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1. Gebiet
der Erfindung
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Diese
Anmeldung bezieht sich allgemein auf Isolierglaseinheiten und insbesondere
auf eine Isolierglaseinheit mit einem zweifachen Dichtungssystem,
das einen guten Schutz gegen Wasserdampfdurchlässigkeit sowie auch eine verbesserte
strukturelle Einheit schafft.
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2. Technische Überlegungen
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Isolierglas(IG)-Einheiten
kommen bei einer beträchtlichen
Vielfalt von Anwendungen, wie zum Beispiel bei Oberlichtern, Kontrollfenstern
in Hochtemperaturumgebung und Architekturfenstern, zur Anwendung,
um nur einige zu nennen. IG-Einheiten werden typischerweise verwendet,
um eine Wärmeübertragung,
wie zum Beispiel zwischen dem Innen- und Außenbereich eines Gebäudes, zu
reduzieren.
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Eine
typische IG-Einheit wird durch zwei Glasscheiben gebildet, die in
der Nähe
ihrer Kanten durch einen Abstandhalter getrennt sind, um eine Kammer
zwischen den beiden Glasscheiben zu schaffen. Diese Kammer ist typischerweise
mit einer ausgewählten
Isolationsatmosphäre,
wie zum Beispiel Argon, gefüllt,
um die Isoliereigenschaften der IG-Einheit zu verbessern. Ein Dichtungssystem
wird verwendet, um die zwei Glasscheiben mit dem Abstandhalter zu
verbinden. Von dem Dichtungssystem wird erwartet, eine ausreichende strukturelle
Festigkeit zu schaffen, um die Einheit der IG-Einheit aufrecht zu
erhalten und auch um einen ausreichenden Schutz dagegen vorzusehen,
dass die Isolieratmosphäre
aus der Kammer entweicht und/oder dass Wasserdampf von der umgebenden
Atmosphäre
außerhalb
der IG-Einheit in
die Kammer eintritt. Beispiele von herkömmlichen IG-Einheiten sind
offenbart in den US-Patentschriften mit den Nr. 4 193 236, 4 464
874, 5 088 258 und 5 106 663 sowie in einer europäischen Referenz
EP 65510 .
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Die
Festigkeit und Leistung der IG-Einheit hängen sehr stark von dem Dichtungssystem
und dem Typ der Dichtmittel ab, die verwendet werden, um die Glasscheiben
an den Abstandhalter zu befestigen. Die Mehrheit der Dichtmittel,
die gegenwärtig
verwendet werden, können
allgemein in zwei Haupttypen eingeteilt werden: (1) „Strukturelle
Dichtmittel" und
(2) „Dichtmittel
mit einem niedrigen Betrag einer Durchlässigkeitsrate für Feuchtigkeitsdampf
(MVT)".
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Strukturelle
Dichtmittel bilden eine kovalente Bindung zwischen der Glasscheibe
und dem Abstandhalter und unterstützen die strukturelle Intaktheit
der IG-Einheit. Beispiele von strukturellen Dichtmitteln umfassen
thermofixierte Materialien, wie zum Beispiel Polysulfide, Polyurethane
und Silikone. Diese thermofixierten Materialien haben typischerweise
einen relativ hohen „Modul". Wie für den Fachmann
für IG-Einheiten verständlich,
bezieht sich der Ausdruck „Modul" auf das Belastungs-
bzw. Beanspruchungs-Verhältnis
eines Materials, das heißt
die Kraft, die erforderlich ist, um ein Material eine gewisse Strecke
zu strecken oder zu verlängern.
Der Modul wird in herkömmlicher
Weise als die Steigung der Belastungs- bzw. Beanspruchungs-Kurve
definiert und kann in Übereinstimmung
mit ASTM D412 berechnet werden. Je höher der Modulwert, desto mehr
Kraft ist erforderlich, um das Material zu längen oder zu strecken, das
heißt,
desto fester ist das Material. Thermofixierte Materialien, wie Polyurethan,
Polysulfid und Silikon, haben typischerweise Modulwerte in dem Bereich
von mehreren 100 psi. Während
die strukturelle Intaktheit der IG-Einheit verbessert wird, schaffen
typischerweise strukturelle Dichtmittel schlechte MVT-Charakteristiken,
zum Beispiel 10 g/m2/Tag oder größer (wie
in Übereinstimmung
mit ASTM F1249 gemessen) und schaffen auch relativ hohe Gasdurchlässigkeitsraten.
Zum Beispiel haben typischerweise Materialien wie Polyurethan, Polysulfid
und Silikon MTV-Werte jeweils entsprechend in dem Bereich von etwa
15, 25 und 50 g/m2/Tag. Das führt dazu,
dass IG-Einheiten, die lediglich mit herkömmlichen strukturellen Dichtmitteln
gefertigt sind, typischerweise keine kommerziell annehmbaren MVT-Charakteristiken
oder Gasrückhalteeigenschaften
erreichen.
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Auf
der anderen Seite schaffen gewöhnliche
MVT-Dichtmittel, die keine kovalente Bindung mit den Glasscheiben
und/oder dem Abstandhalter herstellen, verbesserte MVT-Charakteristiken,
zum Beispiel weniger als 10 g/m2/Tag, und
verbesserte Gassperrschicht-Tauglichkeiten im Vergleich zu strukturellen
Dichtmitteln, jedoch wird dabei eine schlechtere strukturelle Intaktheit
geschaffen. Beispiele von gewöhnlichen MVT-Dichtmitteln
umfassen thermoplastische Materialien wie zum Beispiel Heißschmelzmaterialien,
zum Beispiel Polyisobutylen (PIB). PIB-Materialien haben typischerweise
einen MVT-Wert von etwa 1,0 g/m2/Tag oder weniger.
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Thermoplastische
Heißschmelzdichtmittel
müssen
typischerweise bei Temperaturen, die 300°F (149°C) überschreiten, angewendet werden.
Diese hohe Anforderung an die Temperaturbeständigkeit kann zu erhöhten Herstellungskosten
führen
aufgrund des höheren
Energieverbrauchs und der Notwendigkeit für eine speziell eingerichtete,
für Hochtemperatur
geeignete Ausrüstung.
Darüber
hinaus haben diese thermoplastischen Materialien typischerweise
einen niedrigeren Modul als die thermofixierten Materialien, das
heißt,
thermoplastische Materialien erfordern weniger Kraft zum Strecken
oder Verlängern
und haben eine Tendenz zum Kaltfließen. Zum Beispiel hat PIB einen
Modulwert von etwa 30 psi (2,1 kg/cm2).
Deshalb sind thermoplastische Dichtmittel abhängig vom Weichwerden, wenn
sie Wärme
ausgesetzt werden, und, wenn sie einer Belastung ausgesetzt werden,
können
sie zur Entlastung fließend
nachgeben oder sich exzessiv verformen. Das führt dazu, dass IG-Einheiten,
die lediglich mit herkömmlichen
thermoplastischen Dichtmitteln hergestellt sind, typischerweise
nicht kommerziell annehmbare strukturelle Charakteristiken schaffen.
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Bei
der Verwendung eines einzelnen Dichtmittels für eine Isolierglaseinheit mit
einem herkömmlichen festen
Abstandhalter entsteht durch die Unterschiede der Dichtungsdicke
in einem Dichtungssystem ein Problem. So ist zum Beispiel die Dicke
(Breite) des Dichtmittels zwischen der Seite des Abstandhalters
und der angrenzenden Glasscheibe (Seitenbereich) geringer als die
Dicke des Dichtmittels, das sich zwischen den Glasscheiben außerhalb
des Abstandhalters (Außenbereich)
befindet. Wenn eine der Glasscheiben sich von dem Abstandhalter
nach außen
bewegt, zum Beispiel aufgrund einer Veränderung im Atmosphärendruck,
ist deshalb der relative Prozentsatz einer Verlängerung für den dünneren Dichtungsabschnitt in
dem Seitenbereich erheblich größer als
der Prozentsatz der Verlängerung
des dickeren Dichtungsabschnitts in dem Außenbereich. Das bedeutet, dass
der dünnere
Dichtungsabschnitt in dem Seitenbereich praktisch die gesamte Belastung
des Dichtungssystems trägt,
was die Ursache für
ein Splittern oder ein vorzeitiges Versagen dieses Dichtungsabschnitts
sein kann.
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Unlängst sind
Versuche unternommen worden, für
einzelne Dichtungsisolierglaseinheiten „Hybrid-Dichtmittel" herzustellen, die
die niedrigen MVT-Charakteristiken
eines thermoplastischen Materials mit den strukturellen Charakteristiken
eines in Wärme
gehärteten
bzw. ausgehärteten
Materials aufweisen. Zum Beispiel offenbart das US-Patent Nr. 5
849 832 ein aus einer Komponente bestehendes Dichtmittel, das ein thermoplastisches
Heißschmelzmaterial
kombiniert, welches mit einem unter Atmosphärenbedingungen aushärteten Polymer
vermischt ist. Die MVT-Charakteristiken dieses Dichtmittels, zum
Beispiel etwa 3,0–4,0 g/m2/Tag, sind besser als die MTV-Charakteristiken
von herkömmlichen,
in Wärme
ausgehärteten
Dichtmitteln, sie sind jedoch noch höher als die Charakteristiken
von thermoplastischen Dichtmitteln, wie zum Beispiel PIB. Da dieses
Dichtmittel darüber
hinaus eine IG-Einheit mit einer strukturellen Intaktheit schafft,
hat es ein Modul von etwa 250 psi (17,5 kg/cm2).
Des Weiteren ist dieses Material härter als herkömmliche
thermoplastische Materialien, das heißt, es hat eine Ausgangshärte größer als
etwa 50 Shore A und eine ausgehärtete
Härte von
größer als
etwa 60 Shore A (wie in Übereinstimmung
mit dem Testverfahren P.1.A. des Verbandes von Herstellern von abgedichteten
Isolierglaseinheiten (SIGMA) gemessen, wobei ein Shore-Messgerät (mit der Maßskala A)
Verwendung findet, welches handelsüblich von der Shore Instrument
Company erhältlich
ist). Aus diesem Grunde löst
dieses Material nicht vollständig
die oben erörterten
Nachteile.
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Als
Alternative zu einzelnen Dichtungssystemen, wurden so genannte „Dual-Dichtungssysteme", das heißt Systeme
mit zwei Dichtungen, entwickelt, um die relativen Vorteile von strukturellen
Dichtmitteln und Dichtmitteln mit niedrigem MVT zu kombinieren.
Ein herkömmliches
System mit zwei Dichtungen verwendet ein thermoplastisches inneres
oder primäres
Dichtmittel mit einem niedrigen MVT, das primär sich an dem Seitenbereich
des Abstandhalters befindet, um die Durchlässigkeit für Feuchtigkeitsdampf in die
Kammer zu verringern. Dieses primäre Dichtmittel schafft eine
geringe oder keine strukturelle Intaktheit für die IG-Einheit. Ein sekundäres, äußeres strukturelles,
in Wärme
ausgehärtetes
Dichtmittel befindet sich in erster Linie auf der Außenseite
des Dichtmittels (Außenbereich),
um den Abstandhalter und die Glasscheiben miteinander zu verbinden,
um die IG-Einheit mit einer strukturellen Intaktheit zu schaffen.
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Jedoch
selbst bei diesen Systemen mit zwei Dichtungen besteht bei normaler
Benutzung bei den Außenkanten
der Glasplatten eine natürliche
Tendenz, aufgrund von Veränderungen
bei den atmosphärischen Bedingungen,
wie Druck, Temperatur, Windlast oder Veränderung der Höhenlage,
sich zu verwinden oder zu verbiegen. Unter diesen Umständen tendiert
die thermoplastische primäre
Dichtung dazu, sich auszudehnen und zusammenzuziehen, und kann sich
von der Glasplatte und/oder von dem Abstandhalter wegbewegen. Dies
kann Risse in dem Dichtungssystem herbeiführen, durch welche Feuchtigkeit
in die Kammer eindringen kann oder durch welche die isolierende
Atmosphäre
aus der Kammer austreten kann.
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Aus
diesem Grunde mag es vorteilhaft sein, ein System mit zwei Dichtungen
für eine
IG-Einheit zu schaffen, die niedrige MVT-Charakteristiken liefert,
aber die auch eine verbesserte strukturelle Ausführung bei herkömmlichen
Dichtungssystemen liefert. Es mag auch wünschenswert sein, wenn das
primäre
Dichtmittel des Dichtungssystems über einen niedrigeren Modulwert
als herkömmliche
strukturelle Dichtmittel oder Hybrid-Dichtmittel verfügt, die
Belastung zu verringern, die typischerweise von den primären Dichtmitteln
getragen wird, die sich an dem Seitenbereich einer IG-Einheit befinden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Eine
Isolierglaseinheit der Erfindung weist eine erste Scheibe aus Glas,
eine zweite Scheibe aus Glas und ein Abstandhaltersystem auf. Das
Abstandhaltersystem weist auf: (i) einen Abstandhalter, der zwischen einer
Innenfläche
der ersten Glasscheibe und einer Innenfläche der zweiten Glasscheibe
angeordnet ist, und (ii) ein Dichtungssystem zum Anheften der Innenflächen der
Glasscheiben an dem Abstandhalter. Das Dichtungssystem, das ein
System mit zwei Dichtungen ist, das zwei getrennte oder einzelne
Dichtungsbereiche hat, weist ein primäres Dichtmittel auf, das enthält: (a)
zumindest ein thermoplastisches Heißschmelzmaterial mit einer
Schmelztemperatur im Bereich von 125°F (52°C) bis 250°F (121°C) und (b) zumindest ein aushärtbares
Material. Wenn das Dichtmittel ausgehärtet ist, bildet es eine kovalente
Bindung zwischen dem Abstandhalter und den Scheiben. Das Dichtmittel
hat eine Ausgangshärte
im Bereich von 25 Shore A bis 45 Shore A und eine Nachhärtungshärte von
zwischen 30 Shore A und 65 Shore A und nach dem Aushärten eine
Durchlässigkeitsrate
für Feuchtigkeitsdampf
von weniger als 2,5 g/m2/Tag und einen Aushärtungsmodulwert
im Bereich von 35 psi (2,5 kg/cm2) bis 100
psi (7 kg/cm2).
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Eine
andere Isolierglaseinheit umfasst eine erste Scheibe mit einer Innenfläche und
einer Außenfläche und
eine zweite Scheibe mit einer Innenfläche und einer Außenfläche, wobei
die Scheiben derart positioniert sind, dass die Innenfläche der
ersten Scheibe der Innenfläche
der zweiten Scheibe gegenüber
liegt. Ein Abstandhalter befindet sich zwischen den ersten und zweiten
Scheiben und ein Dichtungssystem heftet die Scheiben an den Abstandhalter.
Das Dichtungssystem umfasst: (a) das erste oder primäre Dichtmittel,
das ein thermoplastisches Material und ein aushärtbares Material umfasst, und
(b) ein sekundäres
Dichtmittel. Das primäre
Dichtmittel hat eine Durchlässigkeitsrate
für Feuchtigkeitsdampf
von weniger als 2,5 g/m2/Tag und eine Härte nach
dem Aushärten,
die von 30 Shore A bis 65 Shore A reicht, und einen niedrigeren
Aushärtungsmodul
als das sekundäre
Dichtmittel, um die Belastung auf das primäre Dichtmittel zu verringern,
welche auftritt, wenn die IG-Einheit sich verbiegt, wobei der Aushärtungsmodulwert
des primären
Dichtmittels sich über
einen Bereich von 35 psi (2,5 kg/cm2) bis
100 psi (7 kg/cm2) erstreckt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
vorausgehende Zusammenfassung genauso wie die im Folgenden detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungen werden besser verstanden,
wenn sie in Verbindung mit der angehängten Zeichnung gelesen werden.
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1 zeigt
einen Aufriss eines Abschnitts eines Kantenaufbaus einer IG-Einheit mit einem
Dichtungssystem gemäß der Erfindung.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungen
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Wie
hierin verwendet, sollen räumliche
und richtungweisende Begriffe, wie zum Beispiel „innen", „außen", „links", „rechts", „zurück" und dergleichen
sich auf die Erfindung beziehen, wie sie in der Figur gezeigt sind.
Jedoch ist dies so zu verstehen, dass die Erfindung von verschiedenen
Alternativen, Orientierungen und Schrittfolgen ausgehen kann, ohne
die hier offenbarten erfinderischen Konzepte zu verlassen. Entsprechend sind
derartige Ausdrücke
nicht dahingehend als einschränkend
zu betrachten, es sei denn, es ist anderweitig darauf hingewiesen
worden. Des Weiteren sind, anders als in den Betriebsbeispielen
oder wo anderweitig darauf hingewiesen wird, alle Zahlen, die Mengen
von Zutaten, Reaktionsbedingungen und so weiter ausdrücken, die
in der Patentbeschreibung und den Ansprüchen verwendet werden, so zu
verstehen, als wenn sie in allen Fällen durch den Ausdruck „etwa" abgeändert worden
sind. Zusätzlich
sind etwaige numerische Bezugnahmen auf Beträge, es sei denn, sie sind anderweitig
spezifiziert, „gewichtsbezogen". Darüber hinaus
sind alle hierin offenbarten Bereiche so zu verstehen, dass sie
irgendwelche und alle Unterbereiche, die darin subsumiert sind,
umfassen. Zum Beispiel ein Bereich von „1–10" umfasst irgendwelche und alle Unterbereiche
zwischen (und einschließlich)
dem Minimalwert von 1 und dem Maximalwert von 10, das heißt, irgendwelche
und alle Unterbereiche mit einem Minimalwert von gleich bis oder
größer als
1 und einem Maximalwert von gleich bis oder weniger als 10, zum
Beispiel 5,5 bis 10.
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Eine
IG-Einheit 40 gemäß der vorliegenden
Erfindung ist in 1 gezeigt. Die IG-Einheit 40 hat
eine erste Scheibe 44 mit einer Innenfläche 46 und einer Außenfläche 48.
Die erste Scheibe 44 ist von einer zweiten Scheibe 50 beabstandet,
die auch eine Innenfläche 52 und
eine Außenfläche 54 hat.
Die zwei Scheiben 44 und 50 können aus irgendeinem Material
bestehen, das in herkömmlicher
Art und Weise in dem Stand der Technik von IG-Baueinheiten Verwendung
findet, zum Beispiel, jedoch nicht als einschränkend betrachtet, können die
zwei Scheiben 44 und 50 Klarglas sein, zum Beispiel
klares Floadglas, oder eine oder beide von den Scheiben können Buntglas
sein. Das Glas kann vergütet,
gehärtet
sein oder durch Wärmebehandlung
verstärktes
Glas sein und kann unbeschichtetes oder beschichtetes Glas sein.
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Die
Innenfläche 46 der
ersten Scheibe 44 liegt der inneren Fläche 52 der zweiten
Scheibe 50 gegenüber,
und die Innenflächen 46 und 52 sind
einzeln durch ein Abstandhaltersystem 56 mit einem Abstandhalter 58 beabstandet,
der an die beiden Scheiben 44 und 50 mittels eines
Dichtungssystems 60, welches zwei Dichtmittel hat, zum
Beispiel geklebt, befestigt ist. Der Abstandhalter 58 kann
irgendein Typ sein, der in dem Stand der Technik der IG-Einheit
Verwendung findet, wie zum Beispiel ein herkömmlicher fester oder kastenförmiger Abstandhalter,
ein U-förmiger
Abstandhalter oder ein flexibler Abstandhalter. Solche Abstandhalter
sind typischerweise aus Metall gebildet, wie zum Beispiel aus Aluminium
oder 201 oder 304 rostfreiem Stahl und sind in eine herkömmliche
Abstandhalterform gebogen oder geformt. Beispiele von passenden
Abstandhaltern, die aber nicht als einschränkend betrachtet werden, sind
zum Beispiel in den folgenden US-Patentschriften mit den folgenden
Nummern offenbart: 4193 236; 4 464 874; 5 088 258; 5 655 282; 5
675 944; 5177 916; 5 255 481; 5 351 451; 5 501 013 und 5 761 946,
die hier unter Bezugnahme eingeschlossen sind. In der veranschaulichenden
Ausführung,
wie sie in 1 gezeigt ist, jedoch nicht
in Bezug auf die Erfindung als einschränkend betrachtet wird, ist
der Abstandhalter 58 als ein kastenförmiger Abstandhalter dargestellt,
der eine Basis 66 mit einer ersten Seite 72 und
einer zweiten Seite 74 aufweist, die sich von der Basis 66 erstreckt.
Jede Seite 72, 74 schließt eine Außenfläche 76, 78 ein,
die den Innenflächen 46, 52 der
jeweiligen angrenzenden Scheiben 44, 50 gegenüberliegt.
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Die
zwei Scheiben 44 und 50 und das Abstandhaltersystem 56 bilden
eine Kammer 62 oder „einen Todraum" zwischen den beiden
Scheiben 44 und 50. Die Kammer 62 kann
mit einer isolierenden Atmosphäre, wie
zum Beispiel Luft oder Argon oder Kryptongas, gefüllt werden.
Ein herkömmliches
Trockenmittel 64, wie es in dem Stand der Technik geläufig ist,
kann innerhalb des Abstandhalters 58 platziert werden,
so kann zum Beispiel das Trockenmittelmaterial lose sein oder kann
an eine der Innenflächen
des Abstandhalters 58 in beliebiger herkömmlicher
Art festgeklebt werden. Der Abstandhalter 58 kann vorzugsweise
Kanäle
oder Löcher 65 aufweisen,
mittels derer das Trockenmittelmaterial 64 mit dem isolierenden
Gas in der Kammer 62 in Kontakt steht.
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Eine
Beschichtung 70, wie zum Beispiel eine Kontrolleinrichtung
der einfallenden Sonnenstrahlen, zum Beispiel im Hinblick auf einen
niedrigen Emissionsgrad, oder eine photokatalytische Beschichtung
kann auf eine beliebige herkömmliche
Art und Weise, wie zum Beispiel MSVD, CVD, Pyrolyse, Sol-Gel und
so weiter auf eine Fläche,
zum Beispiel eine Innenfläche,
von einer oder mehreren der Scheiben 44 und 50 aufgebracht werden.
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Das
Dichtungssystem 60 der vorliegenden Erfindung ist ein System
mit zwei Dichtungen, welches zwei getrennte oder gesonderte Dichtbereiche
aufweist, das heißt
ein äußeres oder
sekundäres
Dichtmittel 80 und ein inneres oder primäres Dichtmittel 82 mit
einer Dichtmittelzusammensetzung der Erfindung, die verwendet wird,
um das primäre
Dichtmittel 82 zu bilden.
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Das
primäre
Dichtmittel 82 befindet sich prinzipiell in den Seitenbereichen
des Abstandhalters 58, das heißt, dass die Mehrheit des Dichtmittels
sich zwischen einer Seite des Abstandhalters 58 und der
angrenzenden Scheibe 44 oder 50 befindet. Jedoch
anders als herkömmliche
primäre
Dichtmittel, die niedrige MVD-Charakteristiken
aber geringe bis keine strukturelle Intaktheit liefern, verbindet
das primäre
Dichtmittel 82 der Erfindung kovalent die Scheiben 44 und 50 und
das Abstandmittel 58, um die IG-Einheit 40 nicht
nur mit einer guten strukturellen Intaktheit zu schaffen, sondern
auch, um eine geringe Durchlässigkeitsrate
für Feuchtigkeitsdampf
zu liefern, die generell mit einer Rate von herkömmlichen thermoplastischen
primären
Dichtmitteln, wie zum Beispiel PIB, vergleichbar ist.
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Vorzugsweise
hat das primäre
Dichtmittel 82 eine Durchlässigkeitsrate für Feuchtigkeitsdampf
von weniger als 10 g/m2/Tag, vorzugsweise
weniger als 5 g/m2/Tag, mehr bevorzugt weniger
als 3 g/m2/Tag und am meisten bevorzugt
weniger als 2 g/m2/Tag.
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Das
primäre
Dichtmittel 82 hat vorzugsweise einen niedrigeren Aushärtungsmodulwert
als das sekundäre
Dichtmittel 80, um die Belastung auf das primäre Dichtmittel 82 zu
reduzieren, die verursacht wird, wenn die IG-Einheit 40 sich
verbiegt. Vorzugsweise hat das primäre Dichtmittel 82 einen
Aushärtungsmodulwert
von weniger als 200 psi (14 kg/cm2), vorzugsweise
weniger als 150 psi (10,5 kg/cm2) und mehr
bevorzugt 35 psi (2,5 kg/cm2) bis 120 psi
(8,4 kg/cm2).
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Wie
in den folgenden Beispielen noch genauer beschrieben wird, wird
das primäre
Dichtmittel 82 der vorliegenden Erfindung durch eine Zusammensetzung
eines Dichtmittels gebildet, die ein thermoplastisches Heißschmelzmaterial
und ein aushärtbares
Material enthält.
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Das
Heißschmelzmaterial
kann ein einzelnes Heißschmelzmaterial
enthalten oder kann eine Mischung von mehreren chemisch unterschiedlichen
Heißschmelzmaterialien
sein. Das Heißschmelzmaterial kann
ein oder mehrere Polyolefine, wie zum Beispiel Polyethylene, enthalten
oder kann Polyvenylacetate, Polyamide, Kohlenwasserstoffharze, Asphalte,
Bitumen, Wachse, Paraffine, Naturkautschuke, mit Fluorid behandelte
Kautschuke, Polyvenylchloride, Polyamide, Fluorkohlenwasserstoffe,
Polystyrene, Polypropylene, Zelluloseharze, Acrylharze, thermoplastische
Elastomere, Styrol-Butadien-Harze, Ethylen-Propylen-Terpolymere, die
aus Ethylen-Propylen-Dien-Monomeren, Polyterpentene und deren Mischungen
enthalten. Zum Beispiel kann in einer exemplarischen Ausführung das
thermoplastische Heißschmelzmaterial
eine Mischung von festem Chlor-Paraffin und einem expoxidierten
Soyaöl
enthalten. In einer alternativen beispielhaften Ausführung kann
das Heißschmelzmaterial
eine Mischung von festem, chloriertem Paraffin und einem Polyisobutylen
enthalten. In einer gegenwärtig
bevorzugten Ausführung
enthält
das Heißschmelzmaterial
eine Mischung von epoxidiertem Soya-Plastifikator, Ethylen-Butylacrylat
(EBA) und einem polyolefinen Material.
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Das
thermoplastische Heißschmelzmaterial
der primären
Dichtmittelzusammensetzung ist vorzugsweise mit einem Betrag von
10% bis 90 Gew.-%, mehr bevorzugt 20 Gew.-% bis 70 Gew.-%, noch
mehr bevorzugt mit 20 Gew.-% bis 70 Gew.-%, noch mehr bevorzugt
mit 25 Gew.-% bis 65 Gew.-% und am meisten bevorzugt mit 25 Gew.-%
bis 35 Gew.-% auf Basis des Gesamtgewichts der primären Dichtmittelzusammensetzung
in der Zusammensetzung vorhanden.
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Das
primäre
Dichtmittel umfasst wenigstens ein aushärtbares Material, wobei dieses
aushärtbare
Material ein unter Strahlungsenergie aushärtendes Material, wie zum Beispiel
ein bei IR oder UV aushärtbares Material,
ein unter Wärme
aushärtbares
Material oder ein unter atmosphärischer
Bedingung aushärtbares
Material sein kann, wie zum Beispiel ein polymeres Material, das
einer Komponente der umgebenden Atmosphäre, wie zum Beispiel Sauerstoff
oder Wasserdampf, ausgesetzt vernetzt. Das aushärtbare Material kann eine oder
mehrere unter Feuchtigkeit aushärtbare Polysulfide,
Polydimethylsiloxane, unter Sauerstoff aushärtbare Polysulfide und deren
Mischungen enthalten, die die Wirksamkeit von Silikon aufweist.
Passende aushärtbare Materialien
für die
praktische Ausführung
der Erfindung umfassen alkoxy-, acetoxy-, oxyamino-silanterminiertes
Polyether und Polyetherurethane; des Weiteren mit alkoxi-, acetoxi-,
oxyaminoorganofunktionellem Silan vernetzte Alkylsiloxan-Polymere;
unter Feuchtigkeit aushärtbare
isocyanatfunktionelle Polyoxyalkylenpolymere und Polyalkylenpolymere;
thiolfunktionelle Polymere und Oligomere (wie zum Beispiel Polyether,
Polyetherurethane, Polysulfide, Polythioether), die mit einem geeigneten
Katalysator ausgestattet sind, um unter Feuchtigkeit aushärtbare Systeme
herzustellen; epoxidfunktionelle Polymere und Oligomere mit feuchtigkeitsdeblockierbaren
Vernetzungsmitteln; acrylfunktionelle Polymere deblockierbaren Vernetzungsmitteln,
unter UV aushärtbare
Acrylpolymere und deren Mischungen. Am meisten bevorzugt enthält das aushärtbare Material
ein oder mehrere alkoxisilanterminierte Polyether, Polydimethylsiloxan-
Polymere, organofunktionelle Silane und deren Mischungen. In einer
gegenwärtig
bevorzugten Ausführung
enthält
das aushärtbare
Material ein oder mehrere unter Feuchtigkeit aushärtbare Polyurethane,
wie zum Beispiel PERMAPOL MS Polyurethan, handelsüblich erhältlich durch
PRC DeSoto von Glendale, Kalifornien.
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Das
härtbare
Material der primären
Dichtmittelzusammensetzung ist vorzugsweise mit einem Betrag von
5 Gew.-% bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% bis 40 Gew.-%, mehr
bevorzugt 10 Gew.-% bis 28 Gew.-% und am meisten bevorzugt 10 Gew.-%
bis 15 Gew.-% auf Basis des Gesamtgewichts der Dichtmittelzusammensetzung
in der Zusammensetzung vorhanden.
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In
einer gegenwärig
bevorzugten Ausführung
schließt
die primäre
Dichtmittelzusammensetzung auch einen Klebrigmacher ein, wie zum
Beispiel Holzterpentinester, um ein Haftvermögen bei der anfänglichen
Anwendung der Zusammensetzung zu schaffen, bevor ein kovalentes
Abbinden stattfindet. Beispiele von anderen passenden Klebrigmachern
umfassen: Kohlenwasserstoff-Harze, Terpen-Phenol-Harze und Alpha-Methylstyrol-Harze.
Der Klebrigmacher kann in irgendeiner passenden Menge vorhanden
sein, zum Beispiel – aber nicht
als Einschränkung
betrachtet – 5
Gew.-% bis 50 Gew.-% auf Basis des Gesamtgewichtes der Dichtmittelzusammensetzung.
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Wie
oben erörtert,
kann die primäre
Dichtmittelzusammensetzung des Weiteren einen Katalysator enthalten,
wie zum Beispiel einen organischen Katalysator. Der spezifische
organische Katalysator und die verwendete Menge werden von dem besonderen,
aushärtbaren
Material abhängen,
das verwendet wird. Passende Katalysatoren umfassen Organozinn-Verbindungen,
aliphatische Titanate (mit 1–12
Kohlenstoffatomen) wie zum Beispiel Niedrigalkyl-Titanate und Amine.
Passende Katalysatoren umfassen Dibutylzinndilaurate, Dibutylzinndiacetat,
Tetrabutyltitanat und Tetraäthyltitanat.
Obwohl die Dichtmittelzusammensetzung der Erfindung ohne den Zusatz
von Katalysator aushärtet,
kann das Hinzufügen
eines Katalysators für
kürzere
Aushärtzeiten
sorgen, die vorteilhaft in bestimmten Situationen sein können.
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Außerdem kann
ein Beschleuniger zugegeben werden, um Aushärtraten noch mehr zu beschleunigen.
Der spezifische Beschleuniger wird durch die Identität und Konzentration
des Katalysators bestimmt und aus den im Stand der Technik üblichen
Katalysatoren ausgewählt.
Beispiele von passenden Beschleunigern umfassen blockierte Amine,
wie zum Beispiel Bis-Oxaladin, handelsüblich verfügbar als "HARDNER OZ" von Bayer, Inc.
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Die
Dichtmittelzusammensetzung kann umfassen: Katalysatoren, Beschleuniger,
Plastifikatoren, Füllmaterialien,
Pigmente, Verbesserungsmittel hinsichtlich Wetterbeständigkeit
und ähnliche
Verbindungen, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind. In
einigen Fällen
kann es auch wünschenswert
sein, zusätzliche Füllmaterialien,
wie zum Beispiel Talk, Kalziumkarbonat, Silizium-Dioxide sowie Silikate,
Pigmente, rheologische Agenzien und ähnliches, wie es zum Beispiel
aus dem Stand der Technik bekannt ist, hinzuzufügen. Die Festigkeitseigenschaften
in dem Dichtmittel hängen
von dem Typ und der Menge des Heißschmelzmaterials sowie auch
von der Wahl des Füllmaterials
ab. Die Füllmaterialien
können
vom Fachmann ausgewählt
werden und in einer Menge hinzugegeben werden, die ausreicht, um
die geeignete Festigkeit zu verleihen sowie auch der Dichtmittelzusammensetzung
wünschenswerte
Anwendungseigenschaften zu verleihen. Die primäre Dichtmittelzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung sollte einfach zu handhaben und auf die
IG-Einheit anzuwenden sein.
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Das
thermoplastische Heißschmelzmaterial,
ein aushärtbares
Material, und irgendwelche Verbindungen nach Wahl werden vorzugsweise
kombiniert, um ein einzelnes, primäres Dichtmaterial zu bilden.
Mit „einzelnes
Material" ist gemeint,
dass auf einem makroskopischen Maßstab das Dichtmittel eine
im Wesentlichen homogene Mischung enthält; jedoch kann es auf einem
mikroskopischen Maßstab
kompositorische Variationen aufweisen.
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In
einer alternativen Ausführung
kann das thermoplastische Heißschmelzmaterial
und das aushärtbare
Material dasselbe sein. Ein bevorzugter Ansatz enthält silikonterminierte
Urethan-Vorpolymere mit hohem Molekulargewicht. Eine andere Rezeptur
enthält
silikonfunktionalisierte Kraton-Polymere (Block-Kopolymere, handelsüblich verfügbar durch
Shell Chemical Company). Kraton-Polymere sind Block-Kopolymere mehrerer Typen,
wie zum Beispiel SBS (Styrol-Butaren-Styrol), IS (Styrol-Isopren-Styrol)
und SEBS (Styrol-Ehtylen/Butylen-Styrol). Ein noch anderer Ansatz
enthält
Kraton-Polymere mit anderen funktionellen Gruppen, die für ein schnelles
Festwerden nach dem Abkühlen
sorgen, gefolgt von einer chemischen Aushärtung, die sich nach einer
Exposition unter atmosphärischen
Bedingungen einstellt. Das sekundäre Dichtmittel
80 ist
vorzugsweise ein herkömmliches,
strukturelles Dichtmittel, wie zum Beispiel ein herkömmliches,
in Wärme
ausgehärtetes Dichtmaterial.
Das Sekundärdichtmittel
80 kann
zum Beispiel ein oder mehrere herkömmliche silikon-, polyurethan-
oder polysulfid-strukturelle Dichtmaterialien enthalten, wie sie
aus dem Stand der Technik bekannt sind. Beispiele von geeigneten
sekundären
Dichtmateralien sind zum Beispiel offenbart in den US-Patentschriften
mit den Nummern: 4193 236; 4 464 874; 5 088 258 und 5 106 663 sowie
in einer europäischen
Referenz
EP 65510 . Alternativ
kann PRC 590 Dichtmittel, handelsüblich verfügbar durch PRC DeSoto International,
Inc., aus Glendale, Kalifornien, als sekundäres Dichtmittel
80 verwendet
werden. US-Patentschrift
Nr. 5 849 832, welche hierin als Referenz eingeschlossen ist, offenbart
auch ein Material, das als sekundäres Dichtmittel für die vorliegende
Erfindung geeignet ist. In einer gegenwärtig bevorzugten Ausführung ist
das sekundäre
Dichtmittel
80 ein herkömmliches
Silikon-Dichtmaterial. Wie für
den Fachmann verständlich,
liegt die prinzipielle Funktion des sekundären Dichtmittels
80 darin,
eine strukturelle Intaktheit für
die IG-Einheit
40 zu schaffen. Deshalb weist das sekundäre Dichtmittel vorzugsweise
einen Modulwert von größer als
75 psi (5,3 kg/cm
2), vorzugsweise größer als
125 psi (8,8 kg/cm
2) und mehr bevorzugt
größer als
200 psi (14 kg/cm
2) auf, wie dies in Übereinstimmung
mit ASTM D412 gemessen wird. Wie in
1 dargestellt,
erstreckt sich das sekundäre
Dichtmittel
80 über
die Breite der Außenseite
des Abstandhalters
58 (äußerer Bereich),
zum Beispiel erstreckt sich das sekundäre Dichtmittel über die
Länge der
Rillenbegrenzungslinie, die durch die Außenfläche der Basis
66 des
Abstandhalters
58 und den äußeren, am Rand befindlichen
Kanten der Scheiben
44 und
50 gebildet wird.
-
Die
Dichtmittel 80, 82 können jede geeignete Dimension
haben, um die Scheiben 40, 50 mit dem Abstandhalter 58 zu
verkleben. Zum Beispiel kann das primäre Dichtmittel 82 eine
Dicke von 3/32 inch (0,2 cm) bis 3/16 inch (0,5 cm) und das sekundäre Dichtmittel 80 kann
eine Dicke von 3/16 inch (0,5 cm) bis ¼ inch (0,6 cm) haben.
-
Das
Herstellungsverfahren für
eine IG-Einheit 40, welches ein Dichtsystem 60 der
Erfindung einschließt,
wird nun im Folgenden beschrieben. Wie leicht zu erkennen, kann
die IG-Einheit 40 und der Abstandhalter 58 auf
jede herkömmliche
Art und Weise hergestellt werden, wie dies zum Beispiel ohne einschränkende Wirkung
in den US-Patentschriften mit den Nummern 4 807 439, 4 831 799,
4 431 691, 4 873 803 und 3 919 023 gelehrt, aber wie im Folgenden
erörtert,
modifiziert wird, um das Dichtungssystem 60 der Erfindung
einzuschließen.
Zum Beispiel kann ein Substrat, wie zum Beispiel ein Metallblech,
mit einer Dicke, Länge
und Breite ausreichend zur Herstellung eines Abstandhalters mit
gewünschten
Abmessungen durch herkömmliche Walz-,
Biege- oder Formtechniken gebildet werden. Obwohl die primären und
sekundären
Dichtmittel 82, 80 vor einem Verformen an dem
Substrat positioniert werden können,
wird es bevorzugt, dass die primären
und sekundären
Dichtmittel 82, 80 angewendet werden, nachdem
der Abstandhalter 58 geformt ist. Die primären und
sekundären
Dichtmittel 82, 80 können in einer beliebigen Reihenfolge
auf den Abstandhalter 58 aufgetragen werden. Jedoch wird
bevorzugt, dass das primäre
Dichtmittel 82 zuerst aufgetragen wird und das sekundäre Dichtmittel 80 nachfolgend
aufgetragen wird. Zum Beispiel kann das primäre Dichtmittel 82 auf
die Außenseiten 76, 78 des
Abstandhalters 58 mittels eines Satzes von Düsen aufgebracht
werden und nachfolgend das sekundäre Dichtmittel 80 auf die
Rückseite
oder Basis 66 des Abstandhalters 58 mittels eines
separaten Satzes von Düsen
aufgebracht werden. Die Dichtmittel 80, 82 können mit
jeder gewünschten
Dicke aufgebracht werden.
-
Die
IG-Einheit 40 kann anschließend mittels Positionieren
und Verkleben der Scheiben 44 und 50 mit dem Abstandhalter 58 mit
Hilfe des Dichtungssystems 60 zusammengebaut werden. Ein
Isoliergas, wie zum Beispiel Luft, Argon oder Kryptongas, kann in
die Kammer 62 auf jede herkömmliche Art und Weise eingeleitet werden.
-
Das
primäre
Dichtmittel 82 ist vorzugsweise fließfähig oder mehr bevorzugt eine
Flüssigkeit
mit hoher Viskosität,
zum Beispiel mit einer Viskosität
von etwa 50.000 Poise, bei einer Temperatur von etwa 160°F (71°C) bis 170°F (77°C). Das primäre Dichtmittel 82 der
Erfindung wird vorzugsweise bei einer erhöhten Temperatur von annähernd 125°F (51°C) bis 250°F (121°C) in Form
einer Flüssigkeit
mit hoher Viskosität
oder einer Paste aufgebracht, das sich anschließend wieder zu einem Festkörper zurückbildet,
indem es auf eine Temperatur von 90°F (32°C) bis 100°F (38°C) abgekühlt wird. Das Heißschmelzmaterial
des Dichtmittels funktioniert als die schmelzbare Komponente während der
anfänglichen
Anwendung und verleiht Festigkeit nach dem Abkühlen. Das aushärtbare Material
beginnt dann auszuhärten,
zum Beispiel durch eine Reaktion mit atmosphärischer Feuchtigkeit oder Wärme, um
ein vernetztes Elastomer zu bilden, das einer Verformung nach einer
Wärmebehandlung
widersteht. Nachdem das aushärtbare
Material ausgehärtet
ist, fungiert das Heißschmelzmaterial
als Plastifikator in der ausgehärteten
Polymerphase.
-
Das
Primärmittel 82 der
Erfindung hat eine vorgehärtete
Ausgangshärte
von zwischen 25 Shore A und 45 Shore A. Das ausgehärtete primäre Dichtmittel 82 hat
eine Härte
von zwischen 30 Shore A und 65 Shore A, vorzugsweise eine Härte von
etwa 48 Stunden nach einer Anwendung zwischen 30 Shore A und 50
Shore A oder mehr.
-
Ein
Verfahren zur Herstellung des primären Dichtmittels der Erfindung
wird nun im Folgenden erörtert. Das
primäre
Dichtmittel 82 der vorliegenden Erfindung kann auf die
folgende Art und Weise angesetzt werden, wobei spezifischere Ansätze in den
nachfolgenden Beispielen beschrieben werden. Das thermoplastische Heißschmelzmaterial
oder dessen Mischungen wird bzw. werden als erstes in einen Mischbehälter bei
erhöhter
Temperatur gegeben. In einer bevorzugten Ausführung besteht der Mischbehälter aus
einem rostfreien Stahlbehälter,
der so ausgelegt ist, dass er ein Mischen unter Vakuum von 20 Torr
oder niedriger ausführen kann,
wobei der Mischbehälter
des Weiteren ausgestattet ist: mit einem Mischer, der eine mit veränderlicher Geschwindigkeit
arbeitende Mehrfachwelleneinheit hat, mit einem mit niedriger Geschwindigkeit
arbeitenden Streichblatt, mit einem mit hoher Geschwindigkeit arbeitenden
Dispergator und mit einer mit niedriger Geschwindigkeit arbeitenden
Einzugsschnecke. Das Füllmaterial
wird dann dem Heißschmelzmaterial
zugeführt und
es beginnt ein Mischvorgang bei niedriger Geschwindigkeit. Anschließend wird
das aushärtbare
Material oder dessen Mischungen, dem bzw. denen ein zusätzliches
Füllmittel
zugegeben worden sein kann, um eine aushärtbare Zusammensetzung zu bilden,
der Mischung zugeführt,
nachdem das Vakuum eingeschaltet worden ist. An dem Punkt, an dem
das aushärtbare
Material vorzugsweise zugeführt
worden ist, wird die Mischung unter Vakuum durchgeführt, um
die Möglichkeit
auszuschalten oder zu reduzieren, dass die Mischung atmosphärischen
Bedingungen ausgesetzt wird, und auch, um Restwasser aus den Rohmaterialien
zu entfernen, wodurch die Packstabilität verbessert wird. Additive
mit geringem Volumen, wie zum Beispiel Pigmente, Verbesserer der
Wetterbeständigkeit,
wie zum Beispiel UV-Absorber und Antioxydationsmittel und ähnliches
können
zugegeben werden, bevor das aushärtbare
Material zugeleitet wird, während
irgendein Katalysator anschließend
zugegeben werden kann. Das Material wird unter im Wesentlichen trockenen
Bedingungen gehalten, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem es fertig ist,
um auf die IG-Einheit aufgebracht zu werden. In anderen bevorzugten
Ausführungen
kann das Mischen unter einem Schutz von trockenem, inertem Gas ausgeführt werden.
Spezifische beispielhafte, nicht einschränkende Verfahren zur Herstellung
des primären
Dichtmittels der Erfindung sind in den folgenden Beispielen offenbart.
-
Wie
oben erörtert,
kann irgendein geeignetes, strukturelles Dichtmittel, wie zum Beispiel
Silikon als ein herkömmliches
Dichtmaterial, als das sekundäre
Dichtmittel 80 zum Einsatz kommen.
-
Beispiel 1
-
Dieses
Beispiel verdeutlicht, wie in Tabelle 1 weiter ausgeführt, eine
geeignete Zusammensetzung des primären Dichtmittels der Erfindung
und ein Verfahren zur Herstellung des primären Dichtmittels. Tabelle
1
- Anmerkung: Kessel aus rostfreiem Stahl
auf 180°F
(82°C) vorgewärmt. Diese
Temperatur über
die Verfahrensdauer gehalten. Das angewandte Vakuum betrug weniger
als oder gleich etwa 20 Torr.
- (1) CERECHLOR S52, ein 52% Chlor, langkettiges Normalparaffin
handelsübl.
verfügbar
von ICI, Inc.
- (2) PARAPLEX G-62, ein Soyabohnenölepoxid mit hohem Molekulargewicht,
handelsüblich
verfügbar
von Rohm u. Haas.
- (3) CHLOREZ 700-S, ein 70% Chlor, langkettiges Normalparaffin
handelsüblich
erhältlich
von Dover Chemical Company.
- (4) Handelsüblich
erhältlich
von Columbia Carbon Company.
- (5) Handelsüblich
erhältlich
von Specialty Metals Corporation.
- (6) Wie in der folgenden Tabelle 2 beschrieben.
- (7) Handelsüblich
erhältlich
von Air Products Corporation
- Bis-(8) Oxazoladin, handelsüblich
erhältlich
als HARDNER OZ von Bayer, Inc.
Tabelle
2 - (1) Handelsüblich erhältlich von PRC DeSoto International,
Inc.
- (2) A-171 Vinyltrimethoxysilan, handelsüblich erhältlich von OSI, Inc.
- (3) A-187 Glycidoxypropyltrimethoxysilan, handelsüblich erhältlich von
OSI, Inc.
-
Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel erläutert
eine andere Zusammensetzung eines geeigneten primären Abdichtungsmittels
nach der Erfindung und ein Verfahren zur Herstellung desselben. Tabelle
3
- Anmerkung: Kessel aus rostfreiem Stahl
auf 180°F
(82°C) vorgewärmt. Diese
Temp. über
die Verfahrensdauer gehalten. Das angewandte Vakuum betrug weniger
oder gleich etwa 20 Torr.
- (1) Vistanex LM Polyisobutylen mit niedrigem Molekulargewicht,
handelsüblich
erhältlich
bei Exxon Corporation.
-
Beispiel 3
-
Das
Beispiel erläutert
eine andere Zusammensetzung e. gegenwärtig bevorzugten primären Dichtmittels
nach der Erfindung und ein Verfahren z. Herstellung desselben. Tabelle
4
- Anmerkung: Das eingesetzte Vakuum war weniger
oder gleich 20 Torr.
- (1) Handelsüblich
erhältlich
von Industrial Oil Company.
- (2) Handelsüblich
erhältlich
von HP Polymers Company.
- (3) Handelsüblich
erhältlich
von Hüls
Company.
- (4) Handelsüblich
erhältlich
von Elf Atochem.
- (5) Handelsüblich
erhältlich
von Arizona Chemical Company.
- (6) Handelsüblich
erhältlich
von E. I. duPont de Nemours and Company.
- (7) Mercaptopropyl-Trimethoxysilan handelsüblich erhältlich von OSI.
- (8) Wein der folgenden Tabelle 5 beschrieben.
Tabelle
5 - Anmerkung: Das angewandte Vakuum betrug
weniger als oder gleich etwa 20 Torr.
-
Vergleichendes Beispiel
4
-
Teste
wurden mit primären
Dichtmittelzusammensetzungen in Übereinstimmung
mit dem oben aufgeführten
Beispiel 3 durchgeführt
und die Tabelle 6 listet die Testergebnisse (numerisches Mittel)
für Tests
auf, die die primäre
Dichtmittelzusammensetzung der Erfindung verwenden, gegenüber Testergebnissen
von einem herkömmlichen
Polyisobutylen (PIB) als primäres
Dichtmittelmaterial, das handelsüblich
bei "ADCO Products" aus Michigan City,
Michigan erhältlich
ist.
-
-
Die
Werte in Tabelle 6 basieren auf einer getesteten Dichtmitteldicke
von 1,5 mm; es sei denn, es wird im Folgenden auf etwas anderes
hingewiesen. Für
die Werte in Tabelle 6 wurde eine Durchlässigkeitsrate für Feuchtigkeitsdampf
(MVT) in Übereinstimmung
mit ASTM F1249 gemessen. Die Abzugskraftwerte wurden in Übereinstimmung
mit dem Testverfahren P.7.A der „Seald Insolating Glas Manufacturers
Association" (SIGMA) gemessen,
wobei folgendes verwendet wurde: Glasstücke mit den Abmessungen 3/16
inch (0,5 cm) × 1
inch (2,5 cm) × 5
inch (12,5 cm), ein Stahlstreifen mit den Abmessungen 0,010 inch
(0,03 cm) × 1,0
inch (2,5 cm); ein 0,060 inch (0,15 cm) dicker Dichtwulst und eine
Kreuzkopfgeschwindigkeit von 2,0 inch/Min. (5 cm/Min.). Die Werte
der Überlappungsscherungsfestigkeit
wurden unter Verwendung des SIGMA-Testverfahrens P.6.A bestimmt, wobei
zum Einsatz kamen: Glasstücke
mit den Abmessungen 3/16 inch × 1
inch × 2
inch (0,5 cm × 2,5
cm × 5
cm); Dichtmitteldicke 0,060 (0,16 cm) und eine Kreuzkopfgeschwindigkeit
von 2,0 inch/Min. (5 cm/Min.). Die Härte wurde in Übereinstimmung
mit der SIGMA-Testprozedur
P.1.A. „Anfänglicher
Härtetest" bestimmt. Der H-Blocktest
wurde durchgeführt,
indem drei hölzerne
Blöcke
zwischen zwei Glasstücke
mit den Abmessungen 3/16 inch (0,5 cm) dick × 2 inch × 2 inch (5 cm × 5 cm)
plaziert wurden. Der zentrale Block war ½ inch × ½ inch × 2 inch (1,3 cm × 1,3 cm × 5 cm).
Ein Klebeband wurde um die Außenseite
der Glasstücke gewickelt,
um die Blöcke
an der Stelle zwischen zwei Glasstücken zu fixieren. Als nächstes wurde
der in der Mitte plazierte Block entfernt, wobei ein ½ inch × ½ inch × 2 inch
(1,3 cm × 1,3
cm × 5
cm) großer,
durch die Mitte der Struktur verlaufender Kanal zurückblieb.
Die primäre
Dichtmittelzusammensetzung des Beispiels 3 wurde in diesen mittigen
Kanal extrudiert, wobei der Kanal leicht überfüllt wurde. Überflüssiges Material, das heißt Material
jenseits der Glaskanten, wurde weggeschnitten und die Probe konnte
für eine
Stunde ruhen. Das Band wurde entfernt und die verbleibenden zwei
Holzblöcke
zwischen den Glasscheiben herausgenommen. Dies hinterließ zwei 2
inch × 2
inch (5 cm × 5
cm) große
Glasplatten, die in ihren längsgerichteten
Zentren durch einen Dichtmaterialblock mit den Abmessungen ½ inch × ½ inch × 2 inch
(1,3 cm × 1,3
cm × 5
cm) verbunden waren. Die Spannungsfestigkeit wurde unter Verwendung
eines herkömmlichen
Spannungsfestigkeitsmessgeräts
gemessen, das handelsüblich
erhältlich
ist durch Instron, Inc., um die Glasstücke bei einer Kreuzkopfgeschwindigkeit
von 2 inch pro Min. (5 cm pro Min.) auseinander zu ziehen. Die Werte
in Tabelle 6 stellen die Belastung dar, wenn das Material bricht.
Der Modul wurde in Übereinstimmung
mit ASTM D412 bestimmt.
-
Somit
schafft die vorliegende Erfindung ein Dichtmaterial, das besonders
als primäres
Dichtmittel für eine
IG-Einheit mit zwei Dichtungen brauchbar ist. Wie in Tabelle 6 dargestellt,
hat das primäre
Dichtmittel der Erfindung eine Durchlässigkeitsrate für Feuchtigkeitsdampf
(1,95 g/m2/Tag), die viel geringer als die
von herkömmlichen
in Wärme
ausgehärteten
Materialien ist (typisch größer als
10 g/m2/Tag), und die vergleichbar mit der
Rate eines herkömmlichen
PIB-Dichtmittels (1,0 g/m2/Tag) ist. Zusätzlich hat
das Primärdichtmittel
der Erfindung einen höheren
Modulwert (35–100
psi; 2,5–7
kg/cm2) als herkömmliches PIB (30 psi; 2,1 kg/cm2), das die strukturelle Intaktheit der IG-Einheit
unterstützt.
Jedoch ist der Modulwert des primären Dichtmaterials allgemein
geringer als der Wert für herkömmliche,
in Wärme
ausgehärtete
Materialien (typischerweise als 200 psi; 14 kg/cm2),
so dass das primäre
Dichtmittel der Erfindung nicht übermäßig belastet
wird für
den Fall, dass die IG-Einheit während
eines Normalbetriebs verbogen oder verdreht wird. Somit schafft
das Primärdichtmittel der
Erfindung eine Durchlässigkeitsrate
für Feuchtigkeitsdampf,
die vergleichbar mit der Rate eines herkömmlichen thermoplastischen
Materials ist, und unterstützt
ebenso die strukturelle Intaktheit der IG-Einheit.
-
Der
Fachmann wird ohne weiteres voll und ganz erkennen, dass Veränderungen
an der Erfindung vorgenommen werden können, ohne von den offenbarten
Konzepten in der zuvor ausgeführten
Beschreibung abzuweichen. Somit sind die speziellen Ausführungen,
die detailliert hier beschrieben worden sind, lediglich veranschaulichend
und nicht im Hinblick auf den Umfang der Erfindung einschränkend, die
durch den vollen Umfang der angehängten Ansprüche und irgendwelcher und aller
deren Äquivalente
festgelegt ist.