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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Flammschutzmittel, eine Flammschutzharzzusammensetzung und
ihre Verwendung, insbesondere ihre Verwendung als ein Kabel. Im
Speziellen betrifft sie ein Flammschutzmittel, das durch Oberflächenbehandeln
eines Metallhydroxids mit einer Emulsion eines Copolymers oder Polymers
erhalten ist und das eine Flammschutzharzzusammensetzung mit ausgezeichneter
Verarbeitbarkeit und Säurebeständigkeit,
eine Flammschutzharzzusammensetzung, die das Flammschutzmittel enthält, einen Formkörper aus
der Flammschutzharzzusammensetzung und die Verwendung des Formkörpers, insbesondere
als Kabel mit Flammschutz, bereitstellen kann.
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Halogen-enthaltendes
Flammschutzmittel, das aus einer organischen Halogenverbindung,
Antimontrioxid oder einer Kombination einer organischen Halogenverbindung
und Antimontrioxid erhalten ist, hat ein gesellschaftliches Problem
hervorgerufen, da es im Feuer große Mengen Rauch und giftige
Gase erzeugt. Daher wurden intensive Entwicklungsarbeiten hinsichtlich
eines Flammschutzmittels mit dem geringsten Anteil von Halogen-enthaltendem
Flammschutzmittel durchgeführt.
Als Folge wurde die Einschätzung
erlangt, dass eine anorganische Verbindung, insbesondere ein Metallhydroxid
wie typischerweise Magnesiumhydroxid oder Aluminiumhydroxid, ein
wirksames Flammschutzmittel ist. Eine Harzzusammensetzung, die ein
Metallhydroxid enthält,
verursacht im Feuer wenig Rauch und ist nicht giftig. Wenn Aluminiumhydroxid
verwendet wird, wird aber ferner die Erscheinung beobachtet, dass
bei der Verarbeitungstemperatur des Harzes ein Teil des Aluminiumhydroxids
selbst dehydriert und zersetzt wird, wobei Blasen in einem Harzformkörper verursacht
werden. Magnesiumhydroxid weist jedoch eine solche Erscheinung nicht
auf, so dass viele Harze zur Verwendung geeignet sind.
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Synthetisches
Harz, das ein Flammschutzmittel mit einer Zusammensetzung von Magnesiumhydroxid oder
Aluminiumhydroxid mit einer hohen Konzentration enthält, wird
für Elektrodrähte in Nuklearanlagen, Schiffen,
Fahrzeugen, Untergrundbahnen und Kommunikationsverbindungen, Teilen
von elektrischen Heimgeräten
und elektronischen Vorrichtungen, Baumaterialien und so weiter ausgedehnt
verwendet.
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Wenn
jedoch ein Produkt, das Magnesiumhydroxid enthält, über einen langen Zeitraum saurem
Regen oder einer Bedingung hoher Feuchtigkeit ausgesetzt ist, tritt
das Problem auf, dass das mit Kohlensäure etc. umgesetzte Magnesiumhydroxid
in Form von Magnesiumcarbonat oder basischem Magnesiumcarbonat ausfällt, wobei
die Oberfläche
weiß und
das Aussehen eines Formkörpers
beeinträchtigt
wird. Ferner wandert das Magnesiumhydroxid in einem Harz allmählich zu
der Oberfläche
des Produkts, was die innewohnende Flammschutzfähigkeit verringert. Produkte,
die Magnesiumhydroxid, bei dem es sich um ein polares Material handelt, in
großer
Menge enthalten, weisen schlechte Wasserbeständigkeit auf. Wenn diese Produkte über einen
langen Zeitraum Wasser ausgesetzt sind, wird ihr Volumenwiderstand,
bei dem es sich um eine elektrische Eigenschaft handelt, verringert.
Daher ist die Art eines verwendbaren Elektrodrahtes beschränkt. Wenn
Versuche, einem Harz mit einem Metallhydroxid ausreichende Flammschutzfähigkeit
zu verleihen, durchgeführt
werden, ist es erforderlich, das Metallhydroxid in einer hohen Konzentration
in das Harz einzuschließen.
Als Folge tritt das Problem auf, dass die Verarbeitbarkeit (Produktivität) schlecht
wird. Wenn das Metallhydroxid in das Harz einverleibt wird, tritt
also das Problem auf, dass sich die Verarbeitbarkeit, Wasserbeständigkeit
und Säurebeständigkeit
einer Harzzusammensetzung und eines Formkörpers davon verschlechtern.
Es wurden Flammschutzmittel, die mit höheren Fettsäuren, Alkalimetallsalzen davon,
oder verschiedenen Kopplungsmitteln wie z. B. einem Silan-enthaltenden
Kopplungsmittel oder einem Titan-enthaltenden Kopplungsmittel oberflächenbehandelt
sind, vorgeschlagen. Die Wasserbeständigkeit und Säurebeständigkeit
werden in Abhängigkeit
der Art des Oberflächenbehandlungsmittels
zu einem gewissen Grad verbessert. Das Fliessen einer Harzzusammensetzung
in einem Extruder wird jedoch behindert. Das heißt, dass die Verarbeitbarkeit
schlecht wird. Ferner wird in Abhängigkeit der Art des Oberflächenbehandlungsmittels
die Verarbeitbarkeit verbessert, aber die Wasserbeständigkeit
und Säurebeständigkeit
werden verringert. Unter diesen Gesichtspunkten hat die Verwendung
des Oberflächenbehandlungsmittels
die vorstehend genannten Probleme nicht überwunden.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Flammschutzmittel,
das die vorstehend genannten Probleme überwindet und das eine Flammschutzharzzusammensetzung
mit ausgezeichneter Säurebeständigkeit,
Wasserbeständigkeit
und Verarbeitbarkeit, eine Flammschutzzusammensetzung eines synthetischen Harzes,
die das Flammschutzmittel enthält,
und einen Formkörper
aus der Harzzusammensetzung liefern kann, bereitzustellen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Flammschutzmittel, das für ein synthetisches Harz geeignet
ist, umfassend ein Metallhydroxid und auf diesem bereitgestellt
wenigstens ein Copolymer oder Polymer der Formel (1), (2) oder (3),
das durch Oberflächenbehandeln
des Metallhydroxids mit einer 0,01 bis 20 Gew.-%-igen, basierend auf dem Metallhydroxid,
Emulsion von wenigstens einem Copolymer der Formel (1), (2) oder
(3) erhältlich
ist,
wobei
X Wasserstoff, Phenylgruppe, Alkylphenylrest oder halogenierter
Phenylrest bedeutet, Y Wasserstoff, Alkylrest oder organischer Rest
mit einer funktionellen Gruppe bedeutet, R
1 und
R
2 gleich oder verschieden sein können und
Wasserstoff oder Alkylrest bedeuten, m gleich 0 oder eine positive
ganze Zahl ist, n eine positive ganze Zahl ist und „~" darstellt, dass
jedes Monomer in der Polymerkette statistisch copolymerisiert ist,
wobei
X, Y, R
1, R
2, m,
n und „~" wie vorstehend definiert
sind,
wobei
X wie vorstehend definiert ist, Y
1 und Y
2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff,
Alkylrest oder organischer Rest mit einer funktionellen Gruppe bedeuten,
R
1, R
2 und R
3 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff
oder Alkylrest bedeuten, a, b und c jeweils eine positive ganze
Zahl sind und „~" darstellt, dass jedes
Monomer in der Polymerkette statistisch copolymerisiert ist, bereitgestellt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ferner eine Flammschutzharzzusammensetzung, umfassend 10
bis 300 Gew.-Teile des vorstehend genannten Flammschutzmittels und
100 Teile eines synthetischen Harzes, wobei die Flammschutzharzzusammensetzung
ausgezeichnete Verarbeitbarkeit, Wasserbeständigkeit und Säurebeständigkeit
aufweist, bereitgestellt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ferner ein Formkörper,
der durch Formen der vorstehend genannten Flammschutzharzzusammensetzung
erhalten werden kann, bereitgestellt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ferner ein Kabel, umfassend (a) einen elektrischen
Leiter, der mit einer Isolationsschicht, die wenigstens eine Schicht
umfasst, bedeckt ist oder (b) einen elektrischen Leiter, der mit
der Isolationsschicht bedeckt ist, wobei die Isolationsschicht mit
einem Mantel, der wenigstens eine Schicht umfasst, bedeckt ist,
wobei es sich bei wenigstens einer Schicht der Isolationsschicht
oder des Mantels um einen Formkörper
gemäß der Erfindung
handelt, bereitgestellt.
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Das
Flammschutzmittel der vorliegenden Erfindung kann durch Oberflächenbehandeln
eines Metallhydroxids mit einer Emulsion eines Copolymers der vorstehend
definierten Formeln (1), (2) oder (3) erhalten werden.
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Beispiele
von Copolymeren und Polymeren der Formel (1) oder der Formel (2)
umfassen Polymere oder Copolymere von Acrylsäureester, Ehylen·Acrylsäureester,
Styrol·Acrylsäureester,
Methacrylsäureester, Ethylen·Methacrylsäureester,
Styrol·Methacrylsäureester,
Vinylacetat, Ethylen·Vinylacetat
und Styrol·Vinylacetat.
Ferner sind die vorstehend genannten Polymere und Copolymere, bei
denen Y der chemischen Formeln einen organischen Rest mit einer
funktionellen Gruppe wie z. B. eine Vinylgruppe oder eine Epoxygruppe
bedeutet, eingeschlossen. Beispiele von multilateralen Copolymeren
der Formel (3), die jeweils das Monomer der Formel (1) und das der
Formel (2) enthalten, umfassen ein Ethylen·Vinylacetat·Acrylsäureestermultilaterales Polymer,
ein Styrol·Vinylacetat·Acrylsäureester-multilaterales
Polymer, und so weiter. Was die Copolymere und Polymere, die bei
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, betrifft, werden die
Polymere der Formel (1), der Formel (2) und der Formel (3) mit einem
kationischen, anionischen oder nichtionischen oberflächenaktiven
Mittel zusammengetellt, um eine Teilchenemulsion mit einer stabilen
und geeigneten Viskosität
zu bilden, und ein Metallhydroxid wird mit der Emulsion einfach
oberflächenbehandelt.
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Als
oberflächenaktives
Mittel, das zum Erhalten einer emulsionsartigen wässrigen
Lösung
eines Polymers verwendet wird, wird ein hydrophiles oberflächenaktives
Mittel, das Polarität
aufweist, bevorzugt. Das oberflächenaktive
Mittel wird nachstehend gezeigt.
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Polyether
wie z. B.
(wobei
R einen Alkylrest von C
6 bis C
17 bedeutet,
und m und n ganze Zahlen sind), sind in den Beispielen davon eingeschlossen.
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Wenn
das Metallhydroxid mit einer Emulsion eines Copolymers oder Polymers
oberflächenbehandelt wird,
beträgt
die Menge der Emulsion bezogen auf das Metallhydroxid 0,01 bis 20
Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 15 Gew.-%. Wenn die Menge der Emulsion
kleiner als die untere Grenze des vorstehend genannten Bereichs
ist, sind die Verbesserungswirkungen auf die Produktivität, die Wasserbeständigkeit
und die Säurebeständigkeit
ungenügend.
Wenn die Menge der Emulsion größer als
die obere Grenze des vorstehend genannten Bereichs ist, steigen
die Kosten an, so dass die wirtschaftliche Leistung schlecht ist.
Das Verfahren der Oberflächenbehandlung
ist nicht besonders beschränkt.
Wenn jedoch beispielsweise ein emulgiertes Polymer oder Copolymer
zu einem Metallhydroxidschlamm zugegeben wird und die Mischung ausreichend
gerührt wird,
kann eine Behandlung gleichförmig
ausgeführt
werden.
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Das
bei der vorliegenden Erfindung verwendete Oberflächenbehandlungsmittel umfasst
oberflächenbehandelnde
Mittel a: ein Silan-Kopplungsmittel, ein Titanat-Kopplungsmittel und ein Aluminat-Kopplungsmittel
als ein Kopplungsmittel, oberflächenbehandelnde
Mittel b: Stearinsäure,
Oleinsäure,
Palmitinsäure,
Laurinsäure,
Natriumsalze von diesen und Kaliumsalze von diesen als eine höhere Fettsäure und/oder
als Alkalisalz davon, und oberflächenbehandelnde
Mittel c: Stearylalkoholphosphorsäureester, Laurylalkoholphosphorsäureester,
Metallsalze von diesen und Diethanolaminsalz als einen Phosphorsäureester.
Die Menge des Oberflächenbehandlungsmittels
beträgt
0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die anorganischen Verbindung, vorzugsweise
0,01 bis 5 Gew.-%. Das Verfahren der Oberflächenbehandlung ist nicht besonders
beschränkt.
Wenn jedoch beispielsweise ein Behandlungsmittel zu einem Metallhydroxidschlamm
zugegeben wird und die Mischung ausreichend gerührt wird, kann eine gleichförmige Oberflächenbehandlung
durchgeführt
werden. Ferner kann die Behandlung mit dem Oberflächenbehandlungsmittel
vor der Behandlung des Metallhydroxids mit einer Copolymer- oder
Polymeremulsion durchgeführt
werden, oder die Behandlung des Metallhydroxids mit einer Copolymer-
oder Polymeremulsion kann vor der Behandlung mit dem Oberflächenbehandlungsmittel durchgeführt werden.
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Bei
dem bei vorliegenden Erfindung verwendeten Metallhydroxid kann es
sich um ein synthetisches Produkt oder um ein natürliches
Produkt handeln. Beispiele dieser Metallhydroxide umfassen Magnesiumhydroxid,
Aluminiumhydroxid und Kaliumhydroxid. Diese Metallhydroxide können allein
oder in Kombination verwendet werden. Der mittlere Teilchendurchmesser
dieser Verbindungen beträgt
richtigerweise 20 μm
oder weniger, insbesondere richtigerweise 5 μm oder weniger. Die BET spezifische
Oberfläche
davon beträgt
richtigerweise 20 m2/g oder weniger, insbesondere
richtigerweise 10 m2/g oder weniger. Wenn
einer dieser Werte die vorstehend genannte Obergrenze überschreitet,
ist es nicht möglich,
einen guten Formkörper
zu erhalten. Als Metallhydroxid wird ein Metallhydroxid mit gutgewachsenen
Kristallen und geringer Aggregation bevorzugt.
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Bei
der Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung handelt es sich
um eine Flammschutzharzzusammensetzung, die durch Einschließen von
10 bis 300 Gewichtsteilen des Flammschutzmittels der vorliegenden
Erfindung pro 100 Gewichtsteile eines synthetischen Harzes erhalten
wird, und die in Verarbeitbarkeit, Wasserbeständigkeit und Säurebeständigkeit
ausgezeichnet ist. Wenn die Menge des Flammschutzmittels kleiner
als 10 Gewichtsteile ist, ist die Flammschutzfähigkeit der Harzzusammensetzung
vermindert. Wenn die Menge des Flammschutzmittels größer als
300 Gewichtsteile ist, sind die mechanisch-physikalischen Eigenschaften
der Harzzusammensetzung vermindert.
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Bei
dem synthetischen Harz, das für
die Flammschutzharzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, handelt es sich um ein thermoplastisches Harz und ein thermohärtbares
Harz, das durch Formen verarbeitet werden kann. Beispiele dieser
Harze umfassen Olefinpolymere oder Copolymere wie z. B. Polyethylen,
Polypropylen, Polybuten-1, Poly-4-methylpenten, ein Ethylen·Propylen-Copolymer, ein Ethylen·Buten-1-Copolymer,
ein Ethylen·4-Methylpenten-Copolymer,
ein Propylen·Buten-1-Copolymer,
ein Propylen·4-Methylpenten-1-Copolymer,
ein Ethylen·Acrylsäureester-Copolymer
und ein Ethylen·Propylen·Dien-Copolymer;
Styrolpolymere oder -Copolymere wie z. B. Polystyrol, ABS, AA, AES
und AS; Vinylchlorid-enthaltende oder Vinylacetat-enthaltende Polymere
oder Copolymere wie z. B. ein Vinylchloridharz, ein Vinylacetatharz, ein
Vinylidenchloridharz, ein Ethylen·Vinylchlorid-Copolymer und
ein Ethylen·Vinylacetat-Copolymer;
ein Phenoxyharz, ein Butadienharz, Fluorkunststoff, ein Polyacetalharz,
ein Polyamidharz, ein Polyurethanharz, ein Polyesterharz, ein Polycarbonatharz,
ein Polyketonharz, ein Methacrylsäureharz, ein Diallylphthalatharz, ein
Phenolharz, ein Epoxyharz, ein Melaminharz, ein Harnstoffharz; oder
Gummiarten wie z. B. SBR, BR, CR, CPE, CSM, NBR, IR, IIR und Fluorgummi.
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Die
Flammschutzharzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann jeden
anderen Zusatzstoff als das Flammschutzmittel enthalten. Beispiele
davon umfassen ein Antioxidationsmittel, ein Ultraviolettabsorptionsmittel,
ein antistatisches Mittel, ein Gleitmittel, ein Stabilisierungsmittel,
ein Pigment, ein Schäumungsmittel,
einen Weichmacher, einen Füllstoff,
einen Säureakzeptor,
ein Verstärkungsmaterial,
ein Flammschutzhilfsmittel wie z. B. ein organisches Halogenflammschutzmittel,
Antimontrioxid, Ruß,
Zinn, eine Zinnverbindung, Phosphor und eine Phosphorverbindung,
und ein Vernetzungsmittel.
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Bei
dem Kabel mit Flammschutz der vorliegenden Erfindung handelt es
sich um ein Kabel mit Flammschutz, bei dem ein elektrischer Leiter
mit einer Isolationsschicht direkt oder über eine weitere Schicht bedeckt ist,
oder bei dem der Umfang der vorstehend genannten Isolationsschicht
mit einer Mantelschicht über
eine weitere Schicht oder über
keine Schicht bedeckt ist, wobei das Kabel dadurch gekennzeichnet
ist, dass wenigstens eine Schicht der Isolationsschicht oder der
Mantelschicht aus der vorstehend genannten Flammschutzharzzusammensetzung
zusammengesetzt ist. Beispiele des Kabels mit Flammschutz umfassen
Elektrodrähte
für industrielle
Vorrichtungen, wie z. B. elektronische Vorrichtungen und Motorfahrzeuge,
und Elektrodrähte,
die für
elektrische Heimgeräte,
Innenverdrahtung und Kommunikationskabel verwendet werden.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf Beispiele genauer
erklärt.
In den Beispielen und Vergleichsbeispielen bedeutet „%", wenn nicht anders
angegeben, „Gewichts-%".
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Beispiel 1
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5
kg Magnesiumhydroxid (BET spezifische Oberfläche: 6 m2/g,
mittlerer Teilchendurchmesser: 0,80 μm) wurde in 50 Liter Wasser
mit einem Rührer
gleichmäßig dispergiert.
Dann wurde zu der entstandenen Mischung eine Styrol·Ethylacrylat-Copolymeremulsion
mit einer Temperatur von 80 °C
in einer Menge von 25 g, entsprechend 0,5 % bezogen auf die Menge
des Magnesiumhydroxids, zugegeben, und die entstandene Mischung
wurde vollständig
gerührt.
Dann wurde die Mischung entwässert,
getrocknet und gepulvert.
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150
Gewichtsteile des oberflächenbehandelten
Magnesiumhydroxids, 100 Gewichtsteile eines Ethylen·Ethylacrylat-Copolymerharzes
und 1 Gewichtsteil Antioxidationsmittel wurden gemischt, dann wurde
die Mischung mit einem Extruder geknetet und ein Siebpaket (jeweils
ein Blech mit Maschenzahlen von 200, 100, 80 und 60) wurde in einem
Teilstück
des Formwerkzeugs angeordnet, und der Druck beim Passieren der geschmolzenen
Harzzusammensetzung wurde gemessen. Der ausgeübte Widerstand nahm mit abnehmender Verarbeitbarkeit
zu, so dass der ausgeübte
Druck beim Passieren durch das Siebpaket zunahm. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiele 2 und 3
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Es
wurden die gleichen Messungen wie in Beispiel 1 durchgeführt, außer dass
die Menge des Oberflächenbehandlungsmittels
bezogen auf das Magnesiumhydroxid auf die in Tabelle 1 angegebenen
Mengen geändert
wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 4
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Es
wurde die gleiche Messung wie in Beispiel 1 durchgeführt, außer dass
ein Ethylen·Ethylacrylat-Copolymer
(1,0 % bezogen auf das Magnesiumhydroxid) und Oleinsäure (1,0
% bezogen auf das Magnesiumhydroxid) als Oberflächenbehandlungsmittel verwendet
wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 1
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Es
wurde die gleiche Messung wie in Beispiel 1 durchgeführt, außer dass
unbehandeltes Magnesiumhydroxid verwendet wurde. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 2
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Es
wurde die gleiche Messung wie in Beispiel 1 durchgeführt, außer dass
Oleinsäure
in der in Tabelle 1 gezeigten Menge als Oberflächenbehandlungsmittel verwendet
wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Tabelle
1 Testergebnisse
der Siebmaschen-Passiereigenschaften
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Beispiel 5
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5
kg Magnesiumhydroxid (BET spezifische Oberfläche: 6,5 m2/g,
mittlerer Teilchendurchmesser: 0,78 μm) wurde in 54 Liter Wasser
mit einem Rührer
gleichmäßig dispergiert.
Dann wurde zu der entstandenen Mischung eine Ethylen·Ethylacrylat-Copolymeremulsion
mit einer Temperatur von 80 °C
in einer Menge von 500 g, entsprechend 10 % bezogen auf die Menge
des Magnesiumhydroxids, zugegeben, und die entstandene Mischung
wurde vollständig
gerührt.
Dann wurde die Mischung entwässert,
getrocknet und gepulvert.
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100
Gewichtsteile des oberflächenbehandelten
Magnesiumhydroxids, 90 Gewichtsteile Polypropylen und 10 Gewichtsteile
Polypropylen „color
master patch" (blaue
Farbe) wurden gemischt, und dann wurde die Mischung mit einem Extruder
geknetet, um ein Pellet herzustellen. Das Pellet wurde spritzgeformt,
um ein Prüfstück herzustellen
(40 mm × 50
mm × 2
mm). Das Prüfstück wurde
in einem Exsikkator gelegt, 35 Gew.-%-ige Salzsäure wurde in einer Menge von
1 ml auf das Prüfstück getropft,
und nach 24 Stunden wurde die Oberfläche überprüft. Mit abnehmender Säurebeständigkeit
des Magnesiumhydroxids wurde das Prüfstück zunehmend von der Säure angegriffen,
so dass die Oberfläche
weiß wurde.
Als Ergebnis nahm der Farbunterschied zwischen vor der Prüfung und
nach der Prüfung,
d. h. ΔE,
zu. Die vorstehend genannte Farbänderung
wurde mit einem Farbunterschiedmessgerät („ZE-2000", von Nippon Denshoku Kogyo K. K. geliefert)
gemessen. Ferner wurde ein Prüfstück für eine UL-Flammschutzprüfung durch
Spritzformen hergestellt, und die Flammschutzprüfung wurde durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Beispiel 6
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Ein
Prüfstück wurde
auf die gleiche Weise wie in Beispiel 5 hergestellt und geprüft, außer dass
Magnesiumhydroxid, das mit einer Emulsion eines Ethylen·Vinylacetat-Copolymers (7 % bezogen
auf das Magnesiumhydroxid) und eines Laurylalkoholphosphorsäureesters
(3 % bezogen auf das Magnesiumhydroxid) oberflächenbehandelt war, verwendet
wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 3
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Ein
Prüfstück wurde
auf die gleiche Weise wie in Beispiel 5 hergestellt und geprüft, außer dass
das Oberflächenbehandlungsmittel
durch Stearinsäure
ersetzt wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Beispiel 7
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5
kg Magnesiumhydroxid (BET spezifische Oberfläche: 6,8 m2/g,
mittlerer Teilchendurchmesser: 0,83 μm) wurde in 50 Liter Wasser
mit einem Rührer
gleichmäßig dispergiert:
Dann wurde zu der entstandenen Mischung eine Methylmethacrylat-Polymeremulsion
mit einer Temperatur von 80 °C
in einer Menge von 50 g, entsprechend 1,5 % bezogen auf die Menge
des Magnesiumhydroxids, zugegeben, und die entstandene Mischung
wurde vollständig
gerührt.
Dann wurde die Mischung entwässert,
getrocknet und gepulvert.
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180
Gewichtsteile des oberflächenbehandelten
Magnesiumhydroxids, 100 Gewichtsteile eines Ethylen-Vinylacetat-Copolymerharzes,
1 Teil eines Antioxidationsmittels und 1 Teil eines Vernetzungsmittels
wurden gemischt, und die Mischung wurde mit einem Extruder geknetet,
um ein Pellet herzustellen. Das Pellet wurde in die Form eines Blatts
geformt, und dann vernetzt. Das so erhaltene Blatt (95 mm × 95 mm × 2 mm) wurde
in ionenausgetauschtes Wasser getaucht, das Blatt wurde 168 Stunden
bei 70 °C
belassen, und dann wurde der Volumenwiderstand des Blatts mit einem
Vibrationselektrometer („TR
8401", von Takeda
Riken kogyo K. K. geliefert) gemessen. Die Wasserabsorption des
Blatts nahm mit abnehmender Wasserbeständigkeit des Magnesiumhydroxids
zu. Daher nahm der Volumenwiderstand ab. Ferner wurde ein Prüfstück für eine UL-Flammschutzprüfung hergestellt,
und die Flammschutzprüfung
wurde durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Beispiel 8
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Ein
Prüfstück wurde
auf die gleiche Weise wie in Beispiel 7 erhalten und geprüft, außer dass
das Magnesiumhydroxid mit Natriumoleat (0,5 % bezogen auf das Magnesiumhydroxid)
und einer Emulsion eines Methylmethacrylatpolymers (1,0 bezogen
auf das Magnesiumhydroxid) oberflächenbehandelt wurde. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Vergleichsbeispiele 4
bis 6
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Prüfstücke wurden
auf die gleiche Weise wie in Beispiel 7 erhalten und geprüft, außer dass
in Vergleichsbeispiel 4 das Magnesiumhydroxid mit Natriumstearat
(3 bezogen auf das Magnesiumhydroxid) oberflächenbehandelt wurde, dass in Vergleichsbeispiel
5 das Magnesiumhydroxid mit Natriumoleat (3 % bezogen auf das Magnesiumhydroxid)
oberflächenbehandelt
wurde, und dass in Vergleichsbeispiel 6 das Magnesiumhydroxid mit
einem Vinylsilan-Kopplungsmittel (3 % bezogen auf das Magnesiumhydroxid)
oberflächenbehandelt
wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Tabelle
3 Prüfergebnisse
von Wasserbeständigkeit
und Flammschutzfähigkeit
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Symbole:
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- A:
- Methylmethacrylatpolymer
- B:
- Natriumoleat
- C:
- Natriumstearat
- D:
- Vinylsilan-Kopplungsmittel
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Wirkung der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Flammschutzmittel, das eine Flammschutzharzzusammensetzung
mit ausgezeichneter Verarbeitbarkeit, Wasserbeständigkeit und Säurebeständigkeit,
eine Flammschutzharzzusammensetzung, die das Flammschutzmittel enthält, und
ein Kabel mit Flammschutz, das die Flammschutzharzzusammensetzung
verwendet, liefern kann, bereitgestellt.
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Die
Alkylgruppen und die Einheiten in den Definitionen von X, Y, Y1, Y2 und R1 bis R3 der Formeln
(1) bis (3) können
gleich oder verschieden sein und weisen typischerweise bis zu 20
Kohlenstoffatome, vorzugsweise bis zu 15 Kohlenstoffatome, auf.
Bei R1 bis R3, die
gleich oder verschieden sein können,
handelt es sich vorzugsweise um Wasserstoff oder Methyl.
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Wie
hier verwendet, handelt es sich bei einer „halogenierten Phenylgruppe" typischerweise um
eine Phenylgruppe, die mit 1 bis 5, beispielsweise 1, 2 oder 3,
Halogenatomen, die vorzugsweise aus Chlor, Fluor und Brom ausgewählt sind,
substituiert ist.
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Wie
hier verwendet, handelt es sich bei einem „organischen Rest mit einer
funktionellen Gruppe" typischerweise
um einen C1-C20-Alkylrest,
einen C3-C20-Cycloalkylrest oder
einen C6-C10-Arylrest,
der mit einer oder mehreren, beispielsweise 1, 2 oder 3 , funktionellen
Gruppen substituiert ist. Vorzugsweise handelt es sich dabei um
einen mit einer funktionellen Gruppe substituierten C1-C10-Alkylrest.
Eine funktionelle Gruppe ist typischerweise eine Epoxygruppe oder
eine Vinylgruppe.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei einem „organischer
Rest mit einer funktionellen Gruppe" um eine Glycidylgruppe oder eine Acrylgruppe.
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m,
n, a, b und c der Formeln (1) bis (3) können gleich oder verschieden
sein. Typischerweise ist m gleich 0 oder eine positive ganze Zahl
bis zu 20 000. Typischerweise sind n, a, b und c positive ganze
Zahlen bis zu 20 000.
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Das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts jedes Copolymers oder Polymers
der Formeln (1) bis (3) beträgt
typischerweise von 50 000 bis 600 000.