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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Milchsäure und
Kalziumsulfat. Es ist bekannt, dass (S)-Milchsäure durch Fermentation von
Zuckern in Wasser mit Hilfe von Mikroorganismen hergestellt werden
kann. Der pH des Fermentationsmediums wird gewöhnlich durch die Zugabe von
Kalziumhydroxid eingestellt, wodurch als Ergebnis Kalziumlaktat
gebildet wird. Die Konzentration des Kalziumlaktats beträgt ungefähr 275 g
Kalziumlaktat pro Liter oder weniger. Um (S)-Milchsäure in Säureform
aus dem Fermentationsmedium zu gewinnen, wird Schwefelsäure, üblicherweise
in konzentrierter Form, hinzugegeben unter Bildung einer wässrigen
Milchsäurelösung und
Kalziumsulfat-Dihydrats
(CaSO4·2H2O), welches durchschnittlich wasserlöslich ist.
Das Kalziumsulfat-Dihydrat
wird von der wässrigen
Milchsäurelösung mittels
Filtration abgetrennt, wonach die wässrige Milchsäurelösung zahlreichen
Folgeschritten unterworfen wird, um letzlich reine Milchsäure zu erhalten.
Der erste Schritt der Folgeschritte ist häufig die Behandlung mit einem
oder mehreren Ionenaustauschern. Es werden Beispiele für die Reinigung
und Konzentration von wässrigen
Milchsäurelösungen beschrieben,
zum Beispiel in WO 00/56693, WO 01/27064 und WO 01/38283. Es ist
natürlich
ebenfalls bekannt, dass (R)-Milchsäure auf
dieselbe Weise wie oben beschrieben hergestellt und gereinigt werden
kann.
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Das
Kalziumsulfat, das in der oben beschriebenen Weise erhältlich ist,
liegt hauptsächlich
in der Form von Kalziumsulfat-Dihydrat vor, welches die Formel CaSO4·2H2O hat. In dieser Beschreibung wird diese
Verbindung als Kalziumsulfat-Dihydrat bezeichnet, wobei jedoch dieser
Ausdruck nicht in einer so eingeschränkten Weise interpretiert werden
darf, dass er lediglich reines CaSO4·2H2O umfasst. Letzlich wird dem Fachmann klar
sein, dass andere Formen von Kalziumsulfat anwesend sein können.
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Kalziumsulfat-Dihydrat
wird für
verschiedene Zwecke verwendet, z.B. als Baumaterial. Ein Nachteil des
Kalziumsulfats-Dihydrats, das nach dem oben beschriebenen Verfahren
erhalten wurde, liegt darin, dass es eine große Menge an freiem Wasser enthält. Der
Gehalt an freiem Wasser beträgt
in der Regel ungefähr 25–35 Gew.-%.
Der Transport dieses Kalziumsulfat-Dihydrats an andere Orte ist
daher ökonomisch
unattraktiv, insbesondere deshalb, weil beträchtliche Mengen an Wasser transportiert
werden. Ein anderer Nachteil dieses Kalziumsulfat-Dihydrats ist,
dass es einen breiten Bereich an unterschiedlichen Teilchengrößen umfasst,
dass es relativ stark gefärbt
ist und dass es eine relativ hohe Menge an Unreinheiten enthält, was
für zahlreiche
Verwendungen von Nachteil ist. Im vorliegenden Fall enthält das Kalziumsulfat-Dihydrat
auch relativ große
Kristallagglomerate, was zur Folge hat, dass das Kalziumsulfat-Dihydrat
schwierig zu filtern ist (schlechte Entwässerung) und dass das Auswaschen
der Milchsäure
aus dem Kalziumsulfat-Dihydrat nur mit Schwierigkeiten voranschreitet
und große
Mengen an Waschwasser erfordert. Außerdem wurde gefunden, dass
andere Nachteile bei der weiteren Behandlung der wässrigen
Milchsäurelösung mit
einem oder mehreren Ionenaustauschern auftreten, weil die Konzentrationen
an Kalzium- und Sulfat-Ionen in der Lösung relativ hoch ist. Als
Folge dessen werden große
Mengen an Regenerationsagenzien zur Regeneration der Ionenaustauscher
benötigt,
was wiederum zur Folge hat, dass die Regeneration der Ionenaustauscher
sehr viel Zeit beansprucht und ökonomisch
unattraktiv ist.
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In
WO 93/24410 wird ein Verfahren zur Herstellung von α-Kalziumsulfat-Hemihydrat
durch Umsetzung einer wässrigen
Kalziumlaktatlösung
mit Schwefelsäure
in einem wässrigen
System bei einer Temperatur, welche höher ist als die Übergangstemperatur
von α-Kalziumsulfat-Hemihydrat/Kalziumsulfat,
beschrieben. Nach Beispiel 1 beträgt die Laktatkonzentration
18% (m/m), die Übergangstemperatur
wird als 96,5 ± 0,3°C zitiert. In
der folgenden Beschreibung wird CaSO4·0.5H2O als Kalziumsulfat-Hemihydrat bezeichnet,
wobei dieser Ausdruck in diesem Kontext nicht in einer so eingeschränkten Weise
interpretiert werden darf, dass er nur reines CaSO4·0,5H2O umfasst. Letzlich wird dem Fachmann klar
sein, dass andere Formen von Kalziumsulfat anwesend sein können.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde jedoch erkannt, dass diese Übergangstemperatur
von der verwendeten Kalziumlaktat-Konzentration abhängt und
dass die Löslichkeit
von Kalziumsulfat-Hemihydrat bei relativ geringen Temperaturen höher ist
als die von Kalziumsulfat-Dihydrat. Zum Beispiel beträgt die Übergangstemperatur
bei einer Laktatkonzentration von ungefähr 50% (m/m) ungefähr 92°C. Folglich
verbleiben bei einer hohen Kalziumlaktat-Konzentration geringere
Mengen an Kalzium- und Sulfationen in der wässrigen Lösung, wodurch die Verunreinigung
der Ionenaustauscher gering bleibt und wodurch diese weniger häufig regeneriert
werden müssen.
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Das
britische Patent 1 162 514 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von Phosphorsäure
und Kalziumsulfat aus phosphorhaltigem Erz und Schwefelsäure. Wenn
dieses Herstellverfahren bei einer hohen Temperatur, gewöhnlich zwischen
80°C und
90°C, und
mit einer hohen Phosphorsäurekonzentration
(höher als
30%) durchgeführt
wird, so bildet sich Kalziumsulfat in der Hemihydratform (CaSO4·0.5H2O).
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Bei
geringeren Temperaturen (70° bis
75°C) und
bei geringen Phosphorsäurekonzentrationen
(20 bis 25%) wird Kalziumsulfat-Dihydrat gebildet. Einer der Nachteile
dieses Herstellverfahrens, wobei Kalziumsulfat-Dihydrat erhalten
wird, ist, dass in den gebildeten Kalziumsulfat-Kristallen ein Einschluss
von CaHPO4·2H2O
stattfindet, was zur Folge hat, dass ein unreines Kalziumsulfat-Dihydrat
erhalten wird und dass die Ausbeute an Phosphorsäure geringer ist. Diese Veröffentlichung
weist darauf hin, dass dieser Nachteil vermieden werden kann, indem
das Verfahren so durchgeführt
wird, dass sich im wesentlichen Kalziumsulfat-Hemihydrat bildet,
wonach das Kalziumsulfat-Hemihydrat anschließend in Kalziumsulfat-Dihydrat
umgewandelt werden kann, indem die Temperatur und die Phosphatkonzentration
verringert wird. Es wurde jedoch erkannt, dass das so erhaltene
Kalziumsulfat-Dihydrat immer noch große Mengen an Phosphat enthält. Eine
andere Lösung
beinhaltet die Isolierung des gebildeten Kalziumsulfat-Hemihydrats
mittels Filtration und anschließender
Rekristallisation in verdünnter
Phosphorsäure
unter Bildung von Kalziumsulfat-Dihydrat. Dies hatte jedoch die
Nachteile, dass eine so frühe
Umwandlung der Hemihydratform in die Dihydratform stattgefunden
hat, dass diese Umwandlung unter Bedingungen stattfand, die für das Wachstum
von Dihydrat-Kristallen ungünstig
waren und dass das letzlich gebildete Kalziumsulfat-Dihydrat immer
noch große
Mengen an Phosphat enthielt.
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Das
Verfahren nach dem britischen Patent 1 162 514 umfasst die Behandlung
von phosphathaltigem Erz mit Schwefelsäure oder die Behandlung einer
Mischung aus Phosphorsäure
und Schwefelsäure
bei einer solchen Temperatur, vorzugsweise zwischen 75° und 105°C, dass eine
Suspension aus Kristallen aus CaSO4·0.5H2O (Kalziumsulfat-Hemihydrat) in einer konzentrierten
Phosphorsäurelösung gebildet
wird. Die Kristalle werden dann von der konzentrierten Phosphorsäurelösung abgetrennt
und anschließend
mit einer wässrigen
Lösung
aus Schwefelsäure
oder aus Schwefelsäure
und Phosphorsäure
unter Bedingungen gewaschen, bei denen die Kalziumsulfat-Hemihydratkristalle
nicht in eine andere Kristallform umgewandelt werden, z.B. in Kalziumsulfat-Dihydrat.
In einem weiteren Schritt werden die Kalziumsulfat-Hemihydratkristalle
aus einer wässrigen
Lösung,
die 2 bis 25 Gew.-% Schwefelsäure
und weniger als 20 Gew.-% Phosphorsäure enthält, bei einer Temperatur, die
geringer als 90°C
ist, rekristallisiert.
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Es
erscheint somit, dass die Probleme, die bei der Herstellung von
anorganischen Säuren,
wie z.B. Phosphorsäure,
auftreten, völlig
verschieden von den Problemen sind, welche bei der Herstellung von
organischen Säuren,
wie z.B. Milchsäure,
auftreten.
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Die
vorliegende Erfindung liefert jedoch eine Lösung für die Probleme, die bei der
Herstellung einer wässrigen
Milchsäurelösung auftreten.
Die Erfindung betrifft daher im Besonderen ein Verfahren zur Herstellung
von Milchsäure
und von Kalziumsulfat, wobei:
- (a) eine wässrige Lösung, die
Laktat enthält,
mit Schwefelsäure
bei einer Temperatur umgesetzt wird, die im wesentlichen höher ist
als die Übergangstemperatur
von Kalziumsulfat-Dihydrat/Kalziumsulfat-Hemihydrat (CaSO4·2H2O/CaSO4·0.5H2O), unter Bildung eines Gemisches, welches
Kalziumsulfat-Hemihydrat und Milchsäure umfasst,
- (b) die Mischung aus Schritt (a) wird mindestens einem Rekristallisationsschritt
bei einer Temperatur unterworfen, die im wesentlichen geringer als
die Übergangstemperatur
von Kalziumsulfat-Dihydrat/Kalziumsulfat-Hemihydrat, unter Bildung
eines Präzipitats
aus Kalziumsulfat-Dihydrat und einer wässrigen Milchsäurelösung, und
- (c) das Präzipitat
aus Kalziumsulfat-Dihydrat wird von der wässrigen Milchsäurelösung abgetrennt.
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Im
Rahmen der Erfindung enthält
die wässrige
Laktatlösung
(und möglicherweise
Milchsäure,
z.B. dann, wenn die Fermentation bei einem geringen pH durchgeführt wird)
vorzugsweise 0,1 bis 70 Gew.-% Laktat, stärker bevorzugt 10 bis 60 Gew.-%
und insbesondere 15 bis 50 Gew.-% Laktat. Diese Mengen wurden berechnet
basierend auf der Gesamtmenge von [Laktat + Milchsäure] in
der wässrigen
Lösung.
Wenn die wässrige
Lösung,
die nach der Fermentation erhalten wird, eine zu geringe Laktatkonzentration
besitzt, so kann die Lösung – bevor
sie mit Schwefelsäure
behandelt wird – aufkonzentriert
werden, durch Wasserverdampfung oder durch reverse Osmose oder mit
Hilfe von Membranen (Pervaporation), wie z.B. in WO 00/56693, WO
01/25180, WO 01/27064 und WO 01/38283 beschrieben, auf deren Inhalt
hier voll umfänglich Bezug
genommen wird. Die Schwefelsäure
enthält
vorzugsweise 30–98
Gew.-% reine Schwefelsäure.
Oleum kann auch anstelle von Schwefelsäure verwendet werden. Insbesondere
enthält
die Schwefelsäure
mindestens 95 Gew.-% reine Schwefelsäure.
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Es
wurde erkannt, dass die Temperatur, bei welcher die Schritte (a)
und (b) ausgeführt
werden, von der Laktatkonzentration in der wässrigen Lösung abhängen. Diese Temperatur ist
geringer bei höherer
Laktatkonzentration. Im Rahmen der Erfindung ist es daher bevorzugt,
bei einer relativ hohen Laktatkonzentration zu arbeiten, was bedeutet,
dass gemäß dieser
Ausführungsform
die Laktatkonzentration (basierend auf der Gesamtmenge von [Laktat
+ Milchsäure]
in der wässrigen
Lösung)
vorzugsweise 15–50%
(m/m) und insbesondere 20–50%
(m/m) beträgt.
Diese bevorzugte Ausführungsform
hat den zusätzlichen
Vorteil, dass weniger Zucker als Folge des thermischen Abbaus während des
Schritts (a) abgebaut werden. Der Zuckerabbau führt zur Bildung von Produkten,
die nachteilig für
die Farbeigenschaften der letzlich erhaltenen Milchsäure sind.
Weiterhin bleiben weniger Kalziumsulfat-Salze (Dihydrate, Hemihydrate
und ähnliches)
in der wässrigen
Milchsäurelösung zurück, was
dazu führt,
dass die Ionenaustauscher weniger verunreinigt werden, oder sogar
in den nachfolgenden Schritten zur Reinigung und zur Konzentration
der wässrigen
Milchsäurelösung nicht
mehr länger
benötigt
werden.
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Im
Rahmen der Erfindung umfasst Schritt (b) vorzugsweise mindestens
zwei Schritte. Stärker
bevorzugt wird der erste Schritt bei einer Temperatur durchgeführt, welche
höher ist
als die Temperatur, bei der der zweite Schritt durchgeführt wird.
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Das
Kalziumsulfat-Dihydrat, das bei der Verwendung des vorliegenden
Verfahrens erhalten wird, enthält
weniger als 25 Gew.-% freies Wasser, stärker bevorzugt weniger als
15 Gew.-% und insbesondere weniger als 12 Gew.-% freies Wasser,
basierend auf der Gesamtmenge des Kalziumsulfat-Dihydrats. Weiterhin
besitzt das Kalziumsulfat-Dihydrat eine engere Verteilung an verschiedenen
Teilchengrößen und
besitzt weniger Kristallagglomerate als das Kalziumsulfat-Dihydrat
nach dem Stand der Technik und lässt
sich folglich besser filtern und auswaschen.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung kann im Batch-Verfahren oder kontinuierlich durchgeführt werden
und wird vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt. Der Abtrennungsschritt
(c) kann z.B. mit Hilfe von Filtration durchgeführt werden. Dennoch ist es
im Rahmen der Erfindung bevorzugt, dass das Kalziumsulfat-Dihydrat
von der wässrigen
Milchsäurelösung mit
Hilfe eines Zyklonabscheiders vor der Filtration abgetrennt wird,
was dazu führt,
dass eine bessere Verteilung der Teilchengrößen erhalten wird.
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Beispiel 1
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Die
Löslichkeit
von Kalziumsulfat-Dihydrat und von Kalziumsulfat-Hemihydrat wurde
bei verschiedenen Konzentrationen als Funktion der Temperatur bestimmt.
Milchsäure-Stocklösungen wurden
hergestellt, indem eine wässrige
Lösung
aus 90% Milchsäure
von pharmazeutischer Qualität
(PH 90, Batch-Nummer 2000200003) mit Wasser jeweils auf 20% (m/m)
und 50% (m/m) verdünnt
wurde und für
vier Tage auf 80°C geheizt
wurde. 50 ml-Proben dieser Lösungen
wurden für
30 Minuten auf verschiedene Temperaturen aufgeheizt, wonach 10 g
Kalziumsulfat-Dihydrat oder Kalziumsulfat-Hemihydrat hinzugefügt wurde,
wodurch sich eine Suspension bildete. 20 ml-Proben der Suspensionen
wurden nach 15 und nach 20 Minuten entnommen und diese wurden durch
einen G4-Glasfilter
filtriert. Die Mutterlösung
wurde analysiert, um den Ca2+-Gehalt zu bestimmen.
Die abfiltrierten Kalziumsulfat-Kristalle wurden zweimal mit 20
ml Aceton und zweimal mit 10 ml Aceton gewaschen und schließlich bei
30°C getrocknet,
um das Restaceton zu entfernen. Der Gehalt an Kristallisationswasser
wurde anschließend
bestimmt, indem die Kristalle für
mindestens 16 Stunden bei 160°C
getrocknet wurden und indem der Gewichtsverlust bestimmt wurde.
Das Kristallisationswasser im Kalziumsulfat-Hemihydrat wurde zu 6,2% (m/m) bestimmt
und das in Kalziumsulfat-Dihydrat wurde zu 20,9% (m/m) bestimmt.
Die Löslichkeiten
der Kalziumsulfat-Salze werden in Tabelle 1 angegeben und wurden
gegen die Temperatur aufgetragen (siehe 1 und 2).
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Der
Gehalt an freiem Wasser und an Kristallisationswasser wurde mit
Hilfe eines Mettler Toledo, HR Halogen Moisture bestimmt. Für diese
Bestimmungen wurden wenige Gramm der Probe in ein Gefäß gegeben und
das Gefäß wurde
in die Vorrichtung plaziert. Die Probe wurde automatisch getrocknet
bis sich kein weiterer Gewichtsverlust mehr ergab. Der Wassergehalt
wurde automatisch durch den Gewichtsverlust berechnet. Die Temperatur
für die
Bestimmung des Gehalts an Kristallwasser betrug 130°C. Die Temperatur
für die
Bestimmung des Gehalts an freiem Wasser betrug 60°C.
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Beispiel 2
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In
einem doppelwandigen Reaktionsgefäß mit einem Volumen von 3 Litern,
welches mit einem Rührer ausgestattet
war (Rührergeschwindigkeit
600 rpm), wurde eine wässrige
Lösung,
die 34,01 Gew.-% Kalziumlaktat enthielt (die Temperatur der Lösung war
95°C; die
Zuflussrate war 30,57 ml/min), mit einer konzentrierten Schwefelsäure (96%;
Zuflussrate 3,0 bis 3,1 ml/min) kontinuierlich angesäuert bei
einer Temperatur von 90°C, wobei
mehr als 95,7% (m/m) CaSO4·0.5H2O gebildet wurden. Die Reaktion wurde durch
die Messung der elektrischen Leitfähigkeit kontrolliert (Minimum
10,0 und Maximum 14,5 mS/cm). Die Verweilzeit im Reaktionsgefäß war ungefähr 75 Minuten.
Das Reaktionsgemisch wurde anschließend sukzessive in zwei 5-Liter
doppelwandige Kristallisationsgefäße geleitet, welche mit einem
Rührer
ausgestattet waren (Kristallisationsgefäß 1: T = 80°C, Rührergeschwindigkeit 400 rpm;
Kristallisationsgefäß 2: T =
80°C, Rührergeschwindigkeit
400 rpm). Die Ergebnisse, die während
der Experimente erhalten wurden, werden unten in Tabelle 2 angegeben.
Die analytischen Ergebnisse für
die Dihydrat-Kristalle, die nach dem zweiten Schritt erhalten wurden,
und für
die wässrige
Milchsäurelösung werden
in Tabelle 3 angegeben.
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Tabelle
2 (Kristallisationsgefäß 2)
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Beispiel 3
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In
einem doppelwandigen Reaktionsgefäß mit einem Volumen von 3 Litern,
welches mit einem Rührer ausgestattet
war (Rührergeschwindigkeit
800 rpm), wurde eine wässrige
Lösung,
die 50 Gew.-% Kalziumlaktat enthielt (die Temperatur der Lösung war
83° bis
85°C; Zulaufrate
28 ml/min) mit konzentrierter Schwefelsäure (96%; Zulaufrate 4,0 bis
4,3 ml/min) kontinuierlich angesäuert
bei einer Temperatur von 90°C,
wobei sich mehr als 97,5% (m/m) CaSO4·0.5H2O gebildet haben. Die Reaktion wurde durch
die Messung der elektrischen Leitfähigkeit kontrolliert (Minimum
5,4 und Maximum 5,80 mS/cm). Die Verweilzeit im Reaktionsgefäß war ungefähr 62 Minuten.
Das Reaktionsgemisch wurde anschließend sukzessive in zwei 5 Liter
doppelwandige Kristallisationsgefäße geleitet, die mit einem
Rührer
ausgestattet waren (Kristallisationsgefäß 1: T = 62°C, Rührergeschwindigkeit 300 rpm;
Kristallisationsgefäß 2: T =
60°C, Rührergeschwindigkeit
300 rpm). Die Ergebnisse, die während
des Experiments erhalten wurden, sind unten in Tabelle 4 angegeben.
Die analytischen Ergebnisse für
die Dihydrat-Kristalle,
die nach der zweiten Kristallisation erhalten wurden, und für die wässrige Milchsäurelösung werden
in Tabelle 5 angegeben.
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Tabelle
4 (Kristallisationsgefäß 2)
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Beispiel
3 zeigt, dass bei einer höheren
Kalziumlaktatkonzentration und bei geringeren Rekristallisationstemperaturen
solche Kalziumsulfat-Dihydratkristalle gebildet werden, die einen
Gehalt an freiem Wasser von nicht mehr als 10 Gew.-% besitzen, während nach
dem konventionellen Verfahren Kalziumsulfat-Dihydratkristalle erhalten
werden, die einen Gehalt an freiem Wasser von ungefähr 25–35 Gew.-%
besitzen.
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Abbildungslegende
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- 1 (20% (m/m) lactic acid) → 1 (20%
(m/m) Milchsäure)
- Solubility (% (m/m)) → Löslichkeit
(% (m/m))
- Temperature (°C) → Temperatur
(°C)
- Hemihydrate → Hemihydrat
- Dihydrate → Dihydrat
- 2 (50% (m/m) lactic acid) → 2 (50% (m/m)
Milchsäure)
- Solubility (% (m/m)) → Löslichkeit
(% (m/m))
- Temperature (°C) → Temperatur
(°C)