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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf eine mikrostruktur-hergestellte Fluidvorrichtung
und insbesondere auf eine solche Vorrichtung, die so konfiguriert
ist, dass sie eine Reihe von winzigen Volumensegmenten eines Materials
bildet und transportiert und diese optimal einlagert, entnimmt und
analysiert, sowie auf ein Verfahren zum Bilden und Transportieren
sowie zum optimalen Einlagern und Entnehmen einer solchen Reihe
von winzigen Volumensegmenten.
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Hintergrund
der Erfindung
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Eine
Reihe von elementaren mikrostruktur-hergestellten Fluidelementen
wurde während
der letzten Jahre präsentiert.
Obwohl viele dieser Fluidelemente relativ einfach sind, sind sie
in Hinblick auf ihre vielen realistischen Anwendungen beträchtlich
wirksam und können
die Art und Weise, wie biochemische Trennungen vorgenommen werden,
sehr wohl revolutionieren. Die Mehrzahl dieser Darstellungen umfasste
den Transfer bekannter chemischer Messtechniken wie Elektrophorese
oder Flüssigchromatographie
auf mikroskopisch kleine Plattformen. Solche Darstellungen lassen
vermuten, dass mikroskopisch klein hergestellte Trennungsvorrichtungen
zur Verbesserung des mit der Informationssammlung aus solchen Experimenten
in Zusammenhang stehenden Zeit- und Kostenfaktors relativ nützlich sind.
Die bekannten Vorrichtungen haben aber die neuen Versuchsansätze, die
solche mikrostruktur-hergestellten Vorrichtungen möglicherweise
ermöglichen können, noch
keineswegs ausgeschöpft.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung sind davon überzeugt,
dass sich durch die Verbesserungen in der Steuerung von Mikrofluidics
neue und noch wirksamere biochemische Versuchsparadigmen ergeben
werden.
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Der
Bereich von mikrostruktur-hergestellten Fluidics, der die meiste
Aufmerksamkeit erhalten hat, sind die elektrokinetisch getriebenen
Prozesse. Elektrokinetische Fluidmanipulationen wurden zum Mischen
und Umsetzen von Reagenzien, zum Einspritzen oder Abgeben von Proben
sowie für
chemische Trennungen dargestellt. Elektrisch gesteuerte Trennungstechniken
wie die Kapillarelektrophorese (CE), Offenkanal-Elektrochromatographie
(OCEC) und elektrokinetische Mizellat-Kapillarchromatographie (MEKC)
wurden von einer Reihe von Forschungsgruppen demonstriert. Sowohl
dsDNA-Fragmente als auch Sequenzierungsprodukte wurden unter Verwendung
von Mikrochip-Kapillargelelektrophorese, die mit einer laserinduzierten
Fluoreszenzdetektion gekoppelt waren, größenmäßig bemessen. Weniger herkömmliche
elektrophoretische Trennungen wurden in Post-Arrays unter Verwendung
von Gleichstrom und elektrischen Impuls-Feldern untersucht. Zusätzlich dazu
wurden konkurrierende Immunoassays auf Fluoreszenzbasis unter Verwendung
von elektrophoretischer Mikrochip-Trennung des gebundenen und frei
markierten Antigens gezeigt. Diese Miniaturvorrichtungen zeigten
Leistungen, die in allen untersuchten Fällen entweder gleich gut wie
oder besser als herkömmliche
Laborvorrichtungen waren und gleichzeitig die seltene Kombination
von "besserschneller-billiger" bieten zu scheinen.
Die Mikrochip-Trennungsvorrichtungen zeigen gegenüber herkömmlichen
Ansätzen
Geschwindigkeitsvorteile von mehreren Größenordnungen. Die Effizienz
von elektrophoretischen Trennungen unter Diffusions-eingeschränkten Bedingungen
verhält
sich proportional zu dem an der Probe hervorgerufenen Spannungsabfall.
Diese Diffusions-eingeschränkten
Bedingungen können
für kurze
Trennungsdistanzen auf Mikrochips aufgrund der schmalen axialen
Erstreckung der erzeugten Injektions-Einlässe erreicht werden. Die Analysezeit
verringert sich quadratisch mit der Trennungsdistanz bei einem konstant
angelegten Potential, was einen grundlegenden Vorteil für Elektrophorese-Trennungen auf Mikrochip-Basis
ergibt.
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Andere
bedeutende Vorteile von chemischen Trennungen auf Mikrochip-Basis
sind kleine Volumina, die analysiert werden können, die Fähigkeit, die Probenverarbeitung
und -analyse monolithisch zu integrieren, sowie die geringen Kosten
eine Replikation, wodurch parallele Analysen höherer Anzahl ermöglicht werden. Alle
diese Faktoren sind mit der hohen Durchgangsanalyse und den Kosten- und Zeitverringerungen
zum Erzeugen der biochemischen Information konsistent.
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Frühere Bemühungen,
die eine Integration der Probenverarbeitung zeigen, umfassen die
Ableitung von Aminosäuren,
die an elektrophoretische Trennungen gekoppelt sind, nach der Trennung
sowie vor der Trennung. DNA-Restriktionsdigestionen und PCR-Verstärkungen
auf einem Chip wurden mit der elektrophoretischen Fragment-Größenzuordnung
auf den integrierten monolithischen Mikrochips gekoppelt. Zell-Lyse, multiplexe
PCR und CE-Analyse wurden auf Plasma enthaltenden E.coli Zellen
in einer einzelnen Vorrichtung durchgeführt.
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Parallele
PCR/CE-Analysen von multiplen Proben in Chips, die multiple Reaktionsvertiefungen
enthalten, wurden ebenfalls dargestellt. Zusätzlich dazu wurden konkurrierende
Immunanalyseversuche auf einer Mikrochip-Vorrichtung durchgeführt, die
Fluidelemente für
das Mischen der Probe mit Reagenzien, Inkubation und Elektrophorese-Trennungen
umfassten. Andere mikroskopisch klein erzeugten Fluidelemente, die
an elektrisch betriebene Trennungen gekoppelt waren, umfassen die
Elektrosprüh-Ionisierung
für die
Analyse mittels Massenspektrometrie sowie die Probenkonzentration
unter Verwendung poröser
Membranelemente und die Festphasenextraktion. Es wurden auch Vorrichtungen
gezeigt, die den elektrokinetischen Transport ausschließlich zum
Durchführen
chemischer und biochemischer Reaktionen verwenden. Beispiele umfassen
Vorrichtungen für
die enzymatische Reaktionskinetik, Enzymanalysen, organische Synthesen
und Zellmanipulationen. Alle vier dieser letzteren Anwendungen könnten letztendlich
für die
experimentelle Biologie von beträchtlicher
Wichtigkeit sein, doch wurden sie bis dato noch nicht ausreichend
weit entwickelt.
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Eine
Reihe von mikrostruktur-hergestellten Fluidvorrichtungen, die Hydraulikkräfte für den Fluidtransport
einsetzen, wurde ebenfalls dargestellt. Während die Verwendung von Hydraulikkräften auf
einen breiteren Bereich von Fluidmaterialien als die elektrokinetischen
Phänomene
angelegt werden kann, ist die Implementierung im Allgemeinen weniger
praktisch. Externe Verbindungen an Mikrochips für eine hydraulisch betriebene
Strömung
sind beschwerlicher als das Anlegen eines elektrischen Potentials.
Darüber
hinaus folgen elektrokinetisch gesteuerte Kräfte dem elektrischen Stromfluss
und ermöglichen
somit eine größere Steuerung
des Transports innerhalb eines Mikrokanal-Verteilers gegenüber dem
Anlegen von Druck oder Vakuum auf einem Terminus eines solchen Verteilers.
Elektrokinetische Kräfte
können
auch viel effektivere Drücke
erzeugen, als dies mittels Hydraulik möglich ist. Die gezeigten Fähigkeiten
von hydraulisch betriebenen Vorrichtungen scheinen hinter jenen
von elektrokinetisch gesteuerten Vorrichtungen zurückzubleiben.
Nichtsdestotrotz wurde von einer Reihe wichtiger Fähigkeiten
berichtet.
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Mikrofluid-Vorrichtungen
zum Durchführen
von PCR wurden mit beträchtlichem
Interesse verfolgt. Frühe
Vorrichtungen umfassten nur in Silicium hergestellte Kammern als
Probenspeicher, während
spätere
Vorrichtungen die Siliciumstruktur für Widerstandserhitzung oder
integrierte Filter für
die Isolierung der weißen Blutzellen
verwendeten. In der letzten Zeit wurde von einer interessanten Vorrichtung
für eine
kontinuierliche Strömungs-PCR
berichtet, die einen einzelnen Mikrokanal verwendete, der durch
die Temperaturzonen mäandert,
um eine thermische Wechselbeanspruchung zu erreichen. Filter zum
Verarbeiten der Zellmaterialien wurden in Silicium-Substrate in
Mikrostrukturen verarbeitet. Strömungszytometrie-Vorrichtungen wurden
ebenfalls in Silicium- und Glassubstrate mikrobearbeitet und hydraulisch
angetrieben.
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Die
Fähigkeit,
Reagenzien und Reaktionsprodukte auf dem Chip zu manipulieren, lässt die
letztendliche Fähigkeit
vermuten, praktisch alle Formen von Verfahren, die eine Handhabung
von flüssigen
Chemikalien auf Labortischen umfassen, auf einer mikroskopisch klein
erzeugten Vorrichtung durchzuführen.
Der Paradigmen-Wandel des Wechsels vom Labor zu einem Mikrochip
umfasst den Vorteil von verringerten Reagensvolumina, Automatisierung
der Materialmanipulation ohne bewegliche Teile, verringerten Kapitalkosten,
größerer paralleler
Verarbeitung und höherer
Verarbeitungsgeschwindigkeit. Das Volumen von Fluiden, die manipuliert oder
in den zuvor beschriebenen Mikrofluid-Strukturen dispergiert werden,
befindet sich im Nanoliter-Bereich oder kleiner im Vergleich zu
Dutzenden von Mikrolitern auf der Laborbasis, was einer Verringerung
von drei Größenordnungen
oder mehr entspricht. Strömungsraten
auf den Vorrichtungen, die untersucht worden sind, liegen in der
Größenordnung
von 1 ml/Jahr des kontinuierlichen Betriebs. Indem multiple Prozesse
in einer einzelnen Vorrichtung (vertikale Integration) implementiert
sind, können
diese geringen Fluidquantitäten
effizient und automatisch unter Computersteuerung von Prozess zu
Prozess manipuliert werden. Eine Bedienperson müsste nur mehr die zu analysierende
Probe beladen. Klarerweise kann diese serielle Integration von zahlreichen
Analyseschritten mit der parallelen Erweiterung der Verarbeitungskapazität kombiniert
werden, indem die mikroskopisch klein erzeugten Strukturen, so z.B.
parallele Trennungskanäle,
auf derselben Vorrichtung repliziert werden.
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Obwohl
das sogenannte "Labor
auf einem Chip" viele
Versprechungen zu geben scheint, und obwohl man glaubt, dass es
viele dieser auch halten wird, sind weitere Entwicklungen notwendig,
um ein Wirkungsniveau zu erzielen, das dem auf dem Gebiet der Mikroelektronik
realisierten Maßstab
der Miniaturisierung gleichkommt. Es gibt zumindest vier wichtige
Punkte, die in Betracht gezogen werden müssen, um Vorrichtungen vom
Typ des "Labors
auf einem Chip" über das
nächste
Jahrzehnt auf das nächsthöhergelegene
Entwicklungsniveau oder die nächstbessere
Verarbeitungsleistung zu bringen. Diese Punkte sind eine fortgeschrittene Mikrofluidsteuerung,
die "Welt-Chip"-Schnittstelle, Detektion
und lebensfähige
Herstellungsstrategien. Zur Zeit stellt die elektrokinetische Manipulation
von Fluiden in Mikrokanalstrukturen den Stand der Technik in der
präzisen
gesteuerten Handhabung geringer Volumina dar. Es war Strategie,
das zeitabhängige
elektrische Potential an jedem der Kanalenden zu steuern, um Materialien
entlang eines erwünschten
Wegs zu bewegen. Während
sich diese Strategie für
die Ventilkonfigurationen und das Mischen in einfachen Konstruktionen
als sehr effektiv erwiesen hat, ist sie in ihrer Anwendungsmöglichkeit
und Leistung begrenzt, da die Vorrichtungen immer komplexer werden.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung sind davon überzeugt,
dass neue Strategien, die eine Steuerung der elektrischen Potentiale
an zahlreichen Punkten in der Mikrokanal-Konfiguration zulassen,
für diese
komplexeren Strukturen erforderlich sind. Der elektrokinetische
Transport hat auch in den Arten von manipulierbaren Lösungen und
Materialien seine Grenzen.
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Die
Welt-Chip-Schnittstelle ist der Ausdruck, mit dem die Erfinder der
vorliegenden Erfindung das Problem des Zuführens verschiedener Proben
oder Reagenzien auf Mikrochips für
eine hohe Durchgangsanalyse bezeichnet haben. Obwohl eine gegebene
Probe in einer so kurzen Zeitspanne wie einer Millisekunde analysiert
werden kann, können
gegenwärtig
zahlreichen Proben in den Mikrochip-Vorrichtungen mit einer solchen Geschwindigkeit
nicht verwendet werden. Bis dato wurden nur sehr wenige Bemühungen in
diese Richtung unternommen, aber dennoch stellt dieses Problem eine
große
Hürde für Versuche
mit sehr hohem Durchsatz dar.
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WO
98/00231 und EP-A-0815940 offenbaren Fluidvorrichtungen zum Bilden
und Transportieren einer Reihe von winzigen Volumensegmenten von
Materialien in Mikrokanälen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Nach
einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
nach Anspruch 1 zum Bilden und Transportieren einer Reihe von winzigen
Volumensegmenten (Nanoliter oder Subnanoliter) eines Materials,
z.B. auf einem Fluid-Mikrochip, bereitgestellt. Reagenzien, Zellen
oder Reaktionskügelchen
können
in die Transport-Fluidvolumina injiziert oder eingeführt werden,
um eine Reihe von Untersuchungs- oder Analysevolumina bereitzustellen.
Die Untersuchungs- oder Analysevolumina werden seriell transportiert,
um somit eine serielle Registrierung derselben für das Einlagern und Entnehmen
für eine
spätere
Analyse oder eine andere Manipulation auf dem Mikrochip bereitzustellen.
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Nach
einem weiteren Aspekt dieser Erfindung ist eine Vorrichtung nach
Anspruch 16 zum Bilden und Transportieren einer Reihe von winzigen
Volumensegmenten eines Materials bereitgestellt. Die Vorrichtung muss
ein Fluid-Mikrochip sein.
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Weitere
Ausführungsformen
der Vorrichtung gemäß dieser
Erfindung umfassen zusätzliche
Kanäle, Quellen
von Reagenzien, Reagensverdünnungen,
Zellen und/oder Reaktionsteilchen zum Einführen solcher Materialien in
die durch sequentielle Paare der Segmentierungsfluidvolumina gebildeten
Transportvolumina. In solchen Ausführungsformen sind auch Mittel
zum Transportieren der Reagenzien, Zellen und/oder Reaktionskügelchen
umfasst. In einer bevorzugten Anordnung umfasst der erste Mikrokanal
eine oder mehrere Schleifen, um eine serielle Einlagerung der Reaktionsvolumina
für eine
spätere
Entnahme und Analyse oder Manipulation bereitzustellen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
vorangegangene Zusammenfassung und die folgende detaillierte Beschreibung
sind in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen besser verständlich,
in welchen:
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1A, 1B und 1C schematische
Teilansichten eines Mikrochips sind, welche die Abfolge der Schritte
beim Einführen
eines Segmentierungsfluidvolumens in einen Mikrokanal, der ein Transportfluid
gemäß einem
Aspekt dieser Erfindung enthält,
darstellen;
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2 eine
schematische Teildarstellung eines Mikrochips ist, die das Laden
eines Reagens in die Transportvolumina zwischen alternierenden Paaren
von Segmentierungsfluidvolumina in einem Mikrokanal gemäß einem
weiteren Aspekt dieser Erfindung darstellt;
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3 eine
schematische Teilansicht eines Mikrochips ist, die das Laden von
Teilchen zwischen alternierenden Paaren von Segmentierungsfluidvolumina
in einem Mikrokanal gemäß einem
weiteren Aspekt dieser Erfindung zeigt;
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4 eine
schematische Teilansicht eines Mikrochips ist, welche die serielle
Abfolge des Einführens eines
Segmentierungsfluids, eines Enzyms und eines Substrats in einen
Mikrokanal gemäß einem
weiteren Aspekt dieser Erfindung darstellt;
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5 eine
schematische Teildarstellung eines Mikrochips ist, welche die serielle
Abfolge des Einführens
eines Segmentierungsfluids, eines Reaktionsteilchens und eines Reagensfluids
in einen Mikrokanal gemäß eines
weiteren Aspekts dieser Erfindung darstellt;
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6 eine
schematische Teilansicht eines Mikrochips ist, welche die Anordnung
zum Vorbereiten einer Reihe von Enzymkügelchen-Proben zeigt;
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7 eine
schematische Darstellung eines Mikrochips ist, die eine Anordnung
zum Einlagern und Entnehmen einer Reihe von Zellen, Reaktionskügelchen
oder Reagensvolumina darstellt; und
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8 eine
schematische Darstellung eines Systems zum Untersuchen und Identifizieren
neuer Medikamente ist, die einen wie in 7 dargestellten
Mikrochip umfasst.
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Detaillierte
Beschreibung
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Mit
Bezug nun auf die Zeichnungen, in welchen dieselben oder ähnliche
Komponenten oder Merkmale mit denselben Bezugsziffern bezeichnet
sind, und insbesondere in Bezug auf die 1A, 1B und 1C ist
ein Haupt-Mikrokanal 10 dargestellt. Der Haupt-Mikrokanal 10 ist
im Wesentlichen linear und verfügt über einen
Einlass 12, der mit einer Quelle eines Transportfluids
(nicht dargestellt) verbunden ist, und einen Auslass 14,
der mit einem (nicht dargestellten) Abfallspeicher verbunden ist.
Ein Zweigkanal 16 weist einen Einlass 18 und einen
Auslass 20 auf und schneidet den Haupt-Mikrokanal 10,
um ein Segmentierungs- oder
Isolierungsfluid 22 in den Hauptkanal 10 zu leiten.
Elektroden e1, e2, e3 und e4 sind an beabstandeten Positionen entlang des
Haupt-Mikrokanals 10 zwischen dem Auslass 20 und
dem Auslass 14 angeordnet. Die Elektroden e5, e6 und e7
sind an beabstandeten Positionen entlang der Seite des Haupt-Mikrokanals
zwischen dem Auslass 20 und dem Einlass 12 angeordnet.
Alle Elektroden sind mit dem in den Mikrokanälen enthaltenen Fluiden in
Kontakt. Entweder das Transportfluid oder das Segmentierungsfluid
oder beide können
durch die Mikrokanäle transportiert
werden, wenn sie einem axialen elektrischen Feld ausgesetzt werden.
Diese Funktion wird als elektrokinetische Strömung bezeichnet und umfasst
solche Phänomene
wie Elektrophorese, Elektroosmose und elektrodynamischen Transport.
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Mit
der in den 1A, 1B und 1C dargestellten
Anordnung kann das Segmentierungsfluid 22 in den Mikrokanal 10 als
eine Reihe von diskreten und winzigen Volumina eingeführt werden.
Die Schritte des Einführens
von winzigen Volumina des Segmentierungsfluids 22 sind
im Wesentlichen wie folgt: Der Mikrokanal 10 wird mit dem
Transportfluid gefüllt.
Eine elektrische Potential-Quelle 24a wird zwischen den
Elektroden e1 und e2 angelegt, während
eine zweite elektrische Potential-Quelle 24b zwischen den
Elektroden e5 und e6 angelegt wird. Die Größe und Polarität der elektrischen
Potentiale werden so gewählt,
dass sie eine elektrokinetische Strömung des Transportfluids im
Haupt-Mikrokanal 10 in die durch die Pfeile in 1A angezeigten
Richtungen induzieren. Eine solche Strömung des Transportfluids bewirkt,
dass das Segmentierungsfluid 22 in den Haupt-Mikrokanal 10,
wie dies in 1B dargestellt ist, hineingezogen
wird. Geht man davon aus, dass das Segmentierungsfluid eine geringere
Leitfähigkeit
als das Transportfluid aufweist, wenn das Segmentierungsfluid 22 mit
der Überbrückungsmembran
e5 in Kontakt kommt, so fällt
der Strom zwischen den Elektroden e5 und e6 ab und die Fluidströmung in
diese Richtung kommt zum Erliegen. Das Segmentierungsfluid 22 strömt aber
auch weiterhin aufgrund des elektrischen Potentials an den Elektroden
e1 und e2 zum Auslass 14 hin. Wurde das erwünschte Volumen
des Segmentierungsfluid in den Haupt-Mikrokanal 10 hineingezogen,
so wird das Volumen des Segmentierungsfluids im Haupt-Mikrokanal 10 abgegeben,
indem eine elektrische Potential-Quelle 24c zwischen den
Elektroden e6 und e7 angelegt wird. Die Größe und die Polarität des elektrischen
Potentials zwischen den Elektroden e6 und e7 werden so gewählt, dass
sie eine elektroosmotische Strömung
des Transportfluids im Haupt-Mikrokanal 10 in die durch
die Pfeile in 1C angezeigten Richtungen induzieren.
Wenn das Volumen des Segmentierungsfluids mit der Überbrückungsmembran
e1 in Kontakt kommt, fällt
der Strom zwischen den Elektroden e1 und e2 ab und die Fluidströmung in
diese Richtung kommt zum Erliegen. Daraufhin wird ein elektrisches
Potential zwischen den Elektroden e2 und e3 angelegt, um den Transport
des Transportfluids und des Segmentierungsfluidvolumens fortzusetzen.
Auf ähnliche
Weise fällt,
wenn das Volumen des Segmentierungsfluids mit der Überbrückungsmembran
e2 in Kontakt kommt, der Strom zwischen den Elektroden e2 und e3
ab und die Fluidströmung
in diese Richtung kommt zum Erliegen. Daraufhin wird ein elektrisches
Potential zwischen den Elektroden e3 und e4 angelegt, um den Transport
des Transportfluids und des Segmentierungsfluidvolumens entlang
des Haupt-Mikrokanals 10 fortzusetzen. Die physikalische
Konstruktion und der Betrieb einer linearen Pumpenanordnung vom
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Typ ist im Detail in der
ebenfalls anhängigen
Patentanmeldung Nr. 09/244.914 der Erfinder der vorliegenden Erfindung
beschrieben, wobei die gesamte Spezifikation hierin durch Verweis aufgenommen
ist.
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Als
Alternative zu elektrokinetischen Transportmechanismen können das
Bewegen des Transportfluids und das Einspritzen des Segmentierungsfluids
sowie anderer in einer Vorrichtung oder einem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendeten Materialien dadurch erreicht werden, dass
ein Druck oder Vakuum auf den geeigneten Kanal oder die geeigneten
Kanäle
angelegt wird. Es ist auch beabsichtigt, dass bei Bedarf auch Kombinationen
von elektrokinetischen, Druck- und/oder
Vakuumtransportmechanismen bei der Implementierung einer gegebenen
Vorrichtung oder eines gegebenen Verfahrens gemäß dieser Erfindung verwendet
werden können.
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Nachdem
das Segmentierungsvolumen eine ausreichende Distanz im Haupt-Mikrokanal 10 zurückgelegt
hat, wird der Vorgang wiederholt, um ein anderes Segmentierungsvolumen
einzuführen.
Ist die Pumpgeschwindigkeit des Segmentierungsfluids in den Haupt-Mikrokanal 10 nicht
ausreichend hoch, so können ähnliche
Elektroden im Zweigkanal 16 angeordnet werden.
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Das
Segmentierungsfluid ist vorzugsweise eine Flüssigkeit, die im Transportfluid
und dem/den Reaktionsfluid/en nicht mischbar ist. Auch sollte das
Segmentierungsfluid mit den verwendeten biochemischen Reagenzien
biokompatibel sein. Das Segmentierungsfluid ist vorzugsweise für die Operationssteuerung
des Reaktions-/Transportvorgangs
nicht leitend. So stellt z.B. ein nicht leitfähiges Fluid einen praktischen
Weg dar, um die Position der Reaktions- und Pumpvolumina in der
Reihe von winzigen im Mikrokanal transportierten Volumina zu verfolgen.
Weiters sollte das Segmentierungsfluid auch einen minimalen chemischen
Verteilungskoeffizienten für
die verschiedenen verwendeten Reagenzien aufweisen. Paraffin und
Mineralöl
sind geeignet, weil sie zur Isolierung von Zellen in kleinen Volumina
extrazellulärer
Lösungen
ohne jegliche nachteilige Effekte verwendet werden. Perfluorkohlenwasserstoffe
können
ebenfalls geeignet sein, da sie eine breite Anwendung finden, wenn
Biokompatibilität
erforderlich ist. Siliciumöle
stellen eine weitere geeignete Klasse von Materialien für das Segmentierungsfluid
dar. Gase wie Propan können
ebenfalls für
eine Verwendung als Segmentierungsfluide geeignet sein, aber sie
können
im Transport- oder Reaktionsfluid gelöst werden oder durch eine gasdurchlässige Abdeckplatte
entweichen, wodurch sich ihre Wirksamkeit für die Isolierung von Fluidsegmenten verringert.
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Im
Anschluss folgt die Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
zum seriellen Implementieren verschiedener Manipulationen winziger
Materialmengen auf einem Fluidic-Mikrochip. Obwohl in Verbindung
mit den verschiedenen Ausführungsformen
nicht dargestellt oder beschrieben, können die verschiedenen Konfigurationen
Anordnungen von elektrischen Kontakten umfassen, wie sie mit Bezug
auf 1 beschrieben sind, um die für die Durchführung des
Transports von Fluidmaterialien in den Kanälen verschiedener mikroskopisch
klein hergestellter Vorrichtungen erforderlichen elektrischen Potentiale
bereitzustellen. Alternativ dazu können wie bereits zuvor ausgeführt auch
Druck- oder Vakuummittel verwendet werden.
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Ein
bemerkenswertes Merkmal des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
besteht in der Fähigkeit,
eine Reihe von winzigen Reaktionsfluidvolumina in die Reihe von
winzigen Volumensegmenten im Haupt-Mikrokanal einzuführen. Mit
Bezug nun auf 2 ist eine Anordnung für das gesteuerte
Laden von Reagenzien in eine Reihe von Reaktionsvolumina im Haupt-Mikrokanal 10 dargestellt.
Eine Vielzahl von Segmentierungsfluidvolumina 26a, 26b, 26d und 26e werden
in den Haupt-Mikrokanal 10 in beabstandeten Intervallen, wie
dies bereits zuvor erklärt
wurde, eingeführt.
Ein Reagenskanal 28 weist einen Einlass 30 und
einen Auslass 32 auf, der den Haupt-Mikrokanal 10 schneidet,
um ein chemisches oder biochemisches Reagens 34 in den
Haupt-Mikrokanal 10 zu leiten. Ein Abfallkanal 38 ist
mit dem Haupt-Mikrokanal 10 an einer im Wesentlichen gegenüber dem
Auslass 32 befindlichen Position verbunden. Ein Verdünnungskanal 40 ist
mit dem Reagenskanal 28 verbunden, so dass ein Verdünnungsmittel
in das Reaktionsfluid 34 gemischt werden kann. Die Schritte
für das
Einführen
von winzigen Volumina des Reaktionsfluids 34 sind im Wesentlichen
wie folgt:
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Das
Transportfluid und die Segmentierungsfluidvolumina 26a, 26b, 26c, 26d und 26e werden
durch den Haupt-Mikrokanal 10 gepumpt. Grenzt ein sequentielles
Paar von Segmentierungsfluidvolumina 26b und 26c an
den Auslass 32 an, so wird das Pumpen gestoppt und das
Reaktionsfluid 34 wird in das Volumen zwischen den Segmentierungsfluidvolumina 26b und 26c gepumpt.
Das zwischen den Segmentierungsfluidvolumina 26b und 26c enthaltene
Transportfluid wird vorzugsweise in den Abfallkanal 38 geleitet.
Alternativ dazu kann das Transportfluid dazugegeben oder ersetzt
werden. Das Reaktionsfluidvolumen 36a wird daraufhin elektrokinetisch
entlang des Haupt-Mikrokanals 10 transportiert. Obwohl
der Prozess gemäß diesem
Aspekt der Erfindung mit einem statischen Operationsmodus beschrieben
wurde, ist zu erkennen, dass ein dynamischer Transfer des Reaktionsfluids
in die Reaktionsvolumina einen höheren
Durchsatz bereitstellt. Ein solcher dynamischer Betrieb könnte durch
den gesteuerten Transport des Transportfluids und des Reaktionsfluids
implementiert werden, so dass das Reaktionsfluid synchron mit der
Ankunft eines Reaktionsvolumens am Auslass 32 eingespritzt
wird.
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Vorzugsweise
sind die Reaktionsfluidvolumina 36a und 36b zwischen
den alternierenden sequentiellen Paaren der Segmentierungsfluidvolumina
enthalten. Somit ist, wie in 2 dargestellt,
das Reaktionsfluidvolumen 36a zwischen den Segmentierungsfluidvolumina 26b und 26c enthalten,
während
das Reaktionsfluidvolumen 36b zwischen den Segmentierungsfluidvolumina 26d und 26e enthalten
ist. Eine solche alternierende Sequenzierung ermöglicht, dass die Reaktionsfluidvolumina
durch den Haupt-Mikrokanal gepumpt werden, ohne dass dabei das Reaktionsfluid
einem axialen elektrischen Feld ausgesetzt wird, oder in Fällen, in welchen
das Reaktionsfluid keine elektrokinetische Strömung trägt, ein Transport durchgeführt wird.
Anders gesagt werden die elektrischen Potentiale nur an das Transportfluid
enthaltende Segmente angelegt. Die Konzentration des Reaktionsfluids
wird eingestellt, indem ein Verdünnungsmittel
in das Reagens gemischt wird, bevor es in das Volumen zwischen den
Segmentierungsvolumina eingespritzt wird. Auf diese Weise kann eine Reihe
von Reagensvolumina, wobei jedes eine andere Konzentration aufweist,
erzeugt werden.
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Ein
anderes bedeutsames Merkmal des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
ist die Fähigkeit,
eine Reihe von Reaktionsteilchen, so z.B. Kügelchen oder Zellen, in die
Reihe von winzigen Volumensegmenten im Haupt-Mikrokanal einzuführen. Mit
Bezug nun auf 3 ist eine Anordnung zum Sortieren
und Laden einer Vielzahl von Reaktionsteilchen 44 in eine
Reihe von Reaktionsvolumina im Mikrokanal 10 dargestellt. Eine
Vielzahl von Segmentierungsfluidvolumina 26a, 26b, 26c, 26d und 26e wird
in den Haupt-Mikrokanal 10 in beabstandeten Intervallen,
wie dies bereits zuvor ausgeführt
wurde, hineingezogen. Ein Teilchenspeicher 42 enthält eine
Vielzahl von Reaktionsteilchen 44 in einem Suspensionsfluid.
Ein Teilchensortierungskanal 46 ist mit dem Auslass des
Speichers 42 zum Aufnehmen der Teilchen 44 verbunden.
Ein Paar Fokussierungskanäle 48a und 48b ist
mit dem Teilchensortierungskanal 44 verbunden. Die Fokussierungskanäle 48a und 48b stellen
ein Fokussierungsfluid bereit, um den Strom von Teilchen 44 zu
einem Strom mit einer Breite von einem einzigen Teilchen zu verengen.
Eine elektrokinetische Fokussierung dieser Art ist in der ebenfalls
anhängigen
Patentanmeldung Nr. 09/098.178 und dem erteilten US-Patent Nr. 5.858.187
der Erfinder der vorliegenden Erfindung beschrieben, wobei diese
hierin durch Verweis aufgenommen sind.
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Ein
Reaktionsteilchenkanal 50 schneidet den Teilchensortierungskanal 46 an
einer Position stromab der Fokussierungskanäle 48a und 48b.
An der Schnittstelle des Reaktionsteilchenkanals 50 und
des Teilchensortierungskanals 46 werden die erwünschten
Reaktionsteilchen 44' von
den nicht erwünschten
Teilchen 44" getrennt.
Ein Potential oder Druck wird auf den Einlass 50a des Kanals 50 angelegt,
um die Teilchen 44' in
den Kanal 50 und entlang desselben zum Haupt-Mikrokanal 10 zu
leiten. Der Reaktionsteilchenkanal 50 weist einen Auslass 56 auf,
der mit dem Haupt-Mikrokanal 10 verbunden ist, um die Reaktionsteilchen
in den Haupt-Mikrokanal 10 zu
leiten. Die nicht erwünschten
Teilchen 44" werden
entlang eines Teilchenabfallkanals 52, der sich vom Teilchensortierungskanal 46 erstreckt,
geleitet.
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Die
Schritte zum Einführen
der Reaktionsteilchen 44' in
den Transportstrom sind im Wesentlichen wie folgt: Das Transportfluid
und die Segmentierungsfluidvolumina 26a, 26b, 26c, 26d und 26e werden
elektrokinetisch durch den Haupt-Mikrokanal 10 gepumpt.
Grenzt ein sequentielles Paar von Segmentierungsfluidvolumina 26b und 26c an
den Auslass 56 an, so wird das Teilchensuspensionsfluid
mit einem einzelnen Teilchen elektrokinetisch in das Volumen zwischen
den Segmentierungsfluidvolumina 26b und 26c gepumpt,
und das darin enthaltene Transportfluid wird in den Abfallkanal 38 geleitet.
In dieser Anordnung ist der Querschnitt des Abfallkanals oder zumindest
seines Einlasses so groß,
dass ein Hindurchtreten der Teilchen verhindert werden kann. Das
Reaktionsteilchen und sein Volumen aus Suspensionsfluid wird daraufhin
elektrokinetisch entlang des Haupt-Mikrokanals 10 zum Detektions-/Analysekanal 39 transportiert.
Vorzugsweise sind die Reaktionsteilchen zwischen den alternierenden
sequentiellen Paaren der Segmentierungsfluidvolumina enthalten.
Somit ist, wie in 3 dargestellt, ein erstes Teilchen
zwischen den Segmentierungsfluidvolumina 26b und 26c enthalten,
während
ein zweites Teilchen zwischen den Segmentierungsfluidvolumina 26d und 26e enthalten
ist. Eine solche alternierende Sequenzierung ermöglicht, dass die Reaktionsfluidvolumina
durch den Haupt-Mikrokanal gepumpt werden, ohne dass die Reaktionsteilchen
einem axialen elektrischen Feld ausgesetzt sind. Aus diesem Grund
werden die elektrischen Potentiale nur auf die das Transportfluid
enthaltenden Segmente angelegt.
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Die
Fähigkeit,
die Fluidströmung
und das Mischen eines Reagens mit einem Fluid-Mikrochip genau zu manipulieren, führt selbst
zur Untersuchung der enzymatischen Aktivität und Hemmung derselben. Ein
Enzymproben-Chip spielt bei der Entwicklung von Medikamenten und
der medizinischen Diagnose eine wichtige Rolle. Mit Bezug auf 4 ist
eine Anordnung zum Bereitstellen von Enzymproben mit großem Durchsatz
dargestellt. Eine Vielzahl von Segmentierungsfluidvolumina 26a, 26b, 26c und 26d wird
in den Haupt-Mikrokanal 10 in beabstandeten Intervallen,
wie bereits zuvor in dieser Beschreibung erläutert, eingeführt. Ein
Enzymkanal 428 weist einen Einlass 430 und einen
Auslass auf, der den Haupt-Mikrokanal 10 schneidet, um
ein Fluidenzymmaterial 44 in den Haupt-Mikrokanal 10 zu
leiten. Ein Abfallkanal 38 ist mit dem Haupt-Mikrokanal 10 an einer
im Wesentlichen gegenüber
dem Auslass des Enzymkanals 428 befindlichen Position verbunden.
Ein Verdünnungskanal 440 ist
mit dem Enzymkanal 428 verbunden, so dass ein Verdünnungsmittel
in das Enzymmaterial 434 gemischt werden kann. Ein Substratkanal 68 weist
einen Einlass und einen Auslass auf, der den Haupt-Mikrokanal 10 stromab
des Enzymkanalauslasses schneidet, um ein Fluidsubstratmaterial 70 in
den Haupt-Mikrokanal 10 zu leiten. Ein Verdünnungskanal 72 verbindet
sich mit dem Substratkanal 68, so dass ein Verdünnungsmittel
in das Substratmaterial 70 gemischt werden kann.
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Die
Schritte zum Einführen
von winzigen Volumina des Enzymmaterials 434 in den Haupt-Mikrokanal sind
im Wesentlichen dieselben wie jene, die für das Einspritzen der Reagensfluide
mit Bezug auf 2 beschrieben wurden. Das Transportfluid
und die Segmentierungsfluidvolumina 26a, 26b, 26c und 26d werden durch
den Haupt- Mikrokanal 10 gepumpt.
Grenzt ein Enzymvolumensegment 434a, das zwischen einem
sequentiellen Paar von Segmentierungfluidvolumina 26b und 26c enthalten
ist, an den Auslass des Substratkanals 68 an, so wird das
Pumpen gestoppt und das Fluid-Substratmaterial 70 wird
in das Enzymvolumensegment 434a gepumpt. Das Enzymmaterial
und das Substrat werden im Reaktionsvolumen gemischt. Das kombinierte
Fluidvolumen wird daraufhin entlang des Haupt-Mikrokanals 10 zu
einem Detektions-/Analyse-Kanal 39 transportiert. Die Konzentration
des Enzym- und Substratmaterials
kann dadurch variiert werden, dass die Menge an gemischtem Verdünnungsmittel
in jedem einzelnen variiert wird, wodurch eine Vielzahl verschiedener
Enzymproben erzeugt wird, die entlang des Mikrokanals 10 seriell
transportiert werden können.
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Mittel
zum Zugeben eines Inhibitors zum Reaktionsvolumen können ebenfalls
vorgesehen sein. In einer Ausführungsform
eines solchen Prozesses wird ein Kügelchen-Verschiebungsregister
für das
Zuführen
der Inhibitoren implementiert. In einer solchen Anordnung werden
das Enzym, das Substrat und der Inhibitor reagiert, und die Position
des Kügelchen,
das zu einer positiven Hemmung führt,
wird für
eine weitere Analyse aufgezeichnet. Eine alternative Anordnung besteht
darin, eine Kügelchen-Datenbank
in einem Speicher bzw. Reservoir zu vereinigen, von wo aus die Kügelchen
zufällig
abgegeben werden. Einzelne Kügelchen
werden zu einer Position transportiert, an welcher eine Verbindung
einem ein Reaktionsvolumen enthaltenden Probenziel zugeführt wird.
Das Kügelchen
ist in einer Verschiebungsregister-Anordnung in einem Verzeichnis
aufgenommen, wie es mit Bezug auf 4 dargestellt
und beschrieben ist, aber nur für
eine Zeitspanne, die ausreicht, um ein Untersuchungsergebnis zu
liefern. Ist das Resultat negativ, wird das Kügelchen in einen allgemeinen
Einlagerungsspeicher transferiert, aber wenn eine Hemmung beobachtet
wird, wird das Kügelchen
im Verschiebungsregister für
eine unmittelbar oder später
erfolgende Identifizierung der Verbindung, z. B. mittels Eiektrosprüh-Massenspektrometrie,
eingelagert.
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Die
Enzymaktivität
des Reaktionsvolumen wird mit einer geeigneten Instrumentenanordnung
im Analysekanal 39, der sich in einem geeigneten Abstand
stromab des Mikrokanals 10 befindet, analysiert. Die tatsächliche
Distanz hängt
von der erforderlichen Inkubationszeit des Enzyms, des Substrats
und des Inhibitors sowie von der mittleren linearen Geschwindigkeit
des Proben-Reaktionsvolumen ab.
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In
einem Beispiel einer Enzymanalyse unter Verwendung von elektrokinetischem
Mischen und des Transports eines Fluid-Mikrochips gemäß dieser
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Fluorogen-Substrat (Resorufin-β-D-Galactopyranosid)
mit der Enzym-β-Galactosidase
gemischt. Die Kinetik der Reaktion wird dadurch erhalten, dass die
Fluoreszenz des Hydrolyseprodukts, Resorufin, überwacht wird. Michaelis-Menten-Konstanten
werden für
die Hydrolysereaktion in Gegenwart und Abwesenheit von Inhibitoren erhalten.
Ein zweites Beispiel für
eine Enzymanalyse, die im Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
implementiert werden kann, ist eine Untersuchung zur Bestimmung
der Acetylcholinesterase-Aktivität
(AchE-Aktivität).
Dies ist eine zwei Schritte umfassende Untersuchung, wobei die AchE
Acetylthiocholin zu Thiocholin hydrolisiert, welches dann wiederum
mit Coumarinylphenylmaleimid (CPM) reagiert, um einen hochfluoreszierenden
Thioether, CPM-Thiocholin, zu erzeugen. Die Fluoreszenz des letzteren
Produkts wird überwacht,
um die Enzymaktivität
zu bestimmen. Die Gegenwart eines Inhibitors reduziert das Fluoreszenzsignal
in Bezug auf das Fehlen eines solchen Inhibitors.
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In 5 ist
eine Anordnung für
das Screening mit hohem Durchsatz für Zellproben, umfassend dabei die
Zelllebensfähigkeit,
dargestellt. Eine Vielzahl von Segmentierungsfluidvolumina 26a–26g wird,
wie zuvor ausgeführt,
in den Haupt-Mikrokanal 10 in
beabstandeten Intervallen vom Zweigkanal 16 eingeführt. Ein
Zellkanal 50 schneidet den Haupt-Mikrokanal 10,
um die Zellen 44' in
den Haupt-Mikrokanal 10 an
einer Position stromab des Zweigkanals 16 zu leiten. Die
Zellen sind in einem biokompatiblen Puffer suspendiert. Ein Abfallkanal 38 ist
mit dem Haupt-Mikrokanal 10 an einer im Wesentlichen dem
Auslass des Zellenkanals 50 gegenüberliegenden Position verbunden.
Der Querschnitt des Abfallskanals 38 ist kleiner als der
minimale Hauptquerschnitt der Zellen 44'. Ein Reagenskanal 28 schneidet
den Haupt-Mikrokanal 10 an einer Position stromab des Zellkanals 50.
Ein zweiter Abfallkanal 38' ist
mit dem Haupt-Mikrokanal 10 an einer im Wesentlichen gegenüber dem
Auslass des Reagenskanals 28 befindlichen Position verbunden.
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Das
Transportfluid und die Segmentierungsfluidvolumina 26a–26g werden
durch den Haupt-Mikrokanal 10 gepumpt. Grenzt ein sequentielles
Paar von Segmentierungsfluidvolumina 26b und 26c an
den Auslass des Zellkanals 50 an, so wird das Suspensionsfluid
in das Reaktionsvolumen zwischen den Segmentierungsfluidvolumina 26b und 26c gepumpt,
so dass eine einzelne Zelle in das Reaktionsvolumen eingeführt wird.
Alternativ dazu kann ein Ensemble von Zellen in ein Reaktionsvolumen
eingeführt
werden. Gleichzeitig dazu wird das darin enthaltene Transportfluid
in den Abfallkanal 38 geleitet. Die Zelle und ihr Volumen
an Suspensionsfluid im Reaktionsvolumen werden daraufhin entlang
des Haupt-Mikrokanals 10 zum
Auslass des Reagenskanals 28 transportiert. Das Reagens 34 wird
in das die Zelle enthaltende Reaktionsvolumen gepumpt, wodurch das
Zellsuspensionsfluid verdrängt
wird. Das Zellsuspensionsfluid wird durch den Abfallkanal 38' weggeleitet. Die
Zelle und das Reagens im Reaktionsvolumen werden daraufhin zum Detektions-/Analysekanal 39 transportiert.
Dieser Vorgang wird für
jede Zelle wiederholt. Vorzugsweise sind die Zellen 44' in Reaktionsvolumina zwischen
alternierenden sequentiellen Paaren von Segmentierungsfluidvolumina
enthalten, wie dies bereits zuvor beschrieben wurde. Zellproben
werden daraufhin als eine Funktion von Zeit, Pumpbedingungen und
Medienzusammensetzungen untersucht.
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Der
extrem niedrige Verbrauch an Reagensmaterialien in Mikrofluid-Chips
stellt einen bemerkenswerten Vorteil für das Screenen teurer Reagens-
und Inhibitormaterialien und ihrer Substratmaterialien bereit. Peptid-Datenbanken
für solche
Versuche können
herkömmlich
auf Kügelchen
mit einem Durchmesser von 10 bis 100 Mikronen oder größer mit
lotrechten lösbaren
Linkern synthetisiert werden. In 6 ist eine
Grundanordnung für
das Implementieren eines Verfahrens zum Screenen von Kügelchen
auf einem Fluid-Mikrochip gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Ein Paar Mikrokanäle 10 und 610 sind
beabstandet und parallel zueinander angeordnet. Ein Pufferspeicher 80 ist
mit dem Mikrokanal 610 durch einen Abfallkanal 86 verbunden.
Ein Abfallreservoir 84 ist mit dem Mikrokanal 10 über einen
Abfallkanal 86 verbunden. Ein Transferkanal 88 verbindet
den Mikrokanal 610 mit dem Mikrokanal 10 an einer
im Wesentlichen mit dem Pufferkanal 82 und dem Abfallkanal 86 fluchtend
ausgerichteten Position.
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Eine
Reihe von Reaktionsvolumina werden zwischen den Segmentierungsfluidvolumina 26a–26d im Mikrokanal 10 gebildet,
und eine entsprechende Reihe von Reaktionsvolumina wird zwischen
den Segmentierungsfluidvolumina 626a–626d im Mikrokanal 610 gebildet.
Die Reaktionsvolumina in jedem Mikrokanal werden entlang der jeweiligen
Mikrokanäle
transportiert, so dass die Reaktionsvolumina bi–1,
bi und bi+1 im Mikrokanal 610 synchron
mit den Reaktionsvolumina cj–1, cj und
cj+1 in Mikrokanal 10 gehalten
werden. Die Kügelchen 44a, 44b und 44c werden
in die Reaktionsvoluminabi–1, bi bzw.
bi+1 in einer ähnlichen Weise, wie dies zuvor
mit Bezug auf 3 ausgeführt wurde, eingeführt. Die
Enzymvolumina 36a, 36b und 36c werden
in einer ähnlichen
Weise, wie dies zuvor mit Bezug auf die 2 beschrieben
wurde, in die Reaktionsvolumina cj–1, cj bzw. cj+1 eingeführt.
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Wenn
jedes Kügelchen
am Transferkanal 88 ankommt, wird seine Verbindung vom
Kügelchen
freigesetzt und zum entsprechenden Reaktionsvolumen transferiert.
Das Kügelchen
und seine zugeordneten Reaktionsvolumina werden daraufhin in Übereinstimmung
zu einer Stelle stromab verschoben, wo ein Fluorogen-Substrat dem
Reaktionsvolumen (cj–1, cj und
cj+1) für
eine Fluoreszenzanalyse zugesetzt wird. Ein Kügelchen, das einem Reaktionsvolumen
entspricht, das Hemmung zeigt, kann aussortiert und zu einer Stelle
transportiert werden, an welcher eine zweite Freisetzung der Verbindung
durch ein orthogonales Spaltungsverfahren verursacht wird. Diese
Verbindung kann mittels Elektrosprüh-Ionisierungsmassenspektrometrie
analysiert werden, um ihre chemische Struktur zu bestimmen.
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Die
Verwendung jedes der zuvor beschriebenen Verfahren mit implementiertem
Fluidic-Mikrochip ergibt eine erweiterte Reihe von diskreten Proben,
Zellen, Kügelchen
etc., die in einem Mikrokanal transportiert werden. Die beteiligten
Reaktionsvolumina sind vorzugsweise Nanoliter- oder Subnanoliter-Volumina,
wodurch sich zahlreiche verschiedene Verbindungen, Proben, Zellen,
Kügelchen
etc. ergeben. Es ist auch beabsichtigt, dass größere Volumina verwendet werden
können.
Da jedes Reaktionsvolumen diskret ist, kann seine Position identifiziert
und nachverfolgt werden, wenn es durch den Mikrokanal wandert, analog
einer Reihe von elektronischen Bits, die sich durch ein digitales
Schieberegister bewegen. In 7 ist eine
Anordnung zum Archivieren und Entnehmen zahlreicher Reaktionsvolumina
dargestellt, die Reagenzien, Zellen, Kombidatenbank-Kügelchen
etc. enthalten. Ein Mikrokanal 10 ist mit einer Quelle
eines Transportfluids durch einen Transportfluidkanal 60 verbunden.
Wie zuvor beschrieben, ist ein Segmentierungsfluid dem Mikrokanal 10 durch
einen Zweigkanal 16 bereitgestellt. Reagenzien, Zellen
oder Kügelchen
werden in die Reaktionsvolumina im Mikrokanal 10 durch
den Reagenskanal 28 eingeführt. Ein Abfallkanal 38 ist
mit dem Mikrokanal 10 verbunden, um das Transportfluid
vom Reaktionsvolumen wegzuleiten.
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Der
Mikrokanal 10 erstreckt sich in eine Richtung, um eine
Vielzahl von Schleifen 64a, 64b und 64c zu
bilden, und endet in einem Speicher 62a. Der Mikrokanal 10 erstreckt
sich in eine entgegengesetzte Richtung, um eine zweite Vielzahl
von Schleifen 66a, 66b und 66c zu bilden,
und endet in einem Speicher 62b. In einem ersten Betriebsmodus
werden die zwischen den Segmentierungsfluidvolumina gebildeten Reaktionsvolumina
vorgeschoben, indem sie schrittweise in die durch durchgehende Pfeile
dargestellte Richtung und durch Schleifen 64a, 64b und 64c zum
Archivieren transportiert werden. In einem zweiten Betriebsmodus
werden die Reaktionsvolumina entnommen, indem sie schrittweise in
die durch strichliierte Pfeile dargestellte Richtung transportiert
werden. Die kombinierte Länge
der Schleifen 66a, 66b und 66c ist ähnlich lang
wie die kombinierte Länge
der Schleifen 64a, 64b und 64c, so dass
die gesamte Reihe von in den Schleifen 64a, 64b und 64c archivierten
Reaktionsvolumina für
eine spätere
Analyse entnommen werden können.
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Obwohl
dies in 7 nicht dargestellt ist, würde die
elektronische Konfiguration, die für die Implementierung der Archivierungs-/Entnahmevorrichtung
für das
Verfahren 1 erforderlich ist, so aussehen, dass sie den Transport
der Reaktionsvolumina in zwei Richtungen ermöglicht. Vorzugsweise treten
die Elektroden oder Kontakte von jeder der vier Seiten der Schleifen
ein. Die Elektrodengeometrie ist so gewählt, dass ein adäquater Kontakt
mit den Mikrokanal-Schleifen in einer geeigneten räumlichen
Periodizität
bereitgestellt wird. Mit einer solchen Konfiguration können Materialien
seriell in das Register geladen werden, um unmittelbar im Anschluss
daran oder später
analysiert zu werden. Die Materialien können den Reagens- oder Probenstellen
zugeführt
werden, wenn die Reaktionsvolumina zwischen den Mikrokanalschleifen
hin- und hergeschoben werden.
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Die
Anzahl an Reaktionsvolumina, die in der durch die Schleifen 64a, 64b und 64c definierten
Lagerungsbank gehalten werden können,
kann unter Verwendung der nachfolgenden Gleichung 1 geschätzt werden.
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LS ist die Länge einer Seite der äußersten
Schleife, LR ist die Länge des Reaktionsvolumens,
LI ist die Länge des Isolierungssegments,
LC ist der Abstand von Mittelpunkt zu Mittelpunkt
zwischen den angrenzenden Kanälen
in den Schleifen, und n ist die Anzahl der Schleifen. Wenn z.B.
LS=100 mm, LR+LI =1 mm, LC=0,1 mm und
n=100, dann können
etwa 19010 Reaktionsvolumina (N) in den Schieberegister-Einlagerungsschleifen eingelagert
werden. Eine solche Vorrichtung nimmt nur etwa 10 % der Fläche eines
100 mm × 100
mm großen quadratischen Mikrochip-Substrats
ein. Obwohl die hierin beschriebene bevorzugte Anordnung eine oder
mehrere Schleifen umfasst, um den Einlagerungskanal zu bilden, ist
für Fachleute
auf dem Gebiet der Technik klar ersichtlich, dass auch andere Konfigurationen
verwendet werden können.
So ist einen Serpentinenanordnung z.B. ebenfalls wirksam.
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Solche
Schieberegistereinlagerungs-/Entnahmevorrichtungen sind für die Handhabung
kombinierter Kügelchen-Datenbanken,
wie zuvor mit Bezug auf die 5 und 6 beschrieben,
sehr vorteilhaft. Kügelchen
aus einer Split-Synthese könnten
kollektiv in einen Speicher eingelagert und unter Einsatz der Kügelchen-Sortierfähigkeiten
auf dem Chip im Einlagerungsregister abgegeben werden. Verbindungen
können,
je nach Bedarf, teilweise photolytisch aus den Kügelchen freigegeben werden,
oder sie können
in die Inhalte des Reaktionsvolumen vorher freigesetzt werden. Die
Kügelchen-Datenbank
kann durch die Aufnahme einer Elektrosprühonisierungsstation auf dem
Mikrochip für
die massenspektrometrische Identifizierung der Reaktionsverbindungen
zertifiziert sein. Die Kügelchen
können
auch an eine Stelle gebracht werden, an welcher die Verbindung zu
einem getrennten Reaktionsvolumen zugeführt wird, um eine biologische
Untersuchung, wie zuvor mit Bezug auf die 6 beschrieben,
durchzuführen.
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Mit
Bezug nun auf 8 ist ein System 800 zum
Identifizieren neuer Medikamente dargestellt. Ein Synthesemodul 810 zum
Synthetisieren einer Reihe von möglicherweise
nützlichen
Medikamentenverbindungen ist mit einem Haupt-Mikrokanal 812 durch eine Vielzahl
von Einführungskanälen verbunden.
Jede der synthetisierten Verbindungen wird in ein Transportvolumen
eingeführt
und entlang des Mikrokanals 812 auf die hierin zuvor ausgeführte Weise
transportiert. Ein Zertifizierungsmodul 814 ist zum Analysieren
und Zertifizieren der Molekularstruktur der synthetisierten Verbindungen
bereitgestellt. Das Zertifizierungsmodul ist mit dem Mikrokanal 812 durch
eine zweite Vielzahl von Kanälen
verbunden, um Proben der synthetisierten Verbindungen zu erhalten.
Ein Analysemodul 818 zum Durchführen von Screening-Untersuchungen
auf der Reihe von synthetisierten Verbindungen gegen Molekül- oder
Zellziele ist ebenfalls bereitgestellt. Das Screening-Modul 818 ist
mit dem Mikrokanal 812 durch eine dritte Vielzahl von Kanälen verbunden,
um so die Proben der synthetisierten Medikamentenverbindungen zu
erhalten. Die Zielmoleküle
oder -zellen sind seriell in den Zieleinlagerungsmodulen 820, 821 eingelagert.
Ein zweiter Mikrokanal 822 ist zwischen den Zieleinlagerungsmodulen
angeordnet, um die Ziele zum Screening-Modul 818 zu transportieren.
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Die
Reihe von Medikamentenverbindungen wird entlang des Mikrokanals
zu den Einlagerungsmodulen 816, 817 transportiert,
um später
entnommen zu werden. Dieses Merkmal ermöglicht, dass die Medikamentenverbindungen
zu einem Zeitpunkt, der wesentlich später ist als der Zeitpunkt der
Synthese, analysiert und/oder gescreent werden. Die Ergebnisse der
mit dem Screening-Modul 818 durchgeführten Screenings werden einem
Entscheidungsmodul 824 bereitgestellt, das die Wirksamkeit
der synthetisierten Verbindungen evaluieren und dem Synthesemodul 810 Feedback
liefern kann, um neue und verschiedene Verbindungen auf der Basis
der früheren
Ergebnisse zu synthetisieren. Auf diese Weise kann eine Vielfalt
an neuen Medikamentenverbindungen schnell und automatisch auf einem
einzelnen Mikrochip synthetisiert, zertifiziert und gescreent werden.
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Hinsichtlich
der vorangegangenen Beschreibungen und begleitenden Zeichnungen
ist für
Fachleute auf dem Gebiet der Technik klar ersichtlich, dass das
Verfahren und die Vorrichtung gemäß dieser Erfindung dazu in
der Lage sind, eine große
Reihe von biochemischen Analyseproblemen zu lösen, die von den präzisen und
automatisierten Manipulationen im Nanoliter- und Subnanoliter-Maßstab mit
hoher serieller Durchsatzkapazität
profitieren. Die hierin beschriebene Vorrichtung und das Verfahren
dienen selbst auch der multiplen parallelen Expansion, die für die Erzeugung
von chemischer und biochemischer Information einen höheren Durchsatz
liefert. Die beschriebenen Tulikrokanalvorrichtungen können biochemische
Reaktionsvolumina in einer kontrollierten Weise manipulieren, um
somit schnelle Ergebnisse bereitzustellen, d.h. Raten von zumindest
etwa 1 bis 10 Hz pro Kanal, wobei Raten von bis zu 100 Hz oder 1.000
Hz erreichbar sein können.
Die verwendeten Reaktionsvolumina können Molekül- oder Teilchenspezies ohne
Diffusions-Verluste enthalten.
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Die
in der vorangegangenen Beschreibung verwendeten Termini und Ausdrücke dienen
der Beschreibung und nicht der Einschränkung. Durch die Verwendung
dieser Termini und Ausdrücke
ist keineswegs beabsichtigt, jegliche Äquivalente der dargestellten
und beschriebenen Merkmale oder Teile davon auszuschließen. Es
ist jedoch zu erkennen, dass verschiedene Modifikationen wie Kanaldimension,
Position und Anordnung innerhalb des beanspruchten Schutzumfanges
der Erfindung möglich
sind.