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Die
Erfindung betrifft Verbindungen mit zwei oder mehreren 4-Methylen-1,3-dioxolangruppen,
ihre Herstellung und dabei verwendete Zwischenprodukte, sowie die
photokationische Vernetzung dieser Monomere.
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Kommerziell
erhältliche
Vinylether basieren auf der basenkatalysierten Anlagerung von Acetylen
an Alkohole unter Druck. Die erhaltenen Verbindungen besitzen das
Strukturelement H2C=CH-OR und sind seit vielen
Jahren in der Technik eingeführt.
Besonderer Aufmerksamkeit erfreuen sich diese Verbindung bei der kationischen
und photokationischen Polymerisation, da sie aufgrund des Elektronenreichtums
ihrer Doppelbindung im allgemeinen sehr reaktive Verbindungen darstellen.
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Allerdings
wird von Seiten der Anwender immer wieder beklagt, daß sich während der
Vernetzung flüchtige
und geruchsintensive Komponenten bilden, die in höherer Konzentration
reizend und damit gewerbehygienisch bedenklich sind. Aus Gründen der
Arbeitssicherheit und Gesundheitsführsorge sind daher umfassende
Schutzmaßnahmen
notwendig, die nicht nur einen beträchtlichen finanziellen Aufwand
für den
Anwender darstellen, sondern auch die Produkte verteuern.
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Es
ist seit einiger Zeit bekannt, daß eine der Hauptkomponenten
dieser unerwünschten
flüchtigen
Nebenprodukte Acetaldehyd ist. Dieser entsteht in einer Nebenreaktion
des Vinylethers mit der Feuchtigkeit der Umgebung. Über einen
möglichen
Reaktionsweg informieren T. MORIGUCHI et al. in Macromolecules 1995, 28,
4334–4339.
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Um
dieses Problem zu lösen
werden seit geraumer Zeit verschiedene Ansätze diskutiert. Unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten erscheint dabei die Umlagerung von leicht zugänglichen
Allylethern in Isopropenylether an Edelmetallkatalysatoren am aussichtsreichsten
(J. V. CRIVELLO, US-Patent 5,486,545 vom 23. Januar 1996). Dabei
wird aber übersehen,
daß auch
Isopropenylether während
der kationischen und photokationischen Polymerisati on eine den kommerziellen
Vinylethern analoge Nebenreaktion mir Wasser eingehen können, wobei
Propionaldehyd gebildet wird. Daher ist mit Isopropenylether die
Forderung nach emissionsfreier Vernetzung nicht zu erfüllen. Grundsätzlich sind
offenkettige Vinylether hierzu nicht in der Lage, da bei ihnen in
Gegenwart von Feuchtigkeit immer flüchtige Spaltprodukte gebildet
werden können.
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Dagegen
stellen cyclische Vinylether, wie z.B. 2,3-Dihydrofurane und 2,3-Dihydropyrane
beinahe ideale Vinylether dar. Während
photokationischer Umsetzungen können
zwar auch sie Nebenreaktionen mit Wasser eingehen, bilden aber dabei
keine flüchtigen
Spaltprodukte. da die reizende Aldehydkomponente fest im Molekül verankert
bleibt. Allerdings ist die Zugänglichkeit
dieser heterocyclischen Verbindungen, insbesondere die der zur Vernetzung
geeigneten Derivate mit zwei oder mehreren Dihydrofuran- oder Dihydropyrangruppen, ausgesprochen
schwierig und synthetisch aufwendig, so daß die Synthese größerer Mengen
technisch in einem kostengünstigen
Rahmen bisher nicht durchgeführt
werden kann.
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Wesentlich
einfacher zugänglich
ist dagegen die Klasse der 4-Methylen-1,3-dioxolane. Erste Versuche 4-Methylen-1,3-dioxolane
zu vernetzen beschreibt das US-Patent 2,445,733 vom 21. 7. 1945.
Die eingesetzten Friedel-Crafts-Katalysatoren führen aber je nach Metallion
zu rötlich-braun
gefärbten
Massen, nicht aber zu lösemittelbeständigen Netzwerken.
Eine Verbesserung brachte dann die Verwendung einer alkoholischen Lösung von
Zinkchlorid (H. ORTH, Angew. Chem. 1952, 64, 544–553), jedoch waren die durchgeführten Polymerisationen
ausgesprochen exotherm und verliefen teilweise explosionsartig nach
Zugabe des Katalysators. Jedoch ist positiv zu vermerken, daß die resultierenden
Netzwerke eine beträchtliche
Oberflächenhärte und
damit verbunden eine gute Bearbeitbarkeit aufwiesen.
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Seit
neuerer Zeit ist bekannt, daß 4-Methylen-1,3-dioxolane
ebenfalls photokationisch aktiv sind. So beschreiben K. D. BELFIELD
und F. B. ABDELRAZZAQ, Macromolecules 1997, 30, 6985–88 eine
photokationische Vernetzung von 2,2'-(1,4-Phenylen)-bis-(4-methylen-1,3-dioxolan) mit
2-Phenyl-4-methylen-1,3-dioxolan. Beide Monomere sind jedoch aromatischer
Natur, d.h. sie besitzen in der 2-Position aromatische Substituenten.
Nun ist aber bekannt, daß 4-Methylen-1,3-dioxolane,
die über
eine 2,2-Diphenyl- oder 2-Phenyl-2-Alkyl-Substitution verfügen, unter
Eliminierung der Ketonkomponente polymerisieren (R. S. DAVIDSON, G.
J. HOWGATE, J Photochem. Photobiol. A, 1997, 109, 185–193 und
Y. HIRAGURI. T. ENDO. J. Polym. Sci. Part A: Polym. Chem. 1989,
27, 4403–4411),
d.h. mehr oder weniger flüchtige
Komponenten abspalten. Damit ist allerdings die Forderung nach emissionsfreier
Vernetzung nicht zu erfüllen.
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Die
im Stand der Technik angegebenen Polymerisationsverfahren arbeiten
entweder in einem Lösungsmittel
oder in großer
Masse. Die Polymerisationsdauer liegt im Bereich von mehreren Stunden
und die Ausbeuten sind nicht nicht quantitativ. Sie sind deshalb
nicht ohne weiteres auf die photokationische Vernetzung insbesondere
von Filmen und dünnen
Schichten zu übertragen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für die Anforderungen der photokationischen
Vernetzung geeignete 4-Methylen-1,3-dioxolane zu entwickeln. Die
Verbindungen sollen dabei den folgenden Anforderungen genügen:
- (a) keine Abspaltung von Acetaldehyd oder Propionaldehyd
während
der Vernetzung,
- (b) leichte Zugänglichkeit
durch technisch einfach durchzuführende
Operationen,
- (c) Herstellung aus billigen und in technischen Mengen verfügbaren Grundstoffen,
- (d) Verzicht auf teure Edelmetallkatalysatoren oder schwierig
zu regenerierende Katalysatorsysteme,
- (e) gleiche oder höhere
Aktivität
als kommerzielle Vinylether,
- (f) niedriger Dampfdruck, so daß Geruchsbelästigungen
weitestgehend ausgeschlossen sind.
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Gegenstand
der Erfindung sind 4-Methylen-1,3-dioxolane der allgemeinen Formel
(I)
worin R1 für Wasserstoff,
C
5-C
6-Cycloalkyl
oder C
1-C
4-Alkyl
steht, m und n, die gleich oder verschieden sein können, für 0 oder
1 stehen, wobei m≤n,
o je nach der Wertigkeit der Gruppe X für 2, 3 oder 4 steht und X für eine C-C-Einfachbindung,
geradkettiges oder verzweigtes C
1-C
18-Alkylen, C
5-C
6-Cycloalkylen, C
8-C
18-Arylalkylen, -CH
2(OCH
2CH
2)
pOCH
2-, -CH
2(OCH(CH
3)CH
2)
pOCH
2-, worin p eine ganze Zahl von 0 bis 100
ist, oder für eine
Gruppe, ausgewählt
aus
steht,
wobei q ≤ (6-o),
r ≤ (8-o),
R
2 für
N oder einen C
1-C
4-Alkylrest
steht und A für
eine Einfachbindung oder für
-C(CH
3)
2-, -C(CF
3)
2-, -CH
2-, -SO
2- oder -(C=O)-
steht, und worin die 2-Position des 1,3-Dioxolanrings nicht direkt
mit einer aromatischen Gruppe verknüpft ist.
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Bei
den obigen Formeln (i) bis (v) für
mögliche
Gruppen X steht die durch eine Wellenlinie unterbrochene Linie für eine Bindung, über die
die Verknüpfung
zu der die 4-Methylen-1,3-dioxolangruppe
enthaltenden Gruppierung erfolgt.
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Die
Maßgabe,
daß die
2-Position des 1,3-Dioxolanrings nicht direkt mit einer aromatischen
Gruppe verknüpft
ist, bedeutet, daß X
nicht für
eine der unter (ii) bis (v) genannten Gruppen steht, wenn n Null
ist.
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Die
erfindungsgemäßen 4-Methylen-1,3-dioxolane,
die als 1,1-disubstituierte Vinylether aufgefaßt werden können, erfüllen die vorgenannten Maßgaben (a)
bis (f). Über
die Reaktivität
von Vinylethern ist bekannt, daß sie
ungefähr
der Reihe R1R2C=CH-O-R < R1CH=CH-O-R < CH2=CH-O-R < CH2=CR3-O-R folgt. d.h. daß die 1,1-disubstituierten
Vinylether im allgemeinen am reaktivsten sind, wenn deren Substituenten
sterisch nicht zu anspruchsvoll sind (O. NUYKEN, R. B. RAETHER.
C. E. SPINDLER, Macromol. Chem. Phys. 1998. 199, 191–196).
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Die
Erfindung beruht auf der überraschenden
Feststellung, daß 4-Methylen-1,3-dioxolane
trotz ihrer gleichzeitig allylischen Struktur (die geringe Polymerisationsneigung
von Allylverbindungen ist bekannt) die hohe Reaktivität von 1,1-disubstituierten
Vinylethern bei photokationischen Reaktionen aufweisen.
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Im
weiteren werden einige Begriffe, die hierin verwendet werden, näher erläutert: Soweit
nichts weiteres angegeben ist, steht der Begriff "Alkyl" für einen
einwertigen Alkanrest der allgemeinen Formel CnH2n+1, worin n für die Anzahl der Kohlenstoffatome
steht und von 1 bis 18, vorzugsweise von 1 bis 6 reicht. Die Alkylreste können geradkettig
oder verzweigt sein. Beispiele für
solche Alkylreste sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl,
Isobutyl, tert-Butyl usw.
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Der
Begriff "Alkylen" steht für einen
geradkettigen oder verzweigten, zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 18 Kohlenstoffen. Beispiele für solche Alkylenreste sind
Methylen, Ethylen, 1,3-Prupandiyl, 1,6-Hexamethylen usw.
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Der
Begriff "Cycloalkylen" bezeichnet einen
zweiwertigen, cyclischen Alkylenrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen.
Beispiele für
solche cyclischen Alkylenreste sind Cyclopentenyl und Cyclohexenyl.
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Der
Begriff "Arylalkylen" steht für einen
mindestens zweiwertigen arylaliphatischen Rest mit insgesamt 8 bis
18 Kohlenstoffatomen, worin Aryl für einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest,
z.B. Phenyl, Naphthyl oder Anthryl steht und Alkylen wie oben definiert
ist. Die Verknüpfung
gemäß der allgemeinen
Formel (I) erfolgt bei Arylalkylengruppen über die Alkylengruppe.
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Besonders
bevorzugte erfindungsgemäße 4-Methylen-1,3-dioxolane
sind:
1,3-Bis-(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-propan,
1,2-Bis-(2-methyl-4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-ethan,
2,2'-Bis-[4-methylenoxyphenyl-(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)]-propan,
Bis-(4-methylen-1,3-dioxolan-2-y1)-methan,
1,5-Bis-(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-pentan,
1,6-Bis-(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-hexan,
Bis-(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-methylether,
1,3-Bis-[(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-propan,
Tetrakis-[(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenozy]-neopentan,
1,4-Bis-(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-cyclohexan,
1,2-Bis[(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenosy]-ethan,
2,2'-Bis-[(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-ethylether,
1,4-Bis-[(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-ethenyl]-benzol,
1,3-Bis-[(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-benzol,
1,5-Bis-[(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-naphthalin,
2,2-Bis-[4-(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxyphenyl]-propan,
Bis-[4-(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxyphenyl]-methan,
4,4'-Bis-[(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-biphenyl,
2,6-Bis-[(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-anthrachinon,
1,3,5-Tris-[(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-benzol.
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Die
erfindungsgemäßen 4-Methylen-1,3-dioxolane
werden durch ein Verfahren hergestellt, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man
4-Chlormethyl-1,3-dioxolane der allgemeinen Formel (II)
worin R1, m, n, o und X wie
oben definiert sind mit einer Base bei Temperaturen zwischen 0 °C und 150 °C behandelt
und das Reaktionsprodukt nach an sich bekannten Verfahren isoliert.
Vorzugsweise wird das Verfahren bei einer Temperatur von 15 °C bis 60 °C durchgeführt.
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Als
Basen eignen sich die Alkali- und Erdalkalihydroxide wie z.B. Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid oder Calciumhydroxid, aber auch die Alkalisalze von
primären,
sekundären
und tertiären
Alkoholen, wie z.B. Natriummethylat, Natriumethylat oder Kalium-tert- butylat. Sofern nicht
kommerziell erhältlich,
kann man auch die entsprechenden Alkalimetalle, Alkalimetallhydride
oder Alkalimetallhydroxide in den entsprechenden Alkoholen lösen. Als
Base ganz besonders bevorzugt ist Kalium-tert-butylat.
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Die
Behandlung mit einer Base kann ohne Lösungsmittel erfolgen. Im allgemeinen
ist es jedoch vorteilhafter ein Lösungsmittel zu verwenden. Dies
können
Alkohole sein, wie z.B. Methanol, Ethanol. Isopropanol, 2-Butanol
oder tert-Butanol, aber auch Ether wie z.B. Ethylenglykoldimethylether,
Dioxan oder Tetrahydrofuran, aber auch Lösungsmittel wie Dimethylsulfoxid
oder DMF sind geeignet. Weniger gut geeignet sind hingegen Ester
jeglicher Art, da sie unter den Reaktionsbedingungen verseifen können. Besonders
zu bevorzugen sind Lösungsmittel,
die gute Solventien für
die jeweils eingesetzte Base darstellen, aber das bei der Reaktion
entstehende Metallchlorid nicht lösen. Auf diese Weise vereinfacht
sich die Isolierung des Produkts.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung sind die zur Herstellung der erfindungsgemäßen 4-Methylen-1,3-dioxolane
verwendeten Chlormethylverbindungen der allgemeinen Formel (II)
worin R1 und X sowie n, m
und o wie oben definiert sind.
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Bevorzugte
Chlormethylverbindungen der Formel (II) sind:
1,3-Bis-(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-propan,
1,2-Bis-(2-methyl-4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-ethan,
2,2'-Bis-[4-methylenoxyphenyl-(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)]-propan,
Bis-(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methan,
1,5-Bis-(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-pentan,
1,6-Bis-(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-hexan,
Bis-(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methylether,
1,3-Bis-[(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-propan,
Tetrakis-[(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-neopentan,
1,4-Bis-(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-cyclohexan,
1,2-Bis[(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-ethan,
2,2'-Bis-[(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-ethylether,
1,4-Bis-[(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-ethenyl]-benzol,
1,3-Bis-[(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-benzol,
1,5-Bis-[(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-naphthalin,
2,2-Bis-[4-(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxyphenyl]-propan,
Bis-[4-(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxyphenyl]-methan,
4,4'-Bis-[(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-biphenyl,
2,6-Bis-[(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-anthrachinon,
1,3,5-Tris-[(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-benzol.
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Die
Chlormethylverbindungen der allgemeinen Formel (II) sind einfach
zugänglich
aus der Umsetzung von Aldehyden und Ketonen der allgemeinen Formel
(III),
worin R1 und X sowie n, m
und o wie oben definiert sind, mit 3-Chlor-1,2-propandiol. Katalysiert
wird diese Reaktion durch die Gegenwart von Säuren, wie z.B. p-Toluolsulfonsäure oder
Schwefelsäure.
Im Falle einiger reaktiver Aldehyde kann auf die Katalyse auch völlig verzichtet
werden.
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Auch
die Umsetzung dieser Carbonylverbindungen mit Epichlorhydrin in
Gegenwart von geeigneten Katalysatoren, wie z.B. Lewis-Säuren, ist
möglich,
bietet aber nicht immer bezüglich
Ausbeute einen entscheidenden Vorteil.
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Als
Beispiele für
die erfindungsgemäß geeigneten
Aldehyde und Ketone der allgemeinen Formel (III) seien genannt:
Glyoxal, Glutardialdehyd, Acetylaceton, Acetonylaceton, 2,3-Hexandion, 3,4-Hexandion,
Cyclohexan-1,4-dicarbaldehyd, Ethylenglykol-bis-formylethylether, Diglykolaldehyd.
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Weitere
geeignete Ketone der allgemeinen Formel (III) erhält man durch
Veretherung nach WILLIAMSON von aromatischen und aliphatischen Diolen
und Polyolen mit Chloraceton. Bevorzugte Diole oder Polyole sind
Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol sowie Polyethylenglykole,
Glycerin, Pentaerythrit, Propylenglykol, 1,3-Propandiol, 1,4- Dihydroxyanthrachinon,
2,6-Dihydroxyanthrachinon, Resorcin, Hydrochinon, 4,4'-Dihydroxybiphenyl, Bisphenol-A, Bisphenol-F,
1,5-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin.
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Das
bei der Umsetzung entstehende Wasser wird destillativ entfernt,
wobei die Anwesenheit eines geeigneten Schleppmittels vorteilhaft
ist. Hierfür
einen sich ganz besonders mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel
wie z.B. Toluol. Chloroform oder Cyclohexan. Dabei ist es unerheblich,
ob sich die Reagenzien homogen im Schleppmittel lösen oder
ob sich zwei Phasen bilden. Wird ohne Schleppmittel gearbeitet,
so empfiehlt es sich zur Entfernung des Wassers einen geringen Unterdruck
anzulegen, sofern es die eingesetzten Reagenzien erlauben.
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Ebenso
sind die Chlormethylverbindungen der allgemeinen Formel (II) zugänglich durch
Umsetzung von Acetalen und Ketalen der allgemeinen Formel (IV)
worin R1 und X, sowie n,
m und o wie oben definiert sind und R3 für eine Methyl- oder Ethylgruppe
steht, mit 3-Chlor-1,2-propandiol bei einer Temperatur von 25 °C bis 150 °C. Katalysiert
wird diese Reaktion durch die Gegenwart von Säuren, wie z.B. p-Toluolsulfonsäure oder
Schwefelsäure.
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Als
Beispiele für
die erfindungsgemäß geeigneten
Acetale und Ketale der allgemeinen Formel (IV) seien genannt: 1,1,3,3-Tetramethoxypropan,
1,1,6,6-Tetramethoxyhexan, 1,1,8,8-Tetramethoxyoctan.
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Weitere
geeignete Acetale der allgemeinen Formel (IV) erhält man durch
Veretherung nach WILLIAMSON von aromatischen und aliphatischen Diolen
und Polyolen mit Chlor- oder
Bromacetaldehyddimethylacetal oder -diethylacetal. Als Diole oder
Polyole eignen sich Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol
sowie Polyethylenglykole, 1,3-Propandiol,
Glycerin, Diglycerin, Pentaerythrit, Propylenglykol und Polypropylenglykole.
Ganz besonders vorteilhaft sind Phenole, wie z.B. 1,4-Dihydroxyanthrachinon,
2,6-Dihydroxyanthrachinon, Resorcin,
Hydrochinon, 4,4'-Dihydroxybiphenyl,
Bisphenol-A, Bisphenol-F,4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon, 1,5-Dihydroxynaphthalin,
2,7-Dihydroxynaphthalin.
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Unter
Umständen
sind die geeigneten Acetale der allgemeinen Formel (IV) auch über Grignard-Reaktionen
mit geeigneten Halogenverbindungen zugänglich.
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Der
bei der Umsetzung der Acetale und Ketale der allgemeinen Formel
(IV) mit 3-Chlor-1,2-propandiol entstehende
Alkohol (Methanol oder Ethanol) läßt sich sehr leicht destillativ
entfernen.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung sind photokationisch emissionsfrei
vernetzbare Massen, die eines oder mehrere der erfindungsgemäßen 4-Methylen-1,3-dioxolane
und einen oder mehrere geeignete Photoinitiatoren enthaltnen. Als
Initiatoren eignen sich die üblichen
kommerziellen Photoinitiatoren auf Basis von Triarylsulfoniumsalzen
oder Diaryliodoniumsalzen, die in den üblichen Quantitäten zu den
zu vernetzenden Mischungen gegeben werden.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen, photokationisch emissionsfrei
vernetzbaren Massen zur Herstellung von lösemittelbeständigen,
transparenten Filmen. Die erfindungsgemäßen 4-Methylen-1,3-dioxolane
vernetzen unter photokationischen Bedingungen entweder allein oder
in Kombination miteinander sehr rasch.
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Die
Erfindung wird durch die nachfolgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Herstellungsbeispiel 1
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In
einem 2-1 Kolben versehen mit einem Wasserabscheider werden 500
g (ca. 2,5 mol) einer etwa 50%igen wäßrigen Glutardialdehydlösung, 600
g (5,5 mol) 3-Chlor-1,2-propandiol
und ca. 400 ml Toluol vorgelegt und zum Sieden erhitzt. Nach 3–4 Stunden
haben sich 340 ml Wasser abgeschieden. Die Mischung wird auf Raumtemperatur
gekühlt,
zweimal mit ca. 150 ml Wasser gewaschen und über Na2SO4 getrocknet. Das Toluol wird am Rotationsverdampfer
entfernt und der Rest destilliert. Man erhält 627 g (88%) 1,3-Bis(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-propan.
Sdp.: 138–140 °C (5 × 10–3 mbar);
GC: 3 Isomere; MS: m/e = 283, 249, 235, 191, 147, 121, 93, 75, 57, 41.
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In
einem 4-1 Planschliffkolben werden 370 g (3,3 mol) Kalium-tert.-butylat
in 1400 ml trockenem THF bei Raumtemperatur gelöst. Zur entstandenen klaren
Lösung
tropft man 439 g (1,54 mol) 1,3-Bis(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-propan
so zu, daß die
Temperatur der Reaktionslösung
unter 50 °C
bleibt. Nach erfolgter Zugabe rührt
man noch 24 Stunden bei RT nach, erwärmt noch einmal für 2 Stunden
auf 50 °C
und zieht dann das THF am Rotationsverdampfer ab. Den Rückstand
nimmt man in ca. 500 ml Wasser auf, trennt die organischen Phase
ab und trocknet sie über
Na2SO4. Dann wird
destilliert. Man erhält
195 g (60%) 1,3-Bis(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-propan. Sdp.:
82–84 °C (10-2 mbar);
IR: 3363 cm–1 und
1689 cm–1 (Doppelbindung,
Vinylether); MS: m/e = 212 (M+), 184, 169,
155, 141, 125, 111, 99, 85,
57, 43.
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Herstellungsbeispiel 2
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In
einem Erlenmeyerkolben wird die Suspension von 9,6 g (0,4 mol) Natriumhydrid
in 150 ml trockenem DMAc vorgelegt und die Lösung von 45,6 g (0,2 mol) Bisphenol-A
in 100 ml trockenem DMAc langsam zugegeben. Um die Bildung des Natriumsalzes
zu vervollständigen
wird anschließend
auf ca. 80 °C
erwärmt. Nach
Ende der Gasentwicklung werden 62 g (0,5 mol) Chloracetaldehyddimethylacetal
zugetropft und die Mischung 5 Stunden bei 140–150 °C gerührt. Man kühlt auf Raumtemperatur, gießt die Mischung
in 1000 ml Wasser, welches mit ca. 10 g NaOH versetzt wurde, und
extrahiert dreimal mit jeweils 100 ml Petrolether. Nach Trocknung
und Entfernung des Lösungsmittels
verbleiben 77 g (95%) Bisphenol-A-4,4'-bis(2,2,2',2'-tetramethoxy)-ethylether.
GC: Reinheit >98%;
MS: m/e = 404 (M+), 389, (M-15), 232, 197,
165, 135, 119, 89, 75, 59, 47;
IR: 1078 cm–1 und
1137 cm–1 (Acetal).
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In
einem 100 ml Kolben versehen mit Rührfisch und Destillationsbrücke werden
22 g (54 mmol) Bisphenol-A-4,4'-bis(2,2,2',2'-tetramethoxy)-ethylether,
16,6 g (0.15 mol) 3-Chlor-1,2-propandiol
und 0,1 g p-TSA vorgelegt und auf ca. 90 °C erhitzt. Das entstehende Methanol
wird abdestilliert. Nachdem 6,9 ml übergegangen sind wird gekühlt, das
Rohprodukt in Methylenchlorid aufgenommen und mit verdünnter wäßriger NaOH behandelt.
Die organische Phase wird abgetrennt, über K2CO3 getrocknet und das Lösungsmittel entfernt. Man erhält 2,2-Bis-[4-(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxyphenyl]-propan
in einer Ausbeute von 27,3 g (95%). MS: m/e = 496 (M+),
481 (M-15), 403, 347, 269, 207, 135, 121,
93, 75, 57, 43; Smp. (Ethanol): 70 °C; IR: 1054 cm–1 und
1148 cm–1 (Acetal).
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In
einem Becherglas werden 16,8 g (0,15 mol) Kalium-tert.-butylat in
ca. 50 ml trockenem THF gelöst und
die Chlormethylverbindung, verdünnt
mit ca. 50 ml THF, so zugetropft, daß die Temperatur unter 50 °C liegt.
Anschließend
wird 16 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt, dann in ca. 600 ml Wasser
gegossen und dreimal mit ca. 50 ml Petrolether extrahiert. Die organische
Phase wird abgetrennt, über
Na2SO4 getrocknet
und das Lösungsmittel
am Rotationsverdampfer abgezogen. Man erhält 21 g (95%) 2,2-Bis-[4-(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxyphenyl]-propan
in einer Reinheit von >98%
als leicht gelbe. viskose Flüssigkeit.
(GC). MS: m/e = 424 (M+), 409 (M-15), 353,
311, 255, 213, 159, 135, 119, 99, 85, 57; IR: 1689 cm–1 (Vinylether).
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Herstellungsbeispiel 3
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In
einem Erlenmeyerkolben werden 10,8 g (0,2 mol) Natriummethylat in
100 ml DMF vorgelegt und die Lösung
von 11 g (0,1 mol) Resorcin in 50 ml DMF langsam zugegeben. Man
erwärmt
auf 80 °C
und tropft langsam 39,4 g (0,2 mol) Bromacetaldehyddiethylacetal
zu und rührt
anschließend
10 Stunden bei 80 °C.
Man gießt
in 500 ml Wasser, dem man 5 g NaOH zugefügt hat und extrahiert mit Petrolether.
Nach Trocknung und Entfernung des Lösungsmittels erhält man 17,6
g (51%) 1,3-Bis(2,2-diethoxyethyloxy)-benzol. GC: Reinheit >85%; MS: m/e = 342
(M+), 296, 251, 205, 159, 133, 103, 92, 75, 61, 47.
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Analog
dem Beispiel 2 werden 17,6 g (51 mmol) 1,3-Bis(2,2-diethoxyethyloxy)-benzol
mit 11,1 g (0,1 mol) 3-Chlor-1,2-propandiol und 0,1 g p-TSA auf
150 °C erhitzt
und das gebildete Ethanol abdestilliert. Nach der Aufarbeitung erhält man 1,3-Bis[(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-benzol
in einer Ausbeute von 17,5 g (92%). IR: 1189 cm– 1, 1143 cm–1,
1049 cm–1 (Acetalbanden);
GC: Reinheit >90%
(3 Isomere); MS: m/e = 378 (M+), 343, 269,
243, 219, 159, 134, 121, 93,
75, 57, 43.
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Die
Eliminierung erfolgt ebenfalls analog dem Beispiel 2 mit Kalium-tert.-butylat
in THF. Man erhält nach
Aufarbeitung und Destillation 1,3-Bis[(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-benzol
in einer Ausbeute von 9 g (58%). Sdp.: 188 °C (5 × 10–3 mbar);
IR: 1689 cm–1 (Doppelbindung,
Vinylether); GC: Reinheit >95%
(2 Isomere); MS: m/e = 306 (M+), 250, 232,
206, 177, 159, 134, 107, 98, 85,
76, 57.
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Herstellungsbeispiel 4
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Analog
dem Beispiel 1 werden 100 g (0.87 mol) Acetonylaceton und 199 g
(1.8 mol) 3-Chlor-1,2-propandiol
zusammen mir 0,5 g p-TSA und ca. 150 ml Cyclohexan am Wasserabscheider
so lange gekocht, bis kein Wasser mehr übergeht. Nach Destillation
erhält
man 200 g (76%) 1,2-Bis-(2-methyl-4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-ethan.
Sdp.: 192 °C
(15 mbar); IR: 1115 und 1078 cm–1 (Acetalbanden);
GC: Reinheit >99,5%
(3 Isomere); MS: m/e = 283 (M-15), 249, 233, 191, 177, 163, 149, 135, 123, 99, 75, 55, 43.
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Die
Eliminierung erfolgt wie schon in den vorangegangenen Beispielen
mit tert-BuOK in THF. Man erhält
nach Aufarbeitung und Destillation 1,2-Bis-(2-methyl-4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-ethan
in einer Ausbeute von 69%. Sdp.: 70 °C (10–2 mbar);
IR: 1687 cm–1 (Doppelbindung);
GC: Reinheit >99%;
MS: m/e = 226 (M+), 211 (M-15), 183, 165,
155, 125, 115, 99, 85, 71,
55, 43.
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Herstellungsbeispiel 5
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Analog
dem Beispiel 3 werden in einem Erlenmeyerkolben 16,5 g Resorcin
(0,15 mol), 27,6 g Kaliumcarbonat (0,2 mol) und 0,1 g Lithiumiodid
in ca. 100 ml DMF vorgelegt, und 27,8 g (0,3 mol) Chloraceton langsam
zugetropft. Die Reaktion ist schwach exotherm. Man rührt dann
ca. 1 Stunde bei RT nach und erwärmt anschließend die
Mischung auf ca. 80 °C.
Nach 4 Stunden gießt
man in 500 ml Eiswasser, welches man mit ca. 3 g NaOH versetzt hat
und extrahiert mit Methylenchlorid. Der Extrakt wird mit Wasser
gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und das Lösungsmittel
entfernt. Das resultierende 1,3-Bis-(acetonyloxy)-benzol ist nach GC ca.
98%ig, so daß eine
Umkristallisation nicht notwendig ist. Ausbeute: 15 g (45%); IR:
1723 cm–1 (C=O),
1154 cm–1 (C-O-C);
MS: m/e = 222 (M+), 204, 179, 151, 137,
123, 107, 92, 76, 57, 43.
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15
g (68 mmol) 1,3-Bis-(acetonyloxy)-benzol werden anschließend mit
16,6 g (0,15 mol) 3-Chlor-1,2-propandiol, 0,1 g p-Toluolsulfonsäure und
50 ml Toluol versetzt und am Wasserabscheider so lange gekocht,
bis kein Wasser mehr übergeht.
Anschließend
wird die Reaktionsmischung mit schwach alkalischem Wasser gewaschen
und über
Natriumsulfat getrocknet. Nach dem Abrotieren des Lösungsmittels
verbleiben 26 g (95%) 1,3-Bis-[(2-methyl-4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-benzol.
GC: Reinheit ca. 90%ig; IR: 1181 cm–1,
1155 cm–1,
1064 cm–1 (Ketal);
MS: m/e = 406 (M+), 391 (–15), 341,
297, 281, 207, 187, 162, 149, 135,
121, 75, 57, 43.
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Die
Eliminierung erfolgt analog den vorhergehenden Beispielen mit Kalium-tert-butylat
in THF. Man erhält
nach Aufarbeitung 1,3-Bis-[(2-methyl-4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)-methylenoxy]-benzol
in einer Ausbeute von 13 g (58%). IR: 1687 cm–1 (Vinylether);
MS: m/e = 334 (M+), 261, 222, 205, 187,
155, 133, 121, 99, 76, 57,
43.
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Herstellungsbeispiel 6
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In
einem Dreihalskolben versehen mit Tropftrichter. Innenthermometer,
Kolonne und Destillationsaufsatz werden 72 g (0.45 mol) 1,5-Dihydroxynaphthalin
unter Erwärmen
in 400 ml DMAc gelöst.
Bei einer Innenteinperatur von 110–130 °C werden dann 178 g (1,1 mol)
einer 30%igen methanolischen Natriummethanolatlösung zugetropft und das entstehende
Methanol fortwährend über die
Kolonne abdestilliert. Nachdem alles Methanol übergegangen ist setzt man 136
g (1,1 mol) Chloracetaldehyddimethylacetal auf einmal zu und läßt die Reaktion
bei 130 °C
ca. 3 Stunden lang fortlaufen. Anschließend kühlt man auf 80 °C ab, filtriert
noch warm und gießt
dann das Filtrat auf 1000 g Eiswasser, dem 15 g NaOH zugegeben wurde.
Der Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser gründlich gewaschen und anschließen im Vakuum
bei 60 °C
getrocknet. Man erhält 80
g (53%) 1,5-Bis-(2',2'-dimethoxyethoxy)-naphthalin. Smp.: 117 °C; IR (KBr):
1273 cm–1 (Ether);
MS: m/e = 336 (M+), 304, 273, 241, 215,
197, 185, 171, 160, 115, 89, 75,
59, 43.
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78
g (0.23 mol) 1,5-Bis-(2',2'-dimethoxyethoxy)-naphthalin
werden mit 77 g (0.7 mol) 3-Chlor-1,2-propandiol
und 0,5 g p-TSA gemischt und zusammen mit 300 ml Toluol zum gelinden
Sieden erhitzt. Über
eine Kolonne wird dabei das entstehende Methanol abgezogen. Ist
die Reaktion beendet, wird die noch warme Reaktionsmischung mit
wäßriger NaOH
gewaschen, über
Na2SO4 getrocknet
und am Rotationsverdampfer eingeengt. Unter Kühlung kristallisiert 1,5-Bis-[(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)methylenoxy]-naphthalin
aus dem Toluol aus. Nach Waschen mit MeOH erhält man 46 g (47%); Smp.: 99 °C; IR: 1273
cm–1,
1176 cm–1,
1154 cm–1, 1089
cm–1 (Ether-
und Acetalbanden); MS: m/e = 428 (M+), 394,
319, 294, 278, 253, 227, 197, 184, 171 , 155, 135, 121, 107, 93, 75, 57, 43.
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30
g (0.3 mol) Natrium-tert-butylat werden in 250 ml trockenem THF
unter gelindem Erwärmen
gelöst und
die Lösung
von 41 g (0.096 mol) 1,5-Bis[(4-chlormethyl-1,3-dioxolan-2-yl)methylenoxy]-naphthalin
in 150 ml warmen THF so zugetropft, daß die Reaktionsmischung nur
gelinde siedet. Anschließend
läßt man noch
4 Stunden bei ca. 60 °C
weiterreagieren, gießt
dann den Ansatz in 1500 ml Eiswasser und filtriert den Niederschlag
ab. Nach Waschen mit Wasser wird er aus THF umkristallisiert. Man
erhält
25 g (73%) 1,5-Bis-[(4-methylen-1,3-dioxolan-2-yl)methylenoxy]-naphthalin.
Smp.: 154 °C;
IR (KBr): 1688 cm–1 (Vinylether); MS:
m/e = 356 (M+), 281, 253, 207, 184, 160,
131, 115, 98, 85, 73, 57, 43.
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Vernetzungsbeispiele
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In
den Beispielen 1 bis 6 und den Vergleichsbeispielen 1 und 2 wurden
die in Tabelle 1 angegebenen Substanzen bzw. Substanzgemische mit
5 Gew.-% FX-512TM (50%ige Lösung von
Triphenylsulfoniumhexafluorphosphat in γ-Butyrolacton, 3M Nederland)
vermischt, als 12 μm
dicker Film auf Glasplatten ausgebracht und unter Bestrahlung mit
einer UV-Lampe (Fusion F300STM, „D-Strahler", Fusion UV Curing
Systems, USA) bei einer Bandgeschwindigkeit von 50 m/min so lange
belichtet, bis der aufgebrachte Film klebfrei war. Methylendioxolane
mit niedrigem Schmelzpunkt wurden vor der Vernetzung aufgeschmolzen,
Verbindungen mit höherem
Schmelzpunkt wurden in flüssigen
Methylendioxolanen gelöst
und als Gemische vernetzt. In den Gemischen waren die Methylendioxolane
in jeweils gleichen Gewichtsteilen enthalten- Die Härte der
gebildeten Filme (bestimmt anhand der entsprechenden Bleistifthärte nach
Wolff-Wilborn) und ihre Beständigkeit
gegenüber Methylethylketon
(MEK) (bestimmt durch druckloses Reiben mit einem MEK-getränktem Zellstofftuch)
wurden nach 24 Stunden bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle
1 angegeben.
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Die
Vergleichsbeispiele belegen deutlich, daß Methylendioxolane nur dann
emissionsfrei vernetzen, wenn die 2-Position nicht direkt mit einem
Aromaten substituiert ist.
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Tabelle
1: Photokationische Vernetzung von 4-Methylen-1,3-dioxolanen
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