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Hintergrund der Erfindung
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Die
Musterbildung ist die Aktivität,
durch die embryonale Zellen die geordneten räumlichen Anordnungen der differenzierten
Gewebe bilden. Die physische Komplexität der höheren Organismen entsteht während der
Embryogenese durch das Zusammenspiel von Zellintrinsischer Abstammung
und Zell-extrinsischer Signalisierung. Die induktiven Wechselwirkungen
sind für
die embryonale Musterung bei der Vertebraten-Entwicklung von der
frühesten
Erstellung des Körperplans über die
Musterung der Organsysteme bis zur Generierung der verschiedenen
Zelltypen während
der Gewebsdifferenzierung essentiell (Davidson, E., (1990) Development
108:365–389;
Gurdon, J.B., (1992) Cell 68:185–199; Jessell, T.M. et al.,
(1992) Cell 68:257–270).
Die Auswirkungen der Zellentwicklungswechselwirkungen sind vielfältig. Typischerweise
werden die ansprechenden Zellen durch Induktion der Zellen, die
sich sowohl vom nicht induzierten als auch induzierten Zustand der ansprechenden
Zellen (Induktionen) unterscheiden, von einem Weg der Zelldifferenzierung
auf einen anderen umgeleitet. Mitunter veranlassen Zellen ihre Nachbarn
zur Differenzierung wie sie selbst (homogenetische Induktion); in
anderen Fällen
hemmt eine Zelle ihre Nachbarn an der Differenzierung wie sie selbst.
Die zellulären
Wechselwirkungen während
der frühen
Entwicklung können
sequentiell sein, derart, dass die Initialinduktion zwischen zwei
Zelltypen zu einer fortschreitenden Ausweitung der Verschiedenheit
führt.
Ferner treten die induktiven Wechselwirkungen nicht nur in Embryonen,
sondern auch in erwachsenen Zellen auf und können die Wirkung der Erstellung
und Aufrechterhaltung von morphogenetischen Mustern sowie der Auslösung einer Differenzierung
haben (J.B. Gurdon (1992) Cell 68:185–199).
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Die
Mitglieder der Hedgehog-Familie unter den Signalisierungsmolekülen vermitteln
viele wichtige kurz- und langdauernde Musterungsprozesse während der
Invertebraten- und Vertebraten-Entwicklung. Bei der Fliege reguliert
ein einziges Hedgehog-Gen die Segment- und Imaginalscheibenmusterung. Bei
den Vertebraten ist im Gegensatz dazu eine Hedgehog-Genfamilie an
der Kontrolle der Links-rechts-Asymmetrie, Polarität im ZNS,
Somiten und Extremitäten,
Organogenese, Chondrogenese und Spermatogenese beteiligt.
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Das
erste Hedgehog-Gen wurde durch eine Gendurchmusterung in der Fruchtfliege
Drosophila melanogaster identifiziert (Nüsslein-Volhard, C. und Wieschaus,
E. (1980) Nature 287, 795–801).
Diese Durchmusterung identifizierte eine Anzahl von Mutationen,
die die embryonale und larvale Entwicklung beeinflussen. 1992 und
1993 wurde die molekulare Natur des Drosophila-Hedgehog (hh)-Gens
beschrieben (C.F., Lee et al. (1992) Cell 71, 33–50), und seit damals wurden
mehrere Hedgehog-Homologe aus verschiedenen Vertebraten-Spezies
isoliert. Obgleich in Drosophila und in anderen Invertebraten nur
ein Hedgehog-Gen gefunden wurde, sind in Vertebraten mehrere Hedgehog-Gene
vorhanden.
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Die
Vertebraten-Familie der Hedgehog-Gene umfasst mindestens 4 Mitglieder,
z.B. Paraloge des einzigen Drosophila-Hedgehog-Gens. Beispielhafte
Hedgehog-Gene und -Proteine sind in den PCT-Veröffentlichungen WO 95/18856
und WO 96/17924 beschrieben. Drei dieser Mitglieder, die hier als
Desert Hedgehog (Dhh), Sonic Hedgehog (Shh) und Indian Hedgehog
(Ihh) bezeichnet werden, kommen offenbar in sämtlichen Vertebraten, einschließlich Fischen,
Vögeln
und Säugern,
vor. Ein viertes Mitglied, das hier als Tiggiewinkle Hedgehog (Thh)
bezeichnet wird, tritt speziell nur bei Fischen auf. Desert Hedgehog
(Dhh) wird hauptsächlich in
den Testes exprimiert, sowohl bei der embryonalen Maus-Entwicklung
als auch in den erwachsenen Nagern und bei Menschen; Indian Hedgehog
(Ihh) ist an der Knochenentwicklung während der Embryogenese und
an der Knochenbildung beim Erwachsenen beteiligt; und das vorstehend
beschriebene Shh ist hauptsächlich
an morphogenetischen und neuroinduktiven Aktivitäten beteiligt. Angesichts der
kritischen induktiven Rollen der Hedgehog-Polypeptide bei der Entwicklung
und Aufrechterhaltung der Vertebraten-Organe ist die Identifizierung
der Hedgehog-Interaktionsproteine
im Hinblick sowohl auf klinische Zusammenhänge als auch auf die Forschung
von überragender
Bedeutung.
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Die
verschiedenen Hedgehog-Proteine bestehen aus einem Signalpeptid,
einer hoch konservierten N-terminalen Region und einer eher divergierenden
C-terminalen Domäne.
Zusätzlich
zu der Signalsequenzspaltung auf dem sekretorischen Weg (Lee, J.J.
et al. (1992) Cell 71:33–50;
Tabata, T. et al. (1992) Genes Dev. 2635–2645; Chang, D.E. et al. (1994) Development
120:3339–3353)
erfahren die Hedgehog-Vorläuferproteine eine
interne autoproteolytische Spaltung, die von den konservierten Sequenzen
im C-terminalen Teil abhängt (Lee
et al. (1994) Science 266:1528–1537;
Porter et al. (1995) Nature 374:363-366). Diese Eigenspaltung führt zu einem
N-terminalen 19-kD-Peptid und einem C-terminalen Peptid von 26–28 kD (Lee
et al. (1992) supra; Tabata et al. (1992) supra; Chang et al. (1994)
supra; Lee et al. (1994) supra; Bumcrot, D.A. et al. (1995 ) Mol. Cell.
Biol. 15:2294–2303;
Porter et al. (1995) supra; Ekker, S.C. et al. (1995) Curr. Biol.
5:944–955;
Lai, C.J. et al. (1995) Development 121:2349–2360). Das N-terminale Peptid
verbleibt in enger Assoziation mit der Oberfläche der Zellen, in denen es
synthetisiert wurde, während
das C-terminale Peptid sowohl in vitro als auch in vivo frei diffundierbar
ist (Porter, et al. (1995) Nature 374:363; Lee et al. (1994) supra;
Bumcrot et al. (1995) supra; Mart', E. et al. (1995) Development 121:2537–2547; Roelink,
H. et al. (1995) Cell 81:445–455).
Interessanterweise ist die Zelloberflächenretention des N-terminalen
Peptids von der Eigenspaltung abhängig, da eine Rumpf-Form von
HH, die von einer RNA codiert wird, die exakt an der normalen Position
der internen Spaltung endet, in vitro (Porter et al. (1995) supra)
und in vivo (Porter, J.A. et al. (1996) Cell 86, 21–34) diffundierbar
ist. Biochemische Studien haben gezeigt, dass die autoproteolytische
Spaltung des HH-Vorläuferproteins über eine
interne Thioester-Zwischenstufe abläuft, die anschließend während einer
nucleophilen Substitution gespalten wird. Wahrscheinlich ist das
Nucleophil ein kleines lipophiles Molekül ist, das kovalent an das C-terminale
Ende des N-Peptids gebunden wird (Porter et al. (1996) supra) und
das es an der Zelloberfläche festbindet.
Die biologischen Folgen sind tiefgreifend. Als Ergebnis des Festbindens
wird eine hohe lokale Konzentration an N-terminalem Hedgehog-Peptid auf der Oberfläche der
Hedgehog-produzierenden Zellen erzeugt. Genau dieses N-terminale
Peptid ist sowohl notwendig als auch hinreichend für die kurz-
und langdauernden Hedgehog-Signalisierungsaktivitäten in Drosophila
und Vertebraten (Porter et al. (1995) supra; Ekker et al. (1995)
supra; Lai et al. (1995) supra; Roelink, H. et al. (1995) Cell 81:445–455; Porter
et al. (1996) supra; Fietz, M.J. et al. (1995) Curr. Biol. 5:643–651; Fan,
C.-M. et al. (1995) Cell 81:457–465;
Mart', E., et al.
(1995) Nature 375:322–325;
Lopez-Martinez et al. (1995) Curr. Biol. 5:791–795; Ekker, S.C. et al. (1995)
Develoment 121:2337–2347;
Forbes, A.J. et al. (1996) Development 122:1125–1135).
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HH
wurde mit den kurz- und langdauernden Musterungsprozessen an verschiedenen
Stellen während der
Drosophila-Entwicklung in Zusammenhang gebracht. Bei der Erstellung
der Segmentpolarität
in den frühen Embryonen
besitzt es kurzreichende Auswirkungen, die offenbar direkt vermittelt
werden, während
es bei der Musterung der Imaginalscheiben über die Induktion von Sekundärsignalen
langdauernde Auswirkungen auslöst.
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In
Vertebraten wurden in den letzten 5 Jahren mehrere Hedgehog-Gene
cloniert. Von diesen Genen hat Shh den größten Teil der experimentellen
Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da es in verschiedenen Organisationszentren
exprimiert wird, die der Ursprung von Signalen sind, die bei Nachbargeweben
eine Musterung bewirken. Neuere Belege zeigen, dass Shh an diesen
Wechselwirkungen beteiligt ist.
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Die
Expression von Shh beginnt kurz nach dem Einsetzen der Gastrulation
im präsumptiven
Mittellinien-Mesoderm, dem Knoten in der Maus (Chang et al. (1994)
supra; Echelard, Y. et al. (1993) Cell 75:1417–1430), der Ratte (Roelink,
H. et al. (1994) Cell 76:761–775)
und im Huhn (Riddle, R.D. et al. (1993) Cell 75:1401–1416) und
im Schild des Zebrafisches (Ekker et al. (1995) supra; Krauss, S.
et al. (1993) Cell 75:1431–1444).
Bei Hühnerembryonen
entwickelt das Shh-Expressionsmuster im Knoten eine Links-rechts-Asymmetrie,
die offensichtlich für
die Links-Rechts-Lage des Herzens verantwortlich ist (Levin, M. et
al. (1995) Cell 82:803–814).
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Im
ZNS löst
das Shh aus der Urwirbelsäule
und Bodenplatte anscheinend die ventralen Zellschicksale aus. Bei
einer ektopischen Expression bewirkt Shh eine Ventralisation der
großen
Regionen des Mittel- und Hinterhirns in der Maus (Echelard et al.
(1993) supra; Goodrich, L.V. et al. (1996) Genes Dev. 10:301–312), Xenopus
(Roelink, H. et al. (1994) supra; Ruiz i Altaba, A. et al. (1995)
Mol. Cell. Neurosci. 6:106–121)
und im Zebrafisch (Ekker et al. (1995) supra; Krauss et al. (1993)
supra; Hammerschmidt, M., et al. (1996) Genes Dev. 10:647–658). In
Explantaten des intermediären
Neuroektoderms auf Rückenmarksniveau
induziert das Shh-Protein die Bodenplatten- und Motorneuronen-Entwicklung mit unterschiedlichen
Konzentrationsschwellen, die Bodenplatte bei hoher und die Motorneuronen
bei niedrigerer Konzentration (Roelink et al. (1995) supra; Mart' et al. (1995) supra;
Tanabe, Y. et al. (1995) Curr. Biol. 5:651–658). Außerdem legt eine Antikörperblockierung
nahe, dass das von der Urwirbelsäule
produzierte Shh zur Urwirbelsäulen-vermittelten
Induktion der Motoneuronenschicksale erforderlich ist (Mart' et al. (1995) supra).
Somit ist eine hohe Shh-Konzentration auf der Oberfläche der
Shh-produzierenden
Mittellinienzellen anscheinend der Grund für die in vitro festgestellte kontaktvermittelte
Induktion der Bodenplatte (Placzek, M. et al. (1993) Development
117:205–218)
und die Mittellinien-Positionierung der Bodenplatte unmittelbar
oberhalb der Urwirbelsäule
in vivo. Niedrigere Konzentrationen an Shh, die aus der Urwirbelsäule und
aus der Bodenplatte freigesetzt werden, induzieren vermutlich die
Motorneuronen in den entfernteren ventrolateralen Regionen bei einem
Prozess, von dem sich gezeigt hat, dass er in vitro kontaktunabhängig ist
(Yamada, T. et al. (1993) Cell 73:673–686). In Explantaten, die
auf Mittel- und Vorhirnniveau entnommen wurden, induziert Shh auch
die entsprechenden ventrolateralen neuronalen Zelltypen, dopaminerge
(Heynes, M. et al. (1995) Neuron 15:35–44; Wang, M.Z. et al. (1995)
Nature Med. 1:1184–1188)
bzw. cholinerge (Ericson, J. et al. (1995) Cell 81:747–756) Vorläufer, was
anzeigt, dass Shh ein gemeinsamer Auslöser der ventralen Spezifizierung über die
gesamte Länge
des ZNS ist. Diese Beobachtungen werfen die Frage auf, wie die differentielle
Reaktion auf Shh an bestimmten anteroposterioren Positionen reguliert
wird.
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Shh
aus der Mittellinie bewirkt auch eine Musterung der paraialen Regionen
des Vertebraten-Embryos, der Somiten im Rumpf (Fan et al. (1995)
supra und des Kopf-Mesenchyms
rostral zu den Somiten (Hammerschmidt et al. (1996) supra). In paraxialen
Mesodermexplantaten aus Hühnern
und Mäusen
beschleunigt Shh die Expression der Sklerotom-spezifischen Marker
wie Pax1 und Twist auf Kosten des dermamyotomalen Markers Pax3.
Ferner legen Filterbarriere-Experimente nahe, dass Shh die Induktion
des Sklerotoms direkt statt durch die Aktivierung eines sekundären signalgebenden
Mechanismus vermittelt (Fan, C.-M. und Tessier-Lavigne, M. (1994)
Cell 79, 1175–1186).
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Shh
induziert auch die myotomale Genexpression (Hammerschmidt et al.
(1996) supra; Johnson, R.L. et al. (1994) Cell 79:1165–1173; Münsterberg,
A.E. et al. (1995) Genes Dev. 9:2911–2922; Weinberg E.S. et al.
(1996) Development 122:271–280),
obwohl neuere Experimente belegen, dass die Mitglieder der WNT-Familie,
Vertebraten-Homologe von Drosophila wingless, zusammen erforderlich
sind (Münsterberg
et al. (1995) supra). Unbegreiflicherweise erfordert die myotomale
Induktion in Hühnern
höhere
Shh-Konzentrationen
als die Induktion der sklerotomalen Marker (Münsterberg et al. (1995) supra),
obwohl das Sklerotom den somitischen Zellen entstammt, die viel
näher an
der Urwirbelsäule
liegen. Ähnliche
Ergebnisse wurden im Zebrafisch erhalten, wo hohe Hedgehog-Konzentrationen
die myotomale Markergen-Expression auslösen und die sklerotomale Markergen-Expression
unterdrücken
(Hammerschmidt et al. (1996) supra). Im Gegensatz zu Amnioten stehen
diese Beobachtungen allerdings mit der Architektur des Fischembryos
im Einklang, da hier das Myotom die vorherrschende und axialere
Komponente der Somiten ist. Somit könnte die Modulation der Shh-Signalisierung
und der Erwerb neuer signalgebender Faktoren die somitische Struktur
während
der Vertebraten-Evolution
modifiziert haben.
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In
den Vertebraten-Extremitätenknospen
reguliert eine Unterserie der posterioren Mesenchymzellen, die "Zone der polarisierenden
Aktivität" (ZPA), die anteroposteriore
Digitus-Identität
(Übersicht
bei Honig, L.S. (1981) Nature 291:72–73). Die ektopische Expression
von Shh oder die Anwendung von in Shh-Peptid eingeweichten Perlen
simuliert die Wirkung der anterioren ZPA-Transplantate und erzeugt
eine spiegelbildliche Duplikation der Digiti (Chang et al. (1994)
supra; Lopez-Martinez et al. (1995) supra; Riddle et al. (1993)
supra) (2g). Somit hängt die
Digitus-Identität
offenbar hauptsächlich
von der Shh-Konzentration ab, obwohl es möglich ist, dass andere Signale
diese Information über
die beträchtlichen
Abstände übertragen
können,
die anscheinend für
die AP-Musterung erforderlich sind (100–150 μm). Entsprechend der Interaktion
von HH und DPP in den Drosophila-Imaginalscheiben aktiviert Shh
in der Vertebraten-Extremitätenknospe
die Expression von Bmp2 (Francis, P.H. et al. (1994) Development
120:209–218),
einem dpp-Homolog. Allerdings vermag Bmp2 im Gegensatz zu DPP in
Drosophila die polarisierende Wirkung von Shh bei ektopischer Anwendung
in der Hühner-Extremitätenknospe
nicht nachzustellen (Francis et al. (1994) supra). Zusätzlich zu
der anteroposterioren Musterung ist Shh anscheinend auch an der
Regulierung des proximodistalen Auswachsens der Extremitäten durch
Induktion der Synthese des Fibroblasten-Wachstumsfaktors FGF4 im
posterioren apikalen ektodermalen Kamm (Laufer, E. et al. (1994)
Cell 79:993–1003;
Niswander, L. et al. (1994) Nature 371:609–612) beteiligt.
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Die
enge Verwandtschaft zwischen Hedgehog-Proteinen und BMPs wurde wahrscheinlich
an vielen, allerdings wahrscheinlich nicht an allen Stellen der
Vertebraten-Hedgehog- Expression
konserviert. Beispielsweise wurde gezeigt, dass Shh im Hühner-Enddarm
die Expression von Bmp4, einem anderen Vertebraten-dpp-Homolog,
induziert (Roberts, D.J. et al. (1995) Development 121:3163–3174).
Außerdem
zeigen Shh und Bmp2, 4 oder 6 eine auffallende Korrelation in ihrer
Expression in den Epithel- und Mesenchymzellen im Magen, dem urogenitalen
System, der Lunge, den Zahnknospen und in den Haarfollikeln (Bitgood,
M.J. und McMahon, A.P. (1995) Dev. Biol. 172:126–138). Außerdem wird Ihh, eines der
beiden anderen Maus-Hedgehog-Gene, neben den Bmp-exprimierenden
Zellen im Darm und im sich entwickelnden Knorpel exprimiert (Bitgood
und McMahon (1995) supra).
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Neuere
Beweise legen ein Modell nahe, wobei Ihh eine essentielle Rolle
bei der Regulierung der chondrogenen Entwicklung spielt (Roberts
et al. (1995) supra). Während
der Knorpelbildung gehen die Chondrocyten von einem proliferierenden
Zustand über
einen intermediären
prähypertrophen
Zustand in differenzierte hypertrophe Chondrocyten über. Ihh
wird in den prähypertrophen
Chondrocyten exprimiert und startet eine Signalisierungskaskade,
die zur Blockierung der Chondrocytendifferenzierung führt. Sein
direktes Ziel ist das Perichondrium um die Ihh-Expressionsdomäne, die
durch Expression von Gli und Patched (Ptc), konservierten Transkriptionszielen
der Hedgehog-Signale (siehe unten), reagiert. Sehr wahrscheinlich
führt dies
zu einer Sekundärsignalisierung,
die zur Synthese des Parathyroid-Hormon-verwandten Proteins (PTHrP)
im periartikulären
Perichondrium führt.
PTHrP selbst gibt wieder Signale an die prähypertrophen Chondrocyten ab
und blockiert ihre weitere Differenzierung. Gleichzeitig unterdrückt PTHrP
die Expression von Ihh und bildet dadurch eine negative Rückkopplungsschleife,
die die Geschwindigkeit der Chondrozytendifferenzierung moduliert.
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Patched
wurde ursprünglich
in Drosophila als Segmentpolaritätsgen
identifiziert, eines aus einer Gruppe von Entwicklungsgenen, die
die Zelldifferenzierung innerhalb der individuellen Segmente beeinflusst,
die in einer homologen Reihe entlang der anteriorposterioren Achse
des Embryos auftreten. Siehe Hooper, J.E. et al. (1989) Cell 59:751;
und Nakano, Y. et al. (1989) Nature 341:508. Die Expressionsmuster
des Vertebraten-Homologs von Patched legt seine Beteiligung an der
Entwicklung von Neuralrohr, Skelett, Extremitäten, Kraniofazialstruktur und
Haut nahe.
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Genetische
und funktionelle Studien belegen, dass Patched Teil der Hedgehog-Signalisierungskaskade
ist, ein evolutionär
konservierter Weg, der die Expression einer Anzahl von stromabwärts gelegenen
Genen konserviert. Siehe Perrimon, N. (1995) Cell 80:517; und Perrimon,
N. (1996) Cell 86:513. Patched nimmt an der konstitutiven transkriptionalen
Repression der Zielgene teil; Gegenspieler seiner Wirkung ist ein
sezerniertes Glycoprotein, das durch Hedgehog codiert wird, oder
ein Vertebraten-Homolog,
das eine transkriptionale Aktivierung induziert. Gene unter der
Kontrolle dieses Weges umfassen die Mitglieder der Wnt- und TGF-beta-Familie.
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Die
Patched-Proteine besitzen zwei große extrazelluläre Domänen, 12
Transmembransegmente und mehrere cytoplasmatische Segmente. Siehe
Hooper, supra; Nakano, supra; Johnson, R.L. et al. (1996) Science
272:1668; und Hahn, H. et al. (1996) Cell 85:841. Die biochemische
Rolle von Patched auf dem Hedgehog-Signalisierungsweg ist unklar.
Eine direkte Wechselwirkung mit dem Hedgehog-Protein wurde allerdings schon
beschrieben (Chen, Y. et al. (1996) Cell 87:553), und Patched kann
zusammen mit einem anderen Transmembranprotein, das von dem Smoothened
Gen codiert wird, Teil eines Hedgehog-Rezeptorkomplexes sein. Siehe
Perrimon, supra; und Chen, supra.
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Das
menschliche Homologe von Patched wurde unlängst cloniert und zu dem Chromosom
9q22.3 kartiert. Siehe Johnson, supra; und Hahn, supra. Diese Region
wurde mit dem Basalzellnaevussyndrom (BCNS) in Zusammenhang gebracht,
das durch Entwicklungsabnormitäten,
einschließlich
von kostalen und kraniofazialen Veränderungen, Abnormitäten der
Hände und
Füße und Spina
bifida, gekennzeichnet ist.
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Auch
sporadische Tumore zeigen einen Verlust beider funktioneller Allele
von Patched. Von 12 Tumoren, in denen Patched-Mutationen mit einem
Einzelstrangkonformationspolymorphismus-Durchmusterungstest identifiziert
wurden, zeigten 9 chromosomale Deletionen des zweiten Allels, und
die anderen drei wiesen in beiden Allelen inaktivierende Mutationen
(Gailani, supra) auf. Die Änderungen
traten in der entsprechenden Keimbahn-DNA nicht auf.
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Der
größte Teil
der identifizierten Mutationen führte
zu vorzeitigen Stopp-Codons oder Rasterverschiebungen. Lench, N.J.
et al., Hum. Genet. 1997 Okt.; 100(5–6): 497–502.
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Mehrere
waren allerdings Punktmutationen, die zu Aminosäure-Substitutionen entweder
in den extrazellulären
oder cytoplasmatischen Domänen
führten.
Diese Mutationsstellen könnten
die funktionelle Bedeutung für
die Wechselwirkung mit den extrazellulären Proteinen oder den cytoplasmatischen
Mitgliedern des stromabwärts
gelegenen Signalisierungsweges belegen.
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Die
Beteiligung von Patched an der Hemmung der Genexpression und das
Auftreten von häufigen
Alleldeletionen von Patched in BCC unterstützt eine Tumorsuppressorfunktion
für dieses
Gen. Seine Rolle bei der Regulierung der Genfamilien, von denen
bekannt ist, dass sie an der Zellsignalisierung und an der interzellulären Kommunikation
beteiligt sind, stellt einen möglichen
Mechanismus für
die Tumorsuppression bereit.
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EP 0 056 637 betrifft 4-(3H)-Chinazolinonderivate,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung und Arzneimittel, die diese Verbindungen
enthalten.
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A.
Rao et al., Journal of Indian Chem. Soc., Bd. 62, Nr. 3, März 1985,
Seiten 234-7, diskutieren die Synthese und biologischen Aktivitäten von
bestimmten Derivaten von 3-Aryl-4(3H)-chinazolinonen.
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Singh
B.D. et al., Journal of Indian Chem. Soc., Bd. 46, Nr. 1, 1969 beziehen
sich auf die Synthese von Imidazo[1,5-a]-chinazolonen.
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Tiwari
S.S. et al., Journal Chem. Soc. Pak., 1981, 3(4), Seiten 215-17,
offenbaren die Synthese von 2-Hippuryl-3-arylchinazolinonen und
ihre mögliche
Verwendung als fertilitätshemmende
Verbindungen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Verbindungen der allgemeinen
Formel (II) zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zur Hemmung einer übermäßigen Zellwucherung.
Die Verbindungen der Formel (II) sind wie folgt:
Formel
II wobei, sofern Valenz und Stabilität es zulassen,
R
1 und R
2 unabhängig bei
jedem Vorkommen H, Niederalkyl, Aryl (substituiert oder unsubstituiert),
Aralkyl (substituiert oder unsubstituiert), Heteroaryl (substituiert
oder unsubstituiert) oder Heteroaralkyl (substituiert oder unsubstituiert)
bedeuten;
L unabhängig
bei jedem Vorkommen abwesend ist oder Alkyl, -Alkenyl-, -Alkinyl-,
-(CH
2)
nO(CH
2)
p-, -(CH
2)
nNR
2(CH
2)
p-, -(CH
2)
nS(CH
2)
p-, -(CH
2)
n-Alkenyl(CH
2)
p-, -(CH
2)
n-Alkinyl(CH
2)
p, -O(CH
2)
n-, -NR
2(CH
2)
n- oder -S(CH
2)
n- bedeutet;
X
aus -N(R
8)-, -O-, -S-, -Se-, -N=N-, -ON=CH-,
-(R
8)N-N(R
8)-, -ON(R
8)-, einem Heterocyclus oder einer direkten Bindung
zwischen L und Y ausgewählt
ist;
Y aus -C(=O)-, -C(=S)-, -S(O
2)-,
-S(O)-, -C(=NCN)-, -P(=O)(OR
2)-, einem heteroaromatischen
Rest oder einer direkten Bindung zwischen X und Z ausgewählt ist;
Z
aus -N(R
8)-, -O-, -S-, -Se-, -N=N-, -ON=CH-,
-R
8N-NR
8-, -ONR
8-, einem Heterocyclus oder einer direkten
Bindung zwischen Y und L ausgewählt
ist;
R
8 unabhängig bei jedem Vorkommen H,
Niederalkyl, Aryl (substituiert oder unsubstituiert), Aralkyl (substituiert oder
unsubstituiert), Heteroaryl (substituiert oder unsubstituiert) oder
Heteroaralkyl (substituiert oder unsubstituiert) bedeutet oder zwei
R
8 zusammengenommen zusammen mit den Atomen,
an die sie gebunden sind, einen 4-bis 8-gliedrigen Ring bilden, wobei der Ring
ein oder mehrere Carbonylreste beinhalten kann;
W einen substituierten
oder unsubstituierten Benzo- oder Pyridoring bedeutet, der an den
Pyrimidonring kondensiert ist;
p unabhängig bei jedem Vorkommen eine
ganze Zahl von 0 bis 10 bedeutet; und
n einzeln bei jedem Vorkommen
eine ganze Zahl von 0 bis 10 bedeutet.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
bedeutet R1 einen substituierten oder unsubstituierten
Aryl- oder Heteroarylrest. Bei bestimmten Ausführungsformen bedeuten X-Y-Z
zusammengenommen einen Harnstoff oder ein Amid. Bei bestimmten Ausführungsformen
ist W ein substituierter oder unsubstituierter Benzolring. Bei bestimmten
Ausführungsformen
bedeutet X einen Diazacarbocyclus. Bei bestimmten Ausführungsformen bedeutet
R2 einen substituierten oder unsubstituierten
Aryl- oder Heteroarylrest. Bei bestimmten Ausführungsformen ist R8 bei
jedem Vorkommen unabhängig
aus H und Niederalkyl ausgewählt.
Bei bestimmten Ausführungsformen
ist X aus -N(R8)-, -O-, -S-, einer direkten
Bindung ausgewählt;
Y ist aus -C(=O), -C(=S)- und S(O2)- ausgewählt; und
Z ist aus -N(R8)-, -O-, -S-, einer direkten
Bindung ausgewählt,
derart, dass mindestens eines von X und Z vorhanden ist. Bei bestimmten
Ausführungsformen
ist mindestens eines von X und Z vorhanden. Bei bestimmten Ausführungsformen
ist Y aus -C(=O)-, -C(=S)- und -S(O2)- ausgewählt.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
hemmt der Hedgehog-Antagonist die Hedgehog-vermittelte Signaltransduktion mit einer
ED50 von 1 mM oder weniger, 1μM oder weniger,
100 nM oder weniger, 10 nM oder weniger oder 1 nM oder weniger.
Die Zelle kann in vitro oder in vivo mit dem Hedgehog-Antagonisten
in Kontakt gebracht werden. Bei bestimmten Ausführungsformen wird der Hedgehog-Antagonist
als Teil einer therapeutischen oder kosmetischen Anwendung wie Regulierung
von Nervengewebe, Knochen- und Knorpelbildung und -reparatur, Regulierung
der Spermatogenese, Regulierung der glatten Muskulatur, Regulierung
von Lunge, Leber und anderer Organe, die aus dem Urdarm entstehen,
Regulierung der hämatopoietischen
Funktion oder Regulierung von Haut- und Haarwachstum verabreicht.
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Bei
wieder einer anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung von einer Verbindung der allgemeinen
Struktur der Formel (II)
wobei, wenn es Valenz und
Stabilität
erlauben,
R
1 und R
2 unabhängig bei
jedem Vorkommen H, Niederalkyl, -(CH
2)
n-Aryl (z. B. substituiert oder unsubstituiert) oder
-(CH
2)
n-Heteroaryl
(substituiert oder unsubstituiert) bedeuten;
L unabhängig bei
jedem Vorkommen abwesend ist oder -Alkyl-, -Alkenyl-, -Alkinyl-,
-(CH
2)
nO(CH
2)
p-, -(CH
2)
nNR
2(CH
2)
p, -(CH
2)
nS(CH
2)
p, -(CH
2)
nAlkenyl(CH
2)
p, -(CH
2)
nAlkinyl(CH
2)
p, -O(CH
2)
n-, -NR
2(CH
2)
n- oder -S(CH
2)
n- bedeutet;
X
NH ist;
Y aus -C(=O)-, -C(=S)-, -S(O
2)-,
-S(O)-, -C(=NCN)-, -P(=O)(OR
2)-, einem heteroaromatischen
Rest oder einer direkten Bindung zwischen X und Z ausgewählt ist;
Z
aus -N(R
8)-, -O-, -S-, -Se-, N=N-, -ON=CH-,
-R
8N-NR
8-, -ONR
8-, einem Heterocyclus oder einer direkten
Bindung zwischen Y und L ausgewählt
ist;
R
8 unabhängig bei jedem Vorkommen H,
Niederakyl, -(CH
2)
n-Aryl
(z. B. substituiert oder unsubstituiert) oder -(CH
2)
n-Heteroaryl (z. B. substituiert oder unsubstituiert)
bedeutet, oder zwei R
8 zusammengenommen
einen 4- bis 8-gliedrigen Ring bilden können, z. B. mit X
1 und
Z
1 oder X
2 und Z
2, wobei der Ring ein oder mehrere Carbonylgruppen
beinhalten kann;
W einen substituierten oder unsubstituierten
Benzo- oder Pyridoring bedeutet, der an den Pyrimidonring kondensiert
ist;
p unabhängig
bei jedem Vorkommen eine ganze Zahl von 0 bis 10, vorzugsweise von
0 bis 3, bedeutet; und
n einzeln bei jedem Vorkommen eine ganze
Zahl von 0 bis 10, vorzugsweise von 0 bis 5, bedeutet.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
stellt L unmittelbar im Anschluss an X -(unverzweigtes Niederalkyl)-
dar. Bei bestimmten Ausführungsformen
stellt R1 einen unsubstituierten Aryl- oder Heteroarylring
oder einen Aryl- oder Heteroarylring dar, der mit Substituenten
substituiert ist, die aus H, einem Halogen, Cyano, Alkyl, Alkenyl,
Alkinyl, Aryl, Hydroxyl, (unverzweigtem Alkyl-O-), Silyloxy, Amino,
Nitro, Thiol, Amino, Imino, Amido, Phosphoryl, Phosphonat, Phosphin,
Carbonyl, Carboxyl, Carboxamid, Anhydrid, Silyl, Thioether, Alkylsulfonyl,
Arylsulfonyl, Sulfoxidgruppe, Selenoether, Keton, Aldehyd, Ester
oder -(CH2)m-R8 ausgewählt
sind.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
stellt R einen unsubstituierten Aryl- oder Heteroarylring oder ein Aryl-
oder Heteroarylring dar, der mit Substituenten substituiert ist,
die aus H, Halogen, Cyano, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Nitro,
Thiol, Imino, Amido, Carbonyl, Carboxyl, Anhydrid, Thioether, Alkylsulfonyl,
Arylsulfonyl, Keton, Aldehyd und Ester ausgewählt sind. Bei bestimmten Ausführungsformen
stellt R1 einen unsubstituierten Aryl- oder
Heteroarylring oder einen Aryl- oder Heteroarylring dar, der mit
Substituenten substituiert ist, die aus H, Halogen, Cyano, Alkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Nitro, Amido, Carboxyl, Anhydrid, Alkylsulfonyl,
Keton, Aldehyd und Ester ausgewählt
sind. Bei bestimmten Ausführungsformen
ist R2 ein subsituierter oder unsubstituierter
Aryl- oder Heteroarylring. Bei bestimmten Ausführungsformen stellt X-Y-Z-
eine Amid- oder Harnstoffverknüpfung dar.
Bei bestimmten Ausführungsformen
stellt R8 bei jedem Vorkommen ein H-Atom
dar. Bei bestimmten Ausführungsformen
ist R2 ein substituierter oder unsubstituierter
Aryl- oder Heteroarylring. Bei bestimmten Ausführungsformen ist L unmittelbar
im Anschluss an R1 abwesend.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
besitzt die Verbindung eine aus den in den 32j, k und l beschriebenen
Strukturen ausgewählte
Struktur
-
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Die
Synthese der Verbindungen, wie erfindungsgemäß verwendet, kann ein Verfahren
zur Herstellung einer bicyclischen Verbindung umfassen, das das
Erhitzen eines Reaktionsgemisches, umfassend eine Verbindung mit
einer Struktur der Formel X, mit einem Carbonsäureanhydrid nach dem Schema:
wobei W einen Aryl- oder
Heteroarylring darstellt und R
10 einen substituierten
oder unsubstituierten Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkylalkyl-,
Aralkyl- oder Heteroalkylrest darstellt und wobei das Anhydrid eine
Struktur (R
10CH
2C=O)
2O aufweist, wobei R'CH
2R
10 ist, umfasst.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
besteht das Reaktionsgemisch zu Beginn der Umsetzung im Wesentlichen
aus der Verbindung der Formel X und dem Carbonsäureanhydrid.
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Die
Synthese kann auch ein Verfahren zur Herstellung eines Amins umfassen,
umfassend das Zusammenbringen einer Verbindung mit einer Struktur
der Formel XIII mit einem Amin der Struktur H
2NR
12 nach dem Schema:
wobei
W einen Aryl-
oder Heteroarylring darstellt;
R
1 H,
Niederalkyl, -(CH
2)
nAryl
oder -(CH
2)
nHeteroaryl
darstellt,
L abwesend ist oder -(CH
2)
n-Alkyl, -Alkenyl-, -Alkinyl-, -(CH
2)
n-Alkenyl-, -(CH
2)
n-Alkinyl-, -(CH
2)
nO(CH
2)
p, -(CH
2)
nNR
2(CH
2)
p-, -(CH
2)
nS(CH
2)
p-,
(CH
2)
n-Alkenyl(CH
2)
p-, -(CH
2)
n-Alkinyl(CH
2)
p-, -O(CH
2)
n, -NR
2(CH
2)
n- oder -S(CH
2)
n- darstellt,
Y' ein Halogenatom
darstellt;
R
10 einen subsituierten
oder unsubstituierten Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkylalkyl-,
Aralkyl- oder Heteroaralkylrest darstellt; und
R
12 einen
Niederalkylrest oder eine Silylgruppe darstellt, wobei das Amin
und die Verbindung mit einer Struktur der Formel XIII mit einem
polaren Lösungsmittel,
umfassend weniger als etwa 50 % Wasser, kombiniert werden.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
umfasst das polare Lösungsmittel
einen Alkohol. Bei bestimmten Ausführungsformen ist der Alkohol
aus Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, Isobutanol,
t-Butanol, sec-Butanol, Ethylenglycol und 1,3-Propandiol ausgewählt.
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Die
Synthese kann auch ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung
umfassen, umfassend die Durchführung
der Schritte nach dem Schema:
wobei
Schritt (A) die Umsetzung einer Verbindung mit einer Struktur der
Formel X, wobei W einen substituierten oder unsubstituierten Aryl-
oder Heteroarylring darstellt, wie einen Benzolring, mit einer Aminogruppe
und einer Carbonsäuregruppe
in benachbarten (ortho) Positionen, mit einem Acylierungsmittel
der Formel R
10CH
2C(=O)X', wobei R
10 unabhängig
bei jedem Vorkommen einen substituierten oder unsubstituierten Alkyl-, Alkenyl-,
Cycloalkyl-, Cycloalkylalkyl-, Aralkyl- oder Heteroaralkylrest darstellt
und X' ein Halogenatom
oder -OC(=O)CH
2R
10 darstellt,
unter Bedingungen, die eine Verbindung mit der Struktur der Formel
XI erzeugen, umfasst;
Schritt (B) die Umsetzung einer Verbindung
mit einer Struktur der Formel XI mit einem Amin der Formel R
1LNH
2, wobei R
1 und L wie vorstehend definiert sind, unter
Bedingungen, die zu einer Verbindung mit einer Struktur der Formel
XII (ihren, umfasst;
Schritt (C) die Umsetzung einer Verbindung
mit einer Struktur der Formel XII mit einem Halogenierungsmittel wie
Chlor, Brom, Iod, N-Bromsuccinimid, N-Chlorsuccinimid, N-Iodsuccinimid, ClBr,
IBr, ClI oder einem Reagens, das ein Halogenradikal (wie Cl, Br
oder I) erzeugt, unter Bedingungen, die zu einer Verbindung mit
einer Struktur der Formel XIII führen,
wobei Y' ein Halogenatom
wie Cl, Br oder I darstellt, umfasst;
Schritt (D) die Umsetzung
einer Verbindung mit einer Struktur der Formel XIII mit einem Amin
der Formel H
2NR
12,
wobei R
12 einen Niederalkylrest oder eine
Silylgruppe darstellt, wie einen Trialkylsilyl-, Triarylsilyl-,
Dialkylarylsilyl- oder Diarylalkylsilylrest, unter Bedingungen,
die zu einer Verbindung mit einer Struktur der Formel XIV führen, umfasst;
und
Schritt (E) die Umsetzung einer Verbindung mit einer Struktur
der Formel XIV mit einem terminalen Rest einer Struktur R
2V' unter
Herstellung einer Verbindung mit einer Struktur der Formel XX, wobei
R
2 wie vorstehend definiert ist und V' eine funktionelle
Gruppe darstellt, ausgewählt
aus ZC(=W)Cl, ZC(=W)Br, Isocyanat, Isothiocyanat, ZC(=W)WC(=W)ZR
2, ZSO
2Cl, ZSO
2Br, ZSOCl, ZSOBr oder einer in situ hergestellten
aktivierten Acylierungseinheit, umfasst.
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Die
Synthese kann auch ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung
umfassen, das die Durchführung
der Schritte nach dem Schema:
umfasst,
wobei
Schritt (A) die Umsetzung einer Verbindung mit einer Struktur der
Formel XV, wobei P' H
oder eine Schutzgruppe darstellt, W einen substituierten oder unsubstituierten
Aryl- oder Heteroarylring wie einen Benzolring mit einer Aminogruppe
und einer Carbonsäure-
oder Estergruppe in nebeneinander liegenden (ortho) Positionen darstellt,
mit einem Acylierungsmittel der Formel PXLC(=O)X', wobei X und L wie vorstehend definiert
sind, P eine Schutzgruppe darstellt und X' ein Halogenatom, -OC(=O)LXP oder eine
funktionelle Gruppe darstellt, die durch Umsetzung einer Carboxylgruppe
mit einem Aktivierungsmittel erzeugt wird, wie Carbodiimid (z.B.
Diisopropylcarbodiimid, Dicyclohexylcarbodiimid, 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid, etc.),
Reagentien auf Phosphorbasis (wie BOP-Cl, PyBROP, etc.), Oxalylchlorid,
Phosgen, Triphosgen, Carbonyldiimidazol oder jedes andere Reagens,
das mit einer Carbonsäuregruppe
reagiert und zu einer reaktiven Zwischenstufe mit, relativ zur Carbonsäure, erhöhter Empfindlichkeit
gegenüber
der Kopplung mit einem Amin führt,
unter Bedingungen, die eine Verbindung mit einer Struktur der Formel
XVI erzeugen, umfasst;
Schritt (B), falls notwendig, die Schutzgruppenentfernung
von dem Ester einer Verbindung mit der Struktur der Formel XVI unter
Herstellung einer Carbonsäure
mit einer Struktur der Formel XVII umfasst;
Schritt (C) die
Umsetzung einer Verbindung mit einer Struktur der Formel XVII mit
einem Amin der Formel R
1LNH
2,
wobei R
1 und L wie vorstehend definiert
sind, unter Bedingungen, die eine Verbindung mit einer Struktur
der Formel XVIII ergeben, umfasst;
Schritt (D) die Entfernung
der Schutzgruppe P von einer Verbindung mit einer Struktur der Formel
XVIII unter Erzeugung einer Verbindung mit der Struktur der Formel
XIX umfasst;
Schritt (E) die Umsetzung einer Verbindung mit
einer Struktur der Formel XIX mit einem terminalen Rest einer Struktur
R
2Y' unter
Herstellung einer Verbindung mit einer Struktur der Formel XXI,
wobei R
2 wie vorstehend definiert ist und
Y' eine funktionelle
Gruppe darstellt, ausgewählt
aus ZC(=W)Cl, ZC(=W)Br, Isocyanat, Isothiocyanat, ZC(=W)WC(=W)ZR
2, ZSO
2Cl, ZSO
2Br, ZSOCl, ZSOBr oder einer aktiven in situ
hergestellten Acylierungseinheit, umfasst.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die 1–31 beschreiben
die Reaktionen, die zur Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen
geeignet sind.
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Die 32a–l erläutern erfindungsgemäße repräsentative
Verbindungen.
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33 stellt die biologischen Testergebnisse für eine beispielhafte
erfindungsgemäße Verbindung dar.
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34 stellt die Auswirkungen einer beispielhaften
erfindungsgemäßen Verbindung
auf das Lungengewebe dar.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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1. Überblick
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Entdeckung, dass die von Hedgehog,
Patched (Ptc), Gli und/oder Smoothened regulierten Signaltransduktionswege
mindestens teilweise durch kleine Moleküle gehemmt werden können. Obgleich
die Festlegung auf eine bestimmte Theorie nicht gewünscht ist,
kann die Aktivierung eines Rezeptors der Mechanismus sein, über den
diese Mittel wirken. Beispielsweise kann die Fähigkeit dieser Mittel zur Hemmung
der Proliferation von Patched-loss-of-function (Ptclof)-Zellen
auf der Fähigkeit
solcher Moleküle
zur Wechselwirkung mit Hedgehog, Patched oder Smoothened oder zumindest
zur Einwirkung auf die Fähigkeit
dieser Proteine, einen Hedgehog-, Ptc-und/oder Smoothened-vermittelten
Signaltransduktionsweg zu aktivieren, beruhen.
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Darum
wird insbesondere berücksichtigt,
dass diese kleinen Moleküle,
die mit den Aspekten der Hedgehog-, Ptc- oder Smoothened-Signaltransduktionsaktivität interferieren,
auch in der Lage sind, die Proliferation (oder die biologischen
Folgen) in Zellen mit einem Hedgehog-gain-of-function-Phänotypus zu hemmen. Bei den
bevorzugten Ausführungsformen
sind die betreffenden Inhibitoren organische Moleküle mit einem
Molekulargewicht von weniger als 2500 amu, mehr bevorzugt weniger
als 1500 amu und noch mehr bevorzugt von weniger als 750 amu und
sind in der Lage, mindestens einige der biologischen Aktivitäten der Hedgehog-Proteine,
vorzugsweise insbesondere in Zielzellen, zu hemmen.
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Somit
umfassen die erfindungsgemäßen Verfahren
die Verwendung von kleinen Molekülen,
die die Ptc-Hemmung der Hedgehog-Signalisierung bei der Regulierung
der Reparatur- und/oder
Funktionsleistung eines breiten Bereichs von Zellen, Geweben und
Organen mit dem Hedgehog-gain-of-function-Phänotypus agonisieren. Beispielsweise
besitzt das entsprechende Verfahren therapeutische und kosmetische
Anwendungsmöglichkeiten
im Bereich der Regulierung von Nervengeweben, Knochen- und Knorpelbildung
sowie -reparatur, Regulierung der Spermatogenese, Regulierung der
glatten Muskulatur, Regulierung von Lunge, Leber und Gewebe von
anderen Organen, die aus dem Urdarm hervorgehen, Regulierung der
hämatopoietischen
Funktion, Regulierung von Haut- und Haarwachstum etc. Ferner können die
betreffenden Verfahren an Zellen, die in Kultur (in vitro) bereitgestellt
werden, oder an Zellen in einem vollständigen Tier (in vivo) durchgeführt werden.
Siehe beispielsweise die PCT-Veröffentlichungen
WO 95/18856 und WO 96/17924 (deren Beschreibungen durch Bezugnahme
ausdrücklich
mit umfasst sind).
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
kann die betreffende Verwendung darin bestehen, Epithelzellen mit
einem Hedgehog-gain-of-function-Phänotypus zu behandeln.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann die betreffende Verwendung als Teil eines Behandlungsplanes
für das
maligne Medulloblastom oder für
andere primäre
maligne neuroektodermale ZNS-Tumore verwendet werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung Arzneimittel bereit, umfassend
als Wirkstoff einen Hedgehog-Antagonisten oder einen Ptc-Agonisten,
wie hier beschrieben, formuliert in einer Menge, die ausreicht,
um in vivo die Proliferation oder andere biologische Folgen von
Hedgehog-gain-of-function zu hemmen.
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Die
betreffenden Behandlungen unter Verwendung von Hedgehog-Antagonisten
können
sowohl für menschliche
als auch tierische Individuen wirksam sein. Tierische Individuen,
auf die die Erfindung anwendbar ist, erstrecken sich sowohl auf
Haustiere als auch auf Vieh, das entweder als Haustier oder für kommerzielle Zwecke
gezüchtet
wird. Beispiele sind Hunde, Katzen, Rindvieh, Pferde, Schafe, Esel
und Ziegen.
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II. Definitionen
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Zweckmäßigerweise
werden bestimmte Begriffe, die in der Beschreibung, in den Beispielen
und in den beigefügten
Ansprüchen
eingesetzt werden, hier zusammengefasst.
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Der
Begriff "aberrante
Modifikation oder Mutation" eines
Gens bezieht sich auf solche genetischen Läsionen wie beispielsweise Deletionen,
Substitution oder Addition von Nucleotiden an ein Gen sowie massive chromosomale
Umlagerungen des Gens und/oder abnorme Methylierung des Gens. Gleichermaßen bezieht sich
eine Fehlexpression eines Gens auf aberrante Transkriptionsniveaus
des Gens relativ zu denjenigen Niveaus in einer normalen Zelle unter ähnlichen
Bedingungen sowie auf das Nicht-Wildtyp-Spleißen der aus dem Gen transcribierten
mRNA.
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"Basalzellenkarzinome" existieren in einer
Vielzahl von klinischen und histologischen Formen wie knotig-ulzerativ,
oberflächlich,
pigmentiert, Morphea-ähnlich,
Fibroepitheliom- und
naevoides Syndrom. Basalzellenkarzinome sind die häufigsten
Hautneoplasmen, die beim Menschen festgestellt werden. Der Großteil der neuen
Fälle von
nicht melanomen Hautkrebsarten fällt
in diese Kategorie.
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"Brandwunden" bezieht sich auf
die Fälle,
wobei große
Hautoberflächen
eines Individuums auf Grund von Hitze und/oder chemischen Mitteln
entfernt wurden oder verloren gegangen sind.
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Der
Begriff "Karzinom" bezieht sich auf
ein malignes neues Wachstum, das aus Epithelzellen aufgebaut ist,
die dazu neigen, umgebende Gewebe zu infiltrieren und Metastasen
entstehen zu lassen. Beispielhafte Karzinome umfassen: das "Basalzellenkarzinom", das ein Epitheltumor
der Haut ist, der, obgleich selten metastasierend, das Potential
zur lokalen Invasion und Destruktion besitzt; das "Plattenzellenkarzinom", das sich auf Karzinome
bezieht, die aus dem Plattenepithel entstehen und würfelähnliche
Zellen aufweisen; die "Karzinosarkome", die maligne Tumore
einschließen,
bestehend aus karzinomatösem
und sarkomatösem
Gewebe; das "adenozystische
Karzinom", ein Karzinom,
das von Zylindern oder Bändern
des hyalinen oder muzinen Stromas markiert ist, getrennt oder umgeben
von Nestern oder Schnüren
von kleinen Epithelzellen, die in den Brust- und Speicheldrüsen und
den Schleimdrüsen
der Atemwege auftreten; das "epidermoide
Karzinom", das sich
auf kanzeröse
Zellen bezieht, die zur Differenzierung auf dem gleichen Weg wie
diejenigen der Epidermis neigen; d.h. sie neigen zur Bildung von
Stachelzellen und erfahren eine Verhornung; das "Nasopharyngealkarzinom", das sich auf einen
malignen Tumor bezieht, der in der Epithelauskleidung des Raums
hinter der Nase entsteht; und das "Nierenzellenkarzinom", das Karzinome des Nierenparenchyms
betrifft, die aus Röhrenzellen
in variierenden Anordnungen bestehen. Weitere karzinomatöse epitheliale
Wachstumsformen sind "Papillome", die gutartige Tumore
betreffen, die aus dem Epithel stammen, mit einem Papilloma-Virus
als kausatives Mittel; und "Epidermoidome", die einen zerebralen
oder meningealen Tumor betreffen, der durch den Einschluss von ektodermalen
Elementen zum Zeitpunkt des Schlusses der Neuronalrinne gebildet
wird.
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"Korium" oder "Dermis" bezieht sich auf
die Schicht der Haut unterhalb der Epidermis, die aus einem dichten
Bett von vaskularisiertem Bindegewebe besteht und die Nerven und
terminalen Gefühlsorgane
enthält. Die
Haarwurzeln und die Talg- und Schweißdrüsen sind Strukturen der Epidermis,
die tief in der Epidermis eingebettet sind.
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"Dentalgewebe" bezieht sich auf
Gewebe im Mund, das dem Epithelgewebe entspricht, beispielsweise das
Zahnfleischgewebe. Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Behandlung
von periodontaler Krankheit geeignet.
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"Dermaler Hautulzera" bezieht sich auf
Läsionen
auf der Haut, die durch einen oberflächlichen Verlust von Gewebe, üblicherweise
mit Entzündung,
verursacht werden. Dermale Hautulzera, die durch das erfindungsgemäße Verfahren
behandelt werden können,
umfassen Dekubitus-Ulzera, diabetische Ulzera, Venenstau-Ulzera
und arterielle Ulzera. Dekubitus-Wunden beziehen sich auf chronische
Ulzera auf Grund von Druck, der längere Zeit auf Hautflächen ausgeübt wird.
Wunden dieses Typs werden oft als Dekubiti oder Druckgeschwüre bezeichnet.
Venenstau-Ulzera beruhen auf der Stagnation des Blutes oder anderer
Flüssigkeiten
aus defekten Venen. Arterielle Ulzera beziehen sich auf nekrotische
Haut in dem Bereich um Arterien mit schlechter Durchblutung.
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Der
Begriff "ED50" bedeutet
die Arzneistoffdosis, die 50 % ihrer maximalen Reaktion oder Wirkung
hervorruft.
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Eine "wirksame Menge" von z.B. einem Hedgehog-Antagonisten,
bezüglich
des betreffenden Behandlungsverfahrens, bezieht sich auf eine Menge
des Antagonisten in einer Präparation,
die bei Verabreichung als Teil eines gewünschten Dosierungsplanes z.B.
eine Änderung
in der Zellproliferationsrate und/oder dem Differenzierungszustand
einer Zelle und/oder der Überlebensrate
einer Zelle nach den akzeptierten klinischen Standards für die zu
behandelnde Störung
oder den kosmetischen Zweck hervorruft.
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Der
Begriff "Epithel", "epithelial" und "Epithelium" bezieht sich auf
die Zellabdeckung der internen und externen Körperoberflächen (kutanös, mukös und serös), einschließlich der
Drüsen
und anderer davon stammender Strukturen, z.B. epitheliale Kornea-, Ösophagus-,
Epidermis- und Haarfollikel-Zellen. Ein anderes beispielhaftes Epithelgewebe
umfasst das olfaktorische Epithel, das die pseudostratifizierte
Epithelauskleidung der olfaktorischen Region der Nasenhöhle ist
und die Rezeptoren für
den Geruchssinn enthält;
das glanduläre Epithel,
das das Epithel bezeichnet, das aus den Sekretionszellen besteht;
das Plattenepithel, das sich auf das Epithel bezieht, das aus flachen
plattenartigen Zellen besteht. Der Begriff Epithel kann auch ein Übergangsepithel
bezeichnen, wie dasjenige, das charakteristischerweise als Auskleidung
der Hohlorgane festgestellt wird, die großen mechanischen Änderungen
auf Grund von Kontraktion und Distention unterworfen sind, z.B. Gewebe,
das einen Übergang
zwischen einem stratifizierten Platten- und einem Säulenepithel
darstellt.
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Der
Begriff "Epithelisierung" bezieht sich auf
das Heilen durch das Wachstum von Epithelgewebe über eine bloßgelegte
Oberfläche.
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Der
Begriff "epidermale
Drüse" bezieht sich auf
eine Aggregation von Zellen, die mit der Epidermis in Verbindung
stehen und auf die Sekretion oder Exkretion von Materialien spezialisiert
sind, die nicht mit ihren gewöhnlichen
metabolischen Bedürfnissen
zusammenhängen.
Beispielsweise sind "Talgdrüsen" holokrine Drüsen im Korium,
die eine ölige
Substanz und Sebum sezernieren. Der Begriff "Schweißdrüsen" bezieht sich auf Drüsen, die Schweiß sezernieren,
mit Sitz im Korium oder im Unterhautgewebe und Öffnung durch einen Kanal auf
der Körperoberfläche.
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Der
Begriff "Epidermis" bezieht sich auf
die äußerste nicht
vaskularisierte Hautschicht, die vom embryonalen Ektoderm abstammt,
mit einer Dickeschwankung von 0,07 bis 1,4 mm. Auf den palmaren
und plantaren Oberflächen
umfasst sie von innen nach außen
5 Schichten: die Basalschicht, bestehend aus säulenförmigen senkrecht angeordneten
Zellen; die Stachelzellen- oder spinöse Schicht, bestehend aus abgeflachten
polyedrischen Zellen mit kurzen Fortsätzen oder Stacheln; die granuläre Schicht,
bestehend aus abgeflachten granulären Zellen; die klare Schicht,
bestehend aus mehreren Schichten von klaren transparenten Zellen,
in denen die Nuclei nicht zu unterscheiden sind oder fehlen; und
die Hornschicht, bestehend aus abgeflachten, kornifizierten, nicht
kernhaltigen Zellen. In der Epidermis der allgemeinen Körperoberfläche ist
die klare Schicht im Wesentlichen abwesend.
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"Exzisionswunden" umfassen Risse,
Abrasionen, Schnitte, Punktionen oder Lazerationen in der Epithelschicht
der Haut, und sie können
sich in die dermale Schicht sowie in das subkutane Fett und darüber hinaus
erstrecken. Exzisionswunden können
von chirurgischen Eingriffen oder von einem zufälligen Eindringen in die Haut
herrühren.
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Der "Wachstumszustand" einer Zelle bezieht
sich auf die Proliferationsrate der Zelle und/oder den Differenzierungszustand
der Zelle. Ein "veränderter
Wachstumszustand" ist
ein Wachstumszustand, der durch eine abnorme Proliferationsrate
gekennzeichnet ist, z.B. eine Zelle, die eine erhöhte oder
verminderte Proliferationsrate relativ zu einer normalen Zelle aufweist.
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Der
Begriff "Haar" bezieht sich auf
eine fadenartige Struktur, insbesondere die spezielle epidermale Struktur,
die aus Keratin besteht und sich aus einer im Korium versenkten
Papille entwickelt, das nur von Säugern erzeugt wird und für diese
Gruppe von Tieren charakteristisch ist. "Haar" kann
sich auch auf das Aggregat von solchen Haaren beziehen. Ein "Haarfollikel" bezieht sich auf
eine der tubulären
Invaginationen der Epidermis, die die Haare umschließen und
aus denen die Haare wachsen. "Haarfollikel-Epithelzellen" bezieht sich auf
die Epithelzellen, die die Hautpapille im Haarfollikel umgeben,
z.B. Stammzellen, äußere Wurzelscheidenzellen,
Matrixzellen und innere Wurzelscheidenzellen. Solche Zellen können normale
nicht maligne Zellen oder transformierte/immortalisierte Zellen
sein.
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Der
Begriff "Hedgehog-Antagonist" bezieht sich auf
ein Mittel, das die Bioaktivität
von Patched potenziert oder rekapituliert, wie Repression der Transkription
von Zielgenen. Bevorzugte Hedgehog-Antagonisten können zur
Behebung von Ptc-loss-of-function und/oder Smoothened-gain-of-function
verwendet werden, wobei letztere auch als Smoothened-Antagonisten
bezeichnet werden. Der Begriff "Hedgehog-Antagonist", wie hier verwendet,
bezieht sich nicht nur auf ein Mittel, das durch direkte Hemmung
der normalen Funktion des Hedgehog-Proteins wirken kann, sondern
auch auf jedes Mittel, das den Hedgehog-Signalisierungsweg hemmt
und somit die Funktion von Ptc rekapituliert.
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Der
Begriff "Hedgehog-gain-of-function" bezieht sich auf
eine aberrante Modifikation oder Mutation eines Ptc-Gens, Hedgehog-Gens
oder eines Smoothened-Gens oder auf eine Abnahme (oder einen Verlust)
im Expressionsniveaus eines solchen Gens, was zu einem Phänotypus
führt,
der dem Kontaktieren einer Zelle mit einem Hedgehog-Protein entspricht,
z.B. eine aberrante Aktivierung eines Hedgehog-Weges. Gain-of-function
kann einen Verlust der Fähigkeit
des Ptc-Genprodukts zur Regulierung des Expressionsniveaus von Ci-Genen, z.B. Gli1,
Gli2 und Gli3, umfassen. Der Begriff 'Hedgehog-gain-of-function' wird hier auch zur
Bezeichnung eines ähnlichen
Zell-Phänotypus' (z.B. derjenige,
der einen Proliferationsüberschuss
aufweist) verwendet, der auf Grund einer Änderung irgendwo auf dem Hedgehog-Signaltransduktionsweg
auftritt, einschließlich,
jedoch nicht begrenzt auf, einer Modifikation oder Mutation von
Hedgehog selbst. Beispielsweise würde eine Tumorzelle mit einer
abnorm hohen Proliferationsrate auf Grund der Aktivierung des Hedgehog-Signalisierungsweges
einen "Hedgehog-gain-of-function" Phänotypus
aufweisen, auch wenn Hedgehog in dieser Zelle nicht mutiert ist.
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Wie
hier verwendet, beziehen sich "immortalisierte
Zellen" auf Zellen,
die über
chemische und/oder rekombinatorische Mittel so verändert worden
sind, dass die Zellen die Fähigkeit
zum Wachstum durch eine unendliche Anzahl von Teilungen in Kultur
besitzen.
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"Internes Epithelgewebe" bezieht sich auf
Gewebe im Inneren des Körpers,
das Merkmale aufweist, entsprechend der Epidermisschicht in der
Haut. Beispiele umfassen die Auskleidung des Intestinums. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist zur Beschleunigung der Heilung bestimmter interner Wunden, beispielsweise Wunden
auf Grund eines operativen Eingriffs, geeignet.
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Der
Begriff "Keratose" bezieht sich auf
proliferative Hautstörungen,
die durch eine Hyperplasie der Hornschicht der Epidermis gekennzeichnet
sind. Beispielhafte keratöse
Störungen
umfassen Keratosis follicularis, Keratosis palmaris und plantaris,
Keratosis pharyngea, Keratosis pilaris und aktinische Keratose.
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Der
Begriff "LD50" bedeutet
die Arzneistoffdosis, die in 50 % der getesteten Individuen letal
ist.
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Der
Begriff "Nagel" bezieht sich auf
die kutanöse
Hornplatte auf der dorsalen Oberfläche des distalen Endes eines
Fingers oder einer Zehe.
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Der
Begriff "Patched-loss-of-function" bezieht sich auf
eine aberrante Modifikation oder Mutation eines Ptc-Gens oder auf
eine Abnahme des Expressionsniveaus des Gens, die zu einem Phänotypus
führt,
der dem Kontaktieren einer Zelle mit einem Hedgehog-Protein entspricht,
z.B. eine aberrante Aktivierung eines Hedgehog-Weges. Loss-of-function
kann einen Verlust der Fähigkeit
des Ptc-Genprodukts zur Regulierung des Expressionsniveaus von Ci-Genen,
z.B. Gli1, Gli2 und Gli3, umfassen.
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Ein "Patient" oder ein "Individuum", das durch das erfindungsgemäße Verfahren
zu behandeln ist, kann entweder ein Mensch oder ein nicht menschliches
Tier bedeuten.
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Der
Begriff "Prodrug" soll Verbindungen
umfassen, die unter physiologischen Bedingungen in die erfindungsgemäßen therapeutischen
Wirkstoffe umgewandelt werden. Ein allgemeines Verfahren zur Herstellung
eines Prodrug besteht darin, ausgewählte Einheiten einzuschließen, die
unter physiologischen Bedingungen unter Erzeugung des gewünschten
Moleküls
hydrolysiert werden. Bei anderen Ausführungsformen wird das Prodrug
durch eine enzymatische Aktivität
des Wirtstieres umgewandelt.
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Wie
hier verwendet, beziehen sich "proliferierend" und "Proliferation" auf Zellen, die
eine Mitose duchlaufen.
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In
dieser Anmeldung bezieht sich der Begriff "proliferative Hautstörung" auf jede Störung/Krankheit der Haut, die
durch eine unerwünschte
oder aberrante Proliferation des kutanen Gewebes gekennzeichnet
ist. Diese Bedingungen sind typischerweise durch eine epidermale
Zellproliferation oder eine unvollständige Zelldifferenzierung gekennzeichnet
und umfassen beispielsweise X-Chromosom-gekoppelte Ichthyose, Psoriasis, atopische
Dermatitis, allergische Kontaktdermatitis, epidermolytische Hyperkeratose
und seborrhoische Dermatitis. Beispielsweise ist die Epidermodysplasie
eine Form einer fehlerhaften Entwicklung der Epidermis. Ein weiteres
Beispiel ist die "Epidermolyse", die einen losen
Zustand der Epidermis mit Bildung von Hautblasen und Bullae, entweder
spontan oder an der Stelle des Traumas, betrifft.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff "Psoriasis" auf eine Hyperproliferationsstörung der
Haut, die die regulativen Mechanismen der Haut ändert. Insbesondere werden
Läsionen
gebildet, die primäre
und sekundäre
Veränderungen
in der epidermalen Proliferation, entzündliche Reaktionen der Haut
und eine Expression von regulatorischen Molekülen wie Lymphokinen und Entzündungsfaktoren
umfassen. Die psoriatische Haut ist morphologisch durch einen erhöhten Umsatz
von epidermalen Zellen, verdickter Epidermis, abnormer Keratinisierung,
entzündlichen
Zellinfiltraten in die Dermis-Schicht und durch polymorphonukleäre Leukocyten-Infiltration
in die Epidermisschicht, die zu einem erhöhten basalen Zellcyclus führt, gekennzeichnet. Zusätzlich sind
hyperkeratotische und parakeratotische Zellen vorhanden.
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Der
Begriff "Haut" bezieht sich auf
die äußere Schutzbedeckung
des Körpers,
bestehend aus dem Corium und der Epidermis, und wird so verstanden,
dass sie Schweiß-
und Talgdrüsen
sowie Haarfollikelstrukturen einschließt. In der vorliegenden Anmeldung
kann das Adjektiv "kutanös" verwendet werden
und sollte so verstanden werden, dass es sich allgemein auf Attribute
der Haut, entsprechend dem Zusammenhang, in dem sie verwendet werden,
bezieht.
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Der
Begriff "Smoothened-gain-of-function" bezieht sich auf
eine aberrante Modifikation oder Mutation eines Smo-Gens oder auf
ein erhöhtes
Expressionsniveau des Gens, das zu einem Phänotypus führt, der dem Kontaktieren einer
Zelle mit einem Hedgehog-Protein entspricht, z.B. eine aberrante
Aktivierung eines Hedgehog-Weges. Obwohl die Festlegung auf eine
bestimmte Theorie nicht gewünscht
ist, wird festgestellt, dass Ptc nicht direkt in die Zelle signalisieren
kann, sondern bei der Hedgehog-Signalisierung statt dessen mit Smoothened,
einem anderen Membran-gebundenen Protein, das stromabwärts von
Ptc lokalisiert ist, wechselwirkt (Marigo et al., (1996) Nature
384:177–179).
Das Gen Smo ist ein Segment-Polaritätsgen, das zur korrekten Musterung
eines jeden Segments in Drosophila erforderlich ist (Alcedo et al.,
(1996) Cell 86:221–232). Menschliche
Homologe von Smo wurden bereits identifiziert. Siehe beispielsweise
Stone et al. (1996) Nature 384:129–134, und Genbank-Zugang U84401.
Das Smoothened-Gen codiert ein integrales Membranprotein mit den
Merkmalen von heterotrimeren G-Protein-gekoppelten Rezeptoren; d.h.
7 Transmembranregionen. Dieses Protein zeigt Homologie mit dem Drosophila-Frizzled
(Fz)-Protein, einem Glied des Wingless-Weges. Es wurde ursprünglich davon
ausgegangen, dass Smo einen Rezeptor des Hh-Signals codiert. Dieser
Vorschlag wurde allerdings später
widerlegt, da bewiesen wurde, dass Ptc der Hh-Rezeptor ist. Zellen,
die Smo exprimieren, vermögen
Hh nicht zu binden, was belegt, dass Smo nicht direkt mit Hh wechselwirkt
(Nusse, (1996) Nature 384:119–120).
Stattdessen wird angenommen, dass das Binden von Sonic Hedgehog
(SHH) an seinen Rezeptor, PtcH, die normale Hemmung von Smoothened
(Smo), einem siebenspännigen
Transmembranprotein, durch PtcH verhindert.
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Neuerdings
wurde berichtet, dass die Aktivierung von Smoothened-Mutationen
im sporadischen Basalzellenkarzinom, Xie et al. (1998) Nature 391:90-2,
und in primitiven neuroektodermalen Tumoren des zentralen Nervensystems,
Reifenberger et al. (1998) Cancer Res. 58:1798–803 auftritt.
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Der
Begriff "therapeutischer
Index" bezieht sich
auf den therapeutischen Index eines Arzneistoffes, der als LD50/ED50 definiert
ist.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich "transformierte
Zellen" auf Zellen,
die sich spontan in einen Zustand uneingeschränkten Wachstums umgewandelt
haben, d.h. sie haben die Fähigkeit
zum Wachstum über
eine unendliche Anzahl von Teilungen in Kultur erworben. Transformierte
Zellen können
durch solche Begriffe wie neoplastisch, anaplastisch und/oder hypoplastisch
bezüglich
ihrer verlorenen Wachstumskontrolle gekennzeichnet werden.
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Der
Begriff "Acylamino" ist aus der Technik
bekannt und bezieht sich auf eine Einheit, die durch die allgemeine
Formel
dargestellt werden kann,
wobei R
9 wie vorstehend definiert ist und
R'
11 Wasserstoff,
Alkyl, Alkenyl oder -(CH
2)
m-R
8 darstellt, wobei m und R
8 wie
vorstehend definiert sind.
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Hier
bezieht sich der Begriff "aliphatischer
Rest" auf einen
geradkettigen, verzweigten oder cyclischen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
und umfasst gesättigte
und ungesättigte
aliphatische Reste wie einen Alkylrest, einen Alkenylrest und einen
Alkinylrest.
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Die
Begriffe "Alkenyl" und "Alkinyl" beziehen sich auf
ungesättigte
aliphatische Reste mit analoger Länge und möglicher Substitution an den
vorstehend beschriebenen Alkylresten, die allerdings mindestens eine
Doppel- bzw. Dreifachbindung enthalten.
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Die
Begriffe "Alkoxyl" oder "Alkoxy", wie hier verwendet,
beziehen sich auf einen Alkylrest, wie vorstehend definiert, mit
einem daran gebundenen Sauerstoffradikal. Repräsentative Alkoxylreste umfassen
Methoxy, Ethoxy, Propyloxy, tert-Butoxy und dergleichen. Ein "Ether" bedeutet zwei über ein
Sauerstoffatom kovalent gebundene Kohlenwasserstoffreste. Demnach
ist der Substituent eines Alkylrestes, der dieses Alkyl zu einem Ether
macht, ein Alkoxylrest oder entspricht einem Alkoxylrest, wie er
durch eines von -O-Alkyl, -O-Alkenyl, -O-Alkinyl, -O-(CH2)m-R8 dargestellt
werden kann, wobei m und R8 vorstehend beschrieben
sind.
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Der
Begriff "Alkyl" bezieht sich auf
den Rest aus gesättigten
aliphatischen Resten, einschließlich
geradkettige Alkylreste, verzweigte Alkylreste, Cycloalkyl (alicyclische)
Reste, Alkyl-substituierte Cycloalkylreste, und Cycloalkyl-substituierte
Alkylreste. Bei den bevorzugten Ausführungsformen weist ein geradkettiger
oder verzweigter Alkylrest 30 oder weniger Kohlenstoffatome in seiner
Hauptkette (z.B., C1-C30 für gerade
Ketten, C3-C30 verzweigte
Ketten) und mehr bevorzugt 20 oder weniger auf. Gleichermaßen weisen
die bevorzugten Cycloalkylreste 3–10 Kohlenstoffatome in ihrer
Ringstruktur auf, und mehr bevorzugt weisen sie 5, 6 oder 7 Kohlenstoffatome
in der Ringstruktur auf.
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Ferner
soll der Begriff "Alkyl" (oder "Niederalkyl"), wie er in der
Beschreibung, in den Beispielen und Ansprüchen verwendet wird, sowohl "unsubstituierte Alkylreste" als auch "substituierte Alkylreste" einschließen, wovon
letztere sich auf Alkyleinheiten mit Substituenten beziehen, die
ein Wasserstoffatom an einem oder mehreren Kohlenstoffatomen der
Kohlenwasserstoffhauptkette ersetzen. Solche Substituenten können beispielsweise
ein Halogenatom, eine Hydroxyl-, Carbonyl- (wie eine Carboxyl-,
eine Alkoxycarbonyl-, eine Formyl- oder eine Acylgruppe), Thiocarbonyl-
(wie eine Thioester-, eine Thioacetat- oder eine Thioformiatgruppe), Alkoxyl-,
Phosphoryl-, Phosphat-, Phosphonat-, Phosphinat-, Amino-, Amido-,
Amidin-, Imin-, Cyano-, Nitro-, Azido-, Sulfhydryl-, Alkylthio-,
Sulfat-, Sulfonat-, Sulfamoyl-, Sulfonamid-, Sulfonyl-, Heterocyclyl-,
Aralkyl- oder eine aromatische oder heteroaromatische Gruppe einschließen. Für die Fachwelt
ist es selbstverständlich, dass
die Substituenten-Einheiten an der Kohlenwasserstoffkette gegebenenfalls
selbst substituiert sein können.
Beispielsweise können
die Substituenten eines substituierten Alkylrests substituierte
und unsubstituierte Formen von Amino, Azido, Imino, Amido, Phosphoryl
(einschließlich
von Phosphonat und Phosphinat), Sulfonyl (einschließlich von
Sulfat, Sulfonamido, Sulfamoyl und Sulfonat) und Silylgruppen sowie
Ether, Alkylthioreste, Carbonylreste (einschließlich von Ketonen, Aldehyden,
Carboxylaten und Estern), -CF3, -CN und
dergleichen einschließen.
Beispielhafte substituierte Alkylreste sind nachstehend beschrieben.
Cycloalkylreste können
weiterhin mit Alkylresten, Alkenylresten, Alkoxyresten, Alkylthioresten,
Aminoalkylresten, Carbonyl-substituierten Alkylresten, -CF3, -CN und dergleichen substituiert sein.
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Wenn
die Anzahl der Kohlenstoffatome nicht anderweitig vorgegeben ist,
bedeutet "Niederalkyl", wie hier verwendet,
einen Alkylrest, wie vorstehend definiert, allerdings mit 1 bis
10 Kohlenstoffatomen, mehr bevorzugt mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
in seiner Hauptkettenstruktur. Ebenso weisen "Niederalkenyl" und "Niederalkinyl" ähnliche
Kettenlängen
auf. In der Anmeldung sind die bevorzugten Alkylreste Niederalkylreste.
Bei den bevorzugten Ausführungsformen
ist ein hier als Alkylrest bezeichneter Substituent ein Niederalkylrest.
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Der
Begriff "Alkylthio" bezieht sich auf
einen Alkylrest, wie vorstehend definiert, mit einem daran gebundenen
Schwefelatom. Bei den bevorzugten Ausführungsformen ist die "Alkylthio"-Einheit durch einen
der Reste -S-Alkyl, -S-Alkenyl, -S-Alkinyl und -S-(CH2)mR8 dargestellt, wobei m und R8 wie
vorstehend definiert sind. Repräsentative
Alkylthioreste umfassen Methylthio, Ethylthio und dergleichen.
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Die
Begriffe "Amin" und "Amino" sind aus der Technik
bekannt und beziehen sich sowohl auf unsubstituierte als auch substituierte
Amine, z.B. eine Einheit, die durch die allgemeine Formel
dargestellt werden kann,
wobei R
9, R
10, und
R'
10 jeweils
unabhängig
ein Wasserstoff, ein Alkyl, ein Alkenyl, -(CH
2)
m-R
8 darstellen oder
R
9 und R
10 zusammengenommen
mit dem N-Atom, an das sie gebunden sind, einen Heterocyclus mit
4 bis 8 Atomen in der Ringstruktur vervollständigen; R
8 ein
Aryl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder einen Polycyclus
darstellt und m 0 oder eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 8 ist.
Bei den bevorzugten Ausfülrungsformen
kann nur eines von R
9 oder R
10 eine
Carbonylgruppe sein, z.B. bilden R
9, R
10 und das Stickstoffatom zusammen kein Imid.
Bei noch mehr bevorzugten Ausführungsformen
stellen R
9 und R
10 (und
gegebenenfalls R'
10) jeweils unabhängig ein Wasserstoff, ein Alkyl,
ein Alkenyl oder -(CH
2)
m-R
8 dar. Somit bedeutet der Begriff "Alkylamin", wie hier verwendet,
eine Amingruppe, wie vorstehend definiert, mit einem daran gebundenen
substituierten oder unsubstituierten Alkylrest, d.h. mindestens
einer von R
9 und R
10 ist
ein Alkylrest.
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Der
Begriff "Amido" ist aus der Technik
als Amino-substituierte Carbonylgruppe bekannt und umfasst eine
Einheit, die durch die allgemeine Formel:
dargestellt werden kann,
wobei R
9, R
10 wie
vorstehend definiert sind. Bevorzugte Ausführungsformen des Amids schließen Imide,
die instabil sein können,
nicht ein.
-
Der
Begriff "Aralkyl", wie hier verwendet,
bezieht sich auf einen Alkylrest, der mit einem Arylrest substituiert
ist (z.B. einem aromatischen oder heteroaromatischen Rest).
-
Der
Begriff "Aryl", wie hier verwendet,
umfasst 5-, 6- und 7-gliedrige aromatische Einringreste, die 0 bis
4 Heteroatome einschließen
können,
z.B. Benzol, Pyrrol, Furan, Thiophen, Imidazol, Oxazol, Thiazol,
Triazol, Pyrazol, Pyridin, Pyrazin, Pyridazin und Pyrimidin und
dergleichen. Diejenigen Arylreste mit Heteroatomen in der Ringstruktur
können
auch als "Arylheterocyclen" oder "Heteroaromaten" bezeichnet werden.
Der aromatische Ring kann an einer oder mehreren Ringpositionen
mit solchen Substituenten substituiert sein, wie vorstehend beschrieben,
beispielsweise Halogen, Azid, Alkyl, Aralkyl, Alkenyl, Alkinyl,
Cycloalkyl, Hydroxyl, Alkoxyl, Amino, Nitro, Sulfhydryl, Imino,
Amido, Phosphat, Phosphonat, Phosphinat, Carbonyl, Carboxyl, Silyl, Ether,
Alkylthio, Sulfonyl, Sulfonamido, Keton, Aldehyd, Ester, Heterocyclyl,
aromatische oder heteroaromatische Reste, -CF3,
-CN oder dergleichen. Der Begriff "Aryl" umfasst
auch polycyclische Ringsysteme mit 2 oder mehreren cyclischen Ringen,
in denen 2 oder mehrere Kohlenstoffatome 2 aneinander gebundenen
Ringen (die Ringe sind "anelierte
Ringe") gemeinsam
angehören,
wobei mindestens einer der Ringe aromatisch ist, z.B. können die
anderen cyclischen Ringe Cycloalkyl-, Cycloalkenyl-, Cycloalkinyl-,
Aryl- und/oder Heterocyclylreste sein.
-
Der
Begriff "Carbocyclus", wie hier verwendet,
bezieht sich auf einen aromatischen oder nicht aromatischen Ring,
in dem jedes Atom des Rings ein Kohlenstoffatom ist.
-
Der
Begriff "Carbonyl" ist aus der Technik
bekannt und umfasst solche Einheiten, wie sie durch die allgemeine
Formel
dargestellt werden können, wobei
X eine Bindung ist oder ein Sauerstoff- oder Schwefelatom darstellt
und R
11 ein Wasserstoffatom, einen Alkyl-,
Alkenylrest, -(CH
2)
m-R
8 oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz darstellt, R'
11 ein Wasserstoffatom, einen Alkyl-, Alkenylrest
oder -(CH
2)
m-R
8 darstellt, wobei m und R
8 wie
vorstehend definiert sind. Wo X ein Sauerstoffatom ist und R
11 oder R'
11 kein Wasserstoffatom ist, stellt die Formel
einen "Ester" dar. Wo X ein Sauerstoffatom
ist und R
11 wie vorstehend definiert ist,
wird die Einheit hier als Carboxylgruppe bezeichnet, und insbesondere
wo R
11 ein Wasserstoffatom ist, stellt die
Formel eine "Carboxylsäure" dar. Wo X ein Sauerstoffatom
ist und R'
11 ein Wasserstoffatom ist, stellt die Formel
ein "Formiat" dar. Im Allgemeinen
stellt, wo das Sauerstoffatom der obigen Formel durch ein Schwefelatom
ersetzt ist, die Formel eine "Thiocarbonyl"-Gruppe dar. Wo X
ein Schwefelatom ist und R
11 oder R'
11 kein
Wasserstoffatom ist, stellt die Formel einen "Thioester" dar. Wo X ein Schwefelatom ist und
R
11 ein Wasserstoffatom ist, stellt die
Formel eine "Thiocarbonsäure" dar. Wo X ein Schwefelatom
ist und R'
11 ein Wasserstoffatom ist, stellt die Formel
ein "Thiolformiat" dar. Wo andererseits
X eine Bindung ist und R
11 kein Wasserstoffatom
ist, stellt die obige Formel eine "Keton"-Gruppe dar. Wo X eine Bindung ist und
R
11 ein Wasserstoffatom ist, stellt die
obige Formel eine "Aldehyd"-Gruppe dar.
-
Der
Begriff "Heteroatom", wie hier verwendet,
bedeutet ein Atom eines jeden Elements, das anders ist als ein Kohlenstoff-
oder Wasserstoffatom. Bevorzugte Heteroatome sind Bor, Stickstoff,
Sauerstoff, Phosphor, Schwefel und Selen.
-
Der
Begriff "Heterocyclyl" oder "heterocyclischer
Rest" bezieht sich
auf 3- bis 10-gliedrige Ringstrukturen, mehr bevorzugt auf 3- bis
7-gliedrige Ringe, deren Ringstrukturen 1 bis 4 Heteroatome einschließen. Heterocyclen
können
auch Polycyclen sein. Heterocyclylreste umfassen beispielsweise
Thiophen, Thianthren, Furan, Pyran, Isobenzofuran, Chromen, Xanthen,
Phenoxathiin, Pyrrol, Imidazol, Pyrazol, Isothiazol, Isoxazol, Pyridin,
Pyrazin, Pyrimidin, Pyridazin, Indolizin, Isoindol, Indol, Indazol,
Purin, Chinolizin, Isochinolin, Chinolin, Phthalazin, Naphthyridin,
Chinoxalin, Chinazolin, Cinnolin, Pteridin, Carbazol, Carbolin,
Phenanthridin, Acridin, Pyrimidin, Phenantrolin, Phenazin, Phenarsazin,
Phenothiazin, Furazan, Phenoxazin, Pyrrolidin, Oxolan, Thiolan,
Oxazol, Piperidin, Piperazin, Morpholin, Lactone, Lactame wie Azetidinone
und Pyrrolidinone, Sultame, Sultone und dergleichen. Der heterocyclische
Ring kann an einer oder mehreren Positionen mit solchen Substituenten,
wie vorstehend beschrieben, beispielsweise Halogen, Alkyl, Aralkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Hydroxyl, Amino, Nitro, Sulfhydryl,
Imino, Amido, Phosphat, Phosphonat, Phosphinat, Carbonyl, Carboxyl,
Silyl, Ether, Alkylthio, Sulfonyl, Keton, Aldehyd, Ester, einem
Heterocyclus, einem aromatischen oder heteroaromatischen Rest, -CF3, -CN oder dergleichen, substituiert sein.
-
Wie
hier verwendet, bedeutet der Begriff "Nitro" -NO2; der Begriff "Halogen" bezeichnet -F, -Cl,
-Br oder -I; der Begriff "Sulfhydryl" bedeutet -SH; der
Begriff "Hydroxyl" bedeutet -OH; und
der Begriff "Sulfonyl" bedeutet -SO2-.
-
Ein "Phosphonamidit" kann durch die allgemeine
Formel
dargestellt werden, wobei
R
9 und R
10 wie vorstehend
definiert sind, Q
2 O, S oder N darstellt
und R
48 einen Niederalkyl- oder einen Arylrest
darstellt, Q
2 O, S oder N darstellt.
-
Ein "Phosphoramidit" kann durch die allgemeine
Formel
dargestellt werden, wobei
R
9 und R
10 wie vorstehend
definiert sind und Q
2 O, S oder N darstellt.
-
Ein "Phosphoryl" kann im Allgemeinen
durch die Formel
dargestellt werden, wobei
Q
1 S oder O darstellt und R
46 ein
Wasserstoffatom, einen Niederalkyl- oder einen Arylrest darstellt.
Wenn zur Substitution beispielsweise eines Alkylrests verwendet,
kann die Phosphorylgruppe des Phosphorylalkylrestes durch die allgemeine
Formel
dargestellt werden, wobei
Q
1 S oder O darstellt und R
46 jeweils
unabhängig
ein Wasserstoffatom, einen Niederalkyl- oder einen Arylrest darstellt,
Q
2 O, S oder N darstellt. Wenn Q
1 ein S-Atom ist, ist die Phosphoryleinheit
ein "Phosphorothioat".
-
Der
Begriff "Polycyclyl" oder "polycyclischer Rest" bezieht sich auf
2 oder mehrere Ringe (z.B. Cycloalkyl-, Cycloalkenyl-, Cycloalkinyl-,
Aryl- und/oder Heterocyclylreste), in denen 2 oder mehrere Kohlenstoffatome
zwei verknüpften
Ringen, d.h. die Ringe sind "anelierte
Ringe", gemeinsam
angehören.
Ringe, die über nicht
nebeneinander liegende Atome verknüpft sind, werden als "verbrückte" Ringe bezeichnet.
Die Ringe des Polycyclus können
jeweils mit solchen Substituenten, wie vorstehend beschrieben, wie
beispielsweise Halogen, Alkyl, Aralkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl,
Hydroxyl, Amino, Nitro, Sulfhydryl, Imino, Amido, Phosphat, Phosphonat,
Phosphinat, Carbonyl, Carboxyl, Silyl, Ether, Alkylthio, Sulfonyl,
Keton, Aldehyd, Ester, einem Heterocyclylrest, einem aromatischen
oder heteroaromatischen Rest, -CF3, -CN
oder dergleichen substituiert sein.
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Der
Begriff "Schutzgruppe", wie hier verwendet,
bedeutet temporäre
Substituenten, die eine potentiell reaktive funktionelle Gruppe
vor unerwünschten
chemischen Umwandlungen schützt.
Beispiele für
solche Schutzgruppen umfassen Ester von Carbonsäuren, Silylether von Alkoholen
und Acetale und Ketale von Aldehyden bzw. Ketonen. Das Gebiet der
Schutzgruppenchemie wurde in einer Übersicht beschrieben (Greene, T.W.;
Wuts, P.G.M. Protective Groups in Organic Synthesis, 2. Ausgabe;
Wiley: New York, 1991).
-
Ein "Selenoalkyl" bezieht sich auf
einen Alkylrest mit einer daran gebundenen substituierten Selenogruppe.
Beispielhafte "Selenoether", die am Alkylrest
substituiert sein können,
sind aus einem von -Se-Alkyl, -Se-Alkenyl, -Se-Alkinyl und -Se-(CH2)m-R8,
wobei m und R8 wie vorstehend definiert
sind, ausgewählt.
-
Wie
hier verwendet, soll der Begriff "substituiert" sämtliche
zulässigen
Substituenten von organischen Verbindungen einschließen. Im
weiten Sinn umfassen die zulässigen
Substituenten acyclische und cyclische, verzweigte und unverzweigte,
carbocyclische und heterocyclische, aromatische und nicht aromatische
Substituenten von organischen Verbindungen. Erläuternde Substituenten umfassen
beispielsweise diejenigen, die hier zuvor beschrieben sind. Die
zulässigen
Substituenten können
für die
entsprechenden organischen Verbindungen ein oder mehrere und gleich
oder verschieden sein. Für
die Zwecke der Erfindung können
die Heteroatome wie Stickstoff Wasserstoffsubstituenten und/oder
alle zulässigen
Substituenten für
organische Verbindungen, die hier beschrieben sind und die die Valenzen
der Heteroatome erfüllen,
aufweisen. Die Erfindung soll durch die für organische Verbindungen zulässigen Substituenten
keinesfalls eingeschränkt
sein.
-
Selbstverständlich umfasst "Substitution" oder "substituiert mit" die inbegriffene
Maßgabe,
dass eine solche Substitution der zulässigen Valenz des substituierten
Atoms und des Substituenten entspricht und dass die Substitution
zu einer stabilen Verbindung führt,
z.B. die keiner spontanen Umwandlung wie Umlagerung, Cyclisierung,
Eliminierung, etc. unterliegt.
-
Der
Begriff "Sulfamoyl" ist aus der Technik
bekannt und umfasst eine Einheit, die durch die allgemeine Formel
dargestellt werden kann,
wobei R
9 und R
10 wie
vorstehend definiert sind.
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Der
Begriff "Sulfat" ist aus der Technik
bekannt und umfasst eine Einheit, die durch die allgemeine Formel
dargestellt werden kann,
wobei R
41 wie vorstehend definiert ist.
-
Der
Begriff "Sulfonamido" ist aus der Technik
bekannt und umfasst eine Einheit, die durch die allgemeine Formel
dargestellt werden kann,
wobei R
9 und R'
11 wie vorstehend
definiert sind.
-
Der
Begriff "Sulfonat" ist aus der Technik
bekannt und umfasst eine Einheit, die durch die allgemeine Formel
dargestellt werden kann,
wobei R
41 ein Elektronenpaar, ein Wasserstoffatom,
ein Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylrest ist.
-
Die
Begriffe "Sulfoxido" oder "Sulfinyl", wie hier verwendet,
bezieht sich auf eine Einheit, die durch die allgemeine Formel
dargestellt werden kann,
wobei R
44 aus der Gruppe ausgewählt ist,
bestehend aus einem Wasserstoffatom, einem Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-,
Cycloalkyl-, Heterocyclyl-, Aralkyl- oder Arylrest.
-
Analoge
Substitutionen können
an Alkenyl- und Alkinylresten vorgenommen werden, um beispielsweise
Aminoalkenyl-, Aminoalkinyl-, Amidoalkenyl-, Amidoalkinyl-, Iminoalkenyl-,
Iminoalkinyl-, Thioalkenyl-, Thioalkinyl-, Carbonyl-substituierte
Alkenyl- oder Alkinylreste
herzustellen.
-
Wie
hier verwendet, soll die Definition eines jeden Begriffes, z.B.
Alkyl, m, n, etc., wenn sie mehr als einmal in einer Struktur auftaucht,
unabhängig
von ihrer Definition anderswo in der gleichen Struktur sein.
-
Die
Begriffe Triflyl, Tosyl, Mesyl und Nonaflyl sind aus der Technik
bekannt und beziehen sich auf Trifluormethansulfonyl-, p-Toluolsulfonyl-,
Methansulfonyl- bzw. Nonafluorbutansulfonyl-Gruppen. Die Begriffe Triflat,
Tosylat, Mesylat und Nonaflat sind aus der Technik bekannt und beziehen
sich auf funktionelle Trifluormethansulfonatester-, p- Toluolsulfonatester-,
Methansulfonatester- und Nonafluorbutansulfonatester-Gruppen bzw.
Moleküle,
die diese Gruppen enthalten.
-
Die
Abkürzungen
Me, Et, Ph, Tf, Nf, Ts, Ms stellen Methyl, Ethyl, Phenyl, Trifluormethansulfonyl,
Nonafluorbutansulfonyl, p-Toluolsulfonyl bzw. Methansulfonyl dar.
Eine umfassendere Liste der Abkürzungen,
die von organischen Chemikern verwendet wird, erscheint in der ersten
Ausgabe des jeweiligen Bandes von Journal of Organic Chemistry;
diese Liste ist typischerweise tabellarisch dargestellt und hat
den Titel Standard List of Abbreviations. Die Abkürzungen,
die in der Liste enthalten sind, und sämtliche von organischen Chemikern verwendeten
Abkürzungen
sind hier durch Bezugnahme eingeschlossen.
-
Bestimmte
erfindungsgemäße Verbindungen
können
in speziellen geometrischen oder stereoisomeren Formen existieren.
Die vorliegende Erfindung betrachtet alle derartigen Verbindungen,
einschließlich
der cis- und trans-Isomere, R- und S-Enantiomere, Diastereomere,
(D)-Isomere, (L)-Isomere, der racemischen Gemische davon und weiterer
Gemische davon, als in den Umfang der Erfindung fallend. Zusätzliche
asymmetrische Kohlenstoffatome können
in einem Substituenten wie einem Alkylrest vorhanden sein. Alle
derartigen Isomere sowie Gemische davon sollen in der Erfindung
eingeschlossen sein.
-
Wenn
beispielsweise ein bestimmtes Enantiomer einer erfindungsgemäßen Verbindung
gewünscht ist,
kann es durch asymmetrische Synthese oder durch Derivatisierung
mit einer chiralen Hilfsverbindung dargestellt werden, wobei das
resultierende diastereomere Gemisch aufgetrennt und der Hilfsrest
abgespalten wird, um die reinen gewünschten Enantiomere bereitzustellen.
Wenn alternativ das Molekül
eine basische funktionelle Gruppe wie Amino oder eine saure funktionelle
Gruppe wie Carboxyl enthält,
können
mit einer entsprechenden optisch aktiven Säure oder Base diastereomere
Salze gebildet werden und anschließend die Diastereomere, die
so gebildet werden, durch fraktionierte Kristallisation oder chromatographische
aus der Technik gut bekannte Mittel aufgelöst und anschließend die
reinen Enantiomere gewonnen werden.
-
Die
betrachteten Äquivalente
der vorstehend beschriebenen Verbindungen umfassen Verbindungen, die
ihnen ansonsten entsprechen und die die gleichen allgemeinen Eigenschaften
davon aufweisen (z.B. die Fähigkeit,
die Hedgehog-Signalisierung zu hemmen), wobei eine oder mehrere
einfache Variationen der Substituenten vorgenommen werden, die die
Wirksamkeit der Verbindung nicht beeinträchtigt. Im Allgemeinen können die
erfindungsgemäßen Verbindungen
durch die in den allgemeinen Reaktionsschemata erläuterten Verfahren
hergestellt werden, wie beispielsweise nachstehend beschrieben,
oder durch Modifikationen davon unter Verwendung von leicht verfügbaren Ausgangsmaterialien,
Reagentien und herkömmlichen
Syntheseabläufen.
Bei diesen Reaktionen ist es auch möglich, Varianten einzusetzen,
die selbst bekannt sind, die allerdings hier nicht erwähnt sind.
-
Für die Zwecke
der Erfindung werden die chemischen Elemente nach dem Periodensystem
der Elemente, CAS-Version, Handbook of Chemistry and Physics, 67.
Ausg., 1986–87,
Deckelinnenseite, bezeichnet. Ebenfalls für die Zwecke der Erfindung
wird davon ausgegangen, dass der Begriff "Kohlenwasserstoff" sämtliche
zulässigen
Verbindungen mit mindestens einem Wasserstoff- und einem Kohlenstoffatom
einschließt.
Im weiten Sinne umfassen die zulässigen
Kohlenwasserstoffatome acyclische und cyclische, verzweigte und
unverzweigte, carbocyclische und heterocyclische, aromatische und
nicht aromatische organische Verbindungen, die substituiert oder
unsubstituiert sein können.
-
III. Beispielhafte erfindungsgemäße Verbindungen
-
Wie
im Weiteren nachstehend ausführlich
beschrieben, wird davon ausgegangen, dass die betreffenden Verfahren
unter Verwendung einer Vielzahl von verschiedenen kleinen Molekülen durchgeführt werden können, die
leicht identifiziert werden können,
beispielsweise durch solche Arzneistoff-Durchmusterungstests, wie
hier beschrieben. Beispielsweise umfassen die bei den betreffenden
Verfahren geeigneten Verbindungen Verbindungen, die durch die allgemeine
Formel (II) dargestellt werden können
Formel
II wobei, sofern Valenz und Stabilität es zulassen,
R
1 und R
2 unabhängig bei
jedem Vorkommen H, Niederalkyl, -(CH
2)
n-Aryl (z. B. substituiert oder unsubstituiert) oder
-(CH
2)
n-Heteroaralkyl
(z. B. substituiert oder unsubstituiert) bedeuten;
L unabhängig bei
jedem Vorkommen abwesend ist oder -Alkyl, -Alkenyl-, -Alkinyl-,
-(CH
2)
nO(CH
2)
p, -(CH
2)
nNR
2(CH
2)
p-, -(CH
2)
nS(CH
2)
p-, -(CH
2)
n-Alkenyl(CH
2)
p-, -(CH
2)
n-Alkinyl(CH
2)
p-, -O(CH
2)
n-, -NR
2(CH
2)
n- oder -S(CH
2)
n- bedeutet;
X
aus -N(R
8)-, -O-, -S-, -Se-, N=N-, -ON=CH-,
-(R
8)N-N(R
8)-, -ON(R
8)-, einem Heterocyclus oder einer direkten Bindung
zwischen L und Y ausgewählt
sein kann;
Y aus -C(=O)-, -C(=S)-, -S(O
2)-,
-S(O)-, -C(=NCN)-, -P(=O)(OR
2)-, einem heteroaromatischen
Rest oder einer direkten Bindung zwischen X und Z ausgewählt sein
kann;
Z aus -N(R
8)-, -O-, -S-, -Se-,
-N=N-, -ON=CH-, -R
8N-NR
8-,
-ONR
8-, einem Heterocyclus oder einer direkten
Bindung zwischen Y und L ausgewählt
sein kann;
R
8 unabhängig bei jedem Vorkommen H,
Niederalkyl, -(CH
2)
n-Aryl
(z. B. substituiert oder unsubstituiert), -(CH
2)
n-Heteroaryl (z. B. substituiert oder unsubstituiert)
bedeutet oder zwei
R
8 zusammengenommen
einen 4-bis 8-gliedrigen Ring bilden können, z. B. mit X und Z, wobei
der Ring eine oder mehrere Carbonylgruppen beinhalten kann;
W
einen substituierten oder unsubstituierten Benzo- oder Pyridoring
bedeutet, der an den Pyrimidonring kondensiert ist;
p unabhängig bei
jedem Vorkommen eine ganze Zahl von 0 bis 10 bedeutet, vorzugsweise
von 0 bis 3 bedeutet; und
n einzeln bei jedem Vorkommen eine
ganze Zahl von 0 bis 10 bedeutet, vorzugsweise von 0 bis 5 bedeutet;
Bei
den Ausführungsformen,
wobei Y
1 und Z
1 abwesend
sind und X
1 ein Pyrimidon umfasst, können die
Verbindungen, die bei der vorliegenden Erfindung geeignet sind,
durch die allgemeine Formel (II) dargestellt werden:
Formel II
wobei, sofern
Valenz und Stabilität
es zulassen,
R
1 und R
2 unabhängig bei
jedem Vorkommen H, Niederalkyl, Aryl (z. B. substituiert oder unsubstituiert),
Aralkyl (z. B. substituiert oder unsubstituiert, z. B. -(CH
2)
n-Aryl) oder Heteroaryl
(z. B. substituiert oder unsubstituiert) oder Heteroaralkyl (z.
B. substituiert oder unsubstituiert, z. B. -(CH
2)
n-Heteroaralkyl-) bedeuten;
L unabhängig bei
jedem Vorkommen abwesend ist oder -(CH
2)
n-Alkyl, -Alkenyl-, -Alkinyl-, -(CH
2)
n-Alkenyl-, -(CH
2)
n-Alkinyl-, -(CH
2)
nO(CH
2)
p-, -(CH
2)
nNR
2(CH
2)
p-, -(CH
2)
nS(CH
2)
p-,
-(CH
2)
n-Alkettyl(CH
2)
p-, -(CH
2)
n-Alkinyl(CH
2)
p-, -O(CH
2)
n-, -NR
2(CH
2)
n-
oder -S(CH
2)
n- bedeutet,
das gegebenenfalls mit einem Rest substituiert sein kann, ausgewählt aus
H, substituiertem oder unsubstituiertem Niederalkyl, Alkenyl oder
Alkinyl, Cycloalkylalkyl (z. B. substituiert oder unsubstituiert,
z. B. -(CH
2)
n-Cycloalkyl)
(z. B. substituiert oder unsubstituiert), Aryl (z. B. substituiert
oder unsubstituiert), Aralkyl (z. B. substituiert oder unsubstituiert,
z. B. -(CH
2)
n-Aryl)
oder Heteroaryl (z. B. substituiert oder unsubstituiert) oder Heteroaralkyl
(z. B. substituiert oder unsubstituiert, z. B. -(CH
2)
n-Heteroaralkyl-),
vorzugsweise aus H, Niederalkyl, -(CH
2)
n-Aryl (z. B. substituiert oder unsubstituiert) oder
-(CH
2)
n-Heteroaryl
(z. B. substituiert oder unsubstituiert);
X aus N(R
8)-, -O-, -S-, -Se-, -N=N-, -ON=CH-, -(R
8)N-N(R
8)-, -ON(R
8)-, einem Heterocyclus oder einer direkten Bindung
zwischen L und Y ausgewählt
sein kann;
Y aus -C(=O)-, -C(=S)-, -S(O
2)-,
-S(O)-, -C(=NCN)-, -P(=O)(OR
2)-, einem heteroaromatischen
Rest oder einer direkten Bindung zwischen X und Z ausgewählt sein
kann;
Z aus N(R
8)-, -O-, -S-, -Se-,
N=N-, -ON=CH-, -R
8N-NR
8-,
-ONR
8-, einem Heterocyclus oder einer direkten
Bindung zwischen Y und L ausgewählt
sein kann;
R
8 unabhängig bei jedem Vorkommen H,
Niederalkyl, Aryl (z. B. substituiert oder unsubstituiert), Aralkyl
(z. B. substituiert oder unsubstituiert, z. B. -(CH
2)
n-Aryl) oder Heteroaryl (z. B. substituiert
oder unsubstituiert) oder Heteroaralkyl (z. B. substituiert oder
unsubstituiert, z. B. -(CH
2)
n-Heteroaralkyl-)
bedeutet oder zwei R
8 zusammengenommen einen
4-bis 8-gliedrigen Ring bilden können,
z. B. mit X und Z, wobei der Ring ein oder mehrere Carbonylgruppen
beinhalten kann;
W einen substituierten oder unsubstituierten
Benzo- oder Pyridoring bedeutet, der an den Pyrimidonring kondensiert
ist;
p unabhängig
bei jedem Vorkommen eine ganze Zahl von 0 bis 10 bedeutet, vorzugsweise
von 0 bis 3 bedeutet; und
n einzeln bei jedem Vorkommen eine
ganze Zahl von 0 bis 10 bedeutet, vorzugsweise von 0 bis 5 bedeutet.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
stellt R1 einen substituierten oder unsubstituierten
Aryl- oder Heteroarylrest, z.B. einen Phenylring, einen Pyridinring
etc., dar. Bei bestimmten Ausführungsformen,
wobei LR1 einen substituierten Aryl- oder
Heteroarylrest darstellt, ist R1 vorzugsweise
nicht mit einer Isopropoxy (Me2CHO-)-Gruppe
substituiert. Bei bestimmten Ausführungsformen, wobei -LR1 einen substituierten Aryl- oder Heteroarylrest
darstellt, ist R1 vorzugsweise nicht mit
einer Ethergruppe substituiert. Bei bestimmten Ausführungsformen
sind die Substituenten an R1 (z.B. außer Wasserstoff)
ausgewählt
aus Halogen, Cyano, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Hydroxyl, (unverzweigtem
Alkyl-O-), Silyloxy, Amino, Nitro, Thiol, Amino, Imino, Amido, Phosphoryl,
Phosphonat, Phosphin, Carbonyl, Carboxyl, Carboxamid, Anhydrid,
Silyl, Thioether, Alkylsulfonyl, Arylsulfonyl, Sulfoxid, Selenoether,
Keton, Aldehyd, Ester oder -(CH2)m-R8. Bei bestimmten
Ausführungsformen
sind die Nichtwasserstoff-Substituenten ausgewählt aus Halogen, Cyano, Alkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Nitro, Thiol, Imino, Amino, Carbonyl, Carboxyl,
Anhydrid, Thioether, Alkylsulfonyl, Arylsulfonyl, Keton, Aldehyd und
Ester. Bei bestimmten Ausführungsformen
sind die Nichtwasserstoff-Substituenten ausgewählt aus Halogen, Cyano, Alkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Nitro, Amido, Carboxyl, Anhydrid, Alkylsulfonyl,
Keton, Aldehyd und Ester.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann X aus -N(R8)-, -O-, -S-, einer direkten
Bindung und einem Heterocyclus ausgewählt sein, Y kann aus -C(=O)-,
-C(=S)- und -S(O2)-ausgewählt sein und Z kann aus -N(R8)-, -O-, -S-, einer direkten Bindung und
einem Heterocyclus ausgewählt
sein. Bei bestimmten solchen Ausführungsformen ist mindestens
eines von Z und X anwesend.
-
Bei
bestimmten verwandten Ausführungsformen
stellen X-Y-Z zusammengenommen einen Harnstoff (NC(O)N) oder ein
Amid (NC(O) oder C(O)N) dar.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
ist W ein substituierter oder unsubstituierter Benzolring.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
stellt X einen Diazacarbocyclus wie ein Piperazin, z.B. substituiert oder
unsubstituiert, dar.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann X aus -N(R8)-, -O-, -S- einer direkten
Bindung ausgewählt sein,
Y kann aus -C(=O)-, -C(=S)- und -S(O2)-
ausgewählt
sein und Z kann aus -N(R8)-, -O-, -S- und
einer direkten Bindung ausgewählt
sein, derart, dass mindestens eines von X und Z anwesend ist.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
stellt R8 H, Niederalkyl, Aralkyl, Heteroaralkyl,
Aryl oder Heteroaryl, z.B. H oder Niederalkyl, dar.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
stellt X -NH- dar.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
stellt -L-X- -(unverzweigtes Niederalkyl)-NH-, z.B. -CH2-NH-, -CH2CH2-NH-, etc. dar.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
können
die betreffenden Antagonisten auf der Grundlage ihrer Selektivität für den Hedgehog-Weg
ausgewählt
werden. Die Selektivität
kann für
den Hedgehog-Weg gegenüber
anderen Wegen oder für
die Selektivität
zwischen bestimmten Hedgehog-Wegen, z.B. Ptc-1, Ptc-2 etc., gelten.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
hemmen die betreffenden Inhibitoren die Hedgehog-vermittelte Signaltransduktion mit einer
ED50 von 1 mM oder weniger, mehr bevorzugt
von 1 μM
oder weniger und noch mehr bevorzugt von 1 nM oder weniger.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
wird das kleine Molekül
zur Verwendung gewählt,
da es für
eine Patched-Isoform gegenüber
der nächsten
selektiver ist, z.B. 10-fach und mehr bevorzugt mindestens 100- oder
sogar 1000-fach selektiver für
einen Patched-Weg (Ptc-1, Ptc-2) gegenüber dem anderen.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
wird eine Verbindung, die ein Antagonist des Hedgehog-Weges ist,
zur selektiven Antagonisierung der Hedgehog-Aktivität gegenüber Proteinkinasen,
die anders sind als PKA, wie PKC, gewählt, z.B. moduliert die Verbindung
die Aktivität
des Hedgehog-Weges mindestens um eine Größenordnung stärker als
sie die Aktivität
einer anderen Proteinkinase moduliert, vorzugsweise um mindestens zwei
Größenordnungen
stärker,
noch mehr bevorzugt um mindestens drei Größenordnungen stärker. Somit kann
beispielsweise ein bevorzugter Inhibitor des Hedgehog-Weges die
Hedgehog-Aktivität
mit einer Ki hemmen, die um mindestens eine
Größenordnung
geringer ist als seine Ki für die Hemmung
von PKC, vorzugsweise um mindestens zwei Größenordnungen geringer, noch
mehr bevorzugt um mindestens drei Größenordnungen geringer. Bei
bestimmten Ausführungsformen
ist Ki für
die PKA-Hemmung geringer als 10 nM, vorzugsweise geringer als 1
nM, noch mehr bevorzugt geringer als 0,1 nM.
-
Synthese
der betreffenden Verbindungen Bei bestimmten Ausführungsformen
betrifft die vorliegende Erfindung Techniken und Wege zur Synthese
der betreffenden Verbindungen, wie durch die Formeln I–VIII beschrieben.
-
Beispielsweise
betrifft die vorliegende Erfindung bei bestimmten Ausführungsformen
ein Verfahren zur Herstellung einer betreffenden Verbindung, wie
in Schema I ausgeführt. Schema
I
wobei Schritt (A) die Umsetzung einer Verbindung
mit einer Struktur der Formel X, wobei W einen substituierten oder
unsubstituierten Aryl- oder Heteroarylring wie einen Benzolring
mit einer Aminogruppe und einer Carbonsäuregruppe in benachbarten (ortho-)
Positionen darstellt, mit einem Acylierungsmittel der Formel R
10CH
2C(=O)X', wobei R
10 unabhängig
für jedes
Vorkommen substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl,
Cycloalkylalkyl, Aralkyl oder Heteroaralkyl darstellt und X' ein Halogen oder
-OC(=O)CH
2R
10 darstellt,
unter Bedingungen, die eine Verbindung mit einer Struktur der Formel
XI erzeugen, umfasst;
Schritt (B) die Umsetzung einer Verbindung
mit einer Struktur der Formel XI mit einem Amin der Formel R
1LNH
2, wobei R
1 und L wie vorstehend definiert sind, unter
Bedingungen, die eine Verbindung der Struktur der Formel XII ergeben,
umfasst;
Schritt (C) die Umsetzung einer Verbindung mit einer
Struktur der Formel XII mit einem Halogenierungsmittel wie Chlor,
Brom, Iod, N-Bromsuccinimid, N-Chlorsuccinimid, N-Iodsuccinimid, ClBr,
IBr, ClI oder einem Reagens, das ein Halogenradikal (wie Cl; Br;
oder I) erzeugt, unter Bedingungen, die eine Verbindung mit einer Struktur
der Formel XIII ergeben, wobei Y' ein
Halogen wie Cl, Br oder I darstellt, umfasst;
Schritt (D) die
Umsetzung einer Verbindung mit einer Struktur der Formel XIII mit
einem Amin der Formel H
2NR
12,
wobei R
12 einen Niederalkylrest oder eine
Silylgruppe wie einen Trialkylsilyl-, Triarylsilyl-, Dialkylarylsilyl-
oder einen Diarylalkylsilylrest darstellt, unter Bedingungen, die
eine Verbindung mit einer Struktur der Formel XIV ergeben, umfasst;
und
Schritt (E) die Umsetzung einer Verbindung mit einer Struktur
der Formel XIV mit einer terminalen Gruppe mit einer Struktur R
2V' unter
Herstellung einer Verbindung mit einer Struktur der Formel XX, wobei
R
2 wie vorstehend definiert ist und V' eine funktionelle
Gruppe, ausgewählt
aus ZC(=W)Cl, ZC(=W)Br, Isocyanat, Isothiocyanat, ZC(=W)WC(=W)ZR
2, ZSO
2Cl, ZSO
2Br, ZSOCl, ZSOBr oder eine in situ hergestellte
aktivierte acylierende Einheit darstellt, umfasst.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann eine betreffende Verbindung durch Bereitstellen einer Verbindung
mit einer Struktur der Formel XI und Durchführung der Schritte (B) bis
(E) hergestellt werden. Bei bestimmten Ausführungsformen kann eine betreffende
Verbindung durch Bereitstellen einer Verbindung mit einer Struktur
der Formel XII und Durchführen
der Schritte (C) bis (E) hergestellt werden. Bei bestimmten Ausführungsformen
kann eine betreffende Verbindung durch Bereitstellen einer Verbindung
mit einer Struktur der Formel XIII und Durchführen der Schritte (D) bis (E)
hergestellt werden. Bei bestimmten Ausführungsformen kann eine betreffende
Verbindung durch Bereitstellen einer Verbindung mit einer Struktur
der Formel XIV und Durchführen
von Schritt (E) hergestellt werden.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann Schritt (A) unter Verwendung eines Anhydrids wie eines symmetrischen
Anhydrids der Formel R10C(=O)OC(=O)R10 durchgeführt werden. Bei bestimmten
Ausführungsformen
kann die Reaktion unter Verwendung des Anhydrids als Lösungsmittel
durchgeführt
werden, z.B. ist das Reaktionsgemisch im Wesentlichen frei von einem
Lösungsmittel,
das anders ist als das Anhydrid. Bei bestimmten Ausführungsformen
ist R10 für beide Vorkommen ein Niederalkylrest.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann Schritt (B) durch Behandeln einer Verbindung der Formel XI mit
einem Amin in einem nicht-polaren Lösungsmittel wie Chloroform,
Methylenchlorid, Ethylenchlorid, Toluol, Benzol, Ether, Tetrahydrofuran
oder einem anderen nicht polaren Lösungsmittel oder einer Kombination
davon und anschließendes
Behandeln des Produkts dieser Reaktion mit einer ionischen Base
wie einem Alkalimetallhydroxid oder einem -alkoxid wie Methoxid,
Ethoxid, etc. in einem polaren Lösungsmittel
wie einem alkoholischen Lösungsmittel,
z.B. Methanol, Ethanol, Propanol, Ethylen, Glycol, Propylenglycol,
Glycerin etc., hergestellt werden. Bei bestimmten Ausführungsformen
können
die Bedingungen das Erhitzen des Reaktionsgemisches über Raumtemperatur,
z.B. auf mindestens 50 °C
oder mindestens 75 °C
oder auch auf mindestens 100 °C,
einschließen.
Bei bestimmten Ausführungsformen
kann dieser Schritt eine Verbindung der Formel X in eine Verbindung
der Formel XI mit mindestens etwa 80 % Ausbeute oder mindestens
etwa 85 % Ausbeute umwandeln.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann Schritt (C) unter Verwendung eines Halogens als Halogenierungsmittel
und in einem Reaktionsgemisch, einschließlich einer Carbonsäure wie
Essigsäure
oder Propionsäure,
durchgeführt
werden. Bei bestimmten Ausführungsformen
kann dem Reaktionsgemisch eine milde Base wie ein Carbonsäuresalz
zugesetzt werden, oder sie kann darin anwesend sein.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann Schritt (D) unter Verwendung eines polaren Lösungsmittels wie
Wasser, Ethanol, Methanol, Ethylenglycol DMF oder eines anderen
polaren Lösungsmittels
oder jeder Kombination von polaren Lösungsmitteln durchgeführt werden.
Bei bestimmten Ausführungsformen
umfasst das Lösungsmittel
oder das Lösungsmittelgemisch
weniger als etwa 50 % Wasser oder ist nicht wässrig, d.h. es ist im Wesentlichen
frei von Wasser. Bei bestimmten Ausführungsformen umfasst das polare
Lösungsmittel einen
Alkohol wie Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, Isobutanol,
t-Butanol, sec-Butanol, Ethylenglycol und 1,3-Propandiol.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann Schritt (E) durch Erzeugen eines Acylierungsmittels in situ, beispielsweise
durch Umsetzung einer Carbonsäure
mit einem Aktivierungsmittel wie Carbodiimid (z.B. Diisopropylcarbodiimid, Dicyclohexylcarbodiimid,
1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-Ethylcarbodiimid, etc.), Reagentien auf
Phosphorbasis (wie BOP-Cl, PyBROP, etc.), Oxalylchlorid, Phosgen,
Triphosgen oder jedem anderen Reagens, das mit einer Carbonsäuregruppe
reagiert, wobei sich eine reaktive Zwischenstufe mit einer erhöhten Empfindlichkeit,
relativ zu der Carbonsäure,
gegenüber
der Kupplung mit einem Amin ergibt, durchgeführt werden. Eine breite Vielzahl
von solchen Reagentien ist aus der organischen Synthesetechnik,
insbesondere der Peptidkupplung, gut bekannt. Gleichermaßen kann
ein primäres
Amin mit einem Phosgenäquivalent
wie Carbonyldiimidazol, Phosgen, Triphosgen, Diphosgen, etc. oder
einem Thiophosgenäquivalent
wie Thiophosgen, Thiocarbonyldiimidazol etc. unter Erzeugung eines
Acylierungsmittels (z.B. Isocyanat, Isothiocyanat, Chlorformamid
oder Chlorthioformamid), das mit einem Amin unter Bildung eines
Harnstoffs oder Thioharnstoffs ohne die Notwendigkeit der Isolierung
oder Reinigung des Acylierungsmittels zu reagieren in der Lage ist,
behandelt werden.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer betreffenden Verbindung, wie in Schema II ausgeführt
wobei
Schritt (A) die Umsetzung einer Verbindung mit einer Struktur der
Formel XV, wobei P' H
oder eine Schutzgruppe darstellt, W einen substituierten oder unsubstituierten Aryl-
oder Heteroarylring wie einen Benzolring mit einer Aminogruppe und
einer Carbonsäure-
oder Estergruppe in nebeneinander liegenden (ortho-) Positionen
darstellt, mit einem Acylierungsmittel der Formel PXLC(=O)X', wobei X und L wie
vorstehend definiert sind, P eine Schutzgruppe darstellt und X' ein Halogen, -OC(=O)LXP
oder eine funktionelle Gruppe darstellt, die durch Umsetzung einer
Carboxylgruppe mit einem Aktivierungsmittel wie Carbodiimid (z.B.
Diisopropylcarbodiimid, Dicyclohexylcarbodiimid, 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid,
etc.), Reagentien auf Phosphorbasis (wie BOP-Cl, PyBROP, etc.), Oxalylchlorid, Phosgen,
Triphosgen, Carbonyldiimidazol oder einem anderen Reagens, das mit
einer Carbonsäuregruppe
reagiert und eine reaktive Zwischenstufe mit einer erhöhten Empfindlichkeit,
relativ zu der Carbonsäure,
gegenüber
der Kupplung mit einem Amin ergibt, unter Bedingungen, die eine
Verbindung mit einer Struktur der Formel XVI erzeugen, umfasst;
Schritt
(B), falls notwendig, die Schutzgruppenentfernung von dem Ester
einer Verbindung mit einer Struktur der Formel XVI unter Herstellung
einer Carbonsäure
mit einer Struktur der Formel XVII umfasst;
Schritt (C) die
Umsetzung einer Verbindung mit einer Struktur der Formel XVII mit
einem Amin der Formel R
1LNH
2,
wobei R
1 und L wie vorstehend definiert
sind, unter Bedingungen, die eine Verbindung mit einer Struktur
der Formel XVIII ergeben, umfasst;
Schritt (D) die Entfernung
der Schutzgruppe P von einer Verbindung mit einer Struktur der Formel
XVIII unter Erzeugung einer Verbindung mit einer Struktur der Formel
XIX umfasst;
Schritt (E) die Umsetzung einer Verbindung mit
einer Struktur der Formel XIX mit einer terminalen Gruppe mit einer
Struktur R
2Y' unter Herstellung einer Verbindung
mit einer Struktur der Formel XXI, wobei R
2 wie
vorstehend definiert ist und Y' eine
funktionelle Gruppe, ausgewählt
aus ZC(=W)Cl, ZC(=W)Br, Isocyanat, Isothiocyanat, ZC(=W)WC(=W)ZR
2, ZSO
2Cl, ZSO
2Br, ZSOCl, ZSOBr oder eine in situ hergestellte
aktive acylierende Einheit darstellt, umfasst.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann eine betreffende Verbindung durch Bereitstellen einer Verbindung
mit einer Struktur der Formel XVI und Durchführung der Schritte (B) bis
(E) hergestellt werden. Bei bestimmten Ausführungsformen kann eine betreffende
Verbindung durch Bereitstellen einer Verbindung mit einer Struktur
der Formel XVII und Durchführen
der Schritte (C) bis (E) hergestellt werden. Bei bestimmten Ausführungsformen
kann eine betreffende Verbindung durch Bereitstellen einer Verbindung
mit einer Struktur der Formel XVIII und Durchführen der Schritte (D) bis (E)
hergestellt werden. Bei bestimmten Ausführungsformen kann eine betreffende
Verbindung durch Bereitstellen einer Verbindung mit einer Struktur
der Formel XIX und Durchführen
von Schritt (E) hergestellt werden.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann Schritt (B) durch Behandeln einer Verbindung der Formel XVI
mit einer Säure
in Gegenwart von Wasser oder mit einer Hydroxidbase (z.B. zur Hydrolyse
oder Verseifung eines Esters), durch Hydrogenolyse (z.B. zur Entfernung
von Benzyl- oder Allylestern), in Gegenwart einer milden Base (z.B.
zur Entfernung eines Fluorenylmethylesters), durch Zugabe einer
Lewis-Säure
(z.B. zur Entfernung eines Methoxymethylesters), in Gegenwart eines
Fluoridions (z.B. zur Entfernung eines 2-Silylethylesters) oder
jedes anderen geeigneten Mittels durchgeführt werden.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann Schritt (C) durch Aktivieren der Carboxylgruppe der Verbindung
der Formel XVII mit einem Aktivierungsmittel wie Carbodiimid (z.B.
Diisopropylcarbodiimid, Dicyclohexylcarbodiimid, 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid,
etc.), Reagentien auf Phosphorbasis (wie BOP-Cl, PyBROP, etc.),
Oxalylchlorid, Phosgen, Triphosgen, Carbonyldiimidazol oder jedem
anderen Reagens, das mit einer Carbonsäuregruppe reagiert und zu einer
reaktiven Zwischenstufe mit erhöhter
Empfindlichkeit, relativ zu der Carbonsäure, gegenüber der Kupplung mit einem
Amin führt,
durchgeführt
werden. Eine breite Vielzahl solcher Reagentien ist aus der organischen
Synthesetechnik, insbesondere der Peptidkupplung, gut bekannt. Bei
bestimmten Ausführungsformen
können
die Bedingungen das Erhitzen des Reaktionsgemisches über Raumtemperatur,
z.B. auf mindestens 50 °C
oder auf mindestens 75 °C
oder sogar auf mindestens 100 °C, einschließen.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann Schritt (D) durch Hydrogenolyse (z.B. zur Entfernung einer Alloc-
oder CBz-Gruppe) unter Verwendung einer Base oder eines Hydridreagens
(z.B. zur Entfernung einer Trifluoracetylgruppe), durch Verwenden
einer Säure
wie Trifluoressigsäure
(z.B. zur Entfernung einer BOC-Gruppe) oder durch jedes andere beliebige
Mittel, das zur Entfernung von Schutzgruppen von dem Amin geeignet
ist, durchgeführt
werden.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann Schritt (E) durch Erzeugen eines Acylierungsmittels in situ, beispielsweise
durch Umsetzen einer Carbonsäure
mit einem Aktivierungsmittel wie Carbodiimid (z.B. Diisopropylcarbodiimid,
Dicyclohexylcarbodiimid, 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid,
etc.), Reagentien auf Phosphorbasis (wie BOP-Cl, PyBROP, etc.),
Oxalylchlorid, Phosgen, Triphosgen oder jedem anderen Reagens, das
mit einer Carbonsäuregruppe
reagiert und eine reaktive Zwischenstufe mit erhöhter Empfindlichkeit, relativ
zu der Carbonsäure,
gegenüber
der Kupplung mit einem Amin ergibt, durchgeführt werden. Eine breite Vielzahl
von solchen Reagentien ist aus der organischen Synthesetechnik,
insbesondere der Peptidkupplung, gut bekannt. Gleichermaßen kann
ein primäres
Amin mit einem Phosgenäquivalent
wie Carbonyldiimidazol, Phosgen, Triphosgen, Diphosgen etc. oder
einem Thiophosgen-Äquivalent
wie Thiophosgen, Thiocarbonyldiimidazol etc. zur Erzeugung eines
Acylierungsmittels (z.B. einem Isocyanat, Isothiocyanat, Chlorformamid
oder Chlorthioformamid), das in der Lage ist, mit einem Amin unter
Bildung eines Harnstoffs oder eines Thioharnstoffs zu reagieren,
ohne notwendige Isolierung oder Reinigung des Acylierungsmittels
behandelt werden.
-
IV. Beispielhafte Anwendungen
des Verfahrens und der Zusammensetzungen
-
Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Modulierung
eines differenzierten Zustands, des Überlebens und/oder der Proliferation
einer Zelle mit einem Hedgehog-gain-of-function-Phänotypus
durch Zusammenbringen der Zellen mit einem Hedgehog-Antagonisten
nach dem betreffenden Verfahren und wie es die Umstände garantieren
können.
-
Bei
der Erfindung wird beispielsweise davon ausgegangen, dass im Lichte
der Feststellungen einer scheinbar breiten Beteiligung von Hedgehog,
Ptc und Smoothened an der Bildung der geordneten räumlichen Anordnungen
von differenzierten Geweben in Vertebraten das betreffende Verfahren
als Teil eines Verfahrens zur Erzeugung und/oder Aufrechterhaltung
einer Anordnung von verschiedenem Vertebratengewebe sowohl in vitro
als auch in vivo verwendet werden könnte. Der Hedgehog-Antagonist
kann, gleich ob bezüglich
Proliferation oder Differenzierung eines gegebenen Gewebes induktiv
oder induktionshemmend ist, gegebenenfalls eine der vorstehend beschriebenen
Präparationen
sein.
-
Beispielsweise
ist das vorliegende Verfahren auf Zellkulturtechniken anwendbar,
wobei die Zellen, gleich ob aus genetischen oder biochemischen Gründen, einen
Hedgehog-gain-of-function-Phänotypus
aufweisen. In vitro hat es sich erwiesen, dass neuronale Kultursysteme
fundamentale und unerlässliche
Werkzeuge zum Studium der neuralen Entwicklung sowie zur Identifizierung
von neurotropen Faktoren wie Nervenwachstumsfaktor (NGF), ziliare
trophische Faktoren (CNTF) und der aus dem Gehirn stammende neurotrophe Faktor
(BDNF) sind. Eine Anwendung des vorliegenden Verfahrens kann in
Kulturen von neuronalen Stammzellen sein, wie bei der Verwendung
von solchen Kulturen zur Erzeugung neuer Neuronen und Glia-Zellen.
Bei solchen Ausführungsformen
des betreffenden Verfahrens können
die kultivierten Zellen mit einem erfindungsgemäßen Hedgehog-Antagonisten kontaktiert
werden, um die Proliferationsrate der neuronalen Stammzellen in
der Kultur und/oder die Differenzierungsrate zu ändern oder die Integrität einer
Kultur bestimmter terminal differenzierter Nervenzellen aufrechtzuerhalten.
Bei einer beispielhaften Ausführungsform
kann das betreffende Verfahren zur Kultivierung beispielsweise von
sensorischen Neuronen oder alternativ von Motoneuronen verwendet
werden. Solche neuronalen Kulturen können als zweckmäßige Testsysteme
sowie als Quellen von implantierbaren Zellen für therapeutische Behandlungen
eingesetzt werden.
-
Erfindungsgemäß können große Anzahlen
von nicht tumorigenen neuronalen Vorläuferzellen in vitro aufrechterhalten
werden, und ihre Proliferierungs- und/oder Differenzierungsrate
kann durch Kontakt mit den erfindungsgemäßen Hedgehog-Antagonisten beeinflusst
werden. Im Allgemeinen wird ein Verfahren bereit gestellt, das die
Schritte der Isolierung von neuronalen Vorläuferzellen aus einem Tier,
Aufrechterhaltung dieser Zellen in vitro oder in vivo, vorzugsweise
in Gegenwart von Wachstumsfaktoren, und Regulierung der Differenzierung
dieser Zellen zu bestimmten neuralen Phänotypen, z.B. Neuronen und
Glia-Zellen, durch Kontakt der Zellen mit einem Hedgehog-Antagonisten
umfasst.
-
Von
den Vorläuferzellen
wird angenommen, dass sie unter einem tonischen inhibitorischen
Einfluss stehen, der die Vorläufer
in einem supprimierten Zustand hält,
bis ihre Differenzierung erforderlich ist. Allerdings wurden neuere
Techniken bereitgestellt, durch die sich diese Zellen proliferieren
lassen, und im Gegensatz zu Neuronen, die terminal differenziert
und darum nicht teilbar sind, können
sie in unbegrenzter Anzahl produziert werden und sind zur Transplantation
in heterologe und autologe Wirte mit neurodegenerativen Krankheiten äußerst geeignet.
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"Vorläufer" bedeutet eine oligo-
oder multipotente Stammzelle, die in der Lage ist, sich grenzenlos
zu teilen und unter speziellen Bedingungen Tochterzellen produzieren
kann, die sich terminal differenzieren, wie in Neuronen und Glia.
Die Zellen können
zur Transplantation in einen heterologen oder autologen Wirt verwendet
werden. Heterolog bedeutet ein Wirt, der anders ist als das Tier,
aus dem die Vorläuferzellen
ursprünglich stammten.
Autolog bedeutet der identische Wirt, aus dem die Zellen ursprünglich stammten.
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Die
Zellen können
aus embryonalem, postnatalem, juvenilem oder adultem Nervengewebe
aus jedem beliebigen Tier erhalten werden. Jedes beliebige Tier
bedeutet jedes beliebige mehrzellige Tier, das Nervengewebe enthält. Insbesondere
ist ein Fisch, Reptil, Vogel, Amphibium oder ein Säuger und
dergleichen gemeint. Die besonders bevorzugten Spender sind Säuger, insbesondere
Mäuse und
Menschen.
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Im
Falle eines heterologen Spendertiers kann das Tier euthanisiert
und das Gehirn und spezielle Bereiche von Interesse unter Verwendung
eines sterilen Vorgangs entfernt werden. Die Hirnbereiche von besonderem
Interesse umfassen jeden Bereich, aus dem die Vorläuferzellen
erhalten werden können,
die dazu dienen, die Funktion einem degenerierten Bereich des Wirtsgehirns
zurückzubringen.
Diese Regionen umfassen Bereiche des Zentralnervensystems (ZNS),
einschließlich
von Hirnrinde, Cerebellum, Mittelhirn, Hirnstamm, Rückenmark
und ventrikulärem
Gewebe, und Bereiche des peripheren Nervensystems (PNS), einschließlich Karotidkörper und
Nebennierenmark. Insbesondere umfassen diese Bereiche Regionen in
den Basalganglien, vorzugsweise das Striatum, das aus Caudatum und
Putamen besteht, oder verschiedene Zellgruppen wie Globus pallidus,
subthalamischer Nucleus, Nucleus basalis, von dem festgestellt wurde,
dass er in Patienten mit Alzheimer Krankheit degeneriert ist, oder
Substantia nigra pars compacta, von der festgestellt wurde, dass
sie in Patienten mit Parkinson-Krankheit degeneriert ist.
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Menschliche
heterologe neurale Vorläuferzellen
können
aus fetalem Gewebe, das aus einem Wahl-Abortus erhalten wurde, oder
aus einem postnatalen, juvenilen oder adulten Organspender stammen. Autologes
Nervengewebe kann aus einer Biopsie oder aus Patienten stammen,
die sich einer Nervenoperation, wobei Nervengewebe entfernt wird,
insbesondere einer Epilepsieoperation und insbesondere temporalen Lobektomien
und Hippokampus-Ektomien unterziehen.
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Die
Zellen können
aus dem Spendergewebe durch Dissoziation der einzelnen Zellen aus
der verbindenden extrazellulären
Matrix des Gewebes erhalten werden. Die Dissoziation kann unter
Verwendung eines bekannten Verfahrens, einschließlich Behandlung mit Enzymen
wie Trypsin, Collagenase und dergleichen, oder unter Verwendung
physikalischer Dissoziationsverfahren, wie mit einem stumpfen Instrument
oder durch Zerkleinern mit einem Skalpell, um das Auswachsen spezifischer
Zelltypen aus einem Gewebe zu ermöglichen, erhalten werden. Die
Dissoziation von fetalen Zellen kann in einem Gewebekulturmedium
durchgeführt werden,
während
ein bevorzugtes Medium zur Dissoziation von juvenilen und adulten
Zellen künstliche
Rückenmarkflüssigkeit
(aCSF) ist. Reguläre
aCSF enthält
124 mM NaCl, 5 mM KCl, 1,3 mM MgCl2, 2 mM
CaCl2, 26 mM NaHCO3 und
10 mM D-Glucose. Ca2+-arme aCSF enthält die gleichen
Bestandteile außer
MgCl2 in einer Konzentration von 3,2 mM
und CaCl2 in einer Konzentration von 0,1
mM.
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Die
dissoziierten Zellen können
in jedes bekannte Kulturmedium eingebracht werden, das in der Lage ist,
das Zellwachstum zu unterstützen,
einschließlich
MEM, DMEM, RPMI, F-12 und dergleichen, das Anreicherungen enthält, die
für den
Zellmetabolismus erforderlich sind, wie Glutamin und andere Aminosäuren, Vitamine,
Mineralien und geeignete Proteine wie Transferrin und dergleichen.
Das Medium kann auch Antibiotika zur Verhinderung einer Verunreinigung
mit Hefe, Bakterien und Pilzen enthalten, wie Penicillin, Streptomycin, Gentamicin
und dergleichen. In einigen Fällen
kann das Medium Serum aus Rindern, Pferden, Hühnern und dergleichen enthalten.
Ein besonders bevorzugtes Medium für Zellen ist ein Gemisch von
DMEM und F-12.
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Die
Kulturbedingungen sollten den physiologischen Bedingungen nahe kommen.
Der pH-Wert der Kulturmedien
sollte nahe am physiologischen pH liegen, vorzugsweise zwischen
pH 6 bis 8, mehr bevorzugt nahe an pH 7 liegen, insbesondere etwa
pH 7,4 betragen. Die Zellen sollten bei einer Temperatur in der
Nähe der
physiologischen Temperatur, vorzugsweise zwischen 30 bis 40 °C, mehr bevorzugt
zwischen 32 bis 38 °C und
besonders bevorzugt zwischen 35 bis 37 °C kultiviert werden.
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Die
Zellen können
in Suspension oder auf einem festen Substrat gezüchtet werden, allerdings erfolgt die
Proliferation der Vorläufer
vorzugsweise in Suspension, um große Anzahlen von Zellen durch
die Bildung von "Nervenkügelchen" (siehe beispielsweise
Reynolds et al. (1992) Science 255:1070–1709; und PCT-Veröffentlichungen
WO 93/01275, WO 94/09119, WO 94/10292 und WO 94/16718) zu erzeugen.
Im Falle einer Vermehrung (oder Spaltung) der Suspensionszellen
werden die Kolben gut geschüttelt
und man läßt die Nervenkügelchen
in der Bodenecke des Kolbens absetzen. Sodann werden die Kügelchen
in ein 50-ml-Zentrifugenröhrchen überführt und
bei niedriger Geschwindigkeit zentrifugiert. Das Medium wird abgesaugt,
die Zellen in einer kleinen Menge Medium mit Wachstumsfaktor resuspendiert,
und die Zellen werden mechanisch dissoziiert und in getrennten Medium-Aliquoten
resuspendiert.
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Die
Zellsuspensionen werden in dem Kulturmedium mit einem Wachstumsfaktor
angereichert, der die Proliferation der Vorläuferzellen ermöglicht und
in ein Aufnahmegefäß ausgesät, das in
der Lage ist, die Zellen, wie vorstehend ausgeführt, aufrecht zu erhalten,
vorzugsweise in Kultur- oder Rollflaschen. Die Zellen proliferieren
typischerweise innerhalb von 3 bis 4 Tagen in einem 37-°C-Inkubator,
und die Proliferation kann zu jeder beliebigen Zeit danach durch
Dissoziation der Zellen und Resuspendieren in frischem Medium, das
Wachstumsfaktoren enthält,
reinitiiert werden.
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In
Abwesenheit von Substrat heben sich die Zellen vom Boden der Flasche
ab und proliferieren weiterhin in Suspension und bilden eine hohle
Kugel von undifferenzierten Zellen. Nach etwa 3 bis 10 Tagen in vitro
werden die proliferierenden Cluster (Nervenkügelchen) alle 2 bis 7 Tage,
insbesondere alle 2 bis 4 Tage, durch vorsichtiges Zentrifugieren
und Resuspendieren in einem Medium, das Wachstumsfaktor enthält, gefüttert.
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Nach
6 bis 7 Tagen in vitro können
die einzelnen Zellen in den Nervenkügelchen durch physikalische Dissoziation
der Nervenkügelchen
mit einem stumpfen Instrument, insbesondere durch Verreiben der
Nervenkügelchen
mit einer Pipette, getrennt werden. Einzelne Zellen aus den dissoziierten
Nervenkügelchen
werden in Kulturmedium, das Wachstumsfaktoren enthält, suspendiert,
und die Differenzierung der Zellen kann in Kultur durch Plattieren
(oder Resuspendieren) der Zellen in Gegenwart eines Hedgehog-Antagonisten kontrolliert werden.
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Um
die weiteren Anwendungen der betreffenden Hedgehog-Antagonisten
weiter zu erläutern,
wird angemerkt, dass das intrazerebrale Transplantieren als zusätzlicher
Weg von Zentralnervensystem-Therapien entstanden ist. Beispielsweise
umfasst ein Weg der Wiederherstellung von beschädigten Hirngeweben die Transplantation
von Zellen aus fetalen oder neonatalen Tieren in das Erwachsenengehirn
(Dunnett et al. /1987) J Exp Biol 123:265–289; und Freund et al. (1985)
J Neurosci 5:603–616).
Fetale Neuronen aus einer Vielzahl von Gehirnregionen können erfolgreich
in das erwachsene Gehirn eingepflanzt werden, und solche Transplantate
können
Verhaltensfehler lindern. Beispielsweise kann eine Bewegungsstörung, die
durch Läsionen
der dopaminergen Projektionen zu den Basalganglien ausgelöst wurde,
durch Transplantate von embryonalen dopaminergen Neuronen verhindert
werden. Komplexe kognitive Funktionen, die nach Läsionen des Neokortex
beeinträchtigt
sind, können
durch Transplantate von embryonalen kortikalen Zellen ebenfalls
teilweise wiederhergestellt werden. Das betreffende Verfahren kann
zur Regulierung des Wachstumszustands in Kultur verwendet werden,
oder wo fetales Gewebe, insbesondere neuronale Stammzellen, verwendet
wird, kann es zur Regulierung der Differenzierungsrate der Stammzellen
eingesetzt wird.
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Stammzellen,
die bei der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind allgemein
bekannt. Beispielsweise wurden bereits neuronale Crista-Zellen identifiziert,
von denen einige multipotent sind und wahrscheinlich nicht determinierte
neuronale Crista-Zellen darstellen und andere nur einen Zelltyp
wie sensorische Neuronen erzeugen können und wahrscheinlich determinierte
Vorläuferzellen
darstellen. Die Rolle der Hedgehog-Antagonisten, die bei dem vorliegenden
Verfahren eingesetzt werden, um solche Stammzellen zu kultivieren,
kann darin bestehen, die Differenzierung des nicht determinierten
Vorläufers
zu regulieren oder die weitere Restriktion des Entwicklungsschicksals
einer determinierten Vorläuferzelle
zu einer terminal differenzierten Nervenzelle zu werden, zu regulieren.
Beispielsweise kann das vorliegende Verfahren in vitro verwendet
werden, um die Differenzierung neuronaler Crista-Zellen zu Glia-Zellen,
Schwann-Zellen, Chromaffin-Zellen, cholinergen sympathischen oder
parasympathischen Neuronen sowie peptidergen und serotonergen Neuronen
zu regulieren. Die Hedgehog-Antagonisten
können
allein verwendet werden, oder sie können in Kombination mit anderen
neurotrophen Faktoren verwendet werden, deren Wirkung in der besonderen
Verstärkung
eines bestimmten Differenzierungsschicksals der neuronalen Vorläuferzellen
besteht.
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Zusätzlich zu
der Implantation von Zellen, die in Gegenwart der betreffenden Hedgehog-Antagonisten kultiviert
worden sind, betrifft noch eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung die therapeutische Anwendung eines Hedgehog-Antagonisten
zur Regulierung des Wachstumszustands von Neuronen und anderen Nervenzellen
sowohl im Zentralnervensystem als auch im peripheren Nervensystem.
Die Fähigkeit von
Ptc, Hedgehog und Smoothened zur Regulierung der neuronalen Differenzierung
während
der Entwicklung des Nervensystems und auch vermutlich im erwachsenen
Zustand belegt, dass die betreffenden Hedgehog-Antagonisten in bestimmten
Fällen
erwartungsgemäß die Kontrolle
von adulten Neuronen bezüglich
Aufrechterhaltung, funktioneller Leistung und Alterung von normalen
Zellen; Reparatur- und Regenerierungsverfahren in chemisch oder
mechanisch verletzten Zellen; und Behandlung der Degeneration in
bestimmten pathologischen Zuständen
ermöglichen.
Im Lichte dieses Verständnisses
betrachtet die vorliegende Erfindung insbesondere die Anwendungen
des betreffenden Verfahrens auf das Behandlungsprotokoll (Prävention und/oder
Linderung der Schwere) von neurologischen Zuständen auf Grund von: (i) akuter,
subakuter oder chronischer Verletzung des Nervensystems, einschließlich traumatischer
Verletzung, chemischer Verletzung, vaskulärer Verletzung und von Defiziten
(wie Ischämie
auf Grund von Schlaganfall), zusammen mit einer infektiösen/entzündlichen
und tumorinduzierten Verletzung; (ii) Alterung des Nervensystems,
einschließlich
von Alzheimer Krankheit; (iii) chronischen neurodegenerativen Krankheiten
des Nervensystems, einschließlich
von Parkinson- Krankheit,
Huntington chorea, amylotrophischer Lateralsklerose und dergleichen
sowie spinozerebellärer
Degenerationen; und (iv) chronischen immunologischen Krankheiten
des Nervensystems oder die das Nervensystem befallen, einschließlich multipler
Sklerose.
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Gegebenenfalls
kann das betreffende Verfahren auch bei der Erzeugung von Nervenprothesen
zur Reparatur eines zentralen und peripheren Nervenschadens verwendet
werden. Insbesondere wo ein gequetschtes oder beschädigtes Axon
durch Verwendung einer prothetischen Vorrichtung intubiert wird,
können der
prothetischen Vorrichtung Hedgehog-Antagonisten zugefügt werden, um die Wachstumsgeschwindigkeit und
Regenerierungsgeschwindigkeit der dendritischen Prozesse zu regulieren.
Beispielhafte Nervenleitungskanäle
sind in den US-Patentschriften 5 092 871 und 4 955 892 beschrieben.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
kann das betreffende Verfahren bei der Behandlung von neoplastischen
oder hyperplastischen Transformationen verwendet werden, wie sie
im Zentralnervensystem vorkommen können. Beispielsweise können die
Hedgehog-Antagonisten
verwendet werden, um solche transformierten Zellen dazu zu veranlassen,
entweder postmitotisch oder apoptotisch zu werden. Die vorliegende
Erfindung kann darum als Teil einer Behandlung für z.B. maligne Gliome, Meningiome,
Medulloblastome, neuroektodermale Tumore und Ependymome verwendet
werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
kann das betreffende Verfahren als Teil eines Behandlungsplans für das maligne
Medulloblastom und für
andere maligne neuroektodermale primäre ZNS-Tumore verwendet werden.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
wird das betreffende Verfahren als Teil eines Behandlungsprogramms
für Medulloblastom
verwendet. Das Medulloblastom, ein primärer Gehirntumor, ist der häufigste
Gehirntumor bei Kindern. Ein Medulloblastom ist ein primitiver neuroektodermaler
Tumor, der in der Fossa posterior entsteht. Sie machen etwa 25 %
aller pädiatrischen
Gehirntumore aus (Miller). Histologisch sind sie kleine runde Zelltumore,
die üblicherweise
in echten Rosetten angeordnet sind, können allerdings eine gewisse Differenzierung
zu Astrocyten, Ependymalzellen oder Neuronen zeigen (Rorke; Kleihues).
PNETs können
in anderen Bereichen des Gehirns entstehen, einschließlich Zirbeldrüse (Pineoblastom)
und Cerebrum. Diejenigen, die in der supratentorialen Region entstehen,
verhalten sich in der Regel schlechter als ihre PF-Gegenstücke.
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Medulloblastom/PNETs
treten bekanntlich irgendwo im ZNS nach einer Resektion auf und
können auch
zum Knochen metastasieren. Die Vorbehandlungsbewertung sollte darum
eine Untersuchung des Rückenmarks
einschließen,
um die Möglichkeit
von "gestreuten
("dropped") Metastasen" auszuschließen. Gadolinium-verstärkte MRI
hat zum großen
Teil die Myelographie für
diesen Zweck ersetzt, und eine CSF-Cytologie wird postoperativ als
Routineverfahren erhalten.
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Bei
anderen Ausführungsformen
wird das betreffende Verfahren als Teil des Behandlungsprogramms für Ependymome
verwendet. Ependymome machen etwa 10 % der pädiatrischen Gehirntumore bei
Kindern aus. Es handelt sich im Großen und Ganzen um Tumore, die
aus der ependymalen Auskleidung der Ventrikel entstehen und mikroskopisch
Rosetten, Kanäle
und perivaskuläre
Rosetten bilden. In der CHOP-Serie von 51 Kindern, bei denen Ependymome
beschrieben wurden, waren 3/4 histologisch gutartig. Etwa 2/3 entstanden aus
der Region des 4. Ventrikels. 1/3 zeigte sich in der supratentorialen
Region. Das Alter bei der Präsentation weist
ein Maximum zwischen der Geburt und dem 4. Lebensjahr auf, wie durch
die SEER-Daten sowie die Daten aus CHOP gezeigt. Das mittlere Alter
beträgt
etwa 5 Jahre. Da so viele Kinder mit dieser Krankheit Säuglinge
sind, erfordern sie oft eine multimodale Therapie.
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Wieder
eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft die Feststellung aus der Technik,
dass Ptc, Hedgehog und/oder Smoothened an morphogenen Signalen beteiligt
sind, die zusätzlich
zu der neuronalen Differenzierung, wie vorstehend beschrieben, an
anderen organogenen Wegen der Vertebraten beteiligt sind und bei
einer anderen endodermalen Musterung sowie sowohl bei mesodermalen
als auch endodermalen Differenzierungsprozessen offensichtliche
Rollen spielen. Somit wird bei der Erfindung erwogen, dass die Zusammensetzungen,
die Hedgehog-Antagonisten umfassen, sowohl für Zellkulturen als auch therapeutische
Verfahren verwendet werden können,
die die Generierung und Aufrechterhaltung von nicht-Nervengewebe
umfassen.
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Bei
einer Ausführungsform
macht die vorliegende Erfindung von der Entdeckung Gebrauch, dass
Ptc, Hedgehog und Smoothened offensichtlich an der Kontrolle der
Entwicklung von Stammellen beteiligt sind, die für die Bildung von Verdauungstrakt,
Leber, Lungen und weiteren Organen verantwortlich sind, die dem
primitiven Darm entstammen. Shh dient als induktives Signal aus
dem Endoderm zum Mesoderm, das für
die Darm-Morphogenese kritisch ist. Darum können beispielsweise die Hedgehog-Antagonisten
des vorliegenden Verfahrens zur Regulierung der Entwicklung und
Aufrechterhaltung einer künstlichen
Leber eingesetzt werden, die die vielfältigen Stoffwechselfunktionen
einer normalen Leber aufweisen kann. Bei einer beispielhaften Ausführungsform
kann das betreffende Verfahren zur Regulierung der Proliferation
und Differenzierung der Verdauungskanal-Stammzellen unter Bildung
von Hepatocyten-Kulturen verwendet werden, die zur Besiedlung extrazellulärer Matrices
verwendet werden können
oder die zur Bildung sowohl einer implantierbaren als auch extrakorporalen
künstlichen
Leber in biokompatible Polymere eingekapselt werden können.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
können
die therapeutischen Zusammensetzungen von Hedgehog-Antagonisten
in Verbindung mit einer Transplantation von solchen künstlichen
Lebern sowie von embryonalen Leberstrukturen verwendet werden, um
die Aufnahme der intraperitonealen Implantation, die Vaskularisierung
und die in vivo-Differenzierung und Aufrechterhaltung des transplantierten
Lebergewebes zu regulieren.
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Bei
wieder einer anderen Ausführungsform
kann das betreffende Verfahren therapeutisch eingesetzt werden,
um solche Organe nach einem physikalischen, chemischen oder pathologischen
Angriff zu regulieren. Beispielsweise können therapeutische Zusammensetzungen,
die Hedgehog-Antagonisten umfassen, bei der Leberreparatur im Anschluss
an eine partielle Hepatektomie verwendet werden.
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Die
Generierung von Pankreas und Dünndarm
aus dem embryonalen Darm hängt
von der interzellulären
Signalisierung zwischen den endodermalen und mesodermalen Zellen
des Darms ab. Insbesondere wurde vorgeschlagen, dass die Differenzierung
des intestinalen Mesoderms zu glatter Muskulatur von Signalen aus
den benachbarten Endodermzellen abhängt. Ein Mediatorkandidat für die aus
dem Endoderm stammenden Signale im embryonalen Enddarm ist Sonic
Hedgehog. Siehe beispielsweise Apelqvist et al. (1997) Curr Biol
7:801-4. Das Shh-Gen wird überall
im embryonalen Darm-Endoderm exprimiert, mit Ausnahme des Pankreasknospen-Endoderms,
das statt dessen hohe Konzentrationen des Homöodomänen-Proteins Ipf1/Pdx1 (Insulinpromotorfaktor
1/pankreatische und duodenale Homöobox 1) exprimiert, ein essentieller
Regulator der frühen
Pankreasentwicklung. Apelqvist et al., supra, haben überprüft, ob die
differentielle Expression von Shh im embryonalen Darmkanal die Differenzierung
des umgebenden Mesoderms zu spezialisierten Mesodermderivaten von
Dünndarm
und Pankreas kontrolliert. Um dies zu testen, verwendeten sie den
Promotor des Ipf1/Pdx2-Gens, um Shh in dem sich entwickelnden Pankreasepithel
selektiv zu exprimieren. In Ipf1/Pdx1-Shh-transgenen Mäusen entwickelte
sich das Pankreasmesoderm zu glatter Muskulatur und interstitialen
Cajalzellen, die für
den Darm charakteristisch sind, statt zu Pankreasmesenchym und Milz.
Auch durchliefen Pankreasexplantate, die Shh exponiert waren, ein ähnliches
Programm der interstitialen Differenzierung. Diese Ergebnisse liefern
den Beweis, dass die differentielle Expression von Shh endodermalen
Ursprungs das Schicksal des benachbarten Mesoderms in verschiedenen
Regionen des Darmkanals kontrolliert.
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Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird darum davon ausgegangen,
dass die betreffenden Hedgehog-Antagonisten zur Kontrolle oder Regulierung
der Proliferation und/oder Differenzierung von Pankreasgewebe sowohl
in vivo als auch in vitro verwendet werden können.
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Es
existiert eine breite Vielzahl von pathologischen Zellproliferations-
und Differenzierungsbedingungen, für die die erfindungsgemäßen Inhibitoren
therapeutische Vorteile bereitstellen können, wobei die allgemeine
Strategie beispielsweise in der Korrektur einer aberranten Insulinexpression
oder Modulation der Differenzierung besteht. Allgemeiner allerdings
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Induktion und/oder
Aufrechterhaltung eines differenzierten Zustands, zur Verstärkung des Überlebens
und/oder Beeinflussens der Proliferation von Pankreaszellen durch
Zusammenbringen der Zellen mit den betreffenden Inhibitoren. Beispielsweise
wird bei der Erfindung erwogen, dass im Lichte der offensichtlichen
Beteiligung von Ptc, Hedgehog und Smoothened an der Bildung von
geordneten räumlichen
Anordnungen der Pankreasgewebe das betreffende Verfahren als Teil
einer Technik zur Generierung und/oder Aufrechterhaltung solchen
Gewebes sowohl in vitro als auch in vivo verwendet werden könnte. Beispielsweise
kann die Modulation der Funktion von Hedgehog sowohl in Zellkultur
als auch bei therapeutischen Verfahren, die die Generierung und
Aufrechterhaltung von Betazellen umfassen, und möglicherweise auch für nicht
Pankreasgewebe verwendet werden, wie bei der Kontrolle der Entwicklung
und Aufrechterhaltung von Gewebe aus dem Verdauungstrakt, aus der Milz,
den Lungen, den Urogenitalorganen (z.B. Blase) und aus anderen Organen,
die aus dem primitiven Darm stammen.
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Bei
einer beispielhaften Ausführungsform
kann das vorliegende Verfahren bei der Behandlung von hyperplastischen
und neoplastischen Störungen
verwendet werden, die das Pankreasgewebe beeinflussen, insbesondere
diejenigen, die durch eine aberrante Proliferation von Pankreaszellen
charakterisiert sind. Beispielsweise ist Bauchspeichelkrebs durch
eine abnorme Proliferation von Pankreaszellen gekennzeichnet, was
zu Änderungen
der Insulin-sekretorischen Kapazität des Pankreas führen kann.
Beispielsweise können bestimmte
Pankreas-Hyperplasien wie Pankreaskarzinome auf Grund einer Dysfunktion
der Betazellen oder einer verminderten Inselzellenmasse zu einer
Hypoinsulinämie
führen.
In dem Ausmaß,
in dem bei fortschreitender Krankheit eine aberrante Ptc-, Hedgehog-
und Smoothened-Signalisierung belegt werden kann, können die
betreffenden Inhibitoren zur Verstärkung der Regenerierung des
Gewebes nach der Antitumortherapie eingesetzt werden.
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Außerdem können Manipulationen
der Hedgehog-Signalisierungseigenschaften zu verschiedenen Punkten
als Teil einer Strategie zur Neuformung/Reparatur von Pankreasgewebe
sowohl in vivo als auch in vitro verwendet werden. Bei einer Ausführungsform
nutzt die vorliegende Erfindung die offensichtliche Beteiligung
von Ptc-, Hedgehog- und Smoothened an der Regulierung der Entwicklung
von Pankreasgewebe. Im Allgemeinen kann das betreffende Verfahren
therapeutisch eingesetzt werden, um den Pankreas nach einem physikalischen,
chemischen oder pathologischen Angriff zu regulieren. Bei wieder
einer anderen Ausführungsform
kann das betreffende Verfahren auf Zellkulturtechniken angewandt
werden, und insbesondere kann es zur Verstärkung der initialen Generierung
von prothetischen Pankreasgewebe-Vorrichtungen eingesetzt werden.
Die Manipulation der Proliferation und Differenzierung von Pankreasgewebe
beispielsweise durch eine veränderte
Hedgehog-Aktivität
kann ein Mittel zur sorgfältigeren
Kontrolle der Merkmale eines kultivierten Gewebes bereitstellen.
Bei einer beispielhaften Ausführungsform
kann das betreffende Verfahren zur Steigerung der Produktion von
Prothesevorrichtungen verwendet werden, die Beta-Inselzellen erfordern,
wie sie bei den Einkapselungsvorrichtungen verwendet werden, die
beispielsweise in der U.S.-Patentschrift Nr. 4 892 538 von Aebischer
et al., der U.S.-Patentschrift Nr. 5 106 627 von Aebischer et al.,
der U.S.-Patentschrift Nr. 4 391 909 von Lim und der U.S.-Patentschrift
Nr. 4 353 888 von Sefton beschrieben sind. Die frühen Vorläuferzellen
der Pankreas-Inselzellen haben ein vielfältiges Potential, und anscheinend
koaktivieren sie sämtliche
Inselzellen-spezifischen Gene von dem Zeitpunkt an, an dem sie zum
ersten Mal auftreten. Bei fortschreitender Entwicklung wird die
Expression von Inselzellen-spezifischen Hormonen wie Insulin auf
das Muster der Expression beschränkt,
das für
reife Inselzellen charakteristisch ist. Der Phänotypus von reifen Inselzellen
ist allerdings in Kultur nicht stabil, da ein Wiederauftreten von
embryonalen Zügen
in reifen Betazellen festgestellt werden kann. Unter Verwendung
der betreffenden Hedgehog-Antagonisten kann der Differenzierungsweg
oder der Proliferationsindex der Zellen reguliert werden.
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Außerdem kann
eine Manipulation des Differenzierungszustands des Pankreasgewebes
in Verbindung mit einer Transplantation von künstlichem Pankreas verwendet
werden, so dass die Implantation, Vaskularisation und in vivo-Differenzierung
und -Aufrechterhaltung des transplantierten Gewebes gefördert wird. Beispielsweise
kann die Manipulation der Hedgehog-Funktion zur Beeinflussung der
Gewebsdifferenzierung als Mittel der Aufrechterhaltung der Transplantat-Überlebensfähigkeit
eingesetzt werden.
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Bellusci
et al. (1997) Development 124:53 berichten, dass Sonic Hedgehog
die Lungenmesenchymzellenproliferation in vivo reguliert. Demnach
kann das vorliegende Verfahren zur Regulierung der Regenerierung
von Lungengewebe, z.B. bei der Behandlung des Emphysems, eingesetzt
werden.
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Fujita
et al. (1997) Biochem Biophys Res Commun 238:658 berichteten, dass
Sonic Hedgehog im menschlichen Lungen-Plattenepithelkarzinom- und
in Adenokarzinomzellen exprimiert wird. Die Expression von Sonic
Hedgehog wurde auch in menschlichen Lungen-Plattenepithelkarzinomgeweben, allerdings
nicht im gesunden Lungengewebe des gleichen Patienten nachgewiesen.
Sie stellten auch fest, dass Sonic Hedgehog den Einbau von BrdU
in die Karzinomzellen stimuliert und ihr Zellwachstum stimuliert,
während
anti-Shh-N ihr Zellwachstum hemmte. Diese Ergebnisse legen nahe,
dass ein Ptc, Hedgehog und Smoothened am Zellwachstum eines solchen
transformierten Lungengewebes beteiligt ist, und belegt darum, dass
das betreffende Verfahren als Teil einer Behandlung von Lungenkarzinom
und Adenokarzinomen und anderen proliferativen Störungen,
die das Lungenepithel einbeziehen, verwendet werden kann.
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Viele
andere Tumore können,
auf der Grundlage des Nachweises wie eine Beteiligung des Hedgehog-Weges
an diesen Tumoren oder eine nachgewiesene Expression von Hedgehog
oder seinem Rezeptor in diesen Geweben während der Entwicklung von der
Behandlung mit den betreffenden Verbindungen beeinflusst werden.
Solche Tumore umfassen, sind jedoch keinesfalls beschränkt auf,
Tumore, die mit dem Gorlin-Syndrom verwandt sind (z.B. Medulloblastom,
Meningiom usw.), in pct-knock out-Mäusen nachgewiesene Tumore (z.B.
Hämangiom,
Rhabdomyosarkom usw.), aus gli-1-Amplifikation resultierende Tumore
(z.B. Glioblastom, Sarkom usw.), mit TRC8, einemptc-Homolog, verbundene
Tumore (z.B. Nierenkarzinom, Schilddrüsenkarzinom usw.), Ext-1-verwandte
Tumore (z.B. Knochenkrebs etc.), Shh-induzierte Tumore (z.B. Lungenkrebs,
Chondrosarkome etc.) und andere Tumore (z. B. Brustkrebs, Urogenitalkrebs
(z.B. Niere, Blase, Harnleiter, Prostata etc.), Nebennierenkrebs,
Gastrointestinalkrebs (z.B. Magen, Darm usw.), etc.).
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Bei
wieder einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
Zusammensetzungen, die Hedgehog-Antagonisten umfassen, bei der in
vitro-Generierung von Skelettgewebe wie aus skelettogenen Stammzellen
sowie bei der in vivo-Behandlung von Skelettgewebemängeln verwendet
werden. Die vorliegende Erfindung erwägt insbesondere die Verwendung
der Hedgehog-Antagonisten zur Regulierung der Geschwindigkeit der
Chondrogenese und/oder Osteogenese. "Skelettgewebemängel" bedeutet einen Mangel im Knochen oder
in einem anderen Skelettbindegewebe an einer beliebigen Stelle,
an der die Wiederherstellung des Knochens oder des Bindegewebes
gewünscht
ist, ohne Rücksicht
auf die Ursache des Mangels, z.B. ob als Ergebnis von operativem
Eingriff, Tumorentfernung, Ulzeration, Implantation, Fraktur oder
anderen traumatischen oder degenerativen Zuständen.
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Beispielsweise
kann das erfindungsgemäße Verfahren
als Teil eines Behandlungsplans zur Wiederherstellung der Knorpelfunktion
zu Bindegewebe verwendet werden. Solche Verfahren sind beispielsweise
bei der Reparatur von Defekten oder Läsionen im Knorpelgewebe geeignet,
die das Ergebnis eines degenerativen Verschleißes wie desjenigen, der zu
Arthritis führt,
sowie anderer mechanischer Störungen,
die durch ein Trauma des Gewebes wie Dislokation von gerissenem
Meniskusgewebe, Meniskektomie, Luxation eines Gelenks auf Grund
eines gerissenen Bands, Malignität
der Gelenke, Knochenfraktur oder durch eine erbliche Krankheit verursacht
werden können,
sind. Das vorliegende Reparaturverfahren ist auch zur Remodellierung
von Knorpelmatrix wie bei einer plastischen oder rekonstruktiven
Operation sowie bei einer Periodontaloperation geeignet. Das vorliegende
Verfahren kann auch zur Verbesserung eines bisherigen Reparaturverfahrens
eingesetzt werden, beispielsweise nach einer operativen Reparatur
eines Meniskus, eines Bandes oder eines Knorpels. Außerdem kann
es bei rechtzeitiger Anwendung nach dem Trauma eine einsetzende
Exazerbation der degenerativen Erkrankung verhindern.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das betreffende Verfahren die
Behandlung des betroffenen Bindegewebes mit einer therapeutisch
ausreichenden Menge eines Hedgehog-Antagonisten, insbesondere eines
Antagonisten, der gegenüber
der Indian Hedgehog-Signaltransduktion selektiv ist, um eine Knorpelreparaturreaktion
in dem Bindegewebe durch Handhabung der Geschwindigkeit der Differenzierung
und/oder Proliferation der in das Gewebe eingebetteten Chondrocyten
zu regulieren. Solche Bindegewebe wie artikulärer Knorpel, interartikulärer Knorpel
(Menisci), kostaler Knorpel (verbindet die echten Rippen und das
Sternum), Bänder
und Sehnen, sprechen auf die Behandlung bei der rekonstruktiven
und/oder regenerativen Therapie unter Anwendung des betreffenden
Verfahrens besonders an. Wie hier verwendet, umfassen die regenerativen
Therapien die Behandlung von degenerativen Zuständen, die bis zu dem Punkt fortgeschritten
sind, an dem die Störung
des Gewebes offensichtlich manifest ist, sowie präventive
Behandlungen des Gewebes, wobei die Degeneration sich in ihren frühesten Stadien
befindet oder imminent ist.
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Bei
einer erläuternden
Ausführungsform
kann das betreffende Verfahren als Teil einer therapeutischen Intervention
bei der Behandlung des Knorpels eines echten Gelenkes wie ein Knie,
ein Fußknöchel, ein
Ellbogen, eine Hüfte,
ein Handgelenk, ein Finger- oder Zehenknöchel oder ein temporo-mandibuläres Gelenk
eingesetzt werden. Die Behandlung kann auf den Meniskus des Gelenks,
auf den Gelenkknorpel des Gelenkes oder auf beides ausgerichtet
sein. Zur weiteren Erläuterung
kann das betreffende Verfahren zur Behandlung einer degenerativen
Störung
eines Knies eingesetzt werden, wie sie das Ergebnis einer traumatischen
Verletzung (z.B. einer Sportverletzung oder eines übermäßigen Verschleisses)
oder von Osteoarthritis sein könnte. Die
betreffenden Antagonisten können
als Injektion in das Gelenk mit beispielsweise einer arthroskopischen Nadel
verabreicht werden. In einigen Fällen
kann das injizierte Mittel in Form eines Hydrogels oder eines anderen
langsam freisetzenden Vehikels, das vorstehend beschrieben ist,
vorliegen, um einen noch längeren und
regelmäßigen Kontakt
des Mittels mit dem behandelten Gewebe zu ermöglichen.
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Weiterhin
erwägt
die vorliegende Erfindung die Verwendung des betreffenden Verfahrens
auf dem Gebiet der Knorpeltransplantations- und Prothesenvorrichtungstherapie.
Es treten allerdings Probleme auf, da beispielsweise die Eigenschaften
von Knorpel und Faserknorpel zwischen verschiedenem Gewebe wie zwischen
Gelenk-, Meniskusknorpel, Bändern
und Sehnen, zwischen den beiden Enden des gleichen Bandes oder der
gleichen Sehne und zwischen den oberflächlichen und tiefen Teilen
des Gewebes variieren. Die zonale Anordnung dieser Gewebe kann eine
graduelle Änderung
in den mechanischen Eigenschaften widerspiegeln, und ein Versagen
tritt auf, wenn dem implantierten, unter diesen Bedingungen noch
nicht differenzierten Gewebe die Fähigkeit fehlt, entsprechend
zu reagieren. Wenn beispielsweise Meniskusknorpel zur Reparatur der
vorderen Kreuzbänder
verwendet wird, erfährt
das Gewebe eine Metaplasie zu reinem Fasergewebe. Durch Regulierung
der Chondrogeneserate kann das betreffende Verfahren insbesondere
zur Behandlung dieses Problems durch Unterstützung einer adaptiven Kontrolle
der implantierten Zellen in der neuen Umgebung und wirksamen Angleichung
der hypertrophen Chondrocyten eines früheren Entwicklungsstadiums
des Gewebes verwendet werden.
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Gleichermaßen kann
das betreffende Verfahren zur Verbesserung sowohl der Herstellung
von Knorpelprothesevorrichtungen als auch ihrer Implantation angewandt
werden. Der Bedarf an einer verbesserten Behandlung hat die Forschung
motiviert, die darauf ausgerichtet war, neues Knorpelgewebe auf
der Basis von Collagen-Glycosaminoglycan-Matritzen (Stone et al. (1990) Clin
Orthop Relat Red 252:129), isolierten Chondrocyten (Grande et al.
(1989) J Orthop Res 7:208; und Takigawa et al. (1987) Bone Miner
2:449) und Chondrocyten, die an natürliche oder synthetische Polymere
angeheftet sind (Walitani et al. (1989) J Bone Jt Surg 71B:74; Vacanti
et al. (1991) Plast Reconstr Surg 88:753; von Schroeder et al. (1991)
J Biomed Mater Res 25:329; Freed et al. (1993) J Biomed Mater Res
27:11; und U.S.-Patentschrift Nr. 5 041 138 von Vacanti et al.), zu
erzeugen. Beispielsweise können
Chondrocyten in Kultur auf biologisch abbaubaren biokompatiblen
hoch porösen
Gerüsten
gezüchtet
werden, die aus Polymeren wie Polyglycolsäure, Polymilchsäure, Agarosegel oder
anderen Polymeren, die mit der Zeit als Funktion der Hydrolyse des
Polymergerüstes
zu ungefährlichen Monomeren
zerfallen, gebildet sind. Die Matrizen sind so ausgelegt, dass ein
angemessener Nährstoff-
und Gasaustausch zu den Zellen möglich
ist, bis die Transplantation erfolgt. Die Zellen können in
vitro kultiviert werden, bis sich ein angemessenes Zellvolumen und
eine angemessene Zelldichte für
die zu implantierenden Zellen entwickelt haben. Ein Vorteil der
Matrizen besteht darin, dass sie in eine gewünschte Form auf einer individuellen
Grundlage gegossen oder geformt werden können, so dass das Endprodukt
sehr stark dem eigenen Ohr des Patienten oder der eigenen Nase des
Patienten (zum Beispiel) gleicht, oder es können biegsame Matrices eingesetzt
werden, die die Manipulation zum Zeitpunkt der Implantation, wie
in ein Gelenk, möglich macht.
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Bei
einer Ausführungsform
des betreffenden Verfahrens werden die Implantate mit einem Hedgehog-Antagonisten
während
bestimmter Stadien des Kultivierungsprozesses zusammengebracht,
um die Differenzierungsgeschwindigkeit der Chondrocyten und die
Bildung von hypertrophen Chondrocyten in der Kultur zu handhaben.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
wird die implantierte Vorrichtung mit einem Hedgehog-Antagonisten
behandelt, um die implantierte Matrix aktiv zu remodellieren und
um sie für
ihre beabsichtigte Funktion geeigneter zu machen. Wie vorstehend
bezüglich
der Gewebetransplantate ausgeführt,
weisen die künstlichen Transplantate
den gleichen Nachteil auf, dass sie nicht in einer Anordnung übernommen
werden, die mit der tatsächlichen
mechanischen Umgebung, in der die Matrix implantiert ist, vergleichbar
ist. Die Fähigkeit
zur Regulierung der Chondrocyten in der Matrix durch das betreffende
Verfahren kann es ermöglichen,
dass das Implantat Merkmale erwirbt, die dem Gewebe, für dessen
Ersatz es beabsichtigt ist, entsprechen.
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Bei
wieder einer anderen Ausführungsform
wird das betreffende Verfahren verwendet, um die Fixierung von Prothesevorrichtungen
zu verstärken.
Zur Erläuterung
kann das betreffende Verfahren bei der Implantation einer periodontalen
Prothese angewandt werden, wobei die Behandlung des umgebenden Bindegewebes
die Bildung des Periodontiums über
der Prothese stimuliert.
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Bei
wieder einer anderen Ausführungsform
kann das betreffende Verfahren als Teil eines Plans zur Generierung
von Knochen (Osteogenese) an einer Stelle in dem Tier, in dem es
an einem solchen Skelettgewebe mangelt, eingesetzt werden. Indian
Hedgehog ist insbesondere mit den hypertrophen Chondrocyten assoziiert,
die schließlich
durch die Osteoblasten ersetzt werden. Beispielsweise kann die Verabreichung
eines erfindungsgemäßen Hedgehog-Antagonisten
als Teil eines Verfahrens zur Regulierung der Knochenverlustrate
in einem Individuum eingesetzt werden. Es können beispielsweise Präparationen
eingesetzt werden, die Hedgehog-Antagonisten umfassen, beispielsweise
zur Kontrolle der enchondralen Ossifikation bei der Bildung eines "Modells" für die Ossifikation.
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Bei
wieder einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann ein Hedgehog-Antagonist zur Regulierung der Spermatogenese
verwendet werden. Die Hedgehog-Proteine,
insbesondere Dhh, haben gezeigt, dass sie an der Differenzierung
und/oder Proliferation und Aufrechterhaltung von testikulären Keimzellen
beteiligt sind. Die Dhh-Expression
wird in den Sertoli-Zellvorläufern
kurz nach der Aktivierung von Sry (testikuläres Bestimmungsgen) gestartet
und dauert in den Testes bis ins Erwachsenenalter an. Männer sind lebensfähig, allerdings
auf Grund eines vollständigen
Fehlens von reifem Sperma unfruchtbar. Die Untersuchung der sich
entwickelnden Testes unter verschiedenen genetischen Hintergründen legt
nahe, dass Dhh sowohl das frühe
als auch späte
Stadium der Spermatogenese reguliert. Bitgood et al. (1996) Curr
Biol 6:298. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann der Hedgehog-Antagonist
als Kontrazeptivum eingesetzt werden. Gleichermaßen sind die Hedgehog-Antagonisten
des betreffenden Verfahrens potentiell zur Modulierung der normalen
Eierstockfunktion geeignet.
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Das
betreffende Verfahren besitzt auch eine breite Anwendungsmöglichkeit
bei der Behandlung oder Prophylaxe von Störungen, die das Epithelgewebe
betreffen, sowie bei kosmetischen Anwendungen. Im Allgemeinen kann
das Verfahren so charakterisiert werden, dass es einen Schritt der
Verabreichung einer Menge eines Hedgehog-Antagonisten, die wirksam ist, um den
Wachstumszustand eines behandelten Epithelgewebes zu ändern, an
ein Tier einschließt.
Verabreichungsweise und Dosierungsvorgaben variieren in Abhängigkeit
von dem (den) zu behandelnden Epithelgewebe(n). Bevorzugt sind beispielsweise
topische Formulierungen, wobei das behandelte Gewebe epidermales
Gewebe wie Haut- oder Schleimhautgewebe ist.
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Ein
Verfahren, das "die
Wundheilung beschleunigt",
führt als
Ergebnis der Behandlung zu einer schnelleren Wundheilung, als eine ähnliche
Wunde in Abwesenheit der Behandlung heilt. "Beschleunigung der Wundheilung" kann auch bedeuten,
dass das Verfahren die Proliferation und/oder das Wachstum von,
inter alia, Keratinocyten reguliert oder dass die Wunde mit weniger
Narbenbildung, weniger Wundkontraktion, weniger Collagenablagerung
und mehr oberflächlicher
Oberfläche
abheilt. Bei bestimmten Fällen
kann "Beschleunigung
der Wundheilung" auch
bedeuten, dass bestimmte Verfahren der Wundheilung verbesserte Erfolgsraten
(z.B. die Aufnahmerate von Hauttransplantaten) bei Verwendung zusammen
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
aufweisen.
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Trotz
eines wesentlichen Fortschritts in den chirurgischen Rekonstruktionstechniken
kann die Narbenbildung ein bedeutendes Hindernis bei der Wiedererlangung
der normalen Funktion und des normalen Aussehens von geheilter Haut
darstellen. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine pathologische
Narbenbildung wie Keloide oder hypertrophe Narben von Händen oder
Gesicht, zu einer funktionellen Behinderung oder körperlichen
Missbildung führt.
In besonders schweren Fällen
kann sich eine solche Narbenbildung in psychosozialer Not und in
einem Leben von wirtschaftlicher Armut niederschlagen. Die Wundenreparatur
umfasst die Stadien der Hämostase,
Entzündung,
Proliferation und Remodellierung. Das Proliferationsstadium umfasst
die Vervielfachung von Fibroblasten und Endothel- und Epithelzellen.
Durch die Verwendung des betreffenden Verfahrens kann die Proliferationsrate
der Epithelzellen in und um die Wunde kontrolliert werden, um den
Verschluss der Wunde zu beschleunigen und/oder die Bildung von Narbengewebe
zu minimieren.
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Die
vorliegende Behandlung kann auch als Teil eines Therapieplans zur
Behandlung oraler und paraoraler Ulzera, z.B. auf Grund von Bestrahlung
und/oder Chemotherapie, wirksam sein. Solche Ulzera entwickeln sich
gewöhnlich
innerhalb von Tagen nach der Chemotherapie oder nach einer Strahlentherapie.
Die Ulzera beginnen in der Regel als kleine schmerzhafte unregelmäßig geformte
Läsionen, üblicherweise
bedeckt von einer zarten grauen nekrotischen Membran und umgeben
von entzündlichem
Gewebe. In vielen Fällen führt eine
mangelnde Behandlung zur Proliferation von Gewebe um die Peripherie
der Läsion
auf entzündlicher Basis.
Beispielsweise zeigt das Epithel an den Rändern des Ulkus in der Regel
eine proliferative Aktivität,
was zu einem Verlust der Kontinuität des Oberflächenepithels
führt.
Diese Läsionen
machen den Körper
auf Grund ihrer Größe und des
Verlusts an Epithelintegrität
für eine
potentielle Sekundärinfektion
anfällig.
Die gewohnte Aufnahme von Nahrung und Wasser wird zu einem sehr
schmerzhaften Ereignis, und wenn die Ulzera durch die Speiseröhre proliferieren,
ist in der Regel eine Diarrhoe mit all ihren Komplikationsfaktoren
evident. Erfindungsgemäß kann für solche
Ulzera eine Behandlung, die die Anwendung eines Hedgehog-Antagonisten
umfasst, die abnorme Proliferation und Differenzierung des betroffenen
Epithels herabsetzen, wodurch die Minderung der Schwere der späteren Entzündungsereignisse
gefördert
wird.
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Das
betreffende Verfahren und die betreffenden Zusammensetzungen können auch
zur Behandlung von Wunden auf Grund dermatologischer Krankheiten
wie Läsionen
auf Grund von Autoimmunstörungen
wie Psoriasis verwendet werden. Atopische Dermititis bezieht sich
auf ein Hauttrauma auf Grund von Allergien, die mit einer Immunantwort
zusammenhängen,
die durch Allergene wie Pollen, Lebensmittel, Ärger, Insektengifte und Pflanzentoxine
verursacht wird.
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Bei
anderen Ausführungsformen
können
proliferationshemmende Präparationen
von Hedgehog-Antagonisten zur Hemmung der Linsenepithelzellen-Proliferation
verwendet werden, um die postoperativen Komplikationen einer extrakapsulären Kataraktextraktion
zu verhindern. Katarakt ist eine schwer zu handhabende Augenerkrankung,
und es wurden bereits verschiedene Studien zu einer Behandlung des
Katarakts vorgenommen. Die Behandlung des Katarakts wird derzeit
allerdings operativ vorgenommen. Die Kataraktoperation wird seit
langem angewandt, und verschiedene operative Verfahren wurden überprüft. Die
extrakapsuläre
Linsenextraktion wurde zur Entfernung von Katarakten zum Verfahren
der Wahl. Der medizinische Hauptvorteil bei dieser Technik gegenüber der
intrakapsulären
Extraktion besteht in einer geringeren Inzidenz eines aphakischen
zystoiden makulösen Ödems und
einer Netzhautablösung.
Die extrakapsuläre
Extraktion ist auch zur Implantation von Intraokularlinsen vom hinteren
Kammertyp erforderlich, die nun in den meisten Fällen als Linsen der Wahl betrachtet
werden.
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Ein
Nachteil der extrakapsulären
Kataraktextraktion besteht allerdings in der hohen Inzidenz einer
hinteren Linsenkapseleintrübung,
oft auch Nachkatarakt genannt, die bei bis zu 50 % der Fälle innerhalb
von 3 Jahren nach der Operation auftreten kann. Ein Nachkatarakt
wird durch die Proliferation der äquatorialen und anterioren
Kapsellinsen-Epithelzellen
verursacht, die nach der extrakapsulären Linsenextraktion zurückbleiben.
Die Zellen proliferieren unter Bewirkung von Sommerling-Ringen,
und zusammen mit Fibroblasten, die sich ebenfalls ablagern und auf
der hinteren Kapsel auftreten, verursachen sie eine Eintrübung der
hinteren Kapsel, die die Sicht beeinträchtigt. Die Prävention
des Nachkatarakts wäre
einer Behandlung vorzuziehen. Zur Hemmung der sekundären Kataraktbildung
stellt das betreffende Verfahren ein Mittel zur Hemmung der Proliferation
der verbleibenden Linsenepithelzellen bereit. Beispielsweise können solche
Zellen durch Instillation einer Lösung, die eine Hedgehog-Antagonisten-Präparation
enthält,
in die vordere Augenkammer nach der Linsenentfernung dazu gebracht
werden, in Ruhe zu verharren. Außerdem kann die Lösung osmotisch ausgeglichen
sein, um eine minimale wirksame Dosis bei Instillation in die vordere
Augenkammer bereitzustellen, wodurch subkapsuläres Epithelwachstum mit gewisser
Spezifität
gehemmt wird.
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Das
betreffende Verfahren kann auch bei der Behandlung von Korneopathien
angewandt werden, die durch eine korneale Epithelzellen-Proliferation
gekennzeichnet sind, wie beispielsweise bei okularen Epithelstörungen wie
Epithelwachstum nach unten oder Plattenzellenkarzinome der Augenoberfläche.
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Levine
et al. (1997) J Neurosci 17:6277 zeigen, dass Hedgehog-Proteine
die Mitogenese und Photorezeptor-Differenzierung in der Vertebraten-Retina
regulieren können
und Ihh ein Kandidaten-Faktor aus dem pigmentierten Epithel zur
Beschleunigung der Retinavorläufer-Proliferation und
der Photorezeptor-Differenzierung ist. Gleichermaßen zeigten
Jensen et al. (1997) Development 124:363, dass die Behandlung von
Kulturen von perinatalen Maus-Retinazellen
mit dem aminoterminalen Fragment des Sonic-Hedgehog-Proteins zu
einem erhöhten
Anteil der Zellen, die Bromdesoxyuridin umfassen, an der Gesamtzellanzahl
und an den Stäbchen-Photorezeptoren,
den amakrinen Zellen und den Müllerschen
Glia-Zellen führt,
was nahe legt, dass Sonic Hedgehog die Proliferation der Retinavorläuferzellen
beschleunigt. Somit kann das betreffende Verfahren bei der Behandlung
von proliferativen Krankheiten der Retinazellen und zur Regulierung
der Photorezeptor-Differenzierung verwendet werden.
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Wieder
eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung des betreffenden
Verfahrens zur Kontrolle des Haarwachstums. Haar besteht im Grunde
genommen aus Keratin, einem zähen
und unlöslichen
Protein; seine Hauptfestigkeit liegt in seiner Cystin-Disulfid-Bindung.
Jedes einzelne Haar umfasst einen zylindrischen Schaft und eine
Wurzel und ist in einem Follikel, einer flaschenartigen Depression
in der Haut, enthalten. Der Fuß des
Follikels enthält
eine fingerartige Erhebung, die als Papille bezeichnet wird und
die aus Bindegewebe besteht, aus dem das Haar wächst und durch das Blutgefäße die Zellen
mit Nahrung versorgen. Der Schaft ist der Teil, der sich von der
Hautoberfläche
nach außen
erstreckt, während
die Wurzel als der versenkte Teil des Haares beschrieben wurde.
Die Basis der Wurzel expandiert zur Haarzwiebel, die auf der Papille
ruht. Die Zellen, aus denen das Haar produziert wird, wachsen in
der Zwiebel des Follikels. Sie werden in Form von Fasern ausgestoßen, wenn
die Zellen in dem Follikel proliferieren. Haar-"Wachstum" bezieht sich auf die Bildung und Verlängerung
der Haarfaser durch die sich teilenden Zellen.
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Wie
es aus der Technik gut bekannt ist, ist der übliche Haarcyclus in drei Stadien
unterteilt: anagen, katagen und telogen. Während der aktiven (anagenen)
Phase teilen sich die epidermalen Stammzellen der dermalen Papille
sehr schnell. Tochterzellen bewegen sich nach oben und differenzieren
unter Bildung der konzentrischen Schichten des Haars selbst. Der Übergangszustand,
katagen, ist durch eine nachlassende Mitose der Stammzellen in dem
Follikel gekennzeichnet. Der Ruhezustand ist als telogen bekannt,
wobei das Haar innerhalb der Kopfhaut für mehrere Wochen festgehalten
wird, bevor ein auftauchendes neues Haar, das sich unter ihm entwickelt,
den Telogenphasenschaft von seinem Follikel verdrängt. Aus
diesem Modell wird deutlich, dass umso mehr Haarwachstum auftritt,
je größer der
Pool an sich teilenden Stammzellen ist, die zu Haarzellen differenzieren.
Demnach können
Verfahren zur Erhöhung
oder Verminderung des Haarwachstums durch Potenzieren bzw. Hemmen
der Proliferation dieser Stammzellen durchgeführt werden.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann das betreffende Verfahren als Weg der Verminderung des Wachstums
von Menschenhaar, im Gegensatz zu seiner üblichen Entfernung durch Schneiden,
Rasieren oder Depilation eingesetzt werden. Beispielsweise kann
das vorliegende Verfahren bei der Behandlung der Trichose eingesetzt
werden, deren Merkmal ein abnorm schnelles oder dichtes Haarwachstum
ist, z.B. Hypertrichose. Bei einer beispielhaften Ausführungsform
können
Hedgehog-Antagonisten zur Handhabung des Hirsutismus eingesetzt
werden, eine Störung
die durch eine abnorme Behaarung gekennzeichnet ist. Das betreffende Verfahren
kann auch ein Verfahren zur verlängerten
Depilationsdauer bereitstellen.
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Da
ein Hedgehog-Antagonist auf Epithelzellen oft cytostatisch statt
cytotoxisch ist, können
solche Mittel ferner zum Schutz der Haarfollikelzellen vor cytotoxischen
Mitteln verwendet werden, die für
eine Wirksamkeit die Progression in die S-Phase des Zellzyklus erfordern,
z.B. einen strahlungsinduzierten Tod. Die Behandlung durch das betreffende
Verfahren kann einen Schutz bereitstellen, indem die Haarfollikelzellen
dazu gebracht werden, in Ruhe zu verharren, z.B. durch Hemmung der
Zellen am Eintritt in die S-Phase und dadurch Hinderung der Follikelzellen
am Durchlaufen einer mitotischen Katastrophe oder von programmiertem Zelltod.
Beispielsweise können
Hedgehog-Antagonisten für
Patienten, die eine Chemo- oder Strahlentherapie erfahren, die üblicherweise
zu einem Haarverlust führt,
verwendet werden. Durch die Hemmung der Zellzyklus-Progression während solcher
Therapien kann die betreffende Behandlung die Haarfollikelzellen
vor dem Tod schützen,
der sich sonst durch die Aktivierung der Zelltodprogramme ergibt.
Nach Abschluss der Therapie kann das vorliegende Verfahren auch
unter gleichzeitiger Verminderung der Hemmung der Follikelzellen-Proliferation
entfernt werden.
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Das
betreffende Verfahren kann auch bei der Behandlung von Folliculitis
wie Folliculitis decalvans, Folliculitis ulerythematosa reticulata
oder Keloid-Folliculitis verwendet werden. Beispielsweise kann eine
kosmetische Präparation
eines Hedgehog-Antagonisten bei der Behandlung von Pseudofolliculitis,
einer chronischen Störung,
die am häufigsten
in der submandibulären
Region des Nackens auftritt und die mit dem Rasieren zusammenhängt, deren
charakteristische Läsionen
erythematöse
Papeln und Pusteln, in denen versenkte Haare enthalten sind, topisch
angewandt werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann das betreffende Verfahren zur Induktion von Differenzierung
und/oder Hemmung der Proliferation von Gewebe epithelialen Ursprungs
verwendet werden. Solche Formen dieser Moleküle können eine Grundlage für eine Differenzierungstherapie
für die
Behandlung von hyperplastischen und/oder neoplastischen Zuständen bereitstellen,
die das Epithelgewebe einbeziehen. Beispielsweise können solche
Präparationen
zur Behandlung von Hautkrankheiten verwendet werden, wobei eine
abnorme Proliferation oder ein Wachstum von Zellen der Haut vorliegt.
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Beispielsweise
sind die erfindungsgemäßen Arzneimittel
zur Behandlung der hyperplastischen epidermalen Zustände wie
Keratose sowie zur Behandlung von neoplastischen epidermalen Zuständen wie
diejenigen, die durch eine hohe Proliferationsrate für verschiedene
Hautkrebsarten wie beispielsweise Plattenzellkarzinom gekennzeichnet
sind, ausgelegt. Das betreffende Verfahren kann auch bei der Behandlung
von Autoimmunkrankheiten, die die Haut betreffen, insbesondere dermatologischen
Krankheiten, die eine morbide Proliferation und/oder Keratinisierung
der Epidermis umfassen, wie beispielsweise durch Psoriasis oder
atopische Dermatose verursacht, verwendet werden.
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Viele
allgemeine Krankheiten der Haut wie Psoriasis, Plattenzellenkarzinom,
Keratoakanthom und aktinische Keratose sind durch lokales) abnormes)
Proliferation und Wachstum gekennzeichnet. Beispielsweise proliferieren
bei Psoriasis, die durch schuppige rote, erhabene Plaques auf der
Haut gekennzeichnet ist, die Keratinozyten bekanntlich viel schneller
als normal und differenzieren weniger vollständig.
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Bei
einer Ausführungsform
sind die erfindungsgemäßen Präparationen
zur Behandlung von dermatologischen Leiden geeignet, die mit Keratinisierungsstörungen verbunden
sind, die zu einer abnormen Proliferation der Hautzellen führen, wobei
die Störungen
entweder durch entzündliche
oder nicht entzündliche
Komponenten gekennzeichnet sein können. Zur Erläuterung
können
therapeutische Präparationen
eines Hedgehog-Antagonisten, z.B. desjenigen, der die Ruhestellung
oder Differenzierung unterstützt,
zur Behandlung verschiedener Formen der Psoriasis, gleich ob kutanös, mukosal
oder ungual, verwendet werden. Psoriasis, wie vorstehend beschrieben,
ist typischerweise durch epidermale Keratinocyten gekennzeichnet,
die eine deutliche proliferative Aktivierung und Differenzierung
entlang eines "regenerativen" Weges zeigen. Die
Behandlung mit einer proliferationshemmenden Ausführungsform
des betreffenden Verfahrens kann zur Umkehr der pathologischen epidermalen
Aktivierung verwendet werden und kann eine Grundlage für die lang
anhaltende Remission der Krankheit bereitstellen.
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Eine
Vielzahl von anderen keratotischen Läsionen sind ebenfalls Kandidaten
zur Behandlung mit dem betreffenden Verfahren. Aktinische Keratosen
sind beispielsweise oberflächliche
entzündliche
prämaligne
Tumore, die von sonnenexponierter und bestrahlter Haut herrühren. Die
Läsionen
sind erythematös
bis braun mit variabler Schuppung. Die derzeitigen Therapien umfassen
die Exzision und Kryo-Operation. Diese Behandlungen sind jedoch
schmerzhaft und führen
oft zu einer kosmetisch nicht akzeptablen Narbenbildung. Demnach
kann die Behandlung der Keratose wie aktinische Keratose die Anwendung,
vorzugsweise topisch, einer Hedgehog-Antagonisten-Zusammensetzung
in Mengen umfassen, die zur Hemmung der übermäßigen Zellwucherung der epidermalen/epidermoiden
Zellen der Läsion
ausreichen.
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Akne
stellt noch ein weiteres dermatologisches Leiden dar, das durch
das betreffende Verfahren behandelt werden kann. Akne vulgaris ist
beispielsweise eine multifaktorielle Krankheit, die sehr häufig bei
Teenagern und jungen Erwachsenen auftritt und durch das Auftreten
von entzündlichen
und nicht entzündlichen
Läsionen
im Gesicht und auf dem oberen Rumpf gekennzeichnet ist. Der basale
Defekt, der die Akne vulgaris entstehen lässt, ist eine Hyperkornifizierung
des Duktus einer hyperaktiven Talgdrüse. Die Hyperkornifizierung blockiert
die normale Mobilität
der Haut- und Follikelmikroorganismen, und dadurch stimuliert sie
die Freisetzung von Lipasen durch Propinobacterium acnes- und Staphylococcus
epidermis-Bakterien und Pitrosporum ovale, eine Hefe. Die Behandlung
mit einem proliferationshemmenden Hedgehog-Antagonisten, insbesondere topischen
Präparationen,
kann zur Verhinderung der vorübergehenden
Merkmale der Dukti, z.B. übermäßige Verhornung,
geeignet sein, die zur Läsionsbildung
führt.
Die betreffende Behandlung kann außerdem Antibiotika, Retinoide
und Antiandrogene einschließen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Behandlung verschiedener
Formen der Dermatitis bereit. Dermatitis ist ein beschreibender
Begriff, der sich auf schlecht abgegrenzte Läsionen bezieht, die entweder
pruritisch, erythematös,
schuppig, blasig, nässend,
rissig oder verkrustet sind. Diese Läsionen entstehen aus vielerlei
Gründen.
Die häufigsten
Typen von Dermatitis sind atopische Dermatitis, Kontakt- und Windeldermatitis.
Beispielsweise ist die seborrhöische
Dermatitis eine chronische, üblicherweise
pruritische Dermatitis mit Erythem, trockener, feuchter oder fettiger
Schuppenbildung und gelben krustigen Flecken auf verschiedenen Bereichen,
insbesondere der Kopfhaut, mit Exfoliation einer übermäßigen Menge
an trockenen Schuppen. Das betreffende Verfahren kann auch bei der
Behandlung von Stauungsekzem, einer oft chronischen, in der Regel
ekzematösen
Dermatitis, verwendet werden. Aktinische Dermatitis ist eine Dermatitis
auf Grund von Exposition gegenüber
aktinischer Strahlung, wie diejenige aus der Sonne, ultraviolette
Strahlen oder Röntgen-
oder Gammastrahlen. Erfindungsgemäß kann das betreffende Verfahren
bei der Behandlung und/oder Prävention
bestimmter Symptome der Dermatitis verwendet werden, die durch eine
unerwünschte Proliferation
von Epithelzellen hervorgerufen wird. Solche Therapien für diese
verschiedenen Formen der Dermatitis können auch topische und systemische
Kortikosteroide, Antipruritika und Antibiotika umfassen.
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Die
Leiden, die durch das betreffende Verfahren behandelt werden können, sind
für nichtmenschliche Individuen
spezifische Störungen,
wie Krätze.
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Bei
wieder einer anderen Ausführungsform
kann das betreffende Verfahren bei der Behandlung von menschlichen
Krebsarten wie Tumore der Epithelgewebe wie der Haut verwendet werden.
Beispielsweise können
Hedgehog-Antagonisten bei den betreffenden Verfahren als Teil einer
Behandlung für
menschliche Karzinome, Adenokarzinome, Sarkome und dergleichen eingesetzt
werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung Arzneimittel, die Hedgehog-Antagonisten
umfassen, bereit. Die Hedgehog-Antagonisten zur Verwendung bei dem
betreffenden Verfahren können
zweckmäßigerweise
zur Verabreichung mit einem biologisch verträglichen Medium wie Wasser,
gepufferter Salzlösung,
Polyol (beispielsweise Glycerin, Propylenglycol, flüssiges Polyethylenglycol
und dergleichen) oder geeigneten Gemischen davon formuliert werden.
Die optimale Konzentration des (der) Bestandteils(e) in dem gewählten Medium
kann empirisch nach den medizinischen Chemikern gut bekannten Verfahren
bestimmt werden. Wie hier verwendet, umfasst "biologisch verträgliches Medium" jedes und alle Lösungsmittel, Dispersionsmedien
und dergleichen, die für
den gewünschten
Verabreichungsweg des Arzneimittels geeignet sein können. Die
Verwendung solcher Medien für
pharmazeutisch aktive Substanzen ist aus der Technik bekannt. Seine
Verwendung in dem erfindungsgemäßen Arzneimittel
wird in Erwägung
gezogen, außer
das konventionelle Medium oder Mittel ist mit der Aktivität des Hedgehog-Antagonisten
inkompatibel. Geeignete Vehikel und ihre Formulierung, einschließlich von
anderen Proteinen, sind beispielsweise in dem Buch Remingston's Pharmaceutical
Sciences (Remington's
Pharmaceutical Sciences. Mack Publishing Company, Easton, Pa., USA
1985) beschrieben. Diese Vehikel umfassen injizierbare "Depotformulierungen".
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Formulierungen können
auch veterinärmedizinische
Zusammensetzungen umfassen, z.B. Arzneimittel von Hedgehog-Antagonisten, die
für den
veterinärmedizinischen
Gebrauch geeignet sind, z.B. zur Behandlung von Vieh oder Haustieren,
z.B. Hunden.
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Die
Einbringverfahren können
auch durch wiederaufladbare oder biologisch abbaubare Vorrichtungen bereitgestellt
werden. Verschiedene langsam freisetzende polymere Vorrichtungen
wurden bereits entwickelt und in den letzten Jahren für die kontrollierte
Abgabe von Arzneistoffen einschließlich proteinartiger Biopharmazeutika
in vivo getestet. Eine Vielzahl von biokompatiblen Polymeren (einschließlich Hydrogelen),
einschließlich
sowohl biologisch abbaubarer als auch nicht abbaubarer Polymere,
können
zur Bildung eines Implantats zur lang anhaltenden Freisetzung eines
Hedgehog-Antagonisten an einer bestimmten Zielstelle verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Präparationen
können
oral, parenteral, topisch oder rektal verabreicht werden. Sie werden
natürlich
in Formen verabreicht, die für
jeden Verabreichungsweg geeignet sind. Beispielsweise werden sie
in Tabletten- oder in Kapselform, durch Injektion, Inhalation, als
Augenlösung,
Salbe, Zäpfchen,
kontrolliert freisetzende Pflaster etc., Verabreichung durch Injektion,
Infusion oder Inhalation; topisch durch Lotion oder Salbe; und rektal
durch Suppositorien verabreicht. Die orale und die topische Verabreichung sind
bevorzugt.
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Die
Begriffe "parenterale
Verabreichung" und "parenteral verabreicht", wie hier verwendet,
bedeuten Verabreichungsweisen, die anders sind als die enterale
und die topische Verabreichung, in der Regel durch Injektion, und
sie umfassen ohne Einschränkung
intravenöse,
intramuskuläre,
interarterielle, intrathekale, intrakapsuläre, intraorbitale, intracardiale,
intradermale, intraperitoneale, transtracheale, subkutane, subkutikuläre, intraartikuläre, subkapsuläre, subarachnoide,
intraspinale und intrasternale Injektionen und Infusionen.
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Die
Begriffe "systemische
Verabreichung", "systemisch verabreicht", "periphere Verabreichung" und "peripher verabreicht", wie hier verwendet,
bedeuten die Verabreichung einer Verbindung, eines Arzneistoffes oder
eines anderen Materials, die anders ist als direkt in das Zentralnervensystem,
derart, dass es in das Patienten-System eintritt und somit Gegenstand
des Metabolismus und anderer gleichartiger Prozesse ist, beispielsweise
die subkutane Verabreichung.
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Die
Verbindungen können
an Menschen und andere Tiere zur Therapie auf jedem geeigneten Verabreichungsweg
verabreicht werden, einschließlich
oral, nasal wie beispielsweise durch ein Spray, rektal, intravaginal,
parenteral, intrazisternal und topisch wie durch Puder, Salben oder
Tropfen, einschließlich
buccal und sublingual.
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Ohne
Rücksicht
auf den gewählten
Verabreichungsweg werden die erfindungsgemäßen Verbindungen, die in einer
geeigneten hydratisierten Form verwendet werden können, und/oder
die erfindungsgemäßen Arzneimittel
zu pharmazeutisch verträglichen
Dosierungsformen, wie nachstehend beschrieben, oder durch jedes
andere herkömmliche
aus der Fachwelt bekannte Verfahren formuliert.
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Die
tatsächlichen
Dosierungsniveaus der Wirkstoffe in den erfindungsgemäßen Arzneimitteln
können variiert
werden, so dass eine Menge des Wirkstoffs erhalten wird, die wirksam
ist, um die gewünschte
therapeutische Reaktion für
einen bestimmten Patienten, eine gewünschte Zusammensetzung und
eine gewünschte
Verabreichungsweise zu erreichen, ohne für den Patienten toxisch zu
sein.
-
Das
gewählte
Dosierungsniveau hängt
von einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich von Aktivität der bestimmten
erfindungsgemäßen eingesetzten
Verbindung oder des Esters, Salzes oder des Amids davon, dem Verabreichungsweg,
der Verabreichungszeit, Exkretionsgeschwindigkeit der bestimmten
Verbindung, die eingesetzt wird, Dauer der Behandlung, anderen Arzneistoffen,
Verbindungen und/oder Materialien, die in Kombination mit dem bestimmten
eingesetzten Hedgehog-Antagonisten verwendet werden, Alter, Geschlecht, Gewicht,
Kondition, allgemeinem Gesundheitszustand und medizinischer Vorgeschichte
des Patienten, der behandelt wird, und gleichartigen aus dem medizinischen
Gebiet gut bekannten Faktoren.
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Ein
Arzt oder Tierarzt kann die wirksame Menge des Arzneimittels, die
erforderlich ist, leicht bestimmen und verschreiben. Beispielsweise
kann der Arzt oder Tierarzt die Dosen der erfindungsgemäßen Verbindungen,
die in dem Arzneimittel eingesetzt werden, bei Konzentrationen starten,
die niedriger sind als diejenigen, die erforderlich sind, um die
gewünschte
therapeutische Wirkung zu erzielen, und die Dosierung stufenweise
erhöhen,
bis die gewünschte
Wirkung erreicht ist.
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Im
Allgemeinen ist eine geeignete Tagesdosis einer erfindungsgemäßen Verbindung
diejenige Menge der Verbindung mit der geringsten Dosis, die wirksam
ist, um eine therapeutische Wirkung hervorzurufen. Eine solche wirksame
Dosis hängt
allgemein von den vorstehend beschriebenen Faktoren ab. In der Regel
reichen die intravenösen,
intrazerebroventrikulären
und subkutanen Dosen der erfindungsgemäßen Verbindungen von etwa 0,0001
bis etwa 100 mg pro kg Körpergewicht
pro Tag.
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Falls
gewünscht,
kann die wirksame Tagesdosis der aktiven Verbindung in 2, 3, 4,
5, 6 oder mehr Unterdosen verabreicht werden, die in entsprechenden
Zeitintervallen während
des Tages getrennt, gegebenenfalls in Einheitsdosierungsformen verabreicht
werden.
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Der
Begriff "Behandlung" soll auch die Prophylaxe,
Therapie und Heilung einschließen.
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Der
Patient, der diese Behandlung erhält, ist jedes bedürftige Tier,
einschließlich
Primaten, insbesondere Menschen, und anderen Säugern wie Pferde, Rindvieh,
Schweine und Schafe und Geflügel
und Haustiere allgemein.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung
kann als solche oder in Gemischen mit pharmazeutisch verträglichen
und/oder sterilen Trägern
verabreicht werden und kann auch in Verbindung mit anderen antimikrobiellen Mitteln
wie Penicillinen, Cephalosporinen, Aminoglycosiden und Glycopeptiden
verabreicht werden. Eine konjunktive Therapie umfasst somit eine
sequentielle, simultane und separate Verabreichung der aktiven Verbindung
in einer Art, dass die therapeutischen Wirkungen der am ersten verabreichten
Verbindung nicht vollkommen verschwunden sind, wenn die nächste Verbindung
verabreicht wird.
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V. Arzneimittel
-
Obgleich
es möglich
ist, eine erfindungsgemäße Verbindung
allein zu verabreichen, ist es bevorzugt, die Verbindung als pharmazeutische
Formulierung (Zusammensetzung) zu verabreichen. Die erfindungsgemäßen Hedgehog-Antagonisten
können
zur Verabreichung auf jedem zweckmäßigen Weg zur Verwendung in der
Human- oder Veterinärmedizin
formuliert werden. Bei bestimmten Ausführungsformen kann die Verbindung,
die in dem Arzneimittel eingeschlossen ist, an sich aktiv sein oder
kann ein Prodrug sein, das z.B. in der Lage ist, in einem physiologischen
Umfeld in eine aktive Verbindung umgewandelt zu werden.
-
Somit
stellt eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung pharmazeutisch verträgliche Zusammensetzungen bereit,
umfassend eine therapeutisch wirksame Menge von einer oder mehreren
der vorstehend beschriebenen Verbindungen, die zusammen mit einem
oder mehreren pharmazeutisch verträglichen Trägern (Hilfsstoffen) und/oder
Verdünnungsmitteln
formuliert ist. Wie nachstehend ausführlich beschrieben, können die
erfindungsgemäßen Arzneimittel
speziell zur Verabreichung in flüssiger
oder fester Form, einschließlich
derjenigen, die für
folgendes geeignet sind, formuliert werden: (1) orale Verabreichung,
beispielsweise Getränke
(wässrige
oder nicht wässrige
Lösungen
oder Suspensionen), Tabletten, Boli, Pulver, Granulatkörner, Pasten
zur Anwendung auf der Zunge; (2) parenterale Verabreichung, beispielsweise
durch subkutane, intramuskuläre
oder intravenöse
Injektion, wie beispielsweise eine sterile Lösung oder Suspension; (3) topische Anwendung,
beispielsweise als Creme, Salbe oder Spray, das auf die Haut aufgetragen
wird oder (4) intravaginal oder intrarektal, beispielsweise als
Pessar, Creme oder Schaum. Bei bestimmten Ausführungsformen können die
betreffenden Verbindungen allerdings einfach in sterilem Wasser
gelöst
oder suspendiert werden. Bei bestimmten Ausführungsformen ist das Arzneimittel
nicht pyrogen, d.h. es erhöht
die Körpertemperatur
eines Patienten nicht.
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Der
Begriff "therapeutisch
wirksame Menge",
wie hier verwendet, bedeutet die Menge einer Verbindung, eines Materials
oder einer Zusammensetzung, die/das eine erfindungsgemäße Verbindung
umfasst, die wirksam ist zur Erzeugung einer gewünschten therapeutischen Wirkung
durch Aufhebung eines Hedgehog-gain-of-function-Phänotypus
in mindestens einer Subpopulation von Zellen in einem Tier und dadurch
Blockieren der biologischen Folgen dieses Weges in den behandelten
Zellen, und zwar in einem sinnvollen Verhältnis von Vorteil zu Risiko,
das auf jede medizinische Behandlung anwendbar ist.
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Der
Begriff "pharmazeutisch
verträglich" wird hier eingesetzt,
um diejenigen Verbindungen, Materialien, Zusammensetzungen und/oder
Dosierungsformen zu bezeichnen, die im Rahmen einer sinnvollen medizinischen
Beurteilung zur Verwendung in Kontakt mit den Geweben menschlicher
Wesen und von Tieren ohne übermäßige Toxizität, Reizung,
allergische Reaktion oder ohne ein anderes Problem oder eine andere
Komplikation, die mit einem sinnvollen Verhältnis von Vorteil zu Risiko
im Einklang stehen, geeignet sind.
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Der
Begriff "pharmazeutisch
verträglicher
Träger", wie hier verwendet,
bedeutet ein pharmazeutisch verträgliches Material, eine pharmazeutisch
verträgliche
Zusammensetzung oder ein pharmazeutisch verträgliches Vehikel wie eine Flüssigkeit
oder ein fester Füllstoff,
ein Verdünnungsmittel,
ein Exzipient, Lösungsmittel oder
Einkapselungsmaterial, das am Tragen oder am Transport der betreffenden
Antagonisten von einem Organ oder einem Teil des Körpers zu
einem anderen Organ oder Teil des Körpers beteiligt ist. Jeder
Träger
muss in dem Sinne "verträglich" sein, dass er mit
den anderen Bestandteilen der Formulierung kompatibel und für den Patienten
nicht gesundheitsschädlich
ist. Einige Beispiele für
Materialien, die als pharmazeutisch verträgliche Träger dienen können, umfassen:
(1) Zucker wie Lactose, Glucose und Saccharose; (2) Stärken wie Maisstärke und
Kartoffelstärke;
(3) Cellulose und ihre Derivate wie Natriumcarboxymethylcellulose, Ethylcellulose
und Celluloseacetat; (4) Tragantpulver; (5) Malz; (6) Gelatine;
(7) Talk; (8) Exzipientien wie Kakaobutter und Suppositorienwachse;
(9) Öle
wie Erdnussöl,
Baumwollsamenöl,
Färberdistelöl, Sesamöl, Olivenöl, Maiskeimöl und Sojaöl; (10)
Glycole wie Propylenglycol; (11) Polyole wie Glycerin, Sorbit, Mannit
und Polyethylenglycol; (12) Ester wie Ethyloleat und Ethyllaurat;
(13) Agar; (14) Puffermittel wie Magnesiumhydroxid und Alluminiumhydroxid;
(15) Alginsäure;
(16) pyrogenfreies Wasser; (17) isotonische Salzlösung; (18)
Ringer-Lösung; (19)
Ethylalkohol; (20) Phosphatpufferlösungen; und (21) andere nicht
toxische kompatible Substanzen, die in pharmazeutischen Formulierungen
verwendet werden.
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Wie
vorstehend ausgeführt,
können
bestimmte Ausführungsformen
der vorliegenden Hedgehog-Antagonisten eine basische funktionelle
Gruppe wie Amino oder Alkylamino enthalten und sind somit in der
Lage, mit pharmazeutisch verträglichen
Säuren
pharmazeutisch verträgliche
Salze zu bilden. Der Begriff "pharmazeutisch
verträgliche
Salze" bezieht sich
in dieser Hinsicht auf die relativ nicht toxischen anorganischen
oder organischen Säure-Additionssalze
der erfindungsgemäßen Verbindungen.
Die Salze können
in situ während der
letzten Isolierung und Reinigung der erfindungsgemäßen Verbindungen
oder durch getrennte Umsetzung einer gereinigten erfindungsgemäßen Verbindung
in ihrer freien Basenform mit einer geeigneten organischen oder
anorganischen Säure
und Isolieren des so gebildeten Salzes hergestellt werden. Repräsentative
Salze umfassen die Hydrobromid-, Hydrochlorid-, Sulfat-, Bisulfat-,
Phosphat-, Nitrat-, Acetat-, Valerat-, Oleat-, Palmitat-, Stearat-,
Laurat-, Benzoat-, Lactat-, Phosphat-, Tosylat-, Citrat-, Maleat-,
Fumarat-, Succinat-, Tartrat-, Naphthylat-, Mesylat-, Glucoheptonat-,
Lactobionat- und Laurylsulphonat-Salze und dergleichen. (Siehe beispielsweise
Berge et al. (1977) "Pharmaceutical
Salts", J. Pharm.
Sci. 66:1-19).
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Die
pharmazeutisch verträglichen
Salze der betreffenden Verbindungen umfassen die herkömmlichen nicht
toxischen Salze oder die quaternären
Ammoniumsalze der Verbindungen z.B. aus nicht toxischen organischen
oder anorganischen Säuren.
Beispielsweise umfassen solche herkömmlichen nicht toxischen Salze diejenigen,
die sich von anorganischen Säuren
ableiten, wie Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Sulfaminsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure und
dergleichen; und die Salze, die aus organischen Säuren hergestellt
werden, wie Essigsäure,
Propionsäure, Bernsteinsäure, Glycolsäure, Stearinsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Citronensäure, Ascorbinsäure, Palmitinsäure, Maleinsäure, Hydroxymaleinsäure, Phenylessigsäure, Glutaminsäure, Benzoesäure, Salicylsäure, Sulfanilsäure, 2-Acetoxybenzoesäure, Fumarsäure, Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure, Ethandisulfonsäure, Oxalsäure, Isothionsäure und
dergleichen.
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In
anderen Fällen
können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
eine oder mehrere funktionelle Säure-Gruppen
enthalten und sind somit in der Lage, pharmazeutisch verträgliche Salze
mit pharmazeutisch verträglichen
Basen zu bilden. Der Begriff "pharmazeutisch
verträgliche
Salze" bezieht sich
in diesen Fällen
auf relativ nicht toxische anorganische und organische Basen-Additionssalze
der erfindungsgemäßen Verbindungen.
Ebenso können
die Salze in situ während
der letzten Isolierung und Reinigung der Verbindungen oder durch
getrenntes Umsetzen der gereinigten Verbindung in ihrer freien Säureform
mit einer geeigneten Base wie das Hydroxid, Carbonat oder Bicarbonat
eines pharmazeutisch verträglichen
Metallkations, mit Ammoniak oder mit einem pharmazeutisch verträglichen
organischen primären,
sekundären
oder tertiären
Amin hergestellt werden. Repräsentative
Alkali- oder Erdalkalisalze umfassen die Lithium-, Natrium-, Kalium-,
Calcium-, Magnesium- und Aluminiumsalze und dergleichen. Repräsentative
organische Amine, die zur Bildung der Basen-Additionssalze geeignet
sind, umfassen Ethylamin, Diethylamin, Ethylendiamin, Ethanolamin,
Diethanolamin, Piperazin und dergleichen (siehe beispielsweise Berge
et al., supra).
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Netzmittel,
Emulgatoren und Gleitmittel wie Natriumlaurylsulfat und Magnesiumstearat
sowie Farbmittel, Trennmittel, Überzugsmittel,
Süßungsmittel,
Aroma- und Duftstoffe, Konservierungsstoffe und Antioxidantien können ebenfalls
in den Zusammensetzungen vorhanden sein.
-
Beispiele
für pharmazeutisch
verträgliche
Antioxidantien umfassen: (1) wasserlösliche Antioxidantien wie Ascorbinsäure, Cysteinhydrochlorid,
Natriumbisulfat, Natriummetabisulfit, Natriumsulfat und dergleichen; (2) Öl-lösliche Antioxidantien
wie Ascorbylpalmitat, butyliertes Hydroxyanisol (BHA), butyliertes
Hydroxytoluol (BHT), Lecithin, Propylgallat, alpha-Tocopherol und
dergleichen; und (3) Metall-chelatisierende Mittel wie Citronensäure, Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
Sorbit, Weinsäure,
Phosphorsäure
und dergleichen.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen
umfassen diejenigen, die zur oralen, nasalen, topischen (einschließlich bukkal
und sublingual), rektalen, vaginalen und/oder parenteralen Verabreichung
geeignet sind. Die Formulierungen können zweckmäßigerweise in einer Einheitsdosierungsform
dargereicht werden und können durch
beliebige, aus dem pharmazeutischen Gebiet bekannte Verfahren hergestellt
werden. Die Menge an Wirkstoff, die mit einem Trägermaterial unter Herstellung
einer Einzeldosierungsform kombiniert werden kann, variiert je nach
Wirt, der behandelt wird, und der bestimmten Verabreichungsweise.
Die Menge des Wirkstoffs, die mit einem Trägermaterial unter Herstellung
einer Einzeldosierungsform kombiniert werden kann, ist im Allgemeinen
die Menge der Verbindung, die eine therapeutische Wirkung hervorruft.
Im Allgemeinen reicht diese Menge, bezogen auf 100 %, von etwa 1
% bis etwa 99 % Wirkstoff, vorzugsweise von etwa 5 bis etwa 70 %, besonders
bevorzugt von etwa 10 % bis etwa 30 %.
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Die
Verfahren zur Herstellung dieser Formulierungen oder Zusammensetzungen
umfassen den Schritt des Zusammenbringens einer erfindungsgemäßen Verbindung
mit dem Träger
und gegebenenfalls mit einem oder mehreren Hilfsbestandteilen. In
der Regel werden die Formulierungen durch gleichmäßiges und
inniges Zusammenbringen einer erfindungsgemäßen Verbindung mit flüssigen Trägern oder
mit fein zerteilten festen Trägern
oder mit beiden und sodann, falls notwendig, Formen des Produkts
hergestellt.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen,
die zur oralen Verabreichung geeignet sind, können in Form von Kapseln, Oblatenkapseln,
Pillen, Tabletten, Lutschpastillen (unter Verwendung einer aromatisierten Grundlage,
in der Regel Saccharose und Akaziengummi oder Tragant), Pulver,
Granulatkörnern
oder als Lösung
oder Suspension in einer wässrigen
oder nicht wässrigen
Flüssigkeit
oder als Öl-in-Wasser-
oder als Wasser-in-Öl-Flüssigemulsion
oder als Elixier oder Sirup oder als Pastillen (unter Verwendung
einer inerten Grundlage wie Gelatine und Glycerin oder Saccharose
und Akaziengummi) und/oder als Mundspülungen und dergleichen, die
jeweils eine festgelegte Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung
als Wirkstoff enthalten, vorliegen. Eine erfindungsgemäße Verbindung
kann auch als Bolus, Latwerge oder Paste verabreicht werden.
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In
den festen erfindungsgemäßen Dosierungsformen
zur oralen Verabreichung (Kapseln, Tabletten, Pillen, Dragees, Pulver,
Granulatkörner
und dergleichen) wird der Wirkstoff mit einem oder mehreren pharmazeutisch
verträglichen
Trägern
wie Natriumcitrat oder Dicalciumphosphat und/oder einem der folgenden
Substanzen vermischt: (1) Füllstoffe
oder Streckmittel wie Stärken,
Lactose, Saccharose, Glucose, Mannit und/oder Kieselsäure; (2)
Bindemittel wie beispielsweise Carboxymethylcellulose, Alginate,
Gelatine, Polyvinylpyrrolidon, Saccharose und/oder Akaziengummi;
(3) Befeuchtungsmittel wie Glycerin; (4) Zerfallshilfen wie Agar-Agar,
Calciumcarbonat, Kartoffel- oder Tapiokastärke, Alginsäure, bestimmte Silicate und
Natriumcarbonat; (5) Lösungsverzögerungsmittel
wie Paraffin; (6) Absorptionsbeschleuniger wie quaternäre Ammoniumverbindungen;
(7) Netzmittel wie beispielsweise Cetylalkohol und Glycerinmonostearat;
(8) Absorbentien wie Kaolin- und Bentonitton; (9) Gleitmittel wie
Talk, Calciumstearat, Magnesiumstearat, feste Polyethylenglycole,
Natriumlaurylsulfat und Gemische davon; und (10) Farbmittel. Im
Falle von Kapseln, Tabletten und Pillen können die Arzneimittel auch
Pufferungsmittel umfassen. Feste Zusammensetzungen eines ähnlichen
Typs können auch
als Füllstoffe
in gefüllten
Weich- und Hartgelatinekapseln unter Verwendung solcher Exzipientien
wie Lactose oder Milchzucker sowie hochmolekulare Polyethylenglycole
und dergleichen eingesetzt werden.
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Eine
Tablette kann durch Kompression oder Formen hergestellt werden,
gegebenenfalls mit einem oder mehreren Hilfsbestandteilen. Komprimierte
Tabletten können
auch unter Verwendung von einem Bindemittel (beispielsweise Gelatine
oder Hydroxypropylmethylcellulose), Gleitmittel, inerten Verdünnungsmittel, Konservierungsstoff,
Zerfallshilfe (beispielsweise Natriumstärkeglycolat oder vernetzte
Natriumcarboxymethylcellulose), oberflächenaktiven Mittel oder Dispersionsmittel
hergestellt werden. Geformte Tabletten können durch Formen in einer
geeigneten Maschine eines Gemisches der pulverisierten, mit einem
inerten flüssigen Verdünnungsmittel
befeuchteten Verbindung hergestellt werden.
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Die
Tabletten und andere feste Dosierungsformen der erfindungsgemäßen Arzneimittel
wie Dragees, Kapseln, Pillen und Granulatkörner können gegebenenfalls eingekerbt
oder mit Überzügen und
Schalen wie magensaftresistente Überzüge und andere
aus der pharmazeutischen Formulierungstechnik gut bekannte Überzüge hergestellt
werden. Sie können
auch formuliert werden, so dass eine langsame oder kontrollierte Freisetzung
des Wirkstoffs darin unter Verwendung von beispielsweise Hydroxypropylmethylcellulose
in variierenden Anteilen zur Bereitstellung des gewünschten
Freisetzungsprofils, anderen Polymermatrizen, Liposomen und/oder
Mikrokügelchen
bereitgestellt wird. Sie können
beispielsweise auch durch Filtration über ein Bakterienrückhaltefilter
oder durch Einarbeiten von Sterilisierungsmitteln in Form von sterilen
festen Zusammensetzungen, die in sterilem Wasser gelöst werden
können,
oder von einem anderen sterilen injizierbaren Medium unmittelbar
vor der Anwendung sterilisiert werden. Die Zusammensetzungen können gegebenenfalls auch
Trübungsmittel
enthalten und können
von einer Zusammensetzung sein, die den (die) Wirkstoff(e) nur oder
vorzugsweise in einem bestimmten Teil des Gastrointestinaltrakts
gegebenenfalls verzögert
freisetzen. Beispiele für
Einbettungszusammensetzungen, die verwendet werden können, umfassen
polymere Substanzen und Wachse. Der Wirkstoff kann auch in mikroeingekapselter
Form vorliegen, gegebenenfalls mit einem oder mehreren der oben
beschriebenen Exzipientien.
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Flüssige Dosierungsformen
zur oralen Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen pharmazeutisch
verträgliche
Emulsionen, Mikroemulsionen, Lösungen,
Suspensionen, Sirupe und Elixiere. Zusätzlich zu dem Wirkstoff können die
flüssigen
Dosierungsformen inerte Verdünnungsmittel
enthalten, die üblicherweise
in der Technik verwendet werden, wie beispielsweise Wasser oder
andere Lösungsmittel,
solubilisierende Mittel und Emulgatoren wie Ethylalkohol, Isopropylalkohol,
Ethylcarbonat, Ethylacetat, Benzylalkohol, Benzylbenzoat, Propylenglycol,
1,3-Butylenglycol, Öle
(insbesondere Baumwollsamenöl,
Erdnussöl, Maiskeimöl, Keimöl, Olivenöl, Castoröl und Sesamöl), Glycerin,
Tetrahydrofurylalkohol, Polyethylenglycole und Fettsäureester
von Sorbitan und Gemische davon.
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Neben
inerten Verdünnungsmitteln
können
die oralen Zusammensetzungen auch Adjuvantien wie Netzmittel, Emulgatoren
und Suspensionmittel, Süßstoffe,
Aromastoffe, Farbmittel, Duftstoffe und Konservierungsstoffe einschließen.
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Suspensionen
können
zusätzlich
zu den aktiven Verbindungen Suspensionmittel enthalten, wie beispielsweise
ethoxylierte Isostearylalkohole, Polyoxyethylensorbit und Sorbitanester, mikrokristalline
Cellulose, Aluminiummetahydroxid, Bentonit, Agar-Agar und Tragant
und Gemische davon.
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Es
ist bekannt, dass Sterine, wie Cholesterin, Komplexe mit Cyclodextrinen
bilden. Somit kann der Inhibitor bei bevorzugten Ausführungsformen,
wenn er ein Steroidalkaloid ist, mit Cyclodextrinen wie α-, β- und γ-Cyclodextrin,
Dimethyl-β-cyclodextrin
und 2-Hydroxypropyl-β-cyclodextrin
formuliert werden.
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Die
Formulierungen der erfindungsgemäßen Arneimittel
zur rektalen oder vaginalen Verabreichung können als Suppositorien dargereicht
werden, die durch Mischen von einer oder mehreren erfindungsgemäßen Verbindungen
mit einem oder mehreren geeigneten nicht reizenden Exzipientien
oder Trägern,
die beispielsweise Kakaobutter, Polyethylenglycol, ein Suppositorienwachs
oder ein Salicylat umfassen und die bei Raumtemperatur fest, bei
Körpertemperatur
allerdings flüssig
sind und darum im Rektum oder in der Vaginalhöhle schmelzen und den aktiven
Hedgehog-Antagonisten freisetzen, hergestellt werden können.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen,
die zur vaginalen Verabreichung geeignet sind, umfassen auch Pessare,
Tampons, Cremes, Gele, Pasten, Schäume oder Sprühformulierungen,
die solche Träger
enthalten, wie sie aus der Technik als geeignet bekannt sind.
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Dosierungsformen
zur topischen oder transdermalen Verabreichung einer erfindungsgemäßen Verbindung
umfassen Pulver, Sprays, Salben, Pasten, Cremes, Lotionen, Gele,
Lösungen,
Pflaster und Mittel zur Inhalation. Die aktive Verbindung kann unter
sterilen Bedingungen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger und
mit beliebigen Konservierungsstoffen, Puffern oder Treibmitteln,
die erforderlich sein können,
vermischt werden.
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Die
Salben, Pasten, Cremen und Gele können zusätzlich zu einer erfindungsgemäßen aktiven
Verbindung Exzipientien wie tierische und pflanzliche Fette, Öle, Wachse,
Paraffine, Stärke,
Tragant, Cellulosederivate, Polyethylenglycole, Silicone, Bentonite,
Kieselsäure,
Talk und Zinkoxid oder Gemische davon, enthalten.
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Pulver
und Sprays können
zusätzlich
zu einer erfindungsgemäßen Verbindung
Exzipientien, wie Lactose, Talk, Kieselsäure, Aluminiumhydroxid, Calciumsilicate
und Polyamidpulver oder Gemische dieser Substanzen enthalten. Sprays
können
zusätzlich
die üblichen
Treibmittel wie Chlorfluorkohlenwasserstoffe und flüchtige unsubstituierte
Kohlenwasserstoffe wie Butan und Propan enthalten.
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Transdermalpflaster
haben den zusätzlichen
Vorteil der Bereitstellung einer kontrollierten Abgabe einer erfindungsgemäßen Verbindung
an den Körper.
Solche Dosierungsformen können
durch Auflösen
oder Dispergieren der Hedgehog-Antagonisten in dem entsprechenden
Medium hergestellt werden. Absorptionsverstärker können ebenfalls zur Erhöhung des
Flusses der Hedgehog-Antagonisten durch die Haut eingesetzt werden.
Die Geschwindigkeit eines solchen Flusses kann entweder durch Bereitstellen
einer geschwindigkeitskontrollierenden Membran oder Dispergieren
der Verbindung in einer polymeren Matrix oder einem polymeren Gel
kontrolliert werden.
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Ophthalmische
Formulierungen, Augensalben, -puder, -löungen und dergleichen werden
ebenfalls als innerhalb des Umfangs der Erfindung betrachtet.
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Erfindungsgemäße Arneimittel,
die zur parenteralen Verabreichung geeignet sind, umfassen eine
oder mehrere erfindungsgemäße Verbindungen
in Kombination mit einer oder mehreren pharmazeutisch verträglichen
sterilen isotonischen wässrigen
oder nicht wässrigen
Lösungen,
Dispersionen, Suspensionen oder Emulsionen oder sterile Pulver,
die zu sterilen injizierbaren Lösungen
oder Dispersionen unmittelbar vor Gebrauch rekonstituiert werden
können,
die Antioxidantien, Puffer, Bakteriostatika, gelöste Stoffe, die die Formulierung mit
dem Blut des beabsichtigten Empfängers
isotonisch machen, oder Suspensions- oder Verdickungsmittel enthalten
können.
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Beispiele
für geeignete
wässrige
und nicht wässrige
Träger,
die in den erfindungsgemäßen Arzneimittel
eingesetzt werden können,
umfassen Wasser, Ethanol, Polyole (wie Glycerin, Propylenglycol,
Polyethylenglycol und dergleichen) und geeignete Gemische davon,
Pflanzenöle
wie Olivenöl
und injizierbare organische Ester wie Ethyloleat. Eine angemessene
Fluidität
kann beispielsweise durch die Verwendung von Überzugsmaterialien wie Lecithin,
durch Aufrechterhaltung der erforderlichen Teilchengröße im Falle
von Dispersionen und durch die Verwendung von oberflächenaktiven
Mitteln aufrechterhalten werden.
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Die
Zusammensetzungen können
auch Adjuvantien wie Konservierungsstoffe, Netzmittel, Emulgatoren
und Dispersionsmittel enthalten. Die Verhinderung der Wirkung von
Mikroorganismen kann durch den Einschluss verschiedener bakterizider
und fungizider Mittel, beispielsweise Paraben, Chlorbutanol, Phenolsorbinsäure und
dergleichen, sichergestellt werden. Es kann auch erwünscht sein,
isotonische Mittel wie Zucker, Natriumchlorid und dergleichen in
die Zusammensetzungen einzuschließen. Zusätzlich kann eine verlängerte Absorption
der injizierbaren pharmazeutischen Form durch den Einschluss von
Mitteln, die die Absorption verzögern,
wie Aluminiummonostearat und Gelatine, bewirkt werden.
-
In
einigen Fällen
ist es zur Verlängerung
der Wirkung eines Arzneistoffes erwünscht, die Absorption des Arzneimittels
aus der subkutanen oder intramuskulären Injektionslösung zu
verlangsamen. Dies kann durch die Verwendung einer flüssigen Suspension
aus kristallinem oder amorphem Material mit schlechter Wasserlöslichkeit
erreicht werden. Die Absorptionsgeschwindigkeit des Arzneistoffes
hängt dann
von seiner Auflösungsgeschwindigkeit
ab, die ihrerseits von der Kristallgröße und der Kristallform abhängen kann.
Alternativ wird eine verzögerte
Absorption einer parenteral verabreichten Arzneistoffform durch
Auflösen
oder Suspendieren des Arzneistoffes in einem Öl-Vehikel erreicht.
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Injizierbare
Depotformen werden durch Bilden von Mikroeinkapselungsmatrizen für die betreffenden Verbindungen
in biologisch abbaubaren Polymeren wie Polylactid-Polyglycolid hergestellt.
In Abhängigkeit
von dem Verhältnis
von Arzneistoff zu Polymer und der Natur des bestimmten eingesetzten
Polymers kann die Geschwindigkeit der Arzneistofffreisetzung kontrolliert
werden. Beispiele für
andere biologisch abbaubare Polymere umfassen Poly(orthoester) und
Poly(anhydride). Injizierbare Depotformulierungen werden auch durch Einschließen des
Arzneistoffes in Liposomen oder Mikroemulsionen, die mit dem Körpergewebe
kompatibel sind, hergestellt.
-
Wenn
die erfindungsgemäßen Verbindungen
als pharmazeutisch wirksame Verbindungen an Menschen und Tiere verabreicht
werden, können
sie als solche oder als Arzneimittel verabreicht werden, die beispielsweise
0,1 bis 99,5 % (mehr bevorzugt 0,5 bis 90 %) Wirkstoff in Kombination
mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
enthalten.
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Die
Zugabe der erfindungsgemäßen aktiven
Verbindung zum Tierfutter wird vorzugsweise durch Herstellen einer
entsprechenden Fütterungsvormischung,
die die aktive Verbindung in einer wirksamen Menge enthält, und
Einarbeiten der Vormischung in die komplette Ration erreicht.
-
Alternativ
kann ein intermediäres
Konzentrat oder ein Futter-Ergänzungsmittel,
das den Wirkstoff enthält,
dem Futter zugemischt werden. Der Weg, auf dem solche Futtervormischungen
und Komplettrationen hergestellt und verabreicht werden können, ist
in Nachschlagewerken beschrieben (wie "Applied Animal Nutrition", W.H. Freedman und
CO., San Francisco, U.S.A., 1969 oder "Livestock Feeds and Feeding" O and B Bücher, Corvallis,
Ore., U.S.A., 1977).
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VI. Syntheseschemata und
Identifizierung der aktiven Antagonisten
-
Die
betreffenden Steroidalkaloide und Artverwandte davon können leicht
durch Einsatz der Kreuzkupplungstechnik von Suzuki, Stille und dergleichen
hergestellt werden. Die Kupplungsreaktionen werden unter relativ
milden Bedingungen hergestellt und tolerieren einen breiten Bereich
an "Zuschauer"-Funktionalität.
-
a. Kombinationsbibliotheken
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen,
insbesondere die Bibliotheken der Varianten mit verschiedenen repräsentativen
Klassen von Substituenten, sind der kombinatorischen Chemie und
anderen parallelen Syntheseschemata zugänglich (siehe beispielsweise
PCT WO 94/08051). Das Ergebnis besteht darin, dass große Bibliotheken
von verwandten Verbindungen, z.B. eine sehr gemischte Bibliothek
von vorstehend dargestellten Verbindungen, schnell in Tests mit
hohem Durchsatz durchmustert werden können, um potentielle Hedgehog-Antagonisten-Leitverbindungen
zu identifizieren und um die Spezifität, Toxizität und/oder das cytotoxisch-kinetische
Profil einer Leitverbindung zu verfeinern. Beispielsweise können Ptc-,
Hedgehog- oder Smoothened-Bioaktivitätstests, wie sie unter Verwendung
von Zellen entweder mit Ptc-loss-of-function, Hedgehog-gain-of-function oder Smoothened-gain-of-function
entwickelt werden können,
zur Durchmusterung einer Bibliothek der betreffenden Verbindungen
auf diejenigen mit agonistischer Aktivität gegenüber Ptc oder agonistische Aktivität gegenüber Hedgehog
oder Smoothened verwendet werden.
-
Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung ist eine Kombinationsbibliothek, nur
zur Erläuterung,
ein Gemisch von chemisch verwandten Verbindungen, die zusammen auf
eine gewünschte
Eigenschaft durchmustert werden können. Die Herstellung von vielen
verwandten Verbindungen in einer einzigen Reaktion vermindert und
vereinfacht die Anzahl der Durchmusterungsprozesse, die durchgeführt werden
müssen,
sehr stark. Die Durchmusterung auf die entsprechenden physikalischen
Eigenschaften kann durch herkömmliche Verfahren
vorgenommen werden.
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Die
Vielfalt der Bibliothek kann in einer Vielzahl von verschiedenen
Niveaus erzeugt werden. Beispielsweise können die Substrat-Arylgruppen,
die in den Kombinationsreaktionen verwendet werden, hinsichtlich
der arylischen Kerneinheit verschieden sein, z.B. eine Änderung
bezüglich
der Ringstruktur, und/oder sie können bezüglich der
anderen Substituenten verändert
sein.
-
Der
Technik steht eine Vielzahl von Verfahren zur Generierung von Kombinationsbibliotheken
aus kleinen organischen Molekülen
wie die betreffenden Hedgehog-Antagonisten zur Verfügung. Siehe
beispielsweise Blondelle et al. (1995) Trends Anal. Chem. 14:83;
U.S.-Patentschriften 5 359 115 und 5 362 899 von Affymax; U.S. Patentschrift
5 288 514 von Ellman; PCT-Veröffentlichung
WO 94/08051 von Still et al.; U.S.-Patentschriften 5 736 412 und
5 712 171 von ArQule; Chen et al. (1994) JACS 116:2661; Kerr et
al. (1993) JACS 115:252; PCT-Veröffentlichungen
WO 92/10092, WO 93/09668 und WO 91/07087; und PCT-Veröffentlichung
WO 93/20242 von Lerner et al.). Demnach kann eine Vielzahl von Bibliotheken
in der Größenordnung
von etwa 100 bis 1000000 oder mehr Diversomeren der betreffenden
Hedgehog-Antagonisten synthetisiert und auf eine bestimmte Aktivität oder Eigenschaft
durchmustert werden.
-
Bei
einer beispielhaften Ausführungsform
kann eine Bibliothek der Hedgehog-Antagonisten-Diversomerkandidaten unter
Anwendung eines Schemas synthetisiert werden, das an die in der
PTC-Veröffentlichung
WO 94/08051 von Still et al. beschriebenen Techniken angepasst wurde,
z.B. Binden an eine Polymerperle über eine hydrolysierbare oder
photolysierbare Gruppe, die gegebenenfalls an einer der Positionen
der Antagonistenkandidaten oder einem Substituenten einer synthetischen
Zwischenstufe lokalisiert ist. Demnach wird nach der Technik von
Still et al. die Bibliothek auf einer Serie von Perlen synthetisiert,
wobei jede Perle eine Serie von Markierungen einschließt, die
das bestimmte Diversomer auf dieser Perle identifizieren. Sodann kann
die Perlenbibliothek mit Ptc-loss-of-function, Hedgehog-gain-of-function
oder Smoothened-gain-of-function-Zellen, für die ein Hedgehog-Antagonist
gesucht wird, "ausplattiert" werden. Die Diversomere
können
aus der Perle z.B. durch Hydrolyse freigesetzt werden.
-
Die
Strukturen der bei der vorliegenden Erfindung geeigneten Verbindungen
lassen sich leicht wirksam synthetisieren. Die Natur der Strukturen,
wie allgemein durch die Formeln I und II beschrieben, gestattet die
Zusammenlagerung solcher Verbindungen unter Verwendung einer Kombination
der X-, Y- und Z-Einheiten, wie vorstehend ausgeführt. Die
X- und Z-Einheiten sind heteroatomarer Natur und gestatten somit
die Bildung von diversen Bindungen an ein Kohlenstoffatom. Die Y-Einheiten
nehmen, wenn sie vorhanden sind, die Form von elektrophilen Einheiten
ein, wie Carbonyl- und Sulfonylgruppen, und Reagentien zum Anknüpfen solcher
Einheiten an heteroatomare Gruppen wie X und Z sind leicht zugänglich.
Die breite Mehrheit solcher Reaktionen, einschließlich derjenigen,
die in den 11, 12, 15 und 16 abgebildet
sind, ist sowohl extrem mild als auch extrem zuverlässig und
ist somit für
die Kombinationschemie perfekt geeignet. Die leichte Natur eines
solchen Kombinationsweges zur Generierung einer Bibliothek von Testverbindungen
geht aus dem beispielhaften nachstehenden Schema (P = Schutzgruppe)
hervor, wobei die verschiedenen Gruppen einer Verbindung nach Formel
II mit einer kombinatorischen Funktionalisierung des Kern-Ring-Systems
(z.B. W) kombinatorisch verknüpft
werden (z.B. unter Anwendung von einem der vorstehend beschriebenen
Verfahren), was der Bibliothek eine zusätzliche Vielfalt verleiht.
Eine noch größere Vielfalt
kann beispielsweise unter Verwendung eines Bereichs von elektrophilen
Resten beim Anhängen
einer Untereinheit, d.h. unter Verwendung eines Bereichs von PO-Ar-L-C(O)Cl,
PO-Ar-L-NCO, PO-Ar-L-SO2Cl, etc. beim Anhängen der Untereinheit R2, erreicht werden.
-
-
Viele
Variationen von obigem und verwandten Wegen gestatten die Synthese
von hochgradig diversen Bibliotheken von Verbindungen, die als Inhibitoren
der Hedgehog-Funktion
getestet werden können.
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b. Durchmusterungs-Tests
-
Es
existiert eine Vielzahl von Tests, die zur Bestimmung der Fähigkeit
einer Verbindung zur Agonisierung der Ptc-Funktion oder zur Antagonisierung
der Smoothened- oder Hedgehog-Funktion zur Verfügung stehen, wovon viele für durchsatzstarke
Formate ausgelegt sein können.
Bei vielen Arzneistoff-Durchmusterungsprogrammen, die Bibliotheken
von Verbindungen und von natürlichen
Extrakten testen, sind umsatzstarke Tests erwünscht, um die Anzahl der in
einem gegebenen Zeitraum überprüften Verbindungen
zu maximieren. Somit können
Bibliotheken von synthetischen Produkten und Naturstoffen auf andere
Verbindungen, die Hedgehog-Antagonisten sind, überprüft werden.
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Zusätzlich zu
zellfreien Tests können
die Testverbindungen auch durch Tests auf Zellbasis getestet werden.
Bei einer Ausführungsform
können
Zellen mit einem Ptc-loss-of-function-, Hedgehog-gain-of-function-,
oder Smoothened-gain-of-function-Phänotypus mit einem Testreagens
von Interesse kontaktiert werden, wobei das Ziel des Tests z.B.
in der Hemmung oder Proliferation der Zelle in Gegenwart des Testreagens
besteht.
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Eine
Anzahl von Genprodukten wurde mit der Patched-vermittelten Signaltransduktion
in Zusammenhang gebracht, einschließlich Patched, der Transkriptionsfaktoren
der Familie Cubitus interruptus (Ci), der Serin/Threoninkinase Fused
(Fu) und den Genprodukten von Costal-2, Smoothened und Suppressor
of fused.
-
Die
Induktion der Zellen durch Hedgehog-Proteine setzt eine Kaskade
in Bewegung, die die Aktivierung und Hemmung der stromabwärts gelegenen
Effektoren umfasst, deren letztendliche Folge in einigen Fällen in
einer nachweisbaren Änderung
in der Transkription oder Translation eines Gens besteht. Mögliche Transkriptionsziele
der Hedgehog-vermittelten
Signalisierung sind das Patched-Gen (Hidalgo und Ingham, 1990 Development
110, 291–301;
Marigo et al., 1996) und die Vertebraten-Homologen des Drosophila-Cubitus-interruptus-Gens,
der Gli-Gene (Hui et al. (1994) Dev Biol 162:402–413). Es hat sich gezeigt,
dass die Patched-Genexpression in den Zellen der Extremitätenknospen
und der Neuralplatte, die auf Shh ansprechen, ausgelöst werden
(Marigo et al. (1996) PNAS 93:9346-51; Marigo et al. (1996) Development
122:1225–1233). Die
Gli-Gene codieren die putativen Transkriptionsfaktoren mit Zinkfinger-DNA-Bindungsdomänen (Orenic
et al. (1990) Genes & Dev
4:1053–1067;
Kinzler et al. (1990) Mol Cell Biol 10:634–642). Die Transkription der Gli-Gene
wurde als Reaktion auf Hedgehog in den Extremitätenknospen als aufwärts reguliert
beschrieben, während
die Transkription des Gli3-Gens als Reaktion auf die Hedgehog-Induktion
abwärts
reguliert wird (Marigo et al. (1996) Development 122:1225–1233).
Durch die Selektion von regulatorischen Transkriptionsequenzen aus
solchen Zielgenen, z.B. aus Patched- oder Gli-Genen, die für die Aufwärts- oder
Abwärts-Regulierung dieser
Gene als Reaktion auf die Hedgehog-Signalisierung verantwortlich
sind und die solche Promotoren mit einem Reportergen funktionell
verknüpfen,
kann ein Test auf der Basis der Transkription hergeleitet werden, der
auf die Fähigkeit
einer spezifischen Testverbindung, die Hedgehog-vermittelten Signalisierungswege
zu modifizieren, empfindlich ist. Somit stellt die Expression des
Reportergens ein wertvolles Durchmusterungsinstrument für die Entwicklung
von Verbindungen bereit, die als Antagonisten von Hedgehog wirken.
-
Die
Reportergen-basierenden erfindungsgemäßen Tests messen das Endstadium
der oben beschriebenen Kaskade von Ereignissen, z.B. die Transkriptionsmodulierung.
Demnach wird bei der Durchführung
einer Ausführungsform
des Tests ein Reportergen-Konstrukt in die reagierende Zelle inseriert,
um ein Nachweissignal zu generieren, das von Ptc-loss-of-function, Hedgehog-gain-of-function,
Smoothened-gain-of-function oder von der Stimulierung durch SHH
selbst abhängt.
Die Menge der Transkription aus dem Reportergen kann unter Anwendung
eines jeden, der Fachwelt als geeignet bekannten Verfahrens gemessen
werden. Beispielsweise kann die mRNA-Expression aus dem Reportergen
unter Verwendung von RNAse-Protektion oder RNAse-basierender PCR
nachgewiesen werden, oder das Proteinprodukt des Reportergens kann
durch eine charakteristische Anfärbung
oder eine von Natur aus vorhandene biologische Aktivität identifiziert
werden. Die Menge der Expression aus dem Reportergen wird sodann
mit der Menge der Expression entweder in der gleichen Zelle in Abwesenheit
der Testverbindung verglichen, oder sie kann mit der Menge der Transkription
in einer im Wesentlichen identischen Zelle verglichen werden, der
das Ziel-Rezeptorprotein fehlt. Jede statistisch oder anderweitig
signifikante Abnahme in der Menge der Transkription zeigt an, dass
die Testverbindung in irgendeiner Weise das normale Ptc-Signal agonisiert
(oder das Hedgehog-gain-of-function- oder Smoothened-Signal antagonisiert)
hat, z.B. ist die Testverbindung ein potentieller Hedgehog-Antagonist.
-
Beispiele
-
Die
Erfindung wird nun, nachdem sie allgemein beschrieben worden ist,
unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele umfassender verstanden
werden, die nur zu Erläuterungszwecken
bestimmter Aspekte und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung eingeschlossen sind und die Erfindung
nicht einschränken sollen.
-
Leitverbindungsentdeckung/durchsatzstarker
Durchmusterungstest
-
Die
zu testenden Verbindungen werden zu einer Konzentration von 10 mM
in DMSO gelöst
und bei –20°C gelagert.
Zur Aktivierung des Hedgehog-Weges in den Testzellen wird eine octylierte
(Lipid-modifizierte) Form des N-terminalen Fragments des Sonic Hedgehog-Proteins (OCT-SHH)
verwendet. Dieses N-terminale SHH-Fragment wird bakteriell produziert.
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Die
Verbindungen können
in dem "Gli-Luc"-Test nachstehend
unter Verwendung der Zelllinie 10Z(s12), wobei die Zellen ein Hedgehog-responsives
Reporterkonstrukt enthalten, unter Verwendung von Luciferase als
Reportergen getestet werden. Auf diesem Weg kann die Signalisierungsaktivität des Hedgehog-Weges über die
Gli-Luc-Reaktion gemessen werden.
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10t1/2(s12)-Zellen
werden in eine Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen (MTP) mit 20000
Zellen/Vertiefung in Vollmedium [DMEM mit 10 % FBS] ausplattiert.
Anschließend
werden die Platten zur Inkubation über Nacht (O/N) bei 37 °C und 5 %
CO2 in den Inkubator verbracht. Nach 24
h wird das Medium durch Luciferase-Testmedium (DMEM mit 0,5 % FBS)
ersetzt. Die Verbindungen werden aufgetaut und in Testmedium bei 3:1000
(etwa 300-fach) verdünnt,
was eine Startkonzentration von etwa 30 μM ergibt.
-
Anschließend werden
den ersten Vertiefungen 150 μl
von jeder 30-μM-Probe
(in dreifacher Ausführung)
zugesetzt. Die MTP-Proben werden sodann in 3-fachen Verdünnungen
auf insgesamt 7 Vertiefungen verdünnt, was schließlich für jede Verbindung
zu einer Vielzahl von 7 Verdünnungen
in dreifacher Ausführung führt. Als
nächstes
wird der Proteinligand OCT-SHH in Luciferase-Testmedium verdünnt und
jeder Vertiefung in einer Endkonzentration von 0,3 μg/ml zugesetzt.
Die Platten werden anschließend
wieder zur weiteren Inkubation O/N bei 37 °C und 5 % CO2 in
den Inkubator verbracht. Nach etwa 24 h werden die Platten aus dem Inkubator
genommen, und das Medium wird abgesaugt/verworfen. Die Vertiefungen
werden einmal mit Testpuffer [PBS + 1 mM Mg2+ und
1 mM Ca2+] gewaschen. Anschließend werden
jeder Vertiefung 50 μl
Testpuffer zugesetzt. Das Luciferase-Testreagens wird, wie vom Verkäufer (LucLite-Kit
von Packard) beschrieben, hergestellt, und 50 μl werden jeder Vertiefung zugesetzt.
Die Platten werden bei Raumtemperatur (RT) etwa 30 min inkubiert,
wonach die Signale, wiederum bei Raumtemperatur, auf einem Topcount
(Packard) gelesen werden.
-
Die
bei diesem Test identifizierten Verbindungen sind in 32 abgebildet. Die Entdeckung dieser SHH-induzierten
Gli-Transkriptionsaktivität-Inhibitoren
ist ein Beispiel für
die Brauchbarkeit der Ansprüche
in dieser Patentschrift. Die Aktivitäten für diese Verbindungen sind in
Tabelle 1 nachstehend dargestellt.
-
-
Zusätzliche
Daten sind in 33 dargestellt. Die Maus 456
ist eine Ptc-knockout-Heterocygote,
die 6 Monate lang eine UV-Bestrahlung erhielt. Die Maus entwickelte
viele kleine BCC-Läsionen,
die nach X-Gal-Anfärbung
blau waren. Die Maus wurde getötet,
und die Haut wurde mit einem 2-mm-Hautstanzgerät ausgeschnitten. Die Hautausstanzungen
wurden sodann 6 Tage lang kultiviert. Im Vergleich mit Vehikel (DMSO) kann
Verbindung 11 die Anzahl und Größe der BCC-Läsionen (blaue
Punkte im Bild) herabsetzen. Die Wirkung war offensichtlicher, wenn
dem Kulturmedium 10 μM
11 anstatt 5 μM
11 zugesetzt wurden. Kurz gesagt legt dieses Experiment nahe, dass
11 in der Lage ist, die murinen BCC-Läsionen in der Maus Nr. 456
zu hemmen.
-
Bei
wieder einem anderen Experiment wurden alte E12.5-Ptc-1 (d11)-lacZ-Lungen
geerntet und die transgenen Embryonen durch lacZ-Nachweis unter
Verwendung der Schwänze
identifiziert. Die Lungenexplantate wurden in Maus-Explantationsmedium
(DMEM-Basis, Zusätze
optimiert auf die Kultur der Mauslungen) 48 h eingetaucht, in lacZ-Fixativ
fixiert, gespült
und auf lacZ O/N bei 37 °C
angefärbt.
Das Kontrollgewebe war unbehandelt, während das Testgewebe mit 11
behandelt war. Die Ergebnisse sind in 34 abgebildet: (A)
Unbehandelte Kontrolle. Im distalen und proximalen Mesenchym kann
eine starke lacZ-Expression
festgestellt werden. (B) Behandlung mit 11 führt zu einer nennenswerten
Abnahme der Reportergenexpression, was insbesondere durch das schwache
Signal bewiesen wird, das die distalen Verzweigungsspitzen des wachsenden
Lungenepithels umgibt.
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Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
-
a. Erläuternde Syntheseschemata
-
Die
beispielhaften Syntheseschemata zur Herstellung der Hedgehog-Antagonisten,
die bei den Verfahren und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
brauchbar sind, sind in den 1–31 gezeigt.
Die Reaktionsbedingungen in den erläuterten Schemata der 1–31 sind
wie folgt:
- 1) R1 CH2CN, NaNH2, Toluol
(Arzneim-Forsch,
1990, 40, 11, 1242)
- 2) H2SO4, H2O, Rückfluss
(Arzneim-Forsch,
1990, 40, 11, 1242)
- 3) H2SO4, EtOH,
Rückfluss
(Arzneim-Forsch,
1990, 40, 11, 1242)
- 4) NaOH, EtOH, Rückfluss
- 5) (Boc)2O, 2M NaOH, THF
- 6) LiHDMS, R1X, THF
(Merck-Patentanmeldung
Nr. WO 96/06609)
- 7) Pd-C, H2, MeOH
- 8) t-BuONO, CuBr, HBr, H2O
(J.
Org. Chem. 1977, 42, 2426)
- 9) ArB(OH)2, Pd(PPh3)4, Dioxan
(J. Med. Chem. 1996, 39, 217–223)
- 10) R12(H)C=CR13R14, Pd(OAc)2, Et3N, DMF
(Org. React. 1982, 27, 345)
- 11) Tf2O, THF
(J. Am. Chem. Soc.
1987, 109, 5478–5486)
- 12) ArSnBu3, Pd(PPh3)4, Dioxan
(J. Am. Chem. Soc. 1987, 109,
5478–5486)
- 13) KMnO4, Py, H2O
(J.
Med. Chem. 1996, 39, 217–223)
- 14) NaOR1, THF
- 15) NaSR1, THF
- 16) HNR1R13,
THF
- 17) HONO, NaBF4
(Adv. Fluorine
Chem. 1965, 4, 1–30)
- 18) Pd(OAc)2, NaH, DPPF; PhCH3, R1OH
(J.
Org. Chem. 1997, 62, 5413–5418)
- 19) i. R1X, Et3N,
CH2Cl2, ii. R13X
- 20) SOCl2, kat DMF
- 21) CH2N2, Et2O
- 22) Ag2O, Na2CO3, Na2S2O3, H2O
(Tetrahedron
Lett. 1979, 2667)
- 23) AgO2CPh, Et3N,
MeOH
(Org. Syn., 1970, 50, 77; J. Am. Chem. Soc. 1987, 109,
5432)
- 24) LiOH, THF-MeOH
- 25) (EtO)2P(O)CH2CO2R, BuLi, THF
- 26) MeO2CCH(Br)=P(Ph)3,
Benzol
- 27) KOH oder KOtBu
- 28) Base, X(CH2)nCO2R
- 29) DPPA, Et3N, Toluol
(Synthesis
1985, 220)
- 30) HONO, H2O
- 31) SO2, CuCl, HCl, H2O
(Synthesis
1969, 1–10,
6)
- 32) Lawesson-Reagens, Toluol
(Tetrahedron Asym. 1996, 7,
12, 3553)
- 33) R2M, Lösungsmittel
- 34) 30 % H2O2,
Eisessig CH3CO2H
(Helv.
Chim. Acta. 1968, 349, 323)
- 35) Triphosgen, CH2Cl2
(Tetrahedron
Lett., 1996, 37, 8589)
- 36) i. (EtO)2P(O)CHLiSO2Oi-Pr,
THF, ii. NaI
- 37) Ph3PCH3I,
NaCH2S(O)CH3, DMSO
(Synthesis
1987, 498)
- 38) Br2, CHCl3 oder
anderes Lösungsmittel
(Synthesis
1987, 498)
- 39) BuLi, Bu3SnCl
- 40) ClSO2OTMS, CCL4
(Chem.
Ber. 1995, 128, 575–580)
- 41) MeOH-HCl, Rückfluss
- 42) LAH, Et2O oder LiBH4,
EtOH oder BH3-THF
(Tetrahedron Lett.,
1996, 37, 8589)
- 43) MsCl, Et3N, CH2Cl2
(Tetrahedron Lett., 1996, 37, 8589)
- 44) Na2SO3,
H2O
(Tetrahedron Lett., 1996, 37, 8589)
- 45) R2R4NH,
Et3N, CH2Cl2
- 46) R2M, Lösungsmittel
- 47) CH3NH(OCH3),
EDC, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder
DMF
(Tetrahedron Lett., 1981, 22, 3815)
- 48) MeLi, THF
- 49) mCPBA, CH2Cl2
- 50) HONO, Cu2O, Cu(NO3)2, H2O
(J. Org.
Chem. 1977, 42, 2053)
- 51) R1M, Lösungsmittel
- 52) HONO, NaS(S)COEt, H2O
(Org.
Synth. 1947, 27, 81)
- 53) HSR2 oder HSR4,
CH2Cl2
- 54) i-BuOC(O)Cl, Et3N, NH3,
THF
- 55) R2R4NH,
CH2Cl2, NaBH(OAc)3
- 56) R2R4NH,
MeOH/CH3CO2H, NaBH3CN
- 57) R2OH, EDC, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder DMF
- 58) R2OH, HBTU, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder DMF
- 59) R2R4NH,
EDC, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder
DMF
- 60) R2R4NH,
HBTU, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder
DMF
- 61) POCl3, Py, CH2Cl2
- 62) R2R4NCO,
Lösungsmittel
- 63) R2OC(O)Cl, Et3N,
Lösungsmittel
- 64) R2CO2H,
EDC oder HBTU, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder DMF
- 65) R2X, Et3N,
Lösungsmittel
- 66) (CH3S)2C=N(CN),
DMF, EtOH
(J. Med. Chem. 1994, 37, 57–66)
- 67) R2SO2Cl,
Et3N, CH2Cl2
- 68) R2- oder R3-
oder R4CHO, MeOH/CH3CO2H, NaBH3CN
(Synthesis
1975, 135–146)
- 69) Boc(Tr)-D oder L-CysOH, HBTU, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder DMF
- 70) Boc(Tr)-D oder L-CysH, NaBH3CN,
MeOH/CH3CO2H
(Synthesis
1975, 135–146)
- 71) S-Tr-N-Boc-Cysteinal, ClCH2CH2Cl oder THF, NaBH(OAc)3
(J.
Org. Chem. 1996, 61, 3849–3862)
- 72) TFA, CH2Cl2,
Et3SiH oder (3:1:1) Thioanisol/Ethandithiol/DMS
- 73) TFA, CH2Cl2
- 74) DPPA, Et3N, Toluol, HOCH2CH2SiCH3
(Tetrahedron
Lett. 1984, 25, 3515)
- 75) TBAF, THF
- 76) Base, TrSH oder BnSH
- 77) Base, R2X oder R4X
- 78) R3NH2, MeOH/CH3CO2H, NaBH3CN
- 79) N2H4, KOH
- 80) Pd2(dba)3,
P(o-tol)3, RNH2,
NaOtBu, Dioxan, R1 NH2
(Tetrahedron
Lett. 1996, 37, 7181–7184)
- 81) Cyanamid
- 82) Fmoc-Cl, Natrimbicarbonat
- 83) BnCOCl, Natriumcarbonat
- 84) AllylOCOCl, Pyridin
- 85) Benzylbromid, Base
- 86) Oxalylchlorid, DMSO
- 87) RCONH2
- 88) Carbonyldiimidazol, neutrale Lösungsmittel (z.B. DCM, DMF,
THF, Toluol)
- 89) Thiocarbonyldiimidazol, neutrale Lösungsmittel (z.B. DCM, DMF,
THF, Toluol)
- 90) Cyanogenbromid, neutrale Lösungsmittel (z.B. DCM, DMF,
THF, Toluol)
- 91) RCOCl, Triethylamin
- 92) RNHNH2, EDC
- 93) RO2CCOCl, Et3N,
DCM
- 94) MsOH, Pyridin (J. Het. Chem., 1980, 607)
- 95) Base, neutrale Lösungsmittel
(z.B. DCM, Toluol, THF)
- 96) H2NOR, EDC
- 97) RCSNH2
- 98) RCOCHBrR, neutrale Lösungsmittel
(z.B. DCM, DMF, THF, Toluol), (Org. Proc. Prep. Intl., 1992, 24, 127)
- 99) CH2N2, HCl
(Synthesis, 1993, 197)
- 100) NH2NHR, neutrale Lösungsmittel
(z.B. DCM, DMF, THF, Toluol)
- 101) RSO2Cl, DMAP (Tetrahedron Lett.,
1993, 34, 2749)
- 102) Et3N, RX (J. Org. Chem., 1990,
55, 6037)
- 103) NOCl oder Cl2 (J. Org. Chem., 1990,
55, 3916)
- 104) H2NOH, neutrale Lösungsmittel
(z.B. DCM, DMF, THF, Toluol)
- 105) RCCR, neutrale Lösungsmittel
(z.B. DCM, THF, Toluol)
- 106) RCHCHR, neutrale Lösungsmittel
(z.B. DCM, THF, Toluol)
- 107) H2NOH; HCl
- 108) Thiocarbonyldiimidazol, SiO2 oder
BF3OEt2 (J. Med.
Chem., 1996, 39, 5228)
- 109) Thiocarbonyldiimidazol, DBU oder DBN (J. Med. Chem., 1996,
39, 5228)
- 110) HNO2, HCl
- 111) ClCH2CO2Et
(Org. Reactions, 1959, 10, 143)
- 112) Morpholinenamin (Eur. J. Med. Chem., 1982, 17, 27)
- 113) RCOCHR'CN
- 114) RCOCHR'CO2Et
- 115) Na2SO3
- 116) H2NCHRCO2Et
- 117) EtO2CCHRNCO
- 118) RCNHNH2
- 119) RCOCO2H, (J. Med. Chem., 1995,
38, 3741)
- 120) RCHO, KOAc
- 121) 2-Fluornitrobenzol
- 122) SnCl2, EtOH, DMF
- 123) RCHO, NaBH3CN, HOAc
- 124) NH3, MeOH
- 125) 2,4,6-Me3PhSO2NH2
- 126) Et2NH, CH2Cl2
- 127) MeOC(O)Cl, Et3N, CH2Cl2
- 128) R2NH2,
EDC, HOBT, Et3N, CH2Cl2
- 129) DBU, PhCH3
- 130) BocNHCH(CH2STr)CH2NH2, EDC, HOBT, Et3N,
CH2Cl2
- 131) R2NHCH2CO2Me, HBTU, HOBT, Et3N,
CH2Cl2
- 132) BocNHCH(CH2STr)CH2OMs,
LiHMDS, THF
- 133) R2NHCH2O2Me, NaBH(OAc)3,
ClCH2CH2Cl oder
THF
- 134) R2NHCH2CH(OEt)2, HBTU, HOBT, Et3N,
CH2Cl2
- 135) NaBH(OAc)3, ClCH2CH2Cl oder THF, AcOH
- 136) Piperidin, DMF
- 137) Pd(Ph3P)4,
Bu3SnH
- 138) RCO2H, EDC, HOBT, Et3N,
DCM
- 139) RNH2, neutrale Lösungsmittel
- 140) RCHO, NaBH3CN, HOAc
- 141) RNCO, Lösungsmittel
- 142) RCO2H, EDC oder HBTU, HOBt, DIEA,
CH2Cl2 oder DMF
- 143) RCOCl, Triethylamin
- 144) RSO2Cl, Et3N,
CH2Cl2
- 145) SnCl2, EtOH, DMF
- 146) RNH2, EDC, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder DMF
- 147) Dibromethan, Et3N, CH2Cl2
- 148) Oxalylchlorid, neutrale Lösungsmittel
- 149) LiOH, THF-MeOH
- 150) Carbonyldiimidazol, neutrale Lösungsmittel (z.B. DCM, DMF,
THF, Toluol)
- 151) RNH2, Et3N,
CH2Cl2
- 152) Base, RX
- 153) DBU, PhCH3
- 154) DPPA, Et3N, Toluol(Synthesis 1985,
220)
- 155) SOCl2, kat DMF
- 156) ArH, Lewis Säure
(AlCl3, SnCl4, TiCl4), CH2Cl2
- 157) H2NCHRCO2Et,
neutrale Lösungsmittel
- 158) BocHNCHRCO2H, EDC oder HBTU, HOBt,
DIEA, CH2Cl2 oder
DMF
- 159) TFA, CH2Cl2
-
b. Erläuternde Herstellung der Aryl-Untereinheiten
-
Die
Aryl-Untereinheiten können
unter Anwendung einer breiten Vielzahl von der Fachwelt bekannten Reaktionen
funktionalisiert werden. Die Chemie aromatischer und heteroaromatischer
Ringe ist reichhaltig, und es kann hier nur ein probeweiser Auszug
an brauchbaren Reaktionen präsentiert
werden. Eine Anzahl von erläuternden
Beispielen ist nachstehend gezeigt.
-
-
-
-
-
-
c. Erläuternde Herstellung der Kopplungssubstrate
-
Die
Mitglieder der allgemeinen Klasse der vorstehend ausgeführten Kopplungssubstrate – Arylstannane,
Arylborsäuren,
Aryltriflate und Arylhalogenide – sind aus den Stammheterocyclen
erhältlich.
Im Allgemeinen sind die zur Herstellung eines Kopplungssubstrates
erforderlichen Transformationen zuverlässig und einer Maßstabsausweitung
zugänglich.
Erläuternde
Beispiele sind nachstehend gezeigt.
-
Herstellung
eines Aryliodids
-
Herstellung
eines Arylstannans
-
Herstellung
eines Aryltriflats
-
Herstellung
von Arylborsäure
-
d.
Beispielhafte Verfahrensweisen zur Herstellung der betreffenden
Verbindungen Weg
1
-
2-(2-Benzyloxycarbonylamino-acetylamino)-benzoesäuremethylester
(1)
-
Einer
Lösung
von N-α-Cbz-glycin
(2,0 g, 9,56 mol) in Tetrahydrofuran (20 ml) wurden 1,1'-Carbonyldiimidazol
(1,64 g, 10,13 mmol) und anschließend 2 h später Methylantranilat (1,28
g, 8,47 mmol) zugesetzt. Nach Rühren über Nacht
wurde das Tetrahydrofuran in vacuo entfernt, und der Rückstand
wurde wieder in Ethylacetat gelöst,
mit 10 % wässriger
Chlorwasserstoffsäure
(2 ×),
gesättigtem
wässrigem
Natriumhydrogencarbonat (2 ×)
gewaschen, getrocknet (MgSO4) und unter
Erhalt eines öligen
Rückstands,
der einer Kieselgel-Säulenchromatographie
[Elutionsmittel: Ethylacetat:Hexan, 30:70 v/v → Ethylacetat] unter Erhalt
des Titel-Benzoat (1) (0,31 g, 11 %) als weißer Feststoff unterzogen wurde,
konzentriert:
δ (360
MHz; CDCl3) 3,89 (s, 3H), 4,10 (d, 2H),
5,19 (s, 2H), 7,11 (t, 1H), 7,31–7,41 (m, 5H), 7,56 (t, 1H),
8,03 (d, 1H), 8,69 (d, 1H) und 11,54 (s, 1H).
-
2-(2-Benzyloxycarbonylamino-acetylamino)-benzoesäure (2)
-
Lithiumhydroxid
(55 mg, 1,32 mmol) in Wasser (0,8 ml) wurde einer Lösung des
Benzoats (1) (300 mg, 0,88 mmol) in Dioxan (4 ml) zugesetzt. Nach
Rühren über Nacht
wurde das Reaktionsgemisch bei 40 °C unter Erhalt eines viskosen Öls, das
mit 10 % wässriger
Chlorwasserstoffsäure
(3 ml) behandelt wurde, konzentriert, wobei die resultierende gebildete
Emulsion mit Ethylacetat (4 ×)
extrahiert wurde. Die organischen Phasen wurden vereinigt, getrocknet
(MgSO4) und unter Erhalt der Titel-Benzoesäure (2)
quantitativ als weißer
Feststoff konzentriert:
δ (360
MHz; DMSO) 3,84 (d, 2H), 5,12 (s, 2H), 7,21 (t, 1H), 7,35–7,44 (m,
5H), 7,65 (t, 1H), 8,04 (t, 1H), 8,65 (d, 1H) und 11,74 (s, 1H).
-
[3-(4-Fluorphenyl)-4-oxo-3,4-dihydro-chinazolin-2-ylmethyl]-carbaminsäurebenzylester
(3)
-
Einer
Lösung
der Benzoesäure
(2) (180 mg, 0,55 mmol) in Tetrahydrofuran (6 ml) wurde 1,1'-Carbonyldiimidazol
(98 mg, 0,60 mmol) zugesetzt. Nach einem Zeitraum von 2 h wurde
4-Fluoranilin (61 mg, 0,55 mmol) in Tetrahydrofuran (1,5 ml) zugesetzt,
und das Gemisch wurde über
Nacht bei 75 °C
gerührt.
Das Tetrahydrofuran wurde in vacuo entfernt, und der Rückstand
wurde wieder in Ethylacetat aufgelöst, mit 10 % wässriger
Chlorwasserstoffsäure,
gesättigtem
wässrigem
Natriumhydrogencarbonat gewaschen, getrocknet (MgSO4)
und unter Erhalt eines öligen
Rückstands,
der einer Kieselgel-Säulenchromatographie
[Elutionsmittel: Ethylacetat:Hexan, 20:80, v/v → 60:40, v/v] unter Erhalt des
Titels-Chinazolinons (3) (0,11 g, 50 %) als weißer Feststoff unterzogen wurde,
konzentriert:
δ (360
MHz; CDCl3) 4,01 (d, 2H), 5,13 (s, 2H),
6,27 (s–,
1H), 7,31–7,39
(m, 9H), 7,52 (t, 1H), 7,71 (d, 1H), 7,81 (t, 1H) und 8,28 (d, 1H).
-
2-Aminomethyl-3-(4-fluorphenyl)-3H-chinazolin-4-on
(4)
-
Ein
gerührtes
Gemisch des Chinazolinons (3) (63 mg, 0,16 mmol), 10 % Palladium-auf-Aktivkohle (18 mg)
und Methanol (4,4 ml) wurde unter Verwendung einer Saugpumpe evakuiert
und mit Wasserstoff gefüllt. Nach
Verbrauch des Ausgangsmaterials, wie durch TLC-Analyse aufgezeichnet,
wurde das Gemisch über
ein Celitekissen filtriert, das mit Methanol (2 ×) gewaschen und unter Erhalt
des Titel-Amins (4) (40 mg, 93 %) als gelber Feststoff konzentriert
wurde:
δ (360
MHz; CDCl3) 3,50 (s, 2H), 7,25 (offenbar
d, 4H), 7,50 (t, 1H), 7,75–7,82
(m, 2H) und 8,28 (d, 1H).
-
1-(4-Chlor-3-trifluormethyl-phenyl)-3-[3-(4-fluor-phenyl)-4-oxo-3,4-dihydrochinazolin-2-ylmethyl]-harnstoff
(5)
-
Einem
Gemisch des Amins (4) (14 mg, 0,05 mmol) in Chloroform (0,5 ml)
wurde 3-Trifluormethylphenylisocyanat
(10 mg, 0,05 mmol) zugesetzt. Nach Rühren über Nacht wurde das Lösungsmittel
in vacuo entfernt, mit Hexanen verrieben, filtriert und unter Erhalt
des Titel-Harnstoffs (5) (24 mg, 98 %) als weißer Feststoff getrocknet:
δ (360 MHz;
CDCl3) 4,08 (s, 2H), 6,52 (s, 1H), 7,16–7,38 (m,
4H), 7,48–7,53
(m, 2H), 7,59 (d, 1H), 7,66 (s, 1H), 7,75 (t, 1H), 7,81 (s, 1H)
und 8,29 (d, 1H).
-
1-(2,6-Dichlor-pyridin-4-yl)-3-[3-(4-fluor-phenyl)-4-oxo-3,4-dihydro-chinazolin-2-ylmethyl]-harnstoff
(6)
-
Einem
Gemisch des Amins (4) (14 mg, 0,05 mmol) in Chloroform (0,5 ml)
wurde 2,6-Dichlorpyridinisocyanat
(11 mg, 0,05 mmol) zugesetzt. Nach Rühren über Nacht wurde das Lösungsmittel
in vacuo entfernt, mit Hexanen verrieben, filtriert und unter Erhalt
des Titel-Harnstoffes
(6) (22 mg, 96 %) als weißer
Feststoff getrocknet:
δ (360
MHz MHz; CDCl3) 4,09 (d, 2H), 6,41 (br s,
1H), 6,69 (dd, 1H), 6,75 (s, 1H), 6,87 (dd, 1H), 7,07 (t, 1H), 7,22–7,27 (m,
3H), 7,52 (t, 1H), 7,65 (d, 1H), 7,79 (t, 1H) und 8,29 (dd, 1H).
-
-
2-Ethyl-3,1-[4H]benzoxazin-4-on
(7)
-
Anthranilsäure (100
g, 0,73 mol) und Propionsäureanhydrid
(420 ml) wurden 3,5 h auf 140 °C
in einem mit einem Claisen-Destillationsaufsatz ausgestatteten Kolben
erhitzt. Die Temperatur wurde auf 170 bis 180 °C erhöht, und Propionsäure und
das Propionsäureanhydrid
wurden unter vermindertem Druck unter Erhalt eines braunen Feststoffs
entfernt, der mit Hexan verrieben, filtriert und unter Erhalt des
Titels-Benzoxazin (7) (115,8 g, 91 %) als nicht ganz weißer Feststoff
getrocknet wurde:
δ (360
MHz; CDCl3) 1,35 (t, 3H), 2,71 (q, 2H),
7,45–7,50
(m, 1H), 7,55 (d, 1H), 7,75–7,79
(m, 1H), 8,16 (dd, 1H).
-
2-Ethyl-3-(4'-fluor-phenyl)-chinazolin-4-on
(8)
-
Eine
Lösung
des Benzoxazins (7) (5,0 g, 28,6 mmol) und 4-Fluoranilin (3,37 g,
30,3 mmol) in Chloroform (12 ml) wurde über Nacht unter Rückfluss
erhitzt. Nach vollständigem
Verbrauch des Benzoxazins (7), wie durch TLC aufgezeichnet, wurde
das Lösungsmittel
entfernt, und der verbleibende nicht ganz weiße Rückstand wurde in Ethylenglycol
(8 ml) aufgenommen, dem Natriumhydroxid (51 mg) zugesetzt wurde,
und die Suspension wurde in einem Destillationsgerät auf 120–140 °C erhitzt.
Das erzeugte Wasser wurde während eines
Heizzeitraums von 5 h abdestilliert, und die dunkle Lösung wurde über Nacht
auf Umgebungstemperatur abkühlen
gelassen. Der pH wurde durch Zugabe von 3 % wässriger Chlorwasserstoffsäure auf
7 bis 8 eingestellt, und der Niederschlag wurde filtriert und unter
Erhalt des Titel-Chinazolinons (8) (4,42 g, 58 %) als weißer Feststoff
getrocknet: (360 MHz; CDCl3) 1,23 (t, 3H),
2,44 (q, 2H), 7,24 (offenbar d, 4H), 7,44–7,49 (m, 1H), 7,71–7,79 (m,
2H), 8,26 (dd, 1H).
-
2-(1'-Bromethyl)-3-(4''-fluorphenyl)-chinazolin-4-on
(9)
-
Einem
gerührten
Gemisch aus dem Chinazolinon (8) (94,0 g, 0,35 mmol), wasserfreiem
Natriumacetat (35,2 g, 0,43 mol) und Eisessig (448 ml) bei 40 °C unter einer
Stickstoffatmosphäre
wurde eine Lösung
von Brom (76,8 g, 0,48 mol) in Eisessig (243 ml) zugetropft, während das
Gemisch während
eines Zeitraums von 5 h bei etwa 40 °C gehalten wurde. Das Gemisch
wurde auf Wasser (5,26 l) gegossen, 1 h gerührt und filtriert. Der Filterkuchen
wurde mit warmem Wasser (2,8 l) gewaschen und unter Erhalt des Titel-Bromids (9) (117,2 g,
96 %) als weißer
Feststoff getrocknet:
δ (360
MHz; CDCl3) 1,99 (d, 3H), 4,48 (q, 1H),
7,07–7,25
(m, 3H), 7,44–7,52
(m, 2H), 7,73-7,75
(m, 2H), 8,21 (d, 1H).
-
2-[(1'-Methylamin)-ethyl]-3-(4''-fluorphenyl)-chinazolin-4-on (10)
-
Dem
Bromid (9) (117,0 g, 0,34 mol) wurde eine 8,03 M Lösung von
Methylamin in Ethanol (923 ml, 7,41 mol) zugesetzt, und die Suspension
wurde auf 40 °C
erwärmt.
Nach 1 h war das Ausgangsmaterial vollständig verbraucht, wie durch
TLC aufgezeichnet, und das Lösungsmittel
und überschüssiges Methylamin wurden
unter reduziertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde in Dichlormethan
(1,2 l) aufgenommen, 1 h bei Umgebungstemperatur gerührt, wobei
das ausgefallene Methylammoniumhydrochlorid abfiltriert und mit
Dichlormethan (117 ml) gewaschen wurde. Die vereinigten organischen
Phasen wurden unter quantitativem Erhalt des Titel-Amins (10) als
weißer
Feststoff konzentriert und getrocknet (MgSO4):
δ (360 MHz;
CDCl3) 1,30 (d, 3H), 2,33 (s, 3H), 3,38
(q, 1H), 7,26–7,34
(m, 4H), 7,51–7,55
(m, 1H), 7,76–7,85 (m,
2H), 8,31 (dd, 1H).
-
2-{1'-[N-(3"-Trifluormethylphenylcarbamoyl)-N-methyl-amino]ethyl}-3-(4'''-fluorphenyl)-chinazolin-4-on
(11)
-
Einer
Lösung
des Amins (10) (18,9 g, 0,065 mol) und Chloroform (150 ml) wurde
eine Lösung
von 3-Trifluormethylphenylisocyanat (11,9 g, 0,065 mol) in Chloroform
(39 ml) zugesetzt, während
die Temperatur unter 30 °C
gehalten wurde. Das Gemisch wurde 1 h bei Umgebungstemperatur gerührt, und
der gebildete Niederschlag wurde filtriert, mit Chloroform gewaschen
und unter Erhalt des Titel-Harnstoffs (11) (20,2 g, 65 %) als nicht
ganz weißer
Feststoff getrocknet:
δ (360
MHz; CDCl3) 1,55 (d, 3H), 2,92 (s, 3H),
5,16 (q, 1H), 7,09 (br s, 1H), 7,18–7,23 (m, 1H), 7,29–7,30 (m, 3H),
7,34–7,43
(m, 2H), 7,55–7,58
(m, 3H), 7,80–7,88
(m, 2H), 8,31 (d, 1H).
-
2-{1''-[N-(2''-Methoxy-5''-trifluormethylphenylcarbamoyl)-N-methyl-amino]ethyl}-3-(4'''-fluorphenyl)-chinazolin-4-on
(12)
-
Eine
Lösung
von 2-Methoxy-5-trifluormethylanilin (42 mg, 0,22 mmol) in Ethylacetat
(1,2 ml) wurde einer Lösung
von Triphosgen (80 mg, 0,27 mmol) in Ethylacetat (1,2 ml) zugesetzt,
katalytische Mengen an Kohle wurden zugesetzt und das Gemisch unter
2 h Rückfluss
erhitzt. Nach Abkühlen
auf Umgebungstemperatur wurde das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck eingedampft, wobei der resultierende Rückstand in Chloroform (1,2
ml) aufgenommen wurde. Eine Lösung
des Amins (10) (65 mg, 0,22 mmol) in Chloroform (1,2 ml) wurde zugesetzt
und das Gemisch bei Umgebungstemperatur gerührt, bis das Ausgangsmaterial
vollständig verbraucht
war. Das Lösungsmittel
wurde eingedampft, und das Rohprodukt wurde der Kieselgel-Säulenchromatographie
[Elutionsmittel: Dichlormethan → Ethylacetat]
unterzogen, wobei der Titel-Harnstoff (12) (98 mg, 87 %) als weißer Feststoff
isoliert wurde:
δ (360
MHz; CDCl3) 1,40 (d, 3H), 2,88 (s, 3H),
3,83 (s, 3H), 5,25 (q, 1H), 6,80 (d, 1H), 6,97–7,03 (m, 2H), 7,13–7,18 (m,
3H), 7,20–7,25
(m, 1H), 7,40–7,45
(m, 1H), 7,65–7,74
(m, 2H), 8,18–8,22
(m, 2H).
-
N-{1-[3-(4-Fluor-phenyl)-4-oxo-3,4-dihydro-chinazolin-2-yl]-ethyl}-N-methyl-3-trifluormethyl-benzamid
(13)
-
Einer
Lösung
des Amins (10) (50 mg, 0,17 mmol) und N,N-Diisopropylethylamin (0,03
ml, 0,17 mmol) in Dichlormethan (0,5 ml) wurde 3-Trifluormethylbenzoylchlorid
(0,03 ml 0,19 mmol) zugesetzt. Das Gemisch wurde über Nacht
bei Umgebungstemperatur unter einer Stickstoffatmosphäre gerührt. Nach
12 h wurden einige Kristalle von 4-Dimethylaminopridin zugesetzt, und das
Rühren
wurde für
weitere 12 h fortgesetzt. Das Gemisch wurde mit Wasser gestoppt,
mit gesättigtem
Natriumhydrogencarbonat gewaschen, getrocknet (MgSO4),
filtriert und unter Erhalt des Titel-Benzamid (13) quantitativ als
weißer
Schaum konzentriert:
δ (360
MHz; CDCl3) 1,53 (d, 3H), 3,16 (s, 3H),
5,36 (q, 1H), 7,24–7,36
(m, 3H), 7,45–7,56
(m, 3H), 7,64–7,82 (m,
5H), 8,29 (br d, 1H).
-
N-{1-[3-(4-Fluor-phenyl)-4-oxo-3,4-dihydro-chinazolin-2-yl]-ethyl}-N-methyl-3-trifluormethyl-benzolsulfonamid (14)
-
Einer
Lösung
des Amins (10) (50 mg, 0,17 mmol) und N,N-Diisopropylethylamin (0,03
ml, 0,17 mmol) in Dichlormethan (0,5 ml) wurde 3-Trifluormethylphenylsulfonylchlorid
(0,03 ml, 0,19 mmol) zugesetzt, und das Gemisch wurde bei Umgebungstemperatur
unter einer Stickstoffatmosphäre
gerührt.
Nach 12 h wurden einige Kristalle von 4-Dimethylaminopyridin zugesetzt, und
das Rühren
wurde für
weitere 12 h fortgesetzt. Das Gemisch wurde mit Wasser gestoppt,
mit gesättigtem
wässrigem
Natriumhydrogencarbonat gewaschen, getrocknet (MgSO4),
filtriert und unter Erhalt des Titel-Sufonamids (14) quantitativ
als weißer
Schaum konzentriert:
δ (360
MHz; CDCl3) 1,28 (d, 3H), 3,16 (s, 3H),
4,92 (q, 1H), 7,18–7,30
(m, 2H), 7,35–7,50
(m, 5H), 7,62 (br d, 1H), 7,70 (dt, 1H), 7,79 (br d, 1H), 7,87 (br
s, 1H), 8,25 (dd, 1H).
-
2-{1-[Bis(2-methoxy-ethyl)-amino]ethyl}-3-(4-fluor-phenyl)-3H-chinazolin-4-on
(15)
-
Eine
Lösung
des Bromids (9) (71,5 mg, 0,21 mmol), Tetrahydrofuran (1,0 ml) und
Bis(2-methoxyethyl)amin
(0,33 ml, 2,26 mmol) wurde auf 70 °C erhitzt. Nach 6,5 h wurde
die Reaktion teilweise konzentriert, und Ethylacetat (1 ml) und
Wasser (1 ml) wurden zugesetzt, wobei das Gemisch kräftig 1 h
gerührt
wurde. Die organische Schicht wurde abgetrennt, mit Wasser (2 × 1 ml)
gewaschen; getrocknet (MgSO4), filtriert
und unter Erhalt des Titel-Amins (15) (61 mg, 74 %) als Öl konzentriert:
δ (360 MHz;
CDCl3) 1,35 (d, 3H), 2,51–2,56 (m,
2H), 2,74–2,83
(m, 2H), 2,98–3,11
(m, 4H), 3,12 (s, 6H), 3,79 (q, 1H), 7,13–7,27 (m, 3H), 7,45–7,54 (m,
2H), 7,74–7,76
(m, 2H), 8,26 (d, 1H).
-
-
2-Ethyl-pyrido[2,3-d][1,3]oxazin-4-on
(16)
-
Eine
Suspension von 2-Aminonicotinsäure
(1,0 g, 7,24 mmol) in Propionsäureanhydrid
(10 ml) wurde unter einer Stickstoffatmosphäre 1 h auf 120 °C erhitzt.
Die Temperatur wurde zur Entfernung der Propionsäure und des Propionsäureanhydrids
unter vermindertem Druck auf 167 °C
erhöht.
Der resultierende braune Feststoff wurde mit Hexan verrieben und
unter Erhalt des Titel-Pyrido-oxazins (16) (1,10 g, 86 %) als weißer Feststoff
getrocknet:
δ (360
MHz; CDCl3) 1,43 (t, 3H), 2,82 (q, 2H),
7,48 (dd, 1H), 8,53 (dd, 1H), 8,98 (d, 1H).
-
2-Ethyl-3-(4-fluor-phenyl)-3H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-4-on
(17)
-
Eine
Suspension des Pyrido-oxazins (16) (0,5 g, 2,84 mmol) und 4-Fluoranilin
(0,32 g, 2,84 mmol) in Toluol (21 ml) wurde über Nacht unter Rückfluss
erhitzt. Die Lösung
wurde unter vermindertem Druck zur Trockene konzentriert, und Ethylenglycol
(2 ml) und Natriumhydroxid (5 mg) wurden zugesetzt. Das Gemisch
wurde erneut 4 h auf 120 °C
erhitzt, und Ethylenglycol wurde unter vermindertem Druck abdestilliert.
Der resultierende dunkelbraune Feststoff wurde einer Kieselgel-Säulenchromatographie
[Elutionsmittel: Etnylacetat:Hexan, 20:80, v/v → 100:0, v/v] unter Erhalt des
Titel-Pyridopyrimdinons (17) (244 mg, 32 %) als beigefarbener Feststoff
unterzogen:
δ (360
MHz; CDCl3) 1,31 (t, 3H), 2,49 (q, 2H),
7,25–7,28
(m, 4H), 7,44 (dd, 1H), 8,59 (dd, 1H), 9,00 (dd, 1H).
-
2-(1-Brom-ethyl)-3-(4-fluor-phenyl)-3H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-4-on
(18)
-
Eine
Suspension des Chinazolinons (17) (50,0 g, 0,56 mmol) und wasserfreiem
Natriumacetat in Eisessig (1,0 mg) wurde auf 40 °C erhitzt und tropfenweise mit
einer Lösung
von Brom (90 mg, 0,56 mmol) in Eisessig (5 ml) behandelt. Nach vollständigem Verbrauch
des Ausgangsmaterials, gemäß TLC-Analyse,
wurde das Gemisch auf Wasser (5 ml) gegossen, mit gesättigtem
Natriumhydrogencarbonat basisch gemacht und mit tert-Butylmethylether
extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden getrocknet
(MgSO4), filtriert und unter Erhalt eines
Feststoffs konzentriert, der durch Kieselgel-Säulenchromatographie
[Elutionsmittel: Ethylacetat: Hexan, 50:50, v/v] unter Erhalt des
Titel-Bromids (18) (166 mg, 85 %) als nicht ganz weißer Feststoff
gereinigt wurde:
δ (360
MHz; CDCl3) 1,21 (d, 3H), 4,58 (q, 1H),
7,15–7,34
(m, 3H), 7,51 (dd, 1H), 7,55–7,60
(m, 1H), 8,62 (dd, 1H), 9,05 (dd, 1H).
-
3-(4-Fluor-phenyl)-2-(1-methylamino-ethyl)-3H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-4-on
(19)
-
Eine
Suspension des Bromids (18) (80 mg, 0,23 mmol) und einer 8,03 M
Lösung
von Methylamin in Ethanol (0,64 ml) wurde 3 h auf 40 °C erhitzt
und bei Umgebungstemperatur über
Nacht gerührt.
Die resultierende Suspension wurde unter vermindertem Druck zur
Trockene konzentriert, und der resultierende hellbraune feste Rückstand
wurde in Dichlormethan aufgenommen und unter Erhalt des Titel-Amins
(19) (57 mg, 83 %) als beigefarbener Feststoff über einen Kieselgelpropf filtriert.
(Das Rohmaterial wurde direkt im nächsten Schritt ohne weitere
Reinigung herangezogen).
-
1-{1-[3[(4-Fluor-phenyl)-4-oxo-3,4-dihydro-pyrido[2,3-d]pyrimidin-2-yl]ethyl}-1-methyl-3-(3-trifluormethyl-phenyl)-harnstoff
(20)
-
Einer
Lösung
des Amins (19) (30 mg, 0,1 mmol) in Dichlormethan (0,2 ml) wurde
3-Trifluormethylphenylisocyanat
(19 mg, 0,1 mmol) zugesetzt. Das Gemisch wurde bei Umgebungstemperatur über Nacht
gerührt, wonach
der Niederschlag filtriert, mit Dichlormethan gewaschen und unter
Erhalt des Titel-Harnstoffs (20) (6 mg, 13 %) als weißer Feststoff
getrocknet wurde:
δ (360
MHz; CDCl3) 2,17 (d, 3H), 3,15 (s, 3H),
5,23 (q, 1H), 7,15 (br s, 1H), 7,22–7,31 (m, 4H), 7,38 (t, 1H), 7,49
(d, 1H), 7,50–7,56
(m, 2H), 7,62 (br s, 1H), 8,62 (dd, 1H), 9,00 (d, 1H).
-
-
3-Exo-tert-butoxycarbonylamino-bicyclo[2.2.1]hept-5-en-2-exo-carbonsäure (21)
-
Eine
Lösung
von 3-exo-Amino-bicyclo[2.2.1]hept-5-en-2-exo-carbonsäure (1,0
g, 6,5 mmol), 1 N wässrigem
Natriumhydroxid (6,5 ml) und Dioxan (6,5 ml) wurde auf einem Eisbad
gekühlt,
und Di-tert-butyldicarbonat (3,0 g, 13,8 mmol) wurde unter fortwährendem
Rühren
für 10
min bei 0 °C
und für
6 h bei Umgebungstemperatur zugesetzt. Das Lösungsmittel wurde teilweise
eingedampft, und der pH wurde durch Zugabe von 1 N wässrigem
Kaliumhydrogensulfat (ca. 8 ml) auf 1–2 eingestellt. Die wässrige Phase
wurde mit Ethylacetat (3 × 10
ml) extrahiert, und die vereinigten organischen Phasen wurden getrocknet
(MgSO4) und unter Erhalt der Titel-Säure (21)
(1,41 g, 85 %) als weißer
Feststoff konzentriert:
δ (360
MHz; CDCl3) 1,70 (s, 9H), 1,89 (m, 1H),
2,31 (m, 1H), 2,84 (m, 1H), 2,98 (m, 1H), 3,22 (m, 1H), 4,20 (m, 1H),
6,44 (m, 2H), 7,21 (m, 1H).
-
[3-Exo-(4-fluor-phenylcarbamoyl)-bicyclo[2.2.1]hept-5-en-2-exo-yl]-carbaminsäure-tert-butylester (22)
-
Eine
Lösung
der Säure
(21) (1,4 g, 5,5 mmol) in wasserfreiem Tetrahydrofuran (20 ml) wurde
auf –10 °C abgekühlt und
tropfenweise mit Triethylamin (0,77 ml, 5,5 mmol) und anschließend mit
Isobutylchlorformiat (0,72 ml, 5,5 mmol) behandelt. Die resultierende
Suspension wurde bei –10 °C 10 min
gerührt,
bevor eine Lösung
von 4-Fluoranilin (0,53 ml, 5,5 mmol) in wasserfreiem Tetrahydrofuran
(5 ml) zugesetzt wurde, wobei die Temperatur 5 h zwischen –8 und –17 °C gehalten
und das Gemisch über
Nacht auf Raumtemperatur aufwärmen
gelassen wurde. Das Triethylaminhydrochlorid wurde abfiltriert,
mit Tetrahydrofuran gewaschen, und das Lösungsmittel wurde zur Trockene
eingedampft, wobei die resultierenden Feststoffe mit Wasser (20
ml) gewaschen und unter Erhalt des Titel-Carbaminsäureesters
(22) quantitativ als weißer
Feststoff getrocknet wurden:
δ (360 MHz; CDCl3)
1,24 (s, 9H), 1,66 (d, 1H), 2,06 (d, 1H), 2,45 (d, 1H), 2,71 (br
s, 1H), 3,08 (br s, 1H), 3,93–4,06
(m, 1H), 4,96 (d, 1H), 6,18–6,24
(m, 2H), 6,94–7,02
(m, 2H), 7,48-7,50
(m, 2H), 7,98 (br s, 1H).
-
3-Exo-amino-bicyclo[2.2.1]hept-5-en-2-exo-carbonsäure(4-fluor-phenyl)-amid
(23)
-
Einer
Lösung
des Carbaminsäureesters
(22) (2,24 g) in Dichlormethan (50 ml) wurde Trifluoressigsäure (5 ml)
zugesetzt. Die Lösung
wurde bei Umgebungstemperatur 4 h gerührt, bevor Wasser (50 ml) zugesetzt wurde.
Die wässrige
Phase wurde abgetrennt und mit Dichlormethan (25 ml) gewaschen,
filtriert und mit 2 N Natriumhydroxid basisch gemacht. Die basische
wässrige
Phase wurde mit Dichlormethan (2 × 25 ml) extrahiert, und die
vereinigten organischen Phasen wurden mit Salzlösung (10 ml) gewaschen, getrocknet
(MgSO4) und unter Erhalt des Titel-Amins
(23) (870 mg, (64 % über
2 Stufen aus (21)) als Feststoff konzentriert:
δ (360 MHz;
CDCl3) 1,59 (d, 9H), 1,71 (br d, 2H), 2,13
(d, 1H), 2,37 (d, 1H), 2,59 (br s, 1H), 3,09 (br s, 1H), 3,24 (d,
1H), 6,20 (br s, 2H), 6,99 (t, 2H), 7,47–7,51 (m, 2H), 8,54 (br s,
1H).
-
2-Ethyl-3-(4-fluor-phenyl)-3H-pyrimidin-4-on
(24)
-
Eine
Lösung
des Amins (23) (43 mg, 0,17 mmol) in Triethylorthopropionat (0,5
ml, 2,38 mmol) wurde 26 h auf 100 °C erhitzt, wonach überschüssiges Lösungsmittel
und flüchtige
Coprodukte unter reduziertem Druck unter Erhalt des Titel-Pyrimidons
(24) (41 mg, quant.) als kristalliner Feststoff verdampft wurden:
δ (360 MHz;
CDCl3) 1,17 (t, 3H), 2,37 (q, 2H), 6,45
(d, 1H), 7,17–7,27
(m, 4H), 7,93 (d, 1H).
-
2-(1-Brom-ethyl)-3-(4-fluor-phenyl)-3H-pyrimidin-4-on
(25)
-
Eine
Lösung
des Pyrimidinons (24) (150 mg, 0,69 mmol) und Natriumacetat (140
mg) in Eisessig (1,5 ml) wurde auf 40 °C erwärmt und tropfenweise mit einer
zuvor gebildeten Bromlösung
(0,7 ml Brom in 10 ml Eisessig) (0,55 ml, 0,69 mmol) behandelt.
Nach 2 h wurde dem Gemisch Wasser (20 ml) zugesetzt, das anschließend mit
Kaliumcarbonat basisch gemacht und mit Dichlormethan (2 × 10 ml)
extrahiert wurde. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit
Wasser (10 ml) gewaschen, getrocknet (MgSO4)
und unter Erhalt des Titel-Bromids (25) (196 mg, 96 %) als blassbraunes Öl konzentriert
wurde:
δ (360
MHz; CDCl3) 1,95 (d, 3H), 4,46 (q, 1H),
6,50 (d, 1H), 7,12–7,16
(m, 1H), 7,20–7,28
(m, 2H), 7,43–7,50 (m,
1H), 8,81 (d, 1H).
-
3-(4-Fluor-phenyl)-2-(1-methylamino-ethyl)-3H-pyrimidin-4-on
(26)
-
Das
Bromid (25) (190 mg, 0,64 mmol) wurde in einer 33%igen Lösung von
Methylamin in Ethanol (5 ml) gelöst
und bei Umgebungstemperatur gerührt.
Nach 3,5 h wurden Lösungsmittel
und Methylaminüberschuss
unter reduziertem Druck verdampft, und der Rückstand wurde zwischen Wasser
(10 ml) und Dichlormethan (10 ml) verteilt. Die organische Schicht
wurde wieder mit Wasser (10 ml) gewaschen, getrocknet (MgSO4) und unter Erhalt des Titel-Amins (26)
(120 mg, 76 %) als gelbes Öl
konzentriert:
δ (360
MHz; CDCl3) 1,20 (d, 3H), 2,23 (s, 3H),
3,26 (q, 1H), 6,44 (d, 1H), 7,16–7,33 (m, 4H), 7,98 (d, 1H).
-
1-{1-[1-(4-Fluor-phenyl)-6-oxo-1,6-dihydro-pyrimidin-2-yl]ethyl}-1-methyl-3-(3-trifluormethyl-phenyl)-harnstoff (27)
-
Das
Amin (26) (12 mg, 0,05 mmol) und 3-Trifluormethylphenylisocyanat
(7,5 ml, 0,05 mmol) wurden in Chloroform (0,2 ml) gelöst und bei
Umgebungstemperatur gerührt.
Nach vollständiger
Umwandlung des Ausgangsmaterials, gemäß TLC-Analyse, wurde das Lösungsmittel
entfernt, und der resultierende Rückstand wurde einer Kieselgel-Säulenchromatographie [Elutionsmittel:
Dichlormethan] unter Erhalt des Titel-Harnstoffs (27) (14 mg, quant.)
als Feststoff unterzogen:
δ (360
MHz; CDCl3) 1,61 (m, 3H), 2,87 (s, 3H),
5,04 (m, 1H), 6,41 (m, 1H), 6,64 (s, 1H), 7,11–7,48 (m, 8H), 7,86 (m, 1H).
-
Nitro-Reduktion
zu Anilinen
-
2-{1'-[N-(3''-amino-carbamoyl)-N-methyl-amino]ethyl}-3-(4'''-fluorphenyl)-chinazolin-4-on (29)
-
Eine
Lösung
von 2-{1'-[N-(3''-Nitro-carbamoyl)-N-methyl-amino]ethyl}-3-(4'''fluorphenyl)-chinazolin-4-on (28)
(168 mg, 0,036 mmol), Dichlormethin (5 ml) und Ethylacetat (5 ml)
wurde unter einer Wasserstoffatmosphäre in Gegenwart von 10 % aktiviertem
Palladium-auf-Kohle
gerührt,
bis das Ausgangsmaterial vollständig
verbraucht war. Das Gemisch wurde über Celite filtriert und unter
Erhalt des Titel-Anilins (29) (100 mg, 65 %) zur Trockene konzentriert:
δ (360 MHz;
CDCl3) 1,48 (d, 3H), 2,88 (s, 3H), 5,17
(q, 1H), 6,39 (br s, 1H), 6,50 (br s, 1H), 6,92 (br s, 1H), 6,60 (br
s, 1H), 7,02 (t, 1H), 7,15–7,33
(m, 4H), 7,49–7,55
(m, 1H), 7,75–7,82
(m, 2H), 8,27 (d, 1H).
-
Ein
in situ Verfahren zur Derivatisierung des angehängten Amins wurde, wie durch
das folgende Protokoll als Beispiel angeführt, entwickelt:
-
-
1-{1-[3-(Fluor-phenyl)-4-oxo-3,4-dihydro-chinazolin-2-yl]-ethyl}-1-methyl-3-(3-trifluormethansulfonyl-phenyl)-harnstoff
(31)
-
Eine
Lösung
von Triphosgen (160 mg, 0,54 mmol) und Ethylacetat (2,5 ml) wurde
einer Lösung
von (3-Aminophenyl)trifluormethylsulfonat (100 mg, 0,44 mmol) und
Ethylacetat (2,5 ml) zugesetzt. Nach 5 min Rühren wurde das Gemisch unter
Rückfluss
erhitzt, bis es klar wurde. Das Gemisch wurde konzentriert und erneut
in Chloroform (2,5 ml) aufgelöst,
wozu eine Lösung
des Amins (30) (130 mg, 0,44 mmol) in Chloroform (2,5 ml) zugesetzt
wurde. Nach vollständigem
Verbrauch des gesamten Ausgangsmaterials, gemäß TLC, wurde das Lösungsmittel
in vacuo entfernt und der Kieselgel-Säulenchromatographie unter Verwendung
von Dichlormethan und dann Ethylacetat als Elutionsmittel unter
Erhalt des Titel-Harnstoffs (31) (226 mg, 94 %) als Feststoff unterzogen:
δ (360 MHz;
CDCl3) 1,43 (d, 3H), 2,88 (s, 3H), 4,98
(br s, 1H), 7,08–7,14
(m, 1H), 7,16-7,31
(m, 3H), 7,45–7,54 (m,
3H), 7,60 (d, 1H), 7,69–7,80
(m, 3H), 7,96 (d, 1H) und 8,22 (d, 1H).
-
1-{1-[3-(4-Fluor-phenyl)-4-oxo-3,4-dihydro-chinazolin-2-yl]-ethyl}-3-(3-trifluormethyl-4-nitro-phenyl)-1-methyl-harnstoff
(32)
-
Eine
Lösung
von Triphosgen (80 mg, 0,27 mmol) und Ethylacetat (1,2 ml) wurde
einer Lösung
von 4-Nitro-3-trifluormethylanilin (45 mg, 0,22 mmol) und Ethylacetat
(1,2 ml) zugesetzt. Nach 5 min Rühren
wurde das Gemisch unter Rückfluss
erhitzt, bis es klar wurde. Das Gemisch wurde konzentriert und wieder
in Chloroform (1,2 ml) aufgelöst,
wozu eine Lösung
des Amins (30) (65 mg, 0,22 mmol) in Chloroform (1,2 ml) gegeben
wurde. Nach Verbrauch des gesamten Ausgangsmaterials, gemäß TLC, wurde
das Lösungsmittel
in vacuo entfernt und der Kieselgel-Säulenchromatographie unter Verwendung
von Dichlormethan, anschließend von
Ethylacetat als Elutionsmittel unter Erhalt des Titel-Harnstoffs (32) (112
mg, 97 %) als Feststoff unterzogen:
δH (360
MHz; CDCl3) 1,45 (d, 3H), 2,80 (s, 3H),
4,90 (br s, 1H), 7,05–7,25
(m, 4H), 7,48 (t, 1H), 7,63–7,79
(m, 4H), 7,86 (d, 1H) und 8,19 (d, 1H).
-
1-{1-[3-(4-Fluor-phenyl)-4-oxo-3,4-dihydro-chinazolin-2-yl]-ethyl}-3-[3-trifluormethyl-4-(4-methyl)-piperazin-1-yl)-phenyl]-1-methyl-harnstoff
(33)
-
Eine
Lösung
des Triphosgen (80 mg, 0,27 mmol) und Ethylacetat (1,2 ml) wurde
zu einer Lösung
von 4-(N-methylpiperazin)-3-trifluormethylanilin (56 mg, 0,22 mmol)
und Ethylacetat (1,2 ml) gegeben. Nach 5 min Rühren wurde das Gemisch unter
Rückfluss
erhitzt, bis es klar wurde. Das Gemisch wurde konzentriert und wieder
in Chloroform (1,2 ml) aufgelöst,
wozu eine Lösung
des Amins (30) (65 mg, 0,22 mmol) in Chloroform (1,2 ml) gegeben
wurde. Nach Verbrauch des gesamten Ausgangsmaterials, gemäß TLC, wurde
das Lösungsmittel
in vacuo entfernt und der Kieselgel-Säulenchromatographie unter Verwendung
von Ethylacetat, dann von 5–10
% Methanol in Dichlormethan als Elutionsmittel unter Erhalt des
Titel-Harnstoffs (33) (25 mg, 20 %) als Feststoff unterzogen:
δH (360
MHz; CDCl3) 1,38 (d, 3H), 1,97 (br s, 2H),
2,26 (s, 3H), 2,47 (br s, 2H), 2,72–2,86 (m, 7H), 4,92–5,05 (m,
1H), 6,80–6,93
(br s, 1H), 7,08 (t, 1H), 7,12–7,27
(m, 4H), 7,34 (s, 1H), 7,41 (t, 2H), 7,63–7,74 (m, 2H) und 8,16 (d,
1H).
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Sämtliche
vorstehend zitierten Referenzen sind hiermit unter Bezugnahme mit
umfasst.
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Äquivalente
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Die
Fachwelt weiß oder
ist in der Lage, unter Verwendung von nicht mehr als Routineexperimenten viele Äquivalente
für die
spezifischen Ausführungsformen
der Erfindung, die hier beschrieben sind, sicherzustellen. Solche Äquivalente
sollen durch die folgenden Ansprüche
mit umfasst sein.