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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Gips- oder Zementzusammensetzung, umfassend
eine Calciumtartrat-Abbindeverzögerungszusammensetzung.
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Hintergrund
der Erfindung und Stand der Technik
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Das
Abbinden von Stuckgips ist seit langem bekannt. Gips bindet auf
Grund seines natürlichen
Kristallisationsprozesses rasch ab.
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Diese
Kristallisation von Gips (CaSO4·2H2O) aus einer Suspension von Calciumsulfat-Halbhydrat
ist als das Abbinden von Gips bekannt. Für kommerzielle Anwendungen
ist die Verzögerung
von Gips in einem gewünschten
Maß erforderlich.
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In
den Sechzigerjahren wurde bekanntgemacht, dass Weinsäure und
Calciumtartrat eine geringfügige Verzögerungswirkung
beim Abbinden von Gipsarten hätten.
Es wurde auch bekanntgemacht, dass Kaliumsulfat das Abbinden beschleunigt
(Combe, E.C., Chemical Abstracts, Bd. 63, S. 12855).
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Als
später
die Verzögerungswirkung
von Gipsverzögerern
mit unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung in Bezug auf den
pH-Wert des Gipses untersucht wurde, wurde aufgezeigt, dass Weinsäure und Tartrate
nur unter stark basischem pH in der Lage waren, ihre Verzögerungswirkung
voll zu entfalten (Mallon, T., ZKG Int., Ed. B, Bd. 41(6), S. 309–311 (1988)).
Die Wirkungen von Verzögerern
(Zitronensäure, Äpfelsäure und
Weinsäure)
auf das Abbindeverhalten von Gips wurden untersucht, um Gipsarten
mit besonderen Eigenschaften, welche Baustellenanforderungen gerecht
werden, herzustellen. Dabei wurde aufgezeigt, dass die Verzögerer unterschiedliche Mengen
von Ca-Ionen benötigen,
um wirksam zu sein. Das Gips-Weinsäure-System benötigte zusätzliches
Ca(OH)2. Weinsäure-Ca(OH)2 wies
die größte Verzögerungswirkung
auf Stuckgips auf. Es wurden wesentliche Änderungen in der Kristallentwicklung
beobachtet, die Festigkeit wurde halbiert und die Abbindeverzögerung war
erheblich. (Forg, G., ZKG Int., Ed. B, Bd. 42(5), S. 229–32 (1989)).
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Es
ist auch seit langem bekannt, dass die Teilchengröße des Gipses
von Bedeutung für
die Abbindeeigenschaften von Gips und für die mechanischen Eigenschaften
des abgebundenen Produkts ist (
US-3652309 und
DE-3048506 ).
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Es
ist ebenfalls bekannt, dass Calciumtartrat aus verschiedenen Brennereiabfällen (Schlempe) (
FR-2109317 und
EP-A1-0919535 ) oder durch
andere Verfahren, die in den Dokumenten
GB-1183449 und
US-3957579 beschrieben werden, gewonnen
werden kann.
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Ziele der
Erfindung
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Verzögerungszusammensetzung
für Gips
bereitzustellen, welche nicht mit den Nachteilen des Standes der
Technik behaftet ist, insbesondere ein Produkt, welches von Bauarbeitern
auf Baustellen, beispielsweise von Gipsern usw., einfach zu handhaben
und zu verwenden ist.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine derartige
Zusammensetzung bereitzustellen, die verbesserte Verzögerungseigenschaften
für Gips
und andere verwandte Produkte aufweist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Wenngleich
die Verwendung von Calciumtartrat als Verzögerer beim Abbinden von Gipsprodukten
bereits beschrieben wurde, haben die Erfinder überraschenderweise herausgefunden,
dass ein Reduzieren der Teilchengröße (Granulometrie) einer polydispersen
Calciumtartratzusammensetzung unerwarteterweise das Verzögern des
Abbindens von Gips verbessert. Dies bedeutet, dass eine bestimmte
Menge von Calciumtartrat von der reduzierten Teilchengröße das Abbinden
von Gips effizienter verzögert
als dieselbe Menge Calciumtartrat von einer nichtreduzierten (höheren) Teilchengröße.
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Daher
betrifft ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Gips-
oder Zementzusammensetzung, die eine Calciumtartrat-Abbindeverzögerungszusammensetzung
mit einer mittleren Teilchengröße kleiner
als 30 μm,
vorzugsweise kleiner als 25 μm,
insbesondere kleiner als 20 μm,
vorteilhafterweise kleiner als 18 μm oder kleiner als 15 μm, umfasst.
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Vorteilhafterweise
umfasst die besagte Zusammensetzung weniger als 5 %, vorzugsweise
weniger als. 1 %, insbesondere weniger als 0,1 % Teilchen mit einer
Teilchengröße größer als
40 μm (wobei
die Gesamtheit der Teilchen 100 % ausmacht).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch das Verfahren zur Herstellung
einer Calciumtartrat-Abbindeverzögerungszusammensetzung,
wobei Teilchen von Calciumtartrat, das nach der Kristallisation
aus Produkten gewonnen wird, die aus Brennereiabfällen (Schlempe)
oder aus anderen biologischen Prozessen stammen, gereinigt und durch
verschiedene übliche
Mittel wie Mahlen, Prallmahlen in einem Mörser in pneumatischen Trocknern
oder andere einschlägig
versierten Fachleuten bestens bekannte Verfahren einer Reduktion
der Teilchengröße unterzogen
werden. Vorzugsweise wird die Calciumtartrat- Abbindeverzögerungszusammensetzung gemäß den folgenden
Schritten gewonnen:
- – cis-Epoxidsuccinat wird durch
katalytische Epoxidation von Maleinsäure (vorzugsweise durch Verwendung
des Verfahrens und des Enzyms, welche im Dokument WO99/21972 beschrieben
werden) gewonnen,
- – das
cis-Epoxidsuccinat wird daraufhin der enzymatischen Einwirkung einer
Epoxidhydrolase unterzogen, zum Gewinnen von L-Weinsäure, welche
mit einer äquimolaren
Menge von CaCl2 in einer 35 %-igen Lösung ausgefällt wird,
um CalciumtartratKristallisation zu erzielen,
- – T
= Gips- oder Zementzusammensetzungen, umfassend eine Calciumtartratabbindung,
- – die
gewonnenen Kristalle werden daraufhin einem Mahlvorgang in einem
Mörser
unterzogen, um die spezifische Calciumtartratzusammensetzung gemäß der Erfindung
zu gewinnen.
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Calciumtartratkristalle
können
auch in einem beinahe 99 %-ig reinen Calciumtartrat·4H
2O durch Verwendung von Weinsäure, welche
aus natürlichen
Quellen, beispielsweise aus Rosinen oder Tamarinden, gewonnen wurde,
gewonnen werden (siehe
FR-2109317 ,
EP-A1-0919935 ,
GB-1183449 ,
US-3,957,579 ).
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Gipszusammensetzung,
umfassend die Calciumtartrat-Abbindeverzögerungszusammensetzung gemäß der Erfindung
kombiniert mit anderen Additiven, die bereits in Gipszusammensetzungen
verwendet wurden, vorzugsweise mit einem oder mehreren Additiven
ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend Zitronensäure, Acryllatex, aliphatischen
Alkohol, Magnesiumsulfat, Kaliumsulfat, Celluloseether, Äpfelsäure, Adipinsäure, mehrere
Weinsäuren
wie L(+)-Weinsäure, D,L-Weinsäure und
meso-Weinsäure,
Salze der besagten Weinsäuren
wie Kalium- und Natriumtartrate und entsprechende Bitartrate, Proteinhydrolysate,
Monocalciumphosphat, Ketogluconsäure,
Stärkeether,
Calciumhydroxid und Calciumcarbonat.
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Die
Gipszusammensetzung gemäß der Erfindung
kann als jedwede geeignete Gipszusammensetzung bezeichnet werden,
welche für
gewöhnlich
von Gipsern auf Baustellen verwendet wird, beispielsweise Wandputz
(Putzgips, Maschinenputzgips), Gipskartontafeln, Fertigputzgips,
Gipsfüller
oder Beschichtungsgips.
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Vorzugsweise
kann die spezifische Calciumtartrat-Verzögerungszusammensetzung
gemäß der Erfindung
Anwendung als Verzögerer
beim Abbinden einer beliebigen Calciumsulfat-Halbhydrat-Zusammensetzung,
bei welcher eine Verzögerungswirkung
einer derartigen Zusammensetzung erforderlich ist, finden.
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Das
Calciumhydrat, welches im besagten Gips verwendet wird, kann von
jedweder Quelle, beispielsweise aus dem Bergbau oder aus Flugasche,
gewonnen werden. Die besagte Zusammensetzung kann eine β-Calciumsulfat-Halbhydrat-Form oder
jedwede andere kristalline Form, die einschlägig versierten Fachleuten bestens
bekannt ist, (α-Form, Anhydrid I,
II oder III usw.) sein.
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Die
Calciumtartrat-Verzögerungszusammensetzung
gemäß der Erfindung
kann auch andere Anwendungen beim Verzögern des Abbindens für andere
verwandte Produkte, die in Pulverform vorliegen, beispielsweise
Zement, (welche auch Anwendung auf Baustellen für die Zubereitung von Mörtel, Betonkonstruktionen usw.
finden), finden.
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Bevorzugte
Zusammensetzungen der Calciumtartrat-Verzögerungszusammensetzung
gemäß der Erfindung
sind in den folgenden Beispielen beschrieben.
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Eine
bevorzugte Teilchengrößenverteilung
wird in den Figuren und in Tabelle 1 beschrieben, welche als bevorzugte
und nicht einschränkende
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung dargestellt werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 stellt die Teilchengrößenverteilung
von zwei Calciumtartratproben mit einer logarithmischen Skala als
X-Achse dar.
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2 stellt die Teilchengrößenverteilung
der beiden für 1 verwendeten Calciumtartratproben
mit einer linearen Skala als X-Achse dar.
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3 stellt die Kraft für das Eindringen
eines Stempels in die beiden für 1 und 2 verwendeten Calciumtartratproben dar.
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4 stellt die Kraft für das Eindringen eines Stempels
für verschiedene
Calciumtartratzusammensetzungen gemäß der Erfindung verglichen
mit einer Zusammensetzung ohne Verzögerer dar.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Im
herkömmlichen
Verfahren wird Weinsäure
aus rohem Ca-Tartrat hergestellt und zur Verwendung in der Nahrungsmittelindustrie
oder als analytisches Reagens veredelt. Demnach wird Calciumtartrat
mit H2SO4 in einer
wässrigen
Suspension bei 60–90°C acidifiziert,
CaSO4 wird durch Filtration entfernt, die
Lösung
wird durch Filtration über
aktivem C und Bentonit weiter gereinigt, und das Filtrat wird mit
Ionenaustauschern entsalzt und durch Vakuumdestillation konzentriert
und wird kristallisiert.
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Das
rohe Calciumtartrat, welches bei der Herstellung von Weinsäure (min.
50 %-ige Reinheit) verwendet wurde, wird aus alkalischen Lösungen rückgewonnen,
die sich aus der Weinsteinabscheidung von Weinfässern (welche potenziell 140–250 g Weinsäure/L enthalten)
ergeben, durch Säuerung
auf einen pH-Wert von maximal 8, Zugabe eines Calciumsalzes, um
Calciumtartrat auszufällen,
und Rezyklieren eines Teils des Filtrats. Demnach kann Salzsäure zur
Säuerung
auf pH 6,3–6,6
verwendet werden, und Calciumchlorid kann verwendet werden, um Calciumtartrat
auszufällen
(
EP-A1-0919535 ).
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Die
Rückgewinnung
von Ca-Tartrat aus Brennereiabfällen
(Schlempe) wird auch durch gute Kristallisation, welche durch exakte
Temperaturregelung während
der Neutralisierung ermöglicht
wird, und durch verbesserte Trennung der Kristalle erleichtert (
FR-2109317 ).
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Ein
optimaler pH von 6.0 zur Ausfällung
von Ca-Tartrat aus
Abfällen
in der Weinherstellung wurde auf der Grundlage analytischer Berechnungen
und praktischer Ergebnisse, die in Experimenten mit Modelllösung und
Industrieeluaten erzielt wurden, geschätzt. Dieser pH-Wert wurde als
technischer Parameter zur Neutralisierung unter industriellen Bedingungen
empfohlen (Parfenteva, T.L., Izv. Vyssh. Uchebn. Zaved., Pishch. Tekhnol.,
Bd. (2), S. 59–61
(1975) in Chemical Abstract 1975:512299).
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Neben
diesen herkömmlichen
Verfahren ist es auch möglich,
Calciumtartrat durch chemische Synthese zu gewinnen. Das Beispiel
für das
direkteste Verfahren zum Herstellen von D,L-Calciumtartrat ist:
Eine wässrige
Lösung
von 2 Mol Maleinsäureanhydrid
wurde mit 75 g Ca(OH)
2 und daraufhin mit
K
4Fe(CN)
6 behandelt,
um Fe (18 mg) zu ent fernen, und dann tropfenweise mit 2 g K
2WO
4 und 100 g 35
%-igem H
2O
2 bei 60°C, um 98
%-iges Ca-Tartrat zu ergeben (wie im Dokument
US-3769339 beschrieben ist).
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Die
Herstellung von Weinsäure
aus Maleinsäure
oder Maleinsäureanhydrid
kann durch Reaktion mit H
2O
2 in
wässriger
Lösung
bei einem pH von 1 bis 2 in Gegenwart von H
2WO
4 als Katalysator realisiert werden. Um eine
hohe Ausbeute (70 %) zu erzielen, muss Maleinsäureüberschuss verwendet werden.
Die Fe-Ionen-Konzentration in der Lösung sollte auf kleiner als
30 bis 40 ppm reduziert werden, z.B. durch Ausfällung mit K
4Fe(CN)
6. Somit wurden 196 g Maleinanhydrid in 400
ml H
2O bei 60°C gelöst und 75 g Ca(OH)
2 der
Lösung
beigegeben. Die Lösung
enthielt 18 mg Fe, das mit 400 mg K
4Fe(CN)
6·3H
2O ausgefällt
und mit aktivem C filtriert wurde. H
2WO
4 (2 g) in Form des K-Salzes wurde zugegeben,
gefolgt von tropfenweiser Zugabe bei 60°C von 100 g 35 %-igem H
2O
2 (stabilisiert
durch 0,1 % von Dipicolinsäure).
Das Gemisch wurde dann 2 Stunden lang bei 60–65°C, daraufhin 1 Stunde lang bei
70–80°C, gerührt und
2 Stunden lang refluxiert und abgekühlt, um 243 g Ca-Tartrat-4H
2O
zu ergeben. Weitere 20 g des Salzes wurden durch Ausfällung durch
22 g Ca(OH)
2, Gesamtausbeute 98 %, gewonnen
(
GB-1183449 ).
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Es
ist möglich,
Natrium-L(+)-Tartrat durch Hydrolysieren von cis-Epoxidsuccinat
durch eine Epoxidhydrolase von Achromobacter und Alcaligenes zu
gewinnen. Das cis-Epoxidsuccinat
wird durch katalytische Epoxidation von Maleinsäure gewonnen. Nach der vollständigen Umwandlung
des Natrium-cis-Epoxidsuccinats in Natrium-L-Tartrat wird Calciumchlorid
zugegeben, das Calciumtartrat fällt
aus und wird durch Filtration eingesammelt (
US-3957579 ).
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Das
Verzögern
der Kristallisation von CaSO4·1/2H2O in Wasser ist von wirtschaftlicher und
praktischer Bedeutung. Es ermöglicht
dem Handwerker, die Mischung während
eines längeren
Zeitraums zu verwenden, und es ermöglicht die Verwendung von mechanischem
Pumpen und Auftragen von Gips in der Praxis.
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Einer
der wirksamsten Verzögerer
ist Weinsäure
in alkalischem Medium. In der Praxis werden Weinsäurekristalle
und Ca(OH)2 in trockener Form mit dem Gips
gemischt. Dies verzögert
die Abbindewirkung von Gips erheblich.
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Beispiel 1
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Das
verwendete Calciumtartrat wurde durch Ausfällen von L-Weinsäure durch
eine äquimolare
Menge von CaCl2 in einer 35 %-igen Lösung gewonnen.
Die verwendete L-Weinsäure wurde
durch Einwirken einer Epoxidhydrolase auf cis-Epoxidsuccinat gewonnen.
Das cis-Epoxidsuccinat wurde durch katalytische Epoxidation von
Maleinsäure
(vorzugsweise das im Dokument WO99/21972 beschriebene Enzym) gewonnen.
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Die
gewonnenen Calciumtartratkristalle waren 99 %-ig reines Calciumtartrat·4H2O. Auch Weinsäure aus natürlichen Quellen wie Rosinen
oder Tamarinden könnte
verwendet werden, um das Calciumtartrat·4H2O zu
gewinnen. Nach der Ausfällung
wurden die Kristalle in einem Fließbett luftgetrocknet. Die gesammelten Kristalle
werden als "Normal
(N)" bezeichnet.
Ein Teil der Kristalle wurde in einem Mörser gemahlen. Jedwede andere
Mühle oder
Mahlvorrichtung oder pneumatische Trocknervorrichtung könnte denselben
Zweck erfüllen. Die
Probe nach dem Mahlen wird als "Fein
(F)" bezeichnet.
Die Teilchengrößenverteilung
wurde durch Laserdiffraktion ermittelt (Coulter – LS 200, Fraunhofersches optisches
Modell). Es sollte beachtet werden, dass der Algorithmus, der verwendet
wurde, um die Teilchengrößenverteilung
zu berechnen, das Endergebnis beeinflussen kann. Das 95 %-Konfidenzintervall
für den
Bereich 5–60 μm betrug ± 1 μm.
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Tabelle
1 und 2 beschreiben die Teilcheneigenschaften von zwei Calciumtartratproben
N und F:
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Die
Differenz zwischen N und F wird auch durch 1 und 2 veranschaulicht. 1 weist eine logarithmische
Skala für
die X-Achse auf, während 2 eine lineare Skala für die X-Achse
aufweist.
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Die
beiden verschiedenen Tartrate wurden auf ihre Verzögerungswirkung
geprüft.
Daher wurden die in Tabelle 3 angeführten Mischungen hergestellt.
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Der
pH-Wert der Mischung sollte basisch und vorzugsweise über 11,0
sein. Ein höherer
pH-Wert könnte
die absolute Leistung der Verzögerer,
jedoch nicht die relative Leistung beeinflussen. In beiden Fällen betrug der
pH 11,85 (ermittelt als eine 5 %-ige Lösung von Trockenmischung in
Wasser).
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Das
Abbinden des Gipsputzes wurde durch ein SMS TA-XT2ITM-Texturanalysesystem
gemessen. Dieses besteht im wesentlichen aus einem Stempel, welcher
mit einer konstanten Geschwindigkeit auf eine bestimmte Eindringtiefe
(diesfalls 10 mm unterhalb der Oberfläche) abgesenkt wird.
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Die
Kraft für
das Eindringen wurde aufgezeichnet. Mit zunehmendem Abbinden im
Verlauf der Zeit steigt die Kraft, die erforderlich ist, um in den
Brei einzudringen, an. Je effizienter der Verzögerer ist, desto später findet
dieser Anstieg statt und desto flacher ist die Anstiegskurve.
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Dies
ist in 3 veranschaulicht.
Es ist klar, dass die feinere Granulometrie die Verzögerungswirkung des
zugegebenen Calciumtartrats erheblich verstärkt.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel vergleicht die Effizienz des Calciumtartrats mit Weinsäure.
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Verglichen
mit Beispiel 1 wurde erheblich mehr Ca(OH)2 zugegeben.
Der pH änderte
sich jedoch nicht erheblich. Zu beachten ist die zusätzliche
Menge an Ca(OH)2, die erforderlich ist,
um die Tartratacidität
auszugleichen.
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Das
Abbinden wurde wie in Beispiel 1 ermittelt.
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Dies
wird in 4 veranschaulicht, in der
eine Exponentialkurve durch die Daten ermittelt wurde. Aus der Figur
geht klar hervor, dass mehr Calciumhydroxid in Mischung 4 erforderlich
ist, um die Weinsäure
auszugleichen. Das Beispiel zeigt, dass dem Gewicht nach verglichen
mit Weinsäure
mehr Calciumtartrat erforderlich ist. Hier ist der Faktor 1,5. Der
Fehler bei den Messungen ist derart, dass der Faktor zwischen 1,3
und 1,7 liegen könnte.
Wenn das Calciumtartrat F genauso effizient wie die Weinsäure ist,
dann ist die Äquivalenz auf
einer molaren Basis 1,73 Gewichtsanteile von Calciumtartrat für 1 Gewichtsanteil
von Weinsäure.