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Die
Erfindung betrifft N-substituierte 3-Amino-2,2-di-C-alkyl-1,4-butyrolactone
und 1,4-Thiobutyrolactone, deren Herstellung, die pharmazeutischen
Zusammensetzungen, die diese enthalten, und deren Verwendung als
Stimulator der Aktivitität
von γ-Aminobuttersäure und
als Arzneimittel, welches vorzugsweise für die Behandlung von Nervenleiden
oder -störungen
bestimmt ist.
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DER GABA-A-REZEPTOR
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Die γ-Aminobuttersäure (oder
GABA (1)) ist der wichtigste Neurotransmitter-Inhibitor des Zentralnervensystems.
Sie wirkt auf der Ebene von drei unterschiedlichen Klassen von Rezeptoren,
welche als GABA-A-, GABA-B- und GABA-C-Rezeptoren bezeichnet werden.
Der GABA-A-Rezeptor, dessen Aminosäuresequenz durch Klonierungstechniken
bestimmt worden ist, ist eine pentamere Struktur, welche aus Untereinheiten α, β, γ, δ und/oder ρ gebildet
wird. Bis heute sind 6 α-Untereinheiten,
3 ρ-Untereinheiten,
3 γ-Untereinheiten, 1 δ-Untereinheit
und 2 ρ-Untereinheiten
identifiziert und sequenziert worden. Fünf von diesen Untereinheiten (beispielsweise
2α12β2γ2) vereinigen sich unter Bildung eines Kanals,
welcher für
Chloridionen durchlässig
ist. Indem sie an diesen GABA-A-Rezeptor bindet, erhöht GABA
die Durchlässigkeit
des Kanals für
die Chloridionen, wodurch sie die neuronale Weiterleitung hemmt.
In Hinblick auf die große
Anzahl von möglichen
Permutationen der verschiedenen Untereinheiten wird eine sehr große Heterogenität des GABA-A-Rezeptors
im Gehirn der Säugetiere
beobachtet und verschiedene Strukturen des Gehirns zeigen gleichfalls
ein Vorherrschen von bestimmten Kombinationen von Untereinheiten.
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Die
Suche nach selektiven Liganden für
jeweils eine dieser verschiedenen Unterklassen von GABA-A-Rezeptoren
ist ein Hauptziel der klinischen medizinischen Forschung auf diesem
Gebiet.
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Außer GABA
kennt man eine große
Anzahl von verschiedenen Klassen von Verbindungen, die an den GABA-A-Rezeptor
binden. Bestimmte Produkte, wie Muscimol und Isoguvacin, binden
direkt an die gleiche Stelle auf dem GABA-A-Rezeptor wie GABA und
stimulieren den Rezeptor auf die gleiche Weise wie GABA selbst.
Im Gegensatz zu diesen Agonisten hemmen bestimmte Substanzen, wie
das Bicucullin (2), die Wirkung von GABA auf kompetitive Weise.
Solche Antagonisten des GABA-Rezeptors zeigen in vivo krampfauslösende Eigenschaften
(P. Krogsgaard-Larsen, B. Frolund, F.S. Jorgensen, A. Schousboe,
J. Med. Chem., 1994, 37, 2489).
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Die
inhibitorische Wirkung von GABA kann durch Verbindungen, die mit
verschiedenen allosterischen Stellen auf dem GABA-A-Rezeptor, welche
von der Erkennungsstelle der GABA verschieden sind, wechselwirken,
moduliert werden. Eine der bekanntesten Klassen von allosterischen
Modulatoren des GABA-A-Rezeptors ist jene der Benzodiazepine (beispielsweise
Diazepam (3)). Indem sie so an ihre eigene Erkennungsstelle auf
dem GABA-A-Rezeptor (den Rezeptor der Benzodiazepine oder BZR) binden,
verbessern diese Verbindungen die Wirkung von GABA, indem die Öffnungsfrequenz
des Chloridkanals erhöht
wird (R.E. Study, J.L. Barker, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1981,
78, 7180). Daraus resultieren die antikonvulsiven, anxiolytischen,
sedativ-hypnotischen und muskelrelaxierenden Aktivitäten dieser
Produkte, die in der Klinik in großem Umfang eingesetzt werden.
Andere Klassen von mit den Benzodiazepinen strukturell nicht verwandten
Verbindungen, wie die Triazolopyridazine (beispielsweise Cl 218872
(4)), die Imidazopyridine (beispielsweise Zolpidem (5)), die Cyclopyrrolone
(beispielsweise Zopicolon (6)) und die β-Carboline (beispielsweise β-CCM (7)) können gleichfalls
an die Rezeptoren der Benzodiazepine binden. Im Falle dieser Letzteren
hemmen bestimmte Derivate die neuro-inhibitorische Wirkung von GABA,
anstatt sie zu erhöhen
(R.L. Macdonald, R.E. Twyman in "Ion
Channels", hrsg.
von T. Narahashi, Band 3, S. 315–343, Plenum Press, New York,
1992). In diesem Falle werden die Verbindungen, die im allgemeinen
krampfauslösend
sind, als inverse Agonisten (oder negative allosterische Modulatoren)
des BZR bezeichnet, um sie von den Agonisten (oder positiven allosterischen Modulatoren)
des BZR, welche therapeutisch nützlich
sind, zu unterscheiden. Bestimmte von diesen Produkten legen eine
Selektivität
auf der Ebene der verschiedenen Unterklassen von GABA-A-/Benzodiazepin-Rezeptoren an
den Tag. So ist Zolpidem, welches klinisch als Hypnotikum eingesetzt
wird, für
die Unterklasse von Rezeptoren der Benzodiazepine, die man vorherrschend
im Kleinhirn findet (BZ1-Rezeptoren),
selektiv (S. Arbilla, H. Depoortere, P. George, S.Z. Langer, Naunyn-Schmiedeberg's Arch. Pharmacol.,
1985, 330, 248). Diese Selektivität kommt entweder durch ein
engeres Aktivitätsspektrum
(beispielsweise Anxiolyse ohne hypnotische Wirkung) oder durch eine
Verringerung der unerwünschten
Wirkungen dieser Art von Produkten (Gewöhnung, Abhängigkeit, Amnesie ...) zum
Ausdruck.
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Es
existieren auf dem GABA-A-Rezeptor andere Stellen, die gleichfalls
abhängig
von der Bindung eines geeigneten Moleküls an diese erlauben, die Aktivität von GABA
zu modulieren. Unter diesen Stellen kann man jene für die Neurosteroide
(beispielsweise 3α-OH-5α-Pregnan-20-on),
die Barbiturate (beispielsweise Pentobarbital), die Narkotika (beispielsweise
Propofol), die Konvulsiva mit t-Butylbicyclophosphorothionat-Gerüst (beispielsweise
TBPS, 8), die an die Stelle von Picrotoxin des GABA-A-Rezeptors binden,
aufführen
(W. Sieghart, Pharmacol. Rev., 1995, 47, 181, und C.R. Gardner,
W.R. Tully, C.J.R. Hedgecock, Prog. Neurobiol., 1993, 40, 1). Andere
Bindungsstellen, die weniger gut charakterisiert, aber offensichtlich
unterschiedlich sind, sind jene von Loreclezol und den γ-Butyrolactonen.
Solche Verbindungen modulieren ebenfalls die Wirkung von GABA in
positiver Weise und diese Wirkung kommt in vivo in einer antikonvulsiven
und/oder anxiolytischen Wirkung zum Ausdruck.
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Unlängst ist
gezeigt worden, dass die geminal dialkylierten γ-Butyrolactone (9a) und die geminal dialkylierten γ-Thiobutyrolactone
(9b) die Wirkung von GABA je nach der Position und der Größe von deren
Alkylsubstituenten entweder verringern oder erhöhen können (K.D. Holland, M.G. Bouley,
D.F. Covey, J.A. Ferrendelli, Brain Res., 1993, 615, 170). Diese
Verbindungen hemmen allosterisch die Bindung von [S35]TBPS
an die Membranen des Gehirns der Ratte, verdrängen aber [H3]-Flunitrazepam
von seiner Bindungsstelle nicht, wobei sie die Bindung der Benzodiazepine
oder von Muscimol nicht mehr erhöhen.
Dies legt nahe, dass die Verbindungen vom Typ 9 auf eine Stelle
einwirken können,
die von jenen, die bereits auf dem GABA-A-Rezeptor-Komplex charakterisiert
worden sind, verschieden ist.
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Schließlich ist
Loreclezol (10) eine neue Verbindung, die zugleich eine antikonvulsive
Aktivität
und eine anxiolytische Aktivität
in verschiedenen Tiermodellen zeigt (A. Wauquier et al., Drug Dev.
Res., 1990, 19, 375, und G.R. Dawson, R. Curnow, P. Bayley, A. Rambridge,
M.D. Tricklebank, Eur. J. Pharmacol. 1994, 252, 325). Diese Verbindungen
haben lediglich eine vernachlässigbare
Affinität
für die
Erkennungsstellen der Benzodiazepine. Obgleich die direkte Wechselwirkung
von Loreclezol mit den GABA-A-Rezeptoren im Rahmen der Untersuchungen
von rekombinanten Rezeptoren gezeigt worden ist, ist die Beziehung
zwischen den Bindungsstellen von Loreclezol und den anderen allosterischen
Bindungsstellen dieses Rezeptors bis zum heutigen Tage nicht klar.
Unlängst
ist gezeigt worden, dass die Affinität von Loreclezol für die Rezeptoren,
die die Untereinheiten β2 oder β3 enthalten, 300-mal größer ist als jene für die Rezeptoren,
die die Untereinheit β1 enthalten (P.B. Wingrove, K.A. Wafford,
C. Bain, P.J. Whiting, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1994, 91, 4569).
Diese Selektivität
kann das Fehlen von sedativen Wirkungen von Loreclezol erklären und
legt nahe, dass die Verbindungen, die mit der Bindungsstelle von
Loreclezol auf dem GABA-A-Rezeptor wechselwirken, bedeutende therapeutische
Anwendungen haben können.
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Es
ist also klar, dass eine große
Anzahl von allosterischen modulatorischen Stellen, die die Wirkung von
GABA erhöhen
und somit eine therapeutische Wirksamkeit bei einem breiten Spektrum
von Erkrankungen oder Störungen
des Zentralnervensystems zeigen können, auf dem GABA-A-Rezeptor
existieren. Es kann also vernünftigerweise
geschlossen werden, dass neue chemische Strukturen andere allosterische
modulatorische Stellen entdecken könnten, die bis zum heutigen
Tage auf dem GABA-A-Rezeptor noch nicht charakterisiert worden sind,
oder an bekannte Stellen mit höheren
Affinitäten
oder größeren Selektivitäten binden
können.
Solche Verbindungen können
als Ergebnis eine starke und/oder hochspezifische Aktivität ebenso
wie geringere unerwünschte
Ne benwirkungen bei der Behandlung solcher Erkrankungen oder Störungen zeigen.
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Covey
et al. sind die ersten gewesen, die auf die krampfauslösenden und
antikonvulsiven Eigenschaften der geminal dialkylierten 1,4-Butyrolactone
hingewiesen haben (W.E. Klunk, A.C. McKeon, D.F. Covey, J.A. Ferrendelli,
Science, 1982, 217, 1040). Sie haben gefunden, dass, während die
Dialkyl-Substitutionen in der β-Position
(d.h. an C-3) des Butyrolactons (beispielsweise die Verbindung 54)
krampfauslösende
Wirkungen bei Mäusen
erzeugen, ähnliche
Substituenten in der α-Position
(d.h. an C-2) (beispielsweise die Verbindung 55) zu Verbindungen
mit antikonvulsiven Eigenschaften bei Mäusen führen, indem sie die durch Pentylentetrazol
und Picrotoxin induzierten Attacken verhindern. Struktur-Funktions-Untersuchungen
an der Verbindung 55 zeigten, dass die antikonvulsive Aktivität aufrechterhalten
blieb, wenn die Alkylsubstituenten 4 Kohlenstoffatome oder weniger
enthielten. Wenn mehr Kohlenstoffatome vorhanden waren, wurden krampfauslösende Effekte
beobachtet. Diese Autoren haben auch die α-alkylsubstituierten 1,4-Thiobutyrolactone
untersucht (beispielsweise 48, α-EMTBL)
(D.F. Covey et al., J. Med. Chem., 1991, 34, 1460), die Cyclopentanone
56 und Lactame (beispielsweise 57) untersucht. In gleicher Weise
wurden antikonvulsive Aktivitäten
bei diesen drei Serien von Verbindungen mit Alkylsubstituenten mit
kurzer Kette beobachtet.
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Die
Tabelle 5 zeigt in vitro-Daten für
die aktivsten Beispiele dieser Verbindungen hinsichtlich ihrer Fähigkeit,
S35-TBPS zu verdrängen (was eine Affinität für die Bindungsstelle
von Picrotoxin des GABA-A-Rezeptors anzeigt), sowie ihrer Fähigkeit,
durch GABA in kultivierten Neuronen erzeugte Ströme zu stimulieren.
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Tabelle
5: Verdrängung
von TBPS und Verstärkung
von GABA, welche durch verschiedene veröffentlichte Verbindungen, die
mit jenen der Erfindung verwandt sind, erzeugt werden.
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Die
aktivsten Verbindungen der Erfindung (30, 31, 34, 35) sind im allgemeinen
wirkungsvoller darin, TBPS zu verdrängen (siehe Tabellen 2a und
2b), als die in der Tabelle 5 gezeigten veröffentlichten Verbindungen.
Noch wichtiger, sind die aktiven Verbindungen der Erfindung wirkungsvoller
darin, die durch GABA erzeugten Ströme zu stimulieren. Während beispielsweise
der Prozentsatz der Stimulation der GABA-Ströme durch relativ hohe Konzentrationen
(0,3–1
mM) der veröffentlichten
Verbindungen unveränderlich
weniger als +200% betrug, stimulieren die Verbindungen der Erfindung
die GABA-Reaktion um bis zu +700% und dies bei niedrigeren Konzentrationen
(100 μM).
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Die
Beobachtung, dass es sehr wenig Korrelation zwischen dem Vermögen der
Verdrängung
von TBPS und der Verstärkung
von GABA (ebenso wie hinsichtlich der antikonvulsiven Wirkkraft)
gibt, hat Covey et al. dazu geführt,
zu vermuten, dass die Verbindungen dieser Familie (insbesondere α-EMTBL, 48,
an dem die größte Anzahl
von Untersuchungen ausgeführt
wurde) partiell durch Bin dung an eine Stelle an oder nahe der Stelle
von Picrotoxin des GABA-A-Rezeptors ebenso wie an eine von dem eigenen
Rezeptor für
die Lactone und die Thiolactone (die Stelle der Butyrolactone) verschiedene
Stelle wirken (D.F. Covey et al., Mol. Pharmacol., 1997, 52, 114).
Es ist gezeigt worden, dass diese Verbindungen nicht an die Bindungsstelle
der Barbiturate und der Benzodiazepine des GABA-A-Rezeptors binden
(D.F. Covey et al., Neuropharmacology, 1996, 35, 123).
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Andererseits
hat es in der Literatur keine Vermutungen oder Hinweise darauf gegeben,
dass die Dialkyl-1,4-butyrolactone und -thiobutyrolactone mit der
Erkennungsstelle von Loreclezol-Antikonvulsivum
(10) des GABA-A-Rezeptors wechselwirken. Der indirekte Nachweis
legt nahe, dass dies nicht der Fall ist, denn α-EMTBL (48) stimuliert allein die aus α-Untereinheiten
zusammengesetzten GABA-A-Rezeptoren (D.F. Covey et al., Neuropharmacology,
1996, 35, 123), wohingegen bekannt ist, dass die Bindungsstelle
von Loreclezol allein auf den Rezeptoren, die die Untereinheiten β2 und β3 enthalten,
vorhanden ist (P.B. Wingrove, K.A. Wafford, C. Bain, P.J. Whiting,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1994, 91, 4569).
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Es
ist also offensichtlich, dass die Anwesenheit einer Aminfunktion,
die an der Position C-3 der 2,2-Dialkyl-1,4-butyrolactone, die Gegenstand
der Erfindung sind, substituiert ist, zu einer bedeutenderen Erhöhung der
GABA-Wirkungen führt
als die beschriebenen analogen Moleküle, die diese Funktionalität nicht
haben. Es scheint auch, dass wenigstens in bestimmten Fällen bestimmte
der Verbindungen der Erfindung durch die neue Bindungsstelle von
Loreclezol auf dem GABA-A-Rezeptor wirken können. Diese beiden Eigenschaften verleihen
den Verbindungen der Erfindung einen potentiell großen therapeutischen
Wert.
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Die
Erfindung betrifft folglich die Verbindungen der allgemeinen Formel:
in welcher:
Z für ein Schwefel-
oder Sauerstoffatom steht,
die Gruppen R1 und R2, die gleich
oder voneinander verschieden sein können, jeweils für eine Alkylgruppe oder
eine Alkenylgruppe stehen,
X für ein CO, ein CO
2,
ein SO oder ein SO
2 steht
und die Gruppe
R für eine
Alkyl-, Aryl-, Alkenyl- oder Arylalkylgruppe steht,
mit der
Maßgabe,
dass, wenn Z für
ein Sauerstoffatom steht, X für
ein SO
2 steht und R für eine Gruppe
steht,
R1 und R2 nicht
alle beide für
die Methylgruppe stehen.
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Die
bevorzugten Verbindungen der Erfindung sind so, dass Z für ein Sauerstoffatom
steht. Sie haben tatsächlich
eine interessantere Aktivität.
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Eine
besondere Gruppe von erfindungsgemäßen Verbindungen wird gebildet
durch die Verbindungen mit der allgemeinen Formel:
in welcher:
X für ein CO,
ein CO
2, ein SO oder ein SO
2 steht
und
die Gruppe R für
eine Alkyl-, Aryl-, Alkenyl- oder Arylalkylgruppe steht.
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Unter
den bevorzugten Verbindungen der Erfindung kann man die Verbindung
mit der Formel:
aufführen.
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Unter
dem Begriff Alkylgruppe versteht man die linearen oder verzweigten,
substituierten oder nicht-substituierten Alkylgruppen mit 1 bis
8 Kohlenstoffatomen. Bevorzugte Beispiele von Alkylgruppen sind die
Gruppen CH3, CH2CH3, CH2CH2CH3 und C(CH3)3.
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Unter
dem Begriff Alkenylgruppe versteht man die linearen oder verzweigten,
substituierten oder nicht-substituierten Alkenylgruppen mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen. Ein bevorzugtes Beispiel von Alkenylgruppen
ist CH2CH=CH2.
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Unter
dem Begriff Arylgruppen versteht man substituierte oder nicht-substituierte
aromatische Cyclen mit wenigstens 3 Kohlenstoffatomen, welche einen
einzigen oder mehrere aromatische Kerne haben. Die aromatischen
Cyclen können
miteinander verknüpft
oder kondensiert sein. Beispiele von bevorzugten aromatischen Cyclen
sind die Phenyle, Naphthyle. Beispiele von bevorzugten Substituenten
dieser Cyclen sind Alkylgruppen, wie CH3,
Halogenatome, wie Cl, halogenierte Alkylgruppen, wie CF3,
Gruppen vom Typ OCH3 und Amine, wie NH2 oder N(CH3)2.
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Unter
dem Begriff Aralkyl- oder Arylalkylgruppen versteht man Arylgruppen,
welche wie oben definiert sind, welche mit der Gruppe CO oder SO
oder CO2 oder SO2 durch
das Zwischenglied einer Alkylgruppe, welche wie zuvor definiert
ist, verknüpft
sind. Ein bevorzugtes Beispiel der Arylalkylgruppe ist die Gruppe
CH2Ph.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
weisen allesamt ein Asymmetriezentrum auf und können folglich in Form von optischen
Isomeren existieren. Die Erfindung umfasst ebenso auch diese Isomeren
entweder getrennt oder als Mischung.
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Die
Erfindung betrifft gleichfalls die Herstellungsweise der Verbindungen
der folgenden allgemeinen Formel I:
in welcher:
Z für ein Schwefel-
oder Sauerstoffatom steht,
die Gruppen R1 und R2, die gleich
oder voneinander verschieden sein können, jeweils für eine Alkylgruppe oder
eine Alkenylgruppe stehen,
X für ein CO, ein CO
2,
ein SO oder ein SO
2 steht
und die Gruppe
R für eine
Alkyl-, Aryl-, Alkenyl- oder Arylalkylgruppe steht,
die die
Folgende sein kann:
das Amin der Verbindung der allgemeinen
Formel:
in welcher:
Z für ein Schwefel-
oder Sauerstoffatom, vorzugsweise ein Sauerstoffatom steht
und
die Gruppen R1 und R2, die gleich oder voneinander verschieden sein
können,
jeweils für
eine Alkylgruppe oder eine Alkenylgruppe stehen,
wird mit einem
geeigneten Reagens behandelt, um die erfindungsgemäßen Verbindungen
zu erhalten. Dieses Reagens gehört
vorzugsweise zu der Familie der Acylchloride, Sulfonylchloride oder
Chlorformiate.
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Dieses
Verfahren kann einen vorab erfolgenden Schritt einer Hydrogenolyse
umfassen, um die Benzylgruppe der Verbindung der allgemeinen Formel:
in welcher:
Z für ein Schwefel-
oder Sauerstoffatom, vorzugsweise ein Sauerstoffatom steht
und
die Gruppen R1 und R2, die gleich oder voneinander verschieden sein
können,
jeweils für
eine Alkylgruppe oder eine Alkenylgruppe stehen,
zu entfernen.
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Diesem
Schritt kann ein Schritt einer Alkylierung der Verbindung der allgemeinen
Formel:
in welcher:
Z für ein Schwefel-
oder Sauerstoffatom, vorzugsweise ein Sauerstoffatom steht
und
die Gruppe R1 für
eine Alkylgruppe oder eine Alkenylgruppe steht,
an Position
C-2 durch Behandlung mit einer starken Base, gefolgt von der Zugabe
eines Alkylierungsmittels der allgemeinen Formel R2X, in welcher
R2 für
eine Alkyl-, Alkenyl- oder Arylalkylgruppe steht, vorangehen.
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Diesem
Schritt kann noch ein Schritt einer Monoalkylierung des 3-Benzylaminolactons
der allgemeinen Formel:
in welcher:
Z für ein Schwefel-
oder Sauerstoffatom, vorzugsweise ein Sauerstoffatom steht,
an
Position C-2 durch Behandlung mit einer starken Base, gefolgt von
der Zugabe eines Alkylierungsmittels der allgemeinen Formel R1X,
in welcher R1 für
eine Alkyl-, Alkenyl- oder Arylalkylgruppe steht, vorangehen.
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Diesem
Schritt kann noch ein Schritt einer 1,4-Addition vom Michael-Typ
von Benzylamin an ein ungesättigtes
1,4-Butyrolacton oder 1,4-Thiobutyrolacton vorangehen, um das entsprechende
3-Benzylaminolacton
zu erhalten.
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In
einem bevorzugten Herstellungsverfahren gemäß der Erfindung ist das Ausgangsprodukt,
welches erlaubt, wie in dem vorangehenden Schritt das entsprechende
optisch reine 3-Benzylaminolacton zu erhalten, eine D- oder L-Asparaginsäure. Die
am Ende dieses Verfahrens nach den 5 zuvor beschriebenen Schritten erhaltenen
Verbindungen sind dann optisch rein.
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In
einem anderen Beispiel eines Herstellungsverfahrens ist die starke
Base, die eingesetzt wird, um die Alkylierungen auszuführen, Lithiumhexamethyldisilazid.
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Die
Erfindung betrifft gleichfalls die pharmazeutischen Zusammensetzungen,
welche als Wirkstoff eine Verbindung der folgenden allgemeinen Formel:
in welcher:
Z für ein Schwefel-
oder Sauerstoffatom steht,
die Gruppen R1 und R2, die gleich
oder voneinander verschieden sein können, jeweils für eine Alkylgruppe oder
eine Alkenylgruppe stehen,
X für ein CO, ein CO
2,
ein SO oder ein SO
2 steht
und die Gruppe
R für eine
Alkyl-, Aryl-, Alkenyl- oder Arylalkylgruppe steht,
und einen
geeigneten Träger
umfassen. Diese Zusammensetzungen können für die Verabreichung an Säugetiere,
einschließlich
des Menschen, formuliert werden. Die Dosierung variiert je nach
der Behandlung und je nach der fraglichen Erkrankung. Diese Zusammensetzungen
werden so hergestellt, dass sie auf dem Wege des Verdauungstrakts
oder dem parenteralen Wege verabreicht werden können.
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In
den pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung zur oralen,
sublingualen, subkutanen, intramuskulären, intravenösen, transdermalen, örtlichen
oder rektalen Verabreichung kann der Wirkstoff in Einheitsverabreichungsformen,
in einer Mischung mit klassischen pharmazeutischen Trägern an
Tiere oder an Menschen verabreicht werden. Die geeigneten Einheitsverabreichungsformen
umfassen die Formen zur oralen Verabreichung, wie die Tabletten,
Kapseln, Pulver, Körnchen/Granulate
und die oralen Lösungen
oder Suspensionen, die sublingualen und bukkalen Verabreichungsformen
die subkutanen, intramuskulären,
intravenösen,
intranasalen oder intraokularen Verabreichungsformen und die rektalen
Verabreichungsformen.
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Wenn
man eine feste Zusammensetzung in Form von Tabletten herstellt,
mischt man den Hauptwirkstoff mit einem pharmazeutischen Träger, wie
Gelatine, Stärke,
Lactose, Magnesiumstearat, Talkum, Gummi arabicum oder analogen
Verbindungen. Man kann die Tabletten mit Saccharose oder anderen
geeigneten Materialien überziehen
oder man kann diese ferner so behandeln, dass sie eine länger andauernde
oder verzögerte
Aktivität
aufweisen und dass sie eine vorher festgelegte Wirkstoffmenge auf
eine kontinuierliche Weise freisetzen.
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Man
erhält
eine Zubereitung in Kapseln, indem man den Wirkstoff mit einem Verdünnungsmittel
mischt und die erhaltene Mischung in weiche oder harte Kapseln gießt.
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Eine
Zubereitung in Form von Sirup oder Elixir kann den Wirkstoff zusammen
mit einem Süßstoff,
einem Antiseptikum wie auch einem Mittel, welches Geschmack verleiht,
und einem geeigneten Färbemittel
enthalten.
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Die
in Wasser dispergierbaren Pulver oder Körnchen/Granulate können den
Wirkstoff in einer Mischung mit Dispersionsmitteln oder Benetzungsmitteln
oder Suspensionsmitteln ebenso wie mit geschmackskorrigierenden
Mitteln oder Süßstoffen
enthalten.
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Für eine rektale
Verabreichung greift man auf Zäpfchen
zurück,
die mit Bindemitteln, welche bei der rektalen Temperatur schmelzen,
beispielsweise Kakaobutter oder Polyethylenglykolen, hergestellt
werden.
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Für eine parenterale,
intranasale oder intraokulare Verabreichung setzt man wässrige Suspensionen, isotonische
Kochsalzlösungen
oder sterile und injizierbare Lösungen,
die Dispersionsmittel und/oder Benetzungsmittel, welche pharmakologisch
verträglich
sind, enthalten.
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Der
Wirkstoff kann gleichfalls in Form von Mikrokapseln, gegebenenfalls
mit einem oder mehreren zusätzlichen
Trägern,
formuliert werden.
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Die
Erfindung betrifft gleichfalls die Verwendung der Verbindungen der
folgenden allgemeinen Formel:
in welcher:
Z für ein Schwefel-
oder Sauerstoffatom steht,
die Gruppen R1 und R2, die gleich
oder voneinander verschieden sein können, jeweils für eine Alkylgruppe oder
eine Alkenylgruppe stehen,
X für ein CO, ein CO
2,
ein SO oder ein SO
2 steht
und die Gruppe
R für eine
Alkyl-, Aryl-, Alkenyl- oder Arylalkylgruppe steht, als Stimulator
der Aktivität
von γ-Aminobuttersäure, welcher über den
GABA-A-Rezeptor des Zentralnervensystems wirkt.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
der folgenden allgemeinen Formel:
in welcher:
Z für ein Schwefel-
oder Sauerstoffatom steht,
die Gruppen R1 und R2, die gleich
oder voneinander verschieden sein können, jeweils für eine Alkylgruppe oder
eine Alkenylgruppe stehen,
X für ein CO, ein CO
2,
ein SO oder ein SO
2 steht
und die Gruppe
R für eine
Alkyl-, Aryl-, Alkenyl- oder Arylalkylgruppe steht,
und die
pharmazeutischen Zusammensetzungen, die diese enthalten, können als
Arzneimittel, insbesondere für
die Behandlung von Nervenleiden oder -störungen, eingesetzt werden.
Diese Leiden oder Störungen
sind vorzugsweise vom Typ Epilepsie, Angst, Depression, Schlafstörungen,
Panikattacken, Muskelkontraktionen, Schmerz, Abhängigkeit von Alkohol oder von
Benzodiazepinen oder psychotisches Verhalten.
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SYNTHESE
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Herstellung der racemischen
Verbindungen
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Unter
Einsatz der von Perlmutter (M.P. Collis, P. Perlmutter, Tetrahedron:
Asymmetry, 1996, 7, 2117) beschriebenen Methode liefert die 1-4-Addition
vom Michael-Typ mittels Benzylamin an kommerziell erhältlichem
2-(5H)-Furanon 12 in Methanol eine racemische Mischung von 3-Benzylamino-1,4-butyrolacton
13 (Schema 1). Dieses Letztere wird zuallererst mit Lithiumhexamethyldisilazid
in THF bei –78°C und dann
mit einem Alkylhalogenid in Gegenwart von HMPA behandelt, um die
cis/trans-Mischung von 2-Monoalkyl-3-benzylamino-1,4-butyrolacton
14 zu erhalten, die durch eine Chromatographiesäule mit Kieselgel aufgetrennt
werden kann. Man setzt als typische alkylierende Agentien Methyliodid,
p-Methoxybenzylchlorid, 2-Bromethylbenzol ein.
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In
dem Falle vom Allylbromid ist das hauptsächliche erhaltene Produkt das
2,2-Diallylderivat 16. Die monoalkylierten Derivate 14 können später zu asymmetrischen
2,2-dialkylierten Derivaten 15 alkyliert werden.
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Die
monoalkylierten Derivate 14 oder dialkylierten Derivate 15 werden
einer katalytischen Hydrogenolyse in Ethanol bei 40 p.s.i. in Gegenwart
von 10% Palladium auf Kohlenstoff unterzogen, wodurch die entsprechenden
instabilen 3-Amino-Derivate 17 bzw. 18 erhalten werden (Schema 2).
Diese Letzteren werden unverzüglich
in Dichlormethan in Gegenwart von Triethylamin und von DMAP mit
Alkyl-, Alkenyl- oder Arylsulfonylchloriden, Alkyloxycarbonyl-,
Alkenoxycarbonyl- oder Aryloxycarbonylchloriden oder Alkylsäurechloriden,
Alkenylsäurechloriden
oder Arylsäurechloriden
behandelt, um die entsprechenden N-substituierten Derivate 19 bzw.
20 zu erhalten. Alternativ können
die Verbindungen 14 und 15 mit den gleichen Reagenzien behandelt werden,
um die N,N-disubstituierten Derivate 21 bzw. 22 zu erhalten.
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In
dem speziellen Fall des Diallylderivats 16 führt die Hydrogenolyse der N-Benzylgruppe
auch zu der Reduktion der Doppelbindungen, wodurch 2,2-Dipropyl-3-amino-1,4-butyrolacton
18 (R1 = R2 = Propyl) erhalten wird, das sulfonyliert oder N-acyliert
wird, wie oben, wodurch die Verbindungen 20 (R1 = R2 = Propyl) erhalten
werden.
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Isolierung der reinen
Enantiomere der erfindungsgemäßen Verbindungen
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a) durch HPLC an einer
chiralen Säule
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Die
racemischen Mischungen der Verbindungen R,S-20 können durch HPLC an einer chiralen
Säule getrennt
werden. Beispielsweise führt
das Auftragen von 40 mg des Racemats 30 auf eine chirale OD-Säule und
die Elution mit 9:1 Hexan/2-Propanol zu der Isolierung von 12 mg
R-Isomer (Retentionszeit = 12,3 min; [α]D = –0,28 (CHCl3)) und von 13 mg S-Isomer (Retentionszeit
= 13,6 min; [α]D = +0,24 (CHCl3)),
wobei die beiden Fraktionen eine Enantiomerenreinheit von mehr als
95% aufweisen.
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b) durch enantiospezifische
Synthese ausgehend von Asparaginsäure
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Das
Ausgangsmaterial 3-Benzylamino-1,4-butyrolacton 13 kann in einer
enantiomerenreinen Form hergestellt werden, indem man von L- oder
D-Asparaginsäure
ausgeht und indem man eine Methodik, die zuvor beschrieben worden
ist (G.J. McGarvey et al., J. Amer. Chem. Soc., 1986, 108, 4943),
einsetzt. So liefert die Behandlung von D-Asparaginsäure D-23
in einer Mischung von Ether und 3 N Natriumhydroxid mit Benzyloxycarbonylchlorid
das N-Benzyloxycarbonylderivat 24 (Schema 4). Die Behandlung von
diesem Letzteren mit Essigsäureanhydrid
erzeugt das Anhydrid 25, welches selektiv zu (R)-3-(Benzyloxycarbonylamino)-1,4-butyrolacton
((R)-26) reduziert
wird. Die Entfernung der Cbz-Blockierungsgruppe durch Hydrogenolyse
und reduzierende Alkylierung des resultierenden Amins mit Benzaldehyd
liefert das Benzylamin (R)-13. Die Behandlung dieses Letzteren wie
zuvor mit Lithiumhexamethyldisilazid und einem Überschuss Allylbromid (Schema 1)
liefert dann die Verbindung (R)-16, die man in die Verbindung (R)-20 überführen kann,
indem die gleiche Reihe von Reaktionen, welche eingesetzt worden
ist, um die racemische Verbindung 20 herzustellen (Schema 3), eingesetzt
wird.
-
-
Die
Anwendung dieses Reaktionsschemas auf L-Asparaginsäure (L-23) liefert dann
Zugang zu dem Enantiomer (S)-20 (Schema 5).
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BINDUNGSUNTERSUCHUNGEN
AN DEM REZEPTOR
-
Die
synthetisierten Verbindungen werden in vitro auf ihre Fähigkeit,
an unterschiedliche Stellen auf dem GABA-A-Rezeptor, einschließlich der
Stelle von GABA selbst (durch Untersuchung der Verdrängung von H3-Muscimol), der Stelle der Benzodiazepine
(durch Verdrängung
von H3-Flunitrazepam), der Stelle von Picrotoxin
(durch Verdrängung
von S35-TBP5), zu binden, hin untersucht.
Kurz zusammengefasst, werden eingefrorene Membranen, welche aus
dem Kleinhirn oder aus dem Gehirn ohne Kleinhirn stammen, aufgetaut,
zentrifugiert und in 50 mM Tris-Citrat, pH 7,4, zu einer Proteinkonzentration
von ungefähr
1 mg/ml resuspendiert. Die Membranen (0,5 ml) werden dann in einem
Gesamtvolumen von 1 ml Lösung,
enthaltend 50 mM Tris-Citrat-Puffer, pH 7,4, 150 mM NaCl und 2 nM
[H3]Flunitrazepam oder 2 nM [H3]Muscimol
in Abwesenheit oder in Anwesenheit von verschiedenen Konzentrationen
der zu untersuchenden Verbindung bzw. von 10 μM Diazepam bzw. von 10 μM GABA 90
min bei 4°C
inkubiert. Für
die Bindung von [S35]TBPS werden die Membranen in
einem Gesamtvolumen von 1. ml Lösung,
enthaltend 50 mM Tris-Citrat-Puffer, pH 7,4, 200 mM NaBr und 2 nM
[S35]TBPS in Abwesenheit oder Anwesenheit
von verschiedenen Konzentrationen der zu untersuchenden Verbindung
oder von 10 μM
TBPS oder von Picrotoxinin 180 min bei Umgebungstemperatur inkubiert
(W. Sieghart, A. Schuster, Biochem. Pharmacol., 1984, 33, 4033 und
J. Zezula et al., Eur. J. Pharmacol., 1996, 301, 207).
-
Die
Membranen werden dann durch Whatman GF/B-Filter filtriert. Wenn
die Bindung von [H3]Flunitrazepam oder von
[H3]Muscimol untersucht wird, werden die
Filter zweimal mit 5 ml einer eisgekühlten Pufferlösung von
50 mM Tris-Citrat gespült.
Wenn die Bindung von [S35]TBPS untersucht
wird, werden die Filter dreimal mit 3,5 ml von dieser Pufferlösung gespült. Die
Filter werden in Szintillationsfläschchen überführt und einer Szintillationszählung nach
Zugabe von 3,5 ml Szintillationsflüssigkeit unterworfen. Die in
Gegenwart von 10 μM
Diazepam, von 10 μM
GABA oder von 10 μM
TBPS bestimmte nicht-spezifische Bindung wird von der Gesamtmenge
der Bindung von [H3]Flunitrazepam, [H3]Muscimol bzw. [S35]TBPS
subtrahiert, um die spezifische Bindung zu erhalten.
-
ELEKTROPHYSIOLOGISCHE
UNTERSUCHUNGEN
-
Die
synthetisierten Verbindungen werden auch auf ihre Fähigkeit
hin, die Öffnung
des Kanals des GABA-A-Rezeptors hervorzurufen oder die durch GABA
erzeugten Ströme
allosterisch zu modulieren, untersucht. Mit diesem Ziel werden die
rekombinanten GABA-A-Rezeptoren
in Xenopus-Oozyten exprimiert. Kurz zusammengefasst, werden die
Oozyten von Xenopus laevis präpariert,
sie erhalten eine Injektion, werden von den Follikeln befreit und
es werden die Ströme
auf die beschriebene Weise (E. Sigel, J. Physiol., 1987, 386, 73
und E. Sigel, R. Baur, G. Trube, H. Möhler, P. Malherbe, Neuron,
1990, 5, 703) aufgezeichnet. Die Oozyten erhalten eine Injektion
von 50 nl cRNA, gelöst
in 5 mM K-Hepes (pH 6,8). Diese Lösung enthält die die verschiedenen Untereinheiten
kodierenden Transkripte in einer Konzentration von 10 nM für α1,
10 nM für β2 und
50 nM für γ2. Die
RNA-Transkripte werden ausgehend von linearisierten Plasmiden, welche
das gewünschte
Protein kodieren, unter Einsatz des "message machine"-Kits (Ambion) gemäß den Empfehlungen der Hersteller
synthetisiert. An die Transkripte wird ein poly(A)-Schwanz von ungefähr 300 Resten
angefügt,
indem die poly(A)-Polymerase aus Hefe (USB oder Amersham) verwendet
wird. Die cRNA-Kombinationen werden in Ethanol kopräzipitiert
und bei –20°C aufbewahrt.
Die Transkripte werden auf Agarosegelen quantifiziert, nachdem sie
mit dem Farbstoff RNA-"Rouge
Radiant" (Bio-Rad)
angefärbt
worden sind, indem die Intensitäten
der Färbungen mit
verschiedenen Mengen von Molekulargewichtsmarkern (RNA-Ladder, Gibco-BRL)
verglichen werden. Die elektrophysiologischen Experimente werden
durch die Drahtspannzangen- oder Spannungsklemmen- ("pince de tension")-Methode mit zwei Elektroden mit einem
Bindungspotential von –80
mV ausgeführt.
Das Medium enthält
90 mM NaCl, 1 mM KCl, 1 mM MgCl2, 1 mM CaCl2 und 10 mM Na-Hepes (pH 7,4). GABA wird
während 20
s angewendet und es wird ein Waschzeitraum von 4 min zugelassen,
um die vollständige
Wiederherstellung der Desensibilisierung sicherzustellen. Das Perfusionssystem
wird zwischen den Anwendungen der Verbindungen durch Waschen mit
Dimethylsulfoxid gereinigt, um eine Verunreinigung zu vermeiden.
Die Verbindungen werden in einer Konzentration von 100 μM in Abwesenheit
von GABA angewendet, um zu sehen, ob sie als Agonisten des Kanals
wirken können.
Um die allosterische Modulation zu untersuchen, wird GABA zuallererst
allein, dann in Kombination mit entweder 0,1 μM oder 100 μM der Verbindungen angewendet.
-
PHARMAKOLOGISCHE
ERGEBNISSE
-
Alle
synthetisierten Verbindungen werden in vitro auf ihre Fähigkeit
hin, tritiummarkiertes Flunitrazepam (H3-Flu,
für die
Bindungsstelle der Benzodiazepine des GABA-A-Rezeptors selektiver
Ligand), S35-TBPS (selektiv für die Bindungsstelle
von Picrotoxin) und tritiummarkiertes Muscimol (selektiv für die Bindungsstelle von
GABA) zu verdrängen,
untersucht. Diese Verbindungen werden auch auf ihre Fähigkeit
hin, die durch GABA in Frosch-Oozyten, die den Subtyp α1β2γ2 des
GABA-Rezeptors exprimie ren, erzeugten Ströme zu verhindern oder zu stimulieren,
untersucht. Die für
alle Verbindungen einzeln aufgeführten
Ergebnisse sind in den Tabellen 1a, 1b, 1c und 1d gezeigt.
-
Tabelle
1a: Prozentsatz der Stimulation der durch GABA erzeugten Ströme durch
die Derivate des Lactons in Frosch-Oozyten, welche die rekombinanten
GABA-Rezeptoren α
1β
2γ
2 exprimieren, und Verdrängung der radioaktiv markierten
Liganden durch diese.
-
-
-
-
Die
aktivsten Verbindungen sind in den Tabellen 2a und 2b zusammengefasst.
-
Tabelle
2a. Aktivitäten
von bestimmten Verbindungen (racemische Mischung) gemäß der Erfindung
gegenüber dem
GABA-A-Rezeptor
-
-
Diese
Beispiele von Verbindungen und die mit diesen erhaltenen Ergebnisse
sind in nicht-einschränkender
Weise angegeben und veranschaulichen die Erfindung.
-
Die
Schlussfolgerungen, die aus der Aktivitäts-Funktions-Untersuchung gezogen
werden können,
sind die folgenden:
- – Die aktivsten Verbindungen
(d.h. jene, die die größte Stimulation
der durch GABA erzeugten Ströme
erzeugen) sind jene, die gleichzeitig eine geminale Dialkyl-Substitution
an der Position α (oder
2) und ein sekundäres
Amid, ein Sulfonamid oder ein Carbamat an der Position β (oder 3)
aufweisen. Diese werden durch das Phenylcarboxamid 34 (420% Stimulation
der durch GABA erzeugten Ströme
bei einer Konzentration von 200 μM;
207% Stimulation bei 20 μM,
17% Stimulation bei 2 μM),
das p-Chlorphenylsulfonamid 31 (23% Stimulation bei 5 μM (in höheren Konzentrationen
unlöslich))
bzw. das Allylcarbamat 35 (765% Stimulation bei 200 μM, 229% bei
20 μM und
26% bei 2 μM)
repräsentiert.
Dieses Letztere ist die aktivste synthetisierte Verbindung. Zum
Vergleich erzeugt α-Ethyl-α-methylthiobutyrolacton
(α-EMTBL,
48), das aktivste Antikonvulsivum, das bis heute beschrieben worden
ist, in einer Konzentration von 100 μM keine Stimulation der GABA-Ströme. Es ist
eine Konzentration von 200 μM α-EMTBL erforderlich,
um eine Stimulation von 20% zu erzeugen (G.C. Mathews et al., Neuropharmacology,
1996, 35, 123). Die Verbindungen der Erfindung (beispielsweise 35)
sind folglich bis zu 100-mal wirkungsvoller als α-EMTBL bei der Stimulation der durch
GABA erzeugten Ströme.
- – Die
Bedeutung der gleichzeitigen Anwesenheit des Amin-Substituenten an
der β-Position
und der Dialkyl-Substituenten an der α-Position wird durch die geringen,
den GABA-Strom stimulierenden Aktivitäten der Verbindungen 26 (nur
ein Amin-Substituent an dem Lacton-Kern), 29 (nur Dialkyl-Substituenten)
und 28 (nur ein Amin-Substituent und ein Alkyl-Substituent) gezeigt.
- – Keine
der Verbindungen der Erfindungen verdrängt tritiummarkiertes Flunitrazepam
von seiner Bindungsstelle, was somit zeigt, dass diese Verbindungen
nicht an die Bindungsstelle der Benzodiazepine des GABA-A-Rezeptors
binden. In bestimmten Fällen
(beispielsweise 31, 34, 35) wird eine geringfügige Stimulation der Bindung
von Flunitrazepam beobachtet, wahrscheinlich aufgrund der allosterischen
Wechselwirkungen, welche aus der Bindung dieser Verbindungen an
andere Stellen auf dem Rezeptor hervorgehen.
- – Eine
schwache Wechselwirkung von bestimmten von diesen Verbindungen (beispielsweise
30, 31, 34, 35) mit der Bindungsstelle von Picrotoxin des GABA-A-Rezeptors
wird durch die Verdrängung
von S35-TBPS mit IC50-Werten
in der Größenordnung
von 10 bis 100 μM
gezeigt. Es gibt keine offensichtliche Korrelation zwischen den
Affinitäten
zu der Bindungsstelle von TBPS und dem Vermögen, die durch GABA erzeugten
Ströme
zu stimulieren.
- – Keine
der Verbindungen der Erfindung verdrängt H3-Muscimol
(Tabelle 1), was somit anzeigt, dass diese Verbindungen nicht an
die Erkennungsstelle von GABA auf dem GABA-A-Rezeptor binden.
- – Wie
in der Tabelle 3 gezeigt ist, ist die Aktivität je nach der Stereochemie
des Amin-Substituenten des Lacton-Kerns unterschiedlich. So ist
die Verbindung R-30 (erhalten entweder durch Auftrennung der racemischen
Mischung an einer chiralen Säule
oder durch enantiospezifische Synthese ausgehend von D-Asparaginsäure, Schema
4) zweimal wirkungsvoller als das entsprechende S-Isomer.
-
Tabelle
3: Stimulaton der durch GABA erzeugten Ströme durch Wechselwirkung der
Enantiomere der Verbindung 30 mit den rekombinanten GABA-A-Rezeptoren α
1β
2γ
2
-
Während die
Verbindungen der Erfindung offenbar nicht mit den Erkennungsstellen
der Benzodiazepine oder von GABA des GABA-A-Rezeptors wechselwirken und nur schwach
an die Erkennungsstelle von Picrotoxin/TBPS binden, legen die Experimente
mit den rekombinanten GABA-A-Rezeptoren, welche unterschiedliche
Untereinheiten-Zusammensetzungen aufweisen, nahe, dass wenigstens
bestimmte der Verbindungen mit der Bindungsstelle von Loreclezol
wechselwirken können.
So beobachtet man, dass die Verbindung R-30 (100 μM) eine 5-mal
stärkere
Stimulation der GABA-Ströme
bei den Rezeptoren, welche die Untereinheiten β2 enthalten,
verglichen mit den Rezeptoren, die lediglich die Untereinheit β1 enthalten,
erzeugt (Tabelle 4). In einer Konzentration von 10 μM erzeugt
die Verbindung R-30 lediglich eine Stimulation bei den Rezeptoren,
die die Untereinheit β2 aufweisen. Das Loreclezol-Antikonvulsivum
erhöht
in ähnlicher
Weise die Aktivität
des GABA-A-Rezeptors, indem es mit einer auf den Rezeptoren, welche
die Untereinheit β2 (ebenso wie β3) enthalten,
vorhandenen Stelle, die aber auf den Rezeptoren, welche die Untereinheit β1 enthalten,
nicht vorhanden ist, wechselwirkt (P.B. Wingrove, K.A. Wafford,
C. Bain, P.J. Whiting, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1994, 91, 4569).
Außerdem
ist das Antikonvulsivum α-EMTBL
in der Lage, die Rezeptoren, wel che allein die α-Untereinheiten enthalten, zu
stimulieren, was nahelegt, dass α-EMTBL
nicht auf die Bindungsstelle von Loreclezol einwirkt. Die Verbindungen
der Erfindung scheinen folglich die Aktivität von GABA zu stimulieren,
indem sie auf eine Stelle einwirken, die von jener von α-EMTBL und
der verwandten Verbindungen verschieden ist, trotz der offensichtlichen
strukturellen Ähnlichkeit
dieser beiden Klassen von Verbindungen.
-
Tabelle
4: Stimulation der durch GABA erzeugten Ströme durch die Verbindung R-30
bei den rekombinanten GABA-A-Rezeptoren, welche eine Untereinheit β
1 oder β
2 aufweisen.
-
Die
folgenden Beispiele, welche nicht als Einschränkung angegeben werden, veranschaulichen
die Erfindung.
-
SYNTHESEVERFAHREN
-
(R,S)-3-Benzylamino-1,4-butyrolacton
13
-
Eine
Lösung
von 2-(5H)Furanon (2,5 g, 2,1 ml, 29,7 mmol) in Methanol (3 ml)
wird auf 0°C
abgekühlt und
mit Benzylamin (3,82 g, 3,9 ml, 35,7 mmol) behandelt. Die resultierende
Lösung
wird bei 0°C
24 h bewegt. Das Lösemittel
wird verdampft und der Rückstand
wird durch Flash-Chromatographie (Elutionsmittel 1/1: EtOAc/Hexane)
gereinigt. Die die Substanz mit Rf = 0,07 enthaltenden Fraktionen
werden vereinigt und aufkonzentriert, wodurch die Verbindung 13
in Form eines gelben Öls
(3,5 g, 60%) erhalten wird.
Elementaranalyse für C11H13NO2:
Berechnet, %: C, 69,09; H, 6,85; N, 7,32. Gefunden, %: C, 68,94;
H, 6,82; N, 7,22.
-
Allgemeines Verfahren
zur Alkylierung von 3-Benzylamino-1,4-butyrolacton [(R,S)-13]
-
Eine
Lösung
von Lacton 13 in THF wird tropfenweise zu einer Lösung von
Lithiumhexamethyldisilazid (2,2 Äquiv.)
in THF bei –78°C unter Argonatmosphäre unter
Bewegung zugesetzt. Nach 30 min bei dieser Temperatur wird dann
das Elektrophil in HMPA durch eine Kanüle in die Enolatlösung zugesetzt.
Die Mischung wird dann die angegebene Zeit lang bewegt und die Reaktionsmischung
wird durch Zugabe einer gesättigten
wässrigen
Ammoniumchloridlösung
neutralisiert. Die Mischung wird dann mehrere Male mit CH2Cl2 extrahiert,
getrocknet (MgSO4) und unter verringertem
Druck aufkonzentriert. Die Rohprodukte werden dann durch Chromatographie
gereinigt, so wie individuell für
jedes von diesen beschrieben wird.
-
trans-3-Benzylamino-2-C-methyl-1,4-butyrolacton
(trans-14)
-
Eine
Lösung
von ausgehend von dem Lacton (R,S)-13 hergestelltem Lithiumenolat
(0,366 g, 1,916 mmol) bei –78°C wird mit
einer Lösung
von Iodmethan (5 Äquiv.,
0,6 ml, 9,58 mmol) in HMPA (0,5 ml) behandelt. Die resultierende
Mischung wird bei –78°C 2 h bewegt.
Die Reaktionsmischung wird dann bei 0°C neutralisiert, wodurch ein
gelbes Öl
erhalten wird. Das Rohprodukt wird durch Flash-Chromatographie (1/1: EtOAc/Hexane)
gereinigt. Die die Substanz mit Rf = 0,05 enthaltenden Fraktionen
werden vereinigt und aufkonzentriert, wodurch 0,07 g (38%) trans-14
(R1 = CH3) erhalten
wird.
Elementaranalyse für
C12H15NO2: Berechnet, %: C, 70,22; H, 7,37; N, 6,82.
Gefunden, %: C, 70,04; H, 7,32; N, 6,79.
-
Die
die Substanz mit Rf = 0,06 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt
und derart aufkonzentriert, dass 0,016 g (9%) cis-14 (R1 =
CH3) erhalten wird.
-
cis- und trans-3-Benzylamino-2-C-allyl-1,4-butyrolactone
cis-14 und trans-14, 3-Benzylamino-3,3-di-C-allyl-1,4-butyrolacton
16
-
Eine
Lösung
von ausgehend von dem Lacton (R,S)-13 hergestelltem Lithiumenolat
(0,46 g, 2,44 mmol) bei –78°C wird mit
einer Lösung
von Allylbromid (5 Äquiv.,
1,16 ml, 12,2 mmol) in HMPA (5 ml) behandelt. Die resultierende
Mischung wird bei –78°C 2 h bewegt.
Die Reaktionsmischung wird dann bei 0°C neutralisiert, wodurch ein
gelbes Öl
erhalten wird. Das Rohprodukt wird durch Flash-Chromatographie (1/1: EtOAc/Hexane)
gereinigt. Die die Substanz mit Rf = 0,4 enthaltenden Fraktionen
werden vereinigt und aufkonzentriert, wodurch 0,1 g (18%) trans-14
(R1 = Allyl) erhalten wird.
Eine HRMS,
berechnet für
C14H18NO2, ergibt 232,1337. Man hat 232,1337 gefunden.
Infrarot (Film): 1772,5 (CO) cm–1.
Elementaranalyse für
C14H17NO2: Berechnet, %: C, 72,70; H, 7,41; N, 6,06.
Gefunden, %: C, 72,46; H, 7,61; N, 6,06.
-
Die
die Substanz mit Rf = 0,5 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt
und aufkonzentriert, wodurch 0,015 g (9%) cis-14 (R1 =
Allyl) erhalten wird.
Infrarot (Film): 1772,3 (CO) cm–1.
MS (Cl, Isobut) m/z 232 (M+1). HRMS berechnet für C14H18NO2: 232,1337. Man
hat 232,1339 gefunden.
-
Die
die Substanz mit Rf = 0,7 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt
und aufkonzentriert, wodurch die Diallylverbindung 16 (0,34 g, 52%)
erhalten wird.
MS (Cl, Isobut) m/z 272 (M+1). Infrarot (Film):
1639,3 (Allyl), 1770 (CO, Lacton), 3338 (NH) cm–1.
Elementaranalyse für
C17H21NO2: Berechnet, %: C, 75,25; H, 7,80; N, 5,16.
Gefunden, %: C, 74,87; H, 7,91; N, 5,08.
-
cis- und trans-3-Benzylamino-2-C-(p-methoxybenzyl)-1,4-butyrolactone
cis-14 und trans-14
-
Eine
Lösung
von ausgehend von dem Lacton (R,S)-13 hergestelltem Lithiumenolat
(0,46 g, 2,44 mmol) bei –78°C wird mit
einer Lösung
von p-Methoxybenzylbromid (5 Äquiv.,
1,65 ml, 12,2 mmol) in HMPA (5 ml) behandelt. Die resultierende
Mischung wird bei –78°C 4 h bewegt.
Die Reaktionsmischung wird dann bei 0°C neutrali siert, wodurch ein
gelbes Öl
erhalten wird. Das Rohprodukt wird durch Flash-Chromatographie (1/3:
EtOAc/Hexane) gereinigt. Die die Substanz mit Rf = 0,2 enthaltenden
Fraktionen werden vereinigt und aufkonzentriert, wodurch 0,076 g
(10%) trans-14 (R2 = p-Methoxybenzyl) erhalten wird.
Infrarot
(Film): 1512,7, 1611,7, 1771,8 (CO, Lacton), 3400 (NH) cm–1.
MS (Cl, Isobut.): m/z 312 (M+1). HRMS, berechnet für C19H22NO3:
312,1599. Man hat 312,1595 gefunden.
-
Die
die Substanz mit Rf = 0,3 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt
und aufkonzentriert, wodurch 0,05 g (7%) cis-14 (R1 =
p-Methoxybenzyl) erhalten wird.
Infrarot (Film): 1612,3, 1772,3
(CO, Lacton), 3398 (NH) cm–1.
MS (Cl, Isobut.):
m/z 312 (M+1). HRMS, berechnet für
C19H22NO3: 312,1599. Man hat 312,1585 gefunden.
-
cis- und trans-3-Benzylamino-2-C-(benzylethyl)-1,4-butyrolactone
38 und 39
-
Eine
Lösung
von ausgehend von dem Lacton (R,S)-13 hergestelltem Lithiumenolat
(0,11 g, 0,6 mmol) bei –78°C wird mit
einer Lösung
von 2-Bromethylbenzol (5 Äquiv.,
0,42 ml, 3 mmol) in HMPA (1 ml) behandelt. Die resultierende Mischung
wird bei –78°C 6 h bewegt.
Die Reaktionsmischung wird dann bei 0°C neutralisiert, wodurch ein
gelbes Öl
erhalten wird. Das Rohprodukt wird durch Flash-Chromatographie (1/1: EtOAc/Hexane) gereinigt.
Die die Substanz mit Rf = 0,4 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt
und aufkonzentriert, wodurch die Verbindung 39 (0,015 g, 8%) erhalten
wird.
MS (Cl, Isobut.): m/z 296 (M+1). HRMS, berechnet für C19H22NO2:
296,1650. Man hat 296,1650 gefunden.
-
Die
die Substanz mit Rf = 0,5 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt
und aufkonzentriert, wodurch die Verbindung 38 (0,01 g, 6%) erhalten
wird.
MS (Cl, Isobut.): m/z 296 (M+1). HRMS, berechnet für C19H22NO2:
296,1650. Man hat 296,1658 gefunden.
-
Allgemeines Verfahren
zur Herstellung der 3-Benzyloxycarbonylamino-1,4-butyrolactone
-
Eine
Lösung
von Lactonen (R,S)-14 oder 15 (1,63 mmol) in Ethanol (10 ml), enthaltend
Palladium auf Kohlenstoff (10%), wird unter Wasserstoff (40 p.s.i.)
16 h bewegt. Die Mischung wird filtriert, das Lösemittel des Filtrats wird
verdampft und der Rückstand
wird in dem folgenden Schritt ohne weitere Reinigung eingesetzt.
Zu der resultierenden Mischung, welche die 4-Aminolactone, CH2Cl2 (3 ml), Et3N (0,4 ml) und DMAP (0,045 g) enthält, wird
Benzylchlorformiat (1,2 Äquiv.)
bei 0°C
zugesetzt und die Reaktionsmischung wird bei dieser Temperatur 30
min bewegt. Nach 12 h bei Umgebungstemperatur wird das Lösemittel
unter verringertem Druck entfernt und der Rückstand wird durch Flash-Chromatographie gereinigt.
-
cis- und trans-3-Benzyloxycarbonylamino-2-C-methyl-1,4-butyrolactone
-
27
und 28 werden hergestellt, wie oben beschrieben, ausgehend von der
Verbindung 14 (R1 = CH3). Die
Produkte werden einer Chromatographie an Kieselgel unter Verwendung
von EtOAc/Hexanen (1/1) als Elutionsmittel unterzogen. Die die Substanz
mit Rf = 0,4 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und aufkonzentriert,
wodurch die Verbindung 28 (27%), deren Schmelzpunkt 127–128°C beträgt, erhalten
wird.
MS (Cl, Isobut.): m/z 250 (M+1). HRMS, berechnet für C13H15NO4:
249,1000. Man hat 249,0978 gefunden.
-
Die
die Substanz mit Rf = 0,5 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt
und aufkonzentriert, wodurch die Verbindung 27 (15%) erhalten wird.
MS
(FAB, Thioglycerol): m/z 248 (M–1).
HRMS, berechnet für
C13H15NO4: 249,1000. Man hat 249,0992 gefunden.
-
3-Benzyloxycarbonylamino-2,2-C-dipropyl-1,4-butyrolacton
30 wird hergestellt, wie oben beschrieben, ausgehend von Verbindung
16. Das Produkt wird einer Chromatographie an Kieselgel unter Verwendung
von EtOAc/Hexanen (1/1) als Elutionsmittel unterzogen. Die die Substanz
mit Rf = 0,7 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und aufkonzentriert,
wodurch die Verbindung 30 in Form eines weißen Feststoffs (52%), welcher
einen Schmelzpunkt von 91–92°C hat, erhalten
wird.
MS (Cl, Isobut.): m/z 320 (M+1). Infrarot (KBr): 1556,7,
1684–1698
(O-CO-N), 1774,1 (CO, Lacton) cm–1.
Elementaranalyse für
C18H25NO4: Berechnet, %: C, 67,69; H, 7,89; N, 4,39.
Gefunden, %: C, 67,94; H, 7,84; N, 4,25.
-
3-Benzyloxycarbonylamino-1,4-butyrolacton
26 wird hergestellt, wie oben beschrieben, ausgehend von Verbindung
13. Das Produkt wird einer Chromatographie an Kieselgel unter Verwendung
von EtOAc/Hexanen (1/1) als Elutionsmittel unterzogen. Die die Substanz
mit Rf = 0,4 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und auf konzentriert,
wodurch die Verbindung 26 in Form eines weißen Feststoffs (61%) mit einem Schmelzpunkt
von 101–102°C erhalten
wird.
MS (Cl, Isobut.): m/z 236 (M+1). Infrarot (KBr): 1552,
1673–1693
(O-CO-N), 1779,4 (CO, Lacton), 3307,7 (NH) cm–1.
Elementaranalyse für
C12H13NO4: Berechnet, %: C, 61,27; H, 5,57; N, 5,95.
Gefunden, %: C, 61,39; H, 5,66; N, 5,91.
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Allgemeines Verfahren
zur Herstellung der 3-(N-Benzyl,N-benzyloxycarbonyl)amino-1,4-butyrolactone
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Zu
einer Mischung von 3-Benzylamino-2-C-methyl-1,4-lacton 14 (1,63
mmol), Et3N (0,4 ml) und DMAP (0,045 g)
in CH2Cl2 (5 ml)
wird Benzylchlorformiat (1,2 Äquiv.)
bei 0°C
zugesetzt. Nach 30 min bei 0°C,
dann 12 h bei Umgebungstemperatur wird das Lösemittel unter verringertem
Druck entfernt und der Rückstand
wird durch Flash-Chromatographie gereinigt.
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Die
cis- und trans-3-(N-Benzyl,N-benzyloxycarbonyl)amino-2-C-methyl-1,4-butyrolactone
43 und 42 werden hergestellt, wie oben beschrieben, ausgehend von
Verbindung 14 (R1 = CH3).
Die Produkte werden einer Chromatographie an Kieselgel unter Verwendung
von EtOAc/Hexanen (1/1) als Elutionsmittel unterzogen. Die die Substanz
mit Rf = 0,6 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und auf konzentriert,
wodurch die Verbindung 43 (11%) erhalten wird.
Elementaranalyse
für C20H21NO4:
Berechnet, %: C, 68,55; H, 6,71. Gefunden, %: C, 68,18; H, 6,56.
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Die
die Substanz mit Rf = 0,7 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt
und aufkonzentriert, wodurch die Verbindung 42 (22%) erhalten wird.
Elementaranalyse
für C20H21NO4:
Berechnet, %: C, 68,55; H, 6,71. Gefunden, %: C, 68,42; H, 6,38.
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N-(Benzyloxycarbonyl)-D-asparaginsäureanhydrid
(25) wird ausgehend von N-(Carbobenzyloxy)-D-asparaginsäure (24)
durch die Methode von McGarvey et al. (G.J. Mc Garvey et al., J.
Amer. Chem. Soc., 1986, 108, 4943) mit einer Gesamtausbeute von
80% bezogen auf die D-Asparaginsäure
(D-23) hergestellt. Der Schmelzpunkt beträgt 126–127°C. [α]D +26° (c 1,22,
MeOH). Infrarot (KBr) 1529, 1697 (O-CO-N), 1781 und 1866 (Anhydrid).
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3-(R)-[(Benzyloxycarbonyl)amino]-1,3-butyrolacton
(R)-26
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Zu
einer bewegten Aufschlämmung
von 0,138 g (3,6 mmol) Natriumborhydrid in THF (7 ml) bei 0°C wird tropfenweise
0,9 g (3,6 mmol) Anhydrid 25 in THF (8 ml) zugesetzt. Nach Bewegung
bei Umgebungstemperatur während
1 h wird die Reaktionsmischung vorsichtig mit 6 N HCl bis auf pH
2 angesäuert
und wird dann unter verringertem Druck (Wasser-Saugung) bis auf
ungefähr
ein Viertel ihres Volumens auf konzentriert. Der Rückstand
wird mit Wasser verdünnt
und mit 4 Portionen Ethylacetat extrahiert, dann werden die vereinigten organischen
Extrakte unter verringertem Druck aufkonzentriert. Das Rohprodukt
wird durch Flash-Chromatographie (1/1: EtOAc/Hexane) gereinigt.
Die die Substanz mit Rf = 0,4 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und
aufkonzentriert, wodurch die Verbindung (R)-26 in Form eines weißen Feststoffs
(50%) mit einem Schmelzpunkt von 101–102°C erhalten wird.
[α]D +49,2° (c
1, CHCl3). MS (Cl, Isobut.): m/z 236 (M+1).
Infrarot (KBr): 1558, 1674–1694
(O-CO-N), 1780 (CO, Lacton), 3307,4 (NH) cm–1.
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3-(R)-Benzylamino-1,4-butyrolacton
(R)-13
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Eine
Lösung
von 0,15 g Lacton (R)-26 (0,64 mmol) in EtOAc (10 ml), welche Palladium
auf Kohlenstoff (10%) enthält,
wird unter Wasserstoff (30 p.s.i.) bei Umgebungstemperatur 4 h bewegt.
Die Mischung wird filtriert, das Lösemittel des Filtrats wird
verdampft und der Rückstand
wird in dem folgenden Schritt ohne wei tere Reinigung verwendet.
Zu der resultierenden Mischung, welche das 3-Aminolacton in Methanol
(3 ml) enthält, wird
0,065 ml (0,64 mmol) Benzaldehyd unter Kühlung hinzugesetzt. Nachdem
man die Lösung
1 h hat ruhen lassen, wird sie mit Methanol verdünnt, um ein Gesamtvolumen von
20 ml zu erhalten, und mit einem Platinoxid-Katalysator unter einem
Druck von 40 p.s.i. hydriert. Die Reduktion ist in drei Stunden
beendet. Nachdem man den Katalysator entfernt hat, wird das Lösemittel
verdampft und der Rückstand
wird durch Flash-Chromatographie (1/1: EtOAc/Hexane) gereinigt.
Die die Substanz mit Rf = 0,07 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt
und aufkonzentriert, wodurch die Verbindung (R)-13 in Form eines
farblosen Öls
(0,07 g, 57%) erhalten wird.
[α]D +16,5° (c 1, CHCl3). 1H-NMR (200 MHz,
CDCl3) δ:
1,62 (1H, s, NH), 2,38 (1H, dd, J1=17,5
Hz, J2=4,6 Hz), 2,70 (1H, dd, J1,
J3=7,1 Hz), 3,67 (1H, m), 3,79 (2H, s),
4,11 (1H, dd, J4=9,5 Hz J5=3,9
Hz), 4,36 (1H, dd, J4, J5=5,9
Hz), 7,26–7,37
(5H, m).
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3-(R)-Benzylamino-2,2-di-C-allyl-1,4-butyrolacton
(R-16) wird auf die zuvor für
die Verbindung R,S-16 beschriebene Weise synthetisiert. Kurz zusammengefasst,
wird eine Lösung
von ausgehend von dem Lacton (R)-13 hergestelltem Lithiumenolat
(0,092 g, 0,488 mmol) bei –78°C mit einer
Lösung
von Allylbromid (5 Äquiv., 0,23
ml, 2,44 mmol) in HMPA (1 ml) behandelt. Die resultierende Mischung
wird bei –78°C 2 h bewegt.
Die Reaktionsmischung wird dann bei 0°C neutralisiert, wodurch ein
gelbes Öl
erhalten wird. Das Rohprodukt wird durch Flash-Chromatographie (1/1:
EtOAc/Hexane) gereinigt. Die die Substanz mit Rf = 0,4 enthaltenden
Fraktionen werden vereinigt und aufkonzentriert, wodurch das Monoallylderivat
(0,01 g, 9%) erhalten wird.
[α]D +32,6° (c 1, CHCl3). 1H-NMR (300 MHz,
CDCl3) δ:
1,64 (1H, NH), 2,24 (1H, m), 2,39 (2H, m), 2,60 (1H, m), 3,75 (2H,
q, J1=12,1 Hz), 4,23 (1H, dd, J2=9,03
Hz, J3=6,41 Hz), 4,36 (1H, dd, J2, J4=6, 64 Hz),
5,24 (2H, m), 5,85 (1H, m), 7,31–7,35 (5H, m).
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Die
die Substanz mit Rf = 0,7 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt
und aufkonzentriert, wodurch die Diallylverbindung R-16 (0,068 g, 52%)
erhalten wird.
[α]D +1,4° (c
0,8, CHCl3). 1H-NMR
(300 MHz, CDCl3) δ: 1,51 (1H, NH), 2,32 (2H, m),
2,47 (2H, m), 3,54 (1H, dd, J1=8,43 Hz,
J2=7,68 Hz), 3,80 (2H, s), 3.81 (1H, dd,
J3=1,55 Hz, J4=6,4
Hz), 4,28 (1H, dd, J3, J5=7,68 Hz), 5,00–5,22 (4H,
m), 5,68 (1H, m), 5,88 (1H, m), 7,30–7,36 (5H, m).
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3-(R)-Benzyloxycarbonylamino-3,3-di-C-propyl-1,4-butyrolacton
(R-30) wird ausgehend von der Verbindung R-16 wie zuvor für die Verbindung
R,S-30 beschrieben hergestellt. Das Produkt wird einer Chromatographie
an Kieselgel unter Verwendung von EtOAc/Hexanen (1/1) als Elutionsmittel
unterzogen. Die die Substanz mit Rf = 0,7 enthaltenden Fraktionen
werden vereinigt und aufkonzentriert, wodurch die Verbindung R-30 in
Form eines farblosen Öls
(57%) erhalten wird.
[α]D –0,28° (c 1,44,
CHCl3). 1H-NMR (250
MHz, CDCl3) δ: 0,90 (3H, t, J1=7,2
Hz), 0,92 (3H, t, J2=7,1 Hz), 1,18–1,69 (8H,
m), 3,84 (1H, dd, J3=8,6 Hz, J4=7,4
Hz), 4,45–4,58
(2H, m), 4,88 (1H, NH, d, J5=8,28 Hz), 5,12 (2H,
s), 7,36 (5H, s).
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Dieses
Produkt ist anhand der HPLC-Analyse (Retentionszeit: 12,3 min) identisch
mit der ausgehend von den Auftrennungen der racemischen Mischung
durch analytische HPLC-Läufe
(Elutionsmittel 9/1: Hexane/Isopropanol) an einer chiralen OD-Säule erhaltenen
Substanz.
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Allgemeines Verfahren
für die
Herstellung der 3-Sulfonyl- und -Acylamino-2,2-di-C-propyl-l,4-butyrolactone 31–36
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Eine
Lösung
von Lacton R,S-16 (1,63 mmol) in Ethanol (10 ml), welche Palladium
auf Kohlenstoff (10%) enthält,
wird unter Wasserstoff (40 p.s.i.) 16 h bewegt. Die Mischung wird
filtriert, das Lösemittel
des Filtrats wird verdampft und der Rückstand wird in dem folgenden
Schritt ohne weitere Reinigung verwendet. Zu der resultierenden
Mischung, welche 3-Amino-2,2-dipropylbutyrolacton, CH2Cl2 (3 ml), Et3N (0,4
ml) und DMAP (0,045 g) enthält,
wird R-Cl (1,2 Äquiv.)
bei 0°C
hinzugesetzt und die Reaktionsmischung wird bei dieser Temperatur
30 min bewegt. Nach 12 h bei Umgebungstemperatur wird das Lösemittel
unter verringertem Druck entfernt und der Rückstand wird durch Flash-Chromatographie gereinigt.
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3-(p-Chlorphenylsulfonamido)-2,2-di-C-propyl-1,4-butyrolacton
31 wird ausgehend von der Verbindung 16 und p-Chlorphenylsulfonylchlorid
auf die oben beschriebene Weise hergestellt. Das Produkt wird einer Chromatographie
an Kieselgel unter Verwendung von EtOAc/Hexanen (1/1) als Elutionsmittel
unterzogen. Die die Substanz mit Rf = 0,7 enthaltenden Fraktionen
werden vereinigt und auf konzentriert, wodurch die Verbindung 31
in Form eines weißen
Feststoffs (84%) mit einem Schmelzpunkt von 96–97°C erhalten wird.
MS (Cl,
Isobut.): m/z 360 (M+1). Infrarot (KBr): 1173,7 und 1477,7 (SO2N-), 1757,7 (CO, Lacton) cm–1.
Elementaranalyse für
C16H22NO4SCl +0,1 Hexan: Berechnet, %: C, 54,11;
H, 6,40; N, 3,80; S, 8,70. Gefunden, %: C, 54,22; H, 6,19; N, 3,57;
S, 8,65.
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3-(p-Trifluormethylphenylsulfonamido)-2,2-di-C-propyl-1,4-butyrolacton 32 wird
ausgehend von der Verbindung 16 und p-Trifluormethylphenylsulfonylchlorid
auf die oben beschriebene Weise hergestellt. Das Produkt wird einer
Chromatographie an Kieselgel unter Verwendung von EtOAc/Hexanen
(1/1) als Elutionsmittel unterzogen. Die die Substanz mit Rf = 0,6
enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und aufkonzentriert, wodurch
die Verbindung 32 in Form eines weißen Feststoffs (57%) mit einem
Schmelzpunkt von 106–107°C erhalten
wird.
MS (Cl, Isobut.): m/z 394 (M+1). Infrarot (KBr): 1168,9
und 1323,3 (SO2N-), 1752,9 (CO, Lacton)
cm–1.
Elementaranalyse für
C17H22NO4SF3 + 0,1 H2O: Berechnet, %: C, 51,66; H, 5,66; N, 3,54;
S, 8,11. Gefunden, %: C, 51,27; H, 5,31; N, 3,32; S, 8,42.
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3-(p-Methoxyphenylsulfonamido)-2,2-di-C-propyl-l,4-butyrolacton
33 wird ausgehend von der Verbindung 16 und p-Methoxyphenylsulfonylchlorid auf die
oben beschriebene Weise hergestellt. Das Produkt wird einer Chromatographie
an Kieselgel unter Verwendung von EtOAc/Hexanen (1/1) als Elutionsmittel
unterzogen. Die die Substanz mit Rf = 0,6 enthaltenden Fraktionen
werden vereinigt und aufkonzentriert, wodurch die Verbindung 33 in
Form eines weißen
Feststoffs (84%) mit einem Schmelzpunkt von 103–104°C erhalten wird.
MS (Cl,
Isobut.): m/z 356 (M+1). Infrarot (KBr) : 1167, 8 und 1323,3 (SO2N-), 1753,7 (CO, Lacton) cm–1.
Elementaranalyse für
C17H25NO5S + 0,1 Hexan: Berechnet, %: C, 58,06; H,
7,31; N, 3,85; S, 8,81. Gefunden, %: C, 58,28; H, 7,21; N, 3,96;
S, 8,46.
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3-Benzoylamino-2,2-di-C-propyl-1,4-butyrolacton
34 wird ausgehend von der Verbindung 16 und Benzoylchlorid auf die
oben beschriebene Weise hergestellt. Das Produkt wird einer Chromatographie
an Kieselgel unter Verwendung von EtOAc/Hexanen (1/1) als Elutionsmittel
unterzogen. Die die Substanz mit Rf = 0,5 enthaltenden Fraktionen
werden vereinigt und auf konzentriert, wodurch die Verbindung 34
in Form eines weißen Feststoffs
(57%) mit einem Schmelzpunkt von 130–131°C erhalten wird.
MS (Cl,
Isobut.): m/z 290 (M+1). Infrarot (KBr): 1546,8, 1637,1 (CO-N),
1766,69 (CO, Lacton), 3306,4 (NH) cm–1.
Elementaranalyse für
C17H23NO3: Berechnet, %: C, 70,56; H, 8,01; N, 4,84.
Gefunden, %: C, 70,37; H, 7,91; N, 4,75.
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3-Allyloxycarbonylamino-2,2-di-C-propyl-1,4-butyrolacton
35 wird ausgehend von der Verbindung 16 und Allyloxycarbonylchlorid
auf die oben beschriebene Weise hergestellt. Das Produkt wird einer
Chromatographie an Kieselgel unter Verwendung von EtOAc/Heptanen
(1/1) als Elutionsmittel unterzogen. Die die Substanz mit Rf = 0,6
enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und aufkonzentriert, wodurch
die Verbindung 35 in Form eines weißen Feststoffs (81%) mit einem
Schmelzpunkt von 80–81°C erhalten
wird.
MS (Cl, Isobut.): m/z 270 (M+1). Infrarot (KBr): 1557,2,
1686,1 (O-CO-N), 1777,4 (CO, Lacton), 3315,9 (NH) cm–1.
Elementaranalyse für
C14H23NO4: Berechnet, %: C, 62,43; H, 8,61; N, 5,20.
Gefunden, %: C, 62,41; H, 8,49; N, 5,09.
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3-Ethyloxycarbonylamino-2,2-di-C-propyl-1,4-butyrolacton
36 wird ausgehend von der Verbindung 16 und Ethyloxycarbonylchlorid
auf die oben beschriebene Weise hergestellt. Das Produkt wird einer
Chromatographie an Kieselgel unter Verwendung von EtOAc/Heptanen
(1/1) als Elutionsmittel unterzogen. Die die Substanz mit Rf = 0,5
enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und aufkonzent riert, wodurch
die Verbindung 36 in Form eines weißen Feststoffs (77%) mit einem
Schmelzpunkt von 111–112°C erhalten
wird.
MS (Cl, Isobut.): m/z 258 (M+1). Infrarot (KBr): 1548,39,
1690,1 (O-CO-N), 1787,8 (CO, Lacton), 3326,2 (NH) cm–1.
Elementaranalyse für
C13H23NO4: Berechnet, %: C, 60,68; H, 9,01; N, 5,44.
Gefunden, %: C, 60,67; H, 8,86; N, 5,43.
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3-tert.-Butyloxycarbonylamino-2,2-di-C-propyl-1,4-butyrolacton
37 wird ausgehend von der Verbindung 16 und Di-tert.-butyldicarbonat auf
die oben beschriebene Weise hergestellt. Das Produkt wird einer Chromatographie
an Kieselgel unter Verwendung von EtOAc/Heptanen (1/1) als Elutionsmittel
unterzogen. Die die Substanz mit Rf = 0,7 enthaltenden Fraktionen
werden vereinigt und aufkonzentriert, wodurch die Verbindung 37
in Form eines weißen
Feststoffs (70%) mit einem Schmelzpunkt von 134–135°C erhalten wird.
MS (EI,
MeOH): m/z 285 (M). Infrarot (KBr): 1683, 3 (O-CO-N), 1768,6 (CO,
Lacton), 3340,2 (NH) cm–1. Elementaranalyse
für C15H27NO4:
Berechnet, %: C, 63,13; H, 9,54; N, 4,91. Gefunden, %: C, 63,33;
H, 9,48; N, 4,89.
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3-[p-Aminophenylsulfonamido]-2,2-di-C-propyl-1,4-butyrolacton
44 wird ausgehend von der Verbindung 16 und p-Nitrophenylsulfonylchlorid
auf die oben beschriebene Weise hergestellt. Das Produkt wird einer Chromatographie
an Kieselgel unter Verwendung von EtOAc/Heptanen (1/1) als Elutionsmittel
unterzogen. Die die Substanz mit Rf = 0,6 enthaltenden Fraktionen
werden vereinigt und aufkonzentriert, wodurch 3-(p-Nitrophenylsulfonamido]-2-2-di-Cpropyl-1,4-butyrolacton
(94%) erhalten wird. Dieses Letztere wird durch katalytische Hydrierung
auf die oben beschriebene Weise reduziert, wodurch die Verbindung
44 (Rf = 0,3, 87%) erhalten wird.
MS (EI, MeOH): m/z 340 (M).
Elementaranalyse für
C16H24N2O4S + 0,5 H2O: Berechnet,
%: C, 54,99; H, 7,21; N, 7,02; S, 9,17. Gefunden, %: C, 55,11; H,
6,88; N, 6,96; S, 9,03.
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3-(p-(Allyloxycarbonylamino)phenylsulfonamido]-2,2-di-C-propyl-1,4-butyrolacton
45 wird ausgehend von der Verbindung 44 und Allylchlorformiat auf
die oben beschriebene Weise hergestellt. Das Produkt wird einer
Chromatographie an Kieselgel unter Verwendung von EtOAc/Heptanen
(1/1) als Elutionsmittel unterzogen. Die die Substanz mit Rf = 0,5
enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und aufkonzentriert, wodurch
die hygroskopische Verbindung 45 (77%) erhalten wird.
MS (EI,
MeOH): m/z 424 (M). Elementaranalyse für C20H28N2O6S
+ 0,1 C7H16: Berechnet,
%: C, 57,22; H, 6,87; N, 6,15. Gefunden, %: C, 57,08; H, 6,81; N,
5,94.