand/Destillat hängt vom
Vakuum ab. Das Vakuum kann in Abhängigkeit von Faktoren, wie
den flüchtigen
Komponenten, die im Gemisch vorliegen, variieren. Es liegt allgemein
im Bereich von 1·10–4–1·10–2 mbar,
aber ein Fachmann kann die Kombination des erreichbaren Vakuums,
welches in einigen Fällen
außerhalb
des erwähnten
Bereichs liegen kann, und einer geeigneten Temperatur verwenden,
um das gewünschte
Endergebnis zu erreichen.
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Selbstverständlich kann
das Produkt von einer ersten lipasekatalysierten Veresterung dann
in einer oder mehreren nachfolgenden lipasekatalysierten Veresterungen
unter Verwendung derselben oder einer anderen Lipase weiter konzentriert
werden.
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Die
Fraktion freier Säuren,
welche am Schluss des Verfahrens erhalten wird, kann entweder als
solche verwendet werden, oder, wenn ein Produkt in Form der freien Säure für die beabsichtigte
Verwendung nicht annehmbar ist, dann kann sie zuerst in Ethylester,
Glyzerid oder eine andere annehmbarere Form durch jedes geeignete
Verfahren umgewandelt werden.
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Ebenfalls
kann diese Fraktion, wenn die getrennte Glyzeridfraktion EPA oder
DHA in wirtschaftlich lohnenden Konzentrationen enthält, auch
weiterer Behandlung, zum Beispiel Hydrolyse mit wässrigem
Alkali, um freie Säuren
zu erzeugen, oder Veresterung mit Ethanol unterzogen werden, um
Ethylester der Fettsäuren
zu erzeugen. Die so erzeugte Fraktion freier Fettsäuren oder
Ethylester kann dann, wenn gewünscht,
z.B. durch Molekulardestillation weiter konzentriert werden.
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Das
Veresterungsverfahren der vorliegenden Erfindung weist mehrere Vorteile
auf, welche es besonders zur Industrialisierung geeignet machen.
Die Fähigkeit,
die Zusammensetzung der Produkte, besonders durch Auswahl des Lipasekatalysators
einzustellen, ist bereits erwähnt
worden, aber weitere Vorteile, welche das Verfahren geschäftlich attraktiv
machen, schließen
ein:
- i. die hohen Ausbeuten der hochkonzentrierten
EPA-, DHA- oder EPA- + DHA-Produkte,
welche hergestellt werden können,
- ii. das Fehlen aller organischer Lösungsmittel, das folglich nicht
nur die Reinigungsprobleme verhindert, welche die Gegenwart derartiger
Lösungsmittel
häufig
verursachen kann, sondern auch die Größe des Verfahrens verringert,
welches wirtschaftlich (geringerer Energiebedarf usw.) wichtig ist,
- iii. die Fähigkeit,
immobilisierte Lipasekatalysatoren in mehreren, möglicherweise
bis zu 20 oder mehr, aufeinanderfolgenden Läufen wiederzuverwenden, was
folglich erneut dazu beiträgt,
die Kosten niedrig zu halten,
- iv. die Fähigkeit,
jede geeignete Fischölzusammensetzung
zu verwenden, welche die mehrfachungesättigten Fettsäuren von
Interesse enthält,
und
- v. die gesamte Einfachheit der Veresterung und der nachfolgenden
Trennungsverfahren.
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Die
Erfindung wird durch die Beispiele, welche folgen, und bei welchen
Flächenanteile
in % durch GLC-Analyse erhalten werden, veranschaulicht.
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Beispiel 1
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In
diesem Experiment wurde ein Hydrolyseprodukt von Heringsöl, das einen
Flächenanteil
von 5,6% EPA und einen Flächenanteil
von 8,0% DHA (in beiden Fällen
als freie Säure)
enthält,
mit Glyzerin in Gegenwart der Rhizomucor miehei-Lipase (MML; Novo's Lipozyme) umgesetzt.
Die Veresterungsbedingungen waren:
MML: | Dosierung
von 10 Gew.-%, bezogen auf das Fettsäuresubstrat |
Glyzerin: | 1 Äquivalent
pro zwei Äquivalente
freier Fettsäuren (stöchiometrischer Überschuss
von Hydroxylresten von 1,5) |
Temperatur: | 40°C |
Druck: | 1,333
bis 13,33 Pa |
organisches
Lösungsmittel: | kein |
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Das
experimentelle Verfahren war wie folgt. Zu freien Fettsäuren aus
Heringsöl
(10 g; Molekulargewicht ungefähr
290 g/mol; ungefähr
34,5 mmol) und Glyzerin (1,56 g; Molekulargewicht 92,1 g/mol; 17,3
mmol) wurde immobilisierte Mucor miehei-Lipase (Novo's Lipozyme, 1,0 g)
zugefügt.
Das Gemisch wurde bei 40°C auf
einer Magnetrührerheizplatte
unter einem ununterbrochenen Vakuum von 1,333 bis 13,33 Pa leicht
gerührt. Das
flüchtige
Wasser, das während
des Fortschreitens der Umsetzung erzeugt wurde, wurde ununterbrochen in
eine Flüssigstickstoffkühlfalle
kondensiert.
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Titration
wurde verwendet, um das Fortschreiten der Umsetzung zu überwachen.
Nach der ausgewählten
Zeit wurde die Umsetzung durch Abtrennen des Enzyms durch Filtration
eingestellt. Fraktionierung wurde durch präparative TLC an Kieselgel durchgeführt, und
jede Lipidfraktion wurde anschließend nach Methylierung mit
Standardverfahren der GLC Fettsäureanalyse
unterzogen.
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Die
Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 1 dargestellt:
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Tabelle
1 Das
Fortschreiten der direkten Veresterungsreaktion von HO freier Fettsäuren mit
Glyzerin durch MML.
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Nach
7 h bei 80% Umwandlung betrug das DHA-zu-EPA-Verhältnis 6,6:1,
wobei DHA 31% und EPA weniger als 5% der restlichen freien Fettsäuren umfasst.
Die DHA-Wiedergewinnung
betrug 83%. Nach 12 h hatte dieses Verhältnis auf 13:1 und nach 24
h bei 89% Umwandlung auf 27:1 zugenommen, wobei die Wiedergewinnung
von DHA noch nahe 70% lag. Jenseits dieser Menge war deutlich ein
Gleichgewicht erhalten worden.
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Dieses
Experiment zeigt, dass unter Verwendung von MML als Lipase die vorliegende
Erfindung ermöglicht,
dass ein DHA-Konzentrat mit einer hohen Umwandlungsrate hergestellt
wird.
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Beispiel 2 (Vergleich)
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Beispiel
1 wurde wiederholt, aber mit einer verringerten Konzentration von
Glyzerin (3 Äquivalente
freier Fettsäuren
pro Äquivalent
Glyzerin). Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 2 gezeigt:
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Tabelle
2 Das
Fortschreiten der direkten Veresterungsreaktion von HO freier Fettsäuren mit
Glyzerin durch MML bei 40°C
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Wie
bemerkt wird, sind die Ergebnisse dieses Experiments weit weniger
zufriedenstellend als solche, die für das in Beispiel 1 verwendete
2:1-Verhältnis
erhalten werden. Der Grund für
diese Änderung
ist nicht einfach zu erklären.
Er kann die unzureichende Verfügbarkeit
von Hydroxylresten oder eine übermäßige Menge
an Fettsäuren
betreffen, wenn berücksichtigt
wird, dass die Mittelposition von Glyzerin in seiner Teilnahme weit
weniger verfügbar
oder mindestens weit langsamer ist. Die Konsequenz ist, dass das
Gleichgewicht viel zu früh
erreicht wird und es keine wirksame Trennung zwischen EPA und DHA
gibt.
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Beispiel 3
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Beispiel
1 wurde wiederholt, aber die Temperatur, bei welcher die Veresterungsreaktion
durchgeführt wurde,
wurde zwischen 30° und
60°C variiert.
Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 3 dargestellt:
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Tabelle
3 Das
Fortschreiten der direkten Veresterungsreaktion von HO freier Fettsäuren mit
Glyzerin durch MML durch Variieren der Temperatur
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Die
Ergebnisse legen dar, dass 40°C
die Temperatur der Wahl für
diese bestimmten Reaktionsbedingungen ist. Bei 30°C war Rühren schwierig,
welches die schlechteren Ergebnisse bei dieser Temperatur erklärt. Jedoch
ist das vorteilhafte Verhältnis
zwischen DNA und EPA, 8,6:1 bei 60°C, verglichen mit 8,0:1 bei 40°C bemerkenswert,
weil bei dieser Temperatur eine niedrigere Selektivität erwartet
werden würde.
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Beispiel 4
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Beispiel
1 wurde erneut wiederholt, aber das Verhältnis zwischen Glyzerin und
den freien Fettsäuren sowohl
bei 40°C
als auch 60°C
wurde variiert. Die erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle
4 dargestellt:
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Tabelle
4 Das
Fortschreiten der direkten Veresterungsreaktion von HO freier Fettsäuren mit
Glyzerin durch MML durch Variieren des Glyzeringehalts.
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Diese
Ergebnisse bestätigen
die vorhergehende Feststellung, dass ein vorteilhaftes DHA/EPA-Verhältnis, sowie
eine hohe Wiedergewinnung von DHA, bei 40°C mit einem molaren Verhältnis von
1:2 zwischen Glyzerin und freien Fettsäuren erhalten werden kann.
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Beispiel 5
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Dieses
Experiment zeigt die direkte Veresterung einer Zusammensetzung freier
Fettsäuren,
die durch Hydrolyse von Chilefischöl unter Verwendung von MML
als Katalysator erhalten wird.
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Das
Chileöl
umfasste einen Flächenanteil
von 16,8% EPA und einen Flächenanteil
von 12,3% DHA.
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Die
Veresterungsreaktionsbedingungen waren dieselben wie in Beispiel
1. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 5 gezeigt:
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Tabelle
5 Das
Fortschreiten der direkten Veresterungsreaktion von freien Fettsäuren aus
Chileöl
und Glyzerin mit MML.
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Die
Ergebnisse in Tabelle 5 zeigen, dass das Chileöl ein geeignetes Ausgangsmaterial für die wirksame
Trennung sowohl von EPA als auch von DHA mit MML ist. Zum Beispiel
waren nach 28 h Reaktionszeit 86% des Ausgangs-EPA in die Glyzeridfraktion
getrennt worden, wohingegen 78% von DHA in der Fraktion restlicher
Fettsäuren
bleibt, die 50% DHA und 13% EPA umfasst.
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Beispiel 6
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Beispiel
1 wurde unter Verwendung von Rohthunfischöl als Ausgangsmaterial, das
5,0% EPA und 18,2% DHA umfasst, erneut wiederholt. Die Ergebnisse
sind nachstehend in Tabelle 6 angegeben:
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Tabelle
6 Das
Fortschreiten der direkten Veresterungsreaktion von freien Fettsäuren aus
Thunfischöl
und Glyzerin mit MML.
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Wenn
man bedenkt, dass das verwendete Thunfischöl roh war und verhältnismäßig geringe
Mengen DHA enthielt, waren die erhaltenen Ergebnisse hervorragend.
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Beispiel 7
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Beispiel
1 wurde in einem größeren (100
g) Maßstab
wiederholt. Dieselben Bedingungen wie vorher mit einem molaren Verhältnis von
1:2 zwischen Glyzerin und freien Fettsäuren unter Vakuum bei 40°C wurden verwendet.
10% Dosierung von MML wurde verwendet und jede Umsetzung nach 16
Stunden eingestellt. Nach jedem Lauf wurde die Lipase an einem gesinterten
Glastrichter unter einem Strom von Stickstoffatmosphäre abfiltriert.
Wenn erforderlich, wurde die Lipase zwischen den Läufen unter
Stickstoff bei Raumtemperatur gelagert. Die Ergebnisse von zwanzig
aufeinanderfolgenden Läufen
sind in Tabelle 7 angezeigt. Tabelle
7 Die
Ergebnisse der Produktivitätsuntersuchungen
der direkten Veresterungsreaktion von freien Fettsäuren aus Heringsöl und Glyzerin
mit MML.
- a) diese Probe wurde nicht für die Trennung
durch Molekulardestillation gesammelt
- b) diese Probe wurde weder analysiert noch gesammelt für die Molekulardestillation
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Wie
aus Tabelle 7 bemerkt wird, behielt die Lipase ihre Aktivität während der
zwanzig aufeinanderfolgenden Läufe
ohne irgendeine wesentliche Verschlechterung.
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Beispiel 8
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Der
Zweck dieses Experimentes war, darzulegen, dass andere Lipasen als
MML im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können.
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Siebzehn
(17) verschiedene Lipasen oder Lipase-Erzeugungen wurden unter ähnlichen
Reaktionsbedingungen zu solchen geprüft, die in Beispiel 1 verwendet
wurden, aber bei höherem
Druck im Bereich von 133,3 bis 2666 Pa unter Verwendung desselben
Heringsöls
wie in Beispiel 7 und mit einer festgelegten Reaktionszeit von 16
Stunden. Die Titration wurde verwendet, um den Umfang der Umwandlung
zu überwachen. Das Glyzeridgemisch
wurde von den restlichen freien Fettsäuren mit Hilfe präparativer
TLC getrennt, wenn etwas Aktivität
angezeigt wurde und die Fettsäurezusammensetzung
der beiden so erhaltenen Fraktionen durch GLC bestimmt wurde. Die
Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 8 angegeben. Tabelle
8 Ergebnisse
der Verwendung verschiedener Lipasen bei der direkten Veresterungsreaktion
von freien Fettsäuren
aus Heringsöl
und Glyzerin.
- a) Lipase SP 382 von Novo Nordisk.
- b) Lipase SP 435 von Novo Nordisk.
- c) Lipase N con. 05501.
- d) MML wurde zum Vergleich des Umfangs einer Umwandlung eingeschlossen.
Nicht weiter analysiert
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Es
ist interessant, aus der Tabelle zu bemerken, dass die Mucor javanicus-Lipase
(MJL) von Amano unter diesen Bedingungen zwischen EPA und DHA stark
zu unterscheiden scheint und eine hohe Aktivität anzeigte. Ein ähnliches
Verhalten des Unterscheidens zwischen EPA und DHA zugunsten des
EPA wurde auch durch die Aspergillus niger-Lipase (ANL) und auch
die Rhizopus niveus-Lipase (RNL) angezeigt, aber die Aktivität war viel
niedriger. PSL und PFL zeigten unter diesen Bedingungen Aktivität an, ohne
erheblich zwischen EPA und DHA zu unterscheiden. Diese Lipasen sind
deshalb unter diesen Bedingungen zum Konzentrieren sowohl von EPA
als auch von DHA zusammen aus Fischenöl geeignet. Es ist gezeigt,
dass auch LNL, ROL und HLL zum Konzentrieren sowohl von EPA als
auch von DHA in Fischöl
nützlich
sind, weil sie eine hohe Aktivität
anzeigen.
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Im
Gegensatz dazu unterschied die Candida antarctica-Lipase, obwohl
sie eine hohe Aktivität
anzeigt, die mit der von MML vergleichbar ist, zwischen EPA und
DHA in ihrer Aktivität
nicht, noch zeigte sie eine starke Unterscheidung zwischen ihnen
und anderen Fettsäuren,
die in dem Fischöl
vorliegen, an. CAL ist deshalb unter diesen Bedingungen zur Verwendung
nicht geeignet.
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Beispiel 9 (Vergleich)
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Beispiel
8 wurde für
mehrere der Lipasen aber unter Verwendung eines beträchtlich
höheren
Vakuums von 1,333–13,33
Pa wiederholt. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 9 dargestellt:
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Tabelle
9 Das
Fortschreiten der direkten Veresterungsreaktion von freien Fettsäuren aus
Sardinenöl
und Glyzerin unter hohem Vakuum mit verschiedenen Lipasen unter
Verwendung von 2 Äquivalenten
FFA und 1 Äquivalent
Glyzerin nach 24 Stunden bei 40°C.
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Die
Ergebnisse, die in Tabelle 9 gezeigt sind, stehen in ziemlich krassem
Gegensatz zu solchen, die in Tabelle 8 für dieselben Lipasen gezeigt
sind.
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Folglich
war der Umfang der Umwandlung für
alle Lipasen, außer
CAL, viel niedriger, und für
keine der Lipasen gab es eine wesentliche Unterscheidung zwischen
EPA und DHA. Es wird angenommen, dass die geringere Aktivität aller
Lipasen, außer
CAL, vermutlich dem sehr hohen Vakuum zuzuschreiben ist, das zum
Entfernen des wesentlichen Wassergehalts der Lipase mit beträchtlicher
schädlicher
Wirkung auf die Aktivität
der Lipase verwendet wird.
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Beispiel 10 (Vergleich)
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In
diesem Experiment wurden Sardinenölethylester unter Verwendung
mehrerer verschiedener Lipasen direkt mit Glyzerin verestert. Die
Umsetzungen wurden unter Rühren
bei 40°C
24 Stunden lang unter Vakuum unter Verwendung der Lipase bei einer
Konzentration von 10% und von zwei Äquivalenten Ethylester pro Äquivalent
Glyzerin durchgeführt.
Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 10 dargestellt. Der Umfang der
Umwandlung wurde auf die Menge von restlichen Ethylestern, die im
Reaktionsgemisch vorliegen, bezogen.
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Tabelle
10 Die
Ergebnisse des Enzymscreenings für
die Umsetzung von Ethylester aus Sardinenöl mit Glyzerin nach 24 Stunden
bei 40°C.
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Es
ist aus Tabelle 10 ersichtlich, dass die Glyzerolysereaktion hinsichtlich
der Umwandlung viel langsamer ablief als die direkte Veresterung
der freien Fettsäuren
mit Glyzerin. Nur MML zeigte nur beträchtliche Umwandlung an und
die anderen Lipasen zeigten sehr wenig oder keine Aktivität an.
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Dieses
Experiment zeigt, dass Ethylester, obwohl vorteilhafter und leichter
erhältlich
als Ausgangsmaterial, kein bevorzugtes Ausgangsmaterial in dieser
Erfindung darstellen.
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Beispiel 11
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Beispiel
1 wurde unter Verwendung eines semi-raffinierten Thunfischöls, das
5,2% EPA und 24,5% DHA enthält,
als Ausgangsmaterial wiederholt. Die Ergebnisse sind nachstehend
in Tabelle 11 angegeben.
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Tabelle
11 Das
Fortschreiten der direkten Veresterungsreaktion von freien Fettsäuren aus
semiraffiniertem Thunfischöl und
Glyzerin mit MML.
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Es
ist ersichtlich, dass gute Umwandlung, mit wirksamer Unterscheidung
zwischen EPA und DHA erhalten wurde.
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Beispiel 12
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Beispiel
1 wurde unter Verwendung eines Rohfischöls, das 20,0% EPA und 7,2%
DHA enthält,
als Ausgangsmaterial ein weiteres Mal wiederholt. Die Ergebnisse
sind nachstehend in Tabelle 12 gezeigt.
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Tabelle
12 Das
Fortschreiten der direkten Veresterung von freien Fettsäuren aus
Rohfischöl
und Glyzerin mit MML.
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Es
wird aus den Ergebnissen in Tabelle 12 klar, dass Glyzeride eines
hochvorteilhaften EPA-zu-DHA-Verhältnisses mit einer hohen Umwandlungsrate
erhalten wurden. Das veranschaulichte Verfahren könnte deshalb
die Grundlage für
ein Verfahren zur Herstellung eines Konzentrates von EPA bilden.
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Beispiel 13
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Beispiel
1 wurde unter Verwendung freier Fettsäuren aus Thunfischöl (496 g),
das 7,1% EPA und 29,4% DHA umfasst, Glyzerin (79,9 g) und MML (25
g) erneut wiederholt. 68,3% Umwandlung wurde nach 4,5 h erhalten.
Das Glyzeridgemisch umfasste 9,0% EPA und 11,2% DHA, und die restlichen
freien Fettsäuren
umfassten 4,1% EPA und 54,9% DHA. Das Reaktionsgemisch wurde unter
Verwendung einer Leybold KDI,-4 still (Leybold AG, Hanau, Germany)
unter einem Vakuum von 0,3 Pa zu einer Kurzwegdestillation eingeführt. Entgasen
wurde bei 60°C
und eine Vordestillation bei 90°C
durchgeführt
[die Destillation bei 90°C
ergab einen Verlust von nur 6,2% DHA. Der Rückstand der Vordestillation
wurde bei 140°C
destilliert. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 13 dargelegt. Tabelle
13 Ergebnisse
der Kurzwegdestillation des Reaktionsgemisches von direkter Veresterung
von freier Säure
von Thunfischöl
mit Glyzerin unter Verwendung von MML.
- 1) Abkürzungen: D-140 ist das Destillat
bei 140°C,
R-140 ist der Rückstand
von der Destillation bei 140°C.
- 2) Gewichtsprozent von Fraktionen von jeder Destillation einzeln.
- 3) Gewichtsprozent von freien Fettsäuren in jeder Fraktion.
- 4) DHA-Gehalt jeder Fraktion, wie auf den Flächenanteil in Prozent von der
GC-Analyse bezogen.
- 5) Gewichtsprozent von freien Fettsäuren, wie auf Gesamtgewicht
der restlichen freien Fettsäuren
aus der enzymatischen Umsetzung bezogen.
- 6) DHA-Gehalt des Gegenstücks
freier Fettsäuren
jeder Fraktion, wenn auf den Flächenanteil
in Prozent von der GC-Analyse bezogen.
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Wie
aus Tabelle 13 bemerkt werden kann, wurde der Hauptteil der Fettsäuren bei
140°C destilliert (73,3%,
wenn auf den FFA-Gesamtgehalt bezogen), und sie umfassten 52,3%
DHA. Diese Fraktion wurde mit 15% Monoglyzeriden von 3,3% DHA-Gehalt
verunreinigt. Der Rest enthält
noch 23,3% FFA, die 74,1% DHA umfassen. Noch immer, wie aus Tabelle
13 hervorgeht, ist eine gute Anreicherung des DHA-Gehalts freier
Fettsäuren
durch dieses Verfahren erreichbar, wenn es den Molekulardestillationsschritt
anwendet.
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Ein
noch besseres Ergebnis wird erwartet, wenn die Destillation bei
einer höheren
Temperatur von zum Beispiel 150–160°C oder bei
einem besseren Vakuum durchgeführt
wird.