DE60208207T2 - Verfahren zur herstellung von milchsäure und calciumsulfatdihydrat - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Milchsäure und Kalziumsulfat. Es ist bekannt, dass (S)-Milchsäure durch Fermentation von Zuckern in Wasser mit Hilfe von Mikroorganismen hergestellt werden kann. Der pH des Fermentationsmediums wird gewöhnlich durch die Zugabe von Kalziumhydroxid eingestellt, wodurch als Ergebnis Kalziumlaktat gebildet wird. Die Konzentration des Kalziumlaktats beträgt ungefähr 275 g Kalziumlaktat pro Liter oder weniger. Um (S)-Milchsäure in Säureform aus dem Fermentationsmedium zu gewinnen, wird Schwefelsäure, üblicherweise in konzentrierter Form, hinzugegeben unter Bildung einer wässrigen Milchsäurelösung und Kalziumsulfat-Dihydrats (CaSO4·2H2O), welches durchschnittlich wasserlöslich ist. Das Kalziumsulfat-Dihydrat wird von der wässrigen Milchsäurelösung mittels Filtration abgetrennt, wonach die wässrige Milchsäurelösung zahlreichen Folgeschritten unterworfen wird, um letzlich reine Milchsäure zu erhalten. Der erste Schritt der Folgeschritte ist häufig die Behandlung mit einem oder mehreren Ionenaustauschern. Es werden Beispiele für die Reinigung und Konzentration von wässrigen Milchsäurelösungen beschrieben, zum Beispiel in WO 00/56693, WO 01/27064 und WO 01/38283. Es ist natürlich ebenfalls bekannt, dass (R)-Milchsäure auf dieselbe Weise wie oben beschrieben hergestellt und gereinigt werden kann.
  • Das Kalziumsulfat, das in der oben beschriebenen Weise erhältlich ist, liegt hauptsächlich in der Form von Kalziumsulfat-Dihydrat vor, welches die Formel CaSO4·2H2O hat. In dieser Beschreibung wird diese Verbindung als Kalziumsulfat-Dihydrat bezeichnet, wobei jedoch dieser Ausdruck nicht in einer so eingeschränkten Weise interpretiert werden darf, dass er lediglich reines CaSO4·2H2O umfasst. Letzlich wird dem Fachmann klar sein, dass andere Formen von Kalziumsulfat anwesend sein können.
  • Kalziumsulfat-Dihydrat wird für verschiedene Zwecke verwendet, z.B. als Baumaterial. Ein Nachteil des Kalziumsulfats-Dihydrats, das nach dem oben beschriebenen Verfahren erhalten wurde, liegt darin, dass es eine große Menge an freiem Wasser enthält. Der Gehalt an freiem Wasser beträgt in der Regel ungefähr 25–35 Gew.-%. Der Transport dieses Kalziumsulfat-Dihydrats an andere Orte ist daher ökonomisch unattraktiv, insbesondere deshalb, weil beträchtliche Mengen an Wasser transportiert werden. Ein anderer Nachteil dieses Kalziumsulfat-Dihydrats ist, dass es einen breiten Bereich an unterschiedlichen Teilchengrößen umfasst, dass es relativ stark gefärbt ist und dass es eine relativ hohe Menge an Unreinheiten enthält, was für zahlreiche Verwendungen von Nachteil ist. Im vorliegenden Fall enthält das Kalziumsulfat-Dihydrat auch relativ große Kristallagglomerate, was zur Folge hat, dass das Kalziumsulfat-Dihydrat schwierig zu filtern ist (schlechte Entwässerung) und dass das Auswaschen der Milchsäure aus dem Kalziumsulfat-Dihydrat nur mit Schwierigkeiten voranschreitet und große Mengen an Waschwasser erfordert. Außerdem wurde gefunden, dass andere Nachteile bei der weiteren Behandlung der wässrigen Milchsäurelösung mit einem oder mehreren Ionenaustauschern auftreten, weil die Konzentrationen an Kalzium- und Sulfat-Ionen in der Lösung relativ hoch ist. Als Folge dessen werden große Mengen an Regenerationsagenzien zur Regeneration der Ionenaustauscher benötigt, was wiederum zur Folge hat, dass die Regeneration der Ionenaustauscher sehr viel Zeit beansprucht und ökonomisch unattraktiv ist.
  • In WO 93/24410 wird ein Verfahren zur Herstellung von α-Kalziumsulfat-Hemihydrat durch Umsetzung einer wässrigen Kalziumlaktatlösung mit Schwefelsäure in einem wässrigen System bei einer Temperatur, welche höher ist als die Übergangstemperatur von α-Kalziumsulfat-Hemihydrat/Kalziumsulfat, beschrieben. Nach Beispiel 1 beträgt die Laktatkonzentration 18% (m/m), die Übergangstemperatur wird als 96,5 ± 0,3°C zitiert. In der folgenden Beschreibung wird CaSO4·0.5H2O als Kalziumsulfat-Hemihydrat bezeichnet, wobei dieser Ausdruck in diesem Kontext nicht in einer so eingeschränkten Weise interpretiert werden darf, dass er nur reines CaSO4·0,5H2O umfasst. Letzlich wird dem Fachmann klar sein, dass andere Formen von Kalziumsulfat anwesend sein können.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde jedoch erkannt, dass diese Übergangstemperatur von der verwendeten Kalziumlaktat-Konzentration abhängt und dass die Löslichkeit von Kalziumsulfat-Hemihydrat bei relativ geringen Temperaturen höher ist als die von Kalziumsulfat-Dihydrat. Zum Beispiel beträgt die Übergangstemperatur bei einer Laktatkonzentration von ungefähr 50% (m/m) ungefähr 92°C. Folglich verbleiben bei einer hohen Kalziumlaktat-Konzentration geringere Mengen an Kalzium- und Sulfationen in der wässrigen Lösung, wodurch die Verunreinigung der Ionenaustauscher gering bleibt und wodurch diese weniger häufig regeneriert werden müssen.
  • Das britische Patent 1 162 514 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäure und Kalziumsulfat aus phosphorhaltigem Erz und Schwefelsäure. Wenn dieses Herstellverfahren bei einer hohen Temperatur, gewöhnlich zwischen 80°C und 90°C, und mit einer hohen Phosphorsäurekonzentration (höher als 30%) durchgeführt wird, so bildet sich Kalziumsulfat in der Hemihydratform (CaSO4·0.5H2O).
  • Bei geringeren Temperaturen (70° bis 75°C) und bei geringen Phosphorsäurekonzentrationen (20 bis 25%) wird Kalziumsulfat-Dihydrat gebildet. Einer der Nachteile dieses Herstellverfahrens, wobei Kalziumsulfat-Dihydrat erhalten wird, ist, dass in den gebildeten Kalziumsulfat-Kristallen ein Einschluss von CaHPO4·2H2O stattfindet, was zur Folge hat, dass ein unreines Kalziumsulfat-Dihydrat erhalten wird und dass die Ausbeute an Phosphorsäure geringer ist. Diese Veröffentlichung weist darauf hin, dass dieser Nachteil vermieden werden kann, indem das Verfahren so durchgeführt wird, dass sich im wesentlichen Kalziumsulfat-Hemihydrat bildet, wonach das Kalziumsulfat-Hemihydrat anschließend in Kalziumsulfat-Dihydrat umgewandelt werden kann, indem die Temperatur und die Phosphatkonzentration verringert wird. Es wurde jedoch erkannt, dass das so erhaltene Kalziumsulfat-Dihydrat immer noch große Mengen an Phosphat enthält. Eine andere Lösung beinhaltet die Isolierung des gebildeten Kalziumsulfat-Hemihydrats mittels Filtration und anschließender Rekristallisation in verdünnter Phosphorsäure unter Bildung von Kalziumsulfat-Dihydrat. Dies hatte jedoch die Nachteile, dass eine so frühe Umwandlung der Hemihydratform in die Dihydratform stattgefunden hat, dass diese Umwandlung unter Bedingungen stattfand, die für das Wachstum von Dihydrat-Kristallen ungünstig waren und dass das letzlich gebildete Kalziumsulfat-Dihydrat immer noch große Mengen an Phosphat enthielt.
  • Das Verfahren nach dem britischen Patent 1 162 514 umfasst die Behandlung von phosphathaltigem Erz mit Schwefelsäure oder die Behandlung einer Mischung aus Phosphorsäure und Schwefelsäure bei einer solchen Temperatur, vorzugsweise zwischen 75° und 105°C, dass eine Suspension aus Kristallen aus CaSO4·0.5H2O (Kalziumsulfat-Hemihydrat) in einer konzentrierten Phosphorsäurelösung gebildet wird. Die Kristalle werden dann von der konzentrierten Phosphorsäurelösung abgetrennt und anschließend mit einer wässrigen Lösung aus Schwefelsäure oder aus Schwefelsäure und Phosphorsäure unter Bedingungen gewaschen, bei denen die Kalziumsulfat-Hemihydratkristalle nicht in eine andere Kristallform umgewandelt werden, z.B. in Kalziumsulfat-Dihydrat. In einem weiteren Schritt werden die Kalziumsulfat-Hemihydratkristalle aus einer wässrigen Lösung, die 2 bis 25 Gew.-% Schwefelsäure und weniger als 20 Gew.-% Phosphorsäure enthält, bei einer Temperatur, die geringer als 90°C ist, rekristallisiert.
  • Es erscheint somit, dass die Probleme, die bei der Herstellung von anorganischen Säuren, wie z.B. Phosphorsäure, auftreten, völlig verschieden von den Problemen sind, welche bei der Herstellung von organischen Säuren, wie z.B. Milchsäure, auftreten.
  • Die vorliegende Erfindung liefert jedoch eine Lösung für die Probleme, die bei der Herstellung einer wässrigen Milchsäurelösung auftreten. Die Erfindung betrifft daher im Besonderen ein Verfahren zur Herstellung von Milchsäure und von Kalziumsulfat, wobei:
    • (a) eine wässrige Lösung, die Laktat enthält, mit Schwefelsäure bei einer Temperatur umgesetzt wird, die im wesentlichen höher ist als die Übergangstemperatur von Kalziumsulfat-Dihydrat/Kalziumsulfat-Hemihydrat (CaSO4·2H2O/CaSO4·0.5H2O), unter Bildung eines Gemisches, welches Kalziumsulfat-Hemihydrat und Milchsäure umfasst,
    • (b) die Mischung aus Schritt (a) wird mindestens einem Rekristallisationsschritt bei einer Temperatur unterworfen, die im wesentlichen geringer als die Übergangstemperatur von Kalziumsulfat-Dihydrat/Kalziumsulfat-Hemihydrat, unter Bildung eines Präzipitats aus Kalziumsulfat-Dihydrat und einer wässrigen Milchsäurelösung, und
    • (c) das Präzipitat aus Kalziumsulfat-Dihydrat wird von der wässrigen Milchsäurelösung abgetrennt.
  • Im Rahmen der Erfindung enthält die wässrige Laktatlösung (und möglicherweise Milchsäure, z.B. dann, wenn die Fermentation bei einem geringen pH durchgeführt wird) vorzugsweise 0,1 bis 70 Gew.-% Laktat, stärker bevorzugt 10 bis 60 Gew.-% und insbesondere 15 bis 50 Gew.-% Laktat. Diese Mengen wurden berechnet basierend auf der Gesamtmenge von [Laktat + Milchsäure] in der wässrigen Lösung. Wenn die wässrige Lösung, die nach der Fermentation erhalten wird, eine zu geringe Laktatkonzentration besitzt, so kann die Lösung – bevor sie mit Schwefelsäure behandelt wird – aufkonzentriert werden, durch Wasserverdampfung oder durch reverse Osmose oder mit Hilfe von Membranen (Pervaporation), wie z.B. in WO 00/56693, WO 01/25180, WO 01/27064 und WO 01/38283 beschrieben, auf deren Inhalt hier voll umfänglich Bezug genommen wird. Die Schwefelsäure enthält vorzugsweise 30–98 Gew.-% reine Schwefelsäure. Oleum kann auch anstelle von Schwefelsäure verwendet werden. Insbesondere enthält die Schwefelsäure mindestens 95 Gew.-% reine Schwefelsäure.
  • Es wurde erkannt, dass die Temperatur, bei welcher die Schritte (a) und (b) ausgeführt werden, von der Laktatkonzentration in der wässrigen Lösung abhängen. Diese Temperatur ist geringer bei höherer Laktatkonzentration. Im Rahmen der Erfindung ist es daher bevorzugt, bei einer relativ hohen Laktatkonzentration zu arbeiten, was bedeutet, dass gemäß dieser Ausführungsform die Laktatkonzentration (basierend auf der Gesamtmenge von [Laktat + Milchsäure] in der wässrigen Lösung) vorzugsweise 15–50% (m/m) und insbesondere 20–50% (m/m) beträgt. Diese bevorzugte Ausführungsform hat den zusätzlichen Vorteil, dass weniger Zucker als Folge des thermischen Abbaus während des Schritts (a) abgebaut werden. Der Zuckerabbau führt zur Bildung von Produkten, die nachteilig für die Farbeigenschaften der letzlich erhaltenen Milchsäure sind. Weiterhin bleiben weniger Kalziumsulfat-Salze (Dihydrate, Hemihydrate und ähnliches) in der wässrigen Milchsäurelösung zurück, was dazu führt, dass die Ionenaustauscher weniger verunreinigt werden, oder sogar in den nachfolgenden Schritten zur Reinigung und zur Konzentration der wässrigen Milchsäurelösung nicht mehr länger benötigt werden.
  • Im Rahmen der Erfindung umfasst Schritt (b) vorzugsweise mindestens zwei Schritte. Stärker bevorzugt wird der erste Schritt bei einer Temperatur durchgeführt, welche höher ist als die Temperatur, bei der der zweite Schritt durchgeführt wird.
  • Das Kalziumsulfat-Dihydrat, das bei der Verwendung des vorliegenden Verfahrens erhalten wird, enthält weniger als 25 Gew.-% freies Wasser, stärker bevorzugt weniger als 15 Gew.-% und insbesondere weniger als 12 Gew.-% freies Wasser, basierend auf der Gesamtmenge des Kalziumsulfat-Dihydrats. Weiterhin besitzt das Kalziumsulfat-Dihydrat eine engere Verteilung an verschiedenen Teilchengrößen und besitzt weniger Kristallagglomerate als das Kalziumsulfat-Dihydrat nach dem Stand der Technik und lässt sich folglich besser filtern und auswaschen.
  • Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung kann im Batch-Verfahren oder kontinuierlich durchgeführt werden und wird vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt. Der Abtrennungsschritt (c) kann z.B. mit Hilfe von Filtration durchgeführt werden. Dennoch ist es im Rahmen der Erfindung bevorzugt, dass das Kalziumsulfat-Dihydrat von der wässrigen Milchsäurelösung mit Hilfe eines Zyklonabscheiders vor der Filtration abgetrennt wird, was dazu führt, dass eine bessere Verteilung der Teilchengrößen erhalten wird.
  • Beispiel 1
  • Die Löslichkeit von Kalziumsulfat-Dihydrat und von Kalziumsulfat-Hemihydrat wurde bei verschiedenen Konzentrationen als Funktion der Temperatur bestimmt. Milchsäure-Stocklösungen wurden hergestellt, indem eine wässrige Lösung aus 90% Milchsäure von pharmazeutischer Qualität (PH 90, Batch-Nummer 2000200003) mit Wasser jeweils auf 20% (m/m) und 50% (m/m) verdünnt wurde und für vier Tage auf 80°C geheizt wurde. 50 ml-Proben dieser Lösungen wurden für 30 Minuten auf verschiedene Temperaturen aufgeheizt, wonach 10 g Kalziumsulfat-Dihydrat oder Kalziumsulfat-Hemihydrat hinzugefügt wurde, wodurch sich eine Suspension bildete. 20 ml-Proben der Suspensionen wurden nach 15 und nach 20 Minuten entnommen und diese wurden durch einen G4-Glasfilter filtriert. Die Mutterlösung wurde analysiert, um den Ca2+-Gehalt zu bestimmen. Die abfiltrierten Kalziumsulfat-Kristalle wurden zweimal mit 20 ml Aceton und zweimal mit 10 ml Aceton gewaschen und schließlich bei 30°C getrocknet, um das Restaceton zu entfernen. Der Gehalt an Kristallisationswasser wurde anschließend bestimmt, indem die Kristalle für mindestens 16 Stunden bei 160°C getrocknet wurden und indem der Gewichtsverlust bestimmt wurde. Das Kristallisationswasser im Kalziumsulfat-Hemihydrat wurde zu 6,2% (m/m) bestimmt und das in Kalziumsulfat-Dihydrat wurde zu 20,9% (m/m) bestimmt. Die Löslichkeiten der Kalziumsulfat-Salze werden in Tabelle 1 angegeben und wurden gegen die Temperatur aufgetragen (siehe 1 und 2).
  • Der Gehalt an freiem Wasser und an Kristallisationswasser wurde mit Hilfe eines Mettler Toledo, HR Halogen Moisture bestimmt. Für diese Bestimmungen wurden wenige Gramm der Probe in ein Gefäß gegeben und das Gefäß wurde in die Vorrichtung plaziert. Die Probe wurde automatisch getrocknet bis sich kein weiterer Gewichtsverlust mehr ergab. Der Wassergehalt wurde automatisch durch den Gewichtsverlust berechnet. Die Temperatur für die Bestimmung des Gehalts an Kristallwasser betrug 130°C. Die Temperatur für die Bestimmung des Gehalts an freiem Wasser betrug 60°C.
  • Figure 00060001
  • Figure 00070001
  • Beispiel 2
  • In einem doppelwandigen Reaktionsgefäß mit einem Volumen von 3 Litern, welches mit einem Rührer ausgestattet war (Rührergeschwindigkeit 600 rpm), wurde eine wässrige Lösung, die 34,01 Gew.-% Kalziumlaktat enthielt (die Temperatur der Lösung war 95°C; die Zuflussrate war 30,57 ml/min), mit einer konzentrierten Schwefelsäure (96%; Zuflussrate 3,0 bis 3,1 ml/min) kontinuierlich angesäuert bei einer Temperatur von 90°C, wobei mehr als 95,7% (m/m) CaSO4·0.5H2O gebildet wurden. Die Reaktion wurde durch die Messung der elektrischen Leitfähigkeit kontrolliert (Minimum 10,0 und Maximum 14,5 mS/cm). Die Verweilzeit im Reaktionsgefäß war ungefähr 75 Minuten. Das Reaktionsgemisch wurde anschließend sukzessive in zwei 5-Liter doppelwandige Kristallisationsgefäße geleitet, welche mit einem Rührer ausgestattet waren (Kristallisationsgefäß 1: T = 80°C, Rührergeschwindigkeit 400 rpm; Kristallisationsgefäß 2: T = 80°C, Rührergeschwindigkeit 400 rpm). Die Ergebnisse, die während der Experimente erhalten wurden, werden unten in Tabelle 2 angegeben. Die analytischen Ergebnisse für die Dihydrat-Kristalle, die nach dem zweiten Schritt erhalten wurden, und für die wässrige Milchsäurelösung werden in Tabelle 3 angegeben.
  • Tabelle 2 (Kristallisationsgefäß 2)
    Figure 00080001
  • Tabelle 3
    Figure 00080002
  • Beispiel 3
  • In einem doppelwandigen Reaktionsgefäß mit einem Volumen von 3 Litern, welches mit einem Rührer ausgestattet war (Rührergeschwindigkeit 800 rpm), wurde eine wässrige Lösung, die 50 Gew.-% Kalziumlaktat enthielt (die Temperatur der Lösung war 83° bis 85°C; Zulaufrate 28 ml/min) mit konzentrierter Schwefelsäure (96%; Zulaufrate 4,0 bis 4,3 ml/min) kontinuierlich angesäuert bei einer Temperatur von 90°C, wobei sich mehr als 97,5% (m/m) CaSO4·0.5H2O gebildet haben. Die Reaktion wurde durch die Messung der elektrischen Leitfähigkeit kontrolliert (Minimum 5,4 und Maximum 5,80 mS/cm). Die Verweilzeit im Reaktionsgefäß war ungefähr 62 Minuten. Das Reaktionsgemisch wurde anschließend sukzessive in zwei 5 Liter doppelwandige Kristallisationsgefäße geleitet, die mit einem Rührer ausgestattet waren (Kristallisationsgefäß 1: T = 62°C, Rührergeschwindigkeit 300 rpm; Kristallisationsgefäß 2: T = 60°C, Rührergeschwindigkeit 300 rpm). Die Ergebnisse, die während des Experiments erhalten wurden, sind unten in Tabelle 4 angegeben. Die analytischen Ergebnisse für die Dihydrat-Kristalle, die nach der zweiten Kristallisation erhalten wurden, und für die wässrige Milchsäurelösung werden in Tabelle 5 angegeben.
  • Tabelle 4 (Kristallisationsgefäß 2)
    Figure 00090001
  • Tabelle 5
    Figure 00090002
  • Beispiel 3 zeigt, dass bei einer höheren Kalziumlaktatkonzentration und bei geringeren Rekristallisationstemperaturen solche Kalziumsulfat-Dihydratkristalle gebildet werden, die einen Gehalt an freiem Wasser von nicht mehr als 10 Gew.-% besitzen, während nach dem konventionellen Verfahren Kalziumsulfat-Dihydratkristalle erhalten werden, die einen Gehalt an freiem Wasser von ungefähr 25–35 Gew.-% besitzen.
  • Abbildungslegende
    • 1 (20% (m/m) lactic acid) → 1 (20% (m/m) Milchsäure)
    • Solubility (% (m/m)) → Löslichkeit (% (m/m))
    • Temperature (°C) → Temperatur (°C)
    • Hemihydrate → Hemihydrat
    • Dihydrate → Dihydrat
    • 2 (50% (m/m) lactic acid) → 2 (50% (m/m) Milchsäure)
    • Solubility (% (m/m)) → Löslichkeit (% (m/m))
    • Temperature (°C) → Temperatur (°C)

Claims (9)

  1. Verfahren zur Herstellung von Milchsäure und Kalziumsulfat, wobei: (a) eine wässrige Lösung, die Kalziumlaktat enthält, mit Schwefelsäure bei einer Temperatur umgesetzt wird, welche wesentlich höher ist als die Übergangstemperatur von Kalziumsulfat-Dihydrat/Kalziumsulfat-Hemihydrat (CaSO4·2H2O/CaSO4·0.5H2O), um eine Mischung zu erhalten, die Kalziumsulfat-Hemihydrat und Milchsäure enthält, (b) die Mischung aus Schritt (a) wird mindestens einem Rekristallisationsschritt bei einer Temperatur unterworfen, die wesentlich geringer als die Übergangstemperatur von Kalziumsulfat-Dihydrat/Kalziumsulfat-Hemihydrat unter Bildung eines Präzipitats von Kalziumsulfat-Dihydrat und einer wässrigen Milchsäurelösung und (c) das Präzipitat des Kalziumsulfat-Dihydrats wird von der wässrigen Milchsäurelösung abgetrennt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die wässrige Laktatlösung 0,1–70 Gew.-% Kalziumlaktat enthält.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schwefelsäure mindestens 30–98 Gew.-% reine Schwefelsäure umfasst.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Schritt (b) aus mindestens zwei Schritten besteht.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der erste Kristallisationsschritt bei einer höheren Temperatur durchgeführt wird als der zweite Kristallisationsschritt.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Kalziumsulfat-Hemihydrat aus Schritt (a) im wesentlichen CaSO4·0.5H2O enthält.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Kalziumsulfat nach Schritt (b) im wesentlichen Kalziumsulfat-Dihydrat (CaSO4·2.0H2O) umfasst.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei das Kalziumsulfat-Dihydrat nach Schritt c) weniger als 25 Gew.-% freies Wasser enthält.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die wässrige Laktatlösung durch Fermentation erhalten wird, dann aufkonzentriert wird und anschließend mit Schwefelsäure behandelt wird.
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