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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Gummizusammensetzung und einen Schlauch.
Genauer bezieht sie sich auf eine zinkfreie Gummizusammensetzung
mit Peroxidvulkanisationssystem, die EPDM als Basismaterial aufweist,
und auf einen Schlauch, der aus dieser Zusammensetzung gebildet
ist und beispielsweise in einem Kühlsystem für einen Kfz-Motor eingesetzt
wird.
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Beschreibung des einschlägigen Stands
der Technik
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Ein
Schlauch mit einer inneren Wandungslage, die aus einer hauptsächlich aus
EPDM bestehenden vulkanisierten Gummizusammensetzung gebildet ist,
wird häufig
in einem Kühlsystem
für einen
Pkw-Motor, z. B. bei einem Kühler
oder einer Heizung, verwendet. Die Vulkanisierung einer derartigen
Zusammensetzung erfolgt typischerweise durch Verwendung eines Peroxidvulkanisationssystems
oder eines Schwefelvulkanisationssystems. Für die Schwefelvulkanisation
ist die Verwendung von Zinkoxid (Zinkweiß) als Beschleunigungsaktivator
von essentieller Bedeutung. Selbstverständlich spielt Zinkoxid bei
der Peroxidvulkanisation ebenfalls eine wichtige Rolle, da es als
Radikalfänger
dient und die Wärmebeständigkeit
der Zusammensetzung bei Heißluftalterung
aufrechterhält.
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Nachdem
die Zusammensetzung vulkanisiert worden ist, verbleibt das Zinkoxid
in einer Gummizusammensetzung in Form eines Zinksalzes. Bekanntermaßen migriert
das Zinksalz jedoch allmählich
an die Oberfläche
des vulkanisierten Produkts, wie z. B. eines Schlauchs, löst sich
in einem beliebigen im Schlauch vorhandenen Kühlmittel auf und reagiert mit
der Phosphorsäure
im Kühlmittel,
so daß sich
dadurch eine unlösliche Verbindung
bildet. Die unlösliche
Verbindung kann zur Ursache verschiedener Probleme werden. Sie kann, wenn
sie sich an der inneren Wandungsoberfläche ablagert, letztendlich
zur Verstopfung des Schlauches führen,
oder sie kann, wenn sie sich an einer Dichtung zwischen dem Schlauch
und einem beliebigen damit verbundenen Rohr ablagert, bewirken,
daß das
Kühlmittel
von dort ausläuft.
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Vermieden
werden können
diese Probleme, wenn eine Gummizusammensetzung verwendet wird, die keine
derartige Auflösung
von Zink bewirkt. Vielmehr können
sie auch einfacher und effektiver gelöst werden, wenn eine zinkfreie
Zusammensetzung, die kein Zinkoxid enthält, verfügbar ist. Doch kann eine schwefelvulkanisierbare
Zusammensetzung nicht frei von Zink sein, da für deren Vulkanisierung im wesentlichen
Zinkoxid als Aktivator erforderlich ist. Daher bezieht sich die
zinkfreie Zusammensetzung auf eine EPDM-Zusammensetzung mit Peroxidvulkanisationssystem,
die für
Motorkühlschläuche verwendet
wird.
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Wie
oben angemerkt, spielt Zinkoxid als Radikalfänger in einer EPDM-Zusammensetzung mit
Peroxidvulkanisationssystem eine wichtige Rolle, und daher besteht
ein erstes Problem darin, daß eine
Zusammensetzung, die kein Zinkoxid enthält, eine geringere Heißluftalterungsbeständigkeit
aufweist. Obgleich die Beimengung eines Antioxidans in die Zusammensetzung
normalerweise effektiv ist, um ihre Wärmealterungsbeständigkeit
aufrechtzuerhalten, besteht ein zweites Problem dann, daß das Antioxidans
in dem Peroxidvulkanisationssystem das Peroxidvulkanisiermittel
aufbrauchen und dadurch die Vulkanisation verhindern kann.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Angesichts
des vorstehend angemerkten ersten und zweiten Problems, ist es eine
Aufgabe dieser Erfindung, eine Gummizusammensetzung mit Peroxidvulkanisationssystem
zu schaffen, die EPDM als Basismaterial aufweist, zinkfrei ist und
gleichzeitig eine hohe Wärmealterungsbeständigkeit
aufweist.
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In
bezug auf das erste Problem, haben die Erfinder der Erfindung ihre
Aufmerksamkeit auf die Jodzahl von EPDM in einer Gummizusammensetzung
gerichtet. Allgemein gilt, daß EPDM
mit einer hohen Jodzahl eine Zusammensetzung ergibt, die eine geringe
Wärmebeständigkeit
aufweist. Daher ist es üblich,
bei einer Zusammensetzung mit Peroxidvulkanisationssystem, bei der
die Gummikomponente keinen hohen Nichtsättigungsgrad aufweisen muß, EPDM
mit einer Jodzahl zu verwenden, die nicht über 8 liegt.
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In
experimentellen Untersuchungen haben die Erfinder hingegen herausgefunden,
daß EPDM
mit einer hohen Jodzahl eine Zusammensetzung ergibt, die nach Heißluftalterung
eine hohe Beständigkeit
gegenüber
einer Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften aufweist,
selbst wenn sie kein Zinkoxid enthält, obwohl die Zusammensetzung
aufgrund eines hohen Nichtsättigungsgrads
in bezug auf ihre physikalischen Eigenschaften, wie Dehnung und
Härte,
im Normalzustand leicht minderwertig sein kann. Infolgedessen haben die
Erfinder festgestellt, daß ein
Schlauch, der aus einer derartigen Zusammensetzung gebildet ist,
eine verbesserte Beständigkeit
gegenüber
einer Rißbildung
durch Wärmealterung
aufweist. Die Erfinder haben zudem festgestellt, daß es auf
die Dichtung an Schlauchverbindungen einen günstigen Einfluß hat, wenn
der Anteil an Ethylen in einer EPDM-haltigen Zusammensetzung in
einem speziellen Bereich gehalten wird, wodurch eine geringfügige bleibende
Verformung bei niedrigen Temperaturen erhalten bleibt.
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In
bezug auf das zweite Problem haben die Erfinder festgestellt, daß es die
Verwendung von EPDM mit einer hohen Jodzahl ermöglicht, die Wirkung eines beliebigen
Antioxidans auf die Vulkanisation erheblich zu reduzieren. Dabei
ist Chinolin das am meisten bevorzugte Antioxidans, das bei einer
EPDM-Zusammensetzung mit Peroxidvulkanisationssystem verwendet werden
soll.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird eine Gummizusammensetzung geschaffen,
die ein Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymer (EPDM) als Basismaterial
und ein Peroxidvulkanisiermittel aufweist, wobei das EPDM eine Jodzahl
von 10 bis 24 und einen Ethylenanteil von 48 bis 60 Gewichts-% aufweist.
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Aus
der Gummizusammensetzung gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung ergibt sich ein vulkanisiertes Produkt, das
eine hohe Beständigkeit
gegenüber
jeglicher Verschlechterung seiner physikalischen Eigenschaften infolge
Wärmealterung
aufweist, da das EPDM, das es enthält, eine Jodzahl von 10 bis
24 aufweist, obgleich es aber kein Zink enthält. In erster Linie ist es
bei EPDM mit hoher Jodzahl einfacher, eine zinkfreie Zusammensetzung
zu erhalten. Das vulkanisierte Produkt der Zusammensetzung kann
dazu verwendet werden, ein beliebiges von verschiedenen Teilen zu
bilden, das mit einem Motorkühlmittel
in Berührung
gelangen darf, ohne daß es
ob der unlöslichen
Zinkverbindungen zu Problemen kommt. Genauer kann es z. B. dazu verwendet
werden, die innere Wandungslage eines Schlauchs in einem Kühlsystem
für einen
Motor auszubilden und somit eine Verstopfung des Schlauchs oder
ein Auslaufen des Kühlmittels
durch eine beliebige zugehörige
Dichtung zu verhindern. An zweiter Stelle kann mit dem EPDM, das
eine hohe Jodzahl aufweist, ein vulkanisiertes Produkt erhalten
werden, das eine hohe Beständigkeit
gegenüber
der Verschlechterung seiner physikalischen Eigenschaften, wie z.
B. Zugfestigkeit (TB) und Bruchdehnung (EB), infolge Wärmealterung aufweist,
obgleich das Produkt in bezug auf diese physikalischen Eigenschaften
im Normalzustand geringfügig minderwertig
sein kann. Das vulkanisierte Produkt weist nach der Wärmealterung
eine deutlich erhöhte
Dauerbiegefestigkeit auf. Genauer gesagt wird die Rißbildung
eines Kühlsystemschlauchs
für einen
Motor stark unterdrückt.
Diese Verbesserung ist offenbar in einer großen Anzahl von Vernetzungen
im vulkanisierten Produkt einer EPDM-haltigen Zusammensetzung mit
einer hohen Jodzahl begründet.
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Da
das EPDM über
einen Ethylenanteil von 48 bis 60 Gewichts-% verfügt, weist
das vulkanisierte Produkt gemäß diesem
Aspekt eine zufriedenstellende bleibende Verformung bei niedrigen
Temperaturen auf, so daß bei
einem Kühlsystemschlauch
für einen
Motor oder dergleichen eine Dichtung mit verbesserter Dichtigkeit
an der Rohrverbindungsstelle erhalten werden kann.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung enthält die Gummizusammensetzung
ferner ein Antioxidans. Das Antioxidans erhöht die Wärmebeständigkeit des vulkanisierten
Produkts der Zusammensetzung und kann der Zusammensetzung mit Peroxidvulkanisationssystem
beigemengt werden, ohne merkliche Nachteile zu bewirken, da das
eine hohe Jodzahl aufweisende EPDM die Wirkung des Antioxidans auf
die Vulkanisation, wie vorstehend erwähnt, in äußerst wirkungsvoller Weise
aufhebt.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der Erfindung handelt es sich bei dem Antioxidans
um Chinolin oder eine Kombination aus zumindest zwei Antioxidantien
einschließlich
Chinolin. Wird ausschließlich
Chinolin als Antioxidans verwendet, hat es insbesondere auf die
Wärmebeständigkeit
des vulkanisierten Produkts eine verbessernde Wirkung und behindert
aus bisher noch unbekannten Gründen
die Vulkanisation nicht so stark.
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Gemäß einem
vierten Aspekt der Erfindung enthält die Zusammensetzung das
Antioxidans des zweiten oder dritten Aspekts in einer Menge von
nicht mehr als 3 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile EPDM. Jedweder Überschuß an Antioxidans
zieht wahrscheinlich eine negative Auswirkung auf die Vulkanisation
nach sich, die nicht zu vernachlässigen
ist, selbst wenn die Zusammensetzung EPDM mit hoher Jodzahl enthält.
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Gemäß einem
fünften
Aspekt der Erfindung wird ein aus einer Gummizusammensetzung ausgebildeter
Schlauch gemäß einem
ersten bis fünften
Aspekt der Erfindung geschaffen und gelangt in einem Kühlsystem
für einen
Motor zum Einsatz. Der Schlauch weist eine hohe Wärmebeständigkeit
(insbesondere eine hohe Heißluftalterungsbeständigkeit)
auf und kann an einer Verbindung eine undurchlässige Dichtung beibehalten, während er
aufgrund des nichtvorhandenen Zinks weitere Vorzüge bietet.
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Die
vorstehenden und weiteren Merkmale und Vorteile der Erfindung werden
anhand der nachstehenden Beschreibung und der beigefügten Zeichnung
näher erläutert.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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1A bis 1G sind jeweils eine Querschnittszeichnung
eines die Erfindung verkörpernden
Schlauchs.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gummizusammensetzung
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Die
erfindungsgemäße Gummizusammensetzung
weist als Basismaterial EPDM mit einer geeigneten Jodzahl und einem
vorstehend oder nachstehend angegebenen ge eigneten Ethylenanteil
sowie ein Peroxidvulkanisiermittel auf. Bevorzugt enthält sie außerdem zumindest
ein Antioxidans und noch bevorzugter zumindest Chinolin. Der Ausdruck „weist
als Basismaterial EPDM auf" bedeutet
in dieser Beschreibung, daß die
Zusammensetzung EPDM oder eine Mischung mit EPDM als Hauptbestandteil
enthält.
Die Zusammensetzung enthält
bevorzugt kein Zinkoxid, obwohl dies möglich wäre.
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EPDM
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Das
EPDM in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
weist eine Jodzahl von 10 bis 24 und einen Ethylenanteil von 48
bis 60 Gewichts-% auf. Mit Ausnahme der Jodzahl und des Ethylenanteils
unterliegt das EPDM keinen speziellen Beschränkungen. Wenn die Jodzahl des
EPDM kleiner als 10 ist, können
durch nichtvorhandenes Zink bewirkte Probleme nur unter Schwierigkeiten überwunden
werden, und beim vulkanisierten Produkt werden die physikalischen
Eigenschaften durch Wärmealterung
deutlich gemindert. Wenn seine Jodzahl über 24 liegt, liegen die physikalischen
Eigenschaften des vulkanisierten Produkts im Normalzustand, wobei
die Eigenschaften so schlecht sind, daß man sie nicht ohne weiteres
ignorieren kann. Bei einem unter 48 Gewichts-% liegenden Ethylenanteil
ergibt sich ein Produkt mit einer unerwünscht niedrigen Zugfestigkeit,
und bei einem über
60 Gewichts-% liegenden Anteil ergibt sich ein Produkt mit einer
unerwünscht
hohen bleibenden Verformung bei niedrigen Temperaturen (etwa –20°C).
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Peroxidvulkanisiermittel
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Die
erfindungsgemäße Gummizusammensetzung
basiert auf dem Peroxidvulkanisationssystem. Sie kann nach Bedarf
eine geeignete Menge eines handelsüblichen Peroxidvulkanisiermittels
enthalten, dessen bevorzugter Anteil zwischen 1, 5 und 20 Gewichtsteilen
pro 100 Gewichtsteile EPDM liegt. Beispiele für handelsübliche Peroxidvulkanisiermittel
sind PERHEXA 3M von der Firma NOF Corporation, wobei es sich um 1,1-Di-t-butylperoxy-3,3,5-Trimethylcyclohexan
handelt, PERCUMYL D von der selben Firma, wobei es sich um Dicumylperoxid
handelt, und PEROXYMON F von der selben Firma, wobei es sich um
1,3-Bis-(t-butylperoxyisopropyl)benzol handelt.
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Antioxidans
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Die
erfindungsgemäße Gummizusammensetzung
enthält
bevorzugt zumindest ein Antioxidans, von denen eines vorzugsweise
Chinolin ist, und noch bevorzugter ein Chinolin-Antioxidans. NONFLEX
RD von der Firma Seiko Chemical Co., Ltd. ist ein handelsübliches
Chinolin-Antioxidans, obwohl auch ein beliebiges anderes Produkt
verwendet werden kann. Das Antioxidans wird vorzugsweise in einer
Menge verwendet, die nicht über
3 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile EPDM liegt, da sich, wie
vorstehend angemerkt, jedweder Überschuß desselben
wahrscheinlich problematisch auswirkt.
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Weitere Zusatzstoffe
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Die
erfindungsgemäße Gummizusammensetzung
kann ferner einen beliebigen weiteren Zusatzstoff enthalten, wenn
dieser keine nachteiligen Auswirkungen auf die Zusammensetzung oder
ihre Vorzüge
hat. Weitere Zusatzstoffe können
Ruß, ein
weißes
Verstärkungsmittel,
einen Vulkanisierbeschleuniger, Prozeßöl, einen Verarbeitungshilfsstoff
und ein reaktives Monomer umfassen.
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Schlauch
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Der
Schlauch von Aspekt 6 weist eine Wandung oder einen Wandungsabschnitt
auf, der aus einem vulkanisierten Produkt einer beliebigen Gummizusammensetzung
nach den erfindungsgemäßen Aspekten
1 bis 4 ausgebildet ist, und wird in einem Kühlsystem für einen Motor eines Pkws oder
anderen Fahrzeugs, beispielsweise zwischen dem Motor und dem Kühler oder
Heizkern verwendet. Bei dem Schlauch ist zumindest die innere Lage
seiner Wandung aus dem vulkanisierten Produkt der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ausgebildet
und unterliegt in bezug auf einen beliebigen anderen Aspekt seiner
Struktur keinen speziellen Beschränkungen.
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Typische
Formen von Schläuchen,
die diese Erfindung verkörpern,
sind in den 1A bis 1G gezeigt. 1A zeigt einen Schlauch mit einer einlagigen
Wandung 1, die aus der erfindungsgemäßen Gummizusammensetzung gebildet
ist. 1B zeigt einen
Schlauch mit einer inneren Wandungslage 2 und einer äußeren Wandungslage 3,
die beide aus der erfindungsgemäßen Gummizusammensetzung
gebildet sind, und einer Verstärkungsgarnlage 4,
die dazwischen gehalten wird. 1C zeigt
einen Schlauch mit einer inneren Wandungslage 2, die aus
der erfindungsgemäßen Gummizusammensetzung
gebildet ist, und einer äußeren Wandungslage 5,
die aus einem anderen Gummimaterial gebildet ist. 1D zeigt einen Schlauch, der dem in 1c gezeigten ähnlich ist,
jedoch ferner eine Verstärkungsgarnlage 4 zwischen
seiner inneren und äußeren Wandungslage 2 und 5 aufweist. 1E zeigt einen Schlauch,
der dem in 1C gezeigten ähnlich ist,
jedoch ferner eine Verstärkungsgarnlage 4 aufweist,
die in seiner äußeren Wandungslage 5 mittig
positioniert ist. 1F zeigt
einen Schlauch mit einer inneren Wandungslage 2, die aus
der erfindungsgemäßen Gummizusammensetzung
gebildet ist, eine dazwischen angeordnete Wandungslage 6,
die aus einem anderen Gummimaterial gebildet ist, und eine äußere Wandungslage 7,
die aus der erfindungsgemäßen Gummizusammensetzung
oder einem anderen Gummimaterial gebildet ist. 1G zeigt einen Schlauch, der dem in 1F gezeigten ähnlich ist,
jedoch ferner eine Verstärkungsgarnlage 4 zwischen
seiner dazwischen angeordneten Lage 6 und seiner äußeren Wandungslage 7 aufweist.
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Mittels
spezifischer Beispiele folgt nun eine ausführlichere Beschreibung der
Erfindung.
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BEISPIEL 1
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Verschiedene
Gummizusammensetzungen mit Peroxidvulkanisationssystem wurden durch
Verwendung unterschiedlicher Arten von EPDM mit unterschiedlichen
Ethylenanteilen und Jodzahlen und ohne Hinzugabe von Zinkoxid hergestellt.
Aus jeder Gummizusammensetzung wurde ein vulkanisiertes Probestück gebildet
und auf seine, physikalischen Eigenschaften im Normalzustand, Heißluftalterungsbeständigkeit,
bleibende Verformung und Dauerbiegefestigkeit hin ausgewertet.
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Herstellung der Gummizusammensetzungen
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Die
bei Nr. 1 bis 7 in Tabelle 1 gezeigten Gummizusammensetzungen wurden
jeweils durch Mischen und Kneten von 100 Gewichtsteilen EPDM oder
EPM mit einem anderen Ethylenanteil und einer anderen Jodzahl, einem
Gewichtsteil Stearinsäure,
100 Gewichtsteilen Ruß,
50 Gewichtsteilen Prozeßöl und 4,2
Gewichtsteilen organischem Peroxid als Vulkanisiermittel hergestellt.
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In
Tabelle 1 beziehen sich E567, E501A, E552, E512F und E5214 auf EPDM,
während
sich E201 auf EPM bezieht, wobei alle Produkte von der Firma Sumitomo
Chemial Industrial Co., Ltd stammten. Tabelle 1 zeigt auch jeweils
den Ethylen- oder C2-Anteil (Gewichts-%) von jedem EPDM (oder EPM)
und dessen Jodzahl sowie seine Mooney-Viskosität (ML1+4 bei 100°C oder 121°C).
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Als
Ruß wurde
SEAST SO von der Firma Tokai Carbon Co., Ltd., als Prozeßöl wurde
DIANA PROCESS PW-380 von der Firma Idemitsu Kosan Co., Ltd und als
Vulkanisiermittel wurde PEROXYMONE F-40 von der Firma NOF Corporation
verwendet.
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Herstellung der Probestücke und
Auswertung der physikalischen Eigenschaften im Normalzustand
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Eine
Schicht aus vulkanisiertem Gummi mit einer Dicke von 2 mm wurde
durch zwanzigminütiges
Vulkanisieren einer jeden Gummizusammensetzung bei 170°C hergestellt.
Aus jeder vulkanisierten Gummischicht wurde ein stabförmiger JIS-5-Probekörper gestanzt.
Jeder Probekörper
wurde gemäß den JIS-K-6251-Verfahren
auf seine Zugfestigkeit TB (MPa), seine Bruchdehnung EB (%) und
seine Härte
HA ausgewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Als bevorzugte
Werte gelten ein TB-Wert
von mehr als 10 MPa und ein EB-Wert von mehr als 250%.
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Physikalische Eigenschaften
nach Wärmealterung
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Ein
aus jeder Zusammensetzung hergestellter stabförmiger Probekörper wurde
einer 360 Stunden andauernden Wärmealterung
bei 150°C
unterzogen. Anschließend
wurden dessen TB-, EB- und HA-Werte gemäß den JIS-K-6251-Verfahren
gemessen und mit ihren Ausgangswerten verglichen. Die Ergebnisse
aus dem Vergleich sind in Tabelle 1 als ΔTB (%), ΔEB (%) bzw. ΔHA gezeigt.
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Bleibende Verformung bei
niedrigen Temperaturen
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Aus
jeder Gummizusammensetzung wurde gemäß den JIS-K-6301-Verfahren
ein Probekörper
hergestellt, 22 Stunden lang auf einer Temperatur von –20°C gehalten
und auf seine bleibende Verformung (%) hin untersucht. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 gezeigt. Als bevorzugt gilt eine bleibende Verformung
unter 50%.
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Auswertung der Dauerbiegefestigkeit,
Rißbildung
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Die
Dauerbiegefestigkeit eines vulkanisierten Produkts nach der Wärmealterung
ist mit der vorstehend beschriebenen Auswertung schwer zu ermitteln,
stellt jedoch für
ein Teil wie einen Kühlsystemschlauch
für einen
Motor eine wichtige Eigenschaft dar. Daher wurde der aus einer jeweiligen
Zusammensetzung hergestellte vulkanisierte stabförmige Probekörper geprüft, indem
er, wie vorstehend beschrieben, nach einer Heißluftalterung um 180° geknickt
wurde, um herauszufinden, ob der gekrümmte Teil Risse bilden würde. Aus
jeder Zusammensetzung wurde ein vulkanisierter einlagiger Schlauch
mit einem Innendurchmesser von 26 mm und einem Außendurchmesser
von 30 mm gebildet. Nachdem er der gleichen vorstehend beschriebenen
Heißluftalterung
wie der stabförmige
Probekörper
unterzogen worden war, wurde auf den Schlauch eine radiale Kraft
ausgeübt,
um ihn um die Hälfte
seines Durchmessers zusammenzudrücken,
um zu sehen, ob er Risse bilden würde. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 durch Symbole gezeigt, d. h. ein X, das anzeigt, daß sowohl Risse
als auch Brüche
auftraten, ein Dreieck, das anzeigt, daß Risse auftraten, einen Kreis,
der anzeigt, daß ein
feiner Riß auftrat,
und einen doppelten Kreis, der anzeigt, daß weder Risse noch Brüche auftraten.
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Gesamtauswertung
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Die
Ergebnisse der Gesamtauswertung einer jeden Gummizusammensetzung
für die
vorstehenden Teile sind in Tabelle 1 durch Symbole gezeigt, d. h.
einen Kreis, der für
eine sehr gute Zusammensetzung steht, ein Dreieck, das für eine wünschenswerte
Zusammensetzung steht, und ein X, das für eine unerwünschte Zusammensetzung
steht.
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Beispiel 2
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Verschiedene
Gummizusammensetzungen, die bei Nr. 8 bis 13 in Tabelle 2 gezeigt
sind, wurden jeweils durch Hinzufügen von ein oder zwei Antioxidantien
zur Zusammensetzung Nr. 3 gemäß Beispiel
1 hergestellt. Die Verfahren in Beispiel 1 wurden zur Auswertung
einer jeweiligen Zusammensetzung wiederholt.
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In
Tabelle 2 sind die verwendeten Antioxidantien als RD oder Chinolin,
als MB oder Imidazol und MB/RD oder eine Mischung aus Imidazol und
Chinolin gezeigt, und jeder Pfeil bedeutet, daß das gleiche Antioxidans oder
die gleichen Antioxidantien, wie sie gleich auf der linken Seite
gezeigt sind, verwendet wurden. Die für jedes Antioxidans verwendete
Menge ist in einem Gewichtsteil oder in Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile
EPDM gezeigt, und 4/1 steht für
vier Gewichtsteile Imidazol und ein Gewichtsteil Chinolin. Die Zusammensetzung
Nr. 13 enthielt fünf
Gewichtsteile Zinkoxid pro 100 Gewichtsteile EPDM, während in
keiner anderen Zusammensetzung Zinkoxid enthalten war.
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Für die Auswertung
der jeweiligen Zusammensetzungen Nr. 8 bis 13 einschließlich Herstellung
der Probekörper,
Auswertung auf ihre anfänglichen
physikalischen Eigenschaften, Heißluftalterungswiderstand, bleibende
Verformung bei niedrigen Temperaturen, Dauerbiegefestigkeit und
Gesamtauswertung wurde Beispiel 1 wiederholt herangezogen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Obgleich
die Erfindung in ihren bevorzugten Ausführungsformen beschrieben worden
ist, wird darauf hingewiesen, daß Variationen und Modifizierungen
ohne weiters von Fachleuten entwickelt werden können, ohne vom in den angehängten Ansprüchen definierten
Schutzbereich der Erfindung abzuweichen.