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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf einen automatischen,
implantierbaren Vorhofdefibrillator zum Liefern von kardiovertierender elektrischer
Energie an die Vorhöfe
eines menschlichen Herzen, wenn die Vorhöfe Kardioversion benötigen. Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere auf einen solchen Vorhofdefibrillator
gerichtet, der Herz-Ischämie
vor dem therapeutischen Eingriff erkennt. Wenn Ischämie erkannt
ist, wird ein normaler Therapieeingriftsprozess geändert, beispielsweise durch
Zurückhalten
des Anlegens von kardiovertierender elektrischer Energie, bis die
Ischämie
nicht mehr erkannt wird.
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Vorhofflimmern
ist wahrscheinlich die am häufigsten
vorkommende Herzarrhytmie. Obwohl sie normalerweise keine lebensbedrohende
Arrhythmie ist, ist sie mit Herzschlägen verbunden, von denen angenommen
wird, dass sie durch Blutgerinnsel verursacht werden, die sich in
Bereichen eines stagnierenden Blutstroms im Ergebnis eines längeren Vorhofflimmerns
bilden. Weiterhin treten bei Patienten, die von einem Vorhofflimmern
betroffen sind, allgemein eine verringerte Herzleistung und eine
erhöhte, unregelmäßige Herzfrequenz
auf, die zu Herzpalpitationen (schnelles und unregelmäßiges Schlagen
des Herzen) und zu einem Schwindelanfall oder sogar zu einem Verlust
des Bewusstseins führen.
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Vorhofflimmern
tritt plötzlich
auf und kann manchmal nur durch Entladen von elektrischer Energie
zu dem Herz durch die Haut des Patienten durch einen externen Defi brillator
des im Fachgebiet bekannten Typs korrigiert werden. Diese Behandlung wird üblicherweise
als synchronisierte Kardioversion bezeichnet und sie beinhaltet,
wie ihr Name sagt, das Anlegen elektrischer defibrillierender Energie
an das Herz, synchron mit einer erkannten elektrischen Aktivierung
(R-Welle) des Herzen. Die Behandlung ist sehr schmerzvoll und führt leider
oft nur zu einer zeitweiligen Erleichterung für die Patienten, die nur wenige
Wochen anhält.
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Es
stehen Arzneimittel zum Reduzieren des Auftretens von Vorhofflimmern
zur Verfügung.
Diese Arzneimittel haben jedoch viele Nebenwirkungen und viele Patienten
sind ihnen gegenüber
resistent, wodurch ihre therapeutische Wirkung stark verringert wird.
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Es
sind implantierbare Defibrillatoren vorgeschlagen worden, um Patienten
Erleichterung zu verschaffen, die unter dem Auftreten von Vorhofflimmern leiden.
Ein solcher implantierbarer Vorhofdefibrillator ist in dem US-Patent
Nr. 5,282,837 beschrieben, das am 12. April 1991 an die Namen John
M. Adams und Clifton A. Alferness mit dem Titel „Vorhofdefibrillator und Verfahren„ ausgegeben
und an den Rechtsnachfolger der vorliegenden Erfindung übertragen
wurde. Der dort beschriebene Defibrillator weist einen Sensor zum
Messen der elektrischen Aktivität
des Herzen, einen Vorhofflimmern-Detektor
zum Erkennen von Vorhofflimmern und einen Kardioverter zum Kardiovertieren
des Herzen auf.
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Patienten,
die unter Vorhofflimmern leiden, können auch unter myokardialer
Ischämie
leiden. Myokardiale Ischämie
ist ein Zustand, bei dem eine unzureichende Blutzufuhr zu dem Myokard
(Muskeln des Herzen) vorhanden ist, die nicht ausreicht den Blutbedarf
des Myokards zu decken. Das Endergebnis von andauernder Ischämie ist
eine Nekrose oder das Absterben eines Teils des Herzmuskelgewebes, bekannt
als Herzinfarkt. Ein solches Ereignis ist allgemein als Herzanfall
bekannt.
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Eine
unzureichende Blutzufuhr zu dem Myokard ist allgemein auf einen
Verschluss oder ein Blutgerinnsel in einer Arterie zurückzuführen, welche dem
Myokard Blut zuführt.
Eine andere Ursache kann Vorhofflimmern sein, bei dem die erhöhte Herzfrequenz,
verbunden mit dem Vorhofflimmern, die Arbeit und somit den Blutbedarf
des Myokards erhöht, während das
Vorhofflimmern gleichzeitig die Blutzufuhr verringert.
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Myokard-Ischämie wird
normalerweise erkannt, indem der Patient einem Beanspruchungstest unterzogen
wird, der die kardiale Belastung des Myokards erhöht. Während und
nach dem Beanspruchungstest wird eine Zwölf-Leitungs-EKG-Überwachung
verwendet, um festzustellen, ob das Herz ausreichend mit Blut versorgt
wird.
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Ischämie und
Myokardinfarkte (Herzinfarkte), die durch sie verursacht werden,
sind dafür
bekannt, dass sie das Herz instabil und empfindlicher oder verwundbarer
gegenüber
verschiedenen Formen von lebensbedrohenden Arrhythmien machen. Daher
sieht die vorliegende Erfindung vor, eine Störung des Herzen während solcher
Zeiten, in denen das Herz eine Ischämie-Episode erfährt, zu
vermeiden. Insbesondere und gemäß einer
bevorzugten Ausführung
der vorliegenden Erfindung ermöglicht ein
implantierbarer Vorhofdefibrillator ein solches Vermeiden durch
Zurückhalten
des Anlegens von kardiovertierender Energie an die Vorhöfe, bis
die Ischämie-Episode
beendet ist, selbst dann, wenn die Vorhöfe Kardioversion benötigen. Zu
diesem Zweck führt
ein Ischämie-Detektor
vor dem Anlegen der kardiovertierenden Energie eine Analyse auf
mögliche Ischämie durch.
Die kardiovertierende Energie wird nicht angelegt, bis der Ischämie-Detektor
erkennt, dass keine Ischämie
des Herzen vorhanden ist. Infolge dessen führt der Vorhofdefibrillator
nicht nur eine Kardioversion der Vorhöfe durch, wenn es erforderlich
ist, sondern er erkennt ferner Ischämie, wenn es möglich sein
würde,
dass ein solcher Zustand ansonsten unbemerkt bleibt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen Vorhofdefibrillator zur Verfügung mit
einem Sensor zum Messen der elektrischen Aktivität eines Herzen, einem Ischämie-Detektor,
der auf die gemessene Aktivität
des Herzen anspricht, um eine Herz-Ischämie zu erkennen und einem Vorhofflimmerndetektor,
der auf die gemessene Aktivität
des Herzen anspricht, um festzustellen, ob die Vorhöfe eine
Kardioversion benötigen.
Eine Therapiestufe liefert eine vorgegebene Therapie an die Herzvorhöfe, wenn
die Vorhöfe
des Herzen eine Kardioversion benötigen und wenn der Ischämie-Detektor
eine Herz-Ischämie nicht
erkennt und verändert
die vorgegebene Therapie, wenn die Vorhöfe eine Kardioversion benötigen und
der Ischämie-Detektor
eine Herz-Ischämie
entdeckt.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein schematisches Blockdiagramm eines vollständig implantierbaren Vorhofdefibrillators, der
die vorliegende Erfindung verkörpert,
und
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2 ist
ein Flussdiagramm, das die Art und Weise darstellt, in welcher der
Defibrillator von 1 gemäß einer bevorzugten Ausführung der
vorliegenden Erfindung ausgeführt
werden kann.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführung
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Nun
auf 1 Bezug nehmend, ist dort ein implantierbarer,
automatischer Vorhofdefibrillator 30 dargestellt, der die
vorliegende Erfindung verkörpert.
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Der
Vorhofdefibrillator 30 weist eine implantierbare Kapsel 32 und
ein implantierbares Leitungssystem mit einer intravaskularen Leitung 34 und
einer endokardialen Leitung 36 auf. Die endokardiale Leitung 36 weist
die Spitzenelektrode 38 und die Ringelektrode 40 auf,
die für
die Anordnung in der rechten Herzkammer 12 angepasst sind.
Die intravaskulare Leitung 34 weist eine Spitzenelektrode 44,
die für
die Anordnung in dem koronaren Sinus oder in der großen Herzvene 23 angepasst
ist, und eine Ringelektrode 46 auf, die für die Anordnung
in der oberen Hohlvene 20 oder in dem rechten Vorhof 16 angepasst
ist, Ein alternatives Leitungssystem kann getrennte Leitungen für die Elektroden 44 und 46 aufweisen.
Das erfordert eine zusätzliche
endokardiale Leitung (in 1 nicht dargestellt), die für das Anordnen
der Elektrode 46 in der oberen Hohlvene 20 oder in
dem rechten Vorhof 16 angepasst ist.
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Die
Elektroden 44 und 46 der Leitung 34 messen
die Vorhofaktivität
des Herzen. Die Elektroden 44 und 46 erfüllen die
zusätzliche
Funktion des Anlegens von kardiovertierender Energie über die Vorhöfe 16 und 18 des
Herzen.
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Die
Elektroden 38 und 40 messen die R-Wellen des Herzen
und können
hierin als das erste Elektrodenpaar bezeichnet werden. Die Elektrode 44 misst
zusammen mit entweder der Elektrode 38 oder der Elektrode 40 ebenfalls
die R-Wellen des Herzen und kann hierin als das zweite Elektrodenpaar
bezeichnet werden. Das doppelte Messen der R-Wellen zwischen dem
ersten und dem zweiten Elektrodenpaar wird für den Zweck eines zuverlässigen Messens
der R-Wellen durchgeführt.
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Die
implantierbare Kapsel 32 weist einen Mikroprozessor 66 und
einen Speicher 80 auf. Der Mikroprozessor steuert die Gesamtfunktion
des Vorhofdefibrillators 30 mittels Software, die durch
Betriebsanweisungen gesteuert wird, die in einem Speicher 80 gespeichert
sind. Der Speicher 80 weist einen Prozessspeicherbereich 88 für das Speichern
von durch den Mikroprozessor 66 zu verarbeitenden Elektrogramm-Datenabtastungen,
einen Vorhofflimmern-Aufzeichnungsbereich 82 für das Speichern des
Auftretens von Vorhofflimmern-Episoden-Daten, beispielsweise von
Elektrogrammen, Zeit und Datum der Erkennung, und einen Ischämie-Aufzeichnungsbereich 84 für das Speichern ähnlicher
Daten, die sich auf das Erkennen von Ischämie beziehen, auf.
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In
der Kapsel 32 weist der Vorhofdefibrillator ferner Datenerfassungseinrichtungen 48 auf.
Die Datenerfassungseinrichtungen weisen die Messverstärker 50, 52 und 58,
den Subtrahierer 59, den Filter 62, den Multiplexer 64,
den Analog/Digital-Wandler 60, die Steuereinrichtung für den Direktspeicherzugriff 68 und
den Speicher 80 auf.
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Der
Messverstärker 50 ist
mit den Elektroden 38 und 40 der Leitung 36 und
der Messverstärker 52 ist
mit der Elektrode 44 der Leitung 34 und entweder mit
der Elektrode 38 oder mit der Elektrode 40 der Leitung 36 gekoppelt.
Die Messverstärker 50 und 52 verstärken das
erste und das zweite Elektrogramm-Signal, die durch das erste bzw.
zweite Elektrodenpaar bereitgestellt werden, um die R-Wellen-Detektoren 54 bzw. 56 mit
dem ersten und zweiten Elektrogrammsignal zu versorgen.
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Das
erste Elektrogrammsignal stellt die elektrische Aktivität der rechten
Herzkammer dar. Das zweite Elektrogrammsignal stellt die elektrische
Aktivität
des Herzen dar, wie sie zwischen dem koronaren Sinus 22 oder
der großen
Vene 23 und der rechten Herzkammer gemessen wird. Das zweite
Elektrogrammsignal kann als ein Elektrogrammsignal von der rechten
Herzkammer zum koronaren Sinus bezeichnet werden.
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Die
R-Wellen-Detektoren 54 und 56 weisen jeweils eine
Schwellenwertschaltung auf, welche die R-Wellen von den ersten und
dem zweiten Elektrogramm trennt, die durch die Messverstärker 50 und 52 bereitgestellt
werden. Die Ausgänge
der R-Wellen-Detektoren 54 und 56 sind
mit dem Mikroprozessor zum Übertragen
der getrennten R-Wellen
zu dem Mikroprozessor 66 gekoppelt.
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Der
Messverstärker 58 ist
mit den Elektroden 44 und 46 der Leitung 34 gekoppelt.
Der Messverstärker 58 verstärkt das
durch die Elektroden 44 und 46 bereitgestellte
dritte Elektrogrammsignal, um ein verstärktes drittes Elektrogrammsignal
bereitzustellen. Das dritte Elektrogrammsignal, das durch den Messverstärker 58 bereitgestellt
wird, stellt vorwiegend die Vorhofaktivität des Herzen 10 dar
und kann als ein Elektrogrammsignal von dem rechten Vorhof zum koronaren
Sinus bezeichnet werden.
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Der
Subtrahierer 59 empfängt
das zweite Elektrogrammsignal von dem Messverstärker 52 und das dritte
Elektrogrammsignal von dem Messverstärker 58. Wenn die
Eingangspolaritäten
es anzeigen, subtrahiert der Subtrahierer 59 das dritte
Elektrogrammsignal (rechter Vorhof zum koronaren Sinus) von dem
zweiten Elektrogrammsignal (rechte Herzkammer zum koronaren Sinus).
Das erzeugt ein viertes Elektrogrammsignal, welches die elektrische
Aktivität
des Herzen zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Herzkammer
darstellt.
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Die
Ausgänge
der Messverstärker 50, 52 und 58 und
des Subtrahierers 59 sind über den Filter 62 und
den Multiplexer 54 mit einem Analog/Digital-Wandler 60 gekoppelt.
Der Analog/Digital-Wandler 60 digitalisiert das erste,
zweite, dritte und vierte Elektrogramm, um digitale Elektrogramm-Abtastwerte
zu erzeugen. Die Elektrogramm-Abtastwerte
werden zum dem Direktspeicherzugriff 68 übertragen, der
sie dann in dem Speicherbereich 88 des Speichers 80 speichert.
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Wenn
der Vorhofdefibrillator 30 festzustellen hat, ob das Herz 10 zu
kardiovertieren ist, bewirkt ein Aktivierungs-Zeitgeber 90,
dass eine Aktivierungseinrichtung 81 ermöglicht,
acht Sekunden der digitalen Elektrogrammdaten von den Verstärkern 50, 52 und 58 und
von dem Subtrahierer 59 zu erfassen und in dem Speicherbereich 88 zu
speichern.
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Der
Mikroprozessor greift auf diese Daten zu, die das erste und das
dritte Elektrogramm repräsentieren,
wenn der Vorhofflimmern-Detektor 70 wirksam wird, um zu
bestimmen, ob die Vorhöfe
flimmern.
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Zum
Erkennen von Ischämie
wird das zweite und vierte Elektrogramm bevorzugt. Der Grund dafür ist, dass
das zweite Elektrogrammsignal die elektrische Aktivität des Herzen
zwischen der Elektrode 44 und entweder der Elektrode 38 oder 40 darstellt.
Gleichermaßen
stellt das vierte Elektrogrammsignal die elektrische Aktivität des Herzen
zwischen der Elektrode 46 und entweder der Elektrode 38 oder 40 dar. Beide
Elektrogramme werden daher von weit voneinander beabstandeten Elektroden
abgeleitet, wobei der Vektor dazwischen quer über einen Hauptbereich des
Myokards der linken und der rechten Herzkammer verläuft. Diese
Muskeln sind von markanter Bedeutung für das korrekte physiologische
Funktionieren des Herzen. Da Ischämie ein Zustand ist, der den Herzmuskel
beeinträchtigt, äußert sie
sich, wenn sie vorhanden ist, vorwiegend in dem Myokard der linken oder
der rechten Herzkammer.
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Ein
Hinweis auf das Vorliegen von Ischämie liegt in den Abweichungen
der ST-Segmente
(vollständige
Erregung der Kammern) in den erzeugten Elektrogrammen. Daher kann
der Ischämie-Detektor 76 die
Daten des zweiten und vierten Elektrogramms, um ST-Segment-Abweichungen
zu erzeugen, in einer Art und Weise verarbeiten, wie es in dem US-Patent
Nr. 5,135,004 beschrieben ist. Die ST-Segment-Abweichungen können dann gemittelt werden und
der Mittelwert kann mit einem vorherbestimmten Ischämie-Standard
von, zum Beispiel, 1,5 mV verglichen werden. Wenn der Mittelwert
den Standardwert überschreitet,
wird angenommen, das Ischämie
erkannt ist. Ein Mittelwert, der kleiner ist als der Standardwert,
wird so bewertet, dass keine Ischämie erkannt ist.
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Andere
Formen der Ischämie-Analyse
können
ebenfalls verwendet werden, um Ischämie zu erkennen, ohne von der
vorliegenden Erfindung abzuweichen. So kann zum Beispiel die Morphologie
des Elektrogramms analysiert werden. Ein morphologischer Kennwert,
der verwendet werden kann, ist die Breite der T-Wellen. Die Breite
oder die Zeitdauer der T-Wellen kann erkannt und ein Mittelwert
gebildet werden. Ein erkannter T-Wellen-Mittelwert, der größer ist,
als der vorbestimmte Ischämie-Standardwert von, zum
Beispiel, 120 Millisekunden, kann als eine erfolgreiche Erkennung
von Ischämie
angesehen werden. Umgekehrt kann eine mittlere T-Wellen-Dauer, die
unter dem Standardwert liegt, so angesehen werde, dass keine Ischämie erkannt
ist.
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Ein
anderes Verfahren zum Erzeugen des vierten Elektrogramms ist, numerisch
die gespeicherten Daten des dritten Eiektrogramms von den gespeicherten
Daten des zweiten Elektrogramms zu subtrahieren. Das würde den
Subtrahierer 59 und das Speichern der Daten von dem vierten
Kanal erübrigen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung würde, wenn
die Vorhöfe
Kardioversion benötigen,
jedoch auch Ischämie
erkannt worden ist, die Therapie-Eingriffsfolge, die ansonsten angewendet
werden würde,
um das Herz zu kardiovertieren, geändert werden. Genauer ausgedrückt, der Änderungsvorgang nimmt
vorzugsweise die Form des Zurückhaltens
des Anlegens kardiovertierender elektrischer Energie an die Vorhöfe an, bis
der Ischämie-Detektor
erkennt, dass keine Ischämie
vorhanden ist, während
die Vorhöfe
Kardioversion benötigen.
Auf diese Weise vermeidet der Vorhofdefibrillator ein Stören des
Herzen, wenn es verwundbarer gegenüber eine Herzkammer-Arrhythmie
ist.
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Wenn
Kardioversion erforderlich und gestattet ist, aktiviert der Mikroprozessor 66 mittels
der Softwaresteuerung gemäß den Betriebsanweisungen,
die von dem Speicher 80 erhalten werden, die Lade- und
Ladungsabgabesteuerung 74. Die Lade- und Ladungsabgabesteuerung 74 bewirkt
zuerst, dass die Ladeeinrichtung der Schaltung 75 den Speicherkondensator
darin bis auf eine gewählte
Spitzenspannung auflädt.
Die Lade- und Ladungsabgabesteuerung 74 überwacht
das Laden des Kondensators. Wenn die Lade- und Ladungsabgabesteuerung 74 feststellt,
dass die Spannung über
den Speicherkondensator eine gewählte
Spitzenspannung erreicht hat, beendet der Mikroprozessor 74 das
Laden über
die Lade- und Ladungsabgabesteuerung 74.
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Nachdem
das Laden des Speicherkondensators abgeschlossen ist und wenn die
Vorhöfe
zu kardiovertieren sind, aktiviert der Mikroprozessor ein Sicherheitsprotokoll 72.
Dieses bestätigt,
dass die R-Wellen zuverlässig
gemessen sind und erkennt ein Herzintervall, das länger ist,
als ein vorgewähltes
minimales Zeitintervall.
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Nach
dem erfolgreichen Abschluss des Sicherheitsprotokolls bewirkt die
Lade- und Ladungsabgabesteuerung 74, dass eine Entladeschaltung 77,
die mit dem Speicherkondensator der Schaltung 75 gekoppelt
ist, einen Teil der in dem Speicherkondensator gespeicherten Energie
entlädt.
Die entladene Energie wird an die Elektroden 44 und 46 der
intravaskluaren Leitung 34 zum Anlegen der kardiovertierenden
elektrischen Energie an die Vorhöfe 16 und 18 des
Herzen 10 angelegt.
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Schließlich weist
der Vorhofdefibrillator 30 einen Funksender/Funkempfänger 94 in
der Kapsel 32 auf. Der Funksender/Funkempfänger 94 weist
eine Spulenantenne 96 zum telemetrischen Kommunizieren
mit einer externen Programmiereinrichtung 100 auf. Das
durch den Funksender/Funkempfänger 94 zur
Verfügung
gestellte Telemetrieglied und die externe Programmiereinrichtung 100 gestatten
es dem Kardiologen den Vorhofdefibrillator 30 hinsichtlich seiner
verschiedenen programmierbaren Parameter zu programmieren und ermöglichen
es dem Kardiologen, von dem Vorhofdefibrillator 30 bestimmte
Daten abzulesen, die in dem Speicher 80 gespeichert sind.
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Die
gesamte Kardioversionsfolge, von der ursprünglichen Erkennung einer Vorhofflimmern-Episode
bis zur erfolgreichen Kardioversion wird in voneinander beabstandeten,
vorbestimmten Zeiten unter Steuerung einer Aktivierungseinrichtung 83 ausgelöst, die
den Aktivierungs-Zeitgeber 90 und die Aktivierungseinrichtung 81 des
Mikroprozessors 66 aufweist. Die vorbestimmte Zeit ist
vorzugsweise ein programmierbarer Parameter des Vorhofdefibrillators 30 und
sichert die Aktivierung des Vorhofdefibrillators 30 zu
beabstandeten Zeiten für
das Erkennen und die Kardioversion von Vorhofflimmern. Infolge dessen
kann der Aktivierungs-Zeitgeber 90 nach dem Erkennen von
Ischämie
nach dem Abschluss der Therapie und nach dem Abschluss jeder Vorhofflimmern-Erkennung, die keinen
Eingriff erfordert, zurückgestellt
werden. Beispielsweise kann die Vorhofflimmern-Erkennung einmal
in jeder Minute bis einmal in jeden zwanzig Minuten ausgelöst werden.
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Die
Art und Weise, in welcher der Vorhofdefibrillator 30 eine
Vorhofflimmern-Episode erkennt und sie gemäß einer bevorzugten Ausführung der vorliegenden
Erfindung kardiovertiert, wird nun unter Bezugnahme auf 2 beschrieben.
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Der
Mikroprozessor 66 und somit der Vorhofflimmern-Detektor 70 befinden
sich normalerweise zusammen mit den Messverstärkern 50, 52 und 58, den
R-Wellen-Detektoren 54 und 56,
dem Multiplexer 64, dem Analog/Digital-Wandler 60,
dem Direktspeicherzugriff 68 und dem Speicher 80 in
einem deaktivierten Zustand. Wie vorher angeführt, bewirkt, wenn der Aktivierungs-Zeitgeber 90 ein
vorbestimmtes Zeitintervall taktet, dass die Aktivierungseinrichtung 81 des
Vorhofdefibrillators 30 das Erkennen einer möglichen
Vorhofflimmern-Episode auslöst.
Wenn der Vorhofdefibrillator 30 eine Vorhofflimmern-Episode erkennt,
bewirkt der Aktivierungs-Zeitgeber 90, dass die Aktivierungseinrichtung 81 des
Mikroprozessors 66 zuerst die Messverstärker 50, 52 und 58,
den Analog/Digital-Wandler 60, den Direktspeicherzugriff 68 und
den Speicher 80 aktiviert, um in Schritt 110 eine acht
Sekunden dauernde Datenerfassungsperiode auszulösen. Während dieser Erfassungsperiode
bewirkt der Mikroprozessor 66, dass der Multiplexer 64 abwechselnd
die Ausgänge
der Messverstärker 50, 52 und 58 und
den Subtrahierer 59 mit dem Analog/Digital-Wandler koppelt,
um das Speichern von digitalen Abtastungen des ersten, zweiten,
dritten und vierten Elektrogramms in dem Prozessspeicherbereich 88 des
Speichers 80 zu gestatten.
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Wenn
die acht Sekunden dauernde Datenerfassung abgeschlossen ist, aktiviert
gemäß Schritt 112 der
Mikroprozessor 66 den Vorhofflimmern-Detektor durch Verarbeiten
der Daten des ersten und dritten Elektrogramms, die in dem Prozessspeicherbereich 88 gespeichert
sind, um Vorhofflimmern gemäß einem
Vorhofflimmern-Erkennungsalgorithmus zu erkennen. Wenn kein Vorhofflimmern
erkannt wird, kehrt der Prozess zurück, wobei die Aktivierungseinrichtung 81 des
Mikroprozessors die Datenerfassungseinrichtung 48 deaktiviert,
den Aktivierungs-Zeitgeber 90 zurückstellt und dann in Schritt 114 den
Mikroprozessor 114 deaktiviert. Der Aktivierungs-Zeitgeber 90 taktet
darauf weiterhin sein vorbestimmtes Zeitintervall, um die Aktivierungseinrichtung 81 des
Mikroprozessors 66 zum nächsten Zeitpunkt, an dem eine
mögliche
Vorhofflimmern-Episode
erkannt werden soll, erneut zu aktivieren.
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Wenn
in Schritt 112 Vorhofflimmern erkannt wird, registriert
der Mikroprozessor die Erkennung einer Vorhofflimmern-Episode in
Schritt 116. Das kann durch Speichern des Datums und der
Zeit der Vorhofflimmern-Erkennung und der Elektrogrammdaten des
dritten Elektrogramms in dem Speicherbereich 82 erfolgen.
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Wenn
in Schritt 112 durch den Vorhofflimmern-Detektor 70 Vorhofflimmern
erkannt wird, bewirkt die Lade- und Ladungsabgabesteuerung 74, dass
in Schritt 118 die Lade- und
Speicherkondensator-Schaltung 75 den Speicherkondensator
bis auf eine vorgewählte
Spitzenspannung auflädt.
Wenn der Kondensator geladen ist, wird in Schritt 120 eine andere
Datenerfassung durchgeführt,
wie es vorher beschrieben wurde. Der Ischämie-Detektor stellt dann in
Schritt 122 fest, ob das Herz zur Zeit unter einer Ischämie-Episode
leidet. Der Ischämie-Detektor wendet
die Ischämie-Kriterien
vorzugsweise auf Ischämie-Daten
an, die von dem Mikroprozessor aus den Daten des zweiten und des
vierten Elektrogramms erzeugt wurden, wie es vorher beschrieben wurde.
Wenn der Ischämie-Detektor
Ischämie
erkennt, wird die Eingriffsfolge in Schritt 124 durch Registrieren
des Erkennens der Ischämie-Episode
geändert,
indem das Datum und die Zeit des Erkennens der Daten des zweiten
und vierten Elektrogramms in dem Speicherbereich 84 gespeichert
werden. Darauf wird in Schritt 126 der Aktivierungs-Zeitgeber 90 zurückgestellt
und der Prozess kehrt zurück.
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Wenn
in Schritt 122 keine Ischämie erkannt wird, stellt der
Vorhofflimmern-Detektor 70 in Schritt 128 erneut
fest, ob die Vorhöfe 16 und 18 des
Herzen 10 noch flimmern. Wenn der Vorhofflimmern-Detektor 70 feststellt,
dass die Vorhöfe
nicht mehr flimmern, ist der Prozess in Schritt 114 abgeschlossen und
der Prozess kehrt zurück.
Der Aktivierungs-Zeitgeber 90 taktet dann sein vorbestimmtes
Zeitintervall weiter.
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Wenn
die Vorhöfe
jedoch noch flimmern, legt der Mikroprozessor 66 in Schritt 130 kardiovertierende
Energie an die Vorhöfe
an, indem er zuerst das Sicherheitsprotokoll 72 aufruft,
wie es vorher beschrieben wurde. Wenn das Sicherheitsprotokoll abgeschlossen
ist, bewirkt die Lade- und Ladungsabgabesteuerung 74, dass
die Entladeschaltung 77 einen Teil der in dem Speicherkondensator
der Schaltung 75 gespeicherten Energie zwischen den Elektroden 44 und 46 zum
Kardiovertieren der Vorhöfe
des Herzen anlegt.
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Nach
der Zuführung
der kardiovertierenden elektrischen Energie zu den Vorhöfen in Schritt 130 wird
der vorhergehende Prozess, beginnend mit einer acht Sekunden dauernden
zweiten Datenerfassung gemäß Schritt 110 wiederholt.
Damit ist der Prozeß beendet
und er kehrt, wenn ursprünglich
kein Vorhofflimmern erkannt ist, wenn die Vorhöfe flimmern und das Herz unter
Ischämie
leidet, oder wenn die Vorhöfe
erfolgreich kardiovertiert sind, zurück. Wenn der Prozess zurückkehrt,
wird der Aktivierungs-Zeitgeber 90 zurückgestellt,
um sein vorbestimmtes Zeitintervall zum Auslösen der Erkennung einer möglichen
Vorhofflimmern-Episode zum nächsten
vorbestimmten Zeitpunkt zu takten.
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Im
Ergebnis der vorherigen Ausführungen, ändert der
Vorhofdefibrillator der vorliegenden Erfindung seinen Therapieeingriff,
wenn Therapie erforderlich ist, jedoch ebenfalls Ischämie erkannt
ist. Durch Zurückhalten
der Kardioversion unter diesen Bedingungen wird das Herz nicht gestört, wenn
es möglicherweise
gegenüber
einer Herzkammer-Arrhythmie
verwundbar ist. Weiterhin werden dem Arzt dadurch wertvolle Ischämie-Daten für die Verwendung
bei einer weiteren Behandlung des Patienten zur Verfügung gestellt.
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Wenn
auch eine spezielle Ausführung
der vorliegenden Erfindung aufgezeigt und beschrieben wurde, können Modifikationen
durchgeführt
werden. So kann zum Beispiel die vorliegende Erfindung auch vorteilhaft
in Defibrillatoren verwendet werden, die kontinuierlich die Herzaktivität auf mögliches
Flimmern überwachen.