-
Gebiet der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft Blockcopolymere aus einem aromatischen Monoalkenyl-Kohlenwasserstoff
und einem 1,3-konjugierten Dien, ein Verfahren zu ihrer Herstellung
und Feuchtigkeitsschutzmembranen, die diese Copolymeren enthalten,
mit verbesserter Wärmeempfindlichkeit
und Verarbeitbarkeit.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Asphalt
ist im Grunde eine kolloidale Substanz, die eine disperse Phase
(Asphaltene) umfasst, die mit einer polaren Harzschutzschicht bedeckt
sind. Dieser Komplex, der als Mizelle bezeichnet wird, ist in einer
kontinuierlichen Maltenphase von gesättigten und aromatischen Ölen dispergiert.
Der relative Anteil dieser einzelnen Komponenten definiert die chemische
Asphaltnatur und die Verträglichkeitsbedingungen
mit verschiedenen Typen von Polymeren (Luis Aguado Alonso, "Membranas de mejor
rendimiento para impermeabilización en general", Quim. Ind., April–Mai 1993,
S. 208–210).
-
Asphalt,
der hauptsächlich
als Nebenprodukt bei Ölraffinationsverfahren
erhalten wird, stellt einen der ersten thermoplastischen Kunststoffe
dar, die als Klebstoffe oder Feuchtigkeitsschutzmaterialien verwendet wurden.
Seine geringen Kosten rechtfertigen seinen Einsatz auf einer Vielzahl
von Anwendungsgebieten, wobei zu den wichtigsten Anwendungsmöglichkeiten
Straßenbeläge und Wasserschutzmembranen
gehören.
-
Trotz
der anfänglichen
Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten
ist Asphalt äußerst temperaturempfindlich
und zeigt bei niederen Temperaturen eine harte und brüchige Beschaffenheit
und wird bei hohen Temperaturen weich und zeigt eine Tendenz zum
Fließen.
Von Natur aus fehlen ihm auch einige weitere physikalische Eigenschaften
(mechanisches und elastisches Verhalten), deren Verbesserung hochgradig
erwünscht wäre.
-
Die
neuesten Wasserschutzmembranen unterliegen intensiveren Bewegungen
und breiteren Temperaturschwankungen. Unter diesen Bedingungen besteht
bei herkömmlichen
Membranen auf der Grundlage von geblasenem und oxidiertem Asphalt
die Wahrscheinlichkeit zur Ausbildung einer spröden Beschaffenheit.
-
Dies
ist der Grund dafür,
dass im aktuellen Bauwesen ein zunehmender Bedarf nach polymermodifiziertem
Bitumen besteht. Seit den späten
1950er Jahren wurden bestimmte konjugierte Dienkautschukarten, Kunststoffe
auf Ethylenbasis, wie EVA (Ethylen-Vinylacetat) und PE (Polyethylen),
Neopren, Harze, Füllstoffe und
andere Materialien zugesetzt, um die physikalischen Eigenschaften
der Asphalt-Bindemittel zu modifizieren. Einige davon weisen eine
hervorragende Wetterbeständigkeit,
Siegelungseigenschaften und Bindungseigenschaften auf, sie zeigen
aber häufig
Defizite in Bezug auf Warmklebrigkeit, Modul, Härte oder Wärmestabilität (K. A. Dransfield, M. J.
S. Gani, Z. H. Stachurski, S. Macarrone, "Resistencia al fallo del betún", Materials Forum,
Bd. 19 (1995), S. 241–254;
US-Patent 5 130 354, Shell Oil Co.).
-
Seit
den späten
1960er Jahren werden Blockcopolymere aus einem vinylaromatischen
Kohlenwasserstoff und einem konjugierten Dienkautschuk, wie Styrol-Butadien-Styrol
(SBS)- und Styrol-Isopren-Styrol-Blockcopolymere
zur erheblichen Verbesserung der thermischen und mechanischen Eigenschaften
von Asphalten verwendet (JP-03-259 955 (1991) – Kuraray Co. Ltd., DE-40 31
745 (1992), JP-05-93 140 (1993) – Nippon Zeon Co., ES-2 069
471 (1995) – Repsol
Petróleo
S. A., GB-2 294 935 A1 (1996) – Shell
Internationale Research Maatschappij B. V., Niederlande, EP-728814
A1 (1996), US-Patent 5 051 457 – Shell
Oil Co.).
-
Die
Modifikation und Kombination der verschiedenen strukturellen Parameter
(Gehalt an aromatischem Monoalkenyl-Wasserstoff und dessen Monomerverteilung,
Molekulargewicht und Molekulargewichtsverteilung, radiale oder lineare
Struktur, Mikrostruktur der elastomeren Fraktion, physikalische
Form) führen
zu einer Vielzahl von thermoplastischen Elastomeren, die mit verschiedenen
Bitumenarten bei Wasserabdichtungsanwendungen verträglich sind.
Die Verbesserung der elastischen Eigenschaften, die Flexibilität bei niederen
Temperaturen, die Stabilität
bei hohen Temperaturen und die Alterungsstabilität müssen mit der Bearbeitbarkeit
bei herkömmlichen
Verfahren, die für
Wasserabdichtungstechniken herangezogen werden, verträglich sein.
Die vorerwähnten
Anforderungen für
Feuchtigkeitsschutzmembranen werden für Bitumen-Blockcopolymer-Zubereitungen
folgendermaßen
definiert:
- – Ring- und Ball-Erweichungstemperatur > 121°C (250°F)
- – Blockcopolymer/Bitumen-Mischfähigkeit
bei Temperaturen von nicht über
200°C
- – Kaltbiegetemperaturen:
für elastomere
Membranen < –20°C (in Skandinavien < –25°C)
für plastomere
Membranen < –15°C.
-
Ferner
sollten Bitumenzusammensetzungen, die sich für die Wasserabdichtung eignen,
einen möglichst
niedrigen Penetrationswert bei 50°C
erreichen. Wenn jedoch zum Erreichen dieses Ziels die Menge an Additiven
zu stark erhöht
wird, ergibt sich eine hohe Viskosität der Zusammensetzung, was
zu größeren Bearbeitungsproblemen
führt.
-
Wie
im Stand der Technik beschrieben (EP-728814 A1 (1996), US-5 051 457), ist die
Tendenz zur Verwendung von thermoplastischen Elastomeren mit radialer
Struktur, die mit Siliciumverbindungen (Siliciumtetrachlorid, Dimethyldichlorsilan,
Methyldichlorsilan und dergl.) gekuppelt sind, gerechtfertigt, was
auf ihr günstigeres
Verhalten bei hohen Temperaturen im Vergleich zu linearen SBS-Produkten
zurückzuführen ist,
die offensichtlich bei niederen Temperaturen geringfügig bessere
Eigenschaften aufweisen. Ihre geringere Viskosität bei hohen Temperaturen bedeutet
nicht nur, dass die bituminöse
Zubereitung leichter verarbeitet werden kann, sondern es ist auch
möglich,
eine größere Menge
an Füllstoffen
zuzusetzen, ohne dass die viskositätsbedingte Bearbeitbarkeitsgrenze
erreicht wird, was die Zubereitung billiger macht.
-
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
-
Es
wurde festgestellt, dass die Verwendung von Divinylbenzol (DVB)
als Kupplungsmittel dazu führt, dass
ein radiales Polymeres mit einer größeren Anzahl an Armen, die
mit dem Divinylbenzolkern verknüpft sind,
und mit einer höheren
Flexibilität
bei der Konzeption des endgültigen
Polymeren in Bezug auf Molekulargewicht, Viskosität oder Styrolgehalt
erhalten werden kann. Dieser hochgradig verzweigte Typ von Polymeren verbessert
die Eigenschaften der wasserabdichtenden Zubereitungen im Vergleich
zu den vorerwähnten
radialen Si-Copolymeren erheblich.
-
Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer Blockcopolymerzusammensetzung aus einem aromatischen Monoalkenyl-Kohlenwasserstoff
und einem 1,3-kongugierten Dien der allgemeinen Formeln (I) + (II):
wobei
A
1 und
A
2 einen aromatischen Monoalkenyl-Kohlenwasserstoff-Polymerblock darstellen;
B
1 und B
2 einen Polymerblock
aus einem konjugierten 1,3-Dien darstellen;
X einen Divinylbenzolkern
darstellt;
m einen Wert von 2 bis 10 hat;
die Menge des
Blockcopolymeren der Formel (II) 0 bis 20 Gew.-% beträgt;
das
Molverhältnis
A
1/A
2 von 90/10
bis 60/40 variiert;
das Molverhältnis B
1/B
2 von 99,5/0,5 bis 75/25 variiert;
und
der Gehalt an dem aromatischen Monoalkenyl-Kohlenwasserstoff des
Polymeren von 20 bis 45 Gew.-% variiert und der Gehalt des 1,3-konjugierten Diens
des Polymeren von 80 bis 55 Gew.-% variiert.
-
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Verfahrens zur Herstellung der vorstehend beschriebenen Blockcopolymerzusammensetzung
aus dem aromatischen Monoalkenyl-Kohlenwasserstoff
und dem 1,3-konjugierten Dien, wobei das Verfahren die folgendenden
Stufen umfasst:
- a) anionische Polymerisation
des aromatischen Monoalkenyl-Kohlenwasserstoffes
in einem Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
unter Verwendung von Alkyllithium als Initiator bei einer Temperatur
von 0°C
bis 150°C zur
Bildung des Blocks A1; gefolgt von
- b) einer anionischen Polymerisation des 1,3-konjugierten Diens
im gleichen Reaktionsmedium, in dem die Stufe a) durchgeführt worden
ist, unter Verwendung von Alkyllithium als Initiator bei einer Temperatur
von 0 bis 150°C
zur Bildung des Blocks B1, wodurch man das
Copolymere A1B1 erhält; gefolgt
von
- c) einer weiteren Polymerisation des aromatischen Monoalkenyl-Kohlenwasserstoffes
im gleichen Reaktionsmedium, in dem die Stufen a) und b) durchgeführt worden
sind, unter Verwendung von Alkyllithium als Initiator bei einer
Temperatur von 0 bis 150°C
zur Bildung des Blocks A2, gefolgt von einer
weiteren Polymerisation des 1,3-konjugierten Diens im gleichen Reaktionsmedium,
in dem die vorstehenden Stufen durchgeführt worden sind, unter Verwendung
von Alkyllithium als Initiator bei einer Temperatur von 0 bis 150°C zur Bildung
des Blocks B2, wodurch man das Copolymere
A1B1(A2B2) erhält;
gefolgt von
- d) einer Kupplungsreaktion der Ketten des Blockcopolymeren A1B1(A2B2) von Stufe (c) mit Divinylbenzol bei einer
Temperatur von 70 bis 90°C
bei einem Molverhältnis
von Divinylbenzol zu Organolithiumverbindung von 0,5 bis 10 und
vorzugsweise von 2 bis 7, um 2 bis 10 Ketten der Copolymeren zu
kuppeln; gefolgt von
- e) einer Termination der aktiven Ketten mit einem Polymerisationsterminationsmittel.
-
Beim
aromatischen Monoalkenyl-Kohlenwasserstoff handelt es sich vorzugsweise
um Styrol oder α-Methylstyrol
und beim 1,3-konjugierten Dien handelt es sich vorzugsweise um 1,3-Butadien
oder Isopren.
-
Der
in der vorliegenden Beschreibung verwendete Ausdruck "Divinylbenzol" umfasst sämtliche
möglichen
Isomeren von Divinylbenzol und Gemische davon.
-
Diese
Blockcopolymerzusammensetzungen verleihen bei Verwendung in Mengen
von 7 bis 15 Gew.-% und vorzugsweise von 10 bis 14 Gew.-% in Kombination
mit einem Bitumen der Bitumenzusammensetzung ein optimales Gleichgewicht
zwischen Viskosität
und Penetration bei 50°C,
wobei die niedere Kaltbiegetemperatur aufrechterhalten wird.
-
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung besteht in der Bereitstellung
von Bitumenzusammensetzungen, die etwa 85 bis 93 Gew.-% und vorzugsweise
86 bis 90 Gew.-% einer bituminösen
Komponente mit einer Penetration von 70–220 und vorzugsweise von 150–200 Dezimillimeter
bei 25°C
und 7 bis 15 Gew.-% und vorzugsweise 10 bis 14 Gew.-% eines polymeren
Additivs umfasst, wobei die Zusammensetzung die folgende Bedingung
erfüllt:
P50 < 130 – 0,01 μ, wobei P50 die Penetration bei 50°C in Dezimillimeter und μ die Mischviskosität (180°C) in cps
(mPa·s)
ist, und die Kaltbiegetemperatur unter –25°C liegt. Vorzugsweise erfüllen die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
die Beziehung: P50 < 127 – 0,01 μ und insbesondere P50 < 125 – 0,01 μ.
-
Es
wurde festgestellt, dass durch Verwendung einer Blockcopolymerzusammensetzung
der nachstehenden Formeln aus einem aromatischen Monoalkenyl-Kohlenwasserstoff
und einem 1,3-konjugierten Dien als ein polymeres Additiv
wobei
A
1 und
A
2 einen aromatischen Monoalkenyl-Kohlenwasserstoff-Polymerblock darstellen;
B
1 und B
2 einen Polymerblock
aus einem konjugierten 1,3-Dien darstellen;
X einen Divinylbenzolkern
darstellt;
n einen Wert von 0 oder 1 hat;
m einen Wert
von 2 bis 10 hat;
die Menge des Blockcopolymeren der Formel
(II) 0 bis 20 Gew.-% beträgt;
das
Molverhältnis
A
1/A
2 von 90/10
bis 60/40 variiert;
das Molverhältnis B
1/B
2 von 99,5/0,5 bis 75/25 variiert;
und
der Gehalt an dem aromatischen Monoalkenyl-Kohlenwasserstoff des
Polymeren von 20 bis 45 Gew.-% variiert und der Gehalt des 1,3-konjugierten Diens
des Polymeren von 80 bis 55 Gew.-% variiert,
die vorstehend
definierte Beziehung erfüllt
wird und eine Bitumenzusammensetzung mit einer im Vergleich zum
Stand der Technik verbesserten Wärmeempfindlichkeit
erhalten wird. Diese Bitumenzusammensetzung kann bei der Herstellung
von Feuchtigkeitsschutzmembranen verwendet werden.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung der Blockcopolymerzusammensetzung wird in Gegenwart
eines Kohlenwasserstoff-Lösungsmittels
durchgeführt.
Beim Lösungsmittel
handelt es sich vorzugsweise um einen aliphatischen oder cycloaliphatischen
Kohlenwasserstoff, wie n-Pentan, n-Hexan, n-Heptan, Cyclohexan,
Gemische von Cyclohexan mit Alkan-Isomeren mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen
und Gemische davon. Dieses Lösungsmittel
kann mit einer oder mehreren Komponenten vermischt werden. Das Polymerisationsmedium
ist vorzugsweise frei von Verunreinigungen, wie CO2,
O2 und Wasser, die das aktive Zentrum der Polymerisation
beeinflussen können.
Die Menge des zu verwendenden Lösungsmittels
wird so gewählt,
dass ein einwandfreies Rühren
des Gemisches und eine gute Verteilung der Wärme, die während der Polymerisationsreaktion
entsteht, gewährleistet
sind. Gleichermaßen
kann das Verfahren in kontinuierlichen, halbkontinuierlichen und
diskontinuierlichen Reaktoren durchgeführt werden.
-
Die
Polymerisationstemperatur beträgt
0 bis 150°C
und vorzugsweise 20 bis 120°C.
Es wurde festgestellt, dass die Temperatur einen Einfluss auf die
Polymerisationsgeschwindigkeit und die Polymerstruktur ausübt. Gleichermaßen kann
die Umsetzung sowohl unter isothermen als auch unter adiabatischen
Bedingungen durchgeführt
werden.
-
Zur
Kontrolle der Vinyladdition der Polymeren können organische Verbindungen,
die als polare Modifikatoren wirken, wie Tetrahydrofuran (THF) oder
N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
(TMEDA), gegebenenfalls dem Reaktionsmedium zugesetzt werden. Die
Menge dieser polaren Modifikatoren kann beispielsweise von 0,15
bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Reaktionsmasse im Fall von THF und
von 0,01 bis 0,5 Gew.-% im Fall von TMEDA schwanken, und zwar in
Abhängigkeit
vom angestrebten Vinylgehalt. Vorzugsweise liegt der Vinylgehalt
des Blockcopolymeren im Bereich von 7 bis 45 Gew.-%.
-
Ein
diskontinuierliches oder absatzweises bzw. diskontinuierliches Polymerisationsverfahren
im Rahmen der vorerwähnten
Verfahren kann durchgeführt
werden, indem man in einem geeigneten Reaktor das Lösungsmittel
und die Monomeren in aufeinanderfolgenden Stufen vorlegt. Das anfängliche
Reaktionsgemisch wird auf eine Temperatur von 0 bis 150°C gebracht,
wobei die Polymerisation mit einer Organolithiumverbindung eingeleitet
wird. Zu Beispielen für
Organolithiumverbindungen gehören
Alkyllithium, wie n-Butyllithium oder sec.-Butyllithium.
-
Bei
dem Verzweigungsmittel, das bei der Kupplungsreaktion verwendet
wird, handelt es sich um Divinylbenzol. Die Kupplungsreaktionszeit
kann von 10 bis 90 Minuten und vorzugsweise von 30 bis 60 Minuten variieren.
Die Temperatur kann im Bereich von 70 bis 90°C liegen. Das Verhältnis von
Kupplungsmittel zu Initiator liegt vorzugsweise im Bereich von 0,5–10, da
geringere Verhältnisse
eine Kupplung in einer Höhe,
die nie mehr als 70°C
erreicht, ergeben. Dagegen führen
zu hohe Verhältnisse
zu einer Erweiterung der Molekulargewichtsverteilung des Polymeren.
-
Die
aktiven Polymerketten werden in Stufe e) einer Termination durch
Zugabe eines Terminationsmittels unterworfen. Zu bevorzugten Terminationsmitteln
gehören
Alkohole, Phenole und Wasser. Nach Feststellung der Kupplungs- und
Terminationsreaktion ist es möglich,
eine Menge von 0,1 bis 1,5% (bezogen auf das Polymergewicht) an
Stabilisatoren zuzusetzen. Das Polymere kann vom Lösungsmittel
durch herkömmliche, aus
dem Stand der Technik bekannte Verfahren, wie Fällung in Alkohol oder Entfernung
des Lösungsmittels durch
Abfangen mit Wasserdampf, abgetrennt werden, wonach es einem Trocknungsextruder
oder einer geeigneten Technik für
zu trocknende Produkte zugeführt
wird.
-
Das
in Stufe c) erhaltene Blockcopolymere weist vorzugsweise ein Molekulargewicht
(Mmax) von etwa 50 000 bis etwa 120 000
und insbesondere von 70 000 bis 100 000 auf. Ein Polymeres mit einem
zu geringen Molekulargewicht ergibt ohne Zugabe einer größeren Menge
des Polymeren und somit ohne Erhöhung
der Kosten, keine ausreichenden Eigenschaften. Wenn das Molekulargewicht
zu hoch ist, wird es nötig,
die Zusammensetzung bei Temperaturen über 200°C zu mischen, was nicht erstrebenswert
ist.
-
Das
Molekulargewichtsmittel (Mw) des endgültigen gekuppelten Polymeren
beträgt
vorzugsweise 350 000 bis 750 000 und insbesondere 400 000 bis 700
000.
-
Um
die erfindungsgemäße Wirksamkeit
zu erreichen, muss das Blockcopolymere einen Gehalt an dem aromatischen
Monoalkenyl-Kohlenwasserstoff
von 20 bis 45 Gew.-% und vorzugsweise von 25 bis 40 Gew.-% aufweisen.
Wenn der Gehalt an dem aromatischen Monoalkenyl-Kohlenwasserstoff weniger als etwa 20%
beträgt,
so ergibt sich eine Beeinträchtigung
der physikalischen Eigenschaften und das Molekulargewicht des Polymeren
müsste
zur Erzielung geeigneter physikalischer Eigenschaften wesentlich
höher sein,
wobei die Erhöhung
des Molekulargewichts zu den vorerwähnten Mischproblemen führt. Wenn
der Anteil des aromatischen Monoalkenyl-Kohlenwasserstoffes über 45%
beträgt,
so wird es im allgemeinen zu schwer, die bituminöse Komponente und die Blockcopolymerkomponente
zu vermischen. Die elastomeren Eigenschaften neigen zu einer Verschlechterung,
was auf das Vorliegen einer kontinuierlichen vinylaromatischen Kohlenwasserstoffphase
im Polymeren zurückzuführen ist.
-
Im
Fall eines Multiblockcopolymeren der Formel A1B1A2B2 beträgt der prozentuale
Anteil des aromatischen Monoalkenyl-Kohlenwasserstoffes im zweiten
Block A2 10 bis 40% der Gesamtmenge des
aromatischen Monoalkenyl-Kohlenwasserstoffes des Copolymeren. Sehr
gute Eigenschaften werden erreicht, wenn die Menge zwischen 15 und
30% schwankt.
-
Wie
vorstehend ausgeführt,
ergibt dieser Produkttyp, der ein stark verzweigtes Blockcopolymeres
umfasst, in Bitumenzubereitungen hervorragende Anwendungseigenschaften
für Feuchtigkeitsschutzmembranen.
-
Das
Gemisch kann weitere fakultative Komponenten, die üblicherweise
in derartigen Materialien Verwendung finden, wie Füllstoffe,
Antioxidationsmittel, Weichmacher oder Fungizide, enthalten. Der
Typ des verwendeten Füllstoffes
hängt vom
Anwendungsgebiet ab. Zu typischen Füllstoffen gehören Glimmer,
Ton, behandelter Ton, gefälltes
Calciumcarbonat, Talcum, Diatomeenerde, Mineralschlacke und Siliciumdioxidprodukte.
-
Beispiele
-
Beim
in den folgenden Beispielen verwendeten Bitumen handelte es sich
um Redaspol 30TM (Repsol Derivados, S. A.).
Nachstehend sind seine Haupteigenschaften angegeben:
- – Penetration
bei 25°C
(1/10 mm): 125–200
- – Ring-
und Kugel-Erweichungstemperatur: 40
- – Penetrationsindex: –0,48
- – Chemische
Zusammensetzung S/ASTM D4124 (%)
- – Asphaltene:
10
- – polare-Aromaten/Harze:
39
- – Naphten-Aromaten:
43
- – gesättigte Anteile:
8
- – Chemische
Zusammensetzung S/IATROSCAN (%)
- – Asphaltene:
6
- – Aromaten:
62
- – polare
Produkte: 25
- – gesättigte Produkte:
7
-
Die
erfindungsgemäßen bituminösen Blockcopolymerzusammensetzungen
lassen sich nach verschiedenen Verfahren herstellen. Ein zweckmäßiges Verfahren
umfasst das Vermischen der beiden Komponenten bei erhöhter Temperatur,
vorzugsweise bei nicht mehr als 200°C, und zwar aus den vorstehend
erörterten
Gründen.
-
Experimentelles Verfahren
-
Sämtliche
Polymerisationstests, die in der vorliegenden Erfindung beschrieben
werden, wurden in einem Polymerisationsreaktor mit einem Fassungsvermögen von
20 Liter/200 Liter, der mit Systemen zur Stickstoffeinleitung, Entlüftung und
Thermostatisierung versehen war, durchgeführt. Obgleich es möglich ist,
in kontinuierlicher oder halbkontinuierlicher Weise zu arbeiten,
wurde in diesem Fall ein absatzweiser Betrieb, d. h. eine diskontinuierliche
Arbeitsweise, herangezogen. Hierzu wurden die Ausgangsmaterialien
unter Verfahren, die aus dem Stand der Technik bekannt sind (beispielsweise
Destillation, Trocknung und dergl.) gereinigt. In einer ersten Stufe
wurde eine Lösung
von Styrol in Cyclohexan im Reaktor vorgelegt, wobei das Thermostatisierungssystem
zur Steuerung der Testtemperatur herangezogen wurde. Nachdem diese
Temperatur erreicht war, wurde der Initiator, in diesem Fall n-Butyllithium,
zugegeben und die Umsetzung wurde adiabatisch unter leichtem Temperaturanstieg
fortgesetzt. Die Umwandlung des Monomeren kann gaschromatographisch
bis zum vollständigen
Fehlen von Styrol im Reaktionsmedium überwacht werden. Zu diesem
Zeitpunkt wird 1,3-Butadien
zugegeben und die Kontrolle der Temperaturentwicklung sowie die
gaschromatographische Prüfung
lassen eine Aussage über
den Zeitpunkt, an dem das gesamte Monomere polymerisiert ist, zu.
Wenn die Abwesenheit von Butadien bestätigt wird, werden lebende Polymerketten
durch Zugabe von Divinylbenzol gekuppelt. Nach einer Kupplungszeit
von 30 Minuten werden die aktiven Polymerketten einer Termination
unterzogen. Schließlich
wird das Antioxidationsmittel zugesetzt, wonach das Austragen und
das Abtrennen des Produkts vom Lösungsmittel
unter Anwendung der erwähnten
Verfahren folgt.
-
Sodann
werden eine Reihe von strukturellen Parametern und physikalischen
Eigenschaften gemessen. Der Gehalt an Vinyl und Styrol der Styrol-Butadien-Blockcopolymeren
(SBS) wird durch 1H-NMR- und 13C-NMR-Spektroskopie bestimmt.
-
Das
Molekulargewicht des SBS sowie der Anteil an sternförmigen Polymeren
werden durch Gelpermeationschromatographie (GPC) auf der Grundlage
einer Eichkurve mit Polystyrol-Standards bestimmt.
-
Die
Mischviskosität
wird bei 180°C
unter Verwendung eines Haake-Viskosimeters
(konzentrische Zylinder) mit variabler Belastungsfrequenz gemessen.
Die Mischviskosität
wird aus der Belastungs-Belastungsfrequenz-Steigung berechnet.
-
Die
Einverleibung des Polymeren (auf einen gleichmäßigen Teilchendurchmesser gemahlen)
in das Bitumen (Redaspol 30) wurde in zweierlei Weise vorgenommen:
- – Mischer
mit hoher Scherkraft Silverson LR4; Mischzeit = 90 Minuten; Mischtemperatur
= 190–200°C.
- – Laboratoriumsmischer
IKA-SD41 Super Dispax; Mischzeit = 30 Minuten; Mischtemperatur =
190–200°C.
-
Eine
geeignete Menge an Asphalt wurde in einer Quart-Dose 45 Minuten
in einem Ofen auf 160°C
erwärmt.
Sodann wurde die Quart-Dose in einen Heizmantel gestellt. Unter
Erwärmen
und Rühren
wurde die Temperatur auf die Mischtemperatur angehoben. Sodann wurde
das Polymere langsam zugesetzt. Der Mischvorgang war beendet, nachdem
die Homogenität
des Gemisches (visuelle Beurteilung) sich 15 Minuten lang nicht
veränderte.
-
Die
Messungen des Erweichungspunkts erfolgten gemäß ASTM D36. Der Penetrationswert
der hier verwendeten Asphalte wurde gemäß ASTM D5 bestimmt. Die Kaltbiegeeigenschaften
wurden gemäß UNE 104-281/6-4
gemessen: Proben 0,3175 cm × 1,27
cm × 6,35
cm (0,125 Zoll × 0,5
Zoll × 2,5
Zoll) wurden durch Gießen
des geschmolzenen Gemisches, Pressen zur Erzielung der angestrebten
Abmessungen und Schneiden der Prüfkörper hergestellt.
Am nächsten
Tag wurden die Proben in eine Umweltprüfkammer gebracht und 3 Stunden
bei der Ausgangstemperatur (z. B. –10°C) äquilibriert. Nach der Äquilibrierung
wurden die Proben mit einer Geschwindigkeit von 180° pro 5 Sekunden
um eine zylindrische 2,54 cm (1 Zoll)-Spindel gebogen. Bei dieser
und den folgenden Temperaturen wurden 10 Proben getestet. Die Proben
gehen entweder zu Bruch oder lassen sich biegen. Anschließend wurde
die Kammertemperatur um 5°C
verringert, wonach sich eine halbstündige Äquilibration anschloss. Sodann
wurden die Proben bei dieser Temperatur getestet. Der Vorgang wurde
fortgesetzt, bis bei einer bestimmten Temperatur die Proben den
Test nicht mehr bestanden. Die niedrigste Temperatur, bei der die
Proben den Test bestanden (Biegen ohne Rissbildung) wurde als die
Kaltbiegetemperatur angegeben.
-
Beispiel 1
-
Dieses
Beispiel entspricht der Synthese eines 1,3-Butadien-Styrol-Triblockcopolymeren,
das gemäß dem Stand
der Technik für
Vergleichszwecke unter Verwendung eines Siliciumtetrahalogenids
(Polymeres 1) und erfindungsgemäß (Polymere
2–6) hergestellt
worden ist. Die Polymeren weisen die folgenden strukturellen Eigenschaften
auf (Tabelle I).
-
Tabelle
I Strukturelle
Eigenschaften der DVB-gekuppelten Copolymeren des Typs A
1B
1
-
Die
Ergebnisse der Bewertung dieser Polymeren finden sich in Tabelle
I.I.
-
Tabelle
I.I Ergebnisse
der Bewertung der DVB-gekuppelten Copolymeren vom Typ A
1B
1 in Asphaltmischungen
-
Im
Hinblick auf die Ergebnisse von Tabelle I.I wird festgestellt, dass
in den Eigenschaften der bituminösen
Zubereitung eine erhebliche Besserung eintritt, wenn die mit Divinylbenzol
gekuppelten Proben (Polymere 2–6)
verwendet werden. Die hochgradig verzweigte Struktur (7–8 Arme)
gewährleistet
eine leichtere Verarbeitbarkeit der Gemische mit Mischviskositätswerten
(1625–2036
mPa·s),
die unter denen (2228 mPa·s)
für das übliche Polymere
mit 3–4
Armen liegen, und zwar trotz der höheren Polymerviskosität von 32 × 10–6 m2/s bis 43 × 10–6 m2/s [32–43
Centistoke (cst)]. Diese Zunahme der Festigkeit der polymeren Netzstruktur überträgt sich
in eine Verbesserung der Wärmeempfindlichkeit
der bituminösen
Zusammensetzung unter Erzielung besserer Werte für die Penetration bei höheren Temperaturen
und einer besseren Ring- und Kugel-Erweichungstemperatur.
-
Beispiel 2
-
Die
folgenden Proben, die gemäß dem vorstehenden
grundlegenden Polymerisationsverfahren hergestellt worden sind,
sind Multiblock-Copolymere.
In diesem Fall wird nach der Butadien-Polymerisationsstufe und infolgedessen
vor der DVB-Kupplungsreaktion eine neue Styrol-Polymerisationsstufe hinzugefügt. Nach Bestätigung der
vollständigen
Umsetzung des Styrol-Monomeren durch Gaschromatographie (GC) wird
1% der Gesamtmenge des Butadiens zugegeben und es wird eine 10-minütige Umsetzung
durchgeführt,
um die Anwesenheit von Butadien-Einheiten am Ende der mit DVB zu
kuppelnden Ketten zu gewährleisten.
Die Polymeren wurden so ausgewählt,
dass sie unterschiedliche Styrol-Anteile und unterschiedliche Molekulargewichte
aufwiesen. Ihre strukturellen Parameter und die Ergebnisse der Bewertungstests
sind in den Tabellen II und II.I aufgeführt.
-
Tabelle
II Strukturelle
Eigenschaften von DVB-gekuppelten Multiblock-A
1B
1A
2B
2-Polymeren
-
Tabelle
II.I Bewertung
der Ergebnisse der DVB-gekuppelten Multiblock-A
1B
1A
2B
2-Polymeren in Asphaltmischungen
-
Es
wird festgestellt, dass sich in sämtlichen Fällen eine erhebliche Verbesserung
der Verarbeitbarkeit ergibt.
-
Beispiel 3
-
Die
Polymeren der folgenden Reihe wurden so ausgewählt, dass der Einfluss von
kritischen strukturellen Parametern, wie Styrol-Anteil und 1,2-Polybutadien-Anteil,
auf die endgültigen
Eigenschaften der Feuchtigkeitsschutzmembran analysiert werden konnten.
In den Tabellen III und III.I sind die Ergebnisse der strukturellen
Analyse der Polymeren und die Ergebnisse der Bewertung in wasserabdichtenden
Zubereitungen aufgeführt.
-
Tabelle
III Strukturelle
Eigenschaften der DVB-gekuppelten A
1B
1-Polymeren
-
Tabelle
III.I Ergebnisse
der Bewertung von DVB-gekuppelten A
1B
1-Polymeren in Asphaltgemischen
-
Beispiel 4
-
Die
neu konzipierten, nach dem Stand der Technik hergestellten Polymeren
verbessern nicht nur die Eigenschaften in der üblichen Polymerkonzentration
für Feuchtigkeitsschutzmembranen,
sondern auch in geringeren prozentualen Anteilen, wie aus Tabelle
IV.I hervorgeht.
-
Tabelle
IV.I Ergebnisse
der Bewertung von DVB-gekuppelten A
1B
1-Polymeren in Asphaltmischungen