-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Gegenschiene und einen Preßstempel
zur Verwendung in einer Vorrichtung zum Heißsiegeln eines laminierten
Verpackungsmaterials zum Verpacken eines flüssigen oder schüttfähigen Produkts.
-
Die
Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Heißsiegeln und eine Versiegelungs-/Schneidvorrichtung
mit Gegenbacke und Preßstempel,
sowie eine Verpackungsmaschine, die eine solche Versiegelungsvorrichtung
mit Gegenschiene und Preßstempel
gemäß der Erfindung
umfasst.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Heutige
Verfahren zum Verpacken von Nahrungsmitteln (mit dem Begriff „Nahrungsmittel" sind alle Arten
fester und flüssiger
Nahrungsmittel gemeint, wie beispielsweise Säfte, Milch und andere Getränke sowie
Pasten, Suppen, Gelees und Käse) gehören oft
zum Typ „Formen-Füllen-Versiegeln" und können ausgeführt werden,
indem ein kontinuierlich fortbewegtes bahnförmiges Verpackungsmaterial aus
biegsamem Laminat in einen kontinuierlich sich fortbewegenden Schlauch
geformt wird, wobei der Schlauch kontinuierlich mit dem gewünschten,
zu verpackenden Nahrungsmittelprodukt befüllt und versiegelt wird und
schließlich
versiegelte Verpackungen vom Schlauch abgeschnitten werden. Ein
Beispiel für
ein solches Formen eines Schlauches aus einer kontinuierlichen Bahn
aus Verpackungsmaterial und die weitere Bildung eines Verpackungsbehälters ist
in 1a schematisch dargestellt.
-
Die
Verpackungsverfahren sind oft kontinuierliche Hochgeschwindigkeitsverfahren,
wobei das Verpackungsmaterial in Form einer Bahn kontinuierlich
durch eine Maschine zugeführt
und dann sterilisiert wird, indem es beispielsweise ein schnell
wirkendes flüssiges
oder Gasphasen-Sterilisierungsmedium durchläuft, zur erforderlichen Schlauchform
geformt und gesiegelt wird, um mit dem zu verpackenden Nahrungsmittel
befüllt
und abschließend
quergesiegelt zu werden.
-
Das
kontinuierliche, bahnförmige
Verpackungsmaterial wird mit einer Maschine zur Herstellung von
Verpackungsmaterial hergestellt und auf eine Rolle gegeben. Das
Verpackungsmaterial hat oft eine laminierte Struktur mit einer Kernschicht
aus Papier oder Karton, einer äußeren Heißsiegelungsschicht
aus thermoplastischem Polymer (wie beispielsweise Polyethylen) auf
jeder Seite der Kernschicht und, falls erforderlich, eine zwischen
der Papierkernschicht und dem Film eingefügte Aluminiumfolien-Gassperrschicht.
Alternativ kann anstelle der Aluminiumfolie eine Gassperrschicht
aus Kunststoff oder anorganischem Material, wie beispielsweise Polyamid,
Polyethylenvinylalkohol (EVOH) oder Siliziumoxid, verwendet werden.
-
Die
Rolle mit dem Verpackungsmaterial ist in der Verpackungsmaschine
angeordnet, wo sie abgerollt und innerhalb der Verpackungsmaschine
geführt wird,
wobei an verschiedenen Positionen in der Maschine angeordnete Antriebsmechanismen
verwendet werden. Die Verpackungsmaterialbahn wird zu einem Schlauch
geformt und in der Verpackungsmaschine längs gesiegelt. Während der
Schlauch innerhalb der Verpackungsmaschine nach unten befördert wird,
wird das flüssige
oder schüttfähige Nahrungsmittel
von oben zugeführt,
um das Innere des schlauchförmigen
Verpackungsmaterials zu füllen. Anschließend wird
der Schlauch aus Verpackungsmaterial von beiden Seiten seitlich
abgedrückt
und in vorgegebenen Abständen
in Längsrichtung
versiegelt, um verbundene, befüllte
und versiegelte Verpackungsbehälter
zu bilden. Anschließend
werden die versiegelten Verpackungsbehälter von dem Schlauch mittels
Schnitten zwischen die quer verlaufenden versiegelten Abschnitte
abgetrennt. Die so getrennten Verpackungsbehälter werden in eine vorgegebene
gewünschte
Form gebracht, zum Beispiel durch Falten und Biegen entlang zuvor
in dem Verpackungsmaterial gebildeter Faltlinien, und werden, falls
erforderlich, abschließend
versiegelt, um diese Form beizubehalten.
-
Das
Versiegeln des schlauchförmigen
Verpackungsmaterials in Längs-
oder Querrichtung erfolgt dadurch, dass die äußeren Flächen des Verpackungsmaterials,
die aus heißgesiegeltem
Thermoplast bestehen, aneinander gesiegelt werden. Dies kann durch
eine bekannte Heißsiegeltechnik
geschehen, wie beispielsweise Induktionsheißsiegelung, Hochfrequenz- (RF)
oder Mikrowellenheißsiegelung, Konvektionsheißsiegelung
oder Ultraschallvibrationssiegelung. Eine heute sehr gängige Heißsiegeltechnik
für quer
verlaufende Heißsiegelungen
bei sterilen Verpackungen ist die Induktionsheißsiegelung, wobei die Aluminiumfolie
in dem Verpackungslaminat mit einem Induktor zusammenwirkt, um Wärme zu erzeugen.
Die thermoplastischen Flächen
sind mittels Wärmefusion
durch gleichzeitiges Aufbringen von Erregerstrom und Druck aneinander
gebunden.
-
Alternativ
kann es sich um Verpackungsverfahren handeln, bei denen Verpackungen
aus vorgeschnittenen Verpackungsmaterialzuschnitten gebildet werden.
Ein Beispiel für
das Prinzip eines solchen Verpackungsverfahrens ist in 1b dargestellt.
-
Vorgeschnittene
Zuschnitte aus Verpackungsmaterial können einer Verpackungsmaschine zugeführt, gefaltet
und längs
gesiegelt werden, am Boden gefalzt und versiegelt, um offene Packungshüllen bereitzustellen.
Diese Hüllen
werden befüllt und
anschließend
oben versiegelt, so dass gefüllte Packungen
(11'') bereitgestellt
werden.
-
Herkömmliche
Verpackungsmaschinen verwenden folglich eine Heißsiegelvorrichtung, um das Verpackungsmaterial
zu siegeln. Die Siegelungsvorrichtung ist normalerweise mit so genannten
Gegenbacken und Heißsiegelungsbacken
versehen, die entgegengesetzt zueinander angeordnet sind und arbeiten.
-
Ein
Beispiel für
eine solche Heißsiegelvorrichtung
ist in 4 schematisch dargestellt, während ein Querschnitt durch
eine typische Gegenbacke und eine Heißsiegelungsbacke in 5 schematisch
dargestellt ist.
-
Herkömmlicherweise
ist zum Querheißsiegeln
jede Gegenbacke mit einem Paar Gegenschienen ausgestattet, während jede
Heißsiegelungsbacke
mit einem Siegelungsblock ausgestattet ist. Jede Gegenschiene und
der gegenüberliegende
zugewandte Siegelungsblock sind dazu in der Lage, eine quer verlaufende
Heißsiegelung über das
Verpackungsmaterial zu erzielen. Ein Schneider kann in dem zwischen
den beiden Gegenschienen angeordneten Hohlraum angeordnet sein.
Jede Schneidschiene ist mit einem Gegenelement, einem so genannten „Preßstempel" oder „Presskissen", ausgestattet, das
sich entlang der Gegenschiene erstreckt, während der Siegelungsblock beim
Induktionssiegeln mit einer Induktionsspule ausgestattet ist, die gegenüber dem
Preßstempel
angeordnet ist. Am häufigsten
werden beim Verpacken in kontinuierliches schlauchförmiges Verpackungsmaterial
Versiegelungs- und Schneidvorgänge
im selben Teil des Verpackungsvorgangs ausgeführt; in solchen Fällen wird
die Gegenschiene als „Schneidschiene" bezeichnet. Es ist
jedoch durchaus möglich,
die Versiegelungs- und die Schneidvorgänge voneinander zu trennen,
z. B. indem der befüllte
und versiegelte Schlauch anschließend in einer separaten Schneideinheit
abgeschnitten wird.
-
Die 2 und 3 zeigen
schematisch eine Seitenansicht einer herkömmlichen Gegenschiene und eines
Siegelungsblocks zur Induktionssiegelung, die auf gegenüberliegenden
Seiten des heißzusiegelnden
Verpackungsmaterials angeordnet sind, bevor und nachdem die Versiegelung
ausgeführt
wurde.
-
Zum
Quer-Induktionssiegeln von beispielsweise schlauchförmigem Verpackungsmaterial 11, können, wie
in den 2 und 3 gezeigt, die Verpackungsmaterialwände 12, 13 eines
Schlauchs oder einer Hülle
in einer Versiegelungszone S einander zugewandt sein. Jede der Verpackungsmaterialwände 12, 13 besteht
normalerweise aus einer Laminatstruktur aus einer Papierbasisschicht 14,
und einer Filmschicht 16 aus beispielsweise Polyethylen, die
sich auf der Innenseite der Aluminiumfolienschicht 15 befindet.
Obgleich nicht speziell dargestellt, ist die Außenseite der Papierbasisschicht 14 auch
mit einer Schicht aus Kunststoffmaterial wie Polyethylen überzogen.
Die Polyethylenabschnitte 16 der beiden Verpackungsmaterialien 12, 13 sind
mittels Wärmeverschmelzung
aneinander gebunden.
-
Bei
einem anderen Heißsiegelungsverfahren wie
dem Hochfrequenz (RF)-Siegeln oder dem Wärmekonvektionssiegeln wird
zur Erzeugung von Wärme
eine Aluminiumfolienschicht nicht benötigt.
-
Die
Gegenschiene 21 besteht normalerweise aus Stahl und erfüllt die
Anforderungen an Ebenheit und Parallelität. Abhängig von u.a. den Anforderungen
an Siegelungsqualität,
Art des Verpackungsmaterials, Größe der Packung
und Art des zu verpackenden Produkts können die Form und die mechanischen
Eigenschaften des Preßstempels 22 variiert werden,
um den Gegebenheiten am besten gerecht zu werden. Bei qualitativ
hochwertigen Versiegelungen, wie dies bei der vorliegenden Erfindung
der Fall ist, beispielsweise zur sterilen oder langfristigen Lagerung,
der so genannten „verlängerten
Haltbarkeit" der
Verpackung, muss der Preßstempel
einen gewissen Grad an Biegsamkeit und Kompressibilität zur Steuerung
des Flusses des erhitzen Thermoplasts von der Schicht 16 in
die Versiegelungszone S aufweisen. Bei Verpackungen mit weniger
strengen Anforderungen an die Versiegelungsqualität kann der Preßstempel
aus einem haltbaren Hartmetallmaterial bestehen, ebenso wie die
Gegenschiene.
-
Die
Induktionsspule 23 verläuft
entlang des Siegelungsblocks 24 und ist normalerweise mit
einem Vorsprung 25 ausgestattet, der sich in Richtung auf
die Gegenbacken erstreckt. Ein Kühlmitteldurchlass 26 verläuft durch
die Induktionsspule 23, um die Temperatur der Induktionsspule 23,
infolge des durch den Kühlmitteldurchlass 26 fließenden Kühlmittels, zu
regeln.
-
In
den Anfangsstufen des in 2 gezeigten Versiegelungsvorgangs
wird das Verpackungsmaterial 11 zwischen dem Versiegelungsblock 24 und
der Gegenschiene 21 mit dem Preßstempel 22 angeordnet,
woraufhin die Gegenbacke und die Heißsiegelungsbacke bewegt werden,
so dass sie sich einander annähern.
Anschließend
werden die Gegenbacke und die Heißsiegelungsbacke weiter aufeinander zu
bewegt, und der Versiegelungsabschnitt des Verpackungsmaterials 11 wird
stark gepresst und mit der Induktionsspule 23 und dem Gegenelement 22 deformiert.
Eine Hochfrequenzspannung wird mit einem Leistungsgerät (nicht
gezeigt) angelegt, um die Aluminiumfolie 15 dazu zu bringen,
Wärme mittels
Erregerstrom zu erzeugen. Als Folge werden, wie in 3 gezeigt,
die paarigen Polyethylenabschnitte 16 des Verpackungsmaterials,
die einander zugewandt sind und zwischen den paarigen Aluminiumfolien 15 eingedrückt sind,
erwärmt
und die Polyethylenabschnitte 16 in der Versiegelungszone
S geschmolzen. Demzufolge wird das schlauchförmige Verpackungsmaterial 11 durch
Wärmefusion
aneinander gebunden.
-
Wie
in 3 gezeigt, wird das komprimierbare Gegenelement 22 während der
Versiegelungsstufe deformiert. Entspannt sich der durch den Versiegelungsblock
und die Gegenschiene ausgeübte Druck,
nimmt das Gegenelement seine ursprüngliche Gestalt wieder an und
ist für
den nächsten
Versiegelungs- und Kompressionsvorgang bereit. Derartige komprimierbare
Gegenelemente bestehen herkömmlicherweise
aus Kunststoffmaterial mit passenden mechanischen und chemischen
Eigenschaften. Heute wird zu diesem Zweck am häufigsten ein quervernetztes
Polyurethan (PUR) verwendet. Die gewünschte Form und Gestaltung
des Pressstempels wird üblicherweise
aus einem quervernetzten Polyurethanmaterial ausgeschnitten. Der
Preßstempel
aus quervernetztem PUR ist in der Schneidschiene aus rostfreiem,
chemisch beständigem
Edelstahl durch Einfügen
in eine Nut 27, die sich entlang der Gegenschiene 21 erstreckt,
befestigt. Die Ausgestaltung, Härte
und Komprimierbarkeit des Preßstempels
sind für
die Qualität
der Versiegelung von großer
Bedeutung und können
in Abhängigkeit
von den verschiedenen oben aufgelisteten Faktoren, d.h. erforderlicher
Versiegelungsqualität,
Art des Verpackungsmaterials, Packungsgröße und einzufüllendem
Produkt, variieren. Verschiedene Formen und Härte-/Komprimierbarkeitseigenschaften
des Preßstempels
beeinflussen den Fluss des Thermoplasts in der Versiegelungszone
S während
der Wärmeverschmelzung
unterschiedlich. Des Weiteren sind dies wichtige Faktoren, die Einfluss
auf die Art und Weise haben, wie das in den Schlauch gefüllte Produkt
weg von der Versiegelungszone S abgedrückt wird. Somit haben sich unterschiedliche
Formen bei unterschiedliche Kombinationen aus Packungsgrößen und
abzufüllender Produkte
als optimal erwiesen.
-
Des
Weiteren sollte das im Preßstempel
verwendete Kunststoffmaterial beständig gegenüber Chemikalien sein (zum Beispiel
alkalischen Reinigungsmitteln, Milchsäure und anderen Substanzen
in zahlreichen Füllprodukten
und gegenüber
Sterilisierungsmitteln, wie beispielsweise Wasserstoffperoxid (H2O2)).
-
Obgleich
die bekannte Gegenschiene und der Preßstempel recht adäquat funktionieren,
gibt es doch eine Anzahl Nachteile. Der Hauptnachteil dieser bekannten
Konstruktion besteht darin, dass der Preßstempel aus einem gegenüber der
Schneidschiene und dem Versiegelungsblock recht weichen Material
besteht und nach einiger Zeit abgenutzt ist und folglich in regelmäßigen Abständen gegen
einen neuen ausgetauscht werden muss. Jedes Mal, wenn der Preßstempel
ausgetauscht wird, muss die Verpackungsmaschine komplett angehalten
werden. Zuerst muss die Gegenschiene von der Gegenbacke entfernt
werden, an die sie während
des Betriebs befestigt ist. Dann muss der alte Preßstempel,
der in der Nut in der Gegenschiene befestigt ist, entfernt werden.
Nachdem der alte Preßstempel
entfernt worden ist, muss ein neuer frischer Preßstempel in die enge Nut der
Gegenschiene eingeführt
werden, und anschließend
muss die Gegenschiene an der Gegenbacke befestigt werden und die
Maschine wieder angefahren werden. Sowohl die Nut als auch der Preßstempel
haben üblicherweise
einen asymmetrischen Querschnitt, wobei es wichtig ist, dass der Preßstempel
vorsichtig in der Nut befestigt und gesichert wird, und dass er
in der richtigen Position eingeführt
wird, d.h. in die richtige Richtung ausgerichtet. Die Schritte des
Auswechselns des Preßstempels
nehmen einige Zeit in Anspruch, da der Preßstempel ziemlich fest in der
Nut sitzen soll, und der Preßstempel
deshalb einen etwas größeren Querschnitt
als die Nut aufweist. Demzufolge muss zum Hinausziehen bzw. Hineindrücken des
Preßstempels Kraft
aufgewendet werden. Dies geschieht manuell, da es ein ziemlich schwieriger
Vorgang ist. Die Zeit, für
die die Maschine vollständig
angehalten werden muss, kann bis zu 10 Minuten betragen, einschließlich der
Auslauf- und Anlaufzeit, während
derer die Maschine von/auf normale Betriebsgeschwindigkeit eingestellt
wird, wobei, je nach Art der Verpackungsmaschine, während dieser
Zeit mindestens 600–1300
Packungen bei normaler Betriebsgeschwindigkeit hätten hergestellt werden können. Unter
Zeitdruck kann der Preßstempel
leicht in die falsche Richtung in die Nut eingeführt werden, was, falls dies
nicht rechtzeitig erkannt wird, dazu führt, dass die Versiegelungsqualität deutlich
abnimmt und die Maschine ein zweites Mal vollständig angehalten werden muss,
und somit zu deutlichen zusätzlichen Verlusten
bei der tatsächlichen
Herstellungszeit führt.
-
Darüberhinaus
ist es manchmal verlockend, beim Entfernen des Preßstempels
von der Gegenschiene ein spitzes Werkzeug wie beispielsweise einen
Schraubenzieher zu benutzen, um den Preßstempel zu fassen zu bekommen
und ihn hinaus zu ziehen. Dies kann unter unglücklichen Umständen auch
die Gegenschiene beschädigen.
Da jedoch eine neue Gegenschiene aus Stahl ziemlich teuer ist, ist
dies ganz und gar nicht erwünscht.
-
Bei
der bekannten Konstruktion einer Gegenschiene und eines Preßstempels
besteht ein weiterer Nachteil darin, dass die beiden Teile der Baugruppe,
d.h. die Gegenschiene und der Preßstempel, aus unterschiedlichen
Materialien bestehen, die deutlich unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten
haben. Kunststoffe haben normalerweise Wärmeausdehnungskoeffizienten
im Bereich von etwa 100 bis etwa 200·105– mK–1,
während
die Koeffizienten von Metallen im Bereich von etwa 6 bis etwa 10·10–5 mK–1 variieren.
Wenn die Heißsiegelung
erfolgt und der Preßstempel
erwärmt
wird, dehnt er sich viel mehr und viel schneller als die Gegenschiene
bei gleicher Temperatur aus. Demzufolge benötigt der Preßstempel
etwas Raum um sich herum, um sich in der Nut ausdehnen zu können. Er
muss sich ebenfalls bewegen können
und gegen die Innenseite der Nut gleiten. Folglich ist die Form
des Preßstempels aus
vielerlei Hinsicht kritisch, nämlich
erstens im Hinblick auf die Ausdrück- und Druckeigenschaften
in der Versiegelungszone und zweitens im Hinblick auf die Möglichkeit
der sicheren Befestigung innerhalb der Nut im kalten Zustand, sowie
auf die Wärmeausdehnung
des Preßstempels
innerhalb der Nut im warmen Zustand. Dies macht die mit einem Preßstempel versehene
Nut zu einer sehr komplexen Baugruppe, und zwar sowohl im Hinblick
auf die Herstellung als auch den Aufbau.
-
Es
besteht Bedarf an einer Baugruppe aus Gegenschiene und Preßstempel,
die für
die Nachteile, Probleme und Schwierigkeiten, die mit einer herkömmlichen
Gegenschienenbaugruppe verbunden sind, nicht anfällig ist. Es wäre insbesondere
wünschenswert,
eine Kombination aus Gegenschiene und Preßstempel bereit zu stellen,
die genauso gut wie herkömmliche
funktioniert, jedoch die weiteren Vorteile des leichten und schnellen
Austauschens in der Versiegelungsvorrichtung und Verpackungsmaschine
hat, vorzugsweise bei niedrigerem oder zumindest gleichem Kostenniveau.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine mit
einem Preßstempel
ausgestattete Gegenschiene anzugeben, die die oben genannten Probleme
löst oder
reduziert.
-
Demnach
ist es Aufgabe der Erfindung, eine mit einem Preßstempel ausgestattete Gegenschiene anzugeben,
die eine raschere Durchführung
des Auswechselvorgangs des Preßstempels
ermöglicht und
die die Dauer der Produktionsunterbrechung verkürzt.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine mit einem Preßstempel
versehene Gegenschiene anzugeben, die den Vorgang des Pressstempelauswechselns
vereinfacht und die es leichter macht, dies ohne Fehler durchzuführen.
-
Es
ist ebenfalls Aufgabe der Erfindung, eine mit einem Preßstempel
ausgestattete Gegenschiene anzugeben, die leicht herzustellen ist.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine mit einem Preßstempel
ausgestatte Gegenschiene anzugeben, die das Problem löst, die Gegenschiene
und den Preßstempel
während
des Vorgangs des Pressstempelaustausches zusammenzubauen.
-
Noch
eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine kostengünstige Kombination
aus Gegenschiene und Preßstempel
anzugeben, die sowohl im Hinblick auf Produktion als auch Wartung, d.h.
beim Auswechseln des Preßstempels,
gut funktioniert.
-
Des
Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, eine Heißsiegelvorrichtung mit einer
einen erfindungsgemäßen Preßstempel
enthaltenen Gegenschiene anzugeben, sowie eine Verpackungsmaschine
mit einer solchen Versiegelungsvorrichtung.
-
Die
US-A-3753829 beschreibt eine Haushaltsversiegelungsvorrichtung,
die durch direkte Erwärmung
eines thermoplastischen Films mittels eines Metalldrahts funktioniert.
Ein haltbarer Kunststoffstreifen, der auf dem Kunststoffdeckel der
Vorrichtung befestigt ist, dient als Gegenelement zum erwärmten Metalldraht.
Die Vorrichtung ist auf das Versiegeln von dünnen Kunststofffilmen für Plastiktüten ausgerichtet.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Diese
Aufgaben werden gemäß der vorliegenden
Erfindung durch die Gegenschiene und den Preßstempel, wie in Anspruch 1
beschrieben, gelöst. Dies
geschieht insbesondere dadurch, dass die Gegenschiene aus Polyamid-11
(PA-11) oder Polyamid-12 (PA-12)
besteht und der Preßstempel
aus Polyurethan (PUR) einer Etherart oder aus einem Polyetherblockamid
(PEBA) besteht.
-
Dadurch
dass sowohl die Gegenschiene als auch der Preßstempel aus einem Kunststoffmaterial bestehen,
wird eine weniger komplexe Konstruktion erreicht, und die zweiteilige
Baugruppe kann gleichzeitig so zusammengefasst werden, dass sie
nur noch aus einem einzigen Teil besteht. Die Produktivitäts- und
Kostenvorteile sind beträchtlich,
da die erfindungsgemäße Versiegelungsvorrichtung
mit Hochgeschwindigkeit arbeitet und jede Reduzierung der Dauer
einer Produktionsunterbrechung zu deutlich höherer Effizienz führt.
-
Die
mit einem erfindungsgemäßen Preßstempel
ausgestattete Gegenschiene eignet sich somit zum Gebrauch in einer
Versiegelungsvorrichtung zum Querheißsiegeln eines Schlauchs aus
laminiertem Verpackungsmaterial, der eine Kernschicht und äußere heißsiegelbare
Schichten umfasst und mit einem flüssigen oder schüttfähigen Produkt
befüllt
ist, wobei eine solche Versiegelungsvorrichtung wenigstens eine
Siegelbacke und wenigstens eine Gegenbacke hat, die einander zugewandt
und in Vorschub- und Rückzugsrichtung
bewegbar sind, um die versiegelte Packung quer zu siegeln, wobei
die Gegenbacke in der Heißsiegelvorrichtung
enthalten sein kann, indem sie an der Gegenbacke befestigt und der Preßstempel
entlang der Gegenschiene angeordnet ist.
-
Bevorzugte
und vorteilhafte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wurden des Weiteren mit den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 2–3 versehen.
-
Aus
praktischen Gründen,
um die Gegenschiene und den Preßstempel
nicht zu oft austauschen zu müssen,
ist der Kunststoff ein technischer Kunststoff mit hoher Beständigkeit
gegenüber
Chemikalien bei Temperaturen im Bereich von etwa 10°C bis zu
etwa 90°C,
noch bevorzugter von etwa 5°C
bis zu etwa 100°C
und am bevorzugsten von etwa 0°C bis
zu etwa 110°C.
-
Die
Kunststoffe, die in dem Gegenschienenteil von Gegenschiene und Preßstempel
gemäß der Erfindung
verwendet werden, sind beständig
gegenüber
alkalischen und säurehaltigen
Flüssigkeiten
und Lösungen
mit einem pH-Wert im Bereich von etwa 2 bis etwa 12, wie zum Beispiels
Reinigungs- und Sterilisierungsmittel, die normalerweise zum Reinigen von
Nahrungsmittelverpackungsmaschinen verwendet werden. Vorteilhafterweise
ist der verwendete Kunststoff auch beständig gegenüber Hydrolyse, wenn er heißem Wasser
und wässrigen
Lösungen ausgesetzt
ist. Außerdem
enthalten Reinigungsmittel oft aliphatische oder aromatische Lösungsmittel,
was einigen Kunststoffmaterialien schadet. Der verwendete Kunststoff
ist auch vorteilhafterweise beständig gegenüber Öl und Fett
in Schmierstoffen, die bei der Wartung der Maschinen verwendet werden
können. Mit „beständig" ist gemeint, dass
bei Benutzung die gewünschten
mechanischen Eigenschaften für
einen ausreichenden Zeitraum beibehalten werden.
-
Gemäß der Erfindung
werden unter den technischen Kunststoffen Polyamide ausgewählt.
-
Gemäß der Erfindung
besteht die Gegenschiene aus einem Polyamid, ausgewählt aus
Polyamid-11 (PA-11) oder Polyamid-12 (PA-12). Die in der Gegenschiene verwendeten
Kunststoffe sind beständig
gegenüber
heißem
Wasser, säurehaltigen
und alkalischen Lösungen
sowie gegenüber
Alkohol, aromatischen und aliphatischen Lösungsmitteln und Ölen. Des
Weiteren absorbieren sie nur einen geringen Anteil an Wasser, im
Allgemeinen weniger als etwa 1,0%, vorzugsweise weniger als 0,5%.
Darüberhinaus
eignen sie sich zur und haben die richtigen Fließeigenschaften und mechanischen
Eigenschaften für
die Herstellung von Formteilen, wie eine Gegenschiene, beispielsweise
durch Spritzgießen.
Bei der Auswahl des Kunststoffes für die Gegenschiene ist es auch
wichtig, dass er eine hohe Maßbeständigkeit
hat und dass Maßtoleranzen
eingehalten werden können.
Die Gegenschiene sollte vorzugsweise eine Ebenheit von weniger als
0,3 mm, bevorzugter von weniger als 0,2 mm und eine Parallelität von weniger als
0,1 mm aufweisen.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann das Kunststoffmaterial in der Gegenschiene mit bis zu 50 Gew.-%,
bevorzugter bis zu 40 Gew.-% eines Verstärkungszusatzes, beispielsweise Glasfasern,
Glasskugeln und Eisenpulver, vermengt werden, um die Abmessungen
in den erforderlichen Toleranzgrenzen zu halten. Dies kann sowohl
vom Standpunkt der Maßbeständigkeit
als auch vom Standpunkt der mechanischen Eigenschaften von Vorteil
sein. Ist jedoch die Menge an Verstärkungszusätzen zu hoch, kann die Schlagfestigkeit
des Kunststoffmaterials nachteilig beeinflusst werden.
-
Der
Preßstempel
gemäß der vorliegenden Erfindung
besteht aus thermoplastischem Polymer (TPE) mit einer Kompressibilität von wenigstens
20 % bei einer Shore A-Härte
von etwa 70, sowie einer hohen Beständigkeit gegenüber Chemikalien
und gegenüber
Temperaturen von etwa 10°C
bis etwa 90°C, vorzugsweise
von etwa 0°C
bis etwa 110°C.
Insbesondere besteht der Preßstempel
aus thermoplastischem Elastomer ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Polyurethanen (PUR) und Polyetherblockamiden (Blockcopoylmeren)
(PEBA). Die Polyurethane bestehen aus einer Polyetherart. PUR und
PEBA wurden ausgewählt,
weil sie härter
sind und eine höhere
Abriebfestigkeit und eine angemessenere Kompressibilität bzw. Verdichtbarkeit
im Hinblick auf einen pressbaren Preßstempel haben.
-
Die
Kompressibilität
eines elastomeren Materials hängt
im Allgemeinen von dessen Härte
ab, und ein PUR thermoplastisches elastomeres Material hat im Allgemeinen
eine Kompressibilität
in der Größenordnung
von etwa 24% beispielsweise bei einer Shore A-Härte von 70, während ein
PEBA eine Kompressibilität
in der Größenordnung
von etwa 36% bei gleicher Härte
hat.
-
Die
Gegenschiene besteht aus Polyamid-11 (PA-11) oder aus Polyamid-12
(PA-12) und der Preßstempel
aus. einem Polyurethan (PUR) einer Etherart oder aus einem Polyetherblockamidcopolymer, weil
diese Kunststoffkombinationen, zusätzlich zu guten mechanischen
Eigenschaften und chemischer Beständigkeit sowie Temperaturbeständigkeit,
auch zu einer guten Bindung und Haftung zwischen den Kontaktflächen der
Kunststoffe an der Schnittstelle zwischen der Gegenschiene und dem
Preßstempel beitragen.
-
Diese
speziellen Kunststoffe werden verwendet, weil sie eine unmittelbare
Bindung zulassen, wenn die beiden Materialien zwecks Verschmelzung nacheinander
doppelspritzgegossen werden. Die Reibung aus der hohen Geschwindigkeit
der eingespritzten Kunststoffe erzeugt Wärme an der Schnittstelle zwischen
den Flächen
der Gegenschiene und des Preßstempels,
die aneinander befestigt werden müssen, was zur Schmelzverbindung
zwischen den Flächen
führt.
-
Vorzugsweise
werden die Gegenschiene und der Preßstempel mittels eines Zweispritzgussvorgangs
hergestellt. Mittels eines so genannten Zweispritzgusses oder Doppelspritzgusses
können der
Preßstempel
und die Gegenschiene in einem Arbeitsgang hergestellt werden, so
dass das ganze Stück
aus Kunststoffmaterial besteht.
-
Ein
weiterer Vorteil, der sich dadurch ergibt, dass die Gegenschiene
und der Preßstempel
beide aus Kunststoffmaterial bestehen, ist, dass der Wärmeausdehnungskoeffizient
so angepasst werden kann, dass er fast gleich ist, und die Schwierigkeiten bei
der Kombination von Metall- und Kunststoffmaterialien vermieden
werden können.
Die Wärmeausdehnungskoeffizienten
von Metallen und Kunststoff sind sehr unterschiedlich, d.h. sie
reichen von 100 bis 200 (10–5 mK–1)
für Kunststoffmaterialien
und von 6 bis 10 (10–5 mK–1)
für Metalle.
Das Kunststoffmaterial schwillt mehr an und dehnt sich mehr aus
als das Metall und folgt den Temperaturveränderungen langsamer als das
Metall. Somit darf keine Oberflächenbindung
zwischen einer Gegenschiene aus Metall und einem Preßstempel
aus Kunststoff bestehen. Der Preßstempel aus Kunststoff muss
innerhalb der Nut der Gegenschiene aus Metall gleiten können. Dieser Punkt
macht, unter anderen zu berücksichtigenden Punkten,
die Form des Preßstempels
im Vergleich zur Nut so kritisch. Passt man für die Gegenschiene und den
Preßstempel
Kunststoffe mit denselben Wärmeausdehnungseigenschaften
aneinander an, werden diese Schwierigkeiten verringert oder sogar beseitigt.
-
Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung, ist eine wie in Anspruch 4 definierte
Siegelungsvorrichtung vorgesehen.
-
Als
eine bevorzugte Ausführungsform
einer Versiegelungsvorrichtung gemäß der Erfindung ist des Weiteren
eine wie in Anspruch 5 definierte Versiegelungs-/Schneidvorrichtung
vorgesehen.
-
Gemäß einem
dritten Aspekt der Erfindung ist eine Verpackungsmaschine zum Verpacken
eines flüssigen
oder schüttfähigen Produkts,
wie in Anspruch 6 definiert, vorgesehen.
-
Die
Gegenschiene und der Preßstempel können getrennt
spritzgegossen werden und anschließend mittels eines Klebstoffes
oder durch Wärmeverschmelzung
aneinander befestigt werden, abhängig
von der Kombination des Kunststoffmaterials und den passenden Klebstoffen,
die für
jedes Kunststoffmaterial erhältlich
sind.
-
Am
vorteilhaftesten werden jedoch die Gegenschiene und der Preßstempel
nacheinander aus den Kunststoffmaterialien in einem Zweispritzgussvorgang
spritzgegossen und somit durch Schmelzfusion aneinander befestigt,
was eine schnelle, kostengünstige
und zuverlässige
Herstellung solcher Baugruppen aus mit Preßstempeln versehener Gegenschienen
in Massenfertigung erlaubt.
-
Detaillierte Beschreibung
-
Weitere
Vorteile und vorteilhafte kennzeichnende Merkmale in der Vorrichtung
und dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung werden aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen deutlich.
-
Obwohl
die Erfindung weiter unten unter besonderer Bezugnahme auf eine
Ausgestaltung einer Gegenschiene und einem Preßstempel und eine Vorrichtung
beschrieben wird, sollte jedoch bedacht werden, dass, im weitesten
Schutzumfang, die vorliegende Erfindung nicht ausschließlich auf
die praktische Anwendung beschränkt
ist, sondern beispielhaft als eine Möglichkeit aus vielen anderen
denkbaren Anordnungen ausgewählt wurde,
um die Erfindung, wie sie in den angehängten Patentansprüchen beschrieben
ist, auszuführen.
Insbesondere sind verschiedene Formen und Ausgestaltungen der verschiedenen
Teile im Rahmen der Erfindung denkbar.
-
In
den Zeichnungen zeigen:
-
1a eine
schematische Darstellung des herkömmlichen Vorgangs zur Bildung
eines Schlauchs aus einer kontinuierlichen Bahn aus Verpackungsmaterial
und die weitere Bildung eines Verpackungsbehälters, umfassend die Schritte
des Quersiegelns, in dem die Versiegelungsvorrichtung gemäß der Erfindung
verwendet wird,
-
1b eine
schematische Darstellung des herkömmlichen Vorgangs zur Bildung
von Packungen aus vorgeschnittenen Zuschnitten aus Verpackungsmaterial,
-
2 eine
schematische Darstellung eines seitlichen Querschnitts eines Teils
der herkömmlichen
Versiegelungsvorrichtung, d.h. eine Gegenschiene mit einem Preßstempel,
der dem Versiegelungsblock auf der gegenüberliegenden Seite des Verpackungsmaterials
zugewandt ist, in einem Anfangsstadium des Vorgangs des Schaffens
einer Querversiegelung,
-
3 eine
schematische Darstellung derselben herkömmlichen Gegenschiene- und
Pressstempelanordnung wie in 2, in einem
Endstadium des Versiegelungsvorgangs,
-
4 eine
schematische Darstellung einer Seitenansicht, teilweise im Schnitt,
eines Beispiels einer Versiegelungs- und Schneidvorrichtung der vorliegenden
Erfindung während
des Gebrauchs,
-
5 einen
seitlichen Querschnitt eines Beispiels einer Gegenbacke, an der
ein Paar Gegenschienen befestigt ist, sowie einen mit Induktionsspulen
ausgestatteten Versiegelungsblock,
-
6a und 6b schematisch
Querschnittsseitenansichten von Beispielen einer Gegenschiene und
einem Preßstempel
gemäß der Erfindung,
und
-
7a und 7b schematisch
zwei bevorzugte Ausführungsformen
des Verfahrens und der Vorrichtung, durch die die Gegenschiene und
der Preßstempel
gemäß der Erfindung
hergestellt werden, mittels eines Zweispritzgussvorgangs.
-
Unter
Bezugnahme auf 1a wird ein bahnförmiges Verpackungsmaterial 10,
bestehend aus einem biegsamen Laminat, als Rolle 1 in die
Verpackungsmaschine eingesetzt, wo sie ausgerollt wird und innerhalb
der Verpackungsmaschine geführt wird,
indem Antriebsmechanismen (nicht gesondert gezeigt), die an mehreren
Positionen in der Maschine angeordnet sind, verwendet werden. Ein
gängiges Verpackungsmaterial 10 kann,
im Falle von Induktionsheißsiegelung
durch Laminieren von beispielsweise einer Polyethylenschicht, einer
Aluminiumfolienschicht, einer Papierbasisschicht und einer Polyethylenschicht
in dieser Reihenfolge von innen nach außen gebildet werden. Das Verpackungsmaterial 10 wird
mithilfe einer Führung 2 geführt, längs mit
einer Versiegelungsvorrichtung (nicht gesondert dargestellt) gesiegelt
und in ein schlauchförmiges
Verpackungsmaterial 11 geformt. Während das schlauchförmige Verpackungsmaterial 11 innerhalb
der Verpackungsmaschine nach unten befördert wird, wird das flüssige oder
schüttfähige Produkt
von oben durch einen Füllrohr 3 zugeführt, um
das Innere des schlauchförmigen
Verpackungsmaterials zu füllen. Dann
wird das Verpackungsmaterial von beiden Seiten mit einer Gegenbacke
und einer Heißsiegelungsbacke
(nicht gesondert gezeigt) quer abgedrückt, so dass das schlauchförmige Verpackungsmaterial
in Querrichtung an vorgegebenen Abständen versiegelt wird, um miteinander
verbundene, gefüllte
und versiegelte kissenförmige
Verpackungsbehälter
zu bilden. Dann werden die versiegelten Verpackungsbehälter, als
einzelne kissenförmige
Primärbehälter 11', von dem Schlauch
abgetrennt, indem zwischen die quer verlaufenden versiegelten Abschnitte
geschnitten wird.
-
Unter
Bezugnahme auf 1b werden vorgeschnittene Zuschnitte
des Verpackungsmaterials (10')
in die Verpackungsmaschine befördert,
gefaltet und längs
gesiegelt (4), um Dorne (5) gefaltet und am Boden
versiegelt (6), um offene Packungshüllen (10'') bereit zu stellen. Die Hüllen werden
gefüllt
(7) und anschließend
(8) oben versiegelt, somit werden gefüllte Packungen (11'') bereitgestellt.
-
Unter
Bezugnahme auf 4 wird ein längs gesiegeltes, schlauchförmiges Verpackungsmaterial 11 kontinuierlich
nach unten befördert
und mit zwei Versiegelungs- und Schneideinheiten 44, 45 an
vorgegebenen Abständen
abgedrückt,
so dass gegenüber
liegende Abschnitte der Kunststoffschicht zusammen gebracht und in
Längsrichtung
versiegelt werden, um eine bandförmige
Versiegelungszone S zu bilden. Die Versiegelungszone S wird dann
auseinander geschnitten, um einen Primärbehälter 11' zu bilden, der eine vorgegebene
Menge an flüssigem Nahrungsmittel 12 enthält. Zu diesem
Zweck sind die Versiegelungs-/Schneideinheiten 44, 45 jeweils
mit Gegen-/Schneidbacken 44a, 45a und Heißsiegelungsbacken 44b, 45b ausgestattet.
-
Um
die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Versiegelungsvorrichtung zu
erhöhen,
sind zwei Sätze
der Versiegelungs-/Schneideinheiten 44, 45 mit einer
identischen Struktur vorgesehen und werden im Wechsel betrieben,
wobei ihre Verarbeitungstakte um einen Halbzyklus zueinander versetzt
sind.
-
Am
vorderen Ende jeder Schneidbacke 44a, 45a befindet
sich ein Schneidstab 48. Ein Versiegelungsblock oder Induktionsisolator 49 ist
am vorderen Ende jeder der Heißsiegelungsbacken 44b, 45b vorgesehen.
Die Schneidbacken 44a, 45a und die Heißsiegelungsbacken 44b, 45b werden
in Richtung auf das Verpackungsmaterial mit den Schneidstäben 48 und
dem Versiegelungsblock 49 bewegt, um das Verpackungsmaterial 11 von
beiden Seiten abzudrücken und
somit die sich gegenüberliegenden
Kunststoffflächen
des Verpackungsmaterials miteinander in Kontakt zu bringen, indem
die Backen gegeneinander gedrückt
werden, so dass die Flächen
in Querrichtung aneinander gesiegelt werden.
-
In
der Mitte jeder der Schneidbacken 44a, 45a ist
ein seitlich angeordneter flach geformter Schneider 31,
der nach Bedarf vorgeschoben oder zurückgezogen werden kann. Der
Schneider 31 dient im vorgeschobenen Zustand dazu, in die
Mitte oder in den Zwischenabschnitt der Versiegelungszone S zu schneiden.
Um die erforderliche Bewegung des Schneiders 31 zwischen
den vorge schobenen und zurückgezogenen
Positionen zu bewirken, ist ein Zylinder 32 am hinteren
Ende des Schneiders 31 vorgesehen. Der Schneider 31 kann
vorgeschoben oder zurückgezogen
werden, indem Arbeitsmittel dem Zylinder 32 zugeführt werden
oder aus ihm abgegeben werden.
-
Paarweise
angeordnete Klappen oder Formplatten 31a, 31b sind
ebenfalls auf jeder Seite des schlauchförmigen Verpackungsmaterials
vorgesehen und so gestaltet, dass sie zur frei schwingenden Bewegung
gegenüber
den Schneidbacken 44a, 45a und den Heißsiegelungsbacken 44b, 45b geeignet sind.
Die Klappen 31a, 31b umgeben, führen und bringen
das Verpackungsmaterial 11 in die gewünschte Form, beispielsweise
in eine im Wesentlichen rechteckige Form. Das Volumen der Packungen
kann dadurch kontrolliert werden, dass die Klappen kurz vor dem
Versiegeln so zusammengedrückt werden,
dass jede Packung dasselbe vorgegebene Volumen erhält.
-
Die
Siegelungs-Schneideinheit 44 befindet sich, wie in 4 gezeigt,
in der Siegelungs-Schneid-Startposition, wo die Schneidbacke 44a und
die Heißsiegelungsbacke 44b in
Richtung auf das Verpackungsmaterial 11 bewegt werden,
um es von beiden Seiten abzudrücken
und um die gegenüberliegenden
Flächen
des Verpackungsmaterials 11 miteinander in Kontakt zu bringen.
Wenn sich die Versiegelungs-Schneideinheit 44 nach unten
bewegt, während
sie das Verpackungsmaterial 11 abdrückt und hält, wird die Versiegelungszone
S gebunden und geformt.
-
Die
Versiegelungs-Schneideinheit 45, wie in 4 gezeigt,
befindet sich in der Versiegelungs-Schneidendstellung, wo der Schneider 31 der Versiegelungs-Schneideinheit
sich in Richtung auf die Versiegelungszone S bewegt, um die Mitte
oder den Zwi schenabschnitt der Versiegelungszone S zu schneiden
und den Primärbehälter 11' vom Verpackungsmaterial 11 zu
trennen. Sobald die Mitte der Versiegelungszone S geschnitten ist,
werden die Schneidbacken 45a und die Heißsiegelungsbacken 45b der
Versiegelungs-Schneideinheit 45 zurückgezogen, gedreht und nach
oben in die Versiegelungs-Schneidstartposition gehoben. Wenn die
Versiegelungs-Schneideinheit 45 sich in die Versiegelungs-Schneidstartposition
bewegt und die Schneidbacke 45a und die Heißsiegelungsbacke 45b sich
in Richtung auf die Versiegelungszone S bewegen, bewegt sich der
Schneider 31 der Versiegelungs-Schneideinheit 44 entlang
der Versiegelungszone S, um einen Schnitt in der Mitte oder am Zwischenabschnitt
der Versiegelungszone S durchzuführen,
wodurch der Primärbehälter 11' vom Verpackungsmaterial 11 getrennt
wird.
-
Obwohl
nicht speziell dargestellt, sind die Versiegelungs-Schneideinheiten 44, 45 mit
einem Zylindermechanismen ausgestattet, der dazu dient, die Schneidbacken 44a (oder 45a)
und die Heißsiegelungsbacke 44b (45b)
zusammenzuziehen, um die erforderliche Andrückkraft zum Zeitpunkt des Versiegelns
auszuüben.
Die Andrückkraft
zwischen der Schneidbacke und der Heißsiegelungsbacke wird innerhalb
eines kurzen Zeitraums weggenommen und die Versiegelungs-Schneideinheiten 44, 45 erreichen die
Versiegelungs-Schneidendposition.
-
Es
ist eine Vorrichtung denkbar, die der in 4 dargestellten ähnlich ist,
jedoch den Schneider und den Schneidvorgang nicht umfasst. Die Backe und
Schiene würden
jedoch die gleiche oder eine ähnliche
Gestalt haben und eine entgegenarbeitende Funktion ausüben, und
somit jeweils eine „Gegenbacke„ und eine „Gegenschiene" sein.
-
5 zeigt
verschiedene der mit dem Schneidstab 48 und dem Versiegelungsblock 49 verbundenen
Merkmale. Ein Induktor stellt ein Paar paralleler Spulen 51, 52 bereit,
die in dem Versiegelungsblock 49 eingebettet sind, so dass
ein Teil jeder der Spulen 51, 52 auf der Abschlussfläche des
Versiegelungsblocks 49 freiliegt. Die Spulen 51, 52 sind mit
einer Stromquelle über
ein Verbindungsteil verbunden.
-
Eine
Nut 58 ist in dem Versiegelungsblock 49 ausgebildet
und befindet sich zwischen den beiden Spulen 51, 52.
Diese Nut 58 erstreckt sich entlang des Versiegelungsblocks 49 und
ist dazu ausgelegt, das vordere Ende des Schneiders 31 aufzunehmen, wenn
er vorgeschoben wird.
-
Die
Spulen 51, 52 sind entsprechend geformt und haben
einen erhöhten
Abschnitt 51', 52', der einen
ersten Andrückabschnitt
bildet. Die erhöhten
Abschnitte 51', 52' erstrecken
sich in Richtung auf den Schneidstab 48 und sind in Längsrichtung
der Induktionsspulen 51, 52 angeordnet.
-
Der
Schneidstab 48 ist mit paarigen Schneidschienen 53, 54 ausgestattet.
Der Schneider 31 kann sich innerhalb einer Spalte 55 zwischen
den Schneidschienen 53, 54 bewegen.
-
Jede
der Schneidschienen 53, 54 ist mit einem Gegenelement
oder einem so genannten Preßstempel 56, 57,
der sich entlang der Schneidschienen erstreckt, ausgestattet. Jedes
Gegenelement 56, 57 ist in einer Nut in der entsprechenden
Schneidschiene befestigt. Die Versiegelungszone S des schlauchförmigen Verpackungsmaterials 11 wird
fest mit den Gegenelementen 56, 57 gepresst. Aus
diesem Grund bestehen die Gegenelemente 56, 57 aus einem
Gummimaterial mit einem bestimmten Grad an Komprimierbarkeit. Außerdem hat
jedes der Gegenelemente 56, 57 einen Vorderfläche, die
dem Versiegelungsblock 49 zugewandt ist. Wie in 5 gezeigt,
ist die Vorderfläche
jedes der Gegenelemente flach oder eben.
-
Der
Siegelungsblock 49 ist mit einem Stromkreis oder einer
Vorrichtung zur Leistungsaufwendung verbunden, so dass eine Hochfrequenzspannung,
die von dem Stromkreis erzeugt wird, an den Induktor angelegt wird.
Wenn die Hochfrequenzspannung an den Versiegelungsblock 49 angelegt
wird, wird ein entsprechend der Hochfrequenzspannung wechselndes
elektrisches Feld zwischen dem Siegelungsblock 49 und der
Aluminiumfolie in dem Verpackungsmaterial erzeugt. Dies resultiert
in der Erzeugung eines Wirbelstroms in der Aluminiumfolie, die durch
Wirbelstromverlust Wärme
erzeugt.
-
Bei
einer Versiegelungsvorrichtung, die, wie oben erwähnt, den
Schneidvorgang nicht umfasst, ist eine Ausgestaltung möglich, bei
der eine größere Gegenschiene
mit zwei Preßstempeln
ausgestattet ist, um das gleiche Paar Versiegelungszone S herzustellen.
Die Gegenschienen 53, 54 in 5 können dann als
nur ein Gegenschienenteil hergestellt werden, wodurch der Schneiderspalt 55 entlang
der gepunkteten Linie in der Figur entfernt wird, und zwei parallelen
Nuten zum Einführen
der Preßstempel 56, 57 haben.
-
Unter
Bezugnahme auf die 9 und 5 können die
Gegenschiene und der Preßstempel
gemäß der Erfindung
zum Querheißsiegeln
angeordnet sein. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es jedoch alternativ denkbar, eine Versiegelungsvorrichtung
und Verpackungsmaschine zum Längsheißsiegeln
entlang eines Schlauchs oder einer Hülle des Verpackungsmaterials
anzupas sen, wobei die Gegenschiene und der Preßstempel der Erfindung verwendet
werden.
-
Die
Ausgestaltung sowie die Härte-
und Biegsamkeitseigenschaften des Preßstempels spielen eine wichtige
Rolle bei der sich ergebenden Qualität der Querversiegelungen einer
Packung. Weitere wichtige Faktoren für die sich ergebende Versiegelungsqualität sind außerdem die
relativen Bewegungen, wenn die Heißsiegelungsbacke und die Gegen-/Schneidbacke
beim Versiegelungsvorgang zusammengepresst werden, d.h. die Siegelungsbackenpress-
und Kupplungsbewegungen der Backen. Wie oben erklärt, können der
Umfang und die Fließrichtung
des Kunststoffes durch Einstellung dieser Parameter optimiert werden.
Insbesondere beim sterilen Verpacken sollte der Thermoplast in der
Versiegelungszone warmverschweißt
bzw. wärmegeschmolzen
werden, er sollte jedoch nicht aus der Versiegelungszone in das
abgefüllte
Produkt hinein entweichen können.
Wenn der Kunststoff entweichen kann, bilden sich aufgrund des Harzausflusses Kunststoffklumpen
außerhalb
der Versiegelungszone S, und die Bindefestigkeit in der Versiegelungszone kann
unerwünschterweise
aufgrund der niedrigeren Menge an Kunststoff, die zur Wärmeverschmelzung innerhalb
der Versiegelungszone beiträgt,
abnehmen.
-
Darüberhinaus
sollte das abgefüllte
Produkt sanft von der Versiegelungszone und von dem Bereich zwischen
den beiden parallelen Versiegelungszonen weggedrückt werden. Beim sterilen Verpacken ist
es insbesondere wichtig, dass kein Füllprodukt in dem Bereich zwischen
den beiden benachbarten Versiegelungszonen übrig bleibt, entlang derer
die Packungen vom Schlauch abgeschnitten werden. Ein in dem Verpackungsmaterial
verbleibendes Nahrungsmittel, das sich von der Schneidkante der
Packung erstreckt, würde
das Wachstum von Pilzen und Bakterien begünstigen und hygienische Probleme
bei der anschließenden
Handhabung und Verteilung während
des Transports und in den Geschäften bereiten.
Darüberhinaus
würde das
Auslaufen und Durchsickern des überflüssigen Nahrungsmittels
in und um die Versiegelungseinheit der Verpackungsmaschine zusätzliche
Reinigungs- und Sterilisierungsvorgänge beim Verpackungsverfahren
erforderlich machen.
-
Bei
den Querversiegelungen der Packungen werden deshalb immer zwei gleichzeitig
durchgeführt – die obere
Versiegelung einer ersten Packung und die Bodenversiegelung einer
zweiten Packung in dem längs
angeordneten befüllten
Schlauch.
-
Entsprechend
sind zwei parallele Spulen vorhanden, von denen jede einen Grat
hat, um eine Falte auf der Seite der Querversiegelung zu bilden und
zum Wegdrücken
des verpackten Nahrungsmittels von der linienförmigen Versiegelungszone. Die beiden
mit Graten versehenen Induktionsspulen sind auf der Heizbacke angeordnet,
während
eine entsprechende Gegenschiene oder Gegenschienen mit Preßstempeln,
um dem Druck von der Heizbacke entgegenwirken zu können, auf
der Gegenbacke angeordnet sind. Die Gegenbacke und die Heizbacke werden
bei jedem Versiegelungsvorgang mit dem Verpackungslaminat dazwischen
mit einem solchen Druck zusammengepresst, dass es zur Wärmeverschmelzung
kommt. Die Heizbacke erwärmt
die Versiegelungszone, wodurch der Heißsiegelkunststoff quer über die
Berührungsflächen des
Verpackungslaminats verschmolzen wird. Anschliessend wird der Induktor
rapide abgekühlt,
damit der Kunststoff in seinem geschmolzenen Zustand bleibt und
ein Messer vorgeschoben werden kann, um die untere Packung entlang
des Bereichs zwischen den beiden parallelen Versiegelungszonen abzuschneiden.
-
Obwohl
die Erfindung insbesondere in Bezug auf Induktionsheißsiegelung
beschrieben wird, kann die mit einem Preßstempel gemäß der vorliegenden
Erfindung versehene Gegenschiene auch bei anderen Heißsiegelungstechnologien
eingesetzt werden, wie beispielsweise bei der Heißsiegelung durch
Hochfrequenzradiowellen (RF) oder durch Wärmekonvektionssiegelung. Im
Allgemeinen wird eine Versiegelung von geringerer Qualität durch
Wärmekonvektionssiegelung
erreicht, was somit nicht für steriles
Verpacken und für
Versiegelungsvorgänge, die
einer hohen Versiegelungsqualität
bedürfen,
in Betracht gezogen würde.
Bei Versiegelungen mittels Wärmekonvektion
besteht die Gegen-/Schneidschiene
meistens aus Metall. Bei Wärmekonvektionsversiegelungen
kann jedoch die Siegelungsqualität
noch verbessert werden, indem bei einigen Anwendungen ein Preßstempel
aus Kunststoffmaterial gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird. Auch bei RF-Versiegelungen und ähnlichem
kann der Versiegelungsblock gegen ein Teil zur Bereitstellung von Hochfrequenzstrahlung
ausgetauscht werden, während
die Gegenschiene und Stempelteile im Wesentlichen die gleichen sind
wie beim Induktionsversiegeln.
-
Wie
in den 6a und 6b gezeigt,
wird eine Gegenschiene 61 aus einem der technischen oder
der Hochleistungskunststoffe hergestellt, die sowohl die erforderliche
chemische Beständigkeit
als auch die Temperaturbeständigkeit
haben. Die Gegenschiene ist insbesondere aus PA-11 oder PA-12 hergestellt.
-
Der
Preßstempel
ist aus einem TPE hergestellt, der die erforderlichen mechanischen,
chemischen und thermischen Eigenschaf ten hat, genauer gesagt ein
PUR oder eine Polyetherblockamid TPE.
-
Verschiedene
Querschnittskonfigurationen der Gegenschiene und des Preßstempels
sind innerhalb des Schutzrahmens der Erfindung denkbar. Die Form
der Gegenschiene und des Preßstempels
kann somit im Verhältnis
zueinander von Fall zu Fall optimiert werden und zwar im Hinblick
auf unterschiedliche Packungsgrößen, Füllprodukte
und Verpackungsmaterialien. Die 6a und 6b zeigen zwei
Beispiele möglicher
Konfigurationen der Schneidschiene und des Preßstempels gemäß der Erfindung.
-
Die 7a und 7b beschreiben
jeweils schematisch ein Zweispritzgussverfahren.
-
Der
Kunststoff zur Herstellung der Gegenschiene, d.h. PA-11 oder PA-12
wird geschmolzen und durch eine Spritzeinheit 71 über einen
ersten Spritzeinlass 72 einer ersten Gussform 73 zugeführt, die
aus zwei Formhälften 73a, 73b zum
Formen der Gegenschiene A besteht. Beim Einspritzen des Kunststoffs
in die Gussform 73 und dem anschließenden Abkühlen und Aushärten des
geschmolzenen Kunststoffs werden die Formhälften zusammen in eine geschlossene
Stellung gebracht, d.h. die Formhälfte 73a wurde in
der Zeichnung nach vorne rechts bewegt, in Richtung auf die Einspritzeinheit und
die Formhälfte 73b.
Der eingespritzte Kunststoff härtet
zu einer Gegenschiene A aus, die an der Formhälfte 73a befestigt
ist. Der Abschnitt 77, auf dem die Formhälfte 73a gesichert
ist, dreht sich eine Stufe in Richtung auf eine kommende zweite
Einspritzeinheit 74, Einspritzeinlass 75 und Gussform 76. Der
TPE Kunststoff zur Herstellung des Preßstempels, d.h. PUR oder Polyetherblockamid,
wird in ähnlicher
Weise geschmolzen und durch die Ein spritzeinheit 74 zugeführt und
in die Gussform 76 eingespritzt, während die Formhälften 76a und 76b in
der geschlossenen Stellung zusammengeführt werden. Die Gegenschiene
A ist nun mit einem spritzgegossenen Preßstempel versehen und darin
befestigt, was zu einem zweiformgepressten Teil B führt. Den zweispritzgegossenen
Teil B lässt
man aushärten und
entfernt ihn schließlich
von der Zweispritzgussvorrichtung 70. Da die Gussformen 73 und 75 rotieren
können
und somit zwischen den beiden Einspritzeinheiten 71 und 74 umschalten
können,
können
die Formschritte sehr schnell hintereinander ausgeführt werden,
so dass die beiden Kunststoffe der Gegenschiene und des Preßstempels
an die Schnittstelle zwischen ihnen durch Wärmefusion binden können.
-
Ist
eine Gegenschiene mit zwei Preßstempeln
ausgestattet, wird ein weiterer Zweieinspritzschritt zum Einspritzen
des zweiten Preßstempels
in die zweite Nut der Gegenschiene hinzugefügt.
-
Dementsprechend
stellt die oben beschriebene Erfindung eine Gegenschiene und einen
Preßstempel
bereit, der sich zur Benutzung in einer Versiegelungsvorrichtung
zum Heißsiegeln
eines laminierten Verpackungsmaterials während des Vorgangs des Verpackens
von einem flüssigen
oder schüttfähigen Produkt
eignet, wobei die Versiegelungsvorrichtung wenigstens eine Siegelungsbacke und
wenigstens eine Gegenbacke hat, die zum Versiegeln einer Packung
einander zugewandt und in Vorschub- und Rückzugsrichtung zum Versiegeln
einer Verpackung bewegbar sind, wobei die Gegenschiene und der Preßstempel
eine einfache und kostengünstige
Art darstellen, sowohl die Dauer der durch Wartung und Austauschen
der abgenutzten Preßstempel
entstehenden Produktionsunterbrechungen im Verpackungsablauf zu
reduzieren als auch das Fehlerrisiko zu verringern, das aufgrund einer
komplexen Konfiguration der Gegenschiene und des Preßstempels
auftritt.
-
Des
Weiteren ist ein Verfahren zur Herstellung der Gegenschiene und
des Preßstempels
der Erfindung beschrieben, was eine kostengünstige und zuverlässige Herstellung
der oben beschriebenen Bauteile der mit Preßstempeln ausgestatteten Gegenschienen
in Massenfertigung erlaubt.