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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Doppelseitenpolierverfahren für dünne scheibenförmige Werkstücke und
insbesondere ein Verfahren zum gleichzeitigen Polieren gegenüberliegender
Oberflächen
dünner
scheibenförmiger
Werkstücke
wie denen von Halbleiterscheiben.
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Stand der
Technik
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Die
den am nächsten
kommenden Stand der Technik repräsentierende
DE 197 39 265 A beschreibt
ein Polierverfahren für
dünne scheibenförmige Werkstücke, das
den Einsatz einer Vorrichtung mit zwei drehbaren Polierscheiben
mit gegenüberliegenden
ringförmigen
Polierflächen
vorsieht, die in axialer und einer zur Werkstückoberfläche parallelen Richtung bewegbar
ausgebildet sind, wobei eine Mitte des Werkstücks immer innerhalb der Polierflächen angeordnet
ist. Ein Antriebselement zum Drehen des dünnen scheibenförmigen Werkstücks um seine
Achse und zur Lagerung des Werkstücks in einer Polierposition
zwischen den Polierflächen
gewährleistet eine
radiale und axiale Führung
für das
Werkstück.
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Es
sind bereits Vorrichtungen zum gleichzeitigen Polieren gegenüberliegender
Oberflächen
bekannt, bei denen das in eine Tasche (Öffnung) eines drehenden scheibenförmigen Trägers eingesetzte Werkstück zwischen
ein Paar Polierräder
mit durch ihre Stirnseiten gebildeten und einander gegenüberliegenden
Polierflächen
verbracht wird. In diesem Falle müssen die Polierflächen der
Räder einen
größeren äußeren Durchmesser
aufweisen als das Werkstück.
Der Träger
ist normalerweise mit mehreren umfangsmäßigen Taschen nahe seinem äußeren Umfang
und im gleichen Abstand voneinander versehen. Ein Teil des Trägers ist
mit der Scheibe zusammen auch zwischen dem Polierräderpaar
platziert. Die Dicke dieses Teils des Trägers muss natürlich geringer
sein als der Abstand zwischen dem Polierräderpaar während des Polierens, nämlich der
End- oder Fertigdicke des Werkstücks
entsprechen.
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Die
zur Zeit erhältlichen
Halbleiterscheiben weisen einen äußeren Durchmesser
von ca. 200 mm (8 Zoll) und ca. 300 mm (12 Zoll) sowie sämtlichst eine
Dicke von ca. 0,8 mm (Fertigdicke nach dem Polieren) auf. Damit
ist die Dicke im Vergleich zum äußeren Durchmesser
sehr gering. In dem Fall, da derartige Scheiben mit der vorbeschriebenen
Vorrichtung poliert werden sollen, haben die Polierräder einen
großen äußeren Durchmesser
und ist der die hierauf gelagerte Scheibe drehende Träger ebenfalls sehr
groß gehalten,
so dass also die Vorrichtung eine beträchtliche Größe besitzt. Da weiterhin die
Scheibe eine geringe Dicke aufweist, muss die Dicke des zusammen
mit der Scheibe zwischen die Polierräder zu platzierenden Teils
des Trägers
weitgehend reduziert sein. Nachdem über das in der Tasche befindliche Werkstück eine
Polierkraft auf den zwischen den Polierrädern angeordneten Träger und
insbesondere auf dessen Tasche wirkt, weist dieser Teil bei reduzierter
Dicke eine geringere Festigkeit auf, wodurch sich eine glatte Bewegung
des Werkstücks
nur schwer erreichen lässt.
Aus diesem Grunde hat sich das gleichzeitige Polieren gegenüberliegender Scheibenflächen bisher
immer als schwierig erwiesen.
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Das
gleiche Problem stellt sich auch bei anderen dünnen scheibenförmigen Werkstücken als Halbleiterscheiben.
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Zur
Ausschaltung des vorbeschriebenen Problems wurde seitens der Anmelderin
eine Doppelseitenpoliervorrichtung für dünne scheibenförmige Werkstücke vorgeschlagen,
die aufweist ein Paar drehbarer ringförmiger Polierräder mit
durch ihre entsprechenden Stirnflächen gebildeten und axial relativ zueinander
bewegbaren gegenüberliegenden
ringförmigen
Polierflächen
sowie eine Werkstückdreheinrichtung
zum Drehen des dünnen
scheibenförmigen
Werkstücks
um seine Achse, während
das Werkstück
in einer Polierposition zwischen den Polierflächen gehalten wird, so dass
die zu bearbeitenden gegenüberliegenden
Oberflächen
des Werkstücks
den entsprechenden Polierflächen
des Räderpaars
zugewandt sind, wobei der äußere Umfang
des Werkstücks
den äußeren Umfang
jeder Polierfläche schneidet
und die Mitte des Werkstücks
innerhalb der Polierflächen
angeordnet ist (siehe JP-A-10-128646 (1998)).
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Bei
dieser Vorrichtung ist das Polierräderpaar normalerweise so angeordnet,
dass die gegenüberliegenden
Polierflächen
parallel zueinander liegen. Die gegenüberliegenden Oberflächen dünner scheibenförmiger Werkstücke werden
wie folgt poliert: Unter Drehen des in der Polierposition befindlichen
Werkstücks
um seine Achse wird ein Polierräderpaar
gedreht und aufeinander einander zu bewegt, wodurch die Polierflächen in
Berührung
mit den jeweils entsprechenden Werkstückoberflächen gebracht werden, um den
Vorschub einer jeden Polierfläche
in die einer vorgegebenen Schleiftiefe entsprechende Position zu
bewirken. Die Vorschubbewegung der Polierräder in Schleiftiefenrichtung
wird zum Ausfeuern angehalten, worauf die Polier räder zum
Trennen von den Werkstückoberflächen auseinander
gefahren werden.
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Bei
dieser Vorrichtung gelangen die gesamten Werkstückoberflächen bei einer einzigen Umdrehung
des Werkstücks
um seine Mitte zwischen die Polierflächen und in Kontakt mit diesen,
wobei der äußere Umfang
des Werkstücks
die äußeren Umfänge der
Polierflächen
schneidet und die Mitte des Werkstücks innerhalb der Polierflächen angeordnet ist,
so dass beide Werkstückoberflächen gleichzeitig vollständig poliert
werden können.
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Der
nicht zur Werkstückmitte
hin gelegene Teil des Werkstücks
kommt jedoch nur während
eines Teils des zeitlichen Ablaufs einer jeden Umdrehung des Werkstücks in Berührung mit
den Polierflächen,
während
der zentrale Abschnitt nahe der Mitte ständig mit den Polierflächen in
Kontakt steht. Dementsprechend ist der Poliergrad für den zentralen
Abschnitt größer als
der für
den übrigen
Teil. Damit ergibt sich das Problem, dass das fertigpolierte Werkstück zu seinem äußeren Umfang
hin eine größere und
nahe seiner Mitte eine geringere Dicke, also starke Dickenabweichungen,
aufweist.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Ausschaltung der
vorgeschilderten Probleme und der Bereitstellung eines Doppelseitenpolierverfahrens
sowie einer Vorrichtung für
dünne scheibenförmige Werkstücke, welche
geringere Dickenabweichungen beim fertigpolierten Werkstück gewährleisten.
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Beschreibung
der Erfindung
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Erfindungemäß wird ein
Verfahren zum gleichzeitigen Polieren gegenüberliegender Oberflächen dünner scheibenförmiger Werkstücke durch ringförmige Polierflächen von
Stirnseiten eines Paars gegenüberliegend
angeordneter Polierräder
bereit gestellt, welches die folgenden Schritte beinhaltet: Bringen
der Polierflächen
in Berührung
mit den jeweiligen Werkstückoberflächen zum
Vorschub jeder Polierfläche
in die Position einer vorbestimmten Schleiftiefe durch Bewegen zumindest
eines der Polierräder unter
Drehung der Polierräder
sowie Drehung des Werkstücks
um eine seiner Achsen, während
es in einer vorbestimmten Polierposition zwischen den Polierrädern gelagert
ist, auf solche Weise, dass ein äußerer Umfang
des Werkstücks
die äußeren Umfänge der
Polierräder
schneidet, während
eine Mitte des Werkstücks
innerhalb der Polierflächen
angeordnet ist, Anhalten des Vorschubs jedes Polierrads in der Richtung
der Schleiftiefe, Bewegen jedes Polierrads und des Werkstücks relativ
zueinander in einer Richtung parallel zu der Werkstückoberfläche, bis
sich die Mitte des Werkstücks
außerhalb
der Polierflächen befindet,
und Trennen der Polierflächen
von den Werkstückoberflächen.
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Die
Polierräder
werden mit größerer Geschwindigkeit
gedreht als das Werkstück.
Vorzugsweise wird nach Erreichen der einer vorgegebenen Schleiftiefe
entsprechenden Position die Vorschubbewegung jedes Polierrads in
der Richtung der Schleiftiefe unterbrochen, um den Ausfeuervorgang einzuleiten,
und werden jedes Polierrad und das Werkstück relativ zueinander in einer
Richtung parallel zur Werkstückoberfläche bewegt,
bevor das Ausfeuern beendet ist. Gleichzeitig mit dem Anhalten der Vorschubbewegung
der Polierräder
in der Richtung der Schleif tiefe nach erfolgtem Vorschub in Richtung der
Werkstücktiefe
mit sehr niedriger Geschwindigkeit sind jedoch jedes Polierrad und
das Werkstück relativ
zueinander in einer Richtung parallel zu der zu bearbeitenden Werkstückoberfläche bewegbar.
Weiter wird wahlweise der Ausfeuervorgang nach dem Anhalten der
Bewegung jedes Polierrads und des Werkstücks relativ zueinander fortgesetzt
und jede Polierfläche
nach Beendigung des Ausfeuerns von der Werkstückoberfläche weg bewegt oder aber gleichzeitig
mit dem Anhalten der Bewegung jedes Polierrads und des Werkstücks relativ
zueinander das Ausfeuern beendet. Jede Polierfläche lässt sich dadurch von der entsprechenden
Werkstückoberfläche absetzen,
dass jedes Polierrad und das Werkstück relativ zueinander bewegt
werden, bis das Werkstück
den Bereich zwischen dem Polierräderpaar
verlassen hat.
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Die
zu bearbeitenden Werkstückoberflächen werden
poliert, indem die in Drehung befindlichen Polierräder in Richtung
der Schleiftiefe bewegt werden, wobei ihre Polierflächen in
Berührung
mit den entsprechenden Werkstückfläche stehen.
Die gesamten Oberflächen
des Werkstücks
passieren die Polierflächen
in Kontakt mit diesen, während
das Werkstück
eine Umdrehung um seine Mitte vollführt, wobei der äußere Umfang
des Werkstücks
die äußeren Umfänge der
Polierflächen
schneidet und die Mitte des Werkstücks innerhalb der Polierflächen gelagert
ist. Somit lassen sich beide Oberflächen gleichzeitig vollständig polieren,
indem bei dieser Anordnung, in welcher die Polierflächen der
Räder einen leicht
größeren äußeren Durchmesser
als der Radius des Werkstücks
aufweisen, lediglich das Werkstück um
seine Mitte gedreht wird. Bei dieser Ausführung braucht das Werkstück nur um
seine Mitte gedreht zu werden, während
nach dem Stand der Technik für das
Drehen des Werkstücks
ein Träger
oder dergleichen benötigt
wird. Selbst in der Form einer dünnen Scheibe
kann also das Werkstück
unter Einsatz einer kompakteren Vorrichtung problemlos und zuverlässig poliert
werden. Die Werkstückoberflächen lassen sich
unter Verwendung von Polierrädern
mit Polierflächen
vollständig
polieren, deren äußerer Durchmesser
leicht größer ist
als der Radius des Werkstücks und
es besteht keinerlei Notwendigkeit für den Einsatz großer Polierräder, deren
Polierflächen
einen größeren äußeren Durchmesser
besitzen als das Werkstück.
Auch dies trägt
dazu bei, die Vorrichtung kompakt und raumsparend zu machen.
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Befindet
sich die Mitte des Werkstücks
außerhalb
der Polierflächen,
so wird der im Bereich der Werkstückmitte befindliche Teil des
Werkstücks
völlig außer Kontakt
mit den Polierflächen
gehalten. Dementsprechend wird in dem Fall, da jedes Polierrad zu der
Position einer vorgegebenen Schleiftiefe vorgeschoben und anschließend die
Vorschubbewegung in der Richtung der Schleiftiefe angehalten sowie
jedes Polierrad und das Werkstück
sodann relativ zueinander in einer Richtung parallel zu der zu bearbeitenden
Werkstückfläche bewegt
werden, bis sich die Mitte des Werkstücks außerhalb einer jeden Polierfläche befindet,
nur der nicht zur Mitte des Werkstücks gelegene Werkstückteil poliert,
während
der zur Mitte gerichtete Abschnitt des Werkstücks außer Kontakt mit den Polierflächen gehalten
wird. Somit ist bei dem polierten Werkstück die Differenz zwischen der
Dicke des Werkstückteils
nahe der Werkstückmitte
und dem übrigen
Bereich des Werkstücks
verringert und sind dadurch die Abweichungen in der Gesamtdicke
des Werkstücks
reduziert.
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Somit
ermöglicht
das erfindungsgemäße Verfahren
auf einfache Weise das gleichzeitige Polieren beider Oberflächen von
dünnen
scheibenförmigen
Werkstücken
mittels einer kompakten Vorrichtung und mit geringeren Abweichungen
in der Dicke des polierten Werkstücks.
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Jedes
Polierrad und das Werkstück
werden relativ zueinander in einer Richtung parallel zur Werkstückoberfläche bewegt,
wobei vorzugsweise das Werkstück
mit einer niedrigeren Geschwindigkeit gedreht wird als während des
vorhergehenden Poliervorgangs.
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Jedes
Polierrad und das Werkstück
werden relativ zueinander in einer Richtung parallel zur Werkstückoberfläche dadurch
bewegt, dass vorzugsweise das Werkstück eine Bewegung in einer zur Oberfläche des
Werkstücks
parallelen Richtung erfährt.
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Während einer
durchzuführenden
Bewegung des Polierräderpaars
müssen
die Polierräder mit
hoher Genauigkeit in einem bestimmten Verhältnis in einer relativen Position
zueinandergehalten werden, so dass es schwierig ist, jedes Polierrad
und das Werkstück
relativ zueinander zu bewegen. Ist jedoch das Werkstück wie vorbeschrieben
bewegbar ausgeführt,
so besteht keinerlei Notwendigkeit für ein Bewegen des Polierrads
mit dem Ergebnis, dass Rad und Werkstück auf einfache Weise relativ
zueinander bewegbar sind.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Es
zeigen:
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1 eine
Perspektivansicht der Hauptkomponenten einer erfindungsgemäßen Doppelseitenpoliervorrichtung;
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2 eine
teilweise im Schnitt gezeichnete Seitenansicht gemäß 1 von
links;
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3 eine
teilweise im Schnitt gezeichnete Seitenansicht von links, die den
Hauptteil von 2 im vergrößerten Maßstab zeigt;
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4 Vorderansichten,
aus denen das Verhältnis
zwischen den Polierrädern
und dem Werkstück
stufenweise während
des Poliervorgangs ersichtlich ist;
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5 ein
Diagramm, das die Veränderungen
der Schleiftiefe durch die Polierräder und die Position des Werkstücks in der
Richtung nach oben oder unten zeigt, wie diese sich mit der Zeit
während eines
Poliervorgangs einstellen;
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6 ein
Diagramm der Dickenverteilung in der diametralen Richtung von auf
gegenüberliegenden
Oberflächen
polierten Scheiben in einem Beispiel der Erfindung; und
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7 ein
Diagramm der Dickenverteilung in der diametralen Richtung von auf
gegenüberliegenden
Oberflächen
polierten Scheiben in einem Vergleichsbeispiel.
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Beschreibung der besten
Ausführungsform
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Mit
Bezug auf die Zeichnungen folgt nunmehr eine Beschreibung einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die zur Anwendung für das Polieren gegenüberliegender
Oberflächen
von Halbleiterscheiben geeignet ist.
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1 und 2 zeigen
die Hauptkomponenten einer Doppelseitenpoliervorrichtung. Bei der Vorrichtung
handelt es sich um eine Horizontal-Doppelkopf-Poliermaschine mit
einer zusätzlichen
Dreheinrichtung 1 zum Drehen von Werkstücken um ihre eigene Achse sowie
eine Bewegungseinrichtung 2 zur Erzeugung von Bewegung.
In 1 und 2 sind von den Komponenten der
Poliermaschine nur ein Paar Polierräder 3, 4 dargestellt.
In der nachfolgenden Beschreibung gelten folgende Bezeichnungen: "links" für die Vorderseite
der Ebene in 2, "rechts" für
die Rückseite, "vorn" für die rechte
Seite der Zeichnung und "hinten" für die linke
Seite. Weiter zeigt 3 des Verhältnis zwischen dem dünnen scheibenförmigen Werkstück (Halbleiterscheibe)
W auf der Dreheinrichtung 1 und den Polierrädern 3, 4 und 4 das
Verhältnis
zwischen dem Werkstück W
und den Polierrädern
während
des Poliervorgangs.
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Die
vorliegende Ausführungsform
wird für Werkstücke W ohne
Abflachung für
das Positionieren eingesetzt. Der äußere Umfang des Werkstücks W ist
perfekt kreisrund. Wie an anderer Stelle beschrieben wird das Werkstück W durch
die Dreheinrichtung 1 um seine Mitte gedreht, wobei seine
zu bearbeitenden gegenüberliegenden
Oberflächen
a, b nach links and rechts gerichtet sind. Die zu diesem Zeitpunkt nach
links gewandte Oberfläche
a sei als "linke
zu bearbeitende Oberfläche" und die nach rechts
gewandte Oberfläche
b als "rechte zu
bearbeitende Oberfläche" bezeichnet.
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Wenngleich
nicht dargestellt, weist die Poliermaschine ein Untergestell sowie
auf der Oberseite desselben befestigte linke und rechte Räderköpfe auf.
Horizontal nach links oder hinten verlaufende Horizontalspindeln
sind im Innern der entsprechenden Köpfe drehbar gelagert. Die linken
und rechten Rä derköpfe sind
so ausgerichtet, dass die Achsen der linken und rechten Spindeln
mit einer nach links oder rechts, d.h. quer zur Vorrichtung, verlaufenden gemeinsamen
horizontalen Achse fluchten. Die Spindeln sind relativ zu den entsprechenden
Räderköpfen in
Achsrichtung derselben (rechts-links) beweglich. Die vom linken
Radkopf nach rechts sich erstreckende Spindel weist ein äußeres Ende
auf, das konzentrisch fest mit einer linken kalottenartigen Basis 5 versehen
ist. Ein linkes Polierrad 3 in Form eines Rings ist auf
einer rechten offenen Stirnfläche
der Basis 5 konzentrisch hiermit befestigt. Das Polierrad 3 besitzt
eine rechte Stirnfläche,
die als zur Achse der linken Spindel orthogonale und um die Achse
zentrierte linke ringförmige
Polierfläche 3a dient.
Die vom rechten Radkopf nach links vorstehende rechte Spindel weist
ein äußeres Ende
auf, das konzentrisch fest mit einer zur linken Basis 5 symmetrischen
rechten kalottenartigen Basis 6 verbunden ist. Ein mit
dem linken Polierrad 3 symmetrisches rechtes Polierrad 4 in
Form eines Rings ist auf einer linken offenen Stirnfläche der
Basis 6 mit dieser konzentrisch befestigt. Das Polierrad 4 besitzt
eine linke Stirnfläche,
die als zur Achse der rechten Spindel orthogonale und um die Achse
zentrierte rechte ringförmige
Polierfläche 3a dient.
Die linken und rechten Polierflächen 3a, 4a sind
zueinander parallel. Bei axialer Bewegung bewirkt die linke oder
rechte Radspindel eine axiale relative Bewegung des linken oder
rechten Polierrads 3 oder 4 zueinander. Die linken
und rechten Radspindeln werden durch nicht dargestellte Antriebseinrichtungen
mit gleicher Geschwindigkeit und in der gleichen Richtung gedreht
mit dem Ergebnis, dass auch die linken und rechten Polierräder 3, 4 mit
gleicher Geschwindigkeit in die jeweils gleiche Richtung gedreht
werden. Übrigens
können
die Polierräder 3, 4 in ihrer
Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit unterschiedlich sein. Der übrige Teil
der Poliermaschine kann in der Art bekannter Horizontalspindel-Doppelkopf-Flächenschleifmaschinen
ausgeführt
sein.
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Die
Werkstück-Dreheinrichtung 1 ist über die Bewegungseinrichtung 2 auf
dem Untergestell der Poliermaschine befestigt.
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Die
Bewegungseinrichtung 2 ist dafür konzipiert, die Dreheinrichtung 1 und
das auf dieser angeordnete Werkstück W parallel zu dessen wie
an anderer Stelle noch beschrieben zu bearbeitende Oberflächen a,
b im Allgemeinen nach oben oder unten zu bewegen und ist wie folgt
aufgebaut:
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Ein
Tragelement 7 in Form einer senkrechten Platte, deren Länge von
vorne nach hinten größer als ihre
senkrechte Breite ist, ist mit seinem hinteren Ende in der Weise
auf dem Untergestell angeordnet, dass es um eine nach links oder
rechts verlaufende horizontale Drehachse 8, d.h. quer zur
Vorrichtung, nach oben oder unten bewegbar ist, und mit seinem vorderen
Ende über
einen entsprechenden Stellantrieb 9 auf dem Untergestell
befestigt. Das Tragelement 7 wird durch Betätigung des
Stellantriebs 9 um die horizontale Drehachse 8 herum
auf- oder abwärts bewegt.
In 2 bezeichnen die durchgezogenen Linien das Tragelement 7 in
seiner unteren Grenzstellung und die gestrichelten Linien in einer
leicht über dieser
liegenden Zwischenstellung.
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Die
Dreheinrichtung 1 bewirkt die Drehung des Werkstücks W um
seine eigene Achse, wobei es senkrecht zwischen den gegenüberliegenden
Polierflächen 3a, 4a angeordnet
ist und seine Achse parallel zu den Achsen der Polierräder 3, 4 verläuft. Die Einrichtung 1 besteht
aus Führungsrollen 10 am äußeren Umfang,
Antriebsrollen 11 und Halterollen 12, wobei von
allen diesen Rollen jeweils drei vorgesehen sind. Die Rollen 10, 11, 12 sind
sämtlichst
auf dem Tragelement 7 befestigt, was im Einzelnen nicht dargestellt
ist. Die jeweils benötigten
Rollen 10, 11, 12 befinden sich entweder
in einer Arbeitsstellung, in der sie das Werkstück W tragen und drehen, oder wahlweise
in einer Bereitschaftsstellung, in welcher die Zuführung des
Werkstücks
W von der Dreheinrichtung 1 her erfolgt. In 1 bis 3 befinden sich
sämtliche
Rollen 10, 11, 12 in ihrer Arbeitsstellung.
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3 zeigt
die Positionen der Polierräder 3, 4,
der Rollen 10, 11, 12 der Dreheinrichtung 1 und das
auf der Einrichtung 1 gelagerte Werkstück W von links gesehen. Die
Dreheinrichtung 1 und das von dieser aufgenommene Werkstück W werden
durch die nach oben oder unten gerichtete Drehbewegung des Tragelements 7 auf
einer um die horizontale Drehachse 8 herum zentralen kreisbogenförmigen Bahn
auf- oder abwärts
bewegt. Die durchgezogenen Linien in 2 und die
gestrichelten Linien in 3 bezeichnen das Werkstück W in
einer unteren Polierendstellung, während die gestrichelten Linien in 2 und
die durchgezogenen Linien in 3 das Werkstück W in
einer leicht über
dieser Endstellung liegenden Zwischenstellung darstellen. In der
vorliegenden Ausführungsform
weisen die Polierräder 3, 4 einen äußeren Durchmesser
auf, der etwa zwei Dritteln des äußeren Durchmessers
des Werkstücks
W entspricht, und liegt die Mitte des in der Polierposition befindlichen
Werkstücks
W oberhalb der Mitten der Räder 3, 4.
Bei in der Polierposition angeordnetem Werkstück W liegt der untere Teil
desselben einschließlich
seiner Mitte c zwischen den Polierrädern 3, 4 und
der übrige
obere Teil außerhalb
der Räder 3, 4.
Die gegenüberliegenden
Oberflächen
a und b des Werkstücks
W sind der linken bzw. rechten Polierfläche 3a, 4a zugewandt, wobei
der äußere Umfang
des Werkstücks
W die äußeren Umfänge der
Polierflächen 3a, 4a schneidet
und die Mitte c des Werkstücks W
innerhalb der Flächen 3a, 4a (zwischen
dem inneren und dem äußeren Umfang
jeder der Polierflächen 3a, 4a)
angeordnet ist.
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Die
Führungsrollen 10 halten
durch Kontakt mit dem äußeren Umfang
des aus dem Bereich zwischen den Rädern 3, 4 vorstehenden
Teils des Werkstücks
W das Werkstück
W in einer hierzu radialen Position und sind an Positionen angeordnet,
in denen der Umfang des Werkstücks
W in drei gleiche Abschnitte unterteilt ist, d.h. in der Position
des oberen Mittenabschnitts des Werkstücks W in Vorwärts-/Rückwärtsrichtung
sowie den Positionen der beiden vorderen und hinteren Abschnitte
auf der Unterseite des Werkstücks
W. Antriebsrollen 11 und Halterollen 12 sind paarweise
angeordnet. Drei Abschnitte des Werkstücks W außerhalb der Polierräder 3, 4 werden
jeweils zwischen einer Antriebsrolle 11 und einer Halterolle 12 rechts
und links erfasst, um das Werkstück
W in seiner axialen Position (quer zur Vorrichtung) zu halten. Die
Halterolle 12 wird durch eine nicht dargestellte Feder
zum Anpressen der zu bearbeitenden linken Oberfläche a des Wertstücks W an
die Antriebsrolle 11 in Kontakt mit der zu bearbeitenden
rechten Oberfläche
b des Werkstücks
W gedrückt.
Die Antriebsrolle 11 wird durch einen Elektromotor 13 drehgetrieben,
der im Presskontakt mit der Werkstückoberfläche a das Werkstück W dreht.
Die Halterolle 12 wird durch Presskontakt mit der Werkstückoberfläche b im
Leerlauf gedreht. Die Antriebsrollen 11 und die Halterollen 12 sind
in drei Positionen angeordnet, wo der Umfang des Werkstücks W in vier
gleiche Abschnitte unterteilt ist, nämlich in der Position des oberen
Mittelabschnitts des Werkstücks W
in Vorwärts-/Rückwärtsrichtung
und den Positionen der beiden vorderen und hinteren Mittenabschnitte
des Werkstücks
W in vertikaler Richtung.
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Mit
Bezug auf 4 und 5 wird nunmehr
ein Beispiels eines Doppelseitenpoliervorgangs eines Werkstücks W mittels
der vorbeschriebenen Poliervorrichtung beschrieben. 5 zeigt
die Veränderungen
der Schleiftiefe durch die Polierräder 3, 4 und
die lagemäßige Verschiebung
des Werkstücks W
in Auf- oder Abwärtsrichtung,
wie sich diese mit der Zeit während
des Poliervorgangs ergeben. Die durch die Schleifräder 3, 4 erzeugte
Schleiftiefe ist durch die durchgezogene und die Position des Werkstücks W durch
die gestrichelte Linie dargestellt.
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Während des
Poliervorgangs drehen die gegenüberliegenden
Polierräder 3, 4 gemäß den Pfeilen
in 2 und 3 in gleicher Richtung und mit der
gleichen Geschwindigkeit.
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Befinden
sich die Schleifräder 3, 4 in
ihrer quer zur Vorrichtung auseinandergefahrenen Bereitschaftsstellung,
so werden die benötigten
Rollen 10, 11, 12 der Dreheinrichtung 1 ebenfalls
in ihre Bereitschaftsstellung bewegt. Das Werkstück W wird der Dreheinrichtung 1 mittels
einer nicht dargestellten Transportvorrichtung zugeführt und
es werden die vorerwähnten
benötigten
Rollen 10, 11, 12 zur Aufnahme und Halterung
des Werkstücks
W in ihre Arbeitsstellung verbracht. Zur Einleitung eines Poliervorgangs
befindet sich das Werkstück
W in der durch die durchgezogene Linie in 2 (gestrichelte
Linie in 3) bezeichneten Polierposition
und die Mitte c des Werkstücks
W zwischen dem äußeren Umfang des
oberen Teils einer jeden Polierfläche 3a, 4a und deren
innerem Umfang, wobei der obere Abschnitt des Werkstücks W zwischen
den gegenüberliegenden
Polierrädern 3, 4 angeordnet
ist. 5(a) zeigt die Position des Werkstücks W relativ
zu den Rädern 3, 4 in
der Ansicht des Werkstücks
von vorne.
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Die
Antriebsrollen 11 beginnen zu drehen, wenn sich das Werkstück W in
der Polierposition befindet. Die Drehung der Antriebsrollen 11 bewirkt
die Drehung des Werkstücks
W um seine Mitte c in einer von der Drehrichtung der Antriebsrollen 11 gemäß den Pfeilen
in 2 und 3 abhängigen Richtung und mit einer
unter der Geschwindigkeit der Polierräder 3, 4 liegenden
Geschwindigkeit, während
das Werkstück
W von den Rollen 10, 11, 12 radial und axial
hierzu gehalten wird.
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Gleichzeitig
(zum Zeitpunkt t0 in 5) werden die Polierräder 3, 4 in
der Schleiftiefenrichtung mit relativ hoher Schnellzustellgeschwindigkeit
aufeinander zu verschoben. Bei Erreichen einer näher beim Werkstück W liegenden
Position (Zeitpunkt t1) werden die Polierräder 3, 4 mit
unter der Schnellzustellgeschwindigkeit liegender Grobschleif-Zustellgeschwindigkeit
jeweils weiter in Schleiftiefenrichtung bewegt, wodurch die Polierflächen 3a, 4a in
Berührung
mit den zu bearbeitenden entsprechenden Oberflächen a, b gebracht (Zeitpunkt 12)
und die Räder 3, 4 axial
in Schleiftiefenrichtung vorgeschoben werden. 4(b) zeigt
von vorn gesehen die Position des Werkstücks W relativ zu den Rädern 3, 4,
wenn die Polierflächen 3a, 4a in
Berührung
mit den Oberflächen
a, b gebracht werden. Nach erfolgtem Vorschub in die Position einer
vorgegebenen Schleiftiefe (Zeitpunkt t3) wird jedes der Räder 3, 4 mit
einer niedrigeren Genauschleif-Zustellgeschwindigkeit weiter in
Richtung der Schleiftiefe bewegt. Nach Erreichen der Position einer
vorgegebenen Schleiftiefe (Zeitpunkt t4) wird zum Einleiten des
Ausfeuerungsprozesses der Vorschub eines jeden Rads 3, 4 in Schleiftiefenrichtung
unterbrochen.
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Vor
Beendigung des Ausfeuerungsvorgangs (Zeitpunkt 5) wird
das Stellglied 9 der Bewegungseinrichtung 2 betätigt, um
das Tragelement 7 nach oben zu bewegen, wobei der Vorschub
der Polierräder 3, 4 in
die Tiefe unterbrochen wird, so dass die Dreheinrichtung 1 und
das auf dieser angeordnete Werkstück W aus der Polierposition
nach oben verfahren werden. Zur Positionierung der Mitte c des Werkstücks außerhalb
der Polierflächen 3a, 3b muss
in diesem Falle das Werkstück
W mindestens über
eine Strecke gleich der halben Breite der Polierflächen 3a, 3b bewegt
werden. Nachdem das Werkstück
W eine vorgegebene Position erreicht hat, in welcher die Mitte c des
Werkstücks
oben außerhalb
der Polierflächen 3a, 4a (Zeitpunkt
t6) liegt, wird das Stellglied 9 abgeschaltet, um die Dreheinrichtung 1 und
das Werkstück
W für das
weitere Ausfeuern anzuhalten. Nach Beendigung des Ausfeuerns (Zeitpunkt
t7) werden die Polierräder 3, 4 in
ihre Bereitschaftsstellung verbracht, wo sie quer zur Vorrichtung
voneinander getrennt werden, um die Polierflächen 3a, 4a von
den Werkstückoberflächen a,
b abzusetzen (Zeitpunkt t8). 4(c) zeigt
die Position des Werkstücks
W relativ zu den Polierrädern 3, 4,
wenn das Werkstück
W in die Position bewegt ist, in welcher die Mitte c des Werkstücks W außerhalb
der Polierflächen 3a, 4a liegt.
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Nach
dem Absetzen der Polierräder 3, 4 vom Werkstück W wird
das Tragelement 7 der Bewegungseinrichtung 2 angehalten
und das fertigpolierte Werkstück
W mittels der Werkstück-Transportvorrichtung
von der Dreheinrichtung 1 abgezogen, wo bei die Räder 3, 4 in
ihrer Bereitschaftsstellung verbleiben. Der Dreheinrichtung 1 wird
sodann das nächste
Werkstück
W zum Polieren in gleicher Weise wie vorbeschrieben zugeführt.
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Die
mit den entsprechenden Polierflächen 3a, 4a in
Berührung
stehenden Oberflächen
a, b des Werkstücks
werden durch die Drehung der Räder 3, 4 poliert,
wobei die Räder 3, 4 in
der Richtung der Schleiftiefe während
des Ausfeuerns bis zum Zeitpunkt t5 vorgeschoben werden. Die gesamten
Oberflächen
a, b des Werkstücks
passieren die Polierflächen 3a, 4a in
Kontakt mit diesen, während
das Werkstück
W eine einzelne Umdrehung um seine Mitte c vollführt, wobei der äußere Umfang
des Werkstücks
W die äußeren Umfänge der
Polierflächen 3a, 4a schneidet
und die Mitte c innerhalb der Polierflächen 3a, 4a angeordnet
ist mit dem Ergebnis, dass beide Werkstückflächen a, b bei mehreren Umdrehungen
des Werkstücks
gleichzeitig vollständig
poliert werden. Zu diesem Zeitpunkt kommt der nicht zur Mitte c
hin gelegene Abschnitt des Werkstücks W nur während eines Teils des zeitlichen
Ablaufs einer jeden Umdrehung des Werkstücks W mit den Polierflächen 3a, 4a in
Berührung,
während
der nahe bei der Mitte c befindliche Abschnitt in ständigem Kontakt mit
den Polierflächen 3a, 4a steht.
Somit ist die Dicke des Werkstücks
W beim Ausfeuern bis zum Zeitpunkt t5 zum äußeren Umfang hin groß und nahe
der Mitte c gering. Wird die Mitte c des Werkstücks W durch die Bewegung des
Werkstücks
W nach dem Zeitpunkt t5 jedoch in den Bereich außerhalb der Polierflächen 3a, 4a verlagert,
so wird die Mitte c des Werkstücks W
völlig
außer
Kontakt mit den Polierflächen 3a, 4a gehalten.
Der nicht zur Mitte c hin gelegene dicke Bereich des Werkstücks W wird
während
der Bewegung des Werkstücks
W poliert, nachdem die Mitte c des Werkstücks W eine Position außerhalb
der Polierflächen 3a, 4a erreicht
hat und während
das Werkstück W
nachfolgend angehalten ist. Nach Beendigung des Ausfeuerns zum Zeitpunkt
t7 ist die Dickendifferenz zwischen dem zur Mitte c des Werkstücks W hin
gelegenen Bereich und dem übrigen
Teil kleiner als zum Zeitpunkt t5 mit dem Ergebnis, dass das fertigpolierte Werkstück mit geringeren
Dickenabweichungen behaftet ist.
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Die
Größe der Bewegung
des Werkstücks
W in einer zu seinen zu bearbeitenden Oberflächen a, b parallelen Richtung
bestimmt sich nach der für
das Werkstück
W geforderten Dickengenauigkeit.
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Die
konstruktiven Merkmale der Schleifmaschine, der Werkstückdreheinrichtung,
der Bewegungseinrichtung usw. der Doppelseitenpoliervorrichtung
und das Polierverfahren als solches sind nicht auf die beschriebene
Ausführungsform
beschränkt,
sondern auf geeignete Weise abwandelbar.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht nur auf horizontale Poliermaschinen
anwendbar, bei denen ein Paar Polierräder wie in der vorliegenden
Ausführungsform
beschrieben horizontal gegenüberliegend angeordnet
sind, sondern auch auf vertikale Ausführungen mit senkrecht gegenüberliegend
angeordneten Polierrädern.
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Weiter
lässt sich
die vorliegende Erfindung für
das doppelseitige Polieren von Werkstücken mit einer Abflachung für das Positionieren
an einem äußeren Umfangsabschnitt
anwenden. Die in diesem Falle einzusetzende Dreheinrichtung weist
ein Paar Führungsrollen
auf ihrem äußeren Umfang
auf, welche über
eine solche Distanz voneinander abgesetzt sind, die geringfügig größer ist
als die Umfangsdimension der positionie renden Abflachung, und die
an drei Positionen um das Werkstück
herum angeordnet sind.
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Im
Rahmen der vorbeschriebenen Ausführungsform
wird das Ausfeuern nach dem Anhalten des in Bewegung befindlichen
Werkstücks
W fortgesetzt und werden die Polierflächen 3a, 4a nach
Beendigung des Ausfeuerns von den Werkstückoberflächen 3a, 4a getrennt,
während
das Ausfeuern auch zum gleichen Zeitpunkt beendet werden kann, wenn das
in der Bewegung befindliche Werkstück zum Absetzen der Polierflächen 3a, 4a von
den Werkstückoberflächen 3a, 4a angehalten
wird.
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Weiter
werden bei der vorbeschriebenen Ausführungsform die Polierräder 3, 4 quer
zur Vorrichtung auseinander gefahren, um nach Beendigung des Ausfeuerns
die Polierflächen
von den Werkstückoberflächen 3, 4 zu
trennen, wobei das Werkstück
W zwischen den gegenüberliegenden
Polierflächen 3a, 4a angeordnet
ist und die äußeren Umfänge dieser
Flächen 3a, 4a die äußeren Umfänge der Werkstückoberflächen a,
b schneiden. Die Polierflächen 3a, 4a lassen
sich jedoch auch dadurch von den Werkstückoberflächen a, b absetzen, dass das
Werkstück
W in einer zu den Oberflächen
a, b parallelen Richtung bewegt wird, bis es den Bereich zwischen den
gegen-überliegenden
Polierflächen 3a, 4a verlassen
hat.
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Wenngleich
gemäß der vorbeschriebenen Ausführungsform
die Polierräder 3, 4 durch
axiale Bewegung in Schleiftiefenrichtung vorgeschoben werden, lässt sich
die Schleiftiefe auch durch Bewegen eines der Räder 3, 4 und
des Werkstücks
W in axialer Richtung erzielen.
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Es
folgt eine detailliertere Beschreibung der Erfindung anhand eines
Erfindungs- und eines Vergleichsbeispiels. Die Erfindung erfährt jedoch
durch dieses Beispiel keinerlei Einschränkung.
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Beispiel
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Die
in 1 dargestellte Doppelseitenpoliervorrichtung wurde
zum Polieren beider Oberflächen von
Silizium-Halbleiterscheiben
eingesetzt.
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Die
verwendeten Silizium-Scheiben wurden durch Zerteilen eines nach
dem Cz-Verfahren hergestellten Einkristall-Silizium-Blocks mit einer Dicke von ca.
1 mm, einem Durchmesser von 200 mm (8 Zoll) und einer Flächenausrichtung
von (100) mit einer Drahtsäge
bereitgestellt.
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Die
Bearbeitung erfolgte mit verglasten Polierrädern Nr. 2000 (3 mm Breite)
mit einer Drehgeschwindigkeit von 2500 RpM und einer Drehgeschwindigkeit
der Scheibe von 25 RpM.
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Zunächst wurden
die Polierräder
mit relativ hoher Eilzustellgeschwindigkeit in Richtung der Schleiftiefe
aufeinander zu bewegt. Nachdem die Räder etwas näher an die Scheibe herangekommen
waren, wurde die Zustellgeschwindigkeit für das Grobschleifen auf 100 μm/min eingestellt.
Im Anschluss an die Bearbeitung der Scheibe bis auf eine Tiefe von 50 μm auf jeder
Seite, nachdem die Räder
durch Bewegen in Schleiftiefenrichtung mit den zu bearbeitenden
Scheibenoberflächen
in Kontakt gebracht worden waren, wurde auf eine Zustellgeschwindigkeit von
50 μm/min
für das
Genauschleifen umgestellt. Nach Bearbeitung der Scheibe bis auf
eine weitere Tiefe von 10 μm
auf je der Seite wurde der Vorschub der Räder in Richtung Schleiftiefe
unterbrochen und mit dem Ausfeuern begonnen. Sechs Sekunden nach
dem Beginn des Ausfeuerns wurde die Scheibe mit einer Geschwindigkeit
von 40 mm/min parallel zu der zu bearbeitenden Scheibenoberfläche um 6
mm nach oben gefahren. Die Scheibe wurde zu diesem Zeitpunkt mit
einer Geschwindigkeit von 2,5 RpM gedreht. Die Räder wurden zur Beendigung des
Poliervorgangs anschließend
in ihre Bereitschaftsstellung überführt.
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Zwanzig
unter den vorbeschriebenen Bedingungen polierte Silizium-Scheiben
wurden durch Messen der Planheit beider Scheibenoberflächen auf Dicke
geprüft.
Die Planheitsmessung erfolgte mit Hilfe eines Ultra Gage 9700+ Fabrikat
ADE (kapazitives Planheitsmessgerät).
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Im
Ergebnis wurde festgestellt, dass die 20 Scheiben den GBIR-Mittelwert
0,50 μm
(Global Backside Ideal Range) und eine Standardabweichung von 0,056
aufwiesen. Weiter betrug der SBIR-Mittelwert (Site Backside Ideal
Range), Zellengröße = 25
mm × 25
mm, Proportionalabweichung 12,5 × 12,5 mm) in der Scheibenmitte
0,24 bei einer Normabweichung von 0,041 μm.
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6 zeigt
die Verteilung der im Rahmen dieses Beispiels durchgeführten Dickenmessungen an
den Scheiben in diametraler Richtung derselben. Aus 6 ist
ersichtlich, dass die Scheiben des Beispiels keine Dickenverringerungen
in ihrem Mittenbereich aufwiesen.
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Vergleichsbeispiel
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Die
gegenüberliegenden
Oberflächen
von Silizium-Scheiben
wurden unter den gleichen Bedingungen wie für das Beispiel vorstehend beschrieben poliert,
jedoch mit der Ausnahme, dass sie beim Ausfeuern nicht bewegt wurden.
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Im
Ergebnis wurde bei den 20 Scheiben ein GBIR-Mittelwert der Standardabweichung von
0,69 μm
und ein SBIR-Mittelwert
der Standardabweichung von 0,42 μm
in der Scheibenmitte ermittelt.
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Die
Dickenmessungen im Vergleichsbeispiel sollten die Verteilung der
Scheibendicken in diametraler Richtung der Scheiben gemäß 7 aufzeigen. 7 ist
entnehmbar, dass die Scheiben in ihrer Mitte eine deutlich reduzierte
Dicke besitzen.
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Gewerbsmäßige Nutzbarkeit
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Das
erfindungsgemäße Doppelseitenpolierverfahren
für dünne scheibenförmige Werkstücke und
die dazugehörige
erfindungsgemäße Vorrichtung
sind zum Schleifen gegenüberliegender
Oberflächen
von dünnen
scheibenförmigen
Werkstücken wie
Halbleiterscheiben geeignet.