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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Wäschewaschen
sowie eine Waschmaschine, in der das Verfahren angewendet wird.
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Bekanntlich enthalten moderne Waschmaschinen
und auch manche Wäschetrockner
einen Waschbottich mit einer sich darin drehenden Trommel zur Aufnahme
der Wäsche.
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Zum Waschen wird in den Waschmaschinenbottich
eine Flüssigkeit,
normalenweise Wasser mit dem Zusatz von Waschmitteln und/oder sonstigen
Zusätzen,
eingespeist, und die Trommel wird mittels eines Elektromotors in
Umdrehung versetzt, der in geeigneter Weise von einem Steuersystem
gesteuert wird, welches die Auswahl des gewünschten Waschprogramms aus
mehreren möglichen
Waschprogrammen ermöglicht.
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Grundsätzlich können die mit modernen Waschmaschinen
bereitgestellten Waschprogramme eine oder mehrere verschiedene Behandlungsphasen
wie Vorwäsche,
Hauptwaschgang, Spülen,
Schleudern, Trocknen umfassen, die unterschiedliche Wäschebehandlungsvorgänge beinhalten.
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Für
die Vorwäsche
und den Hauptwaschgang wird beispielsweise eine Waschlauge in den
Waschmaschinenbottich gefüllt,
die dann normalerweise mittels einer geeigneten Heizeinrichtung
erwärmt
wird. Dann führt
die Trommel eine relativ geringe Anzahl von Umdrehungen, nämlich 35
bis 60 pro Minute, aus.
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Die so erzielte Bewegung bewirkt,
dass die Wäsche
an den Trommelwänden
mindestens teilweise angehoben wird, bevor sie wieder auf den Trommelgrund
fällt,
der in die im Bottich enthaltene Flüssigkeit eingetaucht ist. Dieser
mechanische Effekt wird dadurch möglich, dass die Schwerkraftbeschleunigung
größer ist als
die Zentrifugalbeschleunigung durch die Trommeldrehung. Außerdem wird
bei modernen Waschmaschinen die Wirkung dieses mechanischen Waschvorgangs
noch dadurch verstärkt,
dass sich Phasen, in denen die Trommel in die eine Richtung gedreht
wird, mit Phasen, in denen sie im Gegensinn gedreht wird, und Phasen,
in denen die Drehung unterdrückt
oder angehalten wird, abwechseln, wobei die Phasen jeweils eine
bestimmte Dauer haben. Am Ende eines jeden Vorwasch- oder Hauptwaschgangs
werden die Trommel angehalten und die im Bottich enthaltene Flüssigkeit
mit Hilfe einer geeigneten Entwässerungspumpe
aus der Maschine abgelassen.
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Während
der Spülgänge kommt
die soeben unter Bezugnahme auf den Hauptwaschgang und den Vorwaschgang
beschriebene Technik normalerweise ebenfalls zum Einsatz, d. h.
es wird die durch Drehung der Trommel in entgegengesetzte Richtungen
erzeugte mechanische Einwirkung genutzt. Bei den Spülgängen wird
jedoch zur Beseitigung von Waschmittelrückständen aus der Wäsche normalerweise
eine wässrige
Lösung
in den Bottich gefüllt,
die einen geeigneten Zusatz, beispielsweise einen Weichspüler, enthält.
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Auch in diesem Fall werden am Ende
der einzelnen Spülgänge die
Trommeldrehung angehalten und die im Bottich enthaltene Flüssigkeit
aus der Maschine abgelassen.
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Am Ende eines jeden Spülgangs ist
normalerweise auch mindest ein Schleudergang vorgesehen, d. h. eine
Phase, in der die Trommel mit hoher Geschwindigkeit, beispielsweise
mit 400 bis 600 UPM, gedreht wird, während die Entwässerungspumpe
arbeitet, um Flüssigkeitsreste
aus der Wäsche
zu entfernen.
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Die abschließende Schleuderphase dagegen
wird nach dem letzten Spülgang
und stets ohne Einleitung von Flüssigkeit
in den Bottich und mit einer Trommelumdrehungsgeschwindigkeit von
bis zu 1.200 UPM ausgeführt.
Diese Phase hat den Zweck, nahezu die gesamte beim Spülen zurückgebliebene
Flüssigkeit-aus der
Wäsche
zu entfernen. Aus diesem Grund wird auch die abschließende Schleuderphase
ausgeführt,
während
die Entwässerungspumpe
arbeitet.
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Bei den ausgeklügeltsten Maschinen kann auf
die abschließende
Schleuderphase eine Trocknungsphase folgen, in der die Trommel normalerweise
längere
Zeit mit relativ geringer Geschwindigkeit gedreht wird, während im
Maschinenbottich Heißluft
zirkuliert.
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Obwohl die vorstehend beschriebene
Waschtechnik sehr verbreitet ist, hat sie den Nachteil, dass sie die
Wäsche
schädigen
kann, insbesondere, wenn diese aus bestimmten Stoffen besteht.
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Dieser Nachteil zeigt sich beispielsweise
beim Waschen von bestimmten empfindlichen Wäscheteilen oder Wäscheteilen,
die einer Veränderung
in ihren Abmessungen unterliegen wie Strickwaren und/oder Teilen, die
verfilzen können
(beispielsweise Wolle, Mohair, Kaschmir, Alpaka, Kamelhaarteile
usw.) und/oder Teilen aus Stoffen, die ihre Fasson verlieren können.
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In dem Bemühen, dieses Problem aus der
Welt zu schaffen, sind Programme oder Waschgänge entwickelt worden, welche
speziell für
Feinwäsche
bestimmt sind.
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Aus dem italienischen Patent IT-B-1.230.903
ist beispielsweise ein Verfahren zum Waschen von Textilien bekannt,
welches das Einlaufen und/oder das Ausleiern von Wäschestücken beim
Waschen verringert.
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Bei der in der vorgenannten Schrift
vorgeschlagenen Lösung
ist zumindest während
eines Teils des Waschvorgangs eine Trommeldrehung mit einer Winkelgeschwindigkeit
vorgesehen, die mindestens der kleinsten Geschwindigkeit entspricht,
bei der die Wäschestücke an den
Trommelwänden
anliegen und bei jeder Umdrehung der Trommel zeitweise zumindest
zum Teil in die im Bottich und am Trommelgrund vorhandene Wasch-
bzw. Spülflüssigkeit
eingetaucht sind. (Spülverfahren
mit einer ähnlichen
Winkelgeschwindigkeit der Trommel sind auch aus den Patentschriften
FR-A-2:632.329 und DE-A-40 13 450 bekannt.)
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Bei der im IT-B-1.230.903 beschriebenen
Lösung
wechselt die Trommelumdrehung mit der angegebenen Geschwindigkeit
von 80 bis 240 UPM während
des vom Programm vorgegebenen normalen Waschgangs mit Phasen ab,
in denen die Trommel stillsteht oder sich mit verminderter Geschwindigkeit
von 20 bis 40 UPM dreht. Dieselbe Technik wird auch während der
anschließenden
vom Programm vorgesehenen zwei oder drei Spülgänge eingesetzt, die nach demselben
Konzept ablaufen, nämlich
Wechsel zwischen Umdrehung mit 80 bis 240 UPM, Trommelumdrehungen
mit verminderter Geschwindigkeit (20 bis 40 UPM), stillstehender
Trommel.
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Am Ende eines jeden Spülgangs wird
die gebrauchte Flüssigkeit
abgelassen, während
die Trommel stillsteht oder sich mit 80 bis 240 UPM dreht.
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Auch wenn die in der vorgenannten
Schrift beschriebene Lösung
eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik bedeutet,
ermöglicht
sie noch keine optimalen Ergebnisse bezüglich der genannten Nachteile,
insbesondere was die Möglichkeit
angeht, sämtliche
Wäschestücke, die
bisher nur von Hand gewaschen werden können, in der Waschmaschine
zu waschen.
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Die von den Waschmaschinen, welche
das genannte Patent nutzen, bereitgestellten Waschprogramme sind
zwar meist sehr effektiv, erfüllen
jedoch noch nicht die Anforderungen der bekanntesten Autorität für Wolle,
nämlich
des International Wool Secretariat oder IWS, für eine Zertifizierung als Programme,
mit denen alle Wollsachen gewaschen werden können, die das bekannte Etikett „Handwäsche" tragen.
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Außerdem erfordern die bekannten
Waschmaschinen eine relativ lange Behandlungsdauer und einen hohen
Wasser- und Energieverbrauch, den es zu reduzieren gilt.
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Aus der EP-A 0 551 007 ist ein Verfahren
zum Spülen
von Wäsche
bekannt, bei dem in eine Trommel, die sich mit Trocknergeschwindigkeit
dreht, Wasser eingelassen wird. Anschließend wird die Umdrehungsgeschwindigkeit
der Trommel erhöht
und das Spülwasser
umgewälzt,
während
die Trommel so schnell gedreht wird, dass mehr als eine Schwerkraft/Zentrifugalkraft
auf die Wäsche
ausgeübt
wird. Während
des Wasserablaufs wird dann die Drehgeschwindigkeit der Trommel
auf Trocknergeschwindigkeit herabgesetzt.
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Ausgehend von den vorstehenden Überlegungen
hat die Erfindung das Ziel, ein neues Waschverfahren sowie eine
Waschmaschine zur Ausführung
dieses Verfahrens, das die beim Stand der Technik erzielbaren Leistungen
verbessert, zur Verfügung
zu stellen.
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In diesem allgemeinen Rahmen ist
es das Ziel der Erfindung, ein Verfahren bzw. eine Waschmaschine zur
Verfügung
zu stellen, die verglichen mit dem Stand der Technik eine weitere
Verringerung der Schädigung von
Wäsche
ermöglichen,
die mit einer Waschmaschine gewaschen wird, beispielsweise von Wäsche aus
besonders empfindlichen Stoffen oder Wäsche, die einlaufen kann wie
Strickwaren, oder Wäsche,
die verfilzen oder aus der Fasson gehen kann.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist es, ein Verfahren bzw. eine Waschmaschine zur Verfügung zu stellen,
die bei Verwendung der gleichen Waschmittel bzw. Waschzusätze wie
bei der bekannten Technik den Wasser- und/oder den Stromverbrauch
und/oder die zur Behandlung der Wäschestücke erforderliche Zeit verringern
können.
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Erfindungsgemäß werden die gestellten Aufgaben
gelöst
durch ein Waschverfahren und eine Waschmaschine, welche die Merkmale
der anliegenden Ansprüche,
die als Bestandteil der Beschreibung anzusehen sind, aufweisen.
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Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile
der Erfindung gehen aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den
anliegenden Zeichnungen hervor, die lediglich als nicht einschränkende Bespiele
beigefügt
sind und von denen 1 den
Ablauf eines erfindungsgemäßen Waschprogramms
oder Waschgangs schematisch darstellt.
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Grundsätzlich umfasst ein Waschprogramm,
das die Lehren der Erfindung umsetzt, einen Waschgang, der zumindest
teilweise mit erwärmtem
Wasser ausgeführt
wird, und mindestens zwei Spülgänge, die beispielsweise
mit kaltem Wasser ausgeführt
werden und an die sich jeweils mindestens ein Schleudergang anschließt.
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Die beigefügte einzige Abbildung zeigt
den möglichen
Ablauf eines erfindungsgemäßen Waschprogramms.
Zu beachten ist, dass im Interesse der klaren Darstellung der obere
Teil der Abbildung den mit LB bezeichneten Waschgang des Programms
(und gestrichelt nur den Beginn des ersten Spülgangs) wiedergibt, während der
untere Teil der Abbildung vier Spülgänge wiedergibt, die mit RS1,
RS2, RS3 bzw. RS4 bezeichnet sind und auf die jeweils ein Schleudergang
folgt, bezeichnet mit Cl1, Cl2, Cl3 bzw. Cl4. Die einzelnen Phasen sind
graphisch mittels dünner
gestrichelter Linien gegeneinander abgegrenzt.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform
läuft der
vom erfindungsgemäßen Waschprogramm
vorgegebene Waschgang LB nach den Lehren des bereits erwähnten Patents
IT-B 1.230.903 ab.
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Dabei umfasst der Waschgang LB mindestens
drei Schritte, die in der Abbildung mit L1, L2 und L3 bezeichnet
sind, wobei die Trommeldrehzahl mindestens der Geschwindigkeit entspricht,
die es ermöglicht, dass
die Wäschestücke an den
Trommelwänden anliegen.
Während
dieser Schritte wird das Waschgut bei jeder Trommelumdrehung zeitweise
in Kontakt mit der Flüssigkeit
und/oder dem Schaum, die am Bottich- und am Trommelgrund vorhanden
sind, gebracht und/oder zumindest teilweise darin eingetaucht.
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In der Abbildung ist mit CL die erste
Einspeisung von etwa sechs bis sieben Litern Wasser aus der Zuleitung
bezeichnet, die für
die Durchführung
des Waschgangs LB erforderlich sind. Die Einspeisung erfolgt in
bekannter Weise. Nach oder während
der Einspeisung wird die Trommel in Umdrehung versetzt, bis sie
eine Geschwindigkeit von etwa 90 UPM erreicht hat, die gerade ausreicht,
die Wäschestücke an den
Trommelwänden
anliegen zu lassen. Diese Geschwindigkeit wird während des mit L1 bezeichneten
Schritts etwa 2 Minuten lang beibehalten.
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Wie bereits erwähnt, wird das Waschgut während Schritt
L1 bei jeder Trommelumdrehung zeitweise in Kontakt mit der Flüssigkeit
und/oder dem Schaum, die am Bottichund am Trommelgrund vorhandenen
sind, gebracht und/oder zumindest teilweise darin eingetaucht.
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Am Ende von Schritt L1 wird die Trommel
angehalten und der Waschgang mit Schritt L1' fortgesetzt, bei dem das Waschgut ruht.
Während
dieser Pause liegt die Wäsche
auf dem Trommelgrund.
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Es sei darauf hingewiesen, dass während Schritt
L1' die im Bottich
vorhandene Flüssigkeit
mittels einer üblichen
Heizeinrichtung, gesteuert von der Maschinensteuerung, auf die Waschtemperatur
von etwa 30 bis 40°C
aufgeheizt wird.
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An den etwa 5 Minuten dauernden Schritt
L1' schließt sich
ein Schritt L2 mit einer Trommeldrehzahl von etwa 90 UPM wie beim
vorgenannten Schritt L1 an. Zu beachten ist jedoch, dass der Schritt
L2 ohne erneute Wassereinspeisung aus der Zuleitung mit der bereits
im Bottich vorhandenen Flüssigkeit
abläuft.
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Der Waschvorgang LB wird dann mit
einem Pausenschritt L2' fortgesetzt,
in dem die Trommel wie beim vorgenannten Schritt L1' stillsteht, die
Waschflüssigkeit
jedoch nicht weiter aufgeheizt wird.
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Daran schließt sich ein Schritt L3 an,
analog zu den vorherigen Schritten L1 und L2, wobei wiederum keine
erneute Wassereinspeisung erfolgt. Der Waschvorgang LB wird mit
einem Schritt L3',
analog zu den vorhergehenden Schritten L1' und L2', fortgesetzt, wobei die Flüssigkeit
wiederum nicht weiter aufgeheizt wird.
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Am Ende von Schritt L3' schaltet die Steuerung
die Entwässerungspumpe
ein, um die während
des Waschgangs LB verwendete Flüssigkeit
aus dem Bottich zu entfernen. Anschließend versetzt die Steuerung die
Trommel erneut in Umdrehung und bringt sie auf eine Umdrehungsgeschwindigkeit
von etwa 90 UPM.
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Mit dem in der Abbildung mit SL bezeichneten
Wasserablassen ist der Waschgang LB praktisch beendet, und das Programm
wird mit dem mit RS1 bezeichneten ersten Spülgang fortgesetzt.
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Nach dem Abschalten der Pumpe für den Wasserablassschritt
SL bewirkt daher die Maschinensteuerung eine erneute Wassereinspeisung
aus der Zuleitung, was in der Abbildung mit CR bezeichnet ist, wobei ein
Zusatzmittel (beispielsweise ein Weichspüler) zugegeben werden kann.
Die in den Bottich eingespeiste Wassermenge beträgt dabei 9 bis 10 Liter. Während der
Einspeisung CR ist die Trommel in Bewegung.
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Während
der Spülstufe
RS1 wird die Trommel ständig
in einer Richtung in Umdrehung gehalten, und zwar mit einer Geschwindigkeit
von etwa 90 UPM während
etwa 2 Minuten. Daher sind die zu spülenden Wäschestücke während jeder Trommelumdrehung
zeitweise und zumindest teilweise im Kontakt mit der Flüssigkeit
und/oder dem Schaum, die im Bottich- und im Trommelgrund vorhanden
sind, oder darin eingetaucht, während
sie an der Trommelwand anliegen.
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Am Ende von Schritt RS1 schaltet
die Steuerung die Entwässerungspumpe
in SR ein, um die Spülflüssigkeit
aus dem Maschinenbottich zu entfernen, wobei die Trommel sich ununterbrochen
weiterdreht, und es wird die Schleuderphase Cl1 des ersten Spülgangs ausgeführt. Während des
Schritts C1 wird die Umdrehungsgeschwindigkeit auf etwa 400 UPM
erhöht
und diese Geschwindigkeit etwa 20 Sekunden lang beibehalten.
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Während
Schritt C1 werden daher die Wäschestücke infolge
der Zentrifugalkraft stark gegen die Trommelwände gedrückt und dort festgehalten,
so dass die Flüssigkeit,
welche die Wäsche
im vorhergehenden Programmschritt getränkt hat, teilweise entfernt
wird. Es sei darauf hingewiesen, dass während Schritt C1 die Entwässerungspumpe
arbeitet.
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Am Ende von Schritt C1 wird die Trommelumdrehungsgeschwindigkeit
auf etwa 90 UPM herabgesetzt, um den mit C2 bezeichneten Schritt
auszuführen,
in dem sich die Trommel etwa 20 Sekunden lang fortwährend in
einer Richtung dreht, so dass die Wäschestücke weiterhin an den Trommelwänden anliegen.
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Am Ende von Schritt C2 wird die Trommeldrehzahl
auf etwa 600 UPM erhöht,
ohne die Umdrehung anzuhalten oder die Pumpe abzuschalten, um den
Schritt C3 auszuführen.
Diese Geschwindigkeit wird etwa 20 Sekunden lang beibehalten.
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Infolge der Zentrifugalkraft werden
die Wäschestücke daher
erneut stark gegen die Trommelwände gedrückt und
dort festgehalten, um eine weitere teilweise Entfernung der noch
in ihnen vorhandenen Flüssigkeit
zu bewirken.
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Am Ende von Schritt C3 wird die Trommeldrehzahl
erneut auf etwa 90 UPM herabgesetzt und der zweite, zum vorgenannten
Gang RS1 analoge Spülgang
RS2 gestartet. Dazu schaltet die Maschinensteuerung die Entwässerungspumpe
ab und startet die erneute Einspeisung (Schritt CR) von etwa 9 bis
10 Litern Wasser aus der Zuleitung.
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Auf den zweiten Spülgang RS2
folgt die dazugehörige
Schleuderphase Cl2 mit den Schritten C1, C2 und C3, während die
Entwässerungspumpe
arbeitet, wie mit SR gezeigt und bereits in Verbindung mit der Phase
Cl1 beschrieben.
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Dann folgt der dritte Spülgang RS3
mit der entsprechenden Wassereinspeisung CR, der im wesentlichen
den bereits erwähnten,
mit RS1 und RS2 bezeichneten entspricht. Auf den dritten Spülgang RS3
folgt der dazugehörige
Schleudergang Cl3, analog zu den bereits erwähnten Cl1 und Cl2, mit den
Schritten C1, C2 und C3, während
die Entwässerungspumpe
arbeitet.
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Zuletzt kommt der vierte Spülgang RS4
mit der zugehörigen
Wassereinspeisung CR, der im wesentlichen den bereits erwähnten, mit
RS1, RS2 und RS3 bezeichneten Spülgängen entspricht.
An den vierten Spülgang
RS4 schließt
sich der Schleudergang Cl4 an, der den bereits enrähnten, mit
Cl1, Cl2 und Cl3 bezeichneten Schleudergängen entspricht und die Schritte
C1, C2 und C3 umfasst, während
die Entwässerungspumpe arbeitet.
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Damit ist das Waschprogramm beendet,
oder es kann mit einer Trocknungsstufe fortgesetzt werden, die in
bekannter Weise abläuft.
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Es wurde überraschend festgestellt, dass
sich durch Anwendung der vorstehend beschriebenen neuen Schleudertechnik
bedeutende Leistungsverbesserungen erzielen lassen. Dabei ist zu
beachten, dass das Verfahren, nach dem die Spülgänge entsprechend der Erfindung
ausgeführt
werden, sich von der im Patent IT-B-1.230.903 beschriebenen Lösung unterscheidet,
derzufolge sich die Trommel mit Drehzahlen zwischen 80 und 240 UPM
dreht, unterbrochen von Phasen mit stillstehender Trommel und Trommelumdrehungen
mit verringerter Geschwindigkeit zwischen 20 und 40 UPM.
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Gemäß der Erfindung dagegen werden
mindestens zwei Spülgänge in Folge
ausgeführt,
ohne die Trommelumdrehung zu unterbrechen und insbesondere unter
Beibehaltung einer konstanten Winkelgeschwindigkeit, die mindestens
so groß ist
wie die niedrigste Geschwindigkeit, bei der die Wäschestücke an den
Trommelwänden
anhaften bleiben.
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Außerdem wird gemäß der Erfindung
während
dieser Spülgänge die
Umdrehungsrichtung der Trommel nicht geändert, und Flüssigkeitseinspeisung
und -ausleitung erfolgen bei sich drehender Trommel, die mit einer
konstanten Winkelgeschwindigkeit gedreht wird, die mindestens so
groß ist
wie die niedrigste Geschwindigkeit, bei der die Wäschestücke an den
Trommelwänden
anhaften bleiben.
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In Praxisversuchen hat sich gezeigt,
dass mit dem erfindungsgemäßen Waschverfahren
die gestellten Aufgaben gelöst
werden können.
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Das erfindungsgemäße Programm, das unter Bezugnahme
auf die beiliegende Abbildung beschrieben worden ist, wurde in einer
Waschmaschine vom Typ ARISTON AL948TXIT getestet, die ein Feinwaschprogramm
(„Kaschmirprogramm") hat, wobei die
Lehren des Patents IT-B-1.230.903 befolgt wurden; es wurde mit letzterem
verglichen.
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Der Vergleichstest wurde unter folgenden
Bedingungen ausgeführt:
Speisewassertemperatur: | 15°C |
Waschwassertemperatur: | 40°C |
Beladung: | 1
kg Wolle (Typ IWR SM66: sehr feines, unbehandeltes Teil aus Merinowolle) |
Waschmittel: | 70
g Flüssigwaschmittel
(Perlana®) |
Anzahl
Waschprogramme: | 20 |
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Nach Ablauf von 20 Waschprogrammen
der zwei Typen, ausgeführt
mit derselben Standardwollprobe, sind folgende Testergebnisse zu
verzeichnen:
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Aus obiger Tabelle sind unmittelbar
die durch die Erfindung erreichten Verbesserungen im Vergleich zu
der immerhin brauchbaren, im Patent IT-B-1.230.903 beschriebenen
Technik zu ersehen.
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Im einzelnen ermöglicht das erfindungsgemäße Programm
im Vergleich zum Stand der Technik eine Verringerung des Verfilzungsgrads
um etwa 65%, eine Verringerung des Wasserverbrauchs um über 45%, eine
Verringerung des Stromverbrauchs um über 38% und eine Verkürzung der
Waschdauer um über
30%.
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Aus Obigem ist somit deutlich geworden,
dass das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die erfindungsgemäße Waschmaschine
gegenüber
der bekannten Technik eine deutliche Verringerung der Beschädigung bestimmter
in einer Haushaltswaschmaschine zu waschender Wäscheteile ermöglicht,
insbesondere von Wäscheteilen,
die einer Veränderung
in ihren Abmessungen unterliegen wie Strickwaren, oder Wäscheteilen
aus Stoffen, die einlaufen oder verfilzen können (z. B. Wolle, Mohair,
Kaschmir, Alpaka, Kamelhaar usw.), oder Wäscheteilen, die sich verziehen
können.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung
liegt somit darin, dass die Anforderungen des International Wool Secretariat
hinsichtlich der Möglichkeit,
alle Wollsachen, die normalerweise von Hand zu waschen sind, in
einer Haushaltswaschmaschine zu waschen, erfüllt werden. Insbesondere sehen
diese Anforderungen nach 20 Waschvorgängen (d. h. der Anzahl von
Waschvorgängen,
die der durchschnittlichen Lebensdauer eines Artikels entspricht)
einen Verfilzungsgrad von unter 15% C. S. F. vor.
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Außerdem ist deutlich geworden,
dass das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die erfindungsgemäße Waschmaschine
selbst bei Verwendung der gleichen Menge an Waschmittel und/oder
Waschzusätzen
wie bei der bekannten Technik eine drastische Verringerung von Wasser-
und Stromverbrauch ermöglichen.
Gleiches gilt für
die Waschdauer der Wäsche,
was sich sehr vorteilhaft auf deren Lebensdauer auswirkt.
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Die Erfindung lässt sich leicht auf Haushaltswaschmaschinen
und/oder Trocknern mit elektronischer (mit Mikrokontroller) oder
elektromechanischer Programmwahl ausführen. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung hat die Steuerung der Maschine ein Elektronikmodul,
das in geeigneter Weise vom Programmwählschalter gesteuert wird,
um die Trommelbewegungsphasen auszuführen.
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Aus obiger Beschreibung und der beigefügten Zeichnung
sind somit die Merkmale der Erfindung deutlich geworden, die in
den anliegenden Ansprüchen
näher dargelegt
sind. Ebenso sind die Vorteile deutlich geworden.
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Der Fachmann wird natürlich Abwandlungsmöglichkeiten
für das
Verfahren bzw. die Maschine erkennen, die anhand eines in den Schutzumfang
der Erfindung fallenden Beispiels beschrieben worden sind.
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Natürlich können beispielsweise die angegebenen
Drehzahlen je nach Trommelradius unterschiedlich sein. Es ist darauf
hinzuweisen, dass die Trommeldrehzahlen während der Spülgänge RS1-RS4
und der Schritte C2 grundsätzlich
vorzugsweise zwischen 80 und 240 UPM liegen sollten. Die Drehzahlen
während
der Schritte C1 und C3 könnten
zwischen 300 und 1200 UPM betragen, was nur als Hinweis zu verstehen
ist.
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Natürlich könnte bei Bedarf auch die Anzahl
der vom Programm vorgesehenen Spülgänge gegenüber dem
beschriebenen Beispiel verringert werden; in diesem Fall könnte die
Dauer der einzelnen Spülgänge etwas
länger
sein als angegeben und dennoch würde
sich die Gesamtwaschdauer verringern.
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Unter den anderen möglichen
Varianten wird die Möglichkeit
eines Waschprogramms mit nur drei Spülgängen erwähnt, bei dem am Ende des Waschgangs
LB und nach Einschalten der Entwässerungspumpe ein
Zwischenschleudern vorgesehen ist, wobei die oben in Verbindung
mit den Phasen Cl1–Cl4
beschriebene Technik angewendet wird, woran sich der erste Spülschritt
RS1 anschließt.
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Dabei beginnt der erste vorgesehene
Spülgang
zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die Trommel bereits mit einer Winkelgeschwindigkeit
dreht, die mindestens so groß ist
wie die kleinste Geschwindigkeit, bei der die Wäschestücke an den Trommelwänden anliegen,
oder, mit anderen Worten, in der Zeit zwischen dem Ende des dem
ersten Spülgang
unmittelbar vorausgehenden Schritts und dem Beginn des ersten Spülgangs wird die
Trommel konstant mit einer Winkelgeschwindigkeit gedreht, die mindestens
so groß ist
wie die kleinste Geschwindigkeit, bei der die Wäschestücke an den Trommelwänden anliegen.
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Unter den oben angegebenen Testbedingungen
wurde mit dieser vorgeschlagenen Variante der Erfindung ein Verfilzungsgrad
von 8,50 C. S. F. bei einer Gesamtbehandlungsdauer von etwa 40 Minuten,
einem Wasserverbrauch von etwa 33 Litern und einem Stromverbrauch
von etwa 0,15 kWh erzielt.
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Außerdem ist es klar, dass die
Aufheizdauer der Waschflüssigkeit
oder die Dauer der Wassereinspeisung zumindest teilweise von der
Zeit abhängig
sind, die benötigt
wird, um die gewünschte
Flüssigkeitstemperatur
bzw. den gewünschten
Flüssigkeitsstand
im Bottich zu erzielen; beides wird mit geeigneten bekannten Sensoren
gemessen.