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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der allgemeinen Knorpelreparatur
und insbesondere die Erzeugung einer optimalen Zellpopulation, die
für die
Reparatur von Gelenkoberflächen-Defekten
und ganz allgemein die Reparatur des Knorpelskeletts geeignet sind.
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Hintergrund
der Erfindung
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Knorpel
ist ein Gewebe, bestehend aus einem zellulären Bestandteil, Chondrozyten
und einer extrazellulären
Matrix, die typischerweise reich an Collagen-Typ-II sowie hoch sulfatierten,
hochmolekularen Proteoglycan-Aggregaten ist. Die letztere Eigenschaft
verleiht dem Knorpel seine besonderen histochemischen Eigenschaften,
nämlich
die folgenden: starke Anfärbung
mit Elsassblau bei niedrigem pH (von 0,2 bis 2,5) und Metachromasie
mit Toluidin-blau und Safranin O. Der Überfluss an Typ-II-Collagen,
Bindungsprotein (link protein), und Proteoglycan-Aggrekan, zusammen
mit der Gegenwart von Nebencollagen, wie z.B. Typ-IX- und Typ-XI-Collagen sind typische
Eigenschaften von Knorpelgewebe.
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Bei
post-natalen Säugern
trägt Knorpel
zu der Struktur etlicher Organe und Systeme bei, wie z.B. der artikulären Oberfläche von
Diarthroidal-Gelenken und anderen Gelenkassoziierten Strukturen
(wie z.B. dem Meniskus), dem Ohr, der Nase, dem Kehlkopf, der Trachea,
den Bronchien, Strukturen der Herzventile, Teile der Rippen, Synchondrosen,
Enthesen usw. An einigen der erwähnten
Stellen (z.B. den Enthesen, dem Annulus fibrosus der Intervertebralscheiben,
dem Meniskus, der Insertion von Ligamenten usw.) wird er im Hinblick auf
den Überfluss
an Collagenen (im wesentlichen Typ-I-Collagen) und der besonderen
Verteilung der fibrösen Bündel als Faserknorpel
bezeichnet. An anderen Stellen (z.B. der Ohrmuschel, Epiglottis
usw.) ist der Knorpel besonders reich an Elastin und wird elastischer
Knorpel genannt. Bei allen anderen Strukturen wird er aufgrund seines
semitransparenten klaren Aussehens hyaliner Knorpel genannt.
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Während der
Embryogenese spielt Knorpel eine Rolle bei der Entwicklung der langen
Knochen. Mesenchymzellen aggregieren und differenzieren, um Knorpelanlagen
zu bilden, die die Form der zukünftigen
langen Knochen bereitstellen. Diese Knorpel-Matrizen entwickeln sich in der Entwicklung
weiter, durchlaufen eine endochondrale Knochenbildung über eine
Kaskade von Ereignissen, einschließlich einer Chondrozyten-Hypertrophie, vaskulärer Invasion,
Mineralisierung und werden schließlich durch Knochen ersetzt,
außer
einer dünnen
Schicht an den Extremitäten
der Knochenelemente, die sich in die artikuläre Oberfläche von Diarthroidalgelenken
differenzieren wird. An diesen Stellen bleibt Knorpelgewebe über die
gesamte Lebenszeit eines Individuums hyalin. Es ist bekannt, dass
im Alter der artikuläre
Knorpel einen Prozess der Alterung durchläuft, was seine mechanischen
Eigenschaften und innewohnende Elastizität beeinflusst.
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Gelenkoberflächen-Defekte
können
das Ergebnis verschiedener Ätiologien
sein, wie z.B. entzündlicher
Prozesse, Neoplasien, posttraumatischer und degenerativer Ereignisse
usw. Was immer der Grund sein mag, sind die Mechanismen der Reparatur
und der darauffolgenden Evolution im wesentlichen gleich.
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Osteochondrale
(oder vollschichtige) artikuläre
Oberflächendefekte
beinhalten Schäden
an dem artikulären
Knorpel, dem darunterliegenden subchondralen Knochengewebe und der
verkalkten Schicht des Knorpels, lokalisiert zwischen dem artikulären Knorpel
und dem subchondralen Knochen. Sie ergeben sich typischerweise durch
schwere Traumata der Gelenke oder während der späten Stufen
von degenerativen Gelenkerkrankungen, z.B. während der Osteoarthritis. Diese Läsionen stören die
Kongruenz zwischen den Gelenkoberflächen und können daher zu OA führen, das
sehr schmerzhaft sein kann und die Gelenkfunktion deutlich einschränkt. Osteochondrale
Defekte können
sich auf einen extrinsischen Mechanismus für die Reparatur verlassen.
Extrinsische Heilung verwendet Mesenchymelemente für den subchondralen
Knochen zum Teilnehmen an der Bildung von neuem Bindegewebe. Das
Reparaturgewebe besteht jedoch häufig
aus Faser-Knorpel oder fibrösem
Gewebe. Dieses Narbengewebe teilt nicht dieselben biomechanischen
Eigenschaften wie hyaliner Knorpel und degeneriert schließlich mit
der Entwicklung von Osteoarthritis.
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Oberflächliche
oder teilschichtige Verletzungen von artikulärem Knorpel, die nicht in den
subchondralen Knochen vordringen, können sich nur auf einen intrinsischen
Mechanismus für
die Reparatur verlassen. Chondrozyten, die den verletzten Oberflächen benachbart
sind, proliferieren und erhöhen
die Ablagerung von extrazellulärer
Matrix. Trotz dieser Reparaturversuche gibt es keinen deutlichen
Anstieg der Masse von Knorpelmatrix und der Reparaturprozess ist
bei der Heilung der Defekte nur selten effektiv. Obwohl sie anfänglich oft
schmerzlos sind, können
teilschichtige Defekte häufig
zu einer Osteoarthritis des betroffenen Gelenks degenerieren.
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Die
Reparatur von artikulären
Knorpeldefekten mit Suspensionen von Chondrozyten wurde bei einer Vielzahl
von Tiermodellen durchgeführt
(Brittberg et al. (1996) Clin. Orthop. (326): 270–83) und
wird nun bei Menschen verwendet (Brittberg et al. N Engl J Med.
06. Oktober 1994; 331 (14): 889–95).
Autologe Chondrozyten, die von dem nicht betroffenen Bereich des
Gelenks erhalten wurden, werden freigesetzt, in vitro in Gegenwart
von autologem Serum expandiert und darauffolgend unter einem Periostlappen
injiziert, der vernäht wird,
um den Knorpeldefekt abzudecken. Dieses Verfahren hat zu einer bewiesenen,
zumindest symptomatischen Verbesserung geführt. Dieser konzeptuell vielversprechende
Ansatz hat jedoch immer noch weite Bereiche, die verbessert werden
können,
da bekannt ist, dass die in-vitro-Expansion von Chondrozyten nach
einer begrenzten Anzahl von Zellteilungen zu einem Verlust ihrer
phänotypischen
Stabilität
führt (definiert
durch die Fähigkeit
von Chondrozyten, in vivo hyalinen Knorpel zu bilden), was dazu
führt,
dass die zu injizierende Zellsuspension nicht verlässlich ist.
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Drei
alternative Ansätze
wurden in einem Versuch entwickelt, die Erfolgsrate bei der Behandlung
von artikulären
Knorpeldefekten bei Säugern
zu verbessern. Bei dem ersten Ansatz werden synthetische Trägermatrizes
mit allogenen Chondrozyten imprägniert
und dann in den Knorpeldefekt implantiert, wo man hofft, dass sie
Bestandteile produzieren und sezernieren, die zur extrazellulären Matrix
gehören,
um artikulären Knorpel
an der Stelle des Defekts zu bilden. Eine Vielzahl synthetischer
Trägermatrizes
wurde bis jetzt verwendet und diese beinhalten dreidimensionale
Collagengele (z.B. US-Patent Nr. 4,846,835), rekonstituierte Fibrin-Thrombin-Gele (z.B.
US-Patent Nrn. 4,642,120; 5,053,050 und 4,904,259), synthetische
Polymermatrizes, enthaltend Polyanhydrid, Polyorthoester, Polyglykolsäure und
Copolymere davon (US-Patent Nr. 5,041,138) und auf Hyaluronsäure basierende
Polymere. Sobald eine mitotisch expandierte Population von Chondrozyten erhalten
wird, können
die Zellen entweder zurück
in dasselbe Subjekt implantiert werden, von dem die Elternzellen
ursprünglich
abstammten (autologe Implantation), oder in ein anderes Subjekt
(heterologe Implantation). Zusätzlich
kann die heterologe Implantation Chondrozyten verwenden, die von
verwandten oder nicht verwandten Individuen derselben Art (allogen)
oder von einer anderen Art (xenogen) erhalten wurden. Alternativ können Chondrozyten
von einer etablierten Langzeitzellinie, die entweder allogen oder
xenogen ist, erhalten werden.
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Die
Einführung
von nicht-autologen Materialien in einen Patienten kann jedoch eine
nicht erwünschte Immunreaktion
stimulieren, die gegen das implantierte Material gerichtet ist,
was zu einer potenziellen Abstoßung
des neu gebildeten und transplantierten Knorpelgewebes führt. Zusätzlich riskiert
man mit der heterologen Implantation die Übertragung von infektiösen Mitteln,
die in dem Gewebe oder der Zellinie vorliegen, auf das Subjekt.
Neu-Knorpel kann um die Peripherie des Implantats gebildet werden,
was die Integration des Implantats in den Knorpeldefekt verhindert.
Die Überwachung
der Bildung und Entwicklung von resultierendem synthetischem Knorpel
in situ ist schwierig in der Durchführung und involviert in der
Regel eine arthroskopische oder offene Gelenküberprüfung. Weiterhin können Implantate,
die synthetische Polymerbestandteile enthalten, für die Reparatur
großer
Knorpeldefekte ungeeignet sein, da die In-situ-Polymerhydrolyse
die Bildung von Knorpel und/oder die Integration in den Defekt inhibiert.
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In
dem zweiten Ansatz wird der Defekt mit einer biokompatiblen, bioabbaubaren
Matrix gefüllt,
die chemotaktische und mitogene Wachstumsfaktoren enthält, um das
Einwandern von Chondrozyten-Vorläuferzellen in
die Matrix in situ zu stimulieren. Die Matrizes enthalten optimalerweise
Poren von ausreichenden Dimensionen, um das Einwandern und die Proliferation
der Chondrozyten-Vorläufer
in die Matrix zu erlauben. Die Matrix kann auch differenzierende
Wachstumsfaktoren enthalten, um die Differenzierung von Chrondrozyten-Vorläuferzellen
zu Chondrozyten zu stimulieren, von denen man wiederum hofft, dass
sie extrazelluläre
Matrixbestandteile sezernieren, um Knorpel an der Stelle des Defekts
in situ zu bilden (z.B. US-Patente Nrn. 5,206,023 und 5,270,300
und EP-A-530,804). Dieser Ansatz führt jedoch zu ähnlichen
Problemen wie denen, die mit dem oben beschriebenen ersten Ansatz
assoziiert sind. Weiterhin gibt es bis jetzt keine Daten, dass artikulärer Knorpel
chondrozytische Vorläufer
enthält,
die für
eine Reparatur von Teildicke-Defekten
zur Verfügung
stünden.
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In
einem dritten Ansatz können
die Chondrozyten in vitro kultiviert und expandiert werden, um dadurch synthetisches
knorpelähnliches
Material zu bilden, das darauffolgend in den Knorpeldefekt implantiert
wird. Dies hat gegenüber
den vorherigen Verfahren den Vorteil, dass die Entwicklung von synthetischem
Knorpelmaterial durch morphologische, biochemische und molekulare
Charakterisierung vor der Implantation überwacht werden kann. Chondrogene
Zellen können
entweder in anchor-abhängigen
oder anchor-unabhängigen Kultursystemen
expandiert werden. In den letzteren können die chondrogenen Zellen
als Kolonien in einem Agarosegel kultiviert werden. Bis jetzt wurden
nur kleine Stücke
von Knorpelgewebe von undefinierter Form unter Verwendung dieser
Art und Weise hergestellt. Weiterhin verbleiben die resultierenden
Knorpel in einer Gelmatrix eingebettet, was sie für die Implantation
in Säuger
weniger geeignet erscheinen läßt. Alternativ
können
in einem anderen anchorunabhängigen
Verfahren Chondrozyten als Kolonien in Suspensionskultur kultiviert
werden. Die resultierenden Teilchen, die synthetisches, knorpelähnliches
Material enthalten, sind jedoch in der Regel klein und von undefinierter
Form und integrieren nicht miteinander und mit dem umgebenden Knorpel
innerhalb des Defekts. Das macht sie für die Implantation und Reparatur
von einem bestimmten artikulären
Knorpeldefekt ungeeignet.
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Bei
dem anchor-abhängigen
Verfahren werden Primärkulturen
von chondrogenen Zellen, isoliert aus Primärgewebe, als Monolayer, angehaftet
an die Oberfläche
einer Zellkulturflasche, gezüchtet
(z.B. US-Patent Nr. 4,356,261). Die direkt von Explantatgewebe abgeleiteten
Primärzellen
behalten ihre Fähigkeit,
extrazelluläre
Bestandteile zu produzieren und zu sezernieren, die für natürlichen
Knorpel charakteristisch sind, insbesondere Typ-II-Collagen und sulfatierte
Proteoglycane. Es ist jedoch wohlbekannt, dass während der in-vitro-Expansion
als Monolayer die Chondrozyten dedifferenzieren und ihre Fähigkeit
zur in-vivo-Bildung von hyalinem Knorpel verlieren. Bis jetzt war
es nicht möglich,
große
Bereiche von artikulären
Knorpeln aus kleinen Stücken
von Biopsiegewebe während
der anchor-abhängigen
Verfahren von US-Patent Nr. 4,356,261 herzustellen.
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Um
die obigen Probleme zu lösen,
stellt US-Patent Nr. 5,723,331 ein Verfahren zur in-vitro-Herstellung von
großen
Mengen synthetischer Knorpel aus kleinen Proben von Biopsiegewebe
bereit, das, basierend auf der Entdeckung, dass chondrogene Zellen
aus einer Vielzahl von Geweben isoliert werden können, z.B. vorher existierendem
Knorpel, perichondrialem Gewebe oder Knochenmark und in-vitro vor
der Knorpelbildung expandiert werden können, eine erste Aussaat beinhaltet
und zwar von nackten (d.h. von enzymatisch oder mechanisch desaggregiertem
Gewebe isolierten) chondrogenen Zellen, proliferiert ex vivo, in
eine vorher geformte Vertiefung mit einer zellkontaktierenden, Zell-adhäsiven Oberfläche und
dann Kultivierung der proliferierenden chondrogenen Zellen in der
Vertiefung für
eine ausreichende Zeit, damit die Zellen eine extrazelluläre Matrix
sezernieren können,
um dadurch einen dreidimensionalen, vielzellschichtigen Flecken
aus synthetischem Knorpel zu bilden. Dieser Ansatz führt nicht
zu einer optimalen Integration zwischen dem Implantat und dem umgebenden
Knorpel. Bis jetzt gibt es keinen Beweis für die phänotypische Stabilität von Zellen
in solchen Präparationen.
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Die
Verwendung von Mesenchymzellen wurde ebenfalls für die Knorpelreparatur vorgeschlagen.
Mesenchymzellen sind eine potenzielle alternative Quelle für Knorpel-produzierende
Zellen. Sie sind im allgemeinen als pluripotente Zellen anerkannt,
die sich vielfach teilen können,
um Vorläuferzellen
zu erzeugen, die schließlich
zu vielen Geweben werden können,
einschließlich
Skelettgeweben, wie Knorpel, Knochen, Sehnen, Ligamenten, Knochenmarkstroma
und Bindegewebe. Per definitionem können sie viele zusätzliche
Teilungen durchlaufen. Chondro/Osteovorläufer-Zellen, die bipotent sind,
mit der Fähigkeit,
sich zu Knorpel oder Knochen zu differenzieren, wurden aus Knochenmark
isoliert (z.B. in dem US-Patent Nr. 5,226,914) und darauffolgend
aus Muskel-, Herz- und Granulationsgewebe. Die Pluripotenz wird
unter Verwendung unterschiedlicher Kulturbedingungen und der Zugabe
von mehr oder weniger spezifischen Induktoren demonstriert, die eine
Differenzierung der Stammzellen in Chondrozyten (Knorpel), Osteoblasten
(Knochen), Myoblasten (myotubes) (Muskeln) und Adipozyten (Fett)
hervorrufen.
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Es
wäre sehr
wünschenswert,
Vorläuferzellen
zu haben, die einfach erhalten werden können, wie z.B. durch eine Muskelbiopsie,
kultiviert werden können,
um zu großen
Zahlen zu führen
und als Quelle für
Chondrozyten oder Osteoblasten oder Myozyten verwendet werden können. Dieselbe
Pluripotenz, die sie attraktiv macht, birgt jedoch das Risiko einer
metaplastischen Differenzierung. Anders ausgedrückt besteht das Risiko, dass
sie sich in eine unerwünschte
Richtung differenzieren würden
(z.B. Knochen oder Fett innerhalb eines Knorpeldefekts). In den
US-Patenten Nrn. 5,226,914 und 5,197,985 wurden die Zellen in poröse Keramikblöcke absorbiert
und implantiert und ergaben im wesentlichen Knochen. US-Patent Nr.
5,906,934 offenbart jedoch, dass unter sehr spezifischen Bedingungen
Mesenchym-Stammzellen in einem geeigneten polymeren Träger (wie
z.B. einem Polyglykolsäuresieb),
implantiert in einen Knorpel und/oder Knochendefekt, genau nach
Wunsch zur Bildung von Knorpel und/oder Knochen differenzieren.
Außerdem
offenbart US-Patent Nr. 5,919,702 Chondrozyten-Vorläuferzellen,
isoliert aus Nabelschnurquellen, z.B. von Wharton's Jelly, die kultiviert
werden, um zu Chondrozyten zu werden, die Knorpelgewebe produzieren
können.
In einem weiteren Versuch, die Nachteile von den gegenwärtigen Knorpel-
und Knochen-Reparaturtechniken zu vermeiden, die zu Blutungen führen und
die Verwendung von mechanisch schwachen, nicht selbst abgeleitetem
Material involvieren, schlägt
US-Patent Nr. 5,866,415 die Behandlung von Knorpel- oder Knochendefekten
mit einem biologischen Material vor, erhalten durch in-vitro-Anbindung
von Knorpel- oder
Knochen-bildenden Zellen an ein Periost von geeigneter Größe, um den
Defekt zu behandeln.
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WO96/41523
und WO96/41620 beschreiben die Verwendung von FGFR3 als Marker für Mesenchymskelett-Vorläuferzellen.
Solche Zellen zeigen keinen stabilen Phänotyp. Um die Differenzierung
dieser Zellen zu initiieren, können
Faktoren den Zellen zugefügt
werden oder in situ z.B. ein FGF9-Antagonist. Wie oben angegeben, ist
die Verwendung von Vorläuferzellen
für die
Implantation in den Körper
aufgrund der Gefahr von einer metaplastischen Differenzierung nicht
indiziert.
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Transformations-Wachstumsfaktor-beta
("TGF-β") bezeichnet eine
Familie verwandter dimerer Proteine, die das Wachstum und die Differenzierung
vieler Zelltypen regulieren. Mitglieder dieser Familie beinhalten TGF-β 1, TGF-β 2, TGF-β 3, TGF-β 4, TGF-β 5, morphogene
Proteine ("MP") wie z.B. MP-121
und MP-52, Inhibine/Aktivine (wie offenbart z.B. in EP-A-222,491),
osteogene Proteine ("OP"), Knochenmorphogenetische Proteine
(hiernach bezeichnet als "BMP"), Wachstums/Differenzierungsfaktoren
("GDF"), wie z.B. GDF-1, GDF-3,
GDF-9 und Nodal. TGF-β wurde
zunächst
im Hinblick auf seine Wirkungen auf die Zellproliferation charakterisiert.
Es stimulierte sowohl das anchor-unabhängige Wachstum von Rattennieren-Fibroblasten
als auch, dass es das Wachstum von Affen-Nierenzellen inhibierte.
Es wurde gezeigt, dass TGF-β-Familienmitglieder
viele unterschiedliche biologische Wirkungen zeigen, z.B. regulieren
sie die Knochenbildung, induzieren Ratten-Muskelzellen zur Produktion
von knorpelspezifischen Makromolekülen, inhtbieren das Wachstum früher hämatopoetischer
Vorläuferzellen,
T-Zellen, B-Zellen, Maus-Keratinozyten und etlicher menschlicher Krebszellinien.
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TGF-β-Familienmitglieder
erhöhen
die Synthese und Sekretion von Collagen und Fibronektin, beschleunigen
die Heilung van Schnittwunden, unterdrücken die Caseinsynthese bei
Maus-Brust-Explantaten, inhibieren
die DNA-Synthese bei Rattenleber-Epithelzellen, stimulieren die
Produktion von bFGF-Bindungs-Proteoglykanen, modulieren die Phosphorylierung
des epidermalen Wachstumsfaktor ("EGF")-Rezeptors
und die Proliferation von Epidermoid-Karzinomzellen und können zu
einer Apoptose bei Gebärmutter-Epithelzellen,
kultivierten Hepatozyten und sich rückbildender Leber führen. TGF-βs können eine
Kardioprotektion gegen eine Reperfusionsverletzung durch Inhibition
der neutrophilen Adhärenz
an das Endothel vermitteln und schützen gegen experimentelle Autoimmunerkrankungen
bei Mäusen.
Insgesamt sind die Proteine der TGF-β-Familie multifunktionelle,
aktive Wachstumsfaktoren und weisen auch verwandte biologische Aktivitäten auf,
wie z.B. eine chemotaktische Attraktion von Zellen, eine Unterstützung der
Zelldifferenzierung und gewebsinduzierende Fähigkeiten. Unterschiede in
ihrer Struktur und in ihrer Affinität für Rezeptoren führen zu
bemerkenswerten Variationen im Hinblick auf ihre exakte biologische
Funktion.
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Gegenüber den
vorstehenden Berichten über
die Fähigkeit
von TGF-β zur
Induktion der Erzeugung von Knorpel-spezifischen Makromolekülen in Muskelzellen
und Chondrozyten wurde festgestellt, dass TGF-β synergistisch mit dem Fibroblasten-Wachstumsfaktor zur
Inhibition der Synthese von Collagen-Typ-II durch Hühner Sternum-Chondrozyten und
bei Ratten-Chondrozyten
wirkt. Tatsächlich
hat sich TGF-β als
prototypischer Inhibitor der Proliferation der meisten normalen
Zelltypen in vitro wie auch in vivo erwiesen und übt eine bemerkenswerte
Diversität
einer biologischen Aktivität
aus. TGF-β 1
wurde aus menschlichen und Schweineblut-Thrombozyten gereinigt und rekombinantes
TGF-β 1
ist zur Zeit erhältlich.
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Innerhalb
der Subfamilie von BMPs wurden die Strukturen von BMP-1 bis BMP-15
bereits früher
erhellt. Die einzigartigen induktiven Aktivitäten dieser Proteine, zusammen
mit ihrer Gegenwart im Knochen, legen nahe, dass sie wichtige Regulatoren
von Knochen-Reparaturprozessen sind und an dem normalen Erhalt von
Knochengewebe beteiligt sein könnten.
Kürzlich
wurde gezeigt, dass die BMP-12-verwandte Unterfamilie von Proteinen,
einschließlich
BMP-13 und MP52 (siehe z.B. WO93/16099 und US-Patent Nr. 5,658,882)
in Zusammensetzungen für
die Induktion von Sehnen/Ligamentähnlicher Gewebsbildung und
Reparatur geeignet sind. Das US-Patent
Nr. 5,902,785 offenbart, dass BMP-12-verwandte Proteine insbesondere
für die
Induktion von Knorpelgewebe nützlich
sind und dass BMP-9 für
die Erhöhung
der Proteoglykan-Matrix-Synthe und daher den Erhalt von Knorpelgewebe
nützlich
ist. Es beschreibt auch Zusammensetzungen, umfassend ein BMP-12-verwandtes
Protein und zusätzlich
beinhaltend ein oder mehr TGF-β-Superfamilienmitglieder,
die sich als osteogen erwiesen haben, vorzugsweise BMP-2, -4, -5,
-6 und/oder BMP-7 als nützlich
für die
Regeneration von multiplen Gewebstypen (z.B. an einer Grenzfläche oder
Bindung zwischen Geweben) und insbesondere für die Behandlung von artikulären Knorpeln,
worin die artikuläre
Oberfläche,
Knorpel, subchondraler Knochen und/oder "Tidemark"-Grenzfläche zwischen Knorpel und Knochen
repariert werden müssen.
Dasselbe Patent beschreibt weiterhin Zusammensetzungen, umfassend
ein BMP-12-verwandtes Protein, zusammen mit einem Protein, das für den Erhalt
von Chondrozyten oder Knorpelgewebe geeignet ist, wie z.B. BMP9,
wobei diese Zusammensetzungen insbesondere für die Induktion und den Erhalt
von Knorpelgewebe an einer Stelle, die einer Knorpelreparatur bedarf,
wie z.B. an einem artikulären
Knorpeldefekt, nützlich
ist.
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WO96/14335
offenbart unter Verwendung einer mRNA, hergestellt von artikulärem Knorpel
von Neugeborenen, die Isolierung von zwei Mitgliedern der BMP-Familie,
bezeichnet als Knorpel abgeleitete morphogenetische Proteine-1 und
-2 (CDMP-1, CDMP-2). Storm et al. (1994) in Nature 368, 639–43 und
Chang et al. (1994) in J. Biol. Chem. 269, 28227–34 etablierten unabhängig, dass
CDMP-1 nahe an dem Brachypodismus-Locus auf Chromosom 2 bei Mäusen kartiert
werden konnte und an dem Brachypodismus-Phänotyp beteiligt sein kann.
Die Expressionsmuster von CDMP's
legen auch eine wichtige Rolle für
diese Gene in der Gelenk-Morphogenese nahe. WO98/59035 offenbart
auch ein Verfahren zum Erhalt eines knorpelartigen Phänotyps bei
Chondrozyten in vitro, umfassend das Kultivieren der Chondrozyten
in serumfreiem Medium, enthaltend ein CDMP und/oder BMP.
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Die
Tabelle unten, die die TGF-β-Superfamilienmitglieder
zusammenfasst, folgt (Reddi AH, Nature Biotechnol. 1998, 16:247–52).
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The
BMP-Familie bei Säugern
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Andere
Familien von Wachstumsfaktoren spielen offensichtlich eine Rolle
bei der Knorpelbildung/Differenzierung. Unter diesen sind die Fibroblasten-Wachstumsfaktoren
(FGFs) eine Familie von Polypeptid-Wachstumsfaktoren, die in einer
Vielzahl von Aktivitäten
involviert sind. Einer ihrer Rezeptoren, FGF-Rezeptor 3 (FGFR-3)
(Keegan K. et al., 1991 Proc. Nat. Acad. Sci. 88: 1095–99) spielt
bekanntlich eine Schlüsselrolle
bei der Chondrogenese. Punktmutationen im fgfr3-Gen, die zu einem
Liganden-unabhängigen
konstitutiv aktiven Protein führen
(was bedeutet, dass die FGF-Signalbildung
auch in Abwesenheit des Liganden immer aktiv ist) führen zu
Skelett-Abnormalitäten,
wie einer Achondroplasie und einer thanatophore Dysplasie.
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Wie
bereits oben ausgeführt,
hat die autologe Chondrozyten-Transplantation
("ACT"), obwohl sie zu einer
breit akzeptierten Technik zur Reparatur von Gelenkoberflächen-Defekten ("JSD") führt, immer
noch etliche Nachteile. Im Detail impliziert dieses Verfahren eine
in-vitro-Expansion – in
Gegenwart von autologem Serum – von
autologen Chondrozyten, erhalten aus einem nicht betroffenen Bereich
der Gelenkoberfläche,
gefolgt von einer Implantation der Chondrozyten-Suspension unter
einem Periostlappen, vernäht,
um den Gelenkoberflächen-Defekt
zu versiegeln. Eine Zellexpansion ist notwendig, um aus einer kleinen
Knorpel-Biopsie eine
Anzahl von Zellen zu erhalten, die für die Reparatur des Knorpeldefekts
ausreicht. Eine Expansion in einem Monolayer führt zu einem Verlust der phänotypischen Eigenschaften
bei Chondrozyten (Benya und Shaffer, 1982, Cell 30:215–24). Bis
jetzt ist jedoch nicht bekannt, wie weit es möglich ist, die Chondrozyten
zu expandieren, ohne ihre phänotypische
Stabilität
negativ zu beeinflussen und dadurch ihre Fähigkeit zur Bildung von stabilem
hyalinem Knorpel in vivo, der gegenüber einer vaskulären Invasion
sowie einer endochondralen Knochenbildung resistent ist. Andere
Faktoren, die die Fähigkeit
von Chondrozyten zur Bildung von Knorpel in vivo beeinflussen können, sind
die Kulturbedingungen und etliche Faktoren, abhängig vom Donor, wie z.B. Alter
und vorher existierenden Gelenk- oder systemischen Erkrankungen.
Nach dem Abschluss der Zellexpansion besteht die Chondrozyten-Population
aus einigen Zellen, die ihre phänotypische
Stabilität
erhalten konnten und anderen, die noch proliferieren können, jedoch
nicht mehr zur Knorpelreparatur beitragen können. Um eine konsistente Zellsuspension
für die
ACT zu erhalten, ist es wünschenswert
zu bestimmen, was die aktuelle Fähigkeit
der Zellen zur Bildung von Knorpel in vivo ist und, falls nötig, stabile
Chondrozyten innerhalb der expandierten Zellpopulation zu selektieren.
Die Wichtigkeit dieses Punkts wird durch die große Variabilität in der Qualität der Reparaturgewebe
unterstrichen, die in großen
Reihen erhalten werden. (Peterson et al. Clin Orthop [374], 212–234, 2000),
bestehend aus einem Bereich, der sich von Hyalin-ähnlichem
Knorpel bis zu Faserknorpel bis zu keinem Zeichen einer Reparatur
erstreckt.
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Chondrozyten
sind die einzigen normalen Skelettzellen, von denen bekannt ist,
dass sie anchor-unabhängig
in Agarosekulturen wachsen (Benya und Shaffer, 1982, Cell 30:215–224). Dieses
Kultursystem ermöglicht
eine Gewinnung einiger der phänotypischen
Zeichen, die durch die Expansion in einem Monolayer verloren gehen
(Benya und Shaffer, 1982, Cell 30:215–224). Die Expression von Typ-2-Collagen
und die Fähigkeit zum
Wachstum und zur Rettung phänotypischer
Zeichen in Agarosekultur sind gute Assays, um die Chondrozyten- Differenzierung bzw.
ihr Potenzial zur Differenzierung zu bewerten. Sie messen jedoch
nicht die Fähigkeit
der Chondrozyten zur in vivo Bildung von Knorpel.
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Bradham
et al., 1998, Clinical Orthopaedics and Related Research 352:239–249, offenbaren
einen in-vivo-Knorpel-Assay unter Verwendung von Zellen, die in
einer Matrix suspendiert sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
oben erklärten
Punkte zeigen deutlich, dass seit langem ein Bedarf an einem Assay
zur Messung der Fähigkeit
von expandierten Chondrozyten zur Bildung von stabilen Knorpel in
vivo nach einer in-vitro-Expansion besteht, unabhängig von
den Kulturbedingungen und Donor-bezogenen Faktoren.
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Unter
den Skelettzellen ist das anchor-unabhängige Wachstum für die Chondrozyten
und Chondrozyten-Vorläufer
einzigartig. Daher wird diese Eigenschaft nur benötigt, wenn
Chondrozytenähnliche
Zellen von Interesse sind. Es besteht auch ein Bedarf, molekulare
Marker zu identifizieren, die mit spezifischen Zelltypen assoziiert
sind, die dem praktizierenden Arzt in seiner Klinik ermöglichen
würden,
geeignete Implantate zu erzeugen und Knorpelgewebe mit den geeigneten
Zellen zu regenerieren und zu reparieren und eine Narbenbildung
im größtmöglichen
Ausmaß zu
verhindern. Diese Ziele und andere Zwecke werden durch die folgenden Aufgaben
der vorliegenden Erfindung erreicht.
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Eine
erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines in-vivo-Assays zur Identifikation von molekularen Markern,
verbunden mit der phänotypischen
Stabilität
einer bestimmten Zellpopulation. Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist die Definition eines Satzes molekularer Marker, die mit dem
Ausgang des vorstehenden in-vivo-Assays
verbunden sind unter Verwendung von frisch isolierten Chondrozyten
und daher der Fähigkeit
zur Bildung von stabilem Knorpel in vivo. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung ist die Verwendung dieser positiven und negativer Marker
der Chonärozyten-Stabilität als ein
Werkzeug, um die in-vitro-Zellexpansion Passage für Passage
zu überwachen
und allgemeiner das Herstellungsverfahren der Chondrozyten-Expansion. Dieses
Mittel wird geeignet sein, um die Chondrozyten-Expansionstechnologien
der nächsten
Generation zu optimieren und vorherzusagen, wann eine Zellexpansion
beendet werden muss, um Chondrozyten zu gewinnen, die bereits ihre
phänotypische
Stabilität
verloren haben, nur nach Bedarf, und insbesondere um eine Qualitätskontrolle
für Chondrozyten
bereitzustellen, die für
ACT verwendet werden sollen, für
eine Lot-Freigabezustimmung. Dies wird dazu führen, dass die Chondrozyten-Suspensionen
für ACT
verlässlicher
und konsistenter sind. Eine weitere Aufgabe dieser Erfindung ist
die Verwendung der FACS (Fluoreszenz aktivierte Zellsortierung)-Analyse
und allgemein einer Zellsortierung unter Verwendung positiver und negativer
Marker, um aus einer Chondrozyten-Population nur diejenigen Zellen
zu selektieren, die ihre phänotypische
Stabilität
erhalten.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Satz von 6 Bildern, die die histologischen und histochemischen
Eigenschaften und die Expression von Collagen-Typ-2 von Implantaten
von dem in-vivo-Assay der Erfindung, verglichen mit menschlichem
artikulärem
Knorpel von Erwachsenen zeigen.
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2 sind
zwei Grafiken (A, B), die das hydrodynamische Profil von sulfatierten
Proteoglykanen bei Implantaten (A) von dem in-vivo-Assay der vorliegenden
Erfindung und in menschlichem artikulärem Knorpel (B) von Erwachsenen
zeigen.
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3 ist
ein Satz von vier Bildern, die eine in-situ-Hybridisierung für human-spezifische Alu-Repeats (A),
Maus-spezifische L1-Repeats (B), eine Überlagerung von A und B (C)
und eine Toluidin-blau-Färbung (D) eines
Implantats von dem in-vivo-Assay
der Erfindung darstellen.
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4 ist
ein Satz von Bildern, die das molekulare Profil (durch RT-PCR) von
artikulären
Chondrozyten während
einer in-vitro-Expansion und die respektive Histologie nach 2 und
4 Populationsverdoppelungen zeigen.
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5 ist
ein Satz von Bildern, die das molekulare Profil von artikulären Chondrozyten
von Donoren unterschiedlicher Altersstufen während einer in-vitro-Expansion zeigen.
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6 ist
ein Satz von Bildern (B), die die Ergebnisse einer RT-PCR-Analyse
für verschiedene
molekulare Marker in artikulären
Chondrozyten während
der Passagen zeigen, und durch Passagen geführte Chondrozyten, die dem
Agarose-Assay ausgesetzt wurden. Die Figur zeigt auch ein Bild von
Chondrozyten, kultiviert in niedrigschmelzender Agarose (A).
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7 ist
ein Bild, das eine RT-PCR-Analyse für Fgfr3 und Alk1 zeigt, durchgeführt in demselben
Rohr für
Chondrozyten während
einer in-vitro-Passage.
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8 ist
ein Satz von zwei Bildern, die Implantate zeigen, die durch Injektion
von Chondrozyten erhalten wurden, die vorher mit oder ohne CDMP1
behandelt wurden.
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9 ist
ein Satz von vier Grafiken, erhalten durch flusszvtometrische Analyse,
(a) nicht markiert, (b) markiert mit Kaninchen-humanem FGFR3-Antikörper, (c)
markiert mit Maus-antimenschlichem Collagen-Typ-2-Antikörper und (d) beiden Antikörpern.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Bezeichnungen,
die in dieser Offenbarung verwendet werden, sind wie folgt definiert:
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Chondrozyten-Stabilität
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Die
Fähigkeit
einer Zellsuspension (entweder von einem Knorpelgewebe oder von
irgendeinem anderen Gewebe erhalten, das Zellen mit chondrogenem
Potenzial enthält),
um bei Injektion in einen nicht-menschlichen Säuger (in vivo), wie z.B. immundefiziente
Mäuse (in
einem Zeitrahmen von 3 Wochen) ein Knorpelimplantat ohne Zeichen
einer vaskulären
Invasion oder einer endochondralen Knochenbildung zu erzeugen.
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Chondrogen
-
Die
Fähigkeit,
das Knorpelwachstum zu unterstützen
oder zu stimulieren, wie angewandt auf Zellen, wie z.B. Chondrozyten
oder auf Zellen, die sich in Chondrozyten differenzieren. Die Bezeichnung
betrifft auch bestimmte Wachstumsfaktoren, wie z.B. TGF-β, die die
Knorpel-Differenzierung unterstützen.
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Co-Expression und Co-Nachweisbarkeit
-
Unter
Co-Expression wird im Kontext der vorliegenden Erfindung verstanden,
dass ein zweiter Faktor oder Marker exprimiert wird oder nachweisbar
ist, wann immer ein erster Faktor oder Marker exprimiert wird oder
nachweisbar ist. Zum Beispiel, wann immer BMP-2 oder FGFR-3 (positive
Marker) oder ALK-1 oder Collagen-Typ-X (negative Marker) exprimiert
werden und nachweisbar sind. Als solches ist der Marker mit den
vorher erwähnten
positiven und negativen Markern co-nachwelsbar. Ein solcher co-exprimierter
oder co-nachweisbarer
Faktor oder Marker kann ein erkennbarer Zelloberflächenmarker
sein, nachweisbar über
polyklonale oder monoklonale Antikörper und/oder spezifische Liganden.
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Bindegewebe
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Wie
hier verwendet jede Zahl von Strukturgeweben im Körper eines
Säugers,
einschließlich
Knochen, Knorpel, Ligamenten, Sehnen, Meniskus, Dermis, Hyperdermis,
Muskel, Fett, Gewebe, Gelenkkapsel.
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Differenzierung
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Ein
biologischer Prozess, durch den primitive, nicht spezialisierte
Zellen spezialisierte Funktion(en) annehmen. Terminale Differenzierung
stellt eine hoch spezialisierte Zelle mit einzigartigen funktionellen,
genetischen und phänotypischen
Eigenschaften bereit.
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Markerprotein
-
Ein
Polypeptid, das eine Zelle (oder einen Satz von Zellen) von einer
anderen Zelle (oder einen Satz von Zellen) in einer Population von
Zellen unterscheidet und mit einer bestimmten biologischen Funktion
assoziiert ist. Das Oberflächenantigen
CD3 wird z.B. auf der Oberfläche
von T-Lymphozyten, jedoch nicht auf anderen Typen von Lymphozyten
(z.B. B. oder Null-Lymphozyten)
exprimiert oder ist dort nachweisbar und dient als Markerprotein
für diese
Untergruppe von Lymphozyten. Wenn das Markerprotein ein Zelloberflächenantigen
ist, wie z.B. ein Hormonrezeptor, können Antikörper, die das Markerprotein
binden, in Zellsortierungsverfahren verwendet werden, um z.B. eine
Population von Zellen zu produzieren, in der Zellen angereichert
sind, die das Markerprotein exprimieren.
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Alternativ
können
intrazelluläre
Proteine als Markerproteine verwendet werden. Fluoreszierende oder lumineszierende
Proteine, wie z.B. grün
fluoreszierendes Protein (GFP) und Äquorin (GFP von Aequoria victoria)
(Tanahashi et al (1990), Gene 96:249–255) können z.B. als Markerprotein
verwendet werden und können die
Zellsortierung erleichtern, z.B. durch FACS. Es können auch
Enzyme verwendet werden, unter der Voraussetzung, dass die Aktivität des Enzyms
nachgewiesen werden kann. β-Galactosidase
ist z.B. gut zur Verwendung als Markerprotein geeignet; dieses Enzym
kann durch Einführung
eines Substrats (von Substraten) in die Zelle nachgewiesen werden,
das ein fluoreszierendes Produkt (Produkte) bei Spaltung durch das
Enzym freisetzt (erhältlich
z.B. von Molecular Probes). Ein anderes geeignetes Enzym ist Catechol-2,3-dioxygenase,
das von xylE von Pseudomonas putida kodiert wird (Domen et al (1986),
Anal Biochem 155:379–384).
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Operabel gebunden
-
Die
Verbindung einer Kodierungssequenz und (einer) regulatorischen Sequenz
(Sequenzen) (z.B. einem Promotor) auf derartige Weise, dass eine
Genexpression möglich
wird, wenn die geeigneten Moleküle (z.B.
transkriptionale Aktivatorproteine) an die regulatorische Sequenz
(Sequenzen) gebunden sind.
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Osteogen
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Die
Fähigkeit,
die Produktion von Knochen zu unterstützen oder zu erzeugen. Die
Bezeichnung kann aus Osteoblasten angewendet werden, die die Fähigkeit
zur Unterstützung
des Knochenwachstums aufweisen oder auf Zellen, die selbst in der
Lage sind, sich in Osteoblasten zu differenzieren. Die Bezeichnung
würde auch
auf Wachstumsfaktoren angewandt werden, die die Fähigkeit
zur Unterstützung
des Knochenwachstums aufweisen.
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Phänotypische Stabilität
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Erhalt
der Fähigkeit
von jeder Zelle, in vivo die Struktur eines spezifischen Gewebes
zu organisieren oder wieder zu organisieren, entweder des ursprünglichen
Gewebes, aus dem die Zellen entnommen wurden oder eines anderen
Gewebes, das die Zellen unter spezifischen Bedingungen gezwungen
werden, zu bilden.
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Promotor
-
Eine
Nukleotidsequenz, die genügt,
um eine Transkription einer Kodierungssequenz zu dirigieren. Eingeschlossen
innerhalb der Erfindung sind diejenigen Promotoren, die durch externe
Signale oder Mittel induzierbar sind; solche Elemente können in
den 5'- oder 3'-nicht-translatierten
Bereichen (UTR) des nativen Gens lokalisiert sein. Ein "FGFR-3-Promotor" ist jede Sequenz,
enthalten innerhalb der UTR des endogenen FGFR-3-Gens, die ausreicht,
um die Transkription von FGFR-3 in FGFR-3-positiven Zellen, wie
stabilen Chondrozyten, zu dirigieren. Eine 3-kb-Sequenz, die direkt
zu der FGFR-3-Transkriptions-Startstelle benachbart lokalisiert
ist, ist z.B. ausreichend, um die FGFR-3-Genexpression zu dirigieren.
Es wird anerkannt, dass in genetischen Konstrukten, die einen FGFR-3-Promotor
enthalten (z.B. denjenigen Konstrukten, die auch ein Reportergen
enthalten oder ein Gen, kodierend ein Markerprotein), geringe Abweichungen
(z.B. Deletionen, Punktmutationen und ähnliches) in der Sequenz des
FGFR-3-Promotors durchgeführt
werden können,
ohne seine Fähigkeit
in den phänotypisch
stabilen Chondrozyten und nicht in anderen Chondrozyten aktiv zu
sein, nachteilig zu beeinflussen. Daher sind FGFR-3-Promotoren,
die solche geringfügigen
Variationen aufweisen, ohne die Spezifität des Promotors nachteilig
zu beeinflussen, von der Bezeichnung "FGFR-3-Promotor" umfasst. Zusätzlich können multiple Kopien des FGFR-3-Promotors,
die in Tandem angeordnet sind, verwendet werden, um die Genexpression
zu dirigieren.
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Reportergen
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Jedes
Gen, für
das eine Expression überwacht
werden kann. Allgemein verwendete Reportergene beinhalten, z.B.
Gene, die die Chloramphenicol-Acetyltransferase, die alkalische
Phosphatase, die Luciferase und grün fluoreszierendes Protein
kodieren.
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Stabiler Knorpel
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Knorpel,
der sich nicht schließlich
in Knochen umwandelt, d.h. Knorpel, der frei ist von irgendwelchen Zeichen
einer Vaskularisierung. Insbesondere ist der stabile Knorpel gemäß der vorliegenden
Erfindung ein humaner erwachsener oder reifer artikulärer Knorpel,
kann jedoch auch Knorpel von erwachsenen Tieren oder reifen Knorpel
beinhalten. Im Gegensatz zu dem stabilen Knorpel wird transienter
Knorpel am Ende Knochengewebe werden. Im Kontext der vorliegenden
Erfindung wird Knorpel als stabil betrachtet, wenn nach z.B. sieben
Wochen alle Zeichen einer Knochenbildung abwesend sind.
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Stammzelle
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Pluripotente
Vorläuferzelle
mit der Fähigkeit,
sich selbst zu erneuern und eine Vielzahl von differenzierten Zelltypen
zu erzeugen. Echte Stammzellen können
sich unbegrenzt teilen. Unter embryogenen Stammzellen werden die
pluripotenten Zellen mit normalem Karyotyp verstanden, abgeleitet
von einem Blastozyst.
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Einige
der folgenden Ausführungsformen
und Beispiele sind nur zu Referenzzwecken enthalten und fallen nicht
unter den Umfang der Ansprüche.
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Detaillierte Beschreibung
der Ausführungsformen
und Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Möglichkeit, die Fähigkeit
isolierter Chondrozyten, in vivo Knorpel zu erzeugen, unter Verwendung
eines Nackt-Maus-Modells zu messen und verifizierbar sicherzustellen.
Zunächst
ist diese Fähigkeit
mit einem Satz molekularer Marker verbunden. Zweitens ist die Gegenwart der
molekularen Marker mit dem Ausgang einer Gelenkoberflächen-Defekten
("JSD")-Reparatur in gut
standardisierten Tiermodellen von JSD assoziiert. Drittens können die
Membran-assoziierten molekularen Marker verwendet werden, und aus
einer expandierten Chondrozyten-Population
nur diejenigen Zellen zu selektieren, die, während sie ihre phänotypische
Stabilität
beibehalten, in der Lage sein werden, JSD optimal zu reparieren. Der
Satz molekularer Marker (sowohl Membran-assoziiert als auch Nicht-Membran-assoziiert) kann
als endgültige
Qualitätskontrolle
für die
für ACT
oder die Reparatur von knorpelartigen Strukturen zu verwendende Zellsuspension
verwendet werden, und stellt so ein verlässliches und konsistentes Endprodukt
bereit.
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Eine
erste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht aus in-vivo-Assays, die die Kapazität isolierter
Zellen zur in-vivo-Reproduktion eines bestimmten Gewebes mit all
seinen zellulären
und extrazellulären
Bestandteilen, d.h. all seinen spezifischen Eigenschaften misst.
Dieser Assay, entworfen, um die Chondrozyten-Stabilität zu messen,
jedoch ausdehnbar auf jede Zellpopulation, die sich in einem bestimmten
Differenzierungsweg befindet, besteht aus einem in-vivo-Assay zur
Messung von anchor-unabhängigem
Wachstum und einer phänotypischen
Stabilität
einer bestimmten Zellpopulation, umfassend eine subkutane oder intramuskuläre Injektion
in einen nicht-menschlichen Säuger,
einer Zellsuspension von artikulären
Chondrozyten in einer iso-osmotischen Flüssigkeit, wobei dieselbe Suspension
artikuläre
Chondrozyten in einer Menge umfasst, äquivalent zu mindestens 1 × 106 (vorzugsweise 2 × 106 bis
20 × 106) Chondrozyten, wie an immundeffiziente
Mäuse verabreicht.
In dem Fall, dass der Säuger
eine Maus ist, besteht der in-vivo-Assay aus der Injektion einer
Einzelzellsuspension intramuskulär
an immundefiziente Nacktmäuse.
Nach einer bestimmten Zeitspanne, mindestens 3 Wochen, wird die
Maus geopfert, seziert und das Implantat, falls erhalten, gewogen, fixiert
und histologisch beurteilt. Der in-vivo-Assay der Erfindung ist
hoch spezifisch, da ungefähr
5 × 106 frisch isolierte artikuläre Chondrozyten,
injiziert in einem Volumen von 50 bis 100 μl jeder iso-osmotischen Flüssigkeit,
wie z.B. phosphatgepufferter Salzlösung (PBS) oder HBSS ausreichen,
um nach 3 Wochen ein Implantat von reifem Knorpel zu erhalten. Dieselbe
Zahl expandierter Periostzellen ergeben ein fibröses Gewebe, das histologisch
einem Periostgewebe ähnelt.
Junge, Periost-abgeleitete Zellen (PDCs), d.h. PDCs von Individuen, die
jünger
sind als 20 und vorzugsweise jünger
als 16, kultiviert und expandiert unter geeigneten Bedingungen, ergaben
jedoch stabile Knorpelimplantate. Demgegenüber führte die Injektion von Zellinien,
von denen bekannt ist, dass sie ein in-vitro-osteochondrogenes Potenzial
aufweisen – nämlich ATDC5-,
CFK2-, RCJ- und C5.18-Zellen nicht zu einem gewinnbaren Implantat.
Es ist wichtig, dass seriell durch Passagen geführte (P4 und P5) artikuläre Chondrozyten,
während
sie ihr anchor-unabhängiges
Wachstum und die Rettung der Expression von Typ-2-Collagen in Agarosekultur
(gemäß dem Verfahren
von Benya et al. (1982) Cell (1):215–24) erhielten, nicht zu einem
Implantat führten.
Diese Feststellung ist von besonderer Wichtigkeit, da sie demonstriert,
dass der Agarose-Assay, der bis jetzt als stringenter Assay für die phänotypische
Stabilität
expandierter Chondrozyten angesehen wurde (Brittberg et al. N Engl
J Med., 6. Okt. 1994; 331(14):889–95), nicht genügt, um die
Fähigkeit
zur in-vivo-Bildung
von Knorpel vorherzusagen. Daher ist dieser wohlbekannte Agarose-Assay
nicht in der Lage, als Qualitätskontrollverfahren
zur Bestimmung zu funktionieren, ob sich der Knorpel in einem geeigneten
Zustand für
eine Implantation befindet. Deutlich epiphyseale Chondrozyten (die
in einer normalen embryonischen Umgebung eine endochondrale Verknöcherung
durchlaufen und durch Knochen ersetzt werden sollen) ergeben ein
knorpelähnliches
Implantat, worin vaskuläre
Invasion, Chondrozyten-Hypertrophie und Knochenbildung stattfinden.
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Eine
zweite Ausführungsform
der Erfindung ist die Verwendung bestimmter spezifischer Bedingungen des
in-vivo-Assays der ersten Ausführungsform
zur Überprüfung der
Möglichkeit,
dass ein bestimmtes Verfahren oder eine Behandlung, die auf eine
bestimmte Zellproliferation angewendet werden, involviert in einem
bestimmten Differenzierungsweg, das anchor-unabhängige Wachstum wie auch die
phänotypische
Stabilität
negativ beeinflussen können.
Während
eine enzymatische Freisetzung der Zellen durch enzymatische Behandlung
z.B. ein solches Risiko nicht induziert, kompromitiert demgegenüber eine
extensive Zellexpansion (nach 2 bis 3 Passagen) die Fähigkeit
von Chondrozyten zum Erhalt eines knorpeligen Implantats in dem
in-vivo-Assay. Andererseits überprüft der in-vivo-Assay
auch, ob eine bestimmte Behandlung, wie z.B. Zugabe von Wachstumsfaktoren/Reagenzien
oder ein Verfahren, wie z.B. eine physikalische Stimulation, die
phänotypische
Stabilität
von Zellpopulationen verstärkt.
Die Behandlung der Zellsuspension für 30 Minuten mit CDMP-1 (100
ng/ml; Lagerlösung
in 45 % Acetonitril, 0,1 % Trifluoressigsäure) direkt vor der Injektion,
gefolgt von einem zweifachen Waschen in PBS, führte z.B. zu einem dreifachen
Anstieg des Feuchtgewichts des gewonnenen Implantats im Vergleich
zu Kontrollinjektionen und einem zweifachen Anstieg der Zellzahlen.
Eine solche Erhöhung
kann eine dramatische Reduktion der für die JSD-Reparatur benötigten Expansion
(in einigen Fällen und
endgültig
kann eine in-vitro-Expansion gar nicht mehr benötigt werden) ermöglichen
und dementsprechend eine korrespondierende Reduktion des Risikos,
dass Chondrozyten phänotypisch
instabil werden.
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Eine
dritte Ausführungsform
der Erfindung ist die Verwendung des in-vivo-Assays der ersten Ausführungsform
zur Vorhersage des Ausgangs einer autologen Zelltransplantation
("ACT") unter Verwendung
einer bestimmten Zellpopulation, involviert in einem bestimmten
Differenzierungsweg (z.B. expandierte Chondrozyten) als Mittel zur
Vorhersage der phänotypischen
Stabilität
(z.B. Chondrozyten-Stabilität).
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Dieses
kann entweder unter Verwendung wohl standardisierter Tiermodelle
für die
ACT oder unter Verwendung eines ex-vivo-Systems bewertet werden. Dieses ex-vivo-System
besteht daraus, dass artikulärer Knorpel;
mit oder ohne darunterliegenden Knochen, in Kultur platziert wird
(flüssig,
fest oder halbfest), ein Knorpeldefekt erzeugt wird, mit oder ohne
eine natürliche
oder synthetische Membran zur Abdeckung der Läsion und Anwendung einer Zellpopulation,
entweder in Suspension oder ausgesät in einen Träger, mit
oder ohne Wachstumsfaktoren, unterhalb der Membran, um in vitro
die Ereignisse nachzuahmen, die in vivo während einer JSD-Reparatur stattfinden.
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Eine
vierte Ausführungsform
der Erfindung ist die Verwendung des in-vivo-Assays der ersten Ausführungsform
zur Identifikation von molekularen Markern, die mit der phänotypischen
Stabilität
einer bestimmten Zellpopulation, involviert in einem bestimmten
Differenzierungsweg, verbunden sind, z.B. Chondrozyten. Diese molekularen
Marker können
durch semi-quantitative RT-PCR, durch Northern-Hybridisierung (wie
in Beispiel 4 unten erklärt),
durch Erzeugung von Subtraktions-Bibliotheken aus einer Zellpopulation,
die in dem in-vivo-Assay erfolgreich sind, gepaart mit ähnlichen
Zellpopulationen, die nicht erfolgreich sind (z.B. seriell durch Passagen
geführten
Chondrozyten), durch Differenzial-Display oder subtraktive Hybridisierungsansätze oder durch
DNA-Arrays oder DNA-Chips identifiziert werden. Solche DNA-Chips können alle
bekannten involvierten Gene und/oder nicht-involvierten Gene mit Chondrozyten-Stabilität enthalten.
ESTs (exprimierte Sequenz-tags) können verwendet werden, um Informationen über vorher
unbekannte Gene zu identifizieren und bereitzustellen. Ein Satz
solcher Gene kann identifiziert werden, indem der Ausgang von Zellpopulationen
verglichen wird, die guten Knorpel bilden und vorzugsweise stabilen
Knorpel mit dem Ausgangs von Zellpopulationen, die dies nicht tun.
Eine dritte Population, verwendet in dem Vergleichstest, kann eine
Chrondrozyten-Population umfassen, die Knorpel in vitro bildet,
solange ein Trigger vorliegt (z.B. TGF-β1), die diese Fähigkeit
jedoch verliert, sobald der Trigger aus dem Kulturmedium entfernt
wird und die kein gewinnbares Knorpelimplantat in vivo bilden kann.
Ein Satz positiver und negativer Marker für die phänotypische Chondrozyten-Stabilität, bestehend
aus mindestens 2 und vorzugsweise mindestens 20 Markern, wird benötigt, um
die Chondrozyten-Qualität effizient
und unzweifelhaft zu überwachen.
Vorzugsweise ist der Ausgang mit dem Verhältnis von Markern oder deren
Grenzwerten verbunden (wobei Unterschiede in der Expression und
eine mögliche
graduelle Aufregulierung oder Abregulierung von Markers mit in die
Betrachtung einbezogen werden). Vorzugsweise ist der vorhergesagte
Wert des Satzes von Markern weiter durch die Analyse der Wirkung
von unabhängigen
Variablen (Altern, Geschlecht, Hintergrund, Co-Morbiditäten) auf den endgültigen Ausgang
des ACT-Verfahrens erhöht.
Dies kann durchgeführt
werden, indem in einer Datenbank alle Daten des individuellen Patienten
zusammen mit der Expression der molekularen Marker gespeichert werden,
mit einer Bewertung, die den Ausgang des Verfahrens beschreibt (basierend
auf Schmerz, Funktion des Gelenks, Steifheit des Reparaturgewebes
durch Indentometrie und eventuell histologische und molekulare Analyse
der Biopsie des Reparaturgewebes). Der Einfluss unabhängiger Variablen
auf den vorhergesagten Wert unseres Satzes von Markern wird durch
eine statistische Analyse der Daten bestimmt.
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DNA-Chips
(oder Genosensoren) sind Miniaturarrays von an Oberflächen angebundener
(c)DNA-Sonden (typischerweise Oligonukleotiden, jedoch auch längere DNA-Sonden),
an die eine Nukleinsäureprobe
(die "Ziel"-Sequenz) hybridisiert
wird. Im Kontext der vorliegenden Erfindung können DNA-Chips als diagnostische Mittel
verwendet werden, um schnell einen Schluss im Hinblick auf die phänotypische
Chondrozyten-Stabilität ziehen
zu können.
Das Ziel ist die Produktion von digitalen Hybridisierungs-Fingerabdrücken, die
durch einen Computer interpretiert werden können und für die Verhältnisse von "positiven" und "negativen" Markern erzeugt
werden können.
Genosensoren können
hunderte bis tausende (z.B. 12.000) DNA-Sonden beherbergen, die
für eine
DNA-Markeranalyse
mit hohem Durchsatz und ein Profiling von Messenger-RNA geeignet
sind (Differenzialdisplay auf einem Chip). Alternativ können kleinere
Sätze von
Sonden, dupliziert in Unterarrays über den Chip, verwendet werden,
um mehrere Proben parallel zu untersuchen. Oligonukleotide werden
entweder in situ auf der Trägeroberfläche des
DNA-Chips (in situ
Anbindungsstrategie) synthetisiert oder alternativ werden präsynthetisierte
Oligonukleotide auf jede Stelle im Array angebunden (Postsynthese-Anbindungsstrategie).
Das Phosphoramidit-Verfahren der Festphasen-Chemiesynthese wird
verwendet, um die Oligonukleotide in beiden Fällen zu erzeugen (Matteuci
und Caruthers (1981), J Am Chem Soc 103:3185–91). Es ist einfach, die Postsynthese-Anbindungsstrategie
zu implementieren, wobei kommerziell erhältliche Ausrüstungen
und Materialien verwendet werden (Beattie, In Caetano-Anolles, Gresshoff
(Herausgeber), DNA Markers, Protocols, applications and overviews,
Wiley-VCH, New York, Seiten 213–224).
Weiter fortgeschrittene Optionen sind für die Herstellung von Arrays
mit einer höheren
Dichte erhältlich
(Microfab technologies Inc.: Eggers et al. (1994), BioTechniques
17:516–525;
Accelerator Technology Corp.: McIntyre (1996), IBC Conference on Biochip
Array Technologies, Marina del Rey, CA; Mirzabekov group: Yershov
et al (1996), Proc Natl Acad Sci USA 93:4913–4918; Khrapko et al (1991),
FEBS lett 256: 118–122;
Mirzabekov (1994), Trends Biotechnol 12: 27–32).
-
Trägeroberflächen umfassen
Glas, wie z.B. Mikroskopieträger
und Mikrokanalglas (Tonucci et al (1992), Science 258: 783–785) oder
poröses
Silizium (Lehmann (1993), J Electrochem Soc 140: 2836–2843) für die Verwendung
in einem Durchfluss-Genosensor
(Beatti et al. (1995), Clin Chem 41: 700–706). Bei dem letzteren tritt
die Hybridisierung in dreidimensionalen Volumina auf, und stellt
einen ungefähr
hundertfach größeren Oberflächenbereich
pro Einheits-Querschnittsbereich bereit, verglichen mit zweidimensionalen
flachen Oberflächendesigns
und erhöht
dadurch deutlich die Bindungskapazität pro Hybridisierungszelle
und stellt eine verbesserte Detektions-Sensitivität bereit usw. (Doktycz und
Beattie (1996), in: Beugelsdiik A (Herausgeber), Automated Technologies
für Genome
Characterization. John Wiley & Sons,
New York; Beattie (1996), In: Sayler GS (Herausgeber), Biotechnology
in the Sustainable Environment. Plenum Publishing Corp, New York; Beattie
et al (1996), In: Schlegel J (Herausgeber); Pharmacogenetics: Bridging
the Gap between Basic Science and Clinical Application, IBC Biomedical
Library, Southborough, MA. Oligonukleotidsonden werden kovalent
z.B. an Siliziumdioxid-Oberflächen
gebunden, indem die Verfahren von Lamture et al (1994), Nucleic Acid
Res22: 2121–2125;
Beattie et al (1995), Clin Chem 41:700–706, Mol Biotechnol 4: 213–225; Doktycz
und Beattie (1996), In: Beugelsdiik A (Herausgeber), Automated Technologies
for Genome Characterization. John Wiley & Sons, New York; Beattie (1996),
In: Sayler GS (Herausgeber), Biotechnology in the Sustainable Environment.
Plenum Publishing Corp. New York; oder Beattie et al (1996), In:
Schlegel J (Herausgeber), Pharmacogenetics: Bridging the Gap between
Basic Science and Clinical Application. IBC Biomedical Library,
Southborough, MA angewendet werden. Protokolle für die Anbindung an Glasoberflächen unter
Verwendung von 3'-Propanolamin-Oligonukleotiden
(Genosys Biotechnologies, The Woodlands, TX) und auf Mikroskopieträger sind
von Beattie (Caetano-Anolles, Gresshoff (Herausgeber), DNA Markers.
Protocols, applications and overviews, Wiley-VCH, New York, Seiten
213–224)
und Beattie et al (1995), Mol Biotechnol 4: 213–225 erhältlich. Ein Roboter-Fluid-Dispensionssystem
ist kommerziell erhältlich
(z.B. Hamilton Microlab 2200 system, ausgerüstet mit 21G-Nadeln und 50 μl Spritzen),
und ist in der Lage, durch Roboter Tröpfchen mit 1 mm Zentrum-zu-Zentrum-Beabstandung abzugeben,
die so klein wie 10 nl sind und zwar auf Glasträger (Beattie et al (1995),
Clin Chem 41: 700–706,
Mol Biotechnol 4: 213–225).
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Genosensoren
und Diagnostika gemäß der vorliegenden
Erfindung können
verwendet werden, um den Zustand von Zellen und Zellkulturen zu
diagnostizieren, können
jedoch auch in situ zur Bestimmung der Vitalität von menschlichem oder tierischem
Knorpel verwendet werden.
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Eine
fünfte
Ausführungsform
der Erfindung ist die Identifizierung eines Satzes molekularer Marker, verbunden
mit dem Ausgang des in-vivo-Assays der ersten Ausführungsform,
unter Verwendung von frisch isolierten oder seriell durch Passagen
geführten
Zellen von einer bestimmten Zellpopulation, involviert in einem bestimmten
Differenzierungsweg, z.B. Chondrozyten und daher verbunden mit der
phänotypischen
(z.B. Chondrozyten) Stabilität.
Frisch isolierte menschliche Chondrozyten wurden z.B. für eine RNA-Reinigung verwendet
und in vitro kultiviert. Während
der Passagen wurde ein Aliquot von Zellen für eine RNA-Reinigung verwendet,
zwei Aliquots von 5 × 106
Zellen wurden in den in-vivo-Assay
injiziert und der Rest wieder ausplattiert. Die RNAs wurden durch
eine semi-quantitative RT-PCR auf die Expression von Genen überprüft, von
denen bekannt ist, dass sie eine Rolle in der Chondrogenese und
dem Erhalt des Knorpels spielen.
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In
der PCR-Analyse waren auch Gene enthalten, isoliert aus einer Subtraktions-DNA-Population,
erhalten durch einen subtraktiven Hybridisierungsansatz: cDNA von
Schweine-PO-Chondrozyten
(stabil in dem in-vivo-Assay) wurden gegen cDNA von P1-Chondrozyten
(die kein Implantat ergaben) in einer Zwei-Wege-substraktiven Hybridisierung
gepaart. Individuelle cDNAs von beiden Subtraktions-cDNA-Populationen (PO-P1
und P1-PO) wurden in einem PCR-Script Amp SK(+)-Vektor kloniert
und sequenziert, Die menschlichen Homologe, wenn bekannt, wurden
in die RT-PCR-Analyse eingeschlossen. Unbekannte cDNAs wurden im
Hinblick auf ihre differenzielle Expression durch Northern-Analyse überprüft.
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Die
Ergebnisse zeigen an, dass eine hohe Expression von BMP-2, FGFR-3
und Typ-II-Collagen positiv mit der Chondrozyten-Stabilität assoziiert
ist, während
eine Aktivinähnliche
Kinase (ALK)-1 und Collagen-Typ-X-Expression negativ assoziiert
sind. Die Abwesenheit eines negativen Markers kann als positiver Marker
interpretiert werden.
-
Andere
Marker, die mit FGFR-3 oder BMP-2 und ALK-1 jeweils coexprimiert
werden und die daher ihre Expression vorhersagen können für die Qualitätskontrolle
verwendet werden und fallen in den Umfang der vorliegenden Erfindung.
Die molekulare Marker-Expression kann auf dem mRNA-Niveau (z.B, über RT-PCR), auf dem Protein-Niveau
(z.B. über
spezifische Antikörper – polyklonal
oder monoklonal) – über spezifische
Liganden (z.B. FGF9 ist ein spezifischer Ligand von FGFR3) nachgewiesen
werden. Fluorchrom-markiertes FGF-9 könnte auch verwendet werden,
um FGFR-3 exprimierende Zellen über
FACS zu selektieren oder FGF-9-beschichtete magnetische Kügelchen
könnten
verwendet werden, um FGFR-3 exprimierende Zellen über ein magnetisches
Feld zu sortieren (Dynabeads).
-
Alternativ
kann der Nachweis der molekularen Marker (z.B. FGFR-3) indirekt über spezifische
Zielgene oder jede andere Komponente des FGFR-3-Stoffwechselwegs
geschehen, über
Reporterkonstrukte (indirektes Verfahren, basierend auf dem Nachweis
einer FGFR-3-Promotor-Aktivität
oder Promotoren, die spezifisch bei einer FGFR-3-Signalbildung aktiviert
werden, die die Expression eines heterologen Reportergens kontrollieren).
Polyklonale oder monoklonale Antikörper werden vorzugsweise gegen
die extrazelluläre
Domäne
des Rezeptors gezüchtet,
so dass die Antikörper
für eine
Zellsortierung, wie FACS verwendet werden können (siehe oben). Insbesondere
ist dies hydrophil und daher einfach zugänglich und spezifisch für FGFR-3. Mäuse, Kaninchen
oder andere geeignete Arten von IgM/IgG-Antikörpern der vorliegenden Erfindung
werden gegen ein Fragment von FGFR-3 gezüchtet, z.B. gegen die Region
zwischen der I- und II-Immunoglobulin-ähnlichen
Schleife der extrazellulären
Domäne
von FGFR-3. Ein Peptid, das für
die Anzüchtung
geeigneter Antikörper
geeignet ist, hat die folgende Aminosäuresequenz TGLVPSERVLVGPQRLQVLNASHEDSGAYSCRQRLTQRVL.
Die vollständige
Nukleotidsequenz des FGFR-3-Rezeptors ist öffentlich erhältlich (Genbank, Zugangsnummer
NM_000142). Antikörper,
die gegen andere solche Domänen
des FGFR-3-Rezeptors gezüchtet
werden, liegen im Umfang der vorliegenden Erfindung. Verfahren zur
Züchtung
solcher Antikörper
sind auf dem Gebiet wohlbekannt und z.B. beschrieben in Ausubel
et al (Herausgeber), Short Protocols in Molecular Biology, 4. Auflage,
John Wiley & Sons,
New York, und insbesondere den Einheiten 11.3, 11.4 und 11.5; in Paul
(Herausgeber), Fundamental Immunology, 4. Auflage, Lippincott-Raven
Publishers, New York, und ganz besonders spezifisch Kapitel 4, Seite
101 ef; de St. Groth und Scheidegger (1980), J Immunol Methods 35:1–21; French
et al (1986), Immunol Today 7:344–346; Langone und Vunakis (1986),
Methods in Enzymology, Band 121, Immunochemical Techniques. Part
I, Hybridoma technology and monoclonal antibodies. Orlando: Academic
Press; Hämmerling
et al (1981), Monoclonal antibodies and T-cell hybridomas. Perspectives and technical
advances. Amsterdam: Elsevier/North-Holland Biomedical Press; Yokoyama
(1995) In Coligan et al (Herausgeber), Current protocols in immunology,
Wiley & Sons,
New York, 2.5.1–2.2.17;
Kohler und Milstein (1975), Nature 256: 495–497. Ebenfalls ist eine Derivatisierung
monoklonaler Antikörper
von z.B. Phagen-Display-Bibliotheken
möglich
(Paul (Herausgeber), Fundamental immunology, 4. Auflage, Lippincott-Raven
Publishers, New York, und insbesondere Kapitel 4, Seite 101 ef;
de Bruin et al (1999), Nature Biotechnology 17(4): 397–399).
-
Eine
sechste Ausführungsform
der Erfindung ist die Verwendung von positiven und/oder negativen Markern
der phänotypischen
(z.B. Chondrozyten) Stabilität,
identifiziert in der fünften
Ausführungsform,
entweder einzeln oder in Kombination, als Mittel, um die Passage
durch Passage-Zellexpansion zu überwachen,
insbesondere vorherzusagen, wenn eine Zellexpansion beendet werden
muss und/oder Zellen, nur wenn nötig, zu
gewinnen (z.B. Chondrozyten), die bereits ihre phänotypische
Aktivität
verloren haben, und schließlich
ein Mittel für
die Qualitätskontrolle
von Zellen (z.B. Chondrozyten) bereitzustellen, die für eine autologe
Zell-Transplantation
("ACT") verwendet werden
sollen, was Zell (z.B. Chondrozyten)-Suspensionen für die ACT
zu einem verlässlichen
und konsistenten Produkt macht.
-
Eine
siebte Ausführungsform
dieser Erfindung ist die Verwendung der FACS-Analyse und anderer Zellsortierungsverfahren,
um aus einer Zell (z.B. Chondrozyten)-Population nur diejenigen
Zellen zu selektieren, die ihre phänotypische Stabilität erhalten. "Positiv"-Membran-assoziierte
Marker (z.B. FGFR-3 oder Marker, co-nachweisbar mit FGFR-3, FGFR-3-Reporteraktivität oder Bestandteilen
des FGFR-3-Signalweges, die über
eine FGFR-3-Aktivierung berichten) werden für die positive Selektion von
Zellen mit einer phänotypischen Stabilität (z.B.
stabilen Chondrozyten) verwendet werden, während "negative" Membran-assoziierte Marker (z.B. ALK-1
oder Marker, co-nachweisbar mit ALK-1) verwendet werden, um Zellen
ohne phänotypische
Stabilität
(z.B. instabile Chondrozyten) auszusortieren. Die positiven und
negativen Marker können
einzeln oder in Kombination verwendet werden. Die Konsistenz der
Selektion wird durch den Nachweis von nicht betroffenen, nicht Membran-assoziierten
Markern, wie z.B. BMP-2 und Typ- II-Collagen
in der sortierten Population überwacht
und erhöht
dadurch signifikant die Zellpopulation, die für ACT verwendet werden sollen,
an Zellen mit einer phänotypischen
Stabilität
(z.B. stabile Chondrozyten) und dementsprechend erhöht sich
die Qualität und
Effizienz des gesamten Verfahrens. FACS ist eines der konventionellen
Zell-Sortierungsverfahren, die verwendet werden, um eine spezifische
Zellpopulation aus einer heterogenen Zellsuspension auszusortieren.
Antikörper,
die gegen spezifische Zellmarker erhoben werden, werden an Fluorchrome
markiert und werden verwendet, um die Zellpopulation zu markieren,
die den Marker exprimiert. Die Fluoreszenz wird verwendet, um individuelle
Zellen durch eine spezifische Technologie (Beckton Dickinson) zu
sortieren. Verfahren, um Antikörper
fluoreszent zu markieren, sind auf dem Gebiet bekannt und viele
solcher Antikörper
sind kommerziell erhältlich.
Alternativ kann ein nicht-markierter Antikörper verwendet werden, um spezifisch
das Zelloberflächen-Polypeptid
zu binden und ein zweiter markierter Antikörper kann dann verwendet werden,
um den ersten Antikörper
spezifisch zu binden. Andere Verfahren, wie z.B. die Verwendung
von Protein-konjugierten magnetischen Kügelchen, die selektiv spezielle
Zellen binden, können
ebenfalls verwendet werden. Geeignete Kits sind kommerziell erhältlich.
Allgemein verwenden solche Kits einen markierten Antikörper (z.B.
einen Biotin-markierten Antikörper),
um das Zelloberflächen-Markerprotein
zu binden. Diese Antikörpergebundenen Zellen
werden mit dem magnetische Kügelchen-Proteinkonjugat kontaktiert,
wobei der Proteinanteil des Kügelchen-Proteinkonjugats
den markierten Antikörper
spezifisch bindet. Zum Beispiel kann ein Streptavidinmagnetisches
Kügelchen-Konjugat
verwendet werden, um den Biotin-markierten Antikörper zu binden, um einen Komplex
zu produzieren, der den magnetischen Kügelchen-Protein-Konjugat, den
markierten Antikörper
und die Zelle, die das Markerprotein exprimiert, enthält. Solche
Komplexe können
von anderen Zellen durch temporäre
Anhaftung des Komplexes an einen Magneten und Abtrennung der angehafteten
Zellen von anderen Zellen getrennt werden (d.h., eine Population
von Zellen, denen z.B. phänotypische
instabile Chondrozyten fehlen). Magnetische Kügelchen, die kovalent an einen
sekundären
Antikörper
gekoppelt sind, sind kommerziell erhältlich. Andere, auf Antikörpern basierende
Verfahren zum Sortieren von Zellen, wie z.B, der Verwendung einer
Affinitätschromatographie
oder der Rückhalt
von Zellen, die bestimmte Zelloberflächen-Proteine exprimieren, über Petri-Schalen, beschichtet
mit Antikörpern,
die gegen die letzteren gerichtet sind, sind ebenfalls auf dem Gebiet
bekannt und können
in der Erfindung verwendet werden. Ein nützliches, kommerziell erhältliches
Affinitäts-Zellseparations-Kit "CEPRATE LC" kann von CellPro
(CellPro, Inc. Bothell, WA 98021) erhalten werden.
-
Verfahren
einer Zellsortierung können
die Selektion von Zellen involvieren, basierend auf geeigneten Verhältnissen,
z.B. das Verhältnis
von Zellen, die einen positiven Marker exprimieren, wie oben erwähnt, zu einem
negativen Marker, wie oben erwähnt.
Vorzugsweise ist das Verhältnis
derartig, dass die Zellen mit positiven Markern in der Mehrheit
vorliegen, d.h. das Verhältnis
von Zellen mit positiven zu Zellen mit negativen Markern beträgt 1 oder
mehr als 1, vorzugsweise 2 oder mehr als 2.
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Eine
andere Ausführungsform
dieser Erfindung umfasst Zellen und bei der Verwendung Zellen, die ihre
phänotypische
Stabilität
erhalten und gewählt
aus einer Zellpopulation durch das obige Selektionsverfahren für eine Vielzahl
klinischer Anwendungen. Die Zellen sind typischerweise von einem
menschlichen Erwachsenen oder reife Zellen, die eine phänotypische
Stabilität
zeigen. Die Zellen sind insbesondere menschliche Erwachsenenzellen
oder reife artikuläre
Knorpelzellen, können
jedoch auch tierische Erwachsenen- oder reife Zellen beinhalten,
die dieselben Eigenschaften zeigen. Diese Zellen können z.B.
ohne weitere Verarbeitung an eine Bindegewebsstelle in einen Patienten
transplantiert werden, um die Reparatur oder Regeneration von beschädigten Knochen
oder Knorpeln zu unterstützen.
Anders als bei vorherigen Verfahren benötigt die vorliegende Erfindung
nicht notwendigerweise (wie erklärt
in der zweiten Ausführungsform)
eine in-vitro-Kultivierung, um eine geeignete (sowohl in der Art
als auch in der Quantität)
Zellpopulation zur Verwendung für
eine in-vivo-Anwendung zu erhalten. Beispielsweise können die
gewählten
Zellen, die sich die phänotypische
Stabilität
erhalten, an jeder Bindegewebsstelle implantiert werden, die einer
Knorpel-Regeneration bedarf, durch jedes Implantationsverfahren,
wie z.B. Chirurgie oder arthroskopische Injektion. Eine andere klinische
Anwendung solcher Zellen involviert das Aussäen von irgendeinem prosthetischen
Mittel, das in einem Säugerwirt verankert
werden soll, um die Anhaftung des Mittels zu verbessern. Dies beinhaltet
Knie- und Hüftersatzmittel, hergestellt
aus organischen oder anorganischen Materialien mit einer geringen
immunogenen Aktivität,
wie z.B. Titanlegierungen, Keramik-Hydroxyapatit, rostfreiem Stahl und
Kobalt-Chrom-Legierungen. Ein anderes Beispiel ist die Verwendung
der Zellpopulation zur Erzeugung und Verbesserung der Sphinkterfunktion
durch die Bildung und den Erhalt eines knorpeligen Trägers, z.B.
um die Urethra für
eine durch Stress ausgelöste Inkontinenz.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
ist das Verhältnis
von Zell+/Zell– von
Zellen, die BMP-2 und/oder FGFR-3 und/oder Marker, co-detektierbar
mit diesen Markern und/oder spezifische Reporterkonstrukte oder
Moleküle,
die zu den spezifischen intrazellulären Signalwegen gehören, als
molekulare Marker, die mit einer phänotypischen Chondrozyten-Stabilität positiv
assoziiert sind zu Aktivin-ähnlicher
Kinase-1 (ALK-1) und/oder Markern, co-detektierbar mit diesem Marker
und/oder spezifischen Reporterkonstruktoren oder Molekülen, die
zu dem spezifischen intrazellulären
Signalweg gehören,
als molekulare Marker, die mit der phänotypischen Chondrozyten-Stabilität negativ
assoziiert sind, größer als
1, vorzugsweise größer als
2. Die Zellen oder die Zellkultur können in einer geeigneten Form
für die
Implantation in einen Menschen oder ein Tier vorliegen.
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Noch
eine weitere Ausführungsform
dieser Erfindung besteht aus einer therapeutischen Zusammensetzung,
beinhaltend Zellen, selektiert durch das obige Verfahren zur Verwendung
in diesen klinischen Anwendungen. Die Zellen sind reife oder erwachsene
Zellen, die eine phänotypische
Stabilität
zeigen. Zusätzlich
zu den selektierten Zellen beinhaltet die Zusammensetzung in der
Regel mindestens einen pharmazeutisch akzeptablen Träger, der
dem Fachmann wohlbekannt ist und z.B. aus Proteinen, wie Collagen
oder Gelatine, Kohlenhydraten, wie Stärke, Polysacchariden, Zuckern
(Dextrose, Glucose und Saccharose), Cellulose-Derivaten, wie Natrium
oder Calciumcarboxymethyl-Cellulose, Hydroxypropyl-Cellulose oder
Hydroxypropylmethyl-Cellulose, prägelatinierten Stärken, Pektin-Agar,
Karragheen, Ton, hydrophilen Gummis (Gummi arabicum, Guargummi,
Akaziengummi und Xanthangummi), Alginsäure, Alginaten, Hyaluronsäure, Polyglykol
und Polymilchsäure,
Dextran, Pectinen, synthetischen Polymeren, wie z.B. wasserlöslichem
Acrylsäurepolymer oder
Polyvinylpyrrolidon, Proteoglycanen, Calciumphosphat und ähnlichen
gewählt
wird. Wenn die therapeutische Zusammensetzung für eine Transplantation an eine
Stelle in dem Körper,
die einer Reparatur bedarf, beabsichtigt ist, kann sie zusätzlich mindestens
einen Wachstumsfaktor der TGF-β-Familie
beinhalten.
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Ein
vollständigeres
Verständnis
der vorliegenden Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden illustrativen
Beispiele erhalten.
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Beispiel 1 - Knorpelerhalt
und Zellisolierung
-
Artikulärer Knorpel
wurde innerhalb von 24 Stunden nach dem Tod, falls nicht anders
angegeben, von menschlichen Donoren erhalten, die an keiner Knorpelerkrankung
gelitten hatten. Nach einer makroskopischen Überprüfung, um schwere Gelenkpathologien
auszuschließen,
wurde der Knorpel zur vollen Dicke aus Femoral-Gelenkköpfen geschnitten
und in Hank's Balance
Salt Solution ("HBSS") (erhältlich von
Life Technologies) platziert, supplementiert mit 200 Einheiten/ml
Penicillin, 200 μg/ml
Streptomycin und 0,5 μg/ml
Amphotericin B (Life Technologies). Nach zwei Waschgängen in
HBSS über
5 Minuten bei 37°C
wurde der Knorpel fein zerkleinert und in eine sterile, 0,2%ige
rohe Collagenase (Life Technologies) -Lösung in Dulbecco's modifiziertem Eagle-Medium
("DMEM") mit hohem Glucosegehalt
(Life Technologies), enthaltend 10%iges fötales Rinderserum ("FBS")(Biowittaker), 200
Einheiten/ml Penicillin, 200 μg/ml
Streptomycin und 0,5 μg/m1
Amphotericin B platziert. Nach einer Inkubation bei 37°C über Nacht
wurden die Zellen zweimal in Kulturmedium-DMEM, supplementiert mit
10 % FBS, 100 Einheiten/ml Penicillin, 100 μg/ml Streptomycin und 0,25 μg/ml Amphotericin
B – gewaschen
und mit einem Trypan-blau Ausschlußtest zur Einstellung der Zahl
lebensfähiger Zellen
gezählt.
-
Beispiel 2 - In-vivo-Assay
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In
Beispiel 1 isolierte Zellen wurden zweimal in steriler phosphatgepufferter
Salzlösung
("PBS") gewaschen, in einem
Volumen von 100 μl
PBS resuspendiert und intramuskulär in den Oberschenkel von weiblichen,
4 bis 5 Wochen alten immundefizienten Nacktmäusen injiziert. Die Tiere wurden
nach 3 Wochen durch cervikale Dislokation geopfert und der Oberschenkel
seziert, um die Gegenwart des Implantats an der Stelle der Injektion
zu gewinnen. Die Implantate wurden gewogen und entweder schnell
eingefroren und in flüssigem Stickstoff
für eine
in-situ-Hybridisierung gelagert oder in frisch hergestelltem 4%igem
Formaldehyd für
4 Stunden für
eine Histologie und Immunhistochemie fixiert. Nach der Fixierung
wurden die Proben in Paraffin eingeschlossen, in 5 μm dicke Sektionen
geschnitten und gemäß den Standardprotokollen
gefärbt
(Elsass Blau pH 2,5, Toluidinblau, Masson's-Trichrom, Safranin O) (Manual of Histological
Techniques). Unterschiedliche Zellmengen, von 20 × 106 bis 5 × 105
wurden für
eine Injektion verwendet, um die minimale Menge von Zellen zu etablieren,
die ein Knorpelimplantat ergaben. Obwohl die minimale Menge frisch
isolierter Chondrozyten, die ein Implantat ergab, bei 1 × 106 lag, wählten
wir als optimale Menge die Verwendung von 5 × 106 Zellen,
da diese Anzahl immer zu mindestens einem Implantat bei Duplikatinjektionen
führt,
wenn frisch isolierte Chondrozyten verwendet wurden.
-
1 zeigt,
dass frisch isolierte oder aus einer frühen Passage stammende erwachsene
menschliche artikuläre
Chondrozyten ein Knorpelgewebe nach einer intramuskulären Injektion
in nackte Mäuse
erzeugen. (a) und (b) Safranin O-Färbungen
von erwachsenen menschlichem artikulärem Knorpel, geerntet aus dem
Femoral-Gelenkkopf. (c) und (d) Safranin O-Färbung
des Knorpelimplantats, (b) und (d) sind Details aus (a) und (c),
wie durch die Kästen
in (a) bzw. (b) angegeben. Im Vergleich mit erwachsenem menschlichem
artikulärem Knorpel
ist das Implantat hyperzellulär.
Die Masson's-Trichrom-Färbung in (e) zeigt die Abwesenheit
einer Neoangiogenese oder einer endochondralen Knochenbildung. (f)
Immunofluoreszenz auf Collagen-Typ-2 ist hoch positiv in der ECM
des Implantats. Dunkle Flecken sind blau. Die hellere Farbe ist
rot. Benachbartes Muskelgewebe ist mit einem Sternchen angegeben.
Die Kerne sind mit DAPI gegengefärbt.
Der Maßstab
ist 200 μm.
-
Um
zu überprüfen, dass
lebensfähige
Zellen benötigt
wurden, um das Knorpelimplantat zu organisieren, wurde eine gleiche
Anzahl von Zellen, die durch dreimaliges Einfrieren und Auftauen
in flüssigem
Stickstoff getötet
worden waren, injiziert. Diese Injektionen ergaben kein Implantat.
Wir untersuchten auch, ob Zellen in der Lage zu einer Proliferation
sein würden,
und bestrahlten frisch isolierte Chondrozyten mit einer einzelnen
Dosierung von 50 Gy, eine Dosis, die die Proliferation blockiert,
jedoch für
die Zellen nicht letal ist. Außer
einigen zytologischen Atypien ergaben die Injektionen ein ansonsten
normales hyalines Knorpelimplantat.
-
Bemerkenswerterweise
ergibt die Injektion von Embryoepiphyszalen Chondrozyten (die in
der normalen Embryo-Entwicklung
durch Knochen ersetzt werden) ein Implantat mit einer vaskulären Invasion
und einer endochondralen Knochenbildung. Diese Daten demonstrieren
die feine Spezifität
des in-vivo-Assays bei dem Bericht über den phänotypischen Weg, in den die
injizierte Zelle platziert wird.
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Um
das hydrodynamische Profil von sulfatierten Proteoglykanen (einem
wichtigen Bestandteil der extrazellulären Matrix von Knorpel) zu überprüfen, führten wird
eine [35S]S04-Inkorporation
und Größenfraktionierung
von Makromolekülen
sowohl in Implantaten als auch dem nativen menschlichen artikulären Knorpel durch. 2 zeigt
die Gegenwart von hochmolekularen Proteoglykanen in drei Implantaten
(A) mit derselben hydrodynamischen Größe wie bei erwachsenen menschlichen
artikulären
Knorpel-Explantaten (B). Die hochmolekularen Proteoglykane (linker
Peak) liegen sowohl in Implantaten als auch artikulärem Knorpel
vor. Diese Molekulargewichtsfraktion ist für Knorpelgewebe spezifisch.
-
Um
zu untersuchen, ob das Knorpelimplantat aus Zellen von menschlichem
Ursprung stammt, d.h. auszuschließen, dass die einzige Rolle
der injizierten Zellen die Erzeugung von Faktoren ist, die eine
Chondrogenese im Mausmuskel induzieren, führten wird eine in-situ-Hybridisierung
für human-spezifische
Alu-Repeats durch, wie beschrieben von Kuznetsov et al. (1997),
J Bone Miner. Res. (9):1335–47
und für
Maus-spezifische L1-Repeats. Dieses Verfahren demonstriert, dass
Zellen, die in unserem in-vivo-Assay zur Knorpelbildung beitragen,
von menschlichem Ursprung sind, d.h. von den injizierten Zellen
und nicht von dem Mäusewirt abstammen. 3 zeigt
den Ursprung des Implantats. Konsekutive Sektionen wurden mit menschlichen
(a) oder Maus (b) spezifischen Sonden hybridisiert, die genomische
Repeats (Alu bzw. m-L1) erkannten. (c) ist eine Überlagerung von (a) und (b)
unter Verwendung künstlicher
Farben. Die Vermischung von menschlichen und Mauszellen an der linken
Kante des Implantats lag an einer Infiltration von Chondrozyten
zwischen den Muskelfasern, wie dargestellt durch Toluidin-Blaufärbung in
(d). Der Maßstab
ist 200 μm.
-
Beispiel 3: Serielle Passagenführung führt zu einer
verschlechterten Chondrozyten-Stabilität.
-
Knorpelproben
von 3 unabhängigen
menschlichen Donoren wurden in einer Monolayerkultur platziert. Bei
der Passagenführung
war ein Aliquot von Zellen dazu bestimmt, für eine Duplikat-Injektion in dem
in-vivo-Assay von Beispiel 2 und eine RNA-Isolierung herzuhalten. Die Chondrozyten-Stabilität, gemessen
durch die Gewinnung eines Knorpelimplantats nach 3 Wochen an der
Stelle der Injektion, ging zwischen Passage 1 und 3 verloren.
-
Beispiel 4: Molekulare
Marker, assoziiert mit einer Chondrozyten-Stabilität
-
Drei
Pools menschlicher artikulärer
Chondrozyten wurden wie in Beispiel 1 beschrieben, erhalten und in
Monolayer kultiviert. Bei dem Führen
durch Passagen wurden zwei Aliquots (jeweils 5 × 106 Zellen)
in den in-vivo-Assay von Beispiel 2 injiziert, ein geringeres Aliquot
wurde verwendet, um den RNA-Extrakt zu erhalten und der Rest wurde
wiederum plattiert. Gesamt-RNAs wurden unter Verwendung von Thermoscript
(erhältlich von
Life Technologies) revers transkribiert und für die semi-quantitative PCR-Analyse
verwendet. Nach der Passage 5 wurden zwei Proben in niedrigschmelzenden
Agarosekulturen platziert, einem System, von dem bekannt ist, dass
es zur einer Rettung der Typ-II-Collagen-Expression
durch de-differenzierte Chondrozyten führt. Nach 2 Monaten war eine
umfassende Koloniebildung beobachtbar und die Kulturen wurden für eine RNA-Extraktion
geerntet. Eine semi-quantitative RT-PCR-Analyse wurde für die Expression
von Genen, die an der Chondrogenese beteiligt sind, durchgeführt.
-
Um
die Rolle von Genen zu untersuchen, von denen nicht bekannt ist,
ob sie an einer Chondrogenese beteiligt sind, unternahmen wir auch
eine differenziale Expressionsanalyse, basierend auf dem Prinzip
der subtraktiven Hybridisierung: artikuläre Schweine-Chondrozyten wurden
ausplattiert und in Monolayer kultiviert. Bei der Passage wurden
die Zellen im Hinblick auf ihre Chondrozyten-Stabilität überprüft und eine
RNA wurde isoliert. Poly A+-RNA wurde unter
Verwendung von Oligotex mRNA Mini Kit (erhältlich von Quiagen) gereinigt
und zwar aus Gesamt-RNA, abgeleitet von PO- und P1-Zellen. Wir wählten diejenigen
zwei Populationen, da PO-Zellen immer noch ein Knorpelimplantat
in dem in-vivo-Assay von Beispiel 2 ergaben, während P1-Zellen dies nicht
taten. cDNAs wurden reziprok subtrahiert, um Arten zu erhalten,
differentiell exprimiert durch PO-Zellen (potenziell positive Marker
stabiler Chondrozyten) und Spezies, differenziell exprimiert durch P1-Zellen
(negative Marker). Subtraktion und Amplifikation subtrahierter cDNAs
wurde unter Verwendung des PCR-SelektTM-cDNA-Subtraktionskits
(erhältlich
von Clontech) durchgeführt.
cDNAs wurden in einen PCR-Script amp SK(+)-Vektor kloniert und sequenziert. Gene,
von denen das menschliche Homolog bekannt war, wurden in die semiquantitative
RT-PCR-Analyse menschlicher Proben eingeschlossen, während unbekannte
Gene im Hinblick auf ihre differentielle Expression in der ursprünglichen
RNA-Population durch
Northern-Analyse kontrolliert wurden. Die detaillierten Verfahren,
die verwendet wurden, waren die folgenden:
-
RNA-Präparation
-
Gesamt-RNA
aus Chondrozyten wurde unter Verwendung von Trizolreagenz (erhältlich von
Life Technologies) isoliert, mit Ethanol präzipitiert und bei –70°C für die weitere
Verwendung gelagert. Gesamt-RNA aus Agarosekulturen wurde durch
Homogenisieren der Gesamtkultur in 6M Harnstoff, 3M Lithiumchlorid
mit einem Polytron-Homogenisator erhalten und der Hauptteil der
Agarose wurde durch Zentrifugation bei Raumtemperatur bei 3.000
Upm für
15 Minuten entfernt. Nukleinsäuren
im Überstand
ließ man über Nacht
bei 4°C
präzipitieren,
bildete Pellets durch Zentrifugation für 15 Minuten bei 18.000 Upm
bei 4°C
und der Überstand
wurde entfernt, die RNA wurde luftgetrocknet und in RNAse-freiem
Wasser gelöst.
Reste der Agarose und anderer Kontaminanten wurden durch Phenol-Chloroform-Extraktion,
gefolgt von einer Ethanol-Präzipitation
entfernt. Die Proben wurden in RNAse-freiem Wasser wieder gelöst und bei –70°C zur weiteren
Verwendung gelagert. Für
diejenigen Proben, die eine mRNA-Selektion
benötigten,
wurde eine mit einem PolyA+-Schwanz versehene
RNA aus einer Gesamt-RNA durch Doppelselektion unter Verwendung
von Oligotex mRNA Mini Kit (Quiagen) aussortiert.
-
Semi-quantitative RT-PCR-Analyse
-
1 μg der Gesamt-RNA
wurde Erststrang unter Verwendung von Thermoscript (Life Technologies)
transkribiert. Vor der PCR-Analyse
wurden cDNAs auf β-Actin
abgeglichen. PCR für
menschliches β-Actin
wurde in einem Volumen von 10 μl
durchgeführt,
wobei die Reaktion nach 18, 19, 20 Zyklen beendet wurde, um sicherzustellen,
dass sich die PCR- Amplifikation
immer noch in der exponentiellen Phase befand. PCR-Produkte wurden
in 1%igem Agarosegel in TBE-Puffer elektrophoretisch behandelt,
mit Ethidiumbromid gefärbt
und die Intensität
der Banden wurde durch Dichtemessung unter Verwendung von Image
Master Software (erhältlich
von Pharmacia-Biotech) analysiert. cDNAs wurden gemäß der relativen
Intensität
der Banden verdünnt. Um
auszuschließen,
dass β-Actin
in den unterschiedlichen, zu vergleichenden Proben differenziell
reguliert wurde, wurde dieselbe Analyse auch für GAPDH mRNA durchgeführt. Nach
einer Abgleichung auf β-Actin
wurden alle Proben simultan für
eine Anzahl von Genen getestet, von denen bekannt ist, dass sie
an der Chondrogenese und dem Knorpelerhalt beteiligt sind. Dieselbe
Analyse wurde für
diejenigen Moleküle
durchgeführt, die
mit dem subtraktiven Hybridisierungsansatz erhalten wurden. Für jedes
Gen wurde die Zyklisierung derartig optimiert, dass die Amplifikation
sich noch in der experimentellen Phase befand, wenn die PCR für alle Proben
beendet wurde.
-
4 zeigt,
dass die serielle Expansion menschlicher adulter artikulärer Chondrozyten
zu einem Verlust ihrer Fähigkeit
führt,
in vivo Knorpel zu bilden. Proben von 2 unabhängigen Donoren (S1 und S2)
wurden expandiert. Während
der Passage wurden Aliquots der Zellsuspension in nackte Mäuse injiziert
oder für
eine Genexpressionsanalyse verwendet. Nach zwei Populationsduplikationen
konnten die Chondrozyten immer noch reifes Knorpelgewebe bilden,
wie überprüft durch
Elsassblau (a und a')
und Safranin O (c und c').
Nach 4 Populationsverdoppelungen – schwarzer Pfeil – zeigte
sich der Verlust der Knorpelbildungsfähigkeit durch die Bildung von
unreiferen Implantaten, wie dargestellt durch Elsass-Blau (b und
b') und Safranin
O (d und d')-Färbungen.
-
Chondrozyten
aus weiteren Passagen – offener
Pfeil – führten nicht
zu einem gewinnbaren Implantat. Der Verlust des Knorpelbildungspotenzials
wurde durch die Herabregulierung von Typ-2-Collagen, Fgfr3 und Bmp2
mRNA markiert, während
die Expression von Alk1 mRNA hoch reguliert war. Fi sind frisch
isolierte Chondrozyten. Der Maßstab
ist 200 μm.
Das Auftreten des negativen Markers ALK-1 ist mit der Nichtbildung von
einem gewinnbaren Implantat assoziiert oder zeigt dies an und das
Auftreten dieses negativen Markers ist mit der Herabregulierung
der positiven Marker assoziiert.
-
5 zeigt,
dass der Satz der molekularen Marker die Fähigkeit von AHAC zur Bildung
von stabilem Knorpel in vivo unabhängig vom Alter des Donors vorhersagt.
Frisch isolierte (FI) und seriell durch Passagen geführte Chondrozyten
von Donoren unterschiedlicher Altersgruppen (im Bereich von 28 bis
86 Jahren) wurden in unserem in-vivo-Assay während der Expansion ausgesetzt.
Der schwarze Pfeil markiert die Passage, wenn ein Abfall der Reife
des Implantats erstmalig nachgewiesen wurde. Der offene Pfeil markiert
die erste Passage, aus der kein Implantat gewonnen werden konnte.
Wiederum folgt auf die Herabregulation der positiven Marker die
Hochregulation des negativen Markers ALK-1 und gleichzeitig zeigt
das Auftreten von ALK-1 die Stufe an, auf der kein Implantat gewonnen
werden kann.
-
6 zeigt,
dass der Agarose-Assay die Knorpel-Gewebs-Bildungsfähigkeit expandierter Chondrozyten
in unserem in-vivo-Assay
nicht vorhersagt. Frisch isolierte (FI) und seriell durch Passagen
geführte
erwachsene menschliche artikuläre
Chondrozyten wurden in Nacktmäuse
injiziert und in dem Agarose-Assay überprüft. (a) Obwohl die Zellen ihre
in-vivo-Knorpel-Gewebs-Bildungsfähigkeit
nach der zweiten Passage verloren, konnten sie immer noch in anchorunabhängigen Bedingungen
in Agarose nach Passage 5 wachsen (ungefähr 10 Populationsverdoppelungen).
(b) Das molekulare Profil derselben Chondrozyten während der
Passage und nach der Agarose-Kultur ist bei A(10) dargestellt. FI
steht für
frisch isolierte Chondrozyten. Der Pfeil zeigt die erste Passage
an, aus der kein Implantat mehr gewonnen werden konnte. Obwohl eine
Rettung positiver Marker vorhanden war, war der negative Marker
noch immer hochreguliert und diese Zellen konnten in vivo keinen
Knorpel bilden. Dies ist eine deutliche Demonstration, dass die
Gegenwart positiver Marker, z.B. FGFR3, für gesunden Knorpel indikativ
ist, jedoch nicht notwendigerweise in exklusiver Weise. Daher ist
die Verwendung von negativen Markern allein zur Sortierung oder
die Verwendung einer Kombination aus positiven und negativen Markern
die bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Beispiel 5
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7 zeigt,
dass die Gegenwart eines negativen Markers für die Chondrozyten-Stabilität die Möglichkeit
einer internen Kontrolle für
Expressionsniveaus bietet. RT-PCR für FGFR3 und Alk1 im selben
Rohr wird aus frisch isolierten (FI) und expandierten Chondrozyten
nach unterschiedlichen Passagen durchgeführt. Das Auftreten der höheren Bande,
korrespondierend zu Alk1 und die Abnahme der Fgfr3-Bande markiert
den Verlust der Fähigkeit,
ein Knorpel-Implantat in vivo zu organisieren. Der Pfeil zeigt die
erste Passage an, aus der kein Implantat mehr gewonnen werden konnte.
Dies stimmt mit dem Erscheinen des negativen Markers ALK-1 und dem
Verschwinden des positiven Markers FGFR3 überein.
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Beispiel 6 – der in-vivo-Assay
und der Satz von Markern für
die Vorhersage des Ausgangs einer autologen Chondrozyten-Transplantation (ACT)
in einem Tiermodell
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Männliche
junge weiße
Neuseeland Kaninchen oder Ziegen wurden als Modell für ACT verwendet.
Artikulärer
Knorpel der Patella oder von Femoral-Gelenkköpfen werden mit einem Mittel
ausgehöhlt,
das einen Oberflächenknorpeldefekt
von einer Tiefe von 0,3 mm und einem Durchmesser von 3 mm erzeugt,
und daher nicht in den darunterliegenden Knochen eindringt. Menschliche
artikuläre
Chondrozyten werden in verschiedenem Ausmaß, wie in Beispiel 1 offenbart,
expandiert, im Hinblick auf die Gegenwart von Markern gemäß Beispiel
4 analysiert, die mit einer chondrozytischen Stabilität assoziiert
sind, und wiederum in die Knorpelläsion unter der Periostklappe
injiziert, wie beschrieben von Brittberg et al, (1996) Clin. Orthop.
(326):270–83. Nach
drei Monaten werden die Tiere geopfert und der Gelenkoberflächendefekt
analysiert und durch Histologie im Hinblick auf Ausmaß und Qualität der Knorpelreparatur
und die Integration der Ränder
eingeteilt. Eine in-situ-Hybridisierung für menschliche Alu-Repeats wird
durchgeführt,
um den Beitrag injizierter Chondrozyten zu der Knorpelreparatur
zu untersuchen.
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In
einem anderen Ansatz haben wir ein ex-vivo-Modell einer JSD-Reparatur
durch ACT entwickelt. Die gesamte Patella wurde von weißen männlichen
jungen Neuseeland-Kaninchen exzisiert, ein Knorpeldefekt wurde erzeugt
und vorher isolierte Chondrozyten wurden unterhalb eines Periostlappens
vernäht,
um die Läsionen
abzudecken injiziert. Die Patella wurde dann in Kultur in DMEM,
supplementiert mit 10 % FBS und einer antibiotischen-antimykotischen
Lösung
bei 37°C
in einer 5%igen CO2-Atmosphäre platziert.
Nach 2 Wochen wurde die Patella in 4 % Formaldehyd fixiert, in Paraffin
eingebettet und im Hinblick auf Histologie und andere Verfahren
analysiert.
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Dieser
Versuchsaufbau erlaubte längere
und kontrolliertere experimentelle Bedingungen und ebenfalls eine
genauere und flexiblere Überwachung
des Heilprozesses durch z.B.
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Zellmarkierung,
Zeitpunkt-Biopsie des heilenden Gewebes für histologische und molekulare
Analysen usw.
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Beispiel 7 – Rettung
seriell durch Passagen geführter
artikulärer
Chondrozyten
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Eine
kurze Behandlung mit einem Wachstumsfaktor der TGF-β-Superfamilie direkt vor der
Implantation kann seriell durch Passagen geführte artikuläre Chondrozyten
teilweise retten, die gerade ihre phänotypische Stabilität verloren
haben oder das Zellexpansionsverfahren dramatisch reduzieren, das
auftritt, bevor Zeller für
Gelenkoberflächen-Defektreparaturen
injiziert werden können,
und eliminiert idealerweise die Notwendigkeit desselben. Die Behandlung
wird für
Zellen in Suspension für
eine kurze Zeitspanne verabreicht und darauf folgen exzessive Waschungen
in PBS, direkt vor der Injektion. Ähnlich behandelte Zellen werden
im Hinblick auf die Expression molekularer Marker getestet, verbunden
mit einer phänotypischen
Stabilität
der artikulären
Chondrozyten.
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In
einem Satz von Experimenten wurden frisch isolierte artikuläre Chondrozyten
in Einzelzellsuspensionen 30 Minuten gegenüber 100 ng/ml CDMP-1 in Nährmischung
Ham's F-12 (Life
Technologies) bei 37°C exponiert,
zweimal in PBS gewaschen und in den in-vivo-Assay von Beispiel 2
injiziert. Kontrollinjektionen wurden mit Chondrozyten durchgeführt, die
gegenüber
HAM-F12 allein exponiert waren. Nach drei Wochen wurden die Knorpelimplantate
gewogen, in 0,2%iger roher Collagenase bei 37°C verdaut und die isolierten
Zellen wurden gezählt.
Das von den CDMP1 behandelten Zellen erhaltene Implantat hatte ein
Feuchtgewicht, das dreimal höher
war als im Vergleich mit Proben, behandelt mit HAM-F12 allein und
die Zellzahl war zweimal so hoch. Wie in 8 dargestellt,
war ebenfalls die Produktion hoch sulfatierter Proteoglykane erhöht, wie
bewiesen durch eine stärkere
metachromatische Färbung
mit Safranin 0 in dem Implantat, das von den CDMP-1 behandelten
Chondrozyten erhalten wurde (8B) im
Vergleich mit der Kontrolle (8A).
Dies zeigt, dass eine kurze Aussetzung gegenüber CDMP-1 in Suspension, direkt
vor der Injektion, den chondrozytischen Phänotyp erhöhen kann, gemessen durch den
in-vivo-Assay von Beispiel 2. Weiterhin macht die Effektivität eines solchen
kurzen Fortschritts (pulse) verlängerte,
teure und potenziell gefährliche
Expansionen unnötig.
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Beiepiel 8 – Isolation
stabiler Chondrozyten aus einer Mischzell-Population durch die Verwendung
der Fluss-Zytometrie
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Während der
Zell-Expansion, wie in Beispiel 4 demonstriert, wurden einige Chondrozyten
phänotypisch
instabil und konnten in vivo kein Knorpelgewebe organisieren. In
der Konsequenz hängt
das chondrogene Potenzial einer expandierten Chondrozyten-Population
nicht nur von der Zahl der Zellen, sondern auch von der Zahl der
phänotypisch
stabilen Chondrozyten ab, die sie enthält. Die Identifizierung Membran-assoziierter molekularer
Marker für
sowohl stabile als auch instabile Chondrozyten – z.B. FGFR-3 bzw. ALK-1 oder
jeder damit co-detektierbare Marker – ergibt die Möglichkeit,
optimale Zellen für
die ACT zu selektieren. Die gesamte expandierte Zellpopulation wird
mit Antikörpern
inkubiert, die gegen ALK-1 und/oder FGFR-3 gerichtet sind oder gegen
irgendwelche damit co-detektierbare Membranmarker, markiert mit
unterschiedlichen Fluorochromen. Eine FACS-Analyse an doppelt markierten
oder vielfach markierten Zellen zeigt die Verteilung von stabilen
und instabilen Chondrozyten in dem gesamten Pool. Falls benötigt, wird
die Zellsortierung verwendet, um die stabilen von den instabilen
Chondrozyten (z.B. unter Verwendung positiver Marker) zu trennen
oder die instabilen von den stabilen zu trennen (z.B. unter Verwendung
negativer Marker). Ein kleines Aliquot der sortierten stabilen Chondrozyten-Population
wird für
eine Qualitätskontrolle
verwendet, z.B. unter Verwendung anderer unabhängiger positiver und negativer
Marker der Chondrozyten-Stabilität (z.B.
Typ-II-Collagen und BMP-2 als positive Marker und Collagen-Typ-X
als negativer Marker). Die verbleibenden stabilen Chondrozyten werden
in einem Kulturmedium wiedergewonnen, enthaltend autologes Serum
und hergestellt für
ACT. Dies ermöglicht
den Erhalt einer Zellsuspension, bestehend aus einer konsistenten
Zahl stabiler Chondrozyten, die für eine Implantation oder für eine Verwendung
in einer pharmazeutischen Zusammensetzung geeignet sind, wobei alle
oder ein Hauptteil der Zellen zu der Knorpelreparatur beitragen
und es sich nicht um eine Mischung heterogener Zellen, unabhängig von
ihrem Phänotyp,
handelt. Es ermöglicht
auch die Eliminierung instabiler Chondrozyten aus dem Pool, die
nicht in der Lage sind, in vivo Knorpel zu bilden, die jedoch die
geeignete Reparatur potenziell negativ beeinflussen können.
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Beispiel 9
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9 zeigt,
dass die meisten aus menschlichen adulten artikulären Knorpel
isolierten Zellen Typ-2-Collagen und FGFR3 simultan co-exprimieren.
Die Zellen wurden aus Knorpelgewebe durch enzymatischen Verdau über Nacht
in 0,2 % Collagenase freigesetzt, unter Verwendung von Fix & Perm-Reagenz
(Sigma) permeabel gemacht und entweder unmarkiert gelassen (A) oder
mit Kaninchen-anti menschlichem FGFR3-Antikörper markiert (B) oder mit
Maus-anti menschlichem Collagen-Typ-2-Antikörper markiert (C) oder mit
beiden von diesen markiert (D). Fluorescein- oder Phycoerytrinkonjugierte
Antikörper
gegen Kaninchen- bzw. Maus-IgG wurden als sekundäre Antikörper verwendet. Eine flusszytometrische
Analyse zeigte, dass 80 % der Zellen für FGFR3 (in B) positiv war
und 85 % der Zellen für
Collagen-Typ-2 (in C). Panel D zeigt, dass individuelle Zellen sowohl
FGFR3 als auch Collagen-Typ-2 co-exprimieren, was anzeigt, dass
FGFR3 in vollständig
differenzierten Zellen vorliegt und nicht ein Marker für Skelett-Vorläuferzellen
ist.
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Beispiel 10
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet auch Zellen und Zellkulturen, die
positive und negative Marker, wie oben beschrieben, in spezifischen
Verhältnissen
exprimieren. Aufgrund von kommerziellen, praktischen und Zeitbegrenzungen
ist es nicht immer möglich,
die Zellsortierungsverfahren, wie oben beschrieben, so durchzuführen, dass
jede Zelle positive Marker exprimiert und keine negativen Marker
exprimiert.
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Um
das Verhältnis
von Zellen mit positiven Markern (Cell+)
zu denjenigen mit negativen Markern (Cell–) zu
bestimmen, wurden der in-vivo-Assay und die diagnostischen Verfahren,
wie oben beschrieben, für menschliche
Zellpopulationen verwendet, um zu bestimmen, wann ein zufriedenstellendes
Implantat erwartet werden kann, d.h. wann das Implantat gesunde
stabile Knorpel erzeugen wird. Diese Experimente zeigen, dass bei
einem Verhältnis
von Cell+/Cell– von
1 oder darüber
geeignete Implantate aus einer solchen Zellpopulation hergestellt
werden können.
Vorzugsweise beträgt
das Verhältnis
2 oder mehr. Ein Verhältnis
von 5 oder mehr wird als eine signifikante Sicherheit, ein erfolgreiches
Implantat bereitstellend, angesehen. Das Verhältnis kann in vorteilhafter
Weise aus einer Überprüfung von
den oben beschriebenen DNA-Chips erhalten werden.
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