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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von 1,4-Benzothiazepinderivaten
als Arzneimittel zur Überwindung
einer Resistenz gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs oder als Arzneimittel zur Verstärkung der
Wirksamkeit eines Arzneimittels gegen Krebs. Die vorliegende Erfindung
betrifft insbesondere eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
1,4-Benzothiazepinderivate
enthält,
zur Überwindung
einer Resistenz gegenüber
Arzneimitteln gegen Krebs und/oder zur Verstärkung der Wirksamkeit von Arzneimitteln
gegen Krebs, die Säugetieren
verabreicht werden, einschließlich
Menschen. Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine pharmazeutische
Zusammensetzung und einen pharmazeutischen Kit, die jeweils besonders
geeignet sind zur Behandlung von Krebs, der eine erworbene Resistenz
gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs aufweist.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
ist gut bekannt, dass bei Verabreichung eines Arzneimittels gegen
Krebs an einen Krebspatienten die Wirksamkeit eines Arzneimittels
gegen Krebs mit wiederholter Verabreichung verringert wird. Einhergehend
mit den wiederholten Verabreichungen werden Krebszellen mit Resistenz
gegenüber
dem Arzneimittel gegen Krebs in dem lebenden Körper auftreten, wodurch immer
komplizierte Chemotherapien gegen den Krebs erzwungen werden. Solch
eine Arzneimittelresistenz wird im Allgemeinen in eine spontane
Resistenz und eine erworbene Resistenz eingeteilt. Bei der Krebsbehandlung
mit einem Arzneimittel gegen Krebs wird eine Krebszelle mit einer
hohen Empfindlichkeit gegenüber
dem Arzneimittel gegen Krebs verschwinden, wohingegen eine Krebszelle
mit einer geringen Empfindlichkeit gegenüber dem Arzneimittel gegen
Krebs erhalten bleibt. Selbst bei einem Krebs sind sowohl Zellen
mit einer hohen als auch mit einer geringen Empfindlichkeit gegenüber dem
Arzneimittel gegen Krebs zusammen enthalten. Die Krebszelle mit
hoher Empfindlichkeit gegenüber
dem Arzneimittel gegen Krebs wird mit der erworbenen Resistenz durch
Inkontaktbringen mit dem Arzneimittel gegen Krebs hervorgebracht.
Im Hinblick auf klinische Aspekte können Krebserkrankungen eingeteilt
werden in eine erste Krebsgruppe, mit relativ hoher Empfindlichkeit
gegenüber
Arzneimitteln gegen Krebs, wie kleinzelliger Krebs, Eierstockkrebs
und Brustkrebs, und in eine zweite Krebsgruppe mit geringerer Empfindlichkeit
gegenüber
Arzneimitteln gegen Krebs, wie nicht-kleinzelliger Krebs, Magenkrebs
und Colonkrebs.
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In
der Zelle mit einer Resistenz gegenüber einem Arzneimittel gegen
Krebs wird das folgende Phänomen
beobachtet:
- 1) Verschlechterung der Funktion
der Aufnahme der Arzneimittel aufgrund einer Transformation in der
Zellmembran,
- 2) Beschleunigung der Freisetzung von Arzneimitteln aufgrund
von P-Glykoprotein, Multiarzneimittel-Resistenz-assoziiertes Protein
(MRP) oder dergleichen,
- 3) verringerte Aktivität
von Arzneimittel-aktivierendem Enzym, wie P-450,
- 4) gesteigerte Aktivität
von Entgiftungsenzym, wie Glutathion, S-Transferase (GST), Glutathionperoxidase (GSH-Px),
DT-Diaphorase, UDP-Glucuronosyltransferase, Metallothionein und
dergleichen,
- 5) erhöhte
Konzentration an reduziertem Glutathion (GSH), das an der Entgiftung
von verschiedenen Arzneimitteln gegen Krebs beteiligt ist, und
- 6) Erhöhung
der DNA-Reparaturaktivität
(Topoisomerase).
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Unter
den Zellen mit einer Resistenz gegenüber einem Arzneimittel gegen
Krebs kann ein Teil der Zellen, die eine Resistenz gegenüber einem
spezifischen Arzneimittel gegenüber
Krebs erworben haben, zusätzlich
eine Resistenz gegenüber
einem anderen Arzneimittel aufweisen. Dies wird als Multiarzneimittel-Resistenz
(MDR) bezeichnet. Es ist bekannt, dass die Zelle, die eine Multiarzneimittel-Resistenz
erworben hat, eine hohe Menge an P-Glykoprotein mit einem Molekulargewicht
von 170 kD entwickelt. P-Glykoprotein existiert auch in verschiedenen
normalen Zellen und ist bei verschiedenen exkretorischen Mechanismen
beteiligt. In Bezug auf Arzneimittel gegen Krebs hat P-Glykoprotein
eine Pumpenfunktion, um verschiedene Arzneimittel gegen Krebs unter
Verwendung von ATP-Energie aus einer Zelle abzugeben, und hat die
Wirkung, die Konzentration des Arzneimittels gegen Krebs in der
Zelle zu verringern, um somit der Zelle zu ermöglichen, die erworbene Resistenz
gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs aufzuweisen. Die freisetzende Funktion
von P-Glykoprotein hat eine eingeschränkte Selektivität für Arzneimittel
gegen Krebs, so dass verschiedene Arten von Arzneimitteln gegen
Krebs aus der Zelle abgegeben werden. Daher wird angenommen, dass
die Zelle mit überentwickeltem
P-Glykoprotein die
Multiarzneimittel-Resistenz erwerben kann. Bekannte Krebsarten beinhalten
einen Typ, wie Colonkrebs, Leberkrebs, Pankreaskrebs oder Nierenkrebs,
mit einem hoch entwickelten P-Glykoprotein und einen anderen Typ,
wie akute Leukämie,
malignes Lymphom oder Neuroblastom, bei dem P-Glykoprotein zunehmend
entwickelt wird mit dessen wiederkehrendem Auftreten, ebenso wie
Brustkrebs, Kopf- und Nackenkrebs, Lungenkrebs, Blasenkrebs, Prostatakrebs
oder Melanom mit einer geringen Menge an entwickeltem P-Glykoprotein.
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Im
Jahre 1981 wurde gefunden, dass Verapamil als ein Calcium-antagonistisches
Arzneimittel die Multiarzneimittel-Resistenz beheben könnte [Cancer
Res., 41, 1967–1972,
(1981)]. Danach wurde bestätigt,
dass einige Calcium-antagonistische Arzneimittel und Calmodulinantagonistische
Arzneimittel die Wirkung aufwiesen, die Resistenz zu beheben. Es
wurde auch bestätigt,
dass Cyclosporin A als ein immunsuppressives Mittel eine Resistenz-behebende
Wirkung hatte. Es wird angenommen, dass Verapamil oder Cyclosporin
A die Resistenz behebt durch Konkurrieren mit P-Glykoprotein an
der Stelle, an der das P-Glykoprotein mit einem Arzneimittel gegen
Krebs gebunden ist, um die Wirkung von P-Glykoprotein zu hemmen.
Des Weiteren wird auch vorgeschlagen, dass Cyclosporin A geeignet
ist, diese Wirkung bereitzustellen durch Beeinflussung von Arzneimittel-metabolisierenden
Enyzmen, wie Cytochrom P-450. Die Wirkung der Co-Verabreichung von
Cyclosporin A und Etoposid wurde klinisch bestätigt und es wurde berichtet,
dass die Co-Verabreichung von Cyclosporin A und Standard-Chemotherapien ein
hervorragendes Ergebnis bei akuter myelogener Leukämie und Myelom
erzielte. Jedoch haben diese Calcium-antagonistischen Arzneimittel
und immunsuppressiven Mittel ernsthafte Nebenwirkungen, die durch
die inhärenten
Calcium-antagonistischen und immunsuppressiven Wirkungen erzeugt
wurden, wodurch es zu Schwierigkeiten bei ihrer klinischen Verabreichung
kommt.
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MS-209
mit der nachstehenden allgemeinen Formel ist auch bekannt als ein
Mittel zur Überwindung der
Multiarzneimittel-Resistenz mit einer geringen Calcium-antagonistischen
Wirkung [Cancer Chemother. Pharmacol., 35, 271–277 (1995), Cancer Chemother.
Pharmacol., 36, 361–367
(1995)]. Es wird angenommen, dass MS-209 die Resistenz überwindet
durch direkte Bindung mit P-Glykoprotein, um zu verhindern, dass
sich ein Arzneimittel gegen Krebs mit P-Glykoprotein verbindet.
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Des
Weiteren wird von Tamoxifen als ein Hormonarzneimittel angenommen,
dass, wenn es in hoher Dosis verwendet wird, es einschränkend auf
die Wirkung von P-Glykoprotein durch Unterdrückung von Proteinkinase C wirkt,
und Tamoxifan oder Toremifen wird in Betracht gezogen, als ein Arzneimittel
zur Steuerung der Resistenz verwendet zu werden. Es wurde berichtet,
dass die Wirksamkeit dieser Arzneimittel im Allgemeinen von der
Art des Arzneimittels gegen Krebs abhängt, unabhängig von der Existenz eines Östrogenrezeptors
einer Krebszelle und sie waren wirksam gegenüber Vinblastin, Adriamycin
und Etoposid, waren aber nicht wirksam gegenüber Cisplatin und Melphalan.
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Andererseits
wurde eine Zelllinie gefunden, welche kein überentwickeltes P-Glykoprotein aufweist, aber
dennoch die Multiarzneimittel-Resistenz gegenüber Arzneimitteln gegen Krebs,
einschließlich
Vincaalkaloid. 1992 haben Cole et al. sukzessiv eine cDNA isoliert,
die einer überentwickelten
mRNA in der Doxorubicin-resistenten Zelllinie H69AR der Lungenparvocellulären Krebs-Zelllinie
H69 ohne entwickeltes P-Glykoprotein entspricht. Sie fanden ein
Protein, das aus 1531 Aminosäuren
besteht, das von solch einer cDNA codiert wird, und nannten das
Protein MRP („Multidrug
Resistance-associated Protein) [Science, 258, 1650–1654, (1992)].
MRP ist ein Membranprotein von 190 kD und gehört zur ABC (ATP-Bindekassette)-Superfamilie. MRP fungiert
ebenso wie P-Glykoprotein als Pumpe zur Ausschüttung bzw. Ausscheidung von
Arzneimitteln gegen Krebs. MRP wird in einer bestimmten Zelllinie
besonders stark entwickelt (bzw. exprimiert), wie beispielsweise nicht-kleinzelligem
Lungenkrebs bzw. Bronchialkarzinom, Schilddrüsenkrebs, Gliom und Neuroblastom.
Es wird angegeben, dass diese Krebsarten eine geringe Reaktion gegenüber Chemotherapie
aufweisen. Es gibt auch einen Bericht, der beschreibt, dass überentwickeltes
bzw. überexprimiertes
MRP oft in chronischer lymphocytischer Leukämie beobachtet wird. MRP sorgt
für die
Ausscheidung verschiedener Arzneimittel gegen Krebs, die jeweils
keine Ähnlichkeit
in der chemischen Struktur aufweisen, wie bei P-Glykoprotein, aber
der Resistenzgrad von MRP wird verringert, wenn die Konzentration
von Glutathion in Zellen verringert wird. Zusätzlich werden Glutathionkonjugate,
wie beispielsweise Leukotriene, von MRP transferiert; es ist daher
möglich,
Arzneimittel gegen Krebs, wie hydrophile Verbindungen, nach der
Metabolisierung und Modifizierung auszuscheiden. MRP erkennt als
Substrat Glucuronsäure
und Sulfatkonjugate sowie Glutathionkonjugate. Weiterhin glaubt
man, dass MRP auch ein Substrat mit einer multivalenten negativen
Ladung transferiert, und ein ähnlich
modifiziertes Schwermetall. Es gibt einige Berichte, die beschreiben,
dass ein bestimmmtes Arzneimittel, wie Verapamil und Cyclosporin
A, welche in der Lage sind, die Multiarzneimittel-Resistenz zu überwinden, die
mit P-Glykoprotein einhergeht, teilweise die Multiarzneimittel-Resistenz überwanden,
die mit MRP einhergeht. Derzeit gibt es jedoch kein bestimmtes Arzneimittel
für die
Multiarzneimittel-Resistenz, die mit MRP einhergeht.
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Kürzlich wurde
eine Glutathion-konjugierte Ausschüttungspumpe gefunden, die sich
von MRP unterscheidet. Eine Cisplatin-Resistenzzelle, die KCP-4-Zelle,
welche aus humanem Nasopharynxkarzinom-KB-Zellen isoliert wurde,
zeigte ungefähr
eine 63-fache Resistenz gegenüber
Cisplatin. Die Konzentration von Cisplatin in der KCP-4-Zelle wurde
verringert und es wurde eine ATP-abhängige Cisplatin-Ausschüttungspumpe
entwickelt bzw. exprimiert [Jpn. J. Cancer Bes., 85, 423–433, (1994)].
In dieser KCP-4-Zelle war die Konzentration von Glutathion 4,7-mal
höher als
bei der Parental-Zelllinie. Wenn die Konzentration von Glutathion
auf einen Wert verringert wurde, der dem der Parental-Zelllinie
gleich oder geringer war, indem ein Glutathionsynthetaseinhibitor
verwendet wurde, wurde die Resistenz gegenüber Cisplatin auf ungefähr die Hälfte des
Anfangswerts verringert. In der KCP-4-Zelle entwickelt MRP weder
Protein noch mRNA. Daher glaubt man, dass es eine andere Glutathion-Konjugat-Ausschüttungspumpe
gibt, die sich von MRP unterscheidet [BBRC, 256, 158–165, (1996)].
Ein cMOAT-Gen, das aus der KCP-4-Zelle isoliert wurde, weist eine
Homogenität
(bzw. Homologie) mit MRP auf. Beim Vergleich der drei Cisplatin-resistenten
Zellen KCP-4, PC 5 und T 24 mit den entsprechenden Parental-Zelllinien
ist cMOAT in Bezug auf die mRNA 4-fach bis 6-fach stärker entwickelt
bzw. exprimiert. Man glaubt daher, dass cMOAT ein Protein ist, das
an der Resistenz gegenüber
Cisplatin beteiligt ist.
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Ein
Resistenzmechanismus der „Entgiftung" von Arzneimittel
gegen Krebs ist ebenfalls bekannt. Glutathion-S-Transferase (GST)
ist eines der Entgiftungsenzyme. GST liegt zumeist in der Leber
vor und ist weit über
andere Organe verbreitet, vor allem als Dimer im Cytoplasma. Es
sind viele molekulare Typen bekannt, welche molekulare Typen mit
Glutathion (GSH)-konjugierender
Aktivität
(GST-Aktivität)
und solche mit Glutathionperoxidase-Aktivität (GSH- Px) umfassen, sowie molekulare Typen,
die am Metabolismus von Leukotrienen und Prostaglandinen beteiligt
sind. Viele alkalisierende Mittel, wie Stickstofflost („nitrogen
mustard"), werden
entgiftet, indem sie eine GSH-Konjugation erhalten. Cisplatin und
VP-16 werden mittels GSH-Chelierung bzw. GSH-Konjugation entgiftet
[Biochem. Soc. Transacet., 15, 728–730, (1987)].
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Eine
Arzneimittel-Resistenz, die durch Metallothionein hervorgerufen
wird, ist ebenfalls bekannt. Metallothionein wurde in Pferdenieren
als Cadmium-bindendes Protein aufgefunden, und es ist ein relativ
kleines Protein mit einem Molekulargewicht von 6000. Metallothionein
hat eine charakteristische Struktur, die Cystein umfasst, welche
ungefähr
1/3 der gesamten konstitutiven Aminosäuren ausmacht und keine S-S-Bindung
aufweist. Im Jahre 1981 haben Bakka et al. entdeckt, dass Cadmium-resistente
Zellen mit einer hohen Konzentration von Metallothionein ebenfalls
die Resistenz gegenüber
Cisplatin zeigten und sie haben vorgeschlagen, dass Metallothionein
eine Möglichkeit
bietet, als Resistenzfaktor gegenüber der Cytotoxizität von Cisplatin
zu wirken [Toxicol. Appl. Pharmacol., 61, 215–226, (1981)]. Es wurde außerdem klargestellt,
dass eine Zelle, die von präparierten
Metallothioneingen-defizienten Mäusen
isoliert wurde, eine höhere
Sensitivität
gegenüber
Cisplatin aufwies [Cancer Res., 55, 2021–2023, (1995)]. In einer Studie
mit Krebsmäusen
wurde verifiziert, dass die Anti-Krebswirkung nicht nur von Cisplatin,
sondern auch von Adriamycin, Bleomycin, Cyclophosphamid und Melphalan
signifikant durch zweifache Erhöhung
der Konzentration von Metallothionein im Krebsgewebe durch Verabreichung
von Zink verringert wurde. Es wird angenommen, dass die Resistenz
gegenüber
mehreren Arzneimitteln gegen Krebs aufgrund einer erhöhten Konzentration
von Metallothionein erworben werden kann. Es werden Aminosäurederivate
von Propargylglycin zur Inhibierung der Metallothioneinsynthese
untersucht, aber sie sind derzeit zu toxisch zur klinischen Verwendung.
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Topoisomerase
ist ein Enzym, das auf eine alternierende DNA-Topologie einwirkt.
Topoisomerase mit Typ I und Typ II sind bekannt, wobei Adriamycin
und Etoposid Typ II inhibieren und Camptothecin Typ I inhibiert.
Es wurde verifiziert, dass Camptothecin-resistente Krebszellen eine
Topoisomerasestruktur enthalten, die eine Punktmutation entwickelt
hat.
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In
Bezug auf ein Arzneimittel, das eine Multiarzneimittel-Resistenz überwindet,
beschreibt die japanische Offenlegungsschrift Nr. Hei 8-92218 eine
Verbindung, die durch die folgende allgemeine Formel angegeben ist.
(wobei X und Y für ein Wasserstoffatom
oder Halogenatom stehen, n für
eine ganze Zahl von 1–4
steht, R
1 für eine monocyclische oder bicyclische
aromatische Kette, welche ein Halogenatom umfassen kann, eine Alkylgruppe
mit C-Atom-Anzahlen, die von 1–4
variieren können,
eine Alkyloxygruppe mit C-Atom-Anzahlen, die von 1–4 variieren
können,
oder ein Stickstoffatom, welches mit einer Nitrogruppe substituiert
sein kann, steht.)
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Die
japanische Offenlegungsschrift Nr. Hei 8-509223 (WO 94/24107, U.S.
Patent Nr. 5,643,909, U.S. Patent Nr. 5,654,304, europäisches Patent
695 293) beschreibt eine Verbindung, angegeben durch die folgende
allgemeine Formel:
[wobei A -CH
2-CH
2-, CH
2-CHR
a-CH
2- oder -CH
2-CHR
a-CHR
b-CH
2- ist (wobei
einer der Reste R
a oder R
b H,
OH oder eine Niederalkyloxygruppe ist, und der andere H ist), wobei
R
1 und R
2 H, F,
Cl oder Br sind; und R
3 Heteroaryl oder
Phenyl, wahlweise substituiert mit einem Substituenten, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus F, Cl, Br, CF
3,
CN, NO
2 oder OCHF
2,
ist], und die japanische Offenlegungsschrift Nr. Hei 10-7660 (U.S. Patent
Nr. 5,700,826, europäisches
Patent 812 829) beschreibt eine Verbindung, angegeben durch die
folgende allgemeine Formel:
(wobei R
1 für ein substituiertes
Alkyl, substituiertes Alkenyl oder ähniliches steht, R
2 und
R
3 für
Aryl oder ähnliches
stehen und R
4 für Wasserstoff, substituiertes
Alkyl, substituiertes Alkenyl oder ähnliches steht). Die obigen
Veröffentlichungen
beschreiben jedoch keine 1,4-Benzothiazepinderivate entsprechend
der vorliegenden Erfindung.
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In
Bezug auf die erfindungsgemäßen Verbindungen
beschreibt die japanische Offenlegungsschrift Nr. Hei 4-230681 (Internationale
Veröffentlichung
WO 92/12148, europäisches
Patent 565 721, U.S. Patent Nr. 5,416,060) 1,4-Benzothiazepinderivate,
angegeben durch die folgende allgemeine Formel oder deren pharmazeutisch
annehmbare Salze, und Herstellungsverfahren für solche Verbindungen:
[wobei R für ein Wasserstoffatom
oder eine Niederalkoxygruppe mit C-Atom-Anzahlen, die von 1–3 variieren, steht;
R
1 für
ein Wasserstoffatom, eine Niederalkoxygruppe mit C-Atom-Anzahlen, die von
1–3 variieren,
eine substituierte Phenylgruppe (bei der die Substituentengruppe
eine Hydroxylgruppe oder eine Niederalkoxygruppe mit C-Atom-Anzahlen,
die von 1–3
variieren, ist),
(wobei
R
2 eine Acylgruppe mit C-Atom-Anzahlen,
die von 1–3
variieren, ist) steht, X für
Sauerstoff oder H
2 steht; n für 1 oder
2 steht; und Ph für
eine Phenylgruppe steht].
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Die
japanische Offenlegungsschrift Nr. Hei 4-230681 beschreibt, dass
das Myokard eines Myokardinfarkt-Patienten zwei Nekroseformen umfasst
[Statischer Zelltod (Sd) und Kinetischer Zelltod (KD)], wobei KD die
dominante Ursache für
Myokardinfarkt beim Menschen ist. Diese Veröffentlichung umfasst eine Beschreibung,
dass die erfindungsgemäße Verbindung
eine KD-suppressive Wirkung aufweist und dabei nützlich als Arzneimittel zur
Verhinderung und Behandlung von Myokardinfarkt ist. Es gibt jedoch
keine Beschreibung in Bezug auf die Überwindung der Resistenz gegenüber Arzneimitteln
gegen Krebs.
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Kaneko,
einer der Erfinder der vorliegenden Erfindung, hat berichtet, dass
die folgenden Verbindungen eine intrazelluläre Calcium-blockierende Wirkung
aufweisen [Drug Dev. Res., 33, 429–438 (1994)] und als Calciumkanalinhibitor
wirksam sind [J. Mol. Biol., 274, 16–20 (1997)].
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Die
oben beschriebenen Dokumente umfassen jedoch keine Beschreibung über die
Wirkung, die die Resistenz gegenüber
Arzneimitteln gegen Krebs überwindet,
welche Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist.
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Es
ist bekannt, dass herkömmliche
Calcium-antagonistische Arzneimittel, wie Verapamil, P-Glykoprotein
inhibieren [Cancer Res., 49, 5002–5006 (1989)]. Andererseits
gibt es einen Bericht, der beschreibt, dass in einem experimentellen
Versuch unter Verwendung einer B16a-Zelle, welche eine Melanin-defiziente
Zelle einer B16-Zelle ist, und einer B16a-Pt-Zelllinie, welche eine
Cisplatin-resistente Mutante der B16a-Zelle ist, Nifedipin als Calciumantagonistisches
Arzneimittel die Antitumorwirkung von Cisplatin verstärkt, während Verapamil,
Diltiazem, Nimodipin und Nicardipin sowie Trifluoperazin und Calmidazilium
als Calmodulin-antagonistische Arzneimittel überhaupt keine signifikant
erhöhte
Antitumorwirkung zeigten [Cancer Res., 49, 2844–2850 (1989)]. Es gibt auch
einen Bericht, der beschreibt, dass in einem experimentellen Versuch
unter Verwendung einer GB-1-Zelle als humane Glioblastomzelle und
einer U87-GM-Zelle keiner der Wirkstoffe Verapamil, Diltiazem, Nimodipin,
Nicardipin, Benidipin, Nilvadipin und Nisoldipin eine signifikante
Antitumorwirkung vom Cisplatin verstärkte [J. Neurosurg., 82, 4469–474 (1995)].
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Die
Veröffentlichung
Cancer Chemotherapy and Pharmacology, Bd. 15, Nr. 1, 16–19 (1985)
offenbart, dass Calciumkanalblocker, wie Diltiazem, ein 1,5-Benzothiazepin,
nützlich
sind, die Antitumoraktivität
von Taxol und Adriamycin zu ermöglichen.
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In
Drug Dev. Res., 33, 429–438
(1994) gibt es eine Beschreibung, dass Diltiazem, eine 1,5-Benzothiazepinverbindung,
und die folgende Verbindung, 1,4-Benzothiazepin, zueinander analog
sind
und Diltiazem keine signifikante
Antitumorwirkung von Cisplatin verstärkt. Entsprechend der Beschreibung
dieses Berichtes wird angenommen, dass die Verbindungen entsprechend
der vorliegenden Erfindung keinerlei Wirkung der Überwindung
der Resistenz gegenüber
Cisplatin aufzeigen würde.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen,
welche durch die allgemeine Formel [I] angegeben sind, weisen eine
extrem starke Wirkung in Bezug auf die Überwindung der Resistenz gegenüber einem
Platinkomplex, wie Cisplatin, auf, wie aus dem nachstehenden Beispiel
klar wird.
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Eine
Tumorzelle eignet sich die Resistenz gegenüber einem Platinkomplex, wie
Cisplatin, mittels eines Mechanismus an, wie beispielsweise verminderte
Anreicherung des Platinkomplexes in der Tumorzelle, Entgiftung,
die durch Glutathion, Metallothionein und ähnliches erreicht wird, und
verstärkte
Funktion der Modifizierung beschädigter
DNA [Jpn. J. Cancer Res., 79, 301–403 (1988), J. Biol. Chem.,
265, 4296–4301
(1990), Jpn. J. Cancer Res., 81, 527–535 (1990), Br. J. Cancer,
67, 1171–1176
(1993), Cancer Res., 53, 5225–5232 (1993),
Cancer Res., 53, 3694–3699
(1993), Pharmacol. Ther., 52, 385–406 (1991)]. Daher kann es
schwierig sein, die Resistenz gegenüber Cisplatin nur dadurch zu überwinden,
indem P-Glykoprotein inhibiert wird. Die Verbindungen entsprechend
der vorliegenden Erfindung, welche durch die allgemeine Formel [I]
angegeben sind, überwinden
die Resistenz vermutlich durch einen Mechanismus, der sich von dem
bei konventionellen Calcium-antagonistischen Arzneimitteln unterscheidet,
aber die Details sind noch nicht bekannt. Außerdem haben die Verbindungen
entsprechend der vorliegenden Erfindung, welche durch die allgemeine
Formel [I] angegeben sind, überraschenderweise
eine starke Wirkung in Bezug auf die Überwindung der Resistenz gegenüber Arzneimitteln
gegen Krebs, wie Taxol und Adriamycin.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Arzneimittel
zur Verfügung
zu stellen zur Überwindung
einer Resistenz gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs und ein Arzneimittel zur Verstärkung der
Wirkung eines Arzneimittels gegen Krebs, welche für Säugetiere,
wie Menschen, verwendet werden.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine pharmazeutische
Zusammensetzung und einen pharmazeutischen Kit zur Verfügung zu
stellen, welche zur Behandlung von Krebs in Säugetieren einschließlich Menschen
nützlich
sind.
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Es
ist noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Arzneimittel
zur Überwindung
einer Resistenz gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs bereitzustellen, ein Arzneimittel
zur Verstärkung
einer Wirkung eines Arzneimittels gegen Krebs, eine pharmazeutische
Zusammensetzung und einen pharmazeutischen Kit, welche zur Behandlung
von Krebs, der die entwickelte Resistenz gegenüber dem Arzneimittel gegen
Krebs aufweist, nützlich
sind, bereitzustellen.
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Um
die oben genannten Aufgaben zu erfüllen, haben die Erfinder kontinuierlich
geforscht und dabei entdeckt, dass eine spezifische Verbindung,
die durch die folgende allgemeine Formel [I] angegeben ist, überraschenderweise
eine Wirkung in Bezug auf die Überwindung
einer Resistenz gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs und in Bezug auf die Verstärkung der
Wirkung des Arzneimittels gegen Krebs aufweist, und zwar mit geringer
Toxizität.
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Alle
herkömmlichen
Arzneimittel zur Überwindung
einer Resistenz waren Arzneimittel zur Überwindung einer Resistenz
gegen sogenannte MDR in Zusammenhang mit P-Glykoprotein und MRP („multidrug-resistance
associated protein").
In Bezug auf Calciumantagonistische Arzneimittel wurde berichtet,
dass die Wirkung von Verapamil in Bezug auf die Überwindung einer Resistenz
ebenfalls mit MDR in Zusammenhang steht, und Verapamil hat keine
Wirkung in Bezug auf die Resistenz gegenüber Cisplatin in einem Tierversuch. Zusätzlich gibt
es einen Bericht, der beschreibt, dass ein klinischer Test mit MDR
bei Kindern durchgeführt
wurde, aber aufgrund unerwünscht
erniedrigten Blutdrucks (Bradykardie) unterbrochen wurde. Es scheint,
dass sich der Mechanismus der Resistenz gegenüber Cisplatin vermutlich von
dem der MDR unterscheidet, und daher ist es neues und überraschendes
Wissen, dass die erfindungs gemäße Verbindung,
welche durch die folgende allgemeine Formel [I] angegeben ist, eine
Möglichkeit
zur Überwindung
der Resistenz gegenüber
Cisplatin aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine pharmazeutische Zusammensetzung
zur Überwindung
der Resistenz gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs oder zur Verstärkung einer Wirkung eines Arzneimittels
gegen Krebs, welche als aktiven Inhaltsstoff eine Verbindung umfasst,
die durch die folgende Formel [I] angegeben ist. Die Details sind
im Folgenden angegeben:
Eine pharmazeutische Zusammensetzung,
umfassend eine Verbindung, angegeben durch die obige allgemeine
Formel [I] oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder ein Prodrug
davon und ein Arzneimittel gegen Krebs.
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Verwendung
einer Verbindung, angegeben durch die obige allgemeine Formel [I]
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder eines Prodrugs davon,
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Überwindung einer Resistenz
gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs.
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Verwendung
einer Verbindung, angegeben durch die obige allgemeine Formel [I]
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder eines Prodrugs
davon, zur Herstellung eines Arzneimittels zur Verstärkung einer
Wirkung eines Arzneimittels gegen Krebs.
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Verwendung
einer Verbindung, angegeben durch die obige Formel [I] oder eines
pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder eines Prodrugs davon, zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Verminderung einer Resistenz
eines Krebses gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs.
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Verwendung
einer Verbindung, angegeben durch die obige allgemeine Formel [I]
oder eines Prodrugs davon, zur Herstellung eines Arzneimittels zur
Erhöhung
der Sensitivität
eines Krebses gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs.
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Pharmazeutischer
Kit zur Behandlung von Krebs, umfassend zwei Arten von Arzneimitteln,
wobei ein erstes Arzneimittel ein Arzneimittel zur Überwindung
einer Resistenz gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs ist, welches eine Verbindung, dargestellt
durch die obige allgemeine Formel [I], oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz oder ein Prodrug davon umfasst, wobei ein zweites Arzneimittel
das genannte Arzneimittel gegen Krebs ist.
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Pharmazeutischer
Kit zur Behandlung von Krebs, umfassend zwei Arten von Arzneimitteln,
wobei ein erstes Arzneimittel ein Arzneimittel zur Verstärkung einer
Wirkung eines Arzneimittels gegen Krebs ist, welches eine Verbindung,
angegeben durch die obige allgemeine Formel [I], oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz oder ein Prodrug davon umfasst, wobei ein zweites
Arzneimittel das genannte Arzneimittel gegen Krebs ist.
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Bevorzugt
ist die Verbindung angegeben durch die obige allgemeine Formel [I]
4-[3-(4-Benzylpiperidin-1-yl)propionyl]-7-methoxy-2,3,4,5-tetrahydro-1,4-benzothiazepin.
Das Arzneimittel gegen Krebs ist bevorzugt ein Platinkomplex, eine
Antitumorsubstanz, abgeleitet von einer Pflanze, oder Antitumorantibiotika,
und insbesondere bevorzugt Cisplatin, Carboplatin, Nedaplatin, Adriamycin
oder Taxol.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Zu
Zwecken der Beschreibung der vorliegenden Erfindung sind die hierin
verwendeten Begriffe wie folgt definiert.
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Der
Begriff „ein
Arzneimittel zur Überwindung
einer Resistenz gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs oder ein Arzneimittel, das eine Antikrebs-Arzneimittel-Resistenz überwindet" oder „eine pharmazeutische
Zusammensetzung zur Überwindung
einer Resistenz gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs oder eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die eine Antikrebs-Arzneimittel-Resistenz überwindet" bezieht sich auf ein Arzneimittel,
welches selbst keine karzinostatische Aktivität aufweist, aber eine Wirkung
in Bezug auf diese Verminderung einer Resistenz von Krebszellen
gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs aufweist. In anderen Worten, gemeint
ist ein Arzneimittel, das eine Funktion der Erhöhung einer Sensitivität gegenüber einem
Arzneimittel gegen Krebs bei Krebszellen mit einer erworbenen Resistenz
gegenüber
dem Arzneimittel gegen Krebs aufweist. In diesem Fall bedeutet der
Anstieg der Sensitivität
nicht nur die Wirkung eines Arzneimittels gegen Krebs auf Zellen,
die gegen Arzneimittel gegen Krebs resistent sind, auf einen höheren Level
zu heben als bei Zellen, die gegenüber dem Arzneimittel gegen
Krebs sensitiv sind, sondern auch die Wirkung des Arzneimittels
gegen Krebs auf die Zellen, die gegen das Arzneimittel gegen Krebs
resistent sind, auf ungefähr
denselben Level wie bei Zellen, die gegenüber dem Arzneimittel gegen
Krebs sensitiv sind, anzuheben. Außerdem kann ein weiterer Begriff,
der zu „Überwindung
einer Resistenz" äquivalent
ist „Aufheben
oder Inhibieren einer Resistenz", „Verringerung
der Resistenz", „Verringerung
der Toleranz" oder „Erhöhung oder
Verstärkung
einer Sensitivität" umfassen.
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Der
Begriff „ein
Arzneimittel zur Verstärkung
einer Wirkung eines Arzneimittels gegen Krebs oder ein Antikrebs-Arzneimittel-Wirkung-verstärkendes
Arzneimittel" oder „eine pharmazeutische
Zusammensetzung zur Erhöhung/Verstärkung einer
Wirkung eines Arzneimittels gegen Krebs oder eine Antikrebs-Arzneimittel-Wirkung-verstärkende pharmazeutische
Zusammensetzung" bezieht
sich auf ein Arzneimittel, welches selbst keine karzinostatische
Aktivität
aufweist, aber eine Aktivität
eines Arzneimittels gegen Krebs verstärkt, d.h. eine karzinostatische
Wirkung eines Arzneimittels gegen Krebs selbst, indem es zusammen
mit dem Arzneimittel gegen Krebs verabreicht wird. In diesem Fall
bedeutet der Ausdruck „Verstärken oder
Erhöhen" nicht nur, einen
Wirkungslevel eines Arzneimittels gegen Krebs gegenüber Zellen,
die gegenüber
dem Arzneimittel gegen Krebs resistent sind, auf einen gleichen
oder höheren
Spiegel zu erhöhen
als gegenüber
Zellen, die gegenüber
dem Arzneimittel gegen Krebs sensitiv sind, sondern auch eine Sensitivität einer
Krebszelle gegenüber
dem Arzneimittel gegen Krebs zu erhöhen, welche keine Resistenz
erworben hat.
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Daher
kann, indem das Arzneimittel, das die Resistenz gegen ein Arzneimittel
gegen Krebs überwindet,
oder das Arzneimittel, das die Antikrebs-Arzneimittel-Wirkung erhöht, erfindungsgemäß verwendet
wird, eine Sensitivität
von Krebszellen mit einer erworbenen Resistenz gegenüber einem
Arzneimittel gegen Krebs erhöht
werden, und daher die Dosierung des Arz neimittels gegen Krebs vermindert
oder die Zwischenräume der
Verabreichung des Arzneimittels gegen Krebs ausgeweitet werden.
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Der
Ausdruck „Niederalkoxygruppe" umfasst geradkettige
oder verzweigtkettige Alkoxygruppen mit eins bis sechs Kohlenstoffatomen,
wie Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, tert.-Butoxy,
Pentyloxy, tert.-Pentyloxy oder eine Hexyloxygruppe, bevorzugter
Methoxy, Ethoxy, Propoxy oder Isopropoxy mit eins bis drei Kohlenstoffatomen,
insbesondere eine Methoxygruppe.
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Der
Ausdruck „Acylgruppe" umfasst eine Formylgruppe
mit einem Kohlenstoffatom; eine Alkanoylgruppe mit zwei bis sechs
Kohlenstoffatomen, wie Acetyl, Propionyl, Butyryl oder Pivaloylgruppe;
oder eine Aroylgruppe, wie eine Benzoylgruppe, welche Substituenten
mit eins bis drei Kohlenstoffatomen an der Arylgruppe aufweisen
kann. Bevorzugt handelt es sich um eine Formyl-, Acetyl-, Pivaloyl-
oder Benzoylgruppe.
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Der
Ausdruck „Salz" der Verbindung,
dargestellt durch die allgemeine Formel [I], umfasst jedes pharmazeutisch
annehmbare Salz, bevorzugt alle pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze,
z.B., aber nicht beschränkt
auf, ein Additionssalz einer anorganischen Säure, wie Hydrochlorid, Hydrobromid,
Sulfat, Phosphat oder Nitrat; ein Additionssalz einer organischen
Säure,
wie Acetat, Propionat, Succinat, Glykolat, Lactat, Malat, Oxalat,
Tartrat, Citrat, Maleat, Fumarat, Methansulfonat, Benzolsulfonat,
p-Toluolsulfonat oder Ascorbat; oder ein Aminosäureadditionssalz, wie Aspartat
oder Glutamat. Weiterhin kann es sich um ein Salz handeln, das Wasser
enthält
oder Hydrate.
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Der
Ausdruck „Prodrug" der Verbindung,
dargestellt durch die allgemeine Formel [I], umfasst jedes Derivat
der erfindungsgemäßen Verbindung,
das jeweils eine chemisch oder metabolisch abbaubare Gruppe aufweist
und eine pharmazeutische Aktivität
durch Hydrolyse oder Solvolyse oder durch Abbau unter einer physiologischen
Bedingung entwickelt.
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Der
Ausdruck „Arzneimittel
gegen Krebs" umfasst,
ist aber nicht beschränkt
auf, ein alkalisierendes Mittel, wie Busulfan, Carboquon, Cyclophosphamid,
Ifosfamid, Melfaran, Stickstofflost („nitrogen mustard"), Thiotepa, Uracillost
(„uracil
mustard"), Carmustin
(BCUN), Nimustinhydrochlorid (ACNU), Estramustinphosphat; Antimetabolit,
wie Azathioprin, Ancitabin, Carmofur, Doxifluridin, Fluoruracil
(5-FU), Mercaptopurin (6-MP), Thioinosin, Tegafur, Cytoarabin (Ara-C),
Methotrexat (MTX), Hydroxycarbamid, Cytarabinocfosfat, Pentostatin;
Antitumorantibiotika, wie Dactinomycin, Mitomycin C, Bleomycin (BLM),
Daunorubicin, Adriamycin (Doxorubicin), Neocarzinostatin (NCS),
Idarubicinhydrochlorid; Antitumorsubstanzen, abgeleitet von einer Pflanze,
wie Etoposid (VP-16), Teniposid, Vindesin, Vincristin, Vinblastin,
Taxol (Paclitaxel), Irinotecanhydrochlorid; Platinkomplex, wie Cisplatin
(CDDP), Carboplatin (CBDCA), Nedaplatin (NDP); Hormonarzneimittel, wie
Predonison, Prednisolon, Testosteron, Estramustin, Norethisteron,
Goserelinacetat, Leuprorelinacetat, Toremifencitrat, Fadrozolhydrochlorid,
Tamoxifen; anthracyclinische Verbindungen, wie Mitoxantron (MXT).
Ein bevorzugtes Arzneimittel gegen Krebs umfasst einen Platinkomplex,
wie Cisplatin, Carboplatin, Ne daplatin; Antitumorantibiotika, wie
Dactinomycin, Mitomycin C, Bleomycin, Daunorubicin, Adriamycin,
Neocarzinostatin, Idarubicinhydrochlorid; und Antitumorsubstanzen,
abgeleitet von einer Pflanze, wie Etoposid, Teniposid, Vindesin,
Vincristin, Vinblastin, Taxol, Irinotecanhydrochlorid. Bevorzugter
umfasst es Cisplatin, Carboplatin, Nedaplatin, Adriamycin und Taxol
und insbesondere Cisplatin.
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Die
am meisten bevorzugte Kategorie des Arzneimittels gegen Krebs ist
die der Platinkomplexe, und Antitumorsubstanzen, abgeleitet von
einer Pflanze an zweiter Stelle.
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Bei
der Verbindung entsprechend der vorliegenden Erfindung, welche durch
die allgemeine Formel [I] dargestellt ist, ist R1 bevorzugt
eine Niederalkoxygruppe mit eins bis drei Kohlenstoffatomen, insbesondere eine
Methoxygruppe. R2 ist bevorzugt eine Niederalkoxygruppe
mit eins bis drei Kohlenstoffatomen oder ein Wasserstoffatom, insbesondere
ein Wasserstoffatom. X ist bevorzugt -CO- und n ist bevorzugt 2.
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Bevorzugt
kann die Verbindung, die durch die allgemeine Formel [I] dargestellt
ist, oder dessen Salz als aktiver Inhaltsstoff in dem Arzneimittel
zur Überwindung
der Antikrebs-Arzneimittel-Resistenz
in dem Antikrebs-Arzneimittel-Wirkungs-verstärkenden Arzneimittel und der
pharmazeutischen Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung verwendet
werden.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung,
welche durch die allgemeine Formel [I] dargestellt ist, kann auf
der Grundlage des Verfahrens, das in der japanischen Offenlegungsschrift
Hei 4-230681 (Internationale
Veröffentlichung
WO 92/12148, europäisches
Patent 565 721, U.S. Patent 5,416,066) beschrieben ist, hergestellt
werden.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung,
welche durch die allgemeine Formel [I] dargestellt ist, besitzt
eine exzellente Wirkung bei der Überwindung
einer Resistenz gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs und bei der Verstärkung der Wirkung eines Arzneimittels
gegen Krebs. Genauer, indem das Arzneimittel, das die Antikrebs-Arzneimittel-Resistenz überwindet,
oder das Arzneimittel, das die Antikrebswirkung verstärkt, zusammen
mit einem Arzneimittel gegen Krebs verabreicht wird, kann die karzinostatische
Wirkung des Arzneimittels gegen Krebs effektiv gegen Krebszellen
mit der angeeigneten Resistenz gegen ein Arzneimittel gegen Krebs entfaltet
werden. Bei der Verwendung als Arzneimittel, das die Antikrebs-Arzneimittel-Resistenz überwindet, oder
als Arzneimittel, das die Antikrebs-Arzneimittel-Wirkung verstärkt, wird
die erfindungsgemäße Verbindung typischerweise
systemisch oder topisch verabreicht, über den oralen oder parenteralen
Weg. Parenterale Verabreichung umfasst intravenöse (einschließlich Tropfinfusion),
intraarterielle, intramuskuläre,
subkutane, intraperitoneale, intrathorakale, intravesikale, intraspinale,
perkutane, mucosale, intrarektale und intratumorale Verabreichung.
Das erfindungsgemäße Arzneimittel,
das die Antikrebs-Arzneimittel-Resistenz überwindet, oder das erfindungsgemäße Arzneimittel,
das die Antikrebs-Arzneimittel-Wirkung verstärkt, kann simultan mit oder
vor oder nach der Verabreichung eines Arzneimittels gegen Krebs
verabreicht werden oder es kann in einigen Fällen während der Beendigung der Verabreichung
des Arzneimittels gegen Krebs verabreicht werden. Ein Verabreichungsweg
des Arzneimittels, das die Anti krebs-Arzneimittel-Resistenz überwindet,
oder des Arzneimittels, das die Antikrebs-Arzneimittel-Wirkung verstärkt, kann
derselbe sein wie der eines Arzneimittels gegen Krebs oder davon
unterschiedlich.
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Das
erfindungsgemäße Arzneimittel,
das die Antikrebs-Arzneimittel-Resistenz überwindet, oder das erfindungsgemäße Arzneimittel,
das die Antikrebs-Arzneimittel-Wirkung verstärkt, kann verwendet werden,
indem es zusammen mit einem Arzneimittel gegen Krebs bei der Behandlung
von Krebs (einem malignen Tumor) verabreicht wird, wie beispielsweise
bei Lungenkrebs (nicht-kleinzelligem Lungenkrebs, kleinzelligem Lungenkrebs),
Dickdarmkrebs (Rectumkrebs, Colonkrebs), Dünndarmkrebs, Magenkrebs, Ösophaguskarzinom,
Leberkrebs, Pankreaskrebs, malignem Melanom, Nierenkrebs, Blasenkrebs,
Uteruskrebs (Zervixkarzinom, Gebärmutterkörperkrebs),
Eierstockkrebs, Brustkrebs, Osteosarkom, malignem Lymphom, Prostatakrebs,
Leukämie
(akute Leukämie,
chronische Leukämie),
Myelom, Neuroblastom, Kopf- und Nackenkrebs, Hautkrebs und Hodenkrebs,
und zwar bei Säugetieren
einschließlich
Menschen.
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Der
Ausdruck „Verabreichung
zusammen mit" bei
der vorliegenden Erfindung meint die Verabreichung von zwei Arten
von Arzneimitteln auf simultane Weise, kontinuierlich oder in Intervallen.
Die zwei Arten von Arzneimitteln können als Gemisch oder als getrennte
Arzneimittel verabreicht werden. Wenn sie als getrennte Arzneimittel
verabreicht werden, kann der jeweilige Verabreichungsweg derselbe
sein oder er kann nicht derselbe sein.
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Die
Dosierung der Verbindung, die durch die allgemeine Formel [I] dargestellt
ist, oder des Salzes oder des Prodrugs davon variiert abhängig von
Alter, Gewicht, Symptomen, therapeutischen Wirkungen, dem Verabreichungsweg,
der Behandlungszeit bzw. Zeitspanne und ähnlichem. Im Allgemeinen wird
sie oral oder parenteral in einer Menge im Bereich von 0,01 mg bis
1 g pro Erwachsenem und einmal bis mehrmals täglich verabreicht.
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Eine
Dosierung eines Arzneimittels gegen Krebs, das zusammen mit der
Verbindung verabreicht wird, kann gleich oder geringer sein als
für gewöhnliche
Krebsbehandlungen. Ein Verabreichungsweg für das Arzneimittel gegen Krebs,
das zusammen mit der Verbindung verabreicht wird, kann ebenfalls
derselbe sein wie er für
gewöhnliche
Krebsbehandlungen verwendet wird.
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Weiterhin
kann eine pharmazeutische Zusammensetzung, die die Verbindung, die
durch die allgemeine Formel [I] angegeben ist, oder deren Salz oder
Prodrug, und ein Arzneimittel gegen Krebs enthält, hergestellt werden und
verabreicht werden. In der Zusammensetzung kann das Gewichtsverhältnis der
Verbindung, die durch die allgemeine Formel [I] dargestellt ist,
oder dessen Salz oder Prodrug derselben zum Arzneimittel gegen Krebs
in einem Bereich von 1:100 bis 100:1 eingestellt werden, jedoch
ohne Beschränkung
darauf.
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Erfindungsgemäß wird ein
pharmazeutischer Kit zur Behandlung von Krebs bereitgestellt, der
zwei Arzneimittel umfasst. In dem pharmazeutischen Kit zur Behandlung
von Krebs entsprechend der vorliegenden Erfindung ist ein erstes
Arzneimittel ein Arzneimittel zur Überwindung einer Resistenz
gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs oder zur Verstärkung einer Wirkung eines Arzneimittels
gegen Krebs, welches eine Verbindung enthält, die durch die allgemeine
Formel [I] dargestellt ist, oder deren Salz oder Prodrug, und ein
zweites Arzneimittel ist das Arzneimittel gegen Krebs. Diese zwei
Arzneimittel können
zur Behandlung von Krebs verwendet werden, insbesondere von Krebs
mit einer erworbenen Resistenz gegenüber dem Arzneimittel gegen
Krebs, indem das erste Arzneimittel zusammen mit dem zweiten Arzneimittel
verabreicht wird. Das Arzneimittel zur Überwindung der Antikrebs-Arzneimittel-Resistenz
oder das Arzneimittel zur Verstärkung
der Antikrebs-Arzneimittel-Wirkung als erstes Arzneimittel kann
simultan mit, vor oder nach der Verabreichung des Arzneimittels
gegen Krebs als zweites Arzneimittel verabreicht werden, oder es
kann in einigen Fällen
während der
Einstellung der Verabreichung des Arzneimittels gegen Krebs verabreicht
werden. Ein Verabreichungsweg des Arzneimittels, das die Antikrebs-Arzneimittel-Resistenz überwindet,
oder des Arzneimittels, das die Antikrebs-Arzneimittel-Wirkung verstärkt, kann
derselbe sein wie der des Arzneimittels gegen Krebs oder nicht.
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Wenn
die erfindungsgemäße Verbindung
als feste Zusammensetzung zur oralen Verabreichung hergestellt wird,
kann sie zu jeder geeigneten Dosierungsform ausgeformt werden, einschließlich einer
Tablette, Pille, eines Puders oder als Granulat. In solch einer
festen Zusammensetzung sind eine aktive Substanz oder mehrere aktive
Substanzen mit mindestens einem inaktiven Verdünnungsmittel, Dispersionsmittel
und Adsorptionsmittel, wie beispielsweise Lactose, Mannitol, Glucose,
Hydroxypropylcellulose, mikrokristalline Cellulose, Stärke, Polyvinylpyrrolidon,
Magnesiumaluminatmetasilicat oder Kieselsäureanhydridpulver vermischt.
Zusätzlich
kann die Zusammensetzung mit Additiven, die sich von den Verdünnungsmitteln
unterscheiden auf im Stand der Technik übliche Art und Weise vermischt
sein.
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Bei
der Herstellung als Tabletten oder Pillen können diese, wenn notwendig,
mit einer oder mehreren Schichten einer magensaftresistenten oder
enterischen Beschichtungssubstanz beschichtet sein, wie beispielsweise
Saccharose, Gelatine, Hydroxypropylcellulose oder Hydroxymethycellulosephthalat.
Weiterhin können
sie mit einer Substanz eingekapselt sein, wie beispielsweise Gelatine
oder Ethylcellulose.
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Bei
der Herstellung als flüssige
Zusammensetzung zur oralen Verabreichung kann die erfindungsgemäße Verbindung
zu jedweder geeigneten Dosierungsform ausgeformt werden, einschließlich einer
pharmazeutisch annehmbaren Emulsion, Lösung, Suspension, eines Virus,
Elixiers oder ähnlichen.
Ein geeignetes Lösungsmittel
kann gereinigtes Wasser, Ethanol, ein vegetabiles Öl oder einen
Emulgator umfassen. Weiterhin kann diese Zusammensetzung mit einem
Hilfsmittel, das sich von dem Lösungsmittel
unterscheidet, vermischt sein, wie beispielsweise einem Befeuchtungsmittel,
einer Suspension, einem Süßstoff,
einem Geschmacksmittel, einem Duftstoff oder einem antiseptischen
Mittel.
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Bei
der Herstellung als Injektion zur parenteralen Verabreichung werden
keimfreie wässrige
oder nicht-wässrige
Lösungsmittel,
Löslichmacher,
Suspensionen oder Emulgatoren verwendet. Wässrige Lösungsmittel, Löslichmacher
oder Lösungsmittel
können
Wasser zur Injek tion, destilliertes Wasser zur Injektion, physiologische
Kochsalzlösung,
Cyclodextrin und dessen Derivate, organische Amine, wie Triethanolamin, Diethanolamin,
Monoethanolamin und Triethylamine, anorganische alkalische Lösung oder ähnliches
enthalten.
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Z.B.
können
Propylenglykol, Polyethylenglykol, vegetabile Öle, wie Olivenöl, oder
Alkohole, wie Ethanol, zur Herstellung der wasserlöslichen
Lösung
verwendet werden. Weiterhin kann ein oberflächenaktives Mittel (gemischte
Micellenbildung), wie Polyoxyethylen-gehärtetes Rizinusöl oder Zucker-Fettsäure-Ester
oder Lecithin oder gehärtetes
Lecithin (Liposomenbildung), zur Herstellung als Löslichmacher
verwendet werden. Weiterhin kann die erfindungsgemäße Verbindung
als Emulsions-Arzneimittel verwendet werden, das wasserunlösliches
Lösungsmittel,
wie vegetabile Öle,
enthält,
und Lecithin, Polyoxyethylen-gehärtetes
Rizinusöl
oder Polyoxyethylenpolyoxypropylenglykol.
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Alternativ
dazu kann die Zusammensetzung zur parenteralen Verabreichung in
Form einer Lotion, einem Einreibemittel, wie einer Salbe, als Suppositorium
oder Pessar ausgeformt sein, welches eine oder mehrere aktive Substanzen
enthält
und mittels wohlbekannter Verfahren hergestellt ist.
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BEISPIELE
-
Beispiele
der erfindungsgemäßen Verbindung
werden nun genauer beschrieben.
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Als
Vergleichsverbindung wurde 4-[3-(4-Benzylpiperidin-1-yl)propionyl]-7-methoxy-2,3,4,5-tetrahydro-1,4-benzothiazepin
(im Folgenden als Verbindung 1 bezeichnet) verwendet.
BEISPIEL
1 Injektion
Verbindung
1 | 10
mg |
D-Sorbit | 1000
mg |
Citronensäure | 10
mg |
Natriumhydroxid | optimale
Dosis |
Zugabe
von Wasser zur Injektion auf | 20,0
ml. |
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D-Sorbit
und Citronensäure
wurden in ausreichend Wasser zur Injektion gelöst. Die Verbindung 1 wurde
in der daraus hervorgehenden Lösung
gelöst
und der pH-Wert der Lösung
wurde mittels Natriumhydroxid auf 3,2–3,3 eingestellt. Während des
Schüttelns
wurde der Rest des Wassers hinzugefügt. Die Lösung wurde gefiltert und in
eine 20,0 ml-Ampulle abgefüllt
und verschlossen. Dann wurde der Inhalt der Ampulle unter Verwendung
eines Autoklaven sterilisiert.
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BEISPIEL 2
-
Ein
pharmazeutischer Kit zur Behandlung von Krebs wurde hergestellt,
welcher die folgenden zwei Arzneimittel umfasst:
ein
erstes Arzneimittel | die
in Beispiel 1 hergestellte Injektion |
ein
zweites Arzneimittel | 20,0
ml Cisplatin-Injektion (0,5 mg/ml) |
-
Die
Wirkung der Verbindung der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden
genauer beschrieben. Die Verbindung 1 wurde als Testverbindung verwendet.
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BEISPIEL 3
-
Funktion
der Testverbindung zur Verstärkung
der Sensitivität
gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs, bei einer nicht-kleinzelligen Lungenkrebs-Zelllinie
mit Cisplatin-Resistenz.
-
PC-14
als humane nicht-kleinzellige Lungenkrebs-Zelllinie und PC-14/CDDP
als deren Cisplatin-tolerante Zelllinie wurden verwendet, um jeweils
eine Wirkung in Bezug auf die Überwindung
einer Resistenz gegenüber
Cisplatin, Carboplatin, Nedaplatin und Taxol zu untersuchen. PC-14
und PC-14/CDDP wurden durch Trypsinisierung oder unter Verwendung
eines Zellschabers in BPMI 1640-Medium einzelzellig gemacht und
es wurde eine Zellsuspension von 100 Zellen pro 10 μl hergestellt.
Die Verbindung 1, gelöst
in Dimethylsulfoxid, wurde zur Einstellung einer Endkonzentration
von 10 μM
hinzugegeben, und dann wurde die daraus hervorgehende Flüssigkeit
mit 150 μl
pro Vertiefung in Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen gegeben.
Ein Arzneimittel gegen Krebs wurde in sterilisiertem destilliertem
Wasser gelöst.
Die daraus hervorgehende Flüssigkeit
wurde mit 150 μl
pro Vertiefung in die erste Reihe gegeben, um wiederum jeweils 150 μl für jede Reihe
von der zweiten Reihe zur nächsten
Reihe zu transferieren, um zweifache Verdünnungsreihen zu erzeugen. Eine
Gruppe ohne Zellen wurde als Negativkontrolle präpariert und eine Gruppe ohne
Antikrebsmittel und Verbindung 1 wurde als Positivkontrolle präpariert.
Nach der Kultivierung bei 37°C
unter Kohlendioxidatmosphäre
mit einer Konzentration von 5% und gesättigter Luftfeuchtigkeit für 96 Stunden
wurde ein MTT-Reagens [3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid]
(20 μl),
gelöst
in D-PBS (–)
mit einer Konzentration von 5 mg/ml zu jeder der Gruppen hinzugefügt und die
daraus hervorgehende Flüssigkeit
wurde für
weitere 4 Stunden bei 37°C
kultiviert. Nach Beendigung der Kultivierung wurde die gesamte Platte
zentrifugiert und der Überstand
entfernt. Es wurden 200 μl
Dimethylsulfoxid hinzugefügt,
um Formazankristalle zu lösen,
die durch die Enzymaktivitäten
der Mitochondrien in den Zellen erzeugt wurden. Dann wurde unter
Verwendung eines Mikrotiterplattenlesers absorbiertes Licht bei
einer Wellenlänge
von 562–630
nm gemessen. Unter der Voraussetzung, dass die mittlere Wachstumsrate
der Negativkontrolle 0% ist und die durchschnittliche Wachstumsrate
der Positivkontrolle 100% ist, wurde eine Dosis-Wachstumskurve erstellt,
um die Konzentration von 50% Zellwachstumsinhibition (IC
50) zu errechnen. Das Ergebnis ist in Tabelle
1 gezeigt. Tabelle
1
- (n = 3, Durchschnitt ± Standardabweichung, *: n
= 1)
-
Die
jeweilige Zahl in Klammern zeigt die Resistenz zum IC50 für die Parental-Zelllinie
(PC-14) ohne die Verbindung 1.
-
Wie
aus den obigen Ergebnissen ersichtlich, zeigt die Verbindung 1 die
Wirkung der Reduktion der Resistenz und die Wirkung der Erhöhung der
Sensitivität
gegenüber
Cisplatin, Carboplatin, Nedaplatin und Taxol bei der Cisplatin-resistenten
Lungenkrebs-Zelllinie (PC-14/CDDP).
-
BEISPIEL 4
-
Funktion
der Testverbindung bei der Verstärkung
der Wirkung des Arzneimittels gegen Krebs bei der humanen Leukämie-Zelllinie
mit Adriamycin-Resistenz.
-
K562
als humane promyelocytische Leukämie-Zelllinie
und K562/ADM als deren Adriamycin-resistente Zelllinie wurden verwendet,
um die Wirkung der Überwindung
der Resistenz gegenüber
Adriamycin zu untersuchen. Dasselbe Verfahren wie in Beispiel 3,
mit der Ausnahme der Verwendung von K562 und K562/ADM als Krebszellen
und Adriamycin als Arzneimittel gegen Krebs, wurde durchgeführt, um
die Konzentration der 50%igen Inhibition des Zellwachstums (IC50) zu errechnen. Das Ergebnis ist in Tabelle
2 gezeigt.
-
-
Jede
Zahl in Klammern zeigt die Resistenz zu IC50 der
Parental-Zelllinie (K562) ohne die Verbindung 1.
-
Wie
aus dem obigen Ergebnis ersichtlich, zeigt die Verbindung 1 die
Wirkung der Verminderung der Resistenz und die Wirkung der Erhöhung der
Sensitivität
gegenüber
Adriamycin in der Adriamycin-resistenten Lungenkrebs-Zelllinie (K562/ADM).
-
BEISPIEL 5
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Funktion
der Verstärkung
der inhibierenden Wirkung auf Tumorzellwachstum von Cisplatin im
Modell bei Nacktmäusen
mit Krebs.
-
Weiblichen
Nacktmäusen
BALB/C nu/nu (6 Wochen alt) wurden subkutan jeweils im Rücken 2 × 107 Zellen PC-14/CDDP und die Parental-Zelllinie
PC-14, suspendiert in physiologischer Kochsalzlösung, implantiert; dann wurde
das Fortschreiten des Tumors beobachtet. Am 7. Tag nach der Implantation
wurde der Tumorzustand überprüft, um testfähige Individuen
auszuwählen
und zu randomisieren, um keine Abweichungen zu verursachen, und
die ausgewählten
Mäuse wurden
dann in eine Kontrollgruppe und eine Testgruppe aufgeteilt. Nachdem
das Tumorvolumen, jeweils basierend auf der Formel: (kürzester
Tumordurchmesser)2 × (längster Tumordurchmesser) bestimmt
wurde, wurde am 7. Tag mit der Verabreichung des Arzneimittels begonnen.
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Die
Verbindung 1 wurde als Testverbindung verwendet, von der jeweils
1,2 mg in 0,05 ml Dimethylsulfoxid gelöst wurden, welche dann mit
0,95 ml 5% Sorbit –0,2%
Citronensäure
1-Hydrat-Lösung
(pH 3,3) zur Bildung einer einförmigen
Lösung
kombiniert wurden.
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Cisplatin
wurde als Arzneimittel gegen Krebs verwendet, welche in destilliertem
Wasser unter Erzeugung einer 1,6 mg/ml-Lösung gelöst wurde.
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Das
Verfahren der Verabreichung wurde mittels simultaner intanvenöser Injektionen
von 0,05 ml der Testverbindung und 0,05 ml der Lösung des Arzneimittels gegen
Krebs jeweils einmal täglich
am 7., 11., 15. Tag nach der Tumorimplantation durchgeführt. Für die Kontrollgruppe
wurden 0,1 ml physiologische Kochsalzlösung mittels intravenöser Injektion
verabreicht, und bei der Gruppe, der nur das Arzneimittel gegen
Krebs zu verabreichen war, wurden 0,05 ml der Lösung des Arzneimittels gegen
Krebs und 0,05 ml physiologische Kochsalzlösung mittels intravenöser Injektion
verabreicht. Eine Dosis der Testverbindung war 3 mg/kg und eine
Dosis des Arzneimittels gegen Krebs war 5 mg/kg. Während der
Verabreichung des Arzneimittels wurde der physische Zustand des
gesamten Körpers
der Mäuse
beobachtet, und das Gewicht und die langen und kurzen Längen des
Tumors wurden gemessen. Die Tumorwachstumsrate (GR) und die Wirkung
der Inhibierung des Krebses (niedrigster T/C-Wert) wurden jeweils
auf der Grundlage der folgenden Formeln errechnet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 3 gezeigt.
-
-
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In
dem experimentellen Versuch unter Verwendung des Modells der Nacktmäuse mit
Krebs wurde durch Verabreichung der Verbindung 1 zusammen mit Cisplatin
die Wirkung der Inhibierung des Tumorwachstums in der Cisplatin-resistenten
Krebszelllinie (PC-14/CDDP) vorgeführt. Dies beweist, dass die
Verbindung 1 die Wirkung der Reduktion der Resistenz von und die
Wirkung der Erhöhung
der Sensitivität
von Krebszellen gegenüber
Cisplatin besitzt.
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Wie
aus den obigen Beispielen offensichtlich, besitzt die Verbindung,
die durch die allgemeine Formel [I] entsprechend der vorliegenden
Erfindung angegeben ist, nicht nur die Wirkung der Überwindung
der Resistenz gegenüber
verschiedenen Arzneimitteln gegen Krebs, sondern auch die Wirkung
der Verstärkung
der Wirkung verschiedener Arzneimittel gegen Krebs auf Antikrebs-Arzneimittel-sensitive
Zellen. Daher besitzt diese Verbindung nicht nur bei resistenten
Zellen sondern auch bei sensitiven Zellen herausragende Wirkungen
und es wird von ihr erwartet, dass sie ein extrem wirksames Arzneimittel,
insbesondere zur Behandlung eines Krebses, der eine Resistenz gegenüber einem
Arzneimittel gegen Krebs erworben hat, bereitstellt. Daher ist die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung, welche die Verbindung, die durch die allgemeine Formel
[I] dargestellt wird und ein Arzneimittel gegen Krebs enthält, wirksam
bei der Behandlung von Krebs, insbesondere bei der Behandlung von
einem Krebs, der eine Resistenz gegenüber einem Arzneimittel gegen Krebs
erworben hat. Weiterhin ist der pharmazeutische Kit der vorliegenden
Erfindung geeignet zur Verabreichung eines Arzneimittels zur Überwindung
einer Resistenz gegenüber
einem Arzneimittel gegen Krebs oder eines Arzneimittels zur Verstärkung einer
Wirkung eines Arzneimittels gegen Krebs, und zwar zusammen mit dem
Arzneimittel gegen Krebs, und er ist besonders wirksam bei der Behandlung
eines Krebses, der die erworbene Resistenz gegenüber dem Arzneimittel gegen
Krebs besitzt. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Behandlung
von Krebs, nämlich
durch Verabreichen der Verbindung, die durch die allgemeine Formel [I]
dargestellt ist, zusammen mit einem Arzneimittel gegen Krebs wird
eine exzellente karzinostatische Wirkung erzeugt, und zwar sogar
bei einem Krebs, der die erworbene Resistenz gegenüber einem
Arzneimittel gegen Krebs aufweist.