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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Schallschutz-Textilhülle.
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Im
Allgemeinen betrifft die Erfindung Schutzumhüllungen wie etwa Hüllen aus
gewebter, gewirkter oder geflochtener Ware, die ermöglichen,
Produkte zu schützen,
die Vibrationen unterliegen, die ein unerwünschtes Geräusch erzeugen.
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Insbesondere
findet die vorliegende Erfindung Anwendung auf hüllenartige Produkte, die lang gestreckte
Elemente wie etwa Metalldrähte
oder Kabel, die unter Umständen
als Bündel
angeordnet sind, abdecken.
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Solche
Textilhüllen
werden derzeit in der Kraftfahrzeugindustrie verwendet, wo sie ermöglichen,
Drähte
oder Metallrohre in beschränkte
Räume einzuschließen.
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Ein
solches Beispiel einer Textilhülle
ist in dem europäischen
Patent
EP 0 472 611 beschrieben.
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Diese
Hülle ermöglicht,
Bündel
aus Röhren, Rohren
oder elektrischen Drähten
zu schützen
und zu umhüllen,
die unter Bedingungen eines hohen Verschleißes und starker Vibrationen
in einem beschränkten
Raum beispielsweise in der Tür
eines Kraftfahrzeugs verwendet werden.
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Diese
Hülle ist
aus einem ersten Faden des Multifilament-Typs und aus einem zweiten
Faden des Monofilament-Typs gebildet, wobei die beiden Fäden vorzugsweise
durch Wirken oder Flechten miteinander kombiniert sind.
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Solche
Hüllen
passen sich korrekt an die Drahtbündel an und schaffen eine gute
Absorption von Schallschwingungen.
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Die
vorliegende Erfindung hat zum Ziel, eine Textilhülle vorzuschlagen, die einen
verbesserten Schallschutz ermöglicht.
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Die
Schallschutz-Textilhülle,
die von der Erfindung angestrebt wird, umfasst Fäden eines ersten Typs, der
ein Monofilament enthält,
und Fäden
eines zweiten Typs, der ein Multifilament enthält.
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Gemäß der Erfindung
ist die Hülle
aus einer Textilstruktur gebildet, die eine asymmetrische Verteilung
der Fäden
des ersten Typs und des zweiten Typs auf der einen bzw. der anderen
Fläche
der Hülle besitzt.
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Kraft
dieser asymmetrischen Verteilung der beiden Fadentypen kann vorzugsweise
jeder dieser beiden Fadentypen in Abhängigkeit von seinen physikalischen
und mechanischen Eigenschaften auf der einen bzw. auf der anderen
Fläche
der Hülle
angeordnet sein.
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Gemäß einem
bevorzugten Merkmal der Erfindung sind die Fäden des ersten Typs hauptsächlich auf
einer Innenfläche
der Hülle
verteilt, während die
Fäden des
zweiten Typs hauptsächlich
auf einer Außenfläche der
Hülle verteilt
sind.
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Somit
ist das Monofilament, das hauptsächlich
dazu dient, der Hülle
ihre Form zu verleihen, auf der Innenseite der Hülle vorhanden.
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Es
ist dazu bestimmt, mit einem zu schützenden Element wie etwa einem
Drahtbündel
in Kontakt zu gelangen, und ermöglicht
der Hülle,
sich an dieses Element korrekt anzuschmiegen.
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Hingegen
sind die Multifilamente, die der Hülle hauptsächlich ihre Schwingungsabsorptionseigenschaften
verleihen, hauptsächlich
auf der Außenseite
der Hülle
angeordnet.
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Gemäß einem
weiteren bevorzugten Merkmal der Erfindung ist die Textilstruktur
eine gewebte Struktur mit einer asymmetrischen Verteilung der Schussfäden und
der Kettfäden
auf der einen bzw. der anderen Fläche der Hülle.
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Eine
solche Hülle
ermöglicht,
durch Weben eine asymmetrische Verteilung der zwei Typen von Fäden auf
der einen bzw. der anderen Fläche
der Hülle
zu erhalten.
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Im
Gegensatz zu herkömmlichen
Geweben des Leinentyps, in denen die symmetrische Verteilung der
Schussfäden
und der Kettfäden
durch eine regelmäßige Kreuzung
jedes dieser Fäden
miteinander erhalten wird, wird eine nachgiebigere gewebte Struktur
erhalten, in der insbesondere die Multifilamentfäden weniger komprimiert sind
und ihr Volumen beibehalten, was einen besseren Schallschutz gewährleistet.
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Gemäß einem
vorteilhaften Merkmal der Erfindung weist die gewebte Struktur in
einer Richtung senkrecht zu den Schussfäden eine Verschiebung der Bindungen
eines Kettfadens zu einem benachbarten Kettfaden auf.
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Auf
diese Weise wird eine Orientierung der Kettfäden auf einer Fläche des
Produkts erhalten, die die Gefahren des Verhakens dieser Textilhülle bei
ihrer Anordnung begrenzt.
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Weitere
Besonderheiten und Vorteile der Erfindung werden weiterhin aus der
folgenden Beschreibung deutlich. In den beigefügten Zeichnungen, die lediglich
als nicht beschränkende
Beispiele gegeben sind, zeigen:
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1 schematisch einen Abschnitt
einer Textilhülle
gemäß der Erfindung;
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2 schematisch die Oberseite
einer Textilstruktur, die für
eine Hülle
gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung verwendet wird;
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3 schematisch die Oberseite
einer Textilstruktur, die für
eine Hülle
gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung verwendet wird; und
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4 eine Schallschutz-Textilhülle gemäß der Erfindung,
die um ein Drahtbündel
angebracht ist.
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Ein
Abschnitt der Schallschutz-Textilhülle gemäß der Erfindung ist in 1 gezeigt.
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Diese
Textilhülle 10 umfasst
zwei Typen von Fäden.
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Die
Fäden 11 des
ersten Typs umfassen ein Monofilament, während die Fäden 12 des zweiten Typs
ein Multifilament umfassen.
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In
solchen Schallschutz-Textilhüllen
werden die Monofilamentfäden
herkömmlicherweise
wegen ihrer elastischen Eigenschaft verwendet, während die Multifilamentfäden hauptsächlich zur
Dämpfung von
Schwingungen und insbesondere zum Schallschutz von in einer Hülle befindlichen
Elementen verwendet.
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Gemäß der Erfindung
ist die Hülle 10 aus
einer Textilstruktur gebildet, die eine asymmetrische Verteilung
der Fäden
des ersten Typs 11 und der Fäden des zweiten Typs 12 auf
der einen bzw. der anderen Fläche
dieser Hülle 10 aufweist.
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In
dieser Ausführungsform
ist die Textilstruktur eine gewebte Struktur, die eine asymmetrische Verteilung
dieser Schussfäden
und Kettfäden
besitzt.
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Eine
solche asymmetrische Verteilung wird beispielsweise für eine gewebte
Struktur mit einer Köper-Gewebebindung,
wie sie in 2 gezeigt
ist, erhalten.
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In
dieser schematischen Darstellung einer Köper-Gewebebildung sind die
Schussfäden 11 horizontal
gezeigt, während
die Kettfäden 12 vertikal
gezeigt sind.
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Die
Köper-Gewebebindung
ist insbesondere durch die Tatsache gekennzeichnet, dass die Bindung
eines ersten Kettfadens bei einem zweiten benachbarten Kettfaden
mit einer Verschiebung um eine Schusslänge (Abschnitt des Kettfadens 11 zwischen
den Kanten des Gewebes) in einer Richtung senkrecht zum Schussfaden
wiederholt wird.
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Diese
Verschiebung wird daher von einem Kettfaden zum benachbarten Kettfaden
wiederholt.
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Wie
in 2 gezeigt ist, weist
ein Gewebe mit Köper-Bindungsart
somit am Ort des Gewebes schräge
Streifen, die "Rippen" genannt werden,
auf.
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Hier
ist ein Köper
von 4 (das Bindungsmuster wird nach jeder Gruppe aus vier benachbarten
Kettfäden
wiederholt) mit Kettwirkung gezeigt, d. h., dass die Kettfäden 12 am
Ort des Gewebes vorherrschen.
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Wie
in 3 gezeigt ist, könnte die
gewebte Struktur auch eine Satin-Bindungsart haben.
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Die
gewebte Struktur mit Satin-Bindungsart unterscheidet sich durch
das Vorhandensein einer konstanten Verschiebung in einer Richtung
senkrecht zum Schussfaden 11 der Bindungen eines Kettfadens 12 zu
einem benachbarten Kettfaden 12.
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Dieses
konstante Intervall wird "Steigungszahl" genannt.
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Diese
Steigungszahl gibt an, wie viele Schusslängen der Kreuzungs- oder Bindungspunkt zwischen
zwei benachbarten Kettfäden 12 von
links nach rechts am Ort des Gewebes nach oben verlagert ist.
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Hier
ist beispielsweise ein Satin von 5 (das Bindungsmuster wird nach
jeder Gruppe aus fünf
benachbarten Kettfäden
wiederholt) gezeigt, der eine Steigungszahl von 3 und eine Kettwirkung
hat.
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In
den zwei Beispielen von Textilien mit asymmetrischer Verteilung,
die in den 2 bzw. 3 gezeigt sind, sind die
Schussfäden 11 Fäden des
ersten Typs, der ein Monofilament enthält, während die Kettfäden 12 Fäden des
zweiten Typs sind, die ein Multifilament enthalten.
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In
diesen zwei Textilstrukturen befinden sich die Fäden des zweiten Typs oder Kettfäden 12 hauptsächlich am
Ort der Gewebestruktur, die dazu bestimmt ist, zur Außenfläche der
Hülle zu
werden.
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Umgekehrt
sind die Fäden
des ersten Typs oder Kettfäden
hauptsächlich
auf der Rückseite
der gewebten Struktur verteilt, die dazu bestimmt ist, zur Innenfläche der
Hülle zu
werden.
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Die
Fäden des
ersten Typs 11 sind hier aus einem einzigen thermoplastischen
Monofilament gebildet.
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Dieses
Monofilament verleiht der Hülle
ihren elastischen Aspekt sowie einen selbstschließenden Aspekt,
wie später
beschrieben wird.
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Dieses
Monofilament kann aus Polyester, Polyamid, Polyethylen, Polypropylen,
Polyketon, Polysulfon oder aus jedem anderen Polymer oder aber aus
einem Gemisch hiervon bestehen.
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Der
Durchmesser dieses thermoplastischen Monofilaments liegt im Bereich
von 0,1 bis 0,5 mm und vorzugsweise im Bereich von 0,15 bis 0,30
mm.
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Unter
Umständen
können
diese Fäden
des ersten Typs 11 außer
diesem Monofilament ein oder mehrere andere Monofilamente oder Multifilamente umfassen.
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Die
Fäden 12 des
zweiten Typs umfassen hingegen wenigstens 80% und vorzugsweise 100% Multifilamente.
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Diese
Multifilamentfäden
ermöglichen,
eine gute Dämpfung
der Schallschwingungen zu erhalten, und verschaffen dem Textilmaterial
außerdem
eine "Schlagverhinderungs"- und "Reibungsverhinderungs"-Eigenschaft.
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Das
Multifilament kann je nach Verwendung der Textilhülle aus
einem natürlichen
oder künstlichen
Material oder einem Gemisch aus beiden zusammengesetzt sein.
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Vorzugsweise
wird ein texturiertes Multifilament verwendet, um seine Schwellfähigkeit
zu erhöhen,
um die Schwingungen besser zu dämpfen.
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Wie
in 4 gezeigt ist, wird
somit eine Textilhülle 10 erhalten,
die ermöglicht,
eine Gesamtheit lang gestreckter Elemente wie etwa elektrischer Drahtbündel 13,
die im Kraftfahrzeug oft verwendet werden, zu schützen.
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Vorzugsweise
bildet diese Textilhülle 10 eine röhrenförmige Hülle, die
durch Formen einer flachen Webstruktur erhalten wird.
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Auf
diese Weise wird eine offene Hülle 10 erhalten,
die Kraft eines Überdeckungsabschnitts 14 selbstverschließbar ist,
wie in 4 gezeigt ist.
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Diese
Struktur einer offenen und selbstverschließbaren Hülle erleichtert die Positionierung
dieser Hülle 10 um
die lang gestreckten Elementbündel 13.
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Außerdem sind
die Enden 10a der Textilhülle 10 vorzugsweise
durch Heissschneiden kauterisiert.
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Das
Zurechtschneiden der Hülle
auf die richtige Länge
nach der Formung kann durch Schneiden der Hülle mittels einer heissen Klinge,
indem beispielsweise ein elektrischer Strom hindurchgeschickt wird,
verwirklicht werden.
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Dieses
Heissschneiden der Hülle
ermöglicht die
Vermeidung jeglichen Ausfransens vermeiden, da die Enden der Fäden verschweisst
werden.
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Die
auf diese Weise erhaltene Textilhülle gemäß der Erfindung ermöglicht,
eine Verteilung der Monofilamente 11, die sich vorzugsweise
auf der Innenseite der Hülle
befinden, auf einer Fläche
zu erhalten, die mit den zu schützenden
lang gestreckten Elementbündeln 13 in
Kontakt gelangen kann.
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Im
Gegensatz dazu sind die Multifilamente 12, deren Schwellvermögen und
deren Volumen ermöglichen,
die Schallschwingungen deutlich zu dämpfen, auf der äußeren Oberfläche der
Hülle 10 angeordnet.
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Außerdem ermöglicht die
Verschiebung der Bindungs- oder Kreuzungspunkte, die Kraft der oben beschriebenen
gewebten Strukturen erhalten wird, schräge Rippen oder eine glatte
Oberfläche
auf der Außenseite
der Hülle 10 zu
erzeugen.
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Diese
Hülle 10 bietet
somit einen besseren Widerstand gegenüber einem Verschleiss und einem Verhaken
ihrer Oberfläche.
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Die
Textilhülle
gemäß der Erfindung
ermöglicht,
den Schallschutz der bündelartigen
Elemente deutlich zu erhöhen.
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Im
Vergleich zu einem gewebten herkömmlichen
Stoff, der beispielsweise eine Dämpfung
von Schwingungen in der Größenordnung
von 30 dB(A) ermöglicht,
ermöglicht
daher eine Hülle,
die eine asymmetrische Textilstruktur gemäß der Erfindung hat, Dämpfungen
von mehr als 43 dB(A) zu erhalten.
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Selbstverständlich können an
den oben beschriebenen Beispielen zahlreiche Abwandlungen vorgenommen
werden, ohne den Umfang der Erfindung zu verlassen.
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Somit
kann jeder Typ einer asymmetrischen Web-Bindungsart verwirklicht
werden, um die Hülle herzustellen,
insbesondere andere Köper
oder Satins als jene, die oben beschrieben worden sind.
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Weitere
Textilien könnten
ebenfalls verwendet werden, die beispielsweise durch Wirken oder Flechten
erhalten werden, sofern sie eine asymmetrische Verteilung der Fäden auf
den Flächen
der Hülle
schaffen.
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Eine
glatte äußere Struktur
oder eine Struktur mit schrägen
Rippen könnte
ebenfalls mit einer symmetrischen gewebten Struktur, insbesondere
mit einem Köper
ohne linke Seite oder mit einem gekreuzten Köper erhalten werden.
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Die
mit einer solchen Struktur erhaltene Textilhülle ist gegenüber einem
Verschleiss und den Gefahren eines Verhakens insbesondere bei ihrer
Anordnung widerständiger.
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Schließlich könnte die
Textilhülle
eventuell in eine Röhrenform
gewebt sein.