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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polypropylen.
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Isotaktisches
und syndiotaktisches Polypropylen und Mischungen davon sind für ihre Benutzung
in einer Anzahl verschiedener Anwendungen bekannt. Z.B. wird Polypropylen
zur Herstellung von Spinnfasern, Blasfolien, Extrusionsprofilen
und Schäumen
benutzt. In derartigen Anwendungen, in denen das Polypropylen verarbeitet
wird, während
es geschmolzen ist, ist es wünschenswert,
dass das Polymer eine hohe Schmelzefestigkeit aufweist. Für einige
Anwendungen, z.B. das Faserspinnen und Folienblasen ist es erforderlich,
dass das Polypropylen sowohl eine große Schmelzefestigkeit als auch
eine große
Ziehfähigkeit
aufweist. Eine große
Ziehfähigkeit
ermöglicht
nicht nur, dass die Fasern oder Folien mit einer hohen Geschwindigkeit
ohne Bruch hergestellt werden, sondern ermöglicht auch, dass Fasern mit
geringerem Durchmesser und dünnere
Folien hergestellt werden.
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Gewöhnlich liegt
ein Kompromiss aus großer
Schmelzefestigkeit und Ziehfähigkeit
vor. So weisen einige bekannte Polypropylene eine große Schmelzefestigkeit,
jedoch geringe Ziehfähigkeit
auf. Dies macht sie zum Ziehen von Fasern, insbesondere von kleinem
Durchmesser, ungeeignet.
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Eine
Polymerschmelze, die bei großen
Schergeschwindigkeiten eine große
Schmelzefestigkeit aufweist, bezieht sich eher auf eine Schmelze,
die steifer und fester wird, wenn sie gestreckt wird, als auf eine, die
ausdünnt
und reißt,
wenn sie gestreckt wird. Dieses Versteifen beim Ziehen wird gewöhnlich Verfestigen genannt.
Zu Polypropylenverarbeitungsvorgängen,
bei denen die Schmelzefestigkeit eine wichtige Rolle spielt, gehören das
Blasformen, Extrusionsbeschichten, Wärmeformen, Faserspinnen und
Schaumextrudieren. Beim Wärmeformen
hat eine schlechte Schmelzefestigkeit eine Durchbiegungserscheinung
zur Folge. Beim Faserspinnen kann eine schlechte Schmelzefestigkeit
uner wünschte
Bewegungen der Fasern aufgrund von Querkräften, z.B. durch Kühlluft,
zur Folge haben, was letztendlich zu „gepaarten" Fasern und Faserreißen führen kann. Auf der anderen
Seite wird eine zu große
Schmelzefestigkeit die Schaffung von Fasern mit kleinem Titer einschränken. Dementsprechend
ist eine genaue Ausgewogenheit an Schmelzefestigkeit und Ziehfähigkeit wünschenswert.
Auch für
geblasene (zweiachsig ausgerichtete) oder gegossene Folien ist eine
genaue Ausgewogenheit an Schmelzefestigkeit und Streckbarkeit sehr
wichtig. Beim Schaumextrudieren hat eine schlechte Schmelzefestigkeit
das Aufbrechen der Zelle und ungleichmäßige Zellstruktur zur Folge.
Bei einer derartigen Anwendung wird eine schlechte Ziehfähigkeit
die Feinheit der Wände
begrenzen.
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Mehrere
Lösungen
sind im Stand der Technik vorgeschlagen worden, um die Schmelzefestigkeit
von Polypropylen zu vergrößern. Z.B.
weisen Polymere mit langkettigen Verzweigungen gewöhnlich eine
gute Schmelzefestigkeit auf. Für
isotaktisches Polypropylen kann dies durch Bestrahlung oder reaktive
Extrusionsverfahren erreicht werden, wie z.B. in US-A-5 047 446,
5 047 485 und 5 541 236 offenbart. Die Beschränkung dieser Verfahren besteht
in der bedeutenden Verringerung der Ziehfähigkeit, die zur gleichen Zeit
auftritt, wenn die Schmelzefestigkeit zunimmt. Außerdem ist
das Bestrahlungsverfahren kostspielig. Es ist auch vorgeschlagen
worden, isotaktisches Polypropylen mit Zusatzstoffen, wie z.B. Acrylaten
mit hohem Molekulargewicht, abzumischen, um die Schmelzefestigkeit
zu vergrößern, wie
z.B. in EP-A-0 739 938 offenbart. Dieselben Ergebnisse können durch
Abmischen von Polyethylen, das eine hohe Schmelzefestigkeit aufweist,
oder Füllstoffen mit
isotaktischem Polypropylen erreicht werden. Diese Verfahren sind
durch die starke Veränderung
der innewohnenden Eigenschaften des isotaktischen Polypropylens
durch die Zusatzstoffe eingeschränkt.
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Aus
der Literatur ist auch bekannt, dass die Schmelzefestigkeit von
isotaktischem Polypropylen ausschließlich durch sein gewichtsmittleres
Molekulargewicht (Mw) (A. Gijsels, Ind. Polym. Process., 9, 252 (1994))
bestimmt wird.
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US-A-5
549 867 betrifft ein Schmelzspinnverfahren für Polyolefinharze, in dem ein
abgemischtes Harz einen verhältnismäßig kleinen
Anteil eines Polyolefinharzes mit niedrigem Molekulargewicht, hohem
Schmelzindex und enger Molekulargewichtsverteilung mit einem größeren Anteil
eines mischbaren Polyolefinharzes mit hohem Molekulargewicht, niedrigem
Schmelzindex und typischerweise enger Molekulargewichtsverteilung umfasst.
Es ist offenbart, dass das abgemischte Polyolefinharz mit verbesserter
Molekulargewichtsverteilung eine Vielfalt an Eigenschaftsparametern,
einschließlich
einer Molekulargewichtsverteilungsbreite Mz/Mn zwischen 7,2 und
10, eines Durchflussmengenverhältnisses
von weniger als 15,5 und eines Power-Law-Indexes bei 20 Sekunde-1 zwischen
0,70 und 0,78 und entweder eines Z-mittleren Molekulargewichtes
Mz zwischen 400.000 und 580.000 oder einer Konstante zweiter Ordnung
b2, bestimmt aus der Regressionsanalysenviskositätsgleichung,
zwischen -0,029 und -0,047 oder beider, aufweist und, wenn sich
beide Parameter Mz und b2 nicht innerhalb
dieser Bereiche befinden, einer Düsenaufweitung B2 zwischen
1,6 und 2,0 und eines Spinnbarkeitsfaktors ln (B2)/MFR
zwischen etwa 0,08 und etwa 0,026, aufweist.
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US-A-5
494 965 offenbart ein Verfahren zum Herstellen bimodaler Olefinpolymere
und -copolymere. Die Beschreibung spricht jedoch nicht die Probleme
des Ziehens von Polypropylen an.
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US-A-5
578 682 offenbart die Bimodalisierung einer Polymermolekulargewichtsverteilung
durch Benutzen von Aufpfropf- und
Spaltmitteln.
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EP-A-0
310 734 offenbart Katalysatorsysteme zum Herstellen von Polyolefinen,
die eine breite Molekulargewichtsverteilung, insbesondere eine multimodale
Molekulargewichtsverteilung aufweisen. Diese Beschreibung spricht
jedoch nicht die Probleme der Ziehfähigkeit von Polypropylenen
an.
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EP-A-942
013 (= WO 99/7752) offenbart bimodale Zusammensetzungen mit 15 bis
50 % Polypropylen mit hohem Molekulargewicht, Grenzviskosität von 8
bis 13 dl/g, und 53 % Polypropylen mit niedrigem Molekulargewicht.
Die Zusammensetzungen weisen einen Gesamtschmelzindex von 0,5 auf.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Polypropylen bereitzustellen,
das isotaktisch, syndiotaktisch oder eine Abmischung aus isotaktischen
und syndiotaktischen Fraktionen sein kann, welches verbesserte Eigenschaften,
wie z.B. Schmelzefestigkeit und Ziehfähigkeit, bereitstellt. Es ist
auch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, solches Polypropylen
bereitzustellen, das in Verarbeitungsanwendungen benutzt werden
kann, die erfordern, dass das Polypropylen aus der Schmelze heraus,
z.B. bei hohen Schergeschwindigkeiten, typischerweise beim Faserspinnen,
verarbeitet wird. Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
Polypropylen bereitzustellen, das einen verbesserten Kompromiss
aus Schmelzefestigkeit und Ziehfähigkeit
aufweist.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung die Benutzung einer multimodalen isotaktischen
Polypropylenabmischung beim Schmelzeverarbeiten bereit, wobei die
Abmischung zum Verbessern eines Kompromisses aus Schmelzefestigkeit
und Ziehfähigkeit
einen Dispersionsindex von mindestens 8 und ein Verhältnis Mz/Mn
von 50 bis 150 aufweist und 55 Gew.% bis zu 65 Gew.% einer ersten
Fraktion mit hohem Molekulargewicht, die einen Schmelzindex von
weniger als 5 dg/min aufweist, und 35 bis 45 Gew.% einer zweiten
Fraktion mit niedrigem Molekulargewicht umfasst, die einen Schmelzindex
von 60 bis 1.000 dg/min aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Verbessern eines
Kompromisses aus Schmelzefestigkeit und Ziehfähigkeit beim Schmelzeverarbeiten
eines Polypropylens bereit, wobei das Verfahren das Bereitstellen
einer multimodalen Polypropylenabmischung einschließt, die
einen Dispersionindex von mindestens 8 und ein Verhältnis Mz/Mn
von 50 bis 150 aufweist und 55 Gew.% bis zu 65 Gew.% einer ersten
Fraktion mit hohem Molekulargewicht, die einen Schmelzindex von
weniger als 5 dg/min aufweist, und 35 bis 45 Gew.% einer zweiten
Fraktion mit niedrigem Molekulargewicht umfasst, die einen Schmelzindex
von 60 bis 1.000 dg/min aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner ein Verfahren der Schmelzeverarbeitung
einer Polyproplenabmischung bereit, wobei das Verfahren das Bereitstellen
einer multimodalen Polypropylenabmischung, das Auswählen der
Abmischung, so dass sie einen Dispersionsindex von 8 bis 70 und
ein Verhältnis
Mz/Mn von 50 bis 150 aufweist und 55 Gew.% bis zu 65 Gew.% einer
ersten Fraktion mit hohem Molekulargewicht, die einen Schmelzindex
von weniger als 5 dg/min aufweist, und 35 bis 45 Gew.% einer zweiten
Fraktion mit niedrigem Molekulargewicht umfasst, die einen Schmelzindex
von 60 bis 1.000 dg/min aufweist, wodurch ein Kompromiss aus Schmelzefestigkeit
und Ziehfähigkeit
verbessert wird, und das Verarbeiten der Abmischung in der Schmelze
durch Ziehen der Abmischung, um ein festes Produkt zu bilden, umfasst.
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In
dieser Beschreibung ist der Dispersionsindex (D) (auch als Polydispersitätsindex
bekannt) das Verhältnis
von dem gewichtsmittleren Molekulargewicht (Mw) zu dem zahlenmittleren
Molekulargewicht (Mn). Das Verhältnis
Mz/Mn ist die Molekulargewichtsverteilungsbreite. Mz ist das z-mittlere
Molekulargewicht, das als ΣNiMi3/ΣNiMi2 über
alle i definiert ist.
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Die
multimodale Abmischung ist vorzugsweise bimodal, kann alternativ
aber auch trimodal, tetramodal usw. sein. Die Abmischung der Fraktionen
kann durch physikalisches Abmischen oder chemisches Abmischen, z.B.
chemisches Abmischen unter Benutzung zweier Reaktoren in Reihe oder
chemisches Abmischen unter Benutzung eines Reaktors mit spezifischen
Katalysatoren vom Doppeltyp erhalten werden. Die Polypropylenfraktionen
können
aus Homopolymer oder Copolymer zusammengesetzt sein und unter Benutzung
unterschiedlicher Katalysatoren, z.B. Ziegler-Natta-Katalysatoren
oder Metallocenkatalysatoren, hergestellt sein.
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Der
Dispersionsindex ist vorzugsweise größer als 15. Der Dispersionsindex
kann bis zu etwa 70 betragen.
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Stärker bevorzugt
umfasst die Abmischung 55 bis 65 Gew.% der ersten Fraktion und 45
bis 35 Gew.% der zweiten Fraktion.
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Das
Verhältnis
des Schmelzindexes der ersten zu dem der zweiten Fraktion beträgt vorzugsweise
mindestens 5. Typischerweise weist die erste Fraktion einen Schmelzindex
von mindestens 5 dg/min und die zweite Fraktion einen Schmelzindex
von 60 bis 1.000 dg/min auf.
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Wahlweise
ist die Abmischung durch reaktive Extrusion einer Mischung aus der
ersten und der zweiten Fraktion zusammen mit einer Mischung aus
einem Kettenspaltmittel und einem Kettenaufpfropfmittel gebildet worden.
Das Kettenspaltmittel kann 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert-butylperoxy)hexan
umfassen. Das Kettenaufpfropfmittel kann aus Allylmethacrylat und
Divinylbenzol ausgewählt
sein.
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Die
erste und die zweite Fraktion und die Abmischung bestehen vorzugsweise
aus Polypropylenhomopolymer. Alternativ können/kann die erste und/oder
die zweite Fraktion aus Polypropylencopolymer bestehen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Benutzung des Polypropylens
zum Bilden von Fasern, Schäumen,
Folien, wärmegeformten
Gegenständen
und Extrusionsprodukten.
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Die
vorliegende Erfindung gründet
auf der Entdeckung durch die Erfinder, dass die mechanischen Eigenschaften,
insbesondere die Schmelzefestigkeit und Ziehfähigkeit, von Polypropylen durch
Vergrößern der Molekulargewichtsverteilung
des multimodalen Polypropylens durch Bereitstellen eines großen Dispersionsindexes
(D), der das Verhältnis
Mw/Mn ist (wobei Mw das gewichtsmittlere Molekulargewicht und Mn
das zahlenmittlere Molekulargewicht ist), verbessert werden können. Die
Schmelzefestigkeit wird typischerweise durch Messen der Kraft gemessen,
die erforderlich ist, um unter vorgegebenen Bedingungen eine Faser
aus einer extrudierten Schmelze auf ein sich drehendes Rad zu ziehen.
Ein Polypropylen, das eine größere Schmelzefestigkeit
aufweist, ist im allgemeinen zuverlässiger aus der Schmelze heraus
zu verarbeiten, z.B. beim Spinnen von Fasern, beim Blasen von Folien,
beim Wärmeformen
und bei der Extrusion von Profilen, wie z.B. Schläuchen oder
Rohren. Mit zunehmender Schmelzefestigkeit nimmt im Allgemeinen
die Neigung des geschmolzenen Materials zu reißen oder sich zu deformieren
ab.
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Die
Schmelzefestigkeit nimmt gewöhnlich
bei einer Abnahme des Schmelzindexes (MFI) des Polypropylens ab.
In dieser Beschreibung wurden die MFI-Werte unter Benutzung der
Verfahren von ASTM D 1238 unter Benutzung einer Last von 2,16 kg
bei einer Temperatur von 230 °C
bestimmt.
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Ebenso
wie das Aufweisen einer großen
Schmelzefestigkeit ist es für
das Faserspinnen (und das Folienblasen) wünschenswert, dass das Polypropylen
eine große
Ziehfähigkeit
aufweist. Eine große
Ziehfähigkeit stellt
die Fähigkeit
des Materials dar, mit hoher Geschwindigkeit, d.h. mit hohen Dehngeschwindigkeiten,
zu einer Faser mit kleinem Durchmesser (oder zu einer dünnen Folie)
gestreckt zu werden. Die Ziehfähigkeit
des Polypropylens wird typischerweise bestimmt, indem eine Faser
beim Spinnen der Faser um ein Rad gewickelt wird, das sich mit einer
konstanten Beschleunigung dreht, und die maximale Winkelgeschwindigkeit,
in Einheiten Umdrehungen pro Minute, bis zum Brechen des Filaments
gemessen wird. Mit zunehmender Ziehfähigkeit kann die Ziehgeschwindigkeit
bis zum Brechen zunehmen, wodurch es möglich ist, noch dünnere Filamente herzustellen.
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So
haben die betreffenden Erfinder festgestellt, dass durch Bereitstellen
einer Polypropylenabmischung mit einem Dispersionsindex von mindestens
8, die Schmelzefestigkeit und Ziehfähigkeit zusammen ausreichend
groß sein
können,
um einen guten Kompromiss aus ihnen zu ergeben, wodurch ermöglicht wird, dass
die Abmischung eine besonders vorteilhafte Anwendung zum Faserspinnen
finden kann.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun nur als Beispiel mit Bezug auf die
begleitenden Zeichnungen beschrieben, wobei die 1 bis 3 Gelpermeationschromatogramme
(GPC) isotaktischer Polypropylenharze gemäß dreier verschiedener Ausführungsformen
der Erfindung sind.
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Die 1 zeigt
ein GPC-Chromatogramm eines bimodalen isotaktischen Polypropylens
gemäß einer ersten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das bimodale isotaktische Polypropylen
weist einen Schmelzindex von 11,5 dg/min auf. Die Molekulargewichtsverteilung
(A) des bimodalen isotaktischen Polypropylens ist so, dass Mw 279
kDa beträgt,
Mn 30 kDa beträgt
und der Dispersionsindex demgemäß 9,3 be trägt. Das
bimodale isotaktische Polypropylen ist als eine physikalische Abmischung
zweier isotaktischer Polypropylenhomopolymerfraktionen gebildet.
Die erste Fraktion ist eine Fraktion mit hohem Molekulargewicht
(B), die einen MFI von 2,3 dg/min aufweist und 55 Gew.% des bimodalen
isotaktischen Polypropylens umfasst. Die zweite Fraktion ist eine
Fraktion mit einem niedrige Molekulargewicht (C), die einen MFI
von 72 dg/min aufweist und 45 Gew.% des bimodalen isotaktischen
Polypropylens umfasst. Die Fraktion mit hohem Molekulargewicht weist
ein Mw von 419 kDa, ein Mn von 49 kDa und einen Dispersionsindex
von 8,6 auf und die Fraktion mit dem niedrigem Molekulargewicht
weist ein Mw von 146 kDa, ein Mn von 21 kDa und einen Dispersionsindex von
7,0 auf.
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Die 2 zeigt
ein GPC-Chromatogramm eines bimodalen isotaktischen Polypropylens
gemäß einer zweiten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das bimodale isotaktische Polypropylen
weist einen Schmelzindex von 6,9 dg/min auf. Die Molekulargewichtsverteilung
(A) des bimodalen isotaktischen Polypropylens ist so, dass das Mw
363 kDa beträgt,
Mn 26 kDa beträgt
und der Dispersionsindex demgemäß 14,1 beträgt. Das
bimodale isotaktische Polypropylen ist als eine physikalische Abmischung
zweier isotaktischer Polypropylenhomopolymerfraktionen gebildet,
wobei die erste eine Fraktion mit hohem Molekulargewicht (B) ist,
die einen MFI von 0,8 dg/min aufweist und 57 Gew.% des bimodalen
isotaktischen Polypropylens umfasst, und die zweite eine Fraktion
mit niedrigem Molekulargewicht ist, die einen MFI von 350 dg/min
aufweist und 43 Gew.% des bimodalen isotaktischen Polypropylens
umfasst. Die Fraktion mit hohem Molekulargewicht weist ein Mw von
568 kDa, ein Mn von 73 kDa und einen Dispersionsindex von 7,8 auf
und die Fraktion mit dem niedrigem Molekulargewicht (C) weist ein
Mw von 99 kDa, ein Mn von 16 kDa und einen Dispersionsindex von
6,2 auf.
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Die 3 ist
ein GPC-Chromatogramm eines bimodalen isotaktischen Polypropylens
gemäß einer dritten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das bimodale isotaktische Polypropylen
weist einen Schmelzindex von 1,1 dg/min auf. Die Molekulargewichtsverteilung
(A) des bimodalen isotaktischen Polypropylens ist so, dass das Mw
671 kDa beträgt,
Mn 27 kDa beträgt
und der Dispersionsindex demgemäß 24,9 beträgt. Das
bimodale isotaktische Polypropylen ist als eine physikalische Abmischung
zweier isotaktischer Polypropylenhomopolymerfraktionen gebildet,
wobei die erste eine Fraktion mit hohem Molekulargewicht (B) ist,
die einen MFI von 0,06 dg/min aufweist und 55 Gew.% des bimodalen
isotaktischen Polypropylens umfasst, und die zweite eine Fraktion
mit niedrigem Molekulargewicht (C) ist, die einen MFI von 450 dg/min
aufweist und 45 Gew.% des bimodalen isotaktischen Polypropylens
umfasst. Die Fraktion mit hohem Molekulargewicht weist ein Mw von
1.460 kDa, ein Mn von 142 kDa und einen Dispersionsindex von 10,2
auf und die Fraktion mit dem niedrigem Molekulargewicht weist ein
Mw von 95 kDa, ein Mn von 15 kDa und einen Dispersionsindex von
6,3 auf.
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Es
kann an den 1 bis 3 erkannt
werden, dass gemäß den Ausführungsformen
der Erfindung jede bimodale isotaktische Polypropylenabmischung
aus zwei isotaktischen Polypropylen-Ausgangsfraktionen zusammengesetzt
ist. Die Fraktionen sind so ausgewählt, dass sie in der bimodalen
isotaktischen Polypropylenabmischung einen Mindestdispersionsindex
(D) von 8 bereitstellen. Der Dispersionsindex D kann für erfindungsgemäße Abmischungen
bis zu etwa 70 betragen. Die Fraktionen sind auch so ausgewählt, dass
sie zugehörige
spezifische Schmelzindexe aufweisen, um so eine Schmelzindexdifferenz
zwischen den beiden Fraktion bereitzustellen, um in der endgültigen Abmischung
den erforderlichen Mindestdispersionsindex bereitzustellen. Auf
diese Weise wird die Molekulargewichtsverteilung der Abmischung
verbreitert, was, wie von den Erfindern heraus gefunden wurde, bei
einem beliebigen Schmelzindex für
die Abmischung eine vergrößerte Schmelzefestigkeit
bereitstellt. Wenn der Schmelzindex der Abmischung zunimmt, senkt
dies gewöhnlich
auch die Schmelzefestigkeit.
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Bei
dem Abmischvorgang unter Benutzung reaktiver Extrusion kann eine
Mischung aus einem Kettenspaltmittel und einem Kettenaufpfropfmittel
eingesetzt werden.
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Das
Kettenspaltmittel kann z.B. eine Peroxidverbindung umfassen, typischerweise
2,5-Dimethyl-2,5-di(tert-butylperoxy)hexan.
Die Benutzung eines solchen Kettenspaltmittels zusammen mit einem
Aufpfropfmittel erhöht
gewöhnlich
den Verzweigungsgrad der Moleküle
in der Fraktion mit dem hohen Molekulargewicht, wodurch die Molekulargewichtsverteilung
des endgültigen
Polypropylens erhöht
wird, wodurch wiederum die Schmelzefestigkeit noch weiter erhöht wird.
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Das
Aufpfropfmittel kann ein bi- oder ein multifunktionelles Aufpfropfmittel
sein, typischerweise Allylmethacrylat oder Divinylbenzol. Das Aufpfropfmittel
fördert
das Vernetzen der Verzweigungen, die durch das Kettenspaltmittel
gebildet werden. Dies erhöht
die Schmelzefestigkeit, verringert aber gewöhnlich die Ziehfähigkeit
oder Spinnbarkeit des Polypropylens.
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Die
Extrusionstemperatur beträgt
typischerweise etwa 220 °C.
wenn ein Kettenspaltmittel, wie z.B. 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert-butylperoxy)hexan
eingesetzt wird, so wird dieses in einer Menge von etwa 55 ppm, basiert
auf dem Gewicht der Abmischung, eingesetzt. Wenn ein Aufpfropfmittel
eingesetzt wird, wie z.B. Allylmethacrylat, so wird dieses typischerweise
in einer Menge von etwa 750 ppm, basiert auf dem Gewicht der Abmischung,
eingesetzt.
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Der
Biegeelastizitätsmodul
des Polypropylens ist eine komplexe Funktion, die von mehreren Parametern
abhängt,
nicht nur vom Dispersionsindex D, sondern z.B. auch vom Schmelzindex,
den xylollöslichen
Bestandteilen und der Kristallinität des Polymers. Die betreffenden
Erfinder haben auch festgestellt, dass der Biegeelastizitätsmodul
E der erfindungsgemäßen Polypropylene
bei konstantem Schmelzindex und xylollöslichen Bestandteilen gewöhnlich mit
zunehmendem Dispersionsindex zunimmt.
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Die
isotaktischen Polypropylene der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise
mit Ziegler-Natta-Katalysatoren unter Benutzung eines Phthalats
als ein externer Elektronendonator hergestellt; siehe z.B. EP-A-0
045 976, EP-A-0
045 977 und US-A-4,544,171. Das Phthalat kann durch eine 1,3-Dietherverbindung ersetzt
werden; siehe z.B. US-A-4,971,937,
4,978,648 und 5,095,153. Das isotaktische Polypropylen kann auch
mit Metallocenkatalysatoren hergestellt werden; siehe z.B. EP-A-0
416 566, EP-A-0 399 348 und EP-A-0 336
128. Die Erfindung betrifft auch syndiotaktisches Polypropylen oder
eine Abmischung aus isotaktischem und syndiotaktischem Polypropylen,
die durch physikalisches Mischen oder chemisches Mischen unter Benutzung
z.B. eines Metallocenkatalysators, erhalten wird, wie z.B. in US-A-5,036,034 offenbart.
Außerdem
kann das Polypropylen zur Keimbildung von Kristalliten in dem Propylen
mit einem Keimbildungsmittel, typischerweise Lithiumbenzoat, behandelt
werden.
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Das
Polypropylen kann ein Homopolymer, ein statistisches Copolymer,
das Ethen und ein höheres
alpha-Olefin enthält,
oder ein heterophasiges Blockcopolymer von Ethen und einem höheren alpha-Olefin
sein.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun mit Bezug auf die folgenden nichteinschränkenden
Beispiele weiter beschrieben.
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Beispiel 1 bis 4
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Für jedes
der Beispiele 1 bis 4 wurde eine bimodale isotaktische Polypropylenabmischung
hergestellt, indem eine Komponente mit hohem Molekulargewicht und
eine Komponente mit niedrigem Molekulargewicht in einer Schneckenextrusionsvorrichtung,
die unter gasförmigem
Stickstoff bei einer Temperatur von etwa 220 °C betrieben wurde, zusammen
abgemischt wurden. Die Tabelle 1 gibt die Zusammensetzung und die
Eigenschaften sowohl für
die Komponente mit hohem Molekulargewicht als auch für die Komponente
mit niedrigem Molekulargewicht und die endgültige Abmischung für jedes
der Beispiele 1 bis 4 an. Die Molekulargewichtsverteilungen der
Abmischungen und Komponenten der Beispiele 2 und 4 sind in der 2 bzw. 3 gezeigt.
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Für jedes
der Beispiele 1 bis 4 wurde die Schmelzefestigkeit geprüft, indem
die Kraft für
eine Faser gemessen wurde, die aus einer Schmelze heraus gezogen
wurde. In dieser Beschreibung wurde die Schmelzefestigkeit in einem
Labor unter Benutzung eines CEAST-Rheometers (Rheoscope 1000), ausgestattet
mit einer Kapillardüse
und einem sich drehenden Rad als eine Aufnahmevorrichtung, bestimmt.
Mit diesem Aufbau wird geschmolzenes Polymer durch Anwendung eines
Druckes extrudiert, der von der Verdrängung eines Kolbens herrührt. Das
geschmolzene Extrudat wird vor der Kristallisation einachsig gestreckt,
indem die Faser um das sich drehende Rad gewickelt wird. Bei dieser
Prüfung
ist die Verdrängungsgeschwindigkeit
des Kolbens festgelegt, und die Geschwindigkeit des sich drehenden
Aufnahmerades wird linear geändert,
d.h. mit konstanter Beschleunigung, bis die Faser, die sehr dünn wird,
reißt.
Die Zugkraft wird während
der Prüfung aufgezeichnet.
Die Schmelzefestigkeit ist als die maximale Zugkraft definiert,
die dem Reißen
der Faser entspricht. Die Prüfungen
wurden unter Normalbedingungen wie folgt durchgeführt: Die
zylindrische Düse wies ein
Verhältnis
Länge/Durchmesser
von 5 mm zu 1 mm auf; der Durchmesser des sich drehenden Rades betrug 12
cm; die Extrusionstemperatur betrug 250 °C; das Verdrängungsverhältnis des Kolbens betrug 2
mm/min, der Extrudatdurchsatz betrug 2,36 mm3/min
und die Beschleunigung des sich drehenden Rades betrug 10 U/min/100
s oder 0,000628 m/s2. Die Ziehfähigkeit
ist als der Titer beim Reißen
unter denselben Bedingungen definiert. Die Zuordnung der Winkelgeschwindigkeit
des Rades (V), ausgedrückt
in U/min, zu dem Titer (ausgedrückt
in Denier) ist wie folgt: Titer beim Reißen = 3.384,4 ρ/V, wobei ρ die Polymerdichte
bei 250 °C
ist. Die Ergebnisse sind auch in der Tabelle 1 angegeben.
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An
jedem der Beispiele 1 bis 4 kann erkannt werden, dass der Dispersionsindex
D, welcher das Verhältnis
Mw/Mn ist, größer als
8 ist und dass der Schmelzindex von 1,1 bis 6,9 dg/min variiert.
Die Schmelzefestigkeit variierte von 2,8 mM bis 15,5 mN. In Kombination
mit den Schmelzefestigkeitswerten ist die Ziehfähigkeit der Polymere jedes
der Beispiele 1 bis 4 groß,
wobei das Filament bei einer Temperatur von 250 °C mindestens bei 260 U/min reißt.
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Vergleichsbeispiel 1
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Als
ein Vergleich wurden die entsprechenden Eigenschaften eines handelsüblichen
isotaktischen Polypropylenharzes mit einem hohen Grad an langkettigen
Verzweigungen geprüft.
Das Harz wird unter dem Handelsnamen Profax PF814 von der Firma
Montell North America Inc. aus Wilmington, Delaware, USA vertrieben.
Es kann erkannt werden, dass, während
das Harz des Vergleichsbeispiels 1 eine sehr große Schmelzefestigkeit aufwies,
die etwa 3mal so groß ist
wie die maximale Schmelzefestigkeit der Beispiele 1 bis 4, insbesondere
wie die von Beispiel 4, war trotzdem die Ziehfähigkeit des handelsüblichen
Harzes sehr gering, wobei das Filament bei 250 °C bei einer Geschwindigkeit
von nur 9 U/min reißt.
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Vergleichsbeispiel 2
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Als
ein weiterer Vergleich wurden die entsprechenden Eigenschaften eines
monomodalen Polypropylenharzes geprüft, und die Ergebnisse sind
in der Tabelle 1 gezeigt.
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Die
Tabelle 1 zeigt, dass die erfindungsgemäßen multimodalen Polypropylenharze
einen guten Kompromiss aus großer
Schmelzefestigkeit und großer
Ziehfähigkeit
aufweisen. Dies ist z.B. durch eine Abmischung von Komponenten mit
hohem und mit niedrigem Molekulargewicht erreicht, die einen großen Dispersionsindex
von mindestens 8 aufweist. Dies macht die Harze der Erfindung besonders
geeignet zum Faserspinnen und Folienblasen. Die Harze der Erfindung
sind auch in Verfahren mit niedrigeren Schergeschwindigkeiten, wie
z.B. der Bildung von Folien und bei Extrusionsformverfahren, von
Nutzen. Das erfindungsgemäße multimodale
Polypropylen kann stärker
gestreckt werden als das Polypropylen von großer Schmelzefestigkeit mit
langkettigen Verzweigungen des Vergleichsbeispiels 1. Das Propylen
der Beispiele wies eine größere Ziehfähigkeit
auf als das Polypropylen des Vergleichsbeispiels 2. Somit stellt
die vorliegende Erfindung Polypropylenabmischungen bereit, die einen
verbesserten Kompromiss aus großer
Schmelzefestigkeit und Dehnbarkeit in der Schmelze aufweisen.
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