DE60021636T2 - Thermisches Verbinden von Nassfasern auf Zellulosebasis - Google Patents

Thermisches Verbinden von Nassfasern auf Zellulosebasis Download PDF

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Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Diese Erfindung betrifft die thermische Verbindung von Fasern in Textilmaterialien und Faserbahnen und insbesondere die thermische Verbindung von Fasern in Textilmaterialien oder Vliesen aus Celluloseestern, Celluloseethern oder Mischungen von Fasern aus Celluloseestern und/oder -ethern und Fasern aus anderen Substanzen. Celluloseester von besonderem Interesse sind Celluloseacetat und Cellulosetriacetat.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Textilmaterialien oder Faserbahnen, die aus Celluloseestern und/oder -ethern, insbesondere Celluloseacetat und Cellulosetriacetat (wobei alle vorstehenden hiernach zusammen als CA bezeichnet werden) bestehen oder diese enthalten, können eine thermische Verfestigungsbehandlung erfahren, wodurch bewirkt wird, dass die CA-Fasern des Textilmaterials oder der Bahn miteinander verbunden und/oder an andere Fasern im Textilmaterial oder in der Bahn gebunden werden. Darüber hinaus können solche Schichten, wenn zwei oder mehr Schichten eines CA enthaltenden Textilmaterials oder einer CA enthaltenden Bahn "verbunden" oder "verfestigt" werden müssen, mittels eines thermischen, als "Kalandrieren" bekannten Verfahrens miteinander verbunden werden. Gewöhnlich werden solche Kalandrierverfahren an einem Material mit einem niedrigen Feuchtigkeitsgehalt durchgeführt. Das Kalandrierverfahren wird durchgeführt, indem das Textilmaterial oder die Bahn zwischen einem Paar von Walzen durchgeführt wird, die einen Druck auf das Textilmaterial ausüben. Typischerweise ist eine oder sind beide Walzen auf eine ausgewählte Temperatur erwärmt, wodurch das Kalandrieren bewerkstelligt wird. Ein Kalandrierverfahren zum Auftragen einer Beschichtung auf ein Textilmaterial ist in der Encyclopedia of Polymer Science and Engineering, Band 6 (Wiley-Interscience, John Wiley & Sons, New York 1986), S. 649–640 und ibid., Band 2, S. 606–622, beschrieben. Ein Kalandrierverfahren zum Verbinden von Fasern aus einem Material miteinander und/oder mit Fasern aus einem anderen Material wird auf eine ähnliche Weise durchgeführt, indem Kalandrierwalzen verwendet werden, die auf eine ausgewählte Temperatur erwärmt werden, die für die zu verbindenden Fasern geeignet ist. Beim Kalandrierverfahren bewirkt die Kombination aus der Temperatur und dem durch die Walzen ausgeübten Druck, dass die Fasern erweichen und/oder schmelzen und sich mit sich selbst oder mit anderen Fasern im Textilmaterial oder Material, das kalandriert wird, verbinden.
  • Viele natürliche und künstliche Fasern weisen eine geringe Tendenz zur Verbindung unter Anwendung von Wärme auf oder erfordern zum Verbinden so hohe Temperaturen, dass, wenn ein Kalandrieren versucht wird, ein Textilmaterial aus solchen Fasern nachteilig beeinflusst wird. Zum Beispiel müssen Textilmaterialien aus Celluloseacetat typischerweise bei einer Temperatur von etwa 220°C oder höher kalandriert werden, um eine Faserverbindung zu bewirken. Zum Beispiel offenbarte das U.S.-Patent Nr. 2 277 049 eine Kalandriertemperatur von 232°C (450°F auf Seite 3, linke Spalte, Zeile 68). Bei diesen Temperaturen können sich die Fasern jedoch zersetzen, wobei sich die Faserqualität verschlechtert (z.B. Verfärbung, Abnahme der Festigkeit, Sprödwerden der Fasern und ähnliche Beeinträchtigungen). Zum Beispiel können Celluloseacetatfasern in Bekleidung verwendet werden, wo ihr Drapiervermögen erwünscht ist. Durch ein Sprödwerden der Fasern versteift sich das Textilmaterial, und das Drapiervermögen geht verloren. Darüber hinaus resultiert ein Verbinden bei hoher Temperatur zu höheren Energiekosten, einer Ungleichmäßigkeit der Verbindung aufgrund eines Verziehens von Walzen und verursacht hohe Wartungskosten beispielsweise für Dichtringe, Lager, ein Verziehen von Walzen, das dadurch verursacht wird, dass die Walzen sich in ihrer Mitte aufgrund der erforderlichen Wärme verziehen, was zur Notwendigkeit eines häufigeren Ersatzes der Walzen führt, und ähnlichen Problemen.
  • Eine Reihe von Patenten beschreibt Verfahren, die in verschiedenen Verfahren zur Verbesserung der Verbindung von Cellulosefasern eingesetzt worden sind. Das U.S.-Patent Nr. 2 692 420, Bamber et al. (Bamber) beschreibt die Herstellung von Filzen aus einer Kombination von (1) Wolle oder anderen tierischen Fasern, die zum Verfilzen befähigt sind, und (2) Celluloseacetatfasern. Bamber führt die Schwierigkeit auf, die bei der Herstellung solcher Filze auftritt, und lehrt die Behandlung solcher Filzmischungen mit organischen Erweichungsmitteln zum Erweichen der Celluloseacetatfasern vor dem Filzen und dadurch eine Erleichterung des Filzvorgangs.
  • Das (oben zitierte) U.S.-Patent 2 277 049, Reed, offenbart zusätzlich dazu, dass es eine Kalandriertemperatur von 232°C offenbart, auch die Verwendung verschiedener organischer Lösungsmittel zur Erweichung von Bindefasern in einem Textilmaterial, bei dem es sich um eine Mischung aus Bindefasern und Baumwolle handelt. Reed findet, dass die Verwendung solcher Lösungsmittel zu beanstanden ist. Darüber hinaus offenbart Reed auch die Benetzung eines in der Wärme kalandrierten Textilmaterials mit Wasser, um das kalandrierte Textilmaterial noch zu erweichen. Dieses Benetzen mit Wasser ist nachkalandrierend und beeinflusst die eingesetzte Kalandriertemperatur nicht.
  • Das U.S.-Patent Nr. 5 783 39, Duckett et al., beschreibt die Verwendung von Acetondampf zur Erniedrigung der Erweichungstemperatur von Celluloseacetatfasern zur Erniedrigung der Kalandriertemperatur. Obwohl durch die Verwendung des Verfahrens von Duckett et al. tiefere Verbindungstemperaturen erreicht werden können, stellt die Verwendung von Aceton eine Feuer- und Explosionsgefahr dar, die im kommerziellen Betrieb nicht wünschenswert ist.
  • Das U.S.-Patent Nr. 2 673 163, Rohm, beschreibt die Zugabe von Wasser zu rohen Zelluloseestern wie einer Celluloseacetatflocke zur Erniedrigung des Schmelzpunkts des Esters, bevor sie – wie bei einem Schmelzspinnverfahren – durch eine Öffnung extrudiert werden. Die Menge des in die geschmolzene Masse eingearbeiteten Wassers beträgt mehr als die normale "Wiederaufnahme-"Feuchtigkeit des trockenen Esters und liegt typischerweise im Bereich von 0,5–10%. "Der bevorzugte Feuchtigkeitsgehalt beträgt bei einem hydrolysierten Celluloseacetat-Derivat 8–9% und bei Cellulosetriacetat etwa 6%". (Siehe Rohm, Spalte 2, Zeilen 2–5.)
  • US-A-3 096 557 offenbart ein Verfahren zum Kalandrieren eines Textilmaterials, das Fasern aus Celluloseacetat oder Cellulosetriacetat enthält, wobei das Verfahren das Benetzen des Textilmaterials mit Wasser und das Leiten des Textilmaterials durch wenigstens ein Paar Kalandrierwalzen umfasst.
  • GB 666 368 offenbart ein Verfahren zum Kalandrieren eines Textilmaterials aus Celluloseacetat in Gegenwart von Wasser.
  • Es ist bekannt, dass Celluloseacetatfasern bei einer Temperatur von etwa 220°C binden. Durch die Verwendung von organischen Erweichungsmitteln wie dem von Bamber beschriebenen kann diese Temperatur erniedrigt werden, wobei die Verwendung solcher organischen Substanzen mit Acetat-Textilmaterial mit Hinblick auf die Sicherheit der Arbeiter und mit Hinblick sowohl auf die Ökonomie als auch die Ökologie nicht wünschenswert ist. Das Fachgebiet lehrt – abgesehen von der Verwendung organischer chemischer Weichmacher – im Allgemeinen kein zufriedenstellendes Verfahren zur Verminderung der Temperatur, bei der Celluloseacetat- oder Cellulosetriacetatfasern in einem Textilmaterial miteinander verbunden oder an Fasern aus anderen Materialien, die in einem Textilmaterial oder einer Bahn vorhanden sein können, gebunden werden können. In der vorliegenden Erfindung dient Wasser als Weichmacher.
  • Demgemäß besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines Verfahrens, mit dem die Temperatur, die zum Verbinden von Celluloseester- und Celluloseether-Fasern miteinander oder mit Fasern aus anderen, in einem Textilmaterial oder einer Bahn vorhandenen Materialien erforderlich ist, vermindert werden kann.
  • Eine weitere Aufgabe dieser Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens unter Verwendung von Wasser, mit dem die Temperatur, die zum Verbinden von Celluloseether- und Celluloseester-Fasern miteinander oder mit Fasern aus anderen, in einem Textilmaterial oder einer Bahn vorhandenen Materialien erforderlich ist, vermindert werden kann.
  • Eine zusätzliche Aufgabe dieser Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens, wobei das Kalandrieren eines Textilmaterials oder einer Bahn, das bzw. die Fasern aus einem Celluloseester oder einem Celluloseether enthält, bei erhöhten Temperaturen und in Gegenwart einer ausgewählten Wassermenge bewirkt, dass die Celluloseester-/Celluloseether-Fasern miteinander oder mit Fasern aus anderen Materialien bei Temperaturen von weniger als 200°C verbunden werden und das weiterhin dem kalandrierten Textilmaterial einen Bereich von physikalischen Eigenschaften verleiht, z.B. einen "Griff" oder eine "Steifigkeit"
  • KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung offenbart ein Verfahren zum Kalandrieren eines Textilmaterials, das Fasern aus einem Celluloseester und/oder einem Celluloseether enthält, um dadurch Fasern aus dem im Textilmaterial vorhandenen Celluloseester/ether aneinander und/oder an andere, im Textilmaterial vorhandene, aus ausgewählten Substanzen hergestellte Fasern zu binden, wobei das Verfahren das Benetzen des Textilmaterials mit Wasser und das Durchführen des Textilmaterials zwischen wenigstens einem Paar von Kalandrierwalzen mit glatten oder geprägten Oberflächen, die auf eine Temperatur von 150°C bis 190°C erwärmt sind, umfasst, wobei die Walzen einen Druck von 3450 kPa bis 34 500 kPa (500 psi bis 5000 psi) auf das zwischen ihnen durchgeführte Textilmaterial ausüben, wobei das Material mit einer Geschwindigkeit von 0,5 bis 200 m/min zwischen den Walzen durchgeführt wird und wobei es sich bei dem Textilmaterial um eines handelt, das aus der aus Geweben, Vliesstoffen und Gewirken und Faservliesen bestehenden Gruppe ausgewählt ist und wobei die anderen Fasern aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Rayon, Polyestern, Wolle, Baumwolle, Seide, Polyamiden, Polyacrylaten, Polymethacrylaten, Polyolefinen und natürlichen, aus der aus Holz, Pulpe, Flachs und Hanf bestehenden Gruppe ausgewählten Cellulosesubstanzen besteht.
  • Beim Verfahren wird das Textilmaterial oder die Bahn mit Wasser benetzt und zwischen wenigstens einem Paar und gegebenenfalls einer Mehrzahl von Paaren von Kalandrierwalzen durchgeführt, die auf eine Temperatur von 150°C bis 190°C. erwärmt sind, wobei die Walzen auch einen Druck von 3450 kPa bis 34 500 kPa (500 psi bis 5000 psi) auf das Textilmaterial ausüben. Der Wassergehalt des benetzten Textilmaterials beträgt 20% bis 600% des Trockengewichts des Textilmaterials. Material kann mit jeder kommerziell zweckmäßigen Geschwindigkeit zwischen den Kalandrierwalzen durchgeführt werden. Typischerweise beträgt diese Geschwindigkeit 0,5 bis 200 m/min.
  • Die Fasern der anderen ausgewählten Substanzen, die im Textilmaterial vorhanden sind, können aus der Gruppe ausgewählt sein, die aus Cellulosefasern aus Holzpulpe, Flachs und ähnlichen natürlichen Produkten, Rayon, Polyestern, Wolle, Baumwolle, Seide, Polyamiden, Polyacrylaten, Polymethacrylaten, Polyolefinen und ähnlichen, den Fachleuten bekannten Polymeren besteht, die zum Vermischen mit Fasern aus Celluloseacetat und/oder Cellulosetriacetat geeignet sind. Die Menge solcher anderen Fasern im Textilmaterial kann 1% bis etwa 90% des Gesamtgewichts des Textilmaterials betragen.
  • KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • 1 veranschaulicht den Typ der diskreten Bindung, der zwischen zwei Celluloseacetatfasern oder zwischen einer Celluloseacetatfaser und einer Rayonfaser gebildet wird, wenn bei 225°C und einem Druck von 6900 kPa (1000 psi) ohne Wasserbehandlung gemäß der Erfindung kalandriert wird.
  • 2 veranschaulicht das Fehlen einer diskreten Bindung, was erfolgt, wenn das Material von 1 bei einer tieferen Temperatur von 210°C und einem Druck von 6900 kPa (1000 psi) ohne die von der Erfindung gelehrte Benetzung kalandriert wird.
  • 3 veranschaulicht die Folgen eines Nasskalandrierens bei 170°C und einem Druck von 6900 kPa (1000 psi) und veranschaulicht weiterhin den Umfang des Acetatfließens unter diesen Bedingungen.
  • 4 veranschaulicht, dass bei einem mit Wasser benetzten Textilmaterial nach einem Kalandrieren bei 150°C ein stärkeres Verbinden von Fasern als bei einem nicht benetzten Textilmaterial, das bei 225°C kalandriert wurde, erfolgt ist.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Die hier verwendeten Begriffe "Celluloseacetat", "Acetat" und "CA" bedeuten einen Celluloseester oder -ether, bei dem entweder der Säureteil des Esters oder der "etherartige" Teil des Celluloseethers ein Alkan- oder Alkenrest mit fünf oder weniger Kohlenstoffatomen ist und der Substitutionsgrad der Ester-/Ethergruppen der Cellulosehydroxylgruppen 2,2 bis 2,65 beträgt, wobei ein Wert von 3,0 das theoretische Maximum ist. Der Begriff "Cellulosetriacetat" oder "Triacetat" bedeutet einen Substitutionsgrad von 2,65 bis 3,0. Beispiele für die Alkan- und Alkensäuren umfassen Propansäure, Butansäure, Butensäure, Isopropansäure, Isopropensäure, Pentansäure, Neopentansäure, Ameisensäure, Essigsäure und ähnliche Säuren. Beispiele für die etherartigen Gruppen, die den Celluloseether bilden können, umfassen die Methyl-, Ethyl-Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isopropenyl-, Butenyl-, Pentyl-, Neopentyl-, Pentenyl- und ähnliche C5- oder niedere Gruppen, wobei die Gruppen die Hydroxylwasserstoffe der Cellulose ersetzen. Sowohl Celluloseacetat als auch Cellulosetriacetat können allein oder in Kombination miteinander oder mit Fasern aus einem anderen ausgewählten Material im Verfahren der Erfindung verwendet werden.
  • Das hier beschriebene Nasskalandrierverfahren der Erfindung kann mit Textilmaterialien und Bahnen aus Celluloseestern und -ethern verwendet werden und schließt Textilmaterialien ein, die aus Mischungen von Celluloseestern/ethern und Mischungen solcher Cellulosester/ether mit Fasern aus anderen Substanzen bestehen. Beispiele für Fasern, die aus anderen ausgewählten Substanzen bestehen, umfassen Fasern aus natürlichen Produkten (z.B. Holzpulpe, Baumwolle, Seide, Wolle und ähnlichen Fasern), Polyolefinen, Polyestern, Rayons und Polyamiden. Bevorzugte Celluloseester/ether sind Celluloseacetat und -triacetat.
  • Hier sind, sofern nichts anderes aufgeführt ist, alle Prozentwerte auf das Gewicht bezogen.
  • Die Begriffe "Textilmaterial" und "Material" können hier, wenn sie im Zusammenhang mit dem Kalandrierverfahren der Erfindung verwendet werden, austauschbar verwendet werden. Die Begriffe bezeichnen ein Textilmaterial oder Material, das Fasern aus Celluloseestern/ethern entweder allein oder in Kombination miteinander oder mit Fasern aus anderen hier beschriebenen ausgewählten Substanzen enthält. Bevorzugte Celluloseester/ether sind Celluloseacetat und -triacetat.
  • Das hier verwendete "Textilmaterial" kann gewebt, geknüpft oder nichtgewoben, wie Vliesstoffe, sein, womit Bahnen aus Fasern bezeichnet werden, die durch von der Erfindung verschiedene Verfahren kalandriert wurden oder bei denen die Fasern durch Hydroverschlingung, eine Harzbindung, Nadeln und ähnliche, den Fachleuten bekannte Verfahren verschlungen oder verbunden wurden. Das "Textilmaterial" umfasst weiterhin Vliesstoffe aus Fasern, in denen die Fasern nicht durch im Fachgebiet bekannte Verfahren verschlungen oder gebunden worden sind.
  • Die beim Praktizieren der Erfindung verwendeten Kalandrierwalzen sind Heizwalzen und können entweder eine glatte Oberfläche oder eine geprägte oder mit einem Muster versehene Oberfläche aufweisen. Zum Beispiel können beide Walzen glatte Oberflächen haben, oder eine kann glatt und eine geprägt sein, und beide können geprägt sein. Diese Walzen können durch jedes im Fachgebiet bekannte Mittel auf die ausgewählte Temperatur erwärmt werden, zum Beispiel elektrisch oder durch das Durchleiten eines Heizfluids durch die Walzen. Temperaturen, die zur Bewerkstelligung der Verbindung von erfindungsgemäßen Celluloseestern/ethern, beispielsweise der in den Beispielen hier eingesetzten Celluloseacetat- oder Cellulosetriacetatfasern, verwendet werden, reichen von 150°C bis 190°C.
  • Wie die in den Tabellen 1–5 aufgeführten Daten zeigen, beeinflussen die Kalandriertemperatur und der Kalandrierdruck und die Menge des kalandrierten Materials alle den erhaltenen Bindungsgrad. Darüber hinaus beeinflusst die Geschwindigkeit, mit der das Material durch die Kalandrierwalzen geleitet wird, auch den Bindungsgrad, wobei der Bindungsgrad umso niedriger ist, je höher die Geschwindigkeit ist. Beim Praktizieren der Erfindung reicht die Kalandriertemperatur von 150°C bis 190°C. Der Wassergehalt im kalandrierten Textilmaterial oder im Material kann von 20% bis 600% des Materials, bezogen auf das Gewicht des trockenen Materials, variieren. Der von den Kalandrierwalzen auf das Material ausgeübte Druck kann von 3450 kPa bis 34 500 kPa (500 bis 5000 psi) reichen. Die Geschwindigkeit, mit der das Material durch die Kalandrierwalzen geführt wird, kann von 0,5 bis 200 m/min, vorzugsweise 25 bis 150 m/min, reichen. Die exakte Kombination von Temperatur, Druck, Wassergehalt und Materialgeschwindigkeit kann von einem Fachmann leicht variiert werden, um ein Material mit einem ausgewählten Satz an physikalischen Merkmalen wie der Festigkeit, der Dichte, der Steifigkeit und des Grades der Faserverbindung zu erreichen. Ein Fachmann ist auch leicht in der Lage, zu erkennen, dass es möglich ist, einen gegebenen Satz von Merkmalen unter verschiedenen Sätzen von Bedingungen zu erreichen. Zum Beispiel könnten bei einer spezifizierten Materialgeschwindigkeit und einem spezifizierten Walzendruck ein spezifizierter Grad der Faserverbindung und eine resultierende Materialfestigkeit durch das Variieren der Temperatur und des Wassergehalts des Materials erreicht werden.
  • Die Materialien, die gemäß dem Verfahren der Erfindung kalandriert werden können, können jede Anordnung von Fasern sein: ein gewebtes, nichtgewebtes, Bahn-, geknüpftes oder ein ähnliches Material, das Celluloseester/ether enthält. Somit können beim Praktizieren der Erfindung Materialien aus Celluloseestern/ethern allein oder aus Celluloseestern/ethern vermischt mit anderen Materialien wie Fasern aus natürlichen Produkten, Rayon, Polyolefinen, Polyestern, Polyamiden, Polyacrylaten, Polymethacrylaten und flüssigkristallinen Polymeren und ähnlichen polymeren Materialien, die den Fachleuten bekannt sind, verwendet werden. Besonders bevorzugt sind zusätzlich zu den Materialien aus Celluloseestern/ethern Mischungen, die Polyester, Polyolefine, Polyacrylate, Polymethacrylate, Baumwolle, Wolle, Seide, Holzpulpe, Cellulosefasern wie Flachs und ähnliche Substanzen enthalten.
  • Die folgenden Beispiele sind zur Veranschaulichung der Erfindung aufgeführt und dürfen nicht als einschränkend aufgefasst werden. Die Verwendung von Celluloseacetat oder -triacetat in den Beispielen sollte dahingehend aufgefasst werden, dass die hier allgemein beschriebenen Celluloseester/ether gemeint sind. In den hier aufgeführten Beispielen wurden Bögen aus Faserbahnen einer Labormaßstab-Kalandriervorrichtung zugeführt. Die Faserbahnen wurden auf Kardiermaschinen, Rando-Vliesmaschinen hergestellt oder auf einer Hand-Bahnbildungsvorrichtung auf nassem Weg hergestellt. Es wird festgestellt, dass die bei diesen Laborexperimenten verwendeten Drücke, 3450 kPa bis 34 500 kPa (500 bis 5000 psi), höher als diejenigen sind, die in einer typischen großtechnischen kommerziellen Vorrichtung eingesetzt werden. Bei solchen großtechnischen kommerziellen Vorrichtungen werden typischerweise Kalandrierdrücke von 3450 kPa bis 13 800 kPa (500 psi bis 2000 psi), vorzugsweise 3450 kPa bis 6900 kPa (500 bis 1000 psi) eingesetzt. Material wird solchen kommerziellen Vorrichtungen mit Geschwindigkeiten von 0,5 bis 200 m/min oder mehr zugeführt, vorzugsweise von 25 bis 150 m/min.
  • Beispiel 1
  • Beispiel 1 wurde unter Verwendung von statistisch trocken gelegten Bahnen aus 60% Rayon und 40% CA mit 3 osy (ounces per square yard) durchgeführt. Bei den zur Bildung der Bahn verwendeten Rayon- und CA-Fasern handelte es sich um trilobale Fasern von 1 1/2 inch mit 1,5 bzw. 1,7 dpf (Titer pro Filament). Das Kalanderverbinden erfolgte bei den in Tabelle 1 aufgeführten Temperaturen und Drücken, wobei die Bahn mit einer Geschwindigkeit von 1 m/min durch die Walzen geführt wurde. Zur Bahn wurde kein Wasser gegeben. Die Verbindungstemperatur ist in°C angegeben. Der Verbindungsdruck ist in kPa (psi) angegeben, die Spitzenbelastung in N/cm (lb/inch) und dient zur Messung der Kraft, die erforderlich ist, um einen Streifen des Textilmaterials von 1 inch zu zerreißen. Die Reißdehnung ist in Prozent angegeben und ein Maß für den Betrag, den ein Streifen aus einem Textilmaterial sich ausdehnt oder streckt, bevor er reißt. Hohe Spitzenbelastungen und Reißdehnungen sind wünschenswert. Es ist wünschenswert, solche Werte bei den niedrigsten möglichen Verbindungstemperaturen und Verbindungsdrücken zu erhalten.
  • Tabelle 1
    Figure 00120001
  • Hinweise:
    • 1. Die Spitzenbelastung ist in (pounds per inch) N/cm angegeben.
    • 2. Die Reißdehnung ist als Prozentwert (%) angegeben.
  • Die Daten in Tabelle 1 veranschaulichen die Zugeigenschaften von Bahnen aus ungebundenem Rayon und Celluloseacetat-Fasern, die ohne die Zugabe von Wasser, wie von der Erfindung gelehrt wird, zwischen glatten Walzen bei den aufgeführten Temperaturen und Drücken kalandriert wurden. Die in Tabelle 1 verbundene Rayon/CA-Bahn war "trocken", d.h., dass sie einen Wiederaufnahme-Gleichgewichts-Feuchtigkeitsgehalt von etwa 6% hatte. Bei Verbindungstemperaturen von 230°C und höheren Drücken werden CA enthaltende Bahnen in Strukturen mit einer nennenswerten Festigkeit umgewandelt, wie durch die Werte der Spitzenbelastung und der Reißdehnung veranschaulicht wird. Bei Temperaturen über 230°C können sogar stärkere Strukturen gebildet werden, wobei solche höheren Temperaturen aber zur Verfärbung der Materialien führen können.
  • 1 veranschaulicht den Typ der diskreten Verbindung, die zwischen zwei CA-Fasern oder einer CA-Faser und einer Rayon-Faser gebildet wird, wenn sie bei 225°C und einem Druck von 6900 kPa (1000 psi) wie in Tabelle 1 verbunden werden. Es sei darauf hingewiesen, dass, wenn wie in diesen Beispielen glatte Kalanderwalzen verwendet werden, aus Mischungen von verbindenden/nicht verbindenden Fasern (z.B. CA/Rayon) stärkere, zähere Bahnen gebildet werden, als wenn die Bahnen aus 100% einer verbindenden Faser gebildet werden. Bei glatten Kalandrierwalzen können 100% verbindende Fasern zu stark verbunden werden, was zu sehr steifen Textilmaterialien (Materialien) führt, oder sie können sogar von einer faserartigen Struktur zu einer folienartigen Bahn umgewandelt werden. Kalandrierwalzen mit einem Verbindungsmuster, die sogenannten Prägewalzen, werden bei Bahnen aus 100% verbindenden Fasern und auch bei Mischungen aus verbindenden/nicht verbindenden Fasern oft verwendet, um Strukturen mit einer Ausgewogenheit von Eigenschaften zu erhalten, die von denjenigen, die mit glatten Walzen erhalten werden, verschieden sind. Es gibt viele Typen von im Fachgebiet bekannten Verbindungsmustern, und beliebige davon können innerhalb der Erfindung liegen. Die verschiedenen Verbindungsmuster haben einen weiten Bereich von Verbindungsflächen.
  • 2, die auch auf Bahnen basiert, die gemäß der Bedingungen von Tabelle 1 verbunden wurden, veranschaulicht das Kalandrieren von Bahnen, die "trockenes" CA enthalten, bei weniger harten Bedingungen, zum Beispiel einer Temperatur von 210°C und 6900 kPa (1000 psi). 2 zeigt, dass sich unter diesen Bedingungen "trockene" CA-Fasern verformen und einige klebrige Verbindungen bilden, die diskreten Verbindungen, wie sie in 1 veranschaulicht sind, aber nicht gebildet werden. Die Daten in 2 veranschaulichen somit, dass beim Kalandrieren von "trockenen" CA-Fasern zur Bildung einer guten Verbindung Temperaturen von über 210°C erforderlich sind.
  • Beispiel 2
  • Beispiel 2 wurde durchgeführt, um die Zugeigenschaften von kreuzweise gelegtem Krempelvlies mit 3 osy aus einer Mischung aus 80% Rayon und 20% Celluloseacetat zu messen, wobei trilobale Fasern von 3,81 cm (1 1/2 inch) für 1 min in Wasser getaucht, zur Entfernung überschüssigen Wassers im Vakuum abgesaugt und zwischen glatten Walzen kalandriert wurden. Bahnmaterial wurde mit einer Geschwindigkeit von 1 m/min und den in Tabelle 2 aufgeführten Drücken zwischen den Walzen durchgeführt. Der Wassergehalt der Bahn variierte beim Kalandrieren zwischen weniger als 200% und mehr als 600% des Gewichts der trockenen Bahn.
  • Tabelle 2
    Figure 00140001
  • Hinweise:
    • 1. Die Spitzenbelastung ist in (pounds per inch) N/cm angegeben.
    • 2. Die Reißdehnung ist als Prozentwert (%) angegeben.
    • 3. Das Wasser wird gemäß der Beschreibung oben zugegeben.
  • Die in Tabelle 2 aufgeführten Ergebnisse deuten darauf hin, dass CA enthaltende Bahnen, die auch Wasser oberhalb der Gleichgewichts-Wiedererlangungsmenge, mehr als 6%, enthalten, bei viel tieferen Temperaturen als Bahnen, die nur die Gleichgewichtsmenge an Wasser enthalten, in starke Strukturen umgewandelt werden können. Die Daten in Tabelle 2 deuten darauf hin, dass bei 190°C Bahnen, die CA und Rayon enthielten und kein zugegebenes Wasser aufwiesen, niedrige Zugfestigkeiten aufwiesen. Zum Beispiel wies eine Bahn, die bei 190°C und 13 800 kPa (2000 psi) ohne zugegebenes Wasser kalandriert wurde, eine Spitzenbelastungsstärke von nur 0,21 N/cm (0,12 lb/in) auf. Im Gegensatz dazu wird, wenn die Bahn mit Wasser behandelt und im Vakuum abgesaugt wird, eine Struktur gebildet, deren Festigkeit fast zwei Größenordnungen höher als diejenigen der nicht benetzten Bahn ist. (Vergleiche die ersten beiden in Tabelle 2 aufgeführten Bahnen). Im Allgemeinen deuten die Daten darauf hin, dass alle mit Wasser behandelten Bahnen, die bei Temperaturen zwischen 160–190°C und Drücken von 3450 kPa bis 13 800 kPa (500–2000 psi) kalandriert wurden, eine höhere Spitzenbelastungsstärke als die nicht benetzte Bahn aufwiesen. Die Daten deuten somit auch darauf hin, dass durch ein Nasskalandrieren eine stärker verbundene Bahn bei niedrigeren Temperaturen und Drücken erreicht werden kann. Die Daten deuten auch darauf hin, dass wie bei den nicht benetzten Bahnen bei einer gegebenen Kalandriertemperatur höhere Kalandrierdrücke zu stärkeren Strukturen führen.
  • Beispiel 3
  • Beispiel 3 wurde durchgeführt, um die Zugeigenschaften von statistisch trocken verlegten Bahnen aus einer Mischung aus Fasern von 3,81 cm (1 1/2 inch) von Rayon mit 1,5 dpf und Celluloseacetat von 1,7 dpf zu messen, die in Wasser getaucht, zur Entfernung überschüssigen Wassers im Vakuum abgesaugt und bei den in Tabelle 3 aufgeführten Temperaturen und Drücken zwischen glatten Walzen kalandriert wurden. Bahnmaterial wurde mit einer Geschwindigkeit von 1 m/min durch die Walzen geleitet. "Keine Zugabe" bedeutet, dass die Bahn nicht eingetaucht wurde und es sich beim Feuchtig keitsgehalt um den normalen Wiederaufnahme-Gleichgewichts-Feuchtigkeitsgehalt handelte. Faserbahnen mit verschiedenen Größen wurden vor dem Eintauchen in Wasser und nach dem Absaugen im Vakuum gewogen, um den Wassergehalt der Bahn zu bestimmen.
  • Tabelle 3
    Figure 00170001
  • Hinweise:
    • 1. Die Spitzenbelastung ist in (pounds per inch) N/cm angegeben.
    • 2. Die Reißdehnung ist als Prozentwert (%) angegeben.
  • Die Daten in Tabelle 3 deuten darauf hin, dass starke Strukturen aus CA enthaltenden Bahnen bei Temperaturen von nur 150°C gebildet werden. Es wird angenommen, dass bei höheren Kalandrierdrücken auch bei Temperaturen unterhalb von 150°C starke Strukturen gebildet werden können. Zum Beispiel wird angenommen, dass bei einer Temperatur von 130°C und einem Druck von 20 700 kPa bis 34 500 kPa (3000–5000 psi) eine Struktur mit der Festigkeit einer Bahn gebildet werden kann, die bei 170°C und 6900 kPa (1000 psi) kalandriert wurde.
  • 3 veranschaulicht eine durch Nasskalandern bei 170°C und 6900 kPa (1000 psi) verbundene Bahn aus 60/40 Rayon/CA. Die CA-Faser in der Bahn ist weitgehend geflossen. Obwohl ein solches Textilmaterial einen beschränkten Nutzen haben könnte, deuten die Ergebnisse auf eine gute Verbindung hin, die bei dieser niedrigen Temperatur und bei niedrigen Drücken erreicht werden können. Eine gute Verbindung wird bei sehr niedrigen Walzendrücken, zum Beispiel 138 kPa–345 kPa (20–50 psi) erwartet. Dies ist kommerziell vorteilhaft und ermöglicht die Bildung weniger dichter Strukturen.
  • 4 deutet in Vergleich zu 1 darauf hin, dass bei 150°C mit einer benetzten Bahn eine stärkere Verbindung als bei 225°C mit einer nicht benetzten Bahn erfolgte.
  • Beispiel 4
  • Beispiel 4 wurde durchgeführt, um die Zugeigenschaften von Krempelvlies von 3 osy aus Fasern aus 100% Cellulseacetat mit 1,8 dpf von 3,9687 cm (1 9/16 inch) zu messen, die unmittelbar vor dem Kalandrieren mit Wasser besprüht wurden. Das Kalandrieren erfolgte zwischen glatten Walzen bei den in Tabelle 3 aufgeführten Temperaturen und Drücken. Bahnmaterial wurde mit einer Geschwindigkeit von 1 m/min zwischen den Walzen durchgeführt. "Keine" bedeutet, dass die Bahn nicht mit Wasser besprüht wurde und der Feuchtigkeitsgehalt der normale Wiederaufnahme-Feuchtigkeitsgehalt war. Auf jede Seite der Bahn wurde etwa eine Hälfte des Wasser aufgetragen.
  • Tabelle 4
    Figure 00190001
  • Hinweise:
    • 1. Die Spitzenbelastung ist in N/cm (pounds per inch) angegeben.
    • 2. Die Reißdehnung ist als Prozentwert (%) angegeben.
    • 3. Gewicht des Wassers in der Bahnprobe.
    • 4. Gew.-% Wasser in der benetzten Probe.
    • 5. Die Bahn 62D wurde so plastisch, dass sie an der heißen Walze haftete und abgekratzt werden musste.
  • Die Daten in Tabelle 4 deuten darauf hin, dass die Bindung unter Verwendung von 100% CA mit und ohne Wasserzugabe erreicht wird. In der Bahn war kein zweiter Fasertyp vorhanden, um Komplikationen bei der Interpretation der Daten aufgrund der Wasseradsorptionsmerkmale der zweiten Faser auszuschließen. Die Daten deuten darauf hin, dass es eine nennenswerte Änderung der Festigkeit der kalandrierten Struktur gibt, wenn vor dem Kalandrieren nur 20% Wasser in der Struktur vorhanden sind.
  • Beispiel 5
  • Beispiel 5 wurde durchgeführt, um die Zugeigenschaften von Bahnen von 2 osy aus 80% Rayon mit 1,5 dpf und 20% CA mit 2,3 dpf zu bestimmen. Die Bahn wurde gebildet, indem feingekerbte, runde Fasern von 1,27 cm (1/2 inch) verwendet wurden, die in Wasser nass verlegt wurden, zur Entfernung überschüssigen Wassers im Vakuum abgesaugt und zwischen glatten Walzen bei den in Tabelle 5 aufgeführten Temperaturen und Drücken kalandriert wurden. Bahnmaterial wurde der Walze mit einer Geschwindigkeit von 1 m/min zugeführt.
  • Tabelle 5
    Figure 00210001
  • Die Daten in Tabelle 5 veranschaulichen die physikalischen Eigenschaften einer nass verlegten, Rayon und CA enthaltenden Bahn. In Abwesenheit von Wasser und bei einer Kalandriertemperatur von 165°C entwickelte sich in der Bahn keine Kohäsivfestigkeit. Wenn Wasser zur Bahn gegeben wurde, entwickelte sich beim Kalandrieren eine signifikante Festigkeit. Obwohl die Wassermenge in Probe 4 nicht gemessen wurde, ist es vernünftig, anzunehmen, dass in Probe 4 ein Teil des Wassergehalts verdampfte und dass im Vergleich zu den Proben, die nicht an Luft trocknen gelassen wurden, eine bessere Verbindung aus einem etwas erniedrigten Wassergehalt resultierte. Ein an Luft erfolgendes Trocknen für 10 min oder mehr vermindert die Menge des in der Bahn vorhandenen Wassers. Alternativ können zusätzlich zum Aufsprühen oder Eintauchen der Bahn, um sie mit Wasser zu benetzen, andere Methoden angewandt werden, um einen optimalen Wassergehalt für optimale Eigenschaften des Textilmaterials bei einem spezifizierten Satz von Verbindungstemperaturen, Walzendruck und Kalandergeschwindigkeit zu erhalten. Das Textilmaterial kann benetzt und dann durch eine Kammer mit einer spezifizierten Temperatur und einem spezifizierten Feuchtigkeitsgehalt geleitet werden, um den Wassergehalt auf einem spezifizierten Niveau zu äquilibrieren. Auch eine Dampfkammer kann zum Benetzen des Textilmaterials verwendet werden.
  • Beispiel 6 (Bezug)
  • Ein Krempelvlies aus Cellulosetriacetat wird gemäß dem im Fachgebiet bekannten Verfahren gebildet. Die Bahn besteht aus einer Faser von 2,5 dpf und hat ein Gewicht von 3 osy. Proben der Bahn werden trocken und nach einem erfindungsgemäßen Benetzen kalandriert. Das benetzte Textilmaterial hat einen erfindungsgemäßen Wassergehalt von etwa 200% bis etwa 600% des Trockengewichts. Das Kalandrieren der benetzten Proben erfolgte bei Temperaturen von 190°C und Walzendrücken von 6900 kPa (1000 psi). Die Bahn wird mit einer Geschwindigkeit von 0,2 m/min durch die Walzen geleitet, um die Triacetatfasern miteinander zu verbinden. Im Gegensatz dazu erfordert eine trockene Triacetat-Bahn, die nur die normale Wiederaufnahme-Feuchtigkeit enthält, eine Temperatur im Bereich von 210–280°C für einen Zeitraum von 1–5 min unter Einwirkung einer zusätzlichen Spannung, um ein Verbinden von Triacetatfaser zu erreichen, wie in der oben zitierten Encyclopedia of Polymer Science and Engineering, Band 6, S. 700, aufgeführt ist.
  • Die obigen Beispiele sind angegeben worden, um die Erfindung zu veranschaulichen, und dürfen nicht dahingehend aufgefasst werden, dass sie den Rahmen oder die Anwendbarkeit der Erfindung einschränken. Bestimmte Änderungen können bei der Durchführung des hier aufgeführten Kalandrierverfahrens und an den mittels eines solchen Verfahrens gebildeten Produkten vorgenommen werden, ohne vom Rahmen der Erfindung abzuweichen. Weiterhin gilt als vereinbart, dass die folgenden Ansprüche alle allgemeinen und speziellen Merkmale der hier beschriebenen Erfindung abdecken sollen.

Claims (7)

  1. Verfahren zum Kalandrieren eines Textilmaterials, das Fasern aus einem Celluloseester und/oder einem Celluloseether enthält, um dadurch Fasern des im Textilmaterial vorhandenen Celluloseesters/ethers miteinander und/oder mit anderen im Textilmaterial vorhandenen, aus ausgewählten Substanzen bestehenden Fasern zu verbinden, wobei das Verfahren das Benetzen des Textilmaterials mit Wasser und das Durchführen des Textilmaterials durch wenigstens ein Paar von Kalandrierwalzen mit glatten oder geprägten Oberflächen, die auf eine Temperatur von 150°C bis 190°C erwärmt sind, umfasst, wobei die Walzen einen Druck von 3450 kPa bis 34 500 kPa (500 psi bis 5000 psi) auf das zwischen ihnen durchgeführte Textilmaterial ausüben, wobei das Material mit einer Geschwindigkeit von 0,5 bis 200 m/min zwischen den Walzen durchgeführt wird und wobei es sich bei dem Textilmaterial um eines handelt, das aus der aus Geweben, Vliesstoffen und Gewirken und Faservliesen bestehenden Gruppe ausgewählt ist und wobei die anderen Fasern aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Rayon, Polyestern, Wolle, Baumwolle, Seide, Polyamiden, Polyacrylaten, Polymethacrylaten, Polyolefinen und natürlichen, aus der aus Holz, Pulpe, Flachs und Hanf bestehenden Gruppe ausgewählten Cellulosesubstanzen besteht und wobei der Wassergehalt des benetzten Textilmaterials 20% bis 600% des Trockengewichts des Textilmaterials beträgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Wassergehalt des benetzten Textilmaterials 20% bis 200% des Trockengewichts des Textilmaterials beträgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Nichtcelluloseteil des Celluloseesters ein C5- oder ein niederer Alkan- oder Alkencarbonsäureester ist und der Nichtcelluloseteil des Celluloseethers eine C5- oder niedere Alkyl- oder Alkenylgruppe ist.
  4. Verfahren nach den Ansprüchen 1–3, wobei die Cellulosefaser aus der aus Celluloseacetat und Cellulosetriacetat bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
  5. Verfahren nach den Ansprüchen 1–4, wobei das Material mit einer Geschwindigkeit von vorzugsweise 25 bis 150 m/min durch die Walzen geführt wird.
  6. Verfahren nach den Ansprüchen 1–4, wobei das Material mit einer Geschwindigkeit von 0,5 bis 5 m/min durch die Walzen geführt wird und wobei es sich bei dem Textilmaterial um eines handelt, das aus der aus Geweben, Vliesstoffen und Gewirken bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei der Walzendruck 3450 kPa bis 17 250 kPa (500 bis 2500 psi), vorzugsweise 6900 kPa bis 17 250 kPa (1000 bis 2500 psi) beträgt.
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