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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Schrittmacher, der in einem
Tracking-Modus und einem Nicht-Tracking-Modus betreibbar ist und
eine automatische Modenschaltfunktion zum Umschalten des Schrittmachers
in den Nicht-Tracking-Betriebsmodus in Reaktion auf die Detektion
einer atrialen Tachykardie aufweist, wobei der genannte Schrittmacher
eine atriale Detektionsvorrichtung zum Erfassen atrialer Ereignisse enthält, ferner
eine ventrikuläre
Detektionsvorrichtung zum Erfassen ventrikulärer Ereignisse, eine Atrialintervallbestimmungsvorrichtung
zum Bestimmen eines Intervalls zwischen aufeinanderfolgenden atrialen
Ereignissen, eine Vergleichsvorrichtung zum Vergleichen des genannten
Intervalls mit einem vorbestimmten atrialen Tachykardie-Grenzwert
zum Aufzeichnen einer Tachy-Anzeige, falls das genannte Intervall
kleiner als der genannte atriale Tachykardiegrenzwert ist, und eine
Modenschaltvorrichtung zum Schalten des Betriebsmodus in den Nicht-Tracking-Modus,
wenn die Zahl der aufgezeichneten Tachy-Anzeige eine vorbestimmte
Tachy-Zählgrenze
erreicht.
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Stand der
Technik
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Patienten
mit paroxysmalen (in Anfällen
auftretenden) atrialen Tachykardien, die beispielsweise eine DDD-Stimulation
benötigen,
laufen die Gefahr, infolge des Tracking (Mitziehens) des atrialen
Rhythmus in einen Zustand einer ungeeigneten schnellen Stimulation
einzutreten. Es ist festgestellt worden, dass eine nichtphysiologische
hohe ventrikuläre
Stimulationsfrequenz im Tracking-Betriebsmodus die primäre Quelle
des Leidens des Patienten ist und nicht die atriale Tachykardie
selbst. Als Regel gilt, dass mehr als 50 % der Patienten die vor
der Implantation eines Schrittmachers Perioden einer atrialen Tachykardie
hatten, diese erneut haben werden und mehr als 30 % der Schrittmacherpatienten,
die keine vermutete atriale Tachykardie gehabt haben, werden wenigstens
eine Tachykardieepisode während
einer Fünfjahresperiode
nach der Implantation bekommen. Falls diese Patienten mit einer
voreingestellten Frequenz stimuliert wurden, möglicherweise durch einen frequenzadaptierenden
Sensor moduliert, würden
sie während
der Perioden des Sinusrhythmus keinen AV-Synchronismus aufweisen und deshalb
beeinträchtigt
sein. Es sind deshalb bereits mehrere Lösungen, die Modenumschaltungen
enthalten, vorgeschlagen worden, um ein ungeeignetes Tracking atrialer
Arrhythmien zu vermeiden und zu allen übrigen Zeiten ein Tracking
des Sinusmodus vorzusehen. Üblicherweise
verändert ein
derartiger Modenschalter des Schrittmachers den Reaktionmodus gegenüber atrial
abgefühlten
Ereignissen von einem Tracking-zu
einem Nicht-Tracking – Modus.
Wenn der atriale Rhythmus eine vorbestimmte Detektionsfrequenz für eine eingestellte
Anzahl von Intervallen überschreitet,
wird nachfolgend mit einer vorbestimmten Frequenz stimuliert und
wenn der Sinusrhythmus wiedererlangt wird, wird der Schrittmacher
in den atrialen Tracking-Modus zurückgeschaltet.
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So
ist beispielsweise in der US-A-5, 085,215 ein metabolischer, frequenzadaptierender
Demand-Schrittmacher beschrieben, der in einen VVI-Modus geschaltet
wird, wenn eine maximale atriale Trackingfrequenz erreicht wird.
Im VVI-Modus werden ventrikuläre
Stimulationsimpulse mit einer Frequenz erzeugt, die eine Funktion
einer metabolischen Indikationsfrequenz und unabhängig von
dem atrialen Herzschlagabfihlen ist.
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Die
US-A-5,514,164 beschreibt einen implantierbaren Schrittmacher, der
normalerweise in einem DDD-Modus arbeitet und in Reaktion auf das
Abfühlen
einer atrialen Depolarisation früh
im Stimulationszyklus in einen modifizierten DDI-Modus zurückkehrt.
Der DDI-Modus arbeitet in der gleichen Weise wie der DDD-Modus,
mit der Ausnahme, dass den atrialen Signalen nicht gefolgt wird.
Somit resultiert die Erfassung von P-Wellen im DDI-Modus in einer
Inhibierung des atrialen Ausgangssignals mit normalem ventrikulären Zeitablauf. Der
DDI-Modus setzt sich nur bis zum Ende des Stimulationszyklus fort.
Während
des nächsten
Stimulationszyklus wird der DDI-Modus erneut nur dann initiiert,
wenn eine P-Welle wiederum früh
im Stimulationszyklus abgefühlt
wird, ansonsten setzt sich die DDD-Stimulation fort.
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Es
besteht ein Bedarf für
eine Verbesserung von heutzutage bekannten, automatischen Modenumschaltalgorithmen.
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Einige
bekannte Algorithmen können
wegen einer zu langen Zeitdauer der Bestätigung, bevor die Modenumschaltung
eintritt, als zu langsam betrachtet werden und einige Systeme schalten
wegen eines ungeeigneten Detektoraufbaus, der in Verbindung mit
einer zu kurzen Zeitdauer der Bestätigung zu falschen Angaben
führt den
Modus unkorrekt. Einige automatische Modenschaltsysteme weisen keine
zuverlässige
Signalabfühlung
auf, was ebenfalls zu einer Nichterfassung einiger Herzereignisse
führen
kann. Ferner können
unnötig
lange Refraktärperioden
von bekannten Systemen zu einer Blindheit gegenüber einer atrialen Tachykardie
führen
und die Zeitdauer vom Auftreten einer Tachykardie bis zur Modenumschaltung
ist sehr unberechenbar und hängt
von der Tachykardiefrequenz oder der programmierten Tachykardiegrenze
ab.
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Heutzutage
existiert kein automatischer Modenumschaltaufbau, der für sämtliche
Arten von Patienten geeignet wäre.
Einige Patienten bevorzugen eine längere Zeitdauer für die Modenumschaltung,
typischerweise mehrere Sekunden, falls auf diese Weise eine falsche
Modenumschaltung vermieden werden kann. Die meisten Patienten wünschen es
jedoch, unnötig
hohe Stimulationsfrequenzen, auch für nur wenige Sekunden, zu vermeiden.
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Eine
korrekte Signalerfassung ist der erste und wichtigste Faktor für eine zufriedenstellende
Modenumschaltfunktion. Mehrere Schrittmachertypen sind nur mit einem
atrialen Signaldetektor versehen. Wenn die Empfindlichkeit dieses
Detektors geeignet für
die Erfassung normaler P-Wellen eingestellt ist, werden einige Arten
von atrialen Tachykardien nur intermittierend erfasst. Die Modenumschaltung
muss dann auf der Grundlage von "Vermutungen" erfolgen. Ferner
sind während
der Schrittmacherimplantation und dem damit verbundenen Nachlauf
atriale Tachykardiesignale meistens nicht erhältlich. Es besteht deshalb
eine offensichtliche Gefahr, dass der Arzt eine Empfindlichkeitseinstellung
wählt,
die für
eine atriale Tachykardieerfassung zu hoch oder zu niedrig ist. Oft
wird eine sehr hohe Empfindlichkeit gewählt, die zusammen mit einem
ungeeigneten Filteraufbau zu einer Erfassung von R-Wellen-Fernfeldern (R-wave
farfields) führt
sowie auch zu Interferenzen, die die normale Stimulationsfrequenz
beeinflussen können
und sogar Anlass für
falsche Modenumschaltungen sind.
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Dieses
Empfindlichkeitsdilemma des Detektors ist ein Grund für eine problematische
Modenumschaltfunktion von verschiedenen vorhandenen Erzeugnissen.
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So
könnte
es nicht ausreichend sein, eine atriale Tachykardie von einer Interferenz
oder von vorzeitigen Herzsignalen nur durch Messen von atrialen
Intervallen und Zählen
der Anzahl derartiger Intervalle zu unterscheiden. In der Tat sind
mehrere Faktoren zu berücksichtigen.
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Falls
Fernfeld-R-Wellen (farfield R-waves) durch den atrialen Detektor
abgefühlt
werden, werden mit dem Neustart der Refraktärperioden auch die Impulsgeneratorzeitglieder
des Schrittmachers erneut gestartet. Die ventrikulären Stimulationen
mit den zugehörigen
Austastperioden werden ebenfalls mit dem abgefühlten atrialen Signal synchronisiert,
wobei die Stimulationsfrequenz natürlich durch die maximale Trackingfrequenz begrenz
wird. Die Austastintervalle, die atriale Ereignisse überdecken
können,
werden folglich häufiger
wiederholt. Sämtliche
dieser Intervalle, die aus einem Gemisch von abgefühlten und
stimulierten Ereignissen resultieren, müssen berücksichtigt werden, wenn ein
automatisches Modenumschaltsystem entworfen wird, und nicht nur
die freien Atrial-Atrial-Signale.
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Falls
spontane ventrikuläre
Schläge
ausbleiben, sind während
einer atrialen Tachykardie bei einem DDD-Betriebsmodus eines Schrittmachers
drei verschiedene Situationen von gemischten abgefühlten und
stimulierten Herzereignissen möglich.
Diese Situationen sind in den 1a), b) und c) anhand
symbolischer EKG's
dargestellt.
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AF
bezeichnet ein an der atrialen Elektrode abgefühltes atriales Signal, das
eine P-Welle, ein Flattern oder eine Fibrillation sein kann. V bezeichnet
einen ventrikulären
Stimulationsimpuls und ? bezeichnet die zugehörige blinde atriale Austastperiode,
während
der ein atriales Signal hätte
aufgetreten sein können.
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Die
in a) in 1 dargestellte Situation ist
durch ein atriales Signal AF gekennzeichnet, das zwischen zwei ventrikulären Stimulationen
V liegt. Ein atriales Signal kann während des atrialen Austastens
? versteckt sein. Da diese Situation während eines atrialen Flatterns
stabil sein kann, ist es schwer, zwischen atrialem Flattern und
einer normalen Situation mit einer hohen Sinusfrequenz ohne versteckte
Signale zu unterscheiden. Selbst wenn nicht alle atrialen Signale
während
eine instabilen Tachykardie versteckt sind, kann eine ausreichende
Anzahl atrialer Signale so verschwinden, dass ein Schrittmacher,
dessen Steuerung auf langen/kurzen atrialen Intervallen beruht,
falsch betätigt
wird. Die einzig wirksame Lösung
für dieses
Problem besteht in einer Veränderung
des Stimulationsintervalls, derart, dass, wenn die Zeit der ventrikulären Stimulation verändert wird,
das atriale Austastintervall nicht auf die Hälfte des Atrial-Atrial-Signalintervalls
positioniert wird.
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Die
Situation gemäß b) in 1 mit
zwei atrialen Signalen AF zwischen zwei aufeinander folgenden ventrikulären Stimulationen
V macht die Detektion für
sämtliche
Situationen möglich,
vorausgesetzt, dass der benutzte Impulsgeneratoraufbau keine unnötigen Refraktärperioden
umfasst. Die zur Steuerung des Schrittmachers benutzten Algorithmen
können
mehr oder weniger wirksam in Situationen des Überdeckens einiger der atrialen
Signale durch die post-ventrikulär-atrialen
Austastperioden ? sein, weil ein langes atriales Intervall gemessen
wird, das der Tachykardiebestimmung entgegen wirken kann.
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Bei c) in 1 ist
eine Situation mit drei atrialen Signalen AF dargestellt, die jeweils
zwischen zwei aufeinander folgenden ventrikulären Stimulationen V erscheinen.
In diesem Fall ist eine korrekte AV-Detektion möglich, vorausgesetzt das der
Impulsgeneratoraufbau keine unnötigen
Refraktärperioden
umfasst und vorausgesetzt, dass kein Interferenzschutz besteht,
der fälschlicherweise
durch die erfasste hohe Frequenz betätigt werden könnte. Für diese
Situation, mit einer sehr hohen atrialen Frequenz, besteht eine
höhere Wahrscheinlichkeit
für eine Überdeckung
von einigen der atrialen Signale durch die post-ventrikulär-atrialen Austastperioden
?. Falls lange atriale Zählungsintervalle
bei den Algorithmen zum Steuern des Schrittmachers benutzt werden,
kann vor der Modenumschaltung eine Verlangsamung auftreten.
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Nur
bei extrem hohen atrialen Frequenzen und extremen Parametereinstellungen
können
vier atriale Signale AF in einem V-V-Intervall auftreten. Dieser
Fall ist prinzipiell ähnlich
der bei c) gezeigten Situation.
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Ein
weiterer wesentlicher Faktor, der Anlass für Probleme sein kann, ist die
Betrachtungs- bzw.
Erwägungszeit
von einer Erfassung eines kurzen AF-AF-Intervalls bis die Modenumschaltung
stattfindet. Abhängig vom
Aufbau des Signaldetektors wird die benötigte Bestätigungszeit für einen
und den selben Patienten kürzer oder
länger,
abhängig
von der Folge der Herzsignale in Verbindung mit anderen Schrittmacherzeitabläufen, wie
Refraktärperioden
und Stimulationsintervallen. Dies bedeutet, dass die Modenumschaltungsbestätigungszeit
sehr oft nicht vorausgesagt werden kann.
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es einen Schrittmacher verfügbar zu
machen der in einem Tracking oder in einem Nicht-Tracking-Betriebsmodus
betreibbar ist und eine verbesserte Modenumschaltfunktion zum Umschalten
des Schrittmachers in den Nicht-Tracking-Betriebsmodus in Reaktion auf die Detektion
einer atrialen Tachykardie aufweist.
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Offenbarung
der Erfindung
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Diese
Ziel wird bei einem in der Beschreibungseinleitung definierten Schrittmacher
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 erreicht.
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Somit
werden bei dem erfindungsgemäßen Schrittmacher
nicht nur atriale Intervalle, sondern auch andere Herzereignisintervalle
während
einer vorbestimmten Anzahl von Stimulationsintervallen analysiert,
um eine sichere Angabe dafür
zu erhalten, ob eine Tachykardie vorliegt oder nicht.
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Falls
das Atrial-Atrial-Signalintervall kürzer als der Tachykardiegrenzwert
ist und kein anderes Herzereignisintervall in dem betrachteten V-V-Intervall
länger
als diese Grenze ist, wird dies als eine Tachy-Anzeige benutzt.
Falls wenigstens ein gemessenes Intervall zwischen einer Kombination
von abgefühlten
Ereignissen oder Stimulationen während
eines V-V-Intervalls
länger
als der Tachykardiegrenzwert ist, wird dies als eine Nicht-Tachy-Anzeige
angesehen. Falls weder eine atriale Anzeige einer Tachy noch eine
Anzeige einer Nicht-Tachy während
eines V-V-Intervalls vorliegt, wird der Modenveränderungszähler nicht geändert.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Schrittmacher
ist, verglichen zu bekannten Ausbildungen, die notwendige Logik
der Modenschaltvorrichtung reduziert. In Folge ihrer Einfachheit
ist sie sicherer und einfacher zu kontrollieren. Ferner ist die
Anzahl der programmierbaren Parameter gering, was demzufolge die
Arbeit des Arztes reduziert und ebenso das Risiko von Fehlern. Die
Zeit vom Beginn einer Tachykardie bis zur Modenumschaltung und zurück in die
entgegengesetzte Richtung ist voraussagbar und unabhängig von
der Tachykardiefrequenz und kann in Übereinstimmung mit den Präferenzen
des Patienten ausgewählt
werden.
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Entsprechend
einer vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schrittmachers
enthält die
atriale Detektionsvorrichtung einen P-Wellen-Detektor zum Erfassen
von gewöhnlichen
P-Wellen und einen atrialen Tachykardiedetekor höherer Empfindlichkeit zum Überwachen
von atrialen Tachykardiesignalen. So werden Synchronisation und
Stimulation durch einen Detektor gesteuert, der eine zur Erfassung
normaler P-Wellen geeignete Empfindlichkeit aufweist, während die Überwachung
zum Erfassen einer atrialen Tachykardie durch einen empfindlicheren
Detektor durchgeführt
wird. Aus diese Weise wird das oben erwähnte Dilemma der Detektorempfindlichkeit
behoben.
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Gemäß weiteren
vorteilhaften Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Schrittmachers
enthält
die Modenumschaltvorrichtung einen Aufwärts/Abwärts-Zähler, der geeignet ist, bei
jeder Tachy-Anzeige um eins aufwärts
gezählt
und bei jeder Nicht-Tachy-Anzeige um eins abwärts gezählt zu werden. Wenn die Anzahl
der ventrikulären
Stimulationsintervalle mit angezeiger Tachy eine programmierte Grenze
erreicht hat, tritt eine Modenumschaltung in den Nicht-Tracking-Modus
auf. Die programmierte Grenze kann vorzugsweise im Bereich von 1
bis 8 Intervallen liegen. Auf diese Weise wird eine höhere Sicherheit
zum Umschalten der Moden erhalten, nur in Reaktion auf die Detektion
einer echten Tachykardie. Falls andererseits im Nicht-Tracking-Betriebsmodus
längere
Intervalle detektiert werden, beginnt ein Erwägungsprozess um schließlich zum
Tracking-Modus zurückzuschalten.
Falls Anzeigen der Nicht-Tachykardie während des Erwägungsprozesses
erhalten werden, wird der Zähler
abwärts
gezählt
und wenn der Zähler
eine vorbestimmte Grenze erreicht, wird die Modenumschaltvorrichtung
getriggert um den Betriebsmodus in den Tracking-Modus zurückzuändern. So ist
in dem genannten Nicht-Tracking-Modus des Schrittmachers die genannte
Modenumschaltvorrichtung geeignet den Betriebsmodus in den Tracking-Modus
zurückzuschalten,
wenn der Tachy-Anzeigezähler,
ausgehend von der genannten vorbestimmten Tachyzählgrenze, um eine vorbestimmte
Anzahl abwärts
gezählt
worden ist.
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Gemäß einer
noch weiteren vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schrittmachers ist
eine Vorrichtung zum Ändern
des AV-Intervalls vorgesehen um mögliche atriale Ereignisse,
die durch die ventrikuläre
Austastperiode überdeckt
sind, aufzudecken. Auf diese Weise wird eine zuverlässigere
Detektion der atrialen Tachykardie erreicht und demzufolge eine
zuverlässigere
Modenumschaltfunktion.
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Die
Stimulationsfrequenz kann P-Wellen gesteuert sein, während der Übergangsphase
der Erwägung einer
Modenumschaltung durch ein atriales Tachykardiesignal gesteuert
sein oder im Falle einer ausbleibenden Herzaktivität gleich
einer Grundfrequenz sein. Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schrittmachers
ist die genannte Grundfrequenz Sensor gesteuert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Um
die Erfindung mehr im Detail zu erläutern wird nun an Hand der 2 bis 11 der
Zeichnungen eine als ein Beispiel gewählte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schrittmachers
detaillierter beschrieben, wobei
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1 symbolische
EKGs für
drei verschiedene Situationen aus gemischten Herzereignissen zeigt,
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2 einen Überblick
eines erfindungsgemäßen Schrittmachersystems
zeigt,
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3 die
Elektronik des erfindungsgemäßen Schrittmachers
in Blockform zeigt,
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4 die
Modenumschaltelektronik des erfindungsgemäßen Schrittmachers darstellt,
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5 einen
verallgemeinerten Zählerblock
zum Zählen
von Taktsignalen für
Zeitmessungen in dem erfindungsgemäßen Schrittmacher zeigt,
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6 mehr
im Detail den in 5 gezeigten verallgemeinerten
Zählerblock
darstellt,
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7 den
Zähler
von 6 mehr im Detail zeigt,
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8 den
Atrial-Intervall-Zähler
in Form eines verallgemeinerten Zählerblockes zeigt,
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9 einen
Herzereignis-Intervall-Zähler
in Form eines verallgemeinerten Zählerblockes zeigt,
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10 mehr
im Detail den Prüfblock
des automatischen Modenumschalters (AMS) von 4 zeigt und
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11 mehr
im Detail den in 10 gezeigten Zähler des
AMS-Prüfblocks
zeigt.
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Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
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2 zeigt
einen Überblick
des gesamten Systems des erfindungsgemäßen Schrittmachers mit einem
Impulsgenerator 2 mit DDD-Funktionen und einer Modenumschaltelektronik
zum Ändern
des Betriebsmodus vom Tracking DDD-Modus in einen Nicht-Tracking-Modus
des Betriebs, wie einen DDI-Modus, in Reaktion auf die Erfassung
einer atrialen Tachykardie und zurück zum Tracking DDD-Modus,
wenn die Tachykardie nicht länger
detektiert wird. Der Schrittmacher 2 ist über atriale
und ventrikuläre
Leitungen 4, 6, die zugehörige Elektroden 8, 10 einschließen, mit
dem Atrium 12 bzw. dem Ventrikel 14 des Herzens 16 eines
Patienten verbunden.
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3 zeigt
in Form eines Blockdiagramms die Elektronik des Schrittmachers 2 von 2.
Block 18 ist eine Serviceeinheit, die eine Elektronik für Test,
Steuerung und Kommunikation, wie eine Vorrichtung für Telemetrie,
Diagnose, Speicherung von gemessenen Daten, Energiezufuhrsteuerung,
etc. enthält.
Diese Vorrichtungen sind nicht von grundlegender Wichtigkeit für die Erfindung
und dem Fachmann auf dem betreffenden Gebiet gut bekannt und werden
deshalb nicht detaillierter beschrieben.
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Der
Impulsgenerator 20 ist eine Zeitgebereinheit, enthaltend
DDD und DDI Zeitgeberfunktionen, einschließlich einer Elektronik zur
Steuerung von Zeitintervallen und der Ausgabe des Schrittmachers.
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Block 22 stellt
eine Modenumschaltelektronik dar einschließlich einer Vorrichtung zur
Signalüberwachung
und einer Vorrichtung zur Steuerung der Betriebsmoden. Die verschiedenen
Teile dieser Modenumschaltelektronik 22 werden weiter unten
näher beschrieben.
Block 24 und 26, die dazu dienen mit der atrialen Leitung
bzw. der ventrikulären
Leitung verbunden zu werden, enthalten eine Elektronik für eine atriale
Stimulationsausgabe bzw. eine ventrikuläre Stimulationsausgabe sowie
für Signaldetektionen.
So enthalten diese Blöcke 24, 26 Herzsignalverstärker und
Detektoren, Stimulationsausgabestufen, Schutzkomponenten und Entkopplungskondensatoren.
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4 zeigt
die Modenumschaltelektronik von Block 22 in 3 mehr
im Detail. Diese Modenumschaltelektronik 22 enthält einen
atrialen Tachykardiezähler 28 und
einen Herzereignisintervallzähler 30 in
der Form von zwei verallgemeinerten Zählerblocks zum Prüfen von
Intervallen, wie es im Folgenden mehr im Detail beschrieben wird.
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Ein
automatischer Modenumschalt (AMS) Prüfblock 32 enthält eine
Elektronik, die während
einer Prüfung
oder Erwägungsphase,
bei der bestimmt wird, ob eine Umschaltung des Betriebsmodus des
Schrittmachers auftreten soll oder nicht, aktiv wird. Der Block 32 enthält einen
Zähler,
der im folgenden an Hand der 10 und 11 detaillierter
beschrieben wird, welcher ausgebildet ist abhängig von der Steuerung Eingangssignale
aufwärts
oder abwärts
zu zählen.
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Durch
die Logik, die durch das in der Figur gezeigte Netzwerk von Logikgliedern 27, 29, 31, 33 und 35 gebildet
wird, wird ein Startsignal erzeugt. So wird im DDD-Modus, wenn ein
atriales Intervall kürzer
als der Tachykardiegrenzwert detektiert wird, ein Startsignal erzeugt.
In einem DDI-Modus wird ebenfalls ein Startsignal erzeugt, wenn
ein Intervall zwischen zwei Herzereignissen, die durch den Herzereignisintervallzähler 30 gemessen
werden, länger
als der Tachy-Grenzwert ist.
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Ein
Indexregister 34 ist zum Speichern des zuletzt entschiedenen
Modus während
einer neuen Erwägungsphase
vorgesehen, in der der automatische Modenumschaltprüfblock 32 aktiv
ist.
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5 zeigt
einen generalisierten Zählerblock,
der als Atrial-Tachykardie-Zähler 28 benutzt
wird und einen zusätzlichen
Herzeignisintervallzähler 30 in 4.
Der Block 36 enthält
eine Logik zur Steuerung, Zählung
von Taktsignalen und Speichern von Angaben.
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Die
Funktion des Zählerblocks 36 ist
wie folgt:
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Nach
Empfang eines Startsignals auf der Start-Ereignis-Leitung 38 wird
jeder Taktimpuls 40 gezählt, bis
das erste von zwei möglichen
Ereignissen eintritt. Diese Ereignisse sind, dass die Anzahl der
Taktimpulse 40 einen speziellen voreingestellten Wert,
Einstell-Daten 42, passiert oder dass auf der Stopp-Ereignis-Leitung 44 ein
Signal erscheint. Welches dieser beiden Er eignisse das zuerst auftritt,
wird auf der Leitung c/o-Steuerung 46 angezeigt. Nach einem
Start-Ereignis 38, während
der Zählung
des Blocks 36, wird auf einer Steuerung-während-Zählung-Leitung 48 angezeigt,
dass der Zählerblock 36 aktiv
ist.
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Der
als Atrial-Tachy-Zähler 28,
siehe 4, benutzte Zählerblock 36 ist
ein Zeitzähler
zum Bestimmen der Zeit zwischen der Erfassung von zwei aufeinanderfolgenden
atrialen Signalen AF. Der Zähler 28 startet und
stoppt beim Erfassen von atrialen Signalen oder als Folge einer
Zeitlimitüberschreitung.
Andere Herzereignisse beeinflussen diesen Zähler 28 nicht. Bei
einer Erfassung eines atrialen Signals AF wird der Zähler 28 mit
der vorbestimmten Tachy-Zählgrenze
ATI geladen und der Realzeittakt, 40 in 5,
zählt den
Zähler 28 abwärts. Eine
neue AF-Detektion, bevor der Zähler
Null erreicht hat, führt
zu einer Tachy-Anzeige. Das Auftreten einer Zeitlimitüberschreitung,
d.h. der Zähler 28 erreicht
Null, oder einer dazwischen kommenden ventrikulären Stimulation V oder eine
ventrikuläre
Signalerfassung einer R-Welle, führt
zu einer aufgegebenen Anzeige.
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Der
Zählerblock 36 in 5,
der in 4 als Herzereignisintervallzähler 30 benutzt wird,
wird bei jedem Herzereignis gemäß der folgenden
Entscheidungstabelle gestartet und gestoppt.
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Bezeichnungen
für die
Entscheidungstabelle
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Entscheidungstabelle
der Tachykardie
Entscheidungstabelle
für den
Moden-Umschalt-Zähler
(MCC)
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Alle
Angaben werden während
der Periode von einer ventrikulären
Stimulation bis zur nächsten
ventrikulären
Stimulation benutzt.
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Beim
Start wird der Zähler 30 mit
der vorbestimmten Atrial-Tachykardie-Grenze ATI geladen und der Realzeit-Takt 40,
siehe 4 und 5, zählt den Zähler 30 abwärts. Irgendein
Stopp des Zählers 30,
bevor dieser Null erreicht, führt
zu einer aufgegebenen Anzeige und einer Zeitsperre des Zählers 30 bei
einer Nicht-Tachy-Anzeige, wie dies aus der obigen Entscheidungstabelle
ersichtlich ist.
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Die
Atrial-Tachykardie-Grenze ATI, die den in der Schrittmacherelektronik
benutzten Intervallgrenzwert darstellt, ist programmierbar. Die
ausgewählte
entsprechende Frequenzgrenze kann somit variiert werden, vorzugsweise
in Schritten von 10 Schlägen
pro Minute innerhalb des Bereiches von 150 bis 250 Schlägen/Minute.
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6 zeigt
den Aufbau des in 5 dargestellten generalisierten
Zählerblocks 36.
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Der
Zählerblock 36 steuert
andere Logikteile im Schrittmacher über die beiden Steuerleitungen c/o-Steuerung 46 und
Steuerung-während-Zählung 48.
Auf der Steuerung-während-Zählung Leitung 48 wird angezeigt,
dass der Zähler
aktiv ist, wie dies oben erwähnt
wurde. Auf der c/o Steuerleitung 46 wird angezeigt, ob
der Zähler
die gleiche Anzahl von Taktimpulsen 40 erreicht hat wie
der eingestellte binäre
Wert auf Leitung 42, vergleiche 5, oder
ob die Zählung
durch ein Stoppereignis, 44 in 5, vor der
Zeitlimitüberschreitung gestoppt
worden ist. Diese beiden möglichen
Ereignisse resultieren in einem entgegengesetzten Zustand auf der
c/o-Steuerung 46.
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Der
Zählerblock 36 enthält ein Register 50,
in dem eingestellte Datenwerte gespeichert sind. Diese Einstell-Daten
können über Telemetrie
von einer externen Vorrichtung zugeführt werden oder im Schrittmacher intern
erzeugt werden, vergleiche 3, und werden
normalerweise konstant gehalten. Wenn jedoch neue Einstell-Daten
gespeichert werden sollen, werden diese auf Datenleitungen 52 zugeführt und
diese Zufuhr wird durch die Lade-neue-Daten-Leitung 54 gesteuert.
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Die
Arbeitsweise des in 6 gezeigten Blocks ist wie folgt.
Ein Start-Ereignis-Steuersignal 56 wird über ein
UND-Glied 58, dessen einer Eingang invertiert ist, einer
Einheit 60 zugeführt,
zur Umformung des Signals in einen für die Verarbeitung im Zählerblock 62 geeigneten Impuls.
Ein Flip-Flop 64 Zählung-Aktiv-Index wird
durch den von der Impulsformereinheit 60 gelieferten umgeformten
Startimpuls in den EIN-Zustand versetzt. Diese Zustandsinformation
erscheint auf der Steuerung-während-Zählung Leitung 48.
Der von der Impulsformereinheit 60 gelieferte umgeformte
Startimpuls steuert auch das Laden, der im Einstelldatenregister 50 eingespeicherten
binären
Daten in die Zählerbox 62.
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Wenn über das
UND-Glied 66 zum Zähler 62 Taktimpulse
geliefert werden und die Zählung
aktiv ist, wird der Binärwert
im Zähler 62 abwärts gezählt. Wenn
der Zählwert
Null erreicht ist, sind sämtliche
binären Bits
im Zähler 62 gleich
Null. Beim nächsten
Taktimpuls werden sämtliche
Zähler
im Zähler 62 auf "Eins" abgeändert. Es
ist ein Bit mehr im Zähler 62 als
das höchstwertigste
Bit und wenn dieses Extrabit von "Null" auf "Eins" wechselt, wird auf
der c/o Steuerleitung 46 eine Zählung-Aus angezeigt. Das höchstwertigste
Bit wird stets aus dem Einstelldatenregister 50 als eine "Null" geladen. Im Zählung-Aus
Zustand wird das Flip-Flop Zählung-Aktiv
Index 64 in den AUS-Zustand gesetzt.
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Die
im Blockdiagramm in 6 gezeigten Glieder steuern
eine sichere Verarbeitung des Zählers 62. So
stellt das UND-Glied 66, welches mit dem Takteingang verbunden
ist, sicher, dass der Zähler 62 nur
abwärts
zählt,
wenn sich der Zählerblock
in seinem aktiven Zustand befindet.
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Die
Start-Ereignis Leitung 56 ist mit der Impulsformereinheit 60 über ein
UND-Glied 58, von dessen Eingängen einer invertiert ist,
verbunden, um das Laden der eingestellten Daten zu schützen, nachdem
der Zähler
aktiv geworden ist.
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Ein ähnliches
UND-Glied 68 ist mit einem seiner invertierten Eingänge mit
einem Zählung-Aus Index 70 verbunden,
um ein Stopp-Ereignis auf der Leitung 72 daran zu hindern, über das
ODER-Glied 74 und die Impulsformereinheit 76 diesen
Index zu ändern,
nachdem ein Vorgang Zählung-Aus
aufgetreten ist. Das ODER-Glied 74 stoppt und stellt zurück den Zählung-Aktiv
Index 64, entweder als Folge eines Stopp-Ereignis auf der
Leitung 72 oder eines Zählung-Aus
Ereignisses.
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7 zeigt
die Zählerbox 62 von 6 mehr
im Detail. Der Zähler 62 enthält eine
ausreichende Anzahl binärer
Stufen 78, 80, ..., 82. Zusätzlich hierzu
ist eine extra binäre
Stufe 84 vorgesehen. Jede binäre Stufe 78, 80, 82, 84 kann
mit einem Bit, "Null" oder "Eins", aus dem Einstelldatenregister 50 in 6 geladen
werden. Diese Zuführ
von eingestellten Daten erfolgt, wenn die Lade neue Daten Leitung 54,
siehe 6, einen Impuls erhält. Die extra binäre Stufe 84 wird
mit dem Wert "Null" geladen. Wenn der
Zähler 62 in 5 in
sämtlichen
Stufen 58, 80, ..., 82, 84 bis
zum Wert "Null" abwärts gezählt hat,
schalten sämtliche
Stufen 78, 80, ..., 82, 84 in
Antwort auf den nächsten
Impuls auf "Eins": Das Signal aus
der letzten Stufe 84 steuert die Zählung-Aus Anzeige und die Deaktivierung
der Zählung.
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8 zeigt
den Atrial-Tachy-Zähler
(ATC) 28 der in 4 in Form eines generalisierten
Zählerblockes dargestellten
Moden-Schalt-Elektronik. Dieser Zähler mißt die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden
atrialen Ereignissen und vergleicht diese Zeit mit einer vorbestimmten
Atrial-Tachy-Grenze 86. Ein Ereignis kann irgendeine Detektion
durch den atrialen P-Wellen Detektor oder den Detektor für ein atriales
Tachykardiesignal sein, für
den Fall, dass zwei getrennte atriale Detektoren benutzten werden.
Falls andere Herzereignisse während
der Zählprozedur
vorhanden sind, beispielsweise eine ventrikuläre Stimulation, sollen diese
Ereignisse nicht diesen Zähler
beeinflussen.
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Der
eingestellte Wert des Zählers 28 ist
die programmierte Atrial-Tachy-Grenze 86 für eine atriale
Tachykardie.
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Bei
dem in 8 dargestellten Beispiel zeigt das Ausgangssignal
c/o auf der Leitung 88 an, dass das zuletzt gemessene Intervall
kein Tachy-Intervall war, weil ein Zählung-Aus Vorgang gewesen ist.
Dies bedeutet, dass das Signal auf der c/o-Leitung 88 umgekehrt
wird. Dieses ist ein wesentliches Element bei der Moden-Umschalt-Bestimmung.
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9 zeigt
den Herzereignisintervallzähler 30 in 3 in
Form eines entsprechend generalisierten Zählerblocks. Mit diesem Zähler 30 wird
die Zeit zwischen den beiden letzten Herzereignissen gemessen und mit
der Atrial-Tachy-Grenze verglichen.
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Startereignisse 90 können das
Ende einer post-ventrikulär-atrialen
Austastung (PVAB) sein, welches eine Schutzperiode bei den Detektoren
nach einer ventrikulären
Stimulation ist und das Ende einer post-atrial-atrialen Austastung
(PAAB), welches eine Schutzperiode bei den Detektoren nach einer
atrialen Stimulation ist, ferner eine atriale Tachykardiesignalerfassung,
eine P-Wellen-Detektion oder R-Wellen-Detektion. Eine R-Wellen-Detektion
kann nur benutzt werden, wenn der sogenannte kombipolare Modus des
Abfühlens
benutzt wird, siehe unten.
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In
einer entsprechenden Weise können
Stoppereignisse 92 eine ventrikuläre Stimulation V-Stimulation, eine
atriale Stimulation, eine atriale Tachykardiesignal-Detektion, eine
P-Wellen-Detektion
oder eine R-Wellen-Detektion sein, wobei die zuletzt genannte Detektion
nur im Falle eines kombipolaren Modus des Abfühlens möglich ist.
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Der
Einstellwert 94 ist auch in diesem Fall die programmierte
Atrial-Tachy-Grenze für
eine atriale Tachykardie. Bei dem in der Figur dargestellten Beispiel
zeigt eine Ausgabe c/o-Signal am Ausgang 96 an, dass das
gemessene Intervall kein Tachy-Intervall war, da kein Zählung-Aus vorlag. Die Nicht-Tachy
Anzeige am Ausgang 96 ist ein wesentliches Element bei
der Moden-Umschalt-Bestimmung.
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10 zeigt
in Form eines Blockdiagramms den Automatische-Moden-Umschaltung
(AMS) Prüf-Block 32 in 4.
Die meisten Elemente des AMS-Prüf-Blocks
sind gleich denen des generalisierten Zählerblocks 36, der
in 6 dargestellt ist. Es sind die Funktionen des
Aufwärtszählens des
Zählers 98 und
des Vergleichs des Zählwertes
mit dem eingestellten Datenwert hinzugefügt. So wird nach Empfang eines
Startereignisses auf der Leitung 100 der Automatische-Moden-Umschaltung-Prüf-Block 32 aktiviert
bis eine aus zwei Möglichkeiten
auftritt, d.h. der Zähler
den Nullwert erreicht oder den eingestellten Datenwert. Dann wird
der Zähler 98 deaktiviert
und eine An von Zählung-Aus
im Zählung-Aus
Index-Register 102 gespeichert.
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Das
Einstell-Daten Register 104 besteht in Wirklichkeit aus
zwei verschiedenen Registern, von denen jedes seinen eigenen Einstell-Daten-Wert
besitzt. Einer dieser Werte wird benutzt, wenn die Zählung in
einem DDD-Betriebsmodus gestartet wird und der andere Wert, wenn die
Zählung
in einem DDI-Modus gestartet wird. So wird, wenn ein Startimpuls
erhalten wird, der relevante Wert dieser beiden Werte in den Zähler 98 geladen.
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Das
UND-Glied 106, von dessen Eingängen einer invertiert ist,
verhindert über
die Ladeneue-Daten Leitung 108 ein Laden von neuen Einstell-Daten
nach Erhalt eines Startimpulses.
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Der
Zähler 98 wird
durch jedes detektierte ventrikuläre Ereignis, d.h. eine ventrikuläre Stimulation
oder eine R-Wellendetektion, die über das UND-Glied 108 zugeführt wird,
gesteuert. Der Zähler 98 wird
abwärtszählend gesteuert,
falls eine Anzeige vorliegt, dass das fragliche gemessene Intervall
im Herzereignisintervallzähler,
siehe 9, länger
als die Atrial-Tachy-Grenze
ist. Der Zähler 98 wird
so gesteuert, dass er aufwärts zählt, wenn
eine Anzeige vorliegt, dass das gemessene Intervall zwischen atrialen
Signalerfassungen kürzer als
die Atrial-Tachy-Grenze ATI ist. Falls keine dieser Bedingungen
erfüllt
wird, wird die Zählung
aufgegeben und der Zähler 98 über die
Steuerleitung Takt-Freigabe 12 zum UND-Glied 108 gesperrt.
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Falls
der Zähler 98 den
selben Wert wie den eingestellten Wert erreicht und dies während des
Aufwärtszählens auftritt,
wird durch den Zähler 98 an
dessen Ausgang 114 ein Signal Rückkehr-Stopp geliefert. Dieses
Signal Rückkehr-Stopp
stoppt die Aktivitäten
im Automatische-Moden-Umschaltung-Prüf-Block
und setzt den Zählung-Aus
Index 102 auf Zählung-Aus.
Dieser Zählung-Aus
Index 102 steuert weitere Teile der Elektronik des Schrittmachers,
um den Betriebsmodus zu steuern. So führt eine Zählung-Aus Anzeige zu einem
Betrieb im Nicht-Tracking-Modus (DDI) und eine entgegengesetzte
Anzeige oder eine reversierte Zählung-Aus
Anzeige zu einem Betrieb im normalen Tracking-Modus (DDD).
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11 zeigt
den Aufwärts/Abwärts-Zähler 98 mehr
im Detail. Der Zähler
besteht aus einer Anzahl von binären
Stufen 116, 118, ..., 120 die groß genug
ist, um in der Lage zu sein, den maximal gewünschten Wert zu zählen plus
eine extra binären
Stufe 122.
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Wenn
die automatische Moden-Umschalt-Prozedur aus dem normalen Tracking-Modus
(DDD) gestartet wird, wie durch einen entgegengesetzten oder reversierten
Zählung-Aus
Index Wert, vergleiche die obige Beschreibung von 10,
wird die Ladeprozedur ausgeführt.
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Jede
binäre
Stufe 116, 118, ..., 120 wird dann aus
dem Einstell-Daten-Register, 104 in 10, mit
einem Bit, "Null" oder "Eins", geladen. Dieses
Laden wird so gesteuert, dass es durchgeführt wird, wenn auf der Lade-Steuerung-der-Einstell-Daten
Leitung 124 ein Impuls empfangen wird. Die extra binäre Stufe 122 wird dann
mit dem binären
Wert "Null" geladen. Wenn der
Zähler
auf sämtlichen
Stufen 116, 118, ..., 120 bis "Null" abwärts gezählt hat,
werden in Antwort auf den nächsten
Impuls sämtliche
Stufen 116, 118, ..., 120 auf "Eins" umgeschaltet. Das
Signal aus der letzten Stufe 122 steuert die Zählung-Aus
Anzeige und die Deaktivierung der Zählung.
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Wenn
der Automatische-Moden-Umschaltung-Prüf-Block 32 in 10 aus
dem Nicht-Tracking-Modus
(DDI) startet, was durch den Zählung-Aus
Index angezeigt wird, wird kein Laden der Binärstufen durchgeführt, da
sämtliche
Bits bereits auf "Eins" gesetzt sind. Für den binären Vergleich
in den Einheiten 126, 128, 130 wird jedoch
ein anderer Wert benutzt, der gleich der Anzahl der für einen
Wechsel aus dem DDI-Modus zum DDD-Modus geforderten ventrikulären Intervalle
ist. Die Auswahl eines geeigneten Wertes für diesen binären Vergleich
wird durch in der Figur nicht dargestellte Verknüpfungsglieder durchgeführt. In
den Einheiten 126, 128, 130 wird ein
binärer
Vergleich durchgeführt
und wenn der Zählerwert
den eingestellten Wert erreicht, wird am Ausgang 132 ein
Rückkehr-Stopp-Signal
geliefert. Nach dem Start zählt
der Zähler
aufwärts
oder abwärts,
abhängig
vom logischen Zustand auf der Aufwärts/Abwärts-Steuerung der Zählungsleitung 134.
Die Richtung der Zählung
kann nach dem Start der Zählung
reversiert werden.
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Oben
ist eine spezielle Technik unter Verwendung von Zählern und
dekodierenden Logiken zum Zählen
einer speziellen Anzahl von Impulsen beschrieben. Die wesentliche
Funktion der Erfindung besteht jedoch im Zählen einer Anzahl von ventrikulären Intervallen
während
einer Prüfung
der Tachykardie-Anzeigen für
die Entscheidung des Moden-Umschalters und die gleiche Funktion
oder ähnliche
Funktionen können
auch verwirklicht werden unter Verwendung anderer Techniken, beispielsweise
Mikroprozessortechniken.
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Zusammenfassend
wird bei dem erfindungsgemäßen Schrittmacher
eine Moden-Umschaltung von einem Tracking-Betriebsmodus, beispielsweise
DDD, zu einem Nicht-Tracking-Modus, beispielsweise DDI, durchgeführt, wenn
eine atriale Tachykardie mit einer eine program mierte Grenze überschreitenden
Frequenz vorliegt. Die Bestimmung und Bestätigung, dass tatsächlich ein
Zustand einer atrialen Tachykardie vorliegt, werden durchgeführt unter
Verwendung einer vorbestimmten Anzahl von Stimulationsintervallen,
während
welcher andere, oder vorzugsweise sämtliche, Herzsignalintervalle
analysiert werden. Diese Phase nach Detektion einer atrialen Tachykardie
im DDD-Modus oder einer Detektion einer verschwundenen Tachykardie
im DDI-Modus wird Erwägungs-
oder Prüf-Phase
genannt, während
der erwägt
oder geprüft
wird, ob der Modus umgeschaltet werden sollte oder nicht.
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Atriale
Ereignisse werden kontinuierlich durch einen atrialen Tachykardiesignaldetektor
oder einen P-Wellen-Detektor überwacht
und wenn das Intervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden atrialen
Signalen kleiner als ein programmierter atrialer Tachykardie-Grenzwert
ist, wird ein Index-Speicher auf Tachy-Anzeige gesetzt. Wenn ein
gemessenes Intervall zwischen irgend einem Herzereignis während eines
darauffolgenden Herzzyklus vorliegt, das länger als der programmierte
Tachykardie-Grenzwert ist, wird der Index-Speicher auf eine Nicht-Tachy-Anzeige gesetzt.
Die Intervallmessungen werden durch zwei Intervallzähler, d.h.
einen Atrial-Tachy-Zähler und
einen Herzereignisintervallzähler
durchgeführ.
Die gemessenen Werte werden mit dem programmierten Tachykardie-Grenzwert
verglichen und das Ergebnis des Vergleichs wird in EIN/AUS-Speichern
gespeichert. Die Indexinformation wird bei der nächsten ventrikulären Stimulation
benutzt, um die Sicherheit bei der Bestimmung zu erhöhen, ob
ein Zustand einer Tachykardie vorliegt oder nicht, bevor die endgültige Entscheidung
des Schrittmacher-Betriebsmodus gemacht wird. So wird bei jeder
ventrikulären
Stimulation die vorhergehende Anzeige im Index-Speicher dazu benutzt,
den Moden-Änderungszähler aufwärts oder
abwärts
zu zählen.
Falls wenigstens eine Anzeige während
des Intervalls zwischen zwei aufeinanderfolgenden ventrikulären Stimulationen
vorliegt, wird der Moden-Umschalt-Zähler
um eins aufwärts
gezählt,
falls die letzte Anzeige eine Tachy ist und falls die letzte Anzeige
eine Nicht-Tachy ist, wird der Zähler
um eins abwärts
gezählt.
Falls während
des Intervalls zwischen zwei aufeinanderfolgenden ventrikulären Stimulationen keine
neue Anzeige vorliegt, wird der Moden-Änderungs-Zähler nicht geändert. Wenn
der gezählte
Wert eine programmierte Grenze erreicht, findet bei der nächsten ventrikulären Stimulation
eine Moden-Umschaltung statt.
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Ein
spontaner ventrikulärer
Schlag, eine R-Welle, kontrolliert den Moden-Änderungs-Zähler in der gleichen Weise
wie eine ventrikuläre
Stimulation.
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Nach
einer Moden-Änderung
in einen Nicht-Tracking oder Nicht-Synchronen Modus, z.B. DDI oder VVI,
wird der Ventrikel während
des Zustands der atrialen Tachykardie mit einer Grundfrequenz stimuliert.
Diese Grundfrequenz kann konstant sein, z.B. bei einem etwas höheren Wert
als dem der im Tracking DDD-Betriebsmodus benutzten Grundfrequenz.
Die Grundfrequenz kann jedoch auch unter Steuerung einer oder mehrerer
Aktivitäts-
oder physiologischen Sensoren variiert werden.
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Somit
arbeitet der erfindungsgemäße Schrittmacher
wie folgt.
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Die
atrialen Signale werden kontinuierlich überwacht, auch nach einer Moden-Änderung.
Solange die Anzeige im Index-Speicher dann eine sich fortsetzende
Tachykardie anzeigt, wird der Nicht-Tracking- oder Nicht-Synchron
Betriebsmodus aufrecht erhalten. Falls eine Nicht-Tachy Anzeige erscheint,
zählt der
Moden-Änderungs-Zähler entsprechend
bei der Ausgabe der nächsten
ventrikulären
Stimulation oder R-Wellen-Erfassung. Nachdem der Moden-Änderungs-Zähler bis zur programmierten
Grenzzahl abwärts
gezählt hat,
wird der Betriebsmodus in DDD zurück gewechselt.
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Bei
der Detektion einer Tachykardie ist die Anzahl der mit hoher Frequenz
synchronisierten Stimulationsintervalle auf eine vorprogrammierte
Anzahl, beispielsweise drei, begrenzt und danach wechselt der Modus in
einen Nicht-Synchronisierten Modus, wie DDI. Das gleiche Prinzip
wird zum Zurückwechseln
in den synchronen DDD-Modus nach dem Verschwinden der atrialen Tachykardie
benutzt. Die Anzahl der Stimulationsintervalle bei der Grundfrequenz
ohne eine Tachykardie ist programmierbar.
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Der
atriale Tachykardie-Grenzwert wird im Schrittmacher gespeichert.
Dieser Grenzwert kann ein geeigneter Wert im Bereich zwischen 400
ms und 240 ms, entsprechend 150 bis 250 Schlägen/Minute, sein. Jedes gemessene
atriale Intervall, das kürzer
als die atriale Tachykardie-Grenze ATI und länger als ein Wert von beispielsweise
140 ms ist, wird dann als ein Tachy-Intervall angezeigt. Die atriale
Tachykardie-Frequenz kann in Schritten von 10 Schlägen/Minute
geeignet variiert werden.
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Für die Detektoren
kann, wie oben angegeben, eine kombipolare Konfiguration oder die
normale bipolare Konfiguration benutzt werden. Die kombipolare Technik
ist beispielsweise in Herzschrittmacher 17:2, 1997, Seite 108 und
in EP-A1-0 596 319 beschrieben. Da die kombipolare Leitungskonfiguration
AV-Differentialsignale liefert, ist es wichtig, dass die logischen
Schlussfolgerungen geeignet ausgestaltet werden, um zu vermeiden,
dass ventrikuläre
Signale fälschlicherweise
als atriale Signale interpretiert werden.
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Eine
Situation in der das gemessene Intervall zwischen zwei atrialen
Signalen länger
als die atriale Tachykardie-Grenze und kein anderes Intervall länger als
die atriale Tachykardie-Grenze
ist, könnte
anzeigen, dass während
der ventrikulären
Austastperiode ein überdecktes
atriales Signal vorliegt. Für
die atriale Tachykardie-Signal-Detektion wird keine Refraktärperiode
benutzt, nur eine technische Austastperiode, um ein Nebensprech-Abfühlen im
Kombipolar-Modus oder ein Abfühlen
bei einer ventrikulären
Stimulation oder beim Auftreten einer R-Welle zu vermeiden. In einigen
Tachykardie-Situationen, kann somit durch das auf die ventrikuläre Stimulation
folgende Austastintervall eine stabile Überdeckung von atrialen Tachykardiesignalen
auftreten. Die Grundprinzipien zum Aufdecken bestehen dann in einer Änderung
der Zeit, während
eines oder mehreren atrialen Stimulationsintervalls bzw. Stimulationsintervallen
für die
ventrikuläre
Stimulation. Diese Zeitänderung
kann durch temporäre Änderungen
eines der Schrittmacherparameter erhalten werden, die zu einer Verkürzung oder
einer Verlängerung
der PV-Intervalle führt.
Eine geeignete Aufdeckungsmethode für diesen Zweck ist in der US-5,683,428
beschrieben.
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Wie
oben erwähnt,
sollten zwei Arten von atrialen Signalen detektiert werden, d.h.
normale P-Wellen und atriale Signale bei einer atrialen Tachykardie.
Normale P-Wellen zum Steuern des Schrittmacherstimulationsrhythmus
weisen eine stabile Amplitude mit einer Variation von normalerweise
weniger als ± 15
% auf. Eine zu hohe Detektorempfindlichkeit kann Anlass für Interferenzerfassungen
geben, was nicht akzeptabel ist, da solche falschen Erfassung den
Rhythmus des normalen Schrittmacherbetriebs beeinflussen. Im Falle
einer atrialen Tachykardie oder einer beginnenden atrialen Tachykardie
nimmt die Amplitude der atrialen Signale normalerweise ab, obgleich
sie manchmal auch ansteigt. Atriale Fibrillationssignale haben jedoch
niedrige und variierende Amplituden und auch eine schlechte Anstiegsgeschwindigkeit,
verglichen zu normalen P-Wellen und es ist somit eine höhere atriale
Detektionsem- pfindlichkeit zur Erfassung dieser Signale erforderlich.
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Der
bevorzugte Weg zur Erfassung der atrialen Signale ist es deshalb,
einen atrialen Signaldetektor für
normale P-Wellen und einen Detektor zu benutzen, der geeignet ist
zur Erfassung atrialer Signale geringerer Amplituden. Das Verhältnis zwischen
den Empfindlichkeiten des Detektors zum Erfassen atrialer Signale im
Falle einer beginnenden Tachykardie und der Empfindlichkeit des
normalen P-Wellendetektors kann vorzugsweise in Stufen von 0,4 im
Bereich 1,2 bis 2,0 geändert
werden. Für
diese beiden Detektoren sind zwei getrennte Verstärker und
Filterwege, die für
die fraglichen Signale geeignet sind, in der Schrittmacherelektronik vorgesehen.
Die Filter müssen
für eine
angemessene R-Wellen-Dämpfung
und T-Wellen-Dämpfung ausgebildet
sein. Es müssen
auch myokardiale Signale gedämpft
werden und die Filter müssen
so ausgebildet sein, dass sie ein unkontrolliertes Schwingen bei
den Signalen verhindern.
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Anstelle
zweier getrennter Detektoren ist es jedoch auch möglich den
gewöhnlichen
P-Wellen-Detektor
zu benutzen und dann mit zwei getrennten Tachy-Empfindlichkeitseinstellungen eine Empfindlichkeit
vorzusehen, die geeignet für
die atriale Signalerfassung bei einer atrialen Tachykardie ist und
eine, die für
eine gewöhnliche
P-Wellen-Detektion
geeignet ist.
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Die
oben beschriebenen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Schrittmachers
sind Zweikammer-Schrittmacher. Die Erfindung kann jedoch ebenso
gut bei einer Stimulierung des linken Ventrikels oder bei Vierkammer-Schrittmachern
angewandt werden.