DE60010304T2 - Verfahren zum carbonylieren einer acetylenisch ungesättigten verbindung - Google Patents

Verfahren zum carbonylieren einer acetylenisch ungesättigten verbindung Download PDF

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Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Carbonylierung einer acetylenisch ungesättigten Verbindung durch Umsetzung mit Kohlenmonoxid und einer Co-Reaktante in Gegenwart eines Katalysatorsystems auf der Basis von (a) einer Platinquelle; (b) einer Anionenquelle und (c) eines Diphosphins. Die Erfindung ist insbesondere auf ein Verfahren gerichtet, in dem lineare Carbonylierungsprodukte in selektiver Weise hergestellt werden.
  • Im Hinblick darauf, daß für eine Reihe von Anwendungen die Verfügbarkeit von linearen statt verzweigten carbonylierten Produkten wünschenswert wäre, beispielsweise in der Herstellung von Komponenten für Detergenszusammensetzungen, wurden Anstrengungen unternommen, die Selektivität hinsichtlich linearer Carbonylierungsprodukte zu steigern. Die WO-A-94/21585 beschreibt ein Verfahren, worin von einem Katalysatorsystem auf der Basis von Platin, einem Bisphosphinliganden und einer Anionenquelle, typisch einer starken Säure, Gebrauch gemacht wird. Ein Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß die Aktivität dieses Katalysatorsystems eher gering ist, in der Größenordnung von 20 bis 200 Mol Produkt pro Mol Pt pro Stunde für Acetylen als Reaktante.
  • Aus der WO-A-97/20803 ist ein Verfahren bekannt, das eine höhere Katalysatoraktivität aufweist. Es wird eine Carbonylierung von Acetylen mit Kohlenmonoxid und tert.Butylalkohol unter Anwendung eines Katalysatorsystems beschrieben, das aus 1,2-P,P'-Bis(9-phosphabicyclononyl)ethan als dem Liganden, Platin(II)(acetylacetonat)2 als der Platinquelle, Methansulfonsäure als der Anionenquelle, SnCl2 und 2,5,8-Tri-oxanonan besteht.
  • Ein Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß SnCl2 zugegen sein muß, um eine annehmbare Aktivität und Selektivität zu erreichen. Die Anwendung von SnCl2 wird nicht bevorzugt, weil bei Ausführung dieses Verfahrens in kontinuierlicher Weise das SnCl2 zufolge einer Alkoholyse verlorengehen wird. Dies ist nicht wünschenswert, weil neues SnCl2 zugesetzt werden muß und das gebildete Zinnalkoxid ausgeschleust werden muß, was zu offensichtlichen Umweltproblemen führt. Darüber hinaus wird zusätzlicher Katalysator verlorengehen, wenn das Zinnalkoxid aus dem Verfahren durch eine Ausschleusung abgetrennt wird. Es ist daher äußerst wünschenswert, ein derartiges Carbonylierungsverfahren in Abwesenheit von Zinnchloridverbindungen wie SnCl2 auszuführen.
  • Die US-A-5,719,313 beschreibt die Carbonylierung von Propin mit CO und Methanol unter Anwendung eines Katalysatorsystems, das aus Palladium(II)acetat, Bisphenyl(2-pyridyl)phosphin und Methansulfonsäure besteht. Ein Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß der Monophosphinligand im Verfahren durch "Quaternisierung" des Liganden mit Acrylatprodukt verbraucht wird. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens ist, daß vorwiegend verzweigte Produkte gebildet werden.
  • Die EP-A-0 441 446 beschreibt die Carbonylierung von Ethen und die Carbonylierung von Propin mit CO und einer hydroxygruppenhältigen Verbindung unter Anwendung eines Katalysatorsystems, das aus Palladium(II)acetat, einer Sulfonsäure, einem Bisphenyl(2-pyridyl)monophosphin und einem tertiären Amin als Promotor besteht. Ein Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß eine Promotorverbindung in der Form eines tertiären Amins erforderlich ist. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens ist, daß vorwiegend verzweigte Produkte gebildet werden.
  • Die WO-A-98/42717 beschreibt die Carbonylierung von Ethen mit Kohlenmonoxid und Methanol in Gegenwart eines Katalysatorsystems, das auf Platin(II)(acetylacetonat)2, 1,3-P,P'-Di(2-phospha-1,3,5,7-tetramethyl-6,9,10-trioxatricyclo[3.3.1.1{3.7}]decyl)propan und Methansulfonsäure besteht. Die Veröffentlichung enthält keinen Hinweis darauf, daß acetylenisch ungesättigte Verbindungen unter Anwendung eines derartigen Katalysatorsystems carbonyliert werden können.
  • Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Carbonylierung von Acetylen zu linearen Produkten, welches Verfahren in Abwesenheit von SnCl2 ausgeführt werden kann. Ein derartiges Verfahren wird nachfolgend beschrieben. Verfahren zur Carbonylierung einer acetylenisch ungesättigten Verbindung durch Umsetzung mit Kohlenmonoxid und einer wenigstens ein mobiles Wasserstoffatom enthaltenden Co-Reaktante in Gegenwart eines Katalysatorsystems auf der Basis von (a) einer Platinquelle; (b) einer Anionenquelle und (c) eines Diphosphins der nachstehenden Formel R1 > P – R2 – PR3R4 (1),worin R2 eine kovalente Brückengruppe darstellt, R1 für einen zweiwertigen Rest steht, der zusammen mit dem Phosphoratom, an das er gebunden ist, eine gegebenenfalls substituierte 2-Phospha-tricyclo[3.3.1.1{3,7}]decylgruppe oder ein Derivat hievon darstellt, worin ein oder mehrere Kohlenstoffatome durch Heteroatome ersetzt sind, und worin R3 und R4 unabhängig voneinander einwertige Reste mit bis zu 20 Atomen darstellen oder gemeinsam einen zweiwertigen Rest mit bis zu 20 Atomen bilden.
  • Mit dem vorstehenden Verfahren kann die Carbonylierung mit einer guten Umsatzrate, einer hohen Selektivität zu den gewünschten Carbonylierungsprodukten und in Abwesenheit von SnCl2 ausgeführt werden. Darüber hinaus wurde gefunden, daß der Ligand über einen langen Zeitraum beständig ist, was ihn für die Anwendung in einem fortlaufend betriebenen technischen Verfahren geeignet macht.
  • Tricyclo[3.3.1.1{3,7}]decan ist der systematische Name für eine Verbindung, die allgemeiner als Adamantan ist. Aus diesem Grunde wird die gegebenenfalls substituierte 2-Phosphatricyclo-[3.3.1.1{3,7}]decylgruppe in der gesamten Beschreibung als "2-PA"-Gruppe (wie in 2-Phosphadamantyl-Gruppe) bezeichnet werden.
  • Die 2PA-Gruppe weist in ihrem Gerüst vorzugsweise weitere Heteroatome auf, die von dem 2-Phosphoratom verschieden sind. Geeignete Heteroatome sind Sauerstoff- und Schwefelatome. Zweckmäßig finden sich diese Heteroatome an den 6-, 9- und 10-Positionen. Der am meisten bevorzugte zweiwertige Rest ist die 2-Phospha-1,3,5,7-tetramethyl-6,9,10-trioxadamantyl-Gruppe. Vorzugsweise ist die 2-PA-Gruppe an einer oder an mehreren der 1-, 3-, 5- oder 7-Positionen mit einem einwertigen Rest R5 mit bis zu 20 Atomen substituiert. Typische Beispiele für R5 umfassen Methyl, Trifluormethyl, Ethoxy, Phenyl und 4-Dodecylphenyl. Stärker bevorzugt ist die 2-PA-Gruppe an jeder der 1-, 3-, 5- und 7-Positionen substituiert, zweckmäßig durch identische Reste R5.
  • Jeder der einwertigen Reste R3 und R4 kann unabhängig voneinander unter (substituierten) Hydrocarbylgruppen, wie zum Beispiel Methyl, Phenyl, Pyridyl oder O,O-Di(t-butoxy)phenyl und (substituierten) Heterohydrocarbylgruppen, wie zum Beispiel Trimethylsilyl, oder Alkoxygruppen ausgewählt werden. In alternativer Weise können R3 und R4 zusammen einen zweiwertigen Rest ausbilden, wie 1,6-Hexylen, 1,3- oder 1,4-Cyclooctylen. Vorzugsweise bilden R3 und R4 zusammen mit dem Phosphoratom eine 2-PA-Gruppe. Am meisten bevorzugt verbindet der Rest R2 zwei identische 2-PA-Gruppen.
  • Die Brückengruppe R2 kann eine organische zweiwertige Gruppe mit bis zu 20 Atomen sein. Beispiele für derartige Brückengruppen sind Ferrocenyl und Nickelocenyl. Vorzugsweise hat R2 zwei bis vier Atome in der kürzesten Kette von Atomen, die direkt die beiden Phosphoratome verbinden. Am meisten bevorzugt beträgt die Anzahl von Atomen in der kürzesten Kette von Atomen, die direkt die beiden Phosphoratome verbinden, 3. Vorzugsweise sind die Atome in der Kette Kohlenstoffatome. Beispiele für bevorzugte Brückengruppen sind ortho-Xylyl-, Ethylen- und Trimethylengruppen.
  • Ein geeignetes Beispiel für einen derartigen Liganden ist einer gemäß der nachfolgenden allgemeinen Formel
    Figure 00050001
    worin R5 und R2 wie vorstehend beschrieben sein können.
  • Beispiele für Liganden, die im Verfahren gemäß der Erfindung verwendet werden können, sind in der zuvor erwähnten WO-A-98/42727 angeführt. Am meisten bevorzugt werden 1,2-P,P'-Di(2-phospha-1,3,5,7-tetramethyl-6,9,10-trioxa-tricyclo[3.3.1.1{3.7}]decyl)ethan (DPA2) und 1,3-P,P'-Di-(2-phospha-1,3,5,7-tetramethyl-6,9,10-trioxatricyclo [3.3.1.1 {3.7}]decyl)propan (DPA3) verwendet.
  • Für die Herstellung des im Verfahren der Erfindung anzuwendenden Katalysatorsystems wird die Menge an Bidentatliganden zweckmäßig in einem gewissen Überschuß gegenüber der Platinmenge angewendet, ausgedrückt als Mole Bidentatligand pro Mol Platinatom. Es wird jedoch angenommen, daß die aktive Spezies auf einer äquimolaren Menge von Bidentatligand pro Mol Platin beruht. Die molare Menge an Bidentatligand pro Mol Platin liegt somit zweckmäßig im Bereich von 1 bis 3, vorzugsweise im Bereich von 1 bis 2.
  • Was die Platinquelle betrifft, das ist die Komponente (a) des Katalysatorsystems, so kann jede beliebige Platinverbindung verwendet werden, die ein Komplexieren zwischen dem Metall und dem Bidentatliganden ermöglicht. Geeignete Verbindungen sind beispielsweise metallisches Platin, nullwertige Platinkomplexe, wie Tetrakis(triphenylphosphin)platin; und vier- oder zweiwertige Platinsalze. Im besonderen sind Platin(II)salze geeignet, wie Dikaliumtetracyanoplatinat, Dinatriumtetracyanoplatinat, Dikaliumtetrachlorplatinat, Kaliumtrichlor (ethylen)platinat, Natriumtrichlor(ethylen)platinat, Platinbis(cyanobenzol)disulfat und Platin-bis(triphenylphosphin)- disulfat. Salze von Platin mit Carbonsäuren, insbesondere mit Carbonsäuren mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, sind ebenfalls geeignet, beispielsweise Platindiacetat, Platindipropionat und Platindihexanoat. Organische Platin(II)komplexe werden bevorzugt als Platinquelle angewendet, wobei Platin(II)acetylacetonat besonders geeignet ist.
  • Die Molmenge Anion pro Mol Platin wird zweckmäßig im Bereich von 1 bis 12 gewählt. Vorzugsweise wird das Anion in einer Molmenge im Bereich von 1 bis 8 pro Mol Platin angewendet.
  • Das Verfahren der Erfindung wird mit katalytischen Mengen des Katalysatorsystems ausgeführt, das heißt, pro Mol acetylenisch ungesättigter Verbindung sind 10–8 bis 10–1 Mol Platin zugegen, vorzugsweise 10–7 bis 10–2, auf der gleichen Basis.
  • Das im Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendete Katalysatorsystem umfaßt weiterhin eine Anionenquelle als Komponente (b). Es wird angenommen, daß die Größe des Anions und die Verteilung der elektrischen Ladung in dem Anion signifikant zur Stabilität des Katalysatorsystems beitragen. Vorzugsweise werden Anionen verwendet, die die konjugierte Base von Säuren mit einem pKa-Wert (bestimmt bei 18 °C in Wasser) von kleiner als 4 sind. Geeignete Anionen schließen Anionen ein, die von Brönsted-Säuren abgeleitet sind, insbesondere von Carbonsäuren, wie 2,6-Dichlorbenzoesäure und 2,6-Bis(trifluormethyl)-benzoesäure oder Trifluoressigsäure; und von Sulfonsäuren, wie Methansulfonsäure und Trifluormethansulfonsäure.
  • Die acetylenisch ungesättigten Verbindungen, die zweckmäßig als Ausgangsmaterial im Verfahren der Erfindung verwendet werden können, schließen Verbindungen ein, die 2 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten, gegebenenfalls mit einem Gehalt an einem oder an mehreren inerten Substituenten, wie Halogenatome oder Hydroxygruppen. Vorzugsweise hat die acetylenisch ungesättigte Verbindung 2 bis 8 Kohlenstoffatome pro Molekül. Die acetylenisch ungesättigte Bindung ist üblicherweise die einzige Kohlenstoff-Kohlenstoff-Unsättigung in dem Molekül. Im Hinblick auf die beabsichtigte Herstellung von vorwiegend linearen car bonylierten Produkten ist sie vorzugsweise an einer endständigen Position angeordnet. Beispiele für geeignete acetylenisch ungesättigte Verbindungen sind Acetylen (=Ethin), Methylacetylen (= Propin), 1-Butin, 1-Pentin, 1-Hexin, 1-Octin, Phenylacetylen und 3-Hydroxybutin. Acetylen wird am meisten bevorzugt.
  • Geeignete Co-Reaktanten im erfindungsgemäßen Verfahren sind wasserstoffhältige Verbindungen, wodurch ein Kohlenmonoxidmolekül und wenigstens eine acetylenisch ungesättigte Verbindung in die Bindung zwischen dem Wasserstoffatom und dem Molekül der Co-Reaktante eingefügt werden kann. Beispiele dafür schließen nukleophile Verbindungen ein, die wenigstens ein bewegliches Wasserstoffatom enthalten.
  • Bevorzugte nukleophile Verbindungen umfassen: Wasser und Alkohole, beispielsweise einwertige Alkohole, wie Methanol, Ethanol, Isopropanol und 1-Butanol, und mehrwertige Alkohole, wie Ethylenglykol, 1,4-Butandiol und Glycerin; Thiole; primäre oder sekundäre Amine oder Amide; Phenole und Carbonsäuren, beispielsweise Essigsäure, Pivalinsäure und Propionsäure. Einwertige Alkohole mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen werden bevorzugt, insbesondere Methanol und Butanol.
  • Eine weitere Kategorie von geeigneten Co-Reaktanten umfaßt Hydridquellen, wie molekularen Wasserstoff und zur Bildung von molekularem Wasserstoff befähigte Verbindungen. Insbesondere für Ausführungsformen des Verfahrens, wodurch eine acetylenisch ungesättigte Verbindung hydroformyliert wird, ist molekularer Wasserstoff eine bevorzugte Co-Reaktante.
  • Schließlich kann auch eine Kombination aus einer nukleophilen Verbindung und einer Hydridquelle, wie vorstehend definiert, zur Herstellung eines Carbonylierungs-Hydroformylierungsproduktes verwendet werden.
  • Das Carbonylierungsverfahren der Erfindung wird im Allgemeinen bei einer Reaktionstemperatur im Bereich von 40 bis 200 °C, besser geeignet bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 160 °C ausgeführt.
  • Der Gesamtreaktionsdruck liegt üblicherweise im Bereich von 5 bis 150 bar absolut (bara). Drücke zwischen 10 und 80 bara und insbesondere zwischen 30 und 60 bara werden bevorzugt. In Carbonylierungsreaktionen vom Hydroformylierungstyp beträgt der Gesamtdruck üblicherweise die Summe der Partialdrücke von Kohlenmonoxid und Wasserstoff. Das Molverhältnis zwischen diesen Gasen kann variieren, wird aber zweckmäßig im Bereich von 1:2 bis 2:1 gehalten. Vorzugsweise werden im Wesentlichen äquimolare Mengen an Kohlenmonoxid und an Wasserstoff angewendet. In anderen Carbonylierungsreaktionen, bei denen kein Wasserstoff oder nur unbedeutende Mengen davon zum Einsatz gelangen, ist der Gesamtdruck annähernd der gleiche wie der Kohlenmonoxiddruck.
  • Das Verfahren der Erfindung kann in Abwesenheit eines gesonderten Verdünnungsmittels oder Lösungsmittels ausgeführt werden, falls dies erwünscht ist. Häufig ist es jedoch bequemer, ein flüssiges Verdünnungsmittel oder Lösungsmittel zu Beginn der Umsetzung vorliegen zu haben, beispielsweise dann, wenn ein flüchtiges acetylenisches Ausgangsmaterial verwendet wird, oder wenn die Umsetzung eine verhältnismäßig lange Induktionsperiode benötigt und ein fortgesetztes gründliches Vermischen der Reaktanten wünschenswert ist. Geeignete Lösungsmittel sind insbesondere aprotische -Verbindungen, wie Ether oder Ketone, beispielsweise 2,5,8-Trioxanonan, Diethylether, Aceton, Diglyme und Methylethylketon
  • Die Erfindung wird durch die nachfolgenden, nicht beschränkenden Beispiele weiter erläutert.
  • Beispiel 1
  • (a) Ein 250 ml magnetisch gerührter "Hastelloy C" (Handelsmarke)-Rührautoklav wurde mit Acetylen (1,4 bara), 30 ml 1-Propanol, 0,1 mmol Pt(acac)2, 0,12 mmol DPA-3-Ligand (siehe oben), 0,25 mmol Methylsulfonsäure und 30 ml Diglyme als Lösungsmittel beschickt.
  • Der Autoklav wurde mit Kohlenmonoxid auf einen Druck von 40 bara gebracht und dann verschlossen. Die Temperatur des Gemisches wurde auf 115 °C erhöht. Eine vollständige Acetylenumwandlung wurde in weniger als 30 Minuten bei 115 °C erreicht, und die GLC-Analyse nach dem Abkühlen und Druckentlasten zeigte eine Selektivität von 90 Mol% auf Propylacrylat. Eine Propylacrylat-Bildungsgeschwindigkeit von 2000 t.o./h/mol Pt wurde errechnet. Einige Nebenprodukte sind Succinat- und Malonatdiester; diese sind auf die fortgesetzte Carbonylierung von Acrylat bei vollständiger Acetylenumwandlung zurückzuführen. In einem kommerziellen Betrieb wird die Selektivität höher sein, indem die Acetylenumwandlung je Durchgang unter 100 % gehalten wird.
  • Beispiel 2
  • Das Beispiel 1 wurde wiederholt, mit dem Unterschied, daß die Co-Reaktante 30 ml Methanol war und daß als acetylenisch ungesättigte Verbindung 10 ml Phenylacetylen verwendet wurden. Die Reaktionszeit betrug eine Stunde. Es wurde eine Phenylacrylat-Bildungsgeschwindigkeit von 1000 Umsätzen pro Stunde pro Mol Pt berechnet. Die Produkte bestanden aus 52 % linearem 3-Phenylacrylat und 48 % 2-Phenylacrylat.
  • Beispiel 3
  • Das Beispiel 2 wurde wiederholt, mit dem Unterschied, daß als acetylenisch ungesättigte Verbindung 10 ml 2-Pentin verwendet wurden. Die Reaktionszeit betrug 1 Stunde. Es wurde eine Pentinverbrauchsrate von 300 Umsätzen pro Stunde pro Mol Pt berechnet. Die Produkte bestanden aus 65 % linearem Methyl-2-hexenoat und 35 % 2-Methyloxy-carbonyl-1-penten.
  • Beispiel 4
  • Das Beispiel 1 wurde wiederholt, mit dem Unterschied, daß als Ligand DPA-2 (siehe oben) verwendet wurde und als Co-Reaktante 30 ml Methanol eingesetzt wurden. Es wurde eine Methylacrylat-Bildungsgeschwindigkeit von 290 Umsätzen/h/Mol Pt berechnet. Die Reaktionszeit betrug eine Stunde, die Selektivität zu Methylacrylat lag bei 76 Gew.%.

Claims (11)

  1. Verfahren zur Carbonylierung einer acetylenisch ungesättigten Verbindung durch Umsetzung mit Kohlenmonoxid und einer wenigstens ein mobiles Wasserstoffatom enthaltenden Co-Reaktante in Gegenwart eines Katalysatorsystems auf der Basis von (a) einer Platinquelle; (b) einer Anionenquelle und (c) eines Diphosphins der nachstehenden Formel R1 > P – R2 – PR3R4 (1),worin R2 eine kovalente Brückengruppe darstellt, R1 für einen zweiwertigen Rest steht, der zusammen mit dem Phosphoratom, an das er gebunden ist, eine gegebenenfalls substituierte 2-Phospha-tricyclo[3.3.1.1{3,7}]decylgruppe oder ein Derivat hievon darstellt, worin ein oder mehrere Kohlenstoffatome durch Heteroatome ersetzt sind, und worin R3 und R4 unabhängig voneinander einwertige Reste mit bis zu 20 Atomen darstellen oder gemeinsam einen zweiwertigen Rest mit bis zu 20 Atomen bilden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, worin R3 und R4 zusammen mit dem Phosphoratom, an das sie gebunden sind, eine gegebenenfalls substituierte 2-Phospha-tricyclo[3.3.1.1{3,7}]decylgruppe oder ein Derivat hievon ausbilden, worin ein oder mehrere Kohlenstoffatome durch Heteroatome substituiert sind, identisch zu der von R1 zusammen mit dem Phosphoratom, an das es gebunden ist, gebildeten Gruppe.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, worin die gegebenenfalls substituierte 2-Phospha-tricyclo[3.3.1.1{3,7}]decylgruppe oder ein Derivat hievon, worin ein oder mehrere Kohlenstoffatome durch Heteroatome ersetzt sind, in einer oder in mehreren der 1-, 3-, 5- oder 7-Positionen durch einen einwertigen Rest R5 mit bis zu 20 Atomen substituiert ist.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, worin R5 ein unter Methyl, Trifluormethyl, Ethoxy, Phenyl und 4-Dodecylphenyl ausgewählter Rest ist.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, worin die gegebenenfalls substituierte 2-Phospha-tricyclo[3.3.1.1{3,7}]decylgruppe oder ein Derivat hievon, worin ein oder mehrere Kohlenstoffatome durch Heteroatome ersetzt sind, eine 2-Phospha-1,3,5,7-tetramethyl-6,9,10-trioxadamantylgruppe ist.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, worin R2 2 bis 4 Atome in der kürzesten, die beiden Phosphoratome direkt verbindenden Kette von Atomen aufweist.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, worin die acetylenische Verbindung 2 bis 8 Kohlenstoffatome aufweist.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, worin die acetylenische Verbindung Acetylen ist.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, worin die Co-Reaktante ein einwertiger Alkohol mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, worin die Anionenquelle die konjugierte Base von Säuren mit einem pKa-Wert, wie in Wasser bei 18°C bestimmt, von weniger als 4 ist.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, worin die Säure Methansulfonsäure ist.
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