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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Hemmer einer Sehfunktionsstörung, die
durch eine Sehnervenzellenstörung
hervorgerufen wird, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
wobei der Hemmer ein spezielles 1,4-Dihydropyridinderivat oder ein
Säureadditionssalz
davon enthält.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren
zum Hemmen einer Sehfunktionsstörung,
die durch eine Sehnervenzellenstörung
hervorgerufen wird, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist.
Hier in dieser Beschreibung verwendet schließt „optische Nervenzelle" zum Beispiel Netzhautganglienzelle,
Stäbchen,
Spindel, Sehzelle, Bipolarzelle, Horizontalzelle, amakrine Zelle,
Müller-Zelle,
zentrifugale Nervenfaser, Sehnervenzelle und dergleichen ein. „Seh" bei der Sehnervenzelle bezieht
sich auf die Netzhaut und das Gewebe um die Netzhaut herum und ist
eine allgemeine Bezeichnung speziell von Netzhaut, Sehnerv, Blutgefäß der Netzhaut,
Netzhautpigmentepithel, Sehpapille, Aderhaut, Lederhaut und Glaskörper. Von
den vorstehend angeführten
Geweben werden insbesondere Netzhaut, Blutgefäße der Netzhaut, Netzhautpigmentepithel,
Sehpapille und Aderhaut manchmal allgemein als Retinachoroidea bezeichnet.
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Stand der Technik
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Es
ist bereits bekannt, daß ein
eine bestimmte Art Ca-Antagonist, ein 1,4-Dihydropyridinderivat und ein Säureadditionssalz
davon, als ein blutdrucksenkendes Arzneimittel, ein therapeutisches
Arzneimittel bei Angina pectoris, ein den Hirnkreislauf verbesserndes
Arzneimittel, ein den peripheren Kreislauf verbesserndes Mittel,
ein die Nierenfunktion verbesserndes Arzneimittel, ein arteriosklerosehemmendes
Arzneimittel, ein Glattmuskelrelaxans, ein antiallergisches Arzneimittel
und ein therapeutisches Arzneimittel für Katarakt und ein therapeutisches
Arzneimittel für
Glaukom (JP-A-63-225355) brauchbar sind. Außerdem ist von diesem 1,4-Dihydropyridinderivat
bereits bekannt, daß es
als Arzneimittel zum Verbessern einer Augenkreislaufstörung brauchbar
ist (PCT/JP97/03866, WO98/18471).
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Sehnervenzellenstörungen werden
sowohl durch eine Augenkreislaufstörung (intraokuläre Blutkreislaufstörung), die
eine in der Beschreibung der vorstehend angeführten PCT-Anmeldung beschriebene
Sehnervenzellenstörung
verursacht, als auch durch viele, von einer Augenkreislaufstörung unabhängige Faktoren verursacht.
Zum Beispiel ist ein derartiger Hauptfaktor eine Calciumzunahme
in den Sehnervenzellen. Ein Bericht hat im Hinblick auf die durch
die vorstehend angeführte
Zunahme der Calciummenge verursachten Sehnervenzellenstörung belegt,
daß die
Calciumantagonisten Flunarizinin beziehungsweise Nifedipin eine
ischämische
Netzhautneurozytenstörung
in einem Test unter Verwenden von Versuchsmodellen wie etwa eines Rattenmodells
für hohen
Augendruck und Modellen einer Ligation der Netzhautarterie und -vene
hemmten [Takahashi K., Lam, T. T., Edward, D. P., Buchi, E. R.,
Tso, M., Arch. Ophthalmol. 110, 862–870 (1992). Crosson, C. E.,
Willis, J. A., Potter, D. E., J. Ocular Pharmacol. 6. 293-299 (1990)].
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Wie
sich die Lage jetzt darstellt, ist klinisch jedoch bis jetzt kein
Hemmer einer Sehfunktionsstörung auf
der Grundlage einer Nervenzellenschutzwirkung dieses Calciumantagonisten
bekannt. Soweit die Erfinder wissen, gibt es keinen Bericht über eine
erfolgreiche Hemmung einer Sehnervenzellenstörung bei den vorstehend angeführten Versuchsmodellen,
die durch einen anderen Calciumantagonisten als das vorstehend angeführte Flunarizin
und Nifedipin erreicht wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Unter
diesen Umständen
haben die Erfinder die Wirksamkeit des Ca-Antagonisten, des später anzuführenden
1,4-Dihydropyridinderivats und eines Säureadditionssalzes davon, untersucht
und fanden, daß diese
Verbindungen eine überlegene
Hemmwirkung auf eine Sehfunktionsstörung aufweisen, die durch eine
Sehnervenzellenstörung
aufgrund eines anderen Faktors als eine Augenkreislaufstörung verursacht
wird, und weitere Untersuchungen haben zum Abschluß der vorliegenden
Erfindung geführt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine neue Verwendung eines 1,4-Dihydropyridinderivats
und eines Säureadditionssalzes
davon als Hemmer einer Sehfunktionsstörung bereit, die durch eine
Sehnervenzellenstörung
aufgrund eines anderen Faktors als eine Augenkreislaufstörung verursacht
wird. Die vorliegende Erfin dung stellt weiter ein Verfahren zum
Hemmen einer Sehfunktionsstörung
bereit, die durch eine Sehnervenzellenstörung aufgrund eines anderen
Faktors als eine Augenkreislaufstörung verursacht wird.
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Demgemäß stellt
die Erfindung das Folgende bereit.
- [1] Einen
Hemmer einer Sehfunktionsstörung,
die durch eine Sehnervenzellenstörung
aufgrund eines anderen Faktors als eine Augenkreislaufstörung verursacht
wird, der als aktiver Bestandteil ein 1,4-Dihydropyridinderivats
der Formel (I) worin
X1 und X2 gleich
oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom, Fluormethyl,
Fluormethoxy, Halogen, Cyan oder Nitro sind, R1 Alkyl
ist, R2 Acyl, Alkoxycarbonyl, Acylalkyl,
N-alkylsubstituiertes Carbamoylalkyl, Alkoxyalkyl, Alkoxycarbonylalkyl,
Acyloxyalkyl, Nitratoalkyl, Cyanalkyl, Heteroringalkyl, Halogenalkyl,
Alkenyl oder Alkinyl ist, A Alkylen mit einschließlich eines
an zwei Alkyl gebundenen Kohlenstoffatoms insgesamt 5 oder mehr
Kohlenstoffatomen ist und m eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist, oder
ein Säureadditionssalz
davon enthält
(hierin nachstehend als erfindungsgemäße Verbindung bezeichnet).
- [2] Den Sehfunktionsstörungshemmer
aus vorstehend [1], wobei die Sehnervenzellenstörung durch eine erhöhte Menge
Calcium in einer Zelle verursacht wird.
- [3] Den Sehfunktionsstörungshemmer
aus vorstehend [1], wobei R2 Acylalkyl,
N-alkylsubstituiertes Carbamoylalkyl, Alkoxyalkyl, Cyanalkyl, Heteroringalkyl,
Halogenalkyl, Alkenyl oder Alkinyl ist.
- [4] Den Sehfunktionsstörungshemmer
aus vorstehend [1], wobei R2 Alkenyl oder
Alkinyl ist.
- [5] Den Sehfunktionsstörungshemmer
aus vorstehend [1], wobei A Alkylen mit einschließlich eines
an zwei Alkyl gebundenen Kohlenstoffatoms insgesamt 5 bis 10 Kohlenstoffatomen
ist.
- [6] Den Sehfunktionsstörungshemmer
aus vorstehend [1], wobei das 1,4-Dihydropyridinderivat oder ein Säureadditionssalz
davon 3-(4-Allyl-1-piperazinyl)-2,2-dimethylpropylmethyl-2,6-dimethyl-4-(m-nitrophenyl)-1,4-dihydropyridin-3,5-dicarboxylat-dihydrochlorid
ist.
- [7] Den Sehfunktionsstörungshemmer
aus einem aus vorstehend [1] bis [6], der zur Prophylaxe oder Behandlung
einer chorioretinalen Erkrankung verwendet wird.
- [8] Den Sehfunktionsstörungshemmer
aus [7], der zur topischen Verabreichung an das Auge bestimmt ist.
- [9] Den Sehfunktionsstörungshemmer
aus [8], der Augentropfen ist.
- [10] Den Sehfunktionsstörungshemmer
aus [8], der eine Augensalbe ist.
- [11] Ein Verfahren zum Hemmen einer Sehfunktionsstörung, die
durch eine Sehnervenzellenstörung
hervorgerufen wird, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
wobei das Verfahren das Verabreichen einer wirksamen Menge eines
1,4-Dihydropyridinderivats der Formel (I) worin
X1 und X2 gleich
oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom, Fluormethyl,
Fluormethoxy, Halogen, Cyan oder Nitro sind, R1 Alkyl
ist, R2 Acyl, Alkoxycarbonyl, Acylalkyl,
N-alkylsubstituiertes Carbamoylalkyl, Alkoxyalkyl, Alkoxycarbonylalkyl,
Acyloxyalkyl, Nitratoalkyl, Cyanalkyl, Heteroringalkyl, Halogen alkyl,
Alkenyl oder Alkinyl ist, A Alkylen mit einschließlich eines
an zwei Alkyl gebundenen Kohlenstoffatoms insgesamt 5 oder mehr
Kohlenstoffatomen ist und m eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist, oder
eines Säureadditionssalzes
davon umfaßt.
- [12] Das Verfahren aus vorstehend [11], wobei die Sehnervenzellenstörung durch
eine erhöhte
Menge Calcium in einer Zelle verursacht wird.
- [13] Das Verfahren aus vorstehend [11], wobei R2 Acylalkyl,
N-alkylsubstituiertes Carbamoylalkyl, Alkoxyalkyl, Cyanalkyl, Heteroringalkyl,
Halogenalkyl, Alkenyl oder Alkinyl ist.
- [14] Das Verfahren aus vorstehend [11], wobei R2 Alkenyl
oder Alkinyl ist.
- [15] Das Verfahren aus vorstehend [11], wobei A Alkylen mit
einschließlich
eines an zwei Alkyl gebundenen Kohlenstoffatoms insgesamt 5 bis
10 Kohlenstoffatomen ist.
- [16] Das Verfahren aus vorstehend [11], wobei das 1,4-Dihydropyridinderivat
oder ein Säureadditionssalz davon 3-(4-Allyl-1-piperazinyl)-2,2-dimethylpropylmethyl-2,6-dimethyl-4-(m-nitrophenyl)-1,4-dihydropyridin-3,5-dicarboxylatdihydrochlorid
ist.
- [17] Das Verfahren aus einem aus vorstehend [11] bis [16], der
zur Prophylaxe oder Behandlung einer chorioretinalen Erkrankung
verwendet wird.
- [18] Das Verfahren aus vorstehend [17], das das topische Verabreichen
des 1,4-Dihydropyridinderivats oder eines Säureadditionssalzes an das Auge
umfaßt.
- [19] Das Verfahren aus vorstehend [18], das das Verabreichen
des 1,4-Dihydropyridinderivats
oder eines Säureadditionssalzes
in Form von Augentropfen umfaßt.
- [20] Das Verfahren aus vorstehend [18], der das das Verabreichen
des 1,4-Dihydropyridinderivats
oder eines Säureadditionssalzes
in Form einer Augensalbe umfaßt.
- [21] Verwendung eines 1,4-Dihydropyridinderivats der Formel
(I) worin
X1 und X2 gleich
oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom, Fluormethyl,
Fluormethoxy, Halogen, Cyan oder Nitro sind, R1 Alkyl
ist, R2 Acyl, Alkoxycarbonyl, Acylalkyl,
N-alkylsubstituiertes Carbamoylalkyl, Alkoxyalkyl, Alkoxycarbonylalkyl,
Acyloxyalkyl, Nitratoalkyl, Cyanalkyl, Heteroringalkyl, Halogenalkyl,
Alkenyl oder Alkinyl ist, A Alkylen mit einschließlich eines
an zwei Alkyl gebundenen Kohlenstoffatoms insgesamt 5 oder mehr
Kohlenstoffatomen ist und m eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist, oder
eines Säureadditionssalzes
davon zur Herstellung eines pharmazeutischen Mittels zum Hemmen
einer Sehfunktionsstörung,
die durch eine Sehnervenzellenstörung
hervorgerufen wird, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist.
- [22] Die Verwendung von vorstehend [21], wobei die Sehnervenzellenstörung durch
eine erhöhte
Menge Calcium in einer Zelle verursacht wird.
- [23] Die Verwendung von vorstehend [21], wobei R2 Acylalkyl,
N-alkylsubstituiertes Carbamoylalkyl, Alkoxyalkyl, Cyanalkyl, Heteroringalkyl,
Halogenalkyl, Alkenyl oder Alkinyl ist.
- [24] Die Verwendung von vorstehend [21], wobei R2 Alkenyl
oder Alkinyl ist.
- [25] Die Verwendung von vorstehend [21], wobei A Alkylen mit
einschließlich
eines an zwei Alkyl gebundenen Kohlenstoffatoms insgesamt 5 bis
10 Kohlenstoffatomen ist.
- [26] Die Verwendung von vorstehend [21], wobei das 1,4-Dihydropyridinderivat
oder ein Säureadditionssalz davon 3-(4-Allyl-1-piperazinyl)-2,2-dimethylpro pylmethyl-2,6-dimethyl-4-(m-nitrophenyl)-1,4-dihydropyridin-3,5-dicarboxylatdihydrochlorid
ist.
- [27] Die Verwendung von vorstehend [21] bis [25] zur Prophylaxe
oder Behandlung einer chorioretinalen Erkrankung.
- [28] Die Verwendung von vorstehend [27], wobei das pharmazeutische
Mittel zum Hemmen der Sehfunktionsstörung, die durch eine Sehnervenzellenstörung hervorgerufen
wird, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
zur topischen Verabreichung an das Auge bestimmt ist.
- [29] Die Verwendung von vorstehend [28], wobei das pharmazeutische
Mittel zum Hemmen der Sehfunktionsstörung, die durch eine Sehnervenzellenstörung hervorgerufen
wird, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
Augentropfen ist.
- [30] Die Verwendung von vorstehend [28], wobei das pharmazeutische
Mittel zum Hemmen der Sehfunktionsstörung, die durch eine Sehnervenzellenstörung hervorgerufen
wird, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
eine Augensalbe ist.
- [31] Eine pharmazeutische Zusammensetzung zum Hemmen einer Sehfunktionsstörung, die
durch eine Sehnervenzellenstörung
hervorgerufen wird, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
die ein 1,4-Dihydropyridinderivats der Formel (I) worin
X1 und X2 gleich
oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom, Fluormethyl,
Fluormethoxy, Halogen, Cyan oder Nitro sind, R1 Alkyl
ist, R2 Acyl, Alkoxycarbonyl, Acylalkyl,
N-alkylsubstituiertes Carbamoylalkyl, Alkoxyalkyl, Alkoxycarbonylalkyl,
Acyloxyalkyl, Nitratoalkyl, Cyanalkyl, Heteroringalkyl, Halogen alkyl,
Alkenyl oder Alkinyl ist, A Alkylen mit einschließlich eines
an zwei Alkyl gebundenen Kohlenstoffatoms insgesamt 5 oder mehr
Kohlenstoffatomen aufweist und m eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist,
oder ein Säureadditionssalzes
davon und einen pharmazeutisch annehmbaren Träger enthält.
- [32] Die pharmazeutische Zusammensetzung von vorstehend [31],
wobei die Sehnervenzellenstörung durch
eine erhöhte
Menge Calcium in einer Zelle verursacht wird.
- [33] Die pharmazeutische Zusammensetzung von vorstehend [31],
wobei R2 Acylalkyl, N-alkylsubstituiertes Carbamoylalkyl,
Alkoxyalkyl, Cyanalkyl, Heteroringalkyl, Halogenalkyl, Alkenyl oder
Alkinyl ist.
- [34] Die pharmazeutische Zusammensetzung von vorstehend [31],
wobei R2 Alkenyl oder Alkinyl ist.
- [35] Die pharmazeutische Zusammensetzung von vorstehend [31],
wobei A Alkylen mit einschließlich
eines an zwei Alkyl gebundenen Kohlenstoffatoms insgesamt 5 bis
10 Kohlenstoffatomen ist.
- [36] Die pharmazeutische Zusammensetzung von vorstehend [31],
wobei das 1,4-Dihydropyridinderivat oder ein Säureadditionssalz davon 3-(4-Allyl-1-piperazinyl)-2,2-dimethylpropylmethyl-2,6-dimethyl-4-(m-nitrophenyl)-1,4-dihydropyridin-3,5-dicarboxylat-dihydrochlorid
ist.
- [37] Die pharmazeutische Zusammensetzung von vorstehend [31]
bis [36] zur Prophylaxe oder Behandlung einer chorioretinalen Erkrankung.
- [38] Die pharmazeutische Zusammensetzung von vorstehend [37],
die zur topischen Verabreichung an das Auge bestimmt ist.
- [39] Die pharmazeutische Zusammensetzung von vorstehend [38],
die in Form von Augentropfen vorliegt.
- [40] Die pharmazeutische Zusammensetzung von vorstehend [38],
die in Form einer Augensalbe vorliegt.
- [41] Eine Handelspackung umfassend die pharmazeutische Zusammensetzung
von vorstehend [31] und ein damit verbundenes schriftliches Material,
wobei das schriftliche Material angibt, daß die pharmazeutische Zusammensetzung
zum Hemmen einer Sehfunktionsstörung,
die durch eine Sehnervenzellenstörung hervorgerufen
wird, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
verwendet werden kann oder sollte.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
eine Graphik, die die Hemmwirkung der erfindungsgemäßen Verbindung
auf die Sehnervenzellenstörung
bei Ratten darstellt, wobei die Ordinatenachse die Anzahl der restlichen
Netzhautganglienzellen in einem senkrechten Netzhautquerschnitt
von 0,25 mm an Tag 7 nach der Ischämieauslösung in einem bestimmten Abstand
vom Discus nervi optici zeigt und jeder Wert stellt das Mittel ± Standardabweichung
(n = 6) dar, wobei ein signifikanter Unterschied zu einer ischämischen
Reperfusionsgruppe mit *P<0,027
gefunden wurde.
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2 ist
eine Graphik, die die Hemmwirkung der erfindungsgemäßen Verbindung
auf eine Sehnervenzellenstörung
zeigt, die durch eine erhöhte
Calciummenge in der Zelle hervorgerufen wurde, wobei die Ordinatenachse
das Überleben
(%) bezogen auf das einer Normalgruppe zeigt und wobei ein signifikanter
Unterschied zu einer Zelltodinduktionsgruppe mit **P<0,01 gefunden wurde.
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Genaue Beschreibung der
Erfindung
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Der
Hemmer einer Sehfunktionsstörung
der vorliegenden Erfindung ist als Hemmer einer Sehfunktionsstörung geeignet,
die durch eine Sehnervenzellenstörung
hervorgerufen wurde, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
insbesondere eine Sehnervenzellenstörung, die durch eine erhöhte Calciummenge
in der Zelle verursacht wurde.
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Wie
vorher angeführt
wird eine Sehnervenzellenstörung
sowohl durch eine Augenkreislaufstörung als auch viele von Augenkreislaufstörungen unabhängige Faktoren
hervorgerufen. Beispiele der vorstehend angeführten Faktoren schlie ßen eine
Zunahme der Menge von Calcium in der Zelle ein. Daher bedeutet eine Wirksamkeit
bei einer durch eine Augenkreislaufstörung verursachten Sehnervenzellenstörung nicht
notwendigerweise eine gleichzeitige Wirksamkeit beim Hemmen einer
Sehfunktionsstörung,
die durch eine Sehnervenzellenstörung
verursacht wurde, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist.
Unter diesen Umständen
haben die Erfinder unter Verwenden eines Modells der Ligatur einer
zentralen Netzhautarterie und -vene, das eines der experimentellen
Modelle einer Erhöhung
der Calciummenge in einer Sehnervenzelle ist, erstmalig gefunden,
daß die
erfindungsgemäße Verbindung
eine Sehnervenzellenstörung, die
auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
wirkungsvoll hemmt.
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In
der vorliegenden Beschreibung bedeutet CX,
daß die
Anzahl der Kohlenstoffatome X ist. Zum Beispiel bedeutet C1-4, daß die
Anzahl der Kohlenstoffatome 1 bis 4 ist.
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In
der Formel (I) ist Fluormethyl als X1 und
X2 Monofluormethyl, Difluormethyl oder Trifluormethyl,
ist Fluormethoxy Monofluormethoxy, Difluormethoxy oder Trifluormethoxy
und ist Halogen ein Fluoratom, Chloratom, Bromatom oder Iodatom.
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In
der Formel (I) weist das Niederalkyl als R1 vorzugsweise
1 bis 4 Kohlenstoffatome auf und kann gerade, verzweigt und cyclisch
sein. Beispiele davon schließen
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sec-Butyl,
tert-Butyl, Cyclopropylmethyl und dergleichen ein.
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In
der Formel (I) kann Acyl als R2 aliphatisches
Acyl, aromatisches Acyl und heterocyclisches Acyl sein. Das aliphatische
Acyl weist vorzugsweise 1 bis 5 Kohlenstoffatome auf und kann gerade
oder verzweigt und gesättigt
oder ungesättigt
sein. Wenn es ungesättigt
ist, weist es vorzugsweise 1 oder 2 Doppelbindungen) oder Dreifachbindung(en)
auf. Das aromatische Acyl oder heterocyclische Acyl kann das, bei
dem eine Carbonylgruppe direkt an eine aromatische Gruppe oder eine
heterocyclische Gruppe gebunden ist oder das sein, bei dem eine
Carbonylgruppe über
eine aliphatische Gruppe an eine aromatische Gruppe gebunden ist
(z. B. eine gesättigte
oder ungesättigte
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und wenn sie ungesättigt ist, weist sie 1 oder 2
Doppelbindungen) oder Dreifachbindung(en) auf). Der Heteroring ist
vorzugsweise ein 5- oder 6gliedriger Ring, insbesondere der, bei
dem das Heteroatom ein Stickstoffatom oder ein Sauerstoffatom ist.
Die aliphatische Gruppe, aromatische Gruppe und heterocyclische
Gruppe des aliphatischen Acyl, aromatischen Acyl und heterocyclischen
Acyl kann durch Halogen (Chloratom, Bromatom und dergleichen), Hydroxygruppe,
Carboxygruppe, Alkoxygruppe, Acylgruppe, Acylaminogruppe und dergleichen
substituiert sein.
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Bevorzugte
Beispiele der Acylgruppe als R2 schließen Formyl,
Acetyl, Crotonyl, Acryloyl, Propioloyl, Benzoyl, Phenylacetyl, Cinnamoyl,
p-Acetaminobenzoyl, m-Methoxybenzoyl,
m-Dimethylaminobenzoyl, p-Hydroxycinnamoyl, Furoyl, Nicotinoyl,
Piperidinomethylcarbonyl und dergleichen ein.
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Das
Alkoxycarbonyl als R2 ist das mit geradem
oder verzweigtem C1-5-Alkoxy. Bevorzugte
Beispiele schließen
Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, tert-Butoxycarbonyl
und dergleichen ein.
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Das
Acyl von Acylalkyl als R2 wird durch die
vorstehend angeführten
veranschaulicht und Alkyl wird durch gerades oder verzweigtes C1-5-Alkyl veranschaulicht. Bevorzugte Beispiele
schließen
Phenacyl, Acetonyl, Methylcarbonylethyl, Pyrrolidinocarbonylmethyl
und dergleichen ein.
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Das
N-alkylsubstituierte Carbamoylalkyl als R2 kann
monosubstituiert und disubstituiert sein. Die Alkylgruppe des Substituenten
wird durch gerades oder verzweigtes C1-5-Alkyl
veranschaulicht. Bevorzugte Beispiele schließen Methylcarbamoylmethyl,
Piperadinocarbamoylmethyl, Dimethylcarbamoylmethyl und dergleichen
ein.
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Das
Alkoxy und Alkyl des Alkoxyalkyls als R2 wird
durch gerades oder verzweigtes C1-5-Alkoxy
und C1-5-Alkyl veranschaulicht. Bevorzugte
Beispiele schließen
Methoxyethyl, Ethoxyethyl, Methoxypropyl und dergleichen ein.
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Das
Alkoxy und Alkyl des Alkoxycarbonylalkyls als R2 wird
durch gerades oder verzweigtes C1-5-Alkoxy und
C1-5-Alkyl veranschaulicht. Bevorzugte Beispiele schließen Methoxycarbonylmethyl,
Ethoxycarbonylmethyl, Ethoxycarbonylethyl und dergleichen ein.
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Das
Acyl des Acyloxyalkyls als R2 wird durch
die vorstehend angeführten
veranschaulicht und Alkyl wird durch gerades oder verzweigtes C1-5-Alkyl veranschaulicht. Bevorzugte Beispiele
schließen
Acetoxyethyl, Benzoyloxyethyl und dergleichen ein.
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Das
Alkyl des Nitratoalkyls als R2 wird durch
gerades oder verzweigtes C1-5-Alkyl veranschaulicht.
Bevorzugte Beispiele schließen
Nitratoethyl, Nitratopropyl und dergleichen ein.
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Das
Alkyl des Cyanalkyls als R2 wird durch gerades
oder verzweigtes C1-5-Alkyl veranschaulicht.
Bevorzugte Beispiele schließen
Cyanmethyl, Cyanethyl und dergleichen ein.
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Der
Heteroring des Heteroringalkyls als R2 wird
vorzugsweise durch einen 5- oder 6gliedrigen Ring veranschaulicht,
der ein Stickstoffatom oder Sauerstoffatom als Heteroatom aufweist.
Beispiele davon schließen
Piperidino, Morpholino und dergleichen ein. Das Alkyl wird durch
gerades oder verzweigtes C1-5-Alkyl veranschaulicht.
Bevorzugte Beispiele schließen
Piperidinoethyl, Morpholinoethyl und dergleichen ein.
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Das
Halogen des Halogenalkyls als R2 wird durch
ein Fluoratom, Chloratom, Bromatom und dergleichen veranschaulicht
und das Alkyl wird durch gerades oder verzweigtes C1-5-Alkyl
veranschaulicht. Bevorzugte Beispiele schließen halogentrisubstituiertes
Methyl (z. B. Trifluormethyl), halogenmonosubstituiertes Ethyl (z.
B. Monofluorethyl) und dergleichen ein.
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Das
Alkenyl und Alkinyl als R2 wird durch gerades
oder verzweigtes C2-5-Alkenyl und C2-5-Alkinyl wie etwa Vinyl, Propenyl, Isopropenyl,
Butenyl, Ethinyl, Propinyl, Butinyl, Pentinyl und dergleichen veranschaulicht.
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In
der Formel (I) kann Alkylen mit insgesamt 5 oder mehr Kohlenstoffatomen
einschließlich
eines an zwei Alkyl gebundenen Kohlenstoffatoms, das durch A dargestellt
wird, gerade oder verzweigt sein und weist vorzugsweise 10 oder
weniger, insbesondere 8 oder weniger Kohlenstoffatome auf. Beispiele
davon schließen 2,2-Dimethyltetramethylen,
2,2-Dimethylpentamethylen, 2,2-Dimethylhexamethylen,
2,2-Dimethyltrimethylen, 1,1-Dimethyltrimethylen und dergleichen
ein, wobei 2,2-Dimethyltrimethylen der Vorzug gegeben wird.
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In
der Formel (I) ist m vorzugsweise 2 oder 3.
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Das
1,4-Dihydropyridinderivat der Formel (I), worin R2 Acylalkyl,
N-alkylsubstituiertes Carbamoylalkyl, Alkoxyalkyl, Cyanalkyl, Heteroringalkyl,
Halogenalkyl, Alkenyl oder Alkinyl (insbesondere ist R2 Alkenyl
oder Alkinyl) ist und ein Säureadditionssalz
davon sind in der pharmakologischen Wirkung und Wasserlöslichkeit besonders überlegen.
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Das
Säureadditionssalz
der erfindungsgemäßen Verbindung
(I) schließt
zum Beispiel anorganische Salze wie etwa Hydrochlorid, Sulfat, Hydrobromid
und Phosphat und organische Salze wie etwa Acetat, Succinat, Maleat,
Fumarat, Malat, Tartrat und Methansulfonat ein und kann jedes sein,
solange es pharmakologisch annehmbar ist.
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Das
in dem Hemmer einer Sehfunktionsstörung, die durch eine Sehnervenzellenstörung hervorgerufen
wird, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
der vorliegenden Erfindung enthaltene 1,4-Dihydropyridinderivat
der Formel (I) und Säureadditionssalz
davon werden durch die folgenden Verbindungen veranschaulicht.
- (1) 3-(4-Allyl-1-piperazinyl)-2,2-dimethylpropylmethyl-2,6-dimethyl-4-(m-nitrophenyl)-1,4-dihydropyridin-3,5-dicarboxylat-dihydrochlorid
[allgemeiner Name Iganidipin-hydrochlorid]
- (2) 3-[4-(1-Propenyl)-1-piperazinyl]-2,2-dimethylpropylmethyl-2,6-dimethyl-4-(m-nitrophenyl)-1,4-dihydropyridin-3,5-dicarboxylat-dihydrochlorid
- (3) 3-(4-Cyanmethyl-1-piperazinyl)-2,2-dimethylpropylmethyl-2,6-dimethyl-4-(m-nitrophenyl)-1,4-dihydropyridin-3,5-dicarboxylat-dihydrochlorid
- (4) 3-[4-(2-Methyl-2-propenyl)-1-homopiperazinyl]-2,2-dimethylpropylmethyl-2,6-dimethyl-4-(m-nitrophenyl)-1,4-dihydropyridin-,3,5-dicarboxylatdihydrochlorid
- (5) 3-(4-Allyl-1-homopiperazinyl)-2,2-dimethylpropylmethyl-2,6-dimethyl-4-(m-nitrophenyl)-1,4-dihydropyridin-3,5-dicarboxylat-dihydrochlorid
- (6) 3-[4-(tert-Butyloxycarbonyl)-1-homopiperazinyl]-2,2-dimethylpropylmethyl-2,6-dimethyl-4-(m-nitrophenyl)-1,4-dihydropyridin-3,5-dicarboxylat
- (7) 3-(4-Formyl-1-homopiperazinyl)-2,2-dimethylpropylmethyl-2,6-dimethyl-4-(m-nitrophenyl)-1,4-dihydropyridin-3,5-dicarboxylat.
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Das
in dem Hemmer einer Sehfunktionsstörung, die durch eine Sehnervenzellenstörung hervorgerufen
wird, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
der vorliegenden Erfindung enthaltenen 1,4-Dihydropyridinderivat
oder ein Säureadditionssalz
davon kann entsprechend dem in der vorstehend angeführten JP-A-225355
beschriebenen oder einem dazu analogen Verfahren synthetisiert werden.
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Beispiele
der Erkrankungen, die Gegenstand der Prophylaxe oder Behandlung
mit einem Hemmer einer Sehfunktionsstörung sind, die durch eine Sehnervenzellenstörung hervorgerufen
wird, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
der vorliegenden Erfindung schließen chorioretinale Krankheiten
(z. B. ein abnormales Blutgefäß der Netzhaut
(z. B. Netzhautgefäßverschluß, Periphlebitis retinae,
Eales-Syndrom, okuläres
Ischämiesyndrom,
retinales Makroaneurysma usw.), Retinopathie (z. B. Retinopathia
hypertonica, Retinopathia renalis, diabetische Retinopathie usw.),
retinale Pigmentepitheliose, Retinadystrophie, Makuladystrophie,
Chorioretinitisatrophie, Chorioretinopathie, Makuladegeneration,
Makulaödem,
Netzhautablösung
bei Pigmentepitheliose, Netzhautablösung, degenerative Retinoschisis,
Tumor (z. B. Retinoblastom, Tumor bei retinaler Pigmentepitheliose,
Telangiom des Discus nervi optici usw.), Optikusneurose (z. B. ischämische Optikusneurose
usw.), Schwellung des Discus nervi optici (z. B. Papillenstase,
Papillenödem
usw.) und dergleichen), Glaukom mit einer Störung der Augenhintergrundgewebezellen
(z. B. Weitwinkelglaukom, Niederdruckglaukom, Winkelblockglaukom
usw.) und Komplikationen im hinteren Augenabschnitt aufgrund von
Lichtkoagulation (Makulaödem,
Netzhautablösung,
Optikusneuritis, abnormales Sehfeld, abnormales Licht empfinden,
Dyschromatose usw.) ein. Hierin verwendet versteht man unter den „Komplikationen
im hinteren Augenabschnitt aufgrund von Lichtkoagulation" Kreislaufveränderungen
in dem Teil, der einer Laserbestrahlung unterzogen wurde und dessen
peripherem Teil, die während
einer Lichtkoagulation durch Laserbestrahlung auftreten, Störungen der
Augenhintergrundgewebezellen wie etwa eine Entzündungsreaktion aufgrund der
Koagulationswärme
und durch solche Störungen
ausgelöste
Erkrankungen.
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Wenn
die erfindungsgemäße Verbindung
als Hemmer einer Sehfunktionsstörung
verwendet wird, die durch eine Sehnervenzellenstörung hervorgerufen wird, die
auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
können
eine oder mehrere Arten erfindungsgemäße Verbindungen in geeigneter Kombination
gemäß dem Zweck
und Bedarf enthalten sein.
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Das
1,4-Dihydropyridinderivat (I) und ein Säureadditionssalz können oral
oder parenteral als Hemmer einer Sehfunktionsstörung verabreicht werden, die
durch eine Sehnervenzellenstörung
hervorgerufen wird, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist.
Die Dosierungsform der Zubereitung schließt zum Beispiel eine feste
Zubereitung wie etwa eine Tablette, Granulat, Pulver, Kapsel, Salbe
und dergleichen und flüssige
Zubereitung wie etwa Injektion und Augentropfen ein, die durch ein
bekanntes Verfahren hergestellt werden können. Wenn nötig, können diese
Zubereitungen einen pharmazeutisch annehmbaren Träger und
verschiedene Additive zur allgemeinen Verwendung wie etwa Arzneimittelträger, Bindemittel, Verdicker,
Dispergiermittel, Reabsorptionsverstärker, Puffer, Tensid, Lösungsvermittler,
Konservierungsmittel, Emulgator, Isotoniemittel, Stabilisator, pH-Einstellmittel
und dergleichen enthalten.
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Wenn
diese Zubereitung zum Hemmen eines Hemmers einer Sehfunktionsstörung verwendet
wird, die durch eine Sehnervenzellenstörung hervorgerufen wird, die
auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
wird diese Zubereitung zur Verhinderung von Nebenwirkungen vorzugsweise topisch
an das Auge verabfolgt. Beispiele des für die Augentropfen zu verwendenden
Additivs schließen
die folgenden ein.
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Als
Puffer werden zum Beispiel ein Phosphat, Borat, Citrat, Tartrat,
Acetat, Aminosäure
und dergleichen verwendet (vorzugsweise ein Puffer mit einem Puffervermögen im Bereich
von pH 2–9).
Als Isotoniemittel können
zum Beispiel Saccharide wie etwa Sorbit, Glucose, Mannit und dergleichen,
mehrwertige Alkohole wie etwa Glycerin, Polyethylenglykol, Propylenglykol
und dergleichen, Salze wie etwa Natriumchlorid und dergleichen verwendet
werden. Als Konservierungsmittel können zum Beispiel Benzalkoniumchlorid,
Benzethoniumchlorid, Paraoxybenzoate wie etwa Methylparaoxybenzoat,
Ethylparaoxybenzoat und dergleichen, Benzylalkohol, Phenethylalkohol,
Sorbinsäure
und Salze davon, Thimerosal, Chlorbutanol und dergleichen verwendet werden.
Als Verdickungsmittel können
zum Beispiel Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Methylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Carboxymethylcellulose, Salze davon
und dergleichen verwendet werden. Als Löslichmacher (Stabilisator)
werden wasserlösliche
Polymere wie etwa Cyclodextrine, Polyvinylpyrrolidon und dergleichen,
Tenside wie etwa Polysorbat 80 und dergleichen verwendet. Als Chelatisierungsmittel werden
Natriumedetat, Natriumcitrat, kondensiertes Natriumphosphat und
dergleichen verwendet. Als Suspendiermittel werden Tenside wie etwa
Polysorbat 80 und dergleichen und wasserlösliche Polymere wie etwa Natriummethylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Methylcellulose und dergleichen verwendet.
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Wenn
die erfindungsgemäße Verbindung
als Hemmer einer Sehfunktionsstörung
verwendet wird, die durch eine Sehnervenzellenstörung hervorgerufen wird, die
auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
ist die Dosis zum Beispiel vorzugsweise 1 mg – 100 mg täglich für einen Erwachsenen im Fall
einer Injektion und 10 mg – 1000
mg (Einzeldosis) für
einen Erwachsenen im Fall einer mehrmals täglich gegebenen oralen Verabreichung,
obschon dies von der Art der verwendeten Verbindung, der Art der Zielkrankheit,
dem Alter und Körpergewicht
der Patienten, anwendbaren Symptome, Dosierungsform und dergleichen
abhängt.
Wenn sie als Augentropfen verwendet wird, werden Augentropfen mit
einer Konzentration von 0,001 (Gew./Vol.)-% – 5 (Gew./Vol.)-% vorzugsweise
mehrmals täglich
durch mehrere Tropfen je Einträufeln
bei einem Erwachsenen eingeträufelt
und wenn sie als Augensalbe verwendet wird, wird eine Augensalbe mit
einer Konzentration von 0,001 (Gew./Vol.)-% – 5 (Gew./Vol.)-% vorzugsweise
mehrmals täglich
einem Erwachsenen verabreicht.
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Der
Hemmer einer Sehfunktionsstörung,
die durch eine Sehnervenzellenstörung
hervorgerufen wird, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist,
der vorliegenden Erfindung kann wenn nötig einen Hemmer einer Sehfunktionsstörung, die
durch eine unterschiedliche Sehnervenzellenstörung hervorgerufen wird oder
andere Arten wirksamer Bestandteile enthalten, solange der Gegenstand
der vorliegenden Erfindung nicht beeinträchtigt wird.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden durch Bezug auf Beispiele
und Formulierungsbeispiele genauer erläutert. Der Umfang der vorliegenden
Erfindung wird durch diese Beispiele nicht eingeschränkt.
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Beispiel 1
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Wirkung
der erfindungsgemäßen Verbindung
auf eine Sehnervenzellenstörung
bei Ratten
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Die
Wirkung der der erfindungsgemäßen Verbindung
auf eine Sehnervenzellenstörung
bei Ratten wurde unter Verwenden eines Modells der Ligatur einer
zentralen Netzhautarterie und -vene getestet, das ein Modell zum
Untersuchen der Erhöhung
der Calciummenge in einer Sehnervenzelle ist.
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Testmaterial
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Erfindungsgemäße Verbindung: 3-(4-Allyl-1-piperazinyl)-2,2-dimethylpropylmethyl-2,6-dimethyl-4-(m-nitrophenyl)-1,4-dihydropyridin-3,5-dicarboxylatdihydrochlorid
(allgemeiner Name: Iganidipinchlorid)
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Testverfahren
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Männliche
SD-Ratten (Körpergewicht
150 g) wurde zu einer Normalgruppe, Gruppe mit ischämischer Reperfusion
und Gruppe der Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung gruppiert. Die
Gruppe mit ischämischer
Reperfusion und die Gruppe der Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung
wurden mit 50 mg/kg Pentobarbital betäubt und die zentrale Netzhautarterie
und -vene wurden mit einer Arterienaneurysmaklammer zur Hämostase
55 Minuten ligiert. An Tag 7 nach dem Lösen der Klammer wurden die
Augäpfel entfernt
und zum Herstellen einer Gewebeprobe mit 4% Formaldehyd fixiert.
Nach dem Einbetten in Paraffin gemäß einem herkömmlichen
Verfahren wurde ein dünner
Schnitt (2 μm
dick) durch einen horizontalen Schnitt senkrecht zu einer Netzhautoberfläche einschließlich des
Discus nervi optici hergestellt und mit Hämatoxylin-Eosin angefärbt. Die
Anzahl der Netzhautganglienzellen in einem vertikalen Netzhautabschnitt
von 0,25 mm in einem bestimmten Abstand (1–2 mm) vom Discus nervi optici
wurde unter einem Lichtmikroskop gezählt. Was die Normalgruppe betrifft
wurde die Anzahl der Netzhautganglienzellen auf dieselbe Weise nur
unter Freilegen der zentralen Netzhautarterie und -vene und ohne
Hämostase
gezählt.
Jeder dünne
Schnitt wurde in physiologischer Kochsalzlösung (5 μg/ml) gelöst und über die Schwanzvene der Gruppe
der Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung zu 10 μg/ml der
erfindungsgemäßen Verbindung
15 min vor der Hämostase
und unmittelbar nach dem Lösen
der Klammer verabreicht. Physiologische Kochsalzlösung wurde der
Normalgruppe und der Gruppe mit ischämischer Reperfusion ähnlich verabreicht.
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Testergebnisse
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Die
Ergebnisse werden in 1 dargestellt. Die Signifikanz
wurde durch den Student-t-Test ermittelt.
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Wie
aus 1 deutlich ist, zeigte die Gruppe mit ischämischer
Reperfusion verglichen mit der Normalgruppe eine signifikante Abnahme
der Netzhautganglienzellenzahl nach dem Wiedereröffnen des Blutstroms aufgrund
der Ligatur der zentralen Netzhautarterie und -vene zur Hämostase.
Dies bedeutet, daß die
Hämostase
die Menge des Calciums in den Netzhautganglienzellen erhöhte und
als der Blutfluß wiedereröffnet wurde,
die Netzhautganglienzellenzahl aufgrund der Sehnervenzellenstörung abnahm,
die durch die vorstehend angeführte
Zunahme der Calciummenge verursacht wurde. Im Gegensatz dazu hemmte
die Gruppe der Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung verglichen mit
der Gruppe mit ischämischer
Reperfusion signifikant die Abnahme der Netzthautganglienzellenzahl.
Die Ergebnisse stellten klar, daß die erfindungsgemäße Verbindung
eine Sehnervenzellstörung
verbesserte, die durch eine erhöhte
intrazelluläre
Calciummenge verursacht worden war.
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Beispiel 2
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Wirkung
der erfindungsgemäßen Verbindung
auf die Zelltodinduktion durch eine erhöhte intrazelluläre Calciummenge
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Testmaterial
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sErfindungsgemäße Verbindung: 3-(4-Allyl-1-piperazinyl)-2,2-dimethylpropylmethyl-2,6-dimethyl-4-(m-nitrophenyl)-1,4-dihydropyridin-3,5-dicarboxylatdihydrochlorid
(allgemeiner Name Iganidipinchlorid)
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Testverfahren
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Die
Netzhaut wurde von zehn 8 Tage alten Ratten erhalten und wurde zum
Ergeben einer Zellsuspension mit Papain behandelt. Unter Verwenden
einer unbeschichteten Schale (TERUMO) und einer mit Thy-1.1-Antikörper (American
Type Culture Collection, T11D7E2) beschichteten Schale (CORNING)
wurden Netzhautganglienzellen allein aus den ganzen Zellen der Netzhaut
isoliert. Die Netzhautganglienzellen auf der Schale wurden trypsiniert
und isoliert.
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Anschließend wurden
die isolierten Netzhautganglienzellen auf eine 96-Näpfchen-Platte plattiert,
die mit Poly-D-lysin und Laminin in einer Konzentration von 5000
Zellen/Näpfchen/100 μl beschichtet
war. Die isolierten Netzhautganglienzellen wurden für die Normalgruppe,
Zelltodinduktionsgruppe und Gruppe der Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung
aufgeteilt. Bei den Kulturen der Zelltodinduktionsgruppe und Gruppe
der Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung wurde Calciumchlorid
Neurobasalmedium (GIBCO) in einer Endkonzentration von 5 mM zum
Einstellen seines pH auf 6,0 zugefügt und verwendet. Als Additive
wurden der Kultur 40 ng/ml BDNF (Pepro Tech), 40 ng/ml CNTF (Sigma),
5 μM Forskolin
(Sigma), 1 mM Glutamin (Wako), Ergänzung 50× B27 (GIBCO) und Pen-strep
(GIBCO) zugefügt.
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Bei
der Gruppe der Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung wurde die erfindungsgemäße Verbindung
gleichzeitig mit dem Plattieren der Zellen zugefügt und 1 h bei 37°C vorinkubiert.
Nach 1 h wurde Kainsäure
mit einer Endkonzentration von 200 μM zugefügt und das Gemisch wurde bei
37°C zum
Auslösen des
Zelltods inkubiert. Die Gruppe, bei der ein Zelltod ausgelöst worden
war, wurde auf dieselbe Weise wie die Gruppe der Verabreichung der
erfindungsgemäßen Verbindung
behandelt, außer
daß die
erfindungsgemäße Verbindung
nicht zum Auslösen
eines Zelltods zugefügt
wurde. Bei der Normalgruppe wurde keine Kainsäure zugefügt. Der Zelltod wurde durch
Zufügen
von MTT-Reagenz, 1 h Inkubieren und Auszählen der dunkelblau angefärbten Zellen
als lebensfähige
Zellen beurteilt.
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Testergebnisse
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Die
Ergebnisse werden in
2 dargestellt. Wie aus
2 zu
ersehen ist, zeigte die Gruppe, bei der ein Zelltod ausgelöst worden
war, verglichen mit der Normalgruppe eine signifikante Abnahme der
Netzhautganglienzellenzahl, was auf das Auslösen eines Zelltods durch Erhöhen der
Calciummenge in der Zelle durch Zufügen von Kainsäure zurückzuführen ist.
Im Gegensatz dazu hemmte die Gruppe der Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung
signifikant die Abnahme der Netzhautganglienzellenzahl durch das
Auslösen des
Zelltods aufgrund der erhöhten
Calciummenge in der Zelle. Die Ergebnisse machen deutlich, daß die erfindungsgemäße Verbindung
eine Sehnervstörung
aufgrund einer erhöhten
Calciummenge verbessert. Formulierungsbeispiel
1
Iganidipin-hydrochlorid | 0,1
g |
Natriumacetat | 0,1
g |
Natriumchlorid | 0,9
g |
Benzalkoniumchlorid | 0,005
g |
Essigsäure | geeignete
Menge |
destilliertes
Wasser | Gesamtmenge
100 ml |
| pH
5,0 |
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Die
vorstehend angeführten
Bestandteile werden durch ein herkömmliches Verfahren unter Ergeben von
Augentropfen gemischt. Formulierungsbeispiel
2
Iganidipin-hydrochlorid | 0,05
g |
Natriumacetat | 0,1
g |
Natriumchlorid | 0,9
g |
Benzalkoniumchlorid | 0,005
g |
Essigsäure | geeignete
Menge |
destilliertes
Wasser | Gesamtmenge
100 ml |
| pH
5,0 |
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Die
vorstehend angeführten
Bestandteile werden durch ein herkömmliches Verfahren unter Ergeben von
Augentropfen gemischt. Formulierungsbeispiel
3
Iganidipin-hydrochlorid
0,1 g | Flüssigparaffin
10 g |
steriles,
gereinigtes Wasser geeignete Menge | Gesamtmenge
100 ml |
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Die
vorstehend angeführten
Bestandteile werden durch ein herkömmliches Verfahren unter Ergeben einer
Augensalbe gemischt.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Das
in der Zubereitung der vorliegenden Erfindung enthaltene 1,4-Dihydropyridinderivat
und ein Säureadditionssalz
davon sind in der Wasserlöslichkeit überlegen
und zeigen eine überlegene
Hemmwirkung auf eine Sehfunktionsstörung, die durch eine Sehnervenzellenstörung hervorgerufen
wird, die auf einen anderen Faktor als eine Augenkreislaufstörung zurückzuführen ist.
Insbesondere kann durch die topische Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung
an das Auge vorteilhafterweise eine überlegene Hemmwirkung auf eine
Sehfunktionsstörung
ermöglicht
werden, die durch eine Sehnervenzellenstörung 'hervorgerufen wird, die auf einen anderen
Faktor als eine Augenkreislaufstörung
zurückzuführen ist.