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Bereich
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Isolierung von 2-Deoxyecdysteron aus Zoanthus sp.,
das als wehenanregendes Agens nützlich
ist.
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Hintergrund
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Das Tier Zoanthus sp. ist ein mariner
Invertebrat der zu Phylum Coelenterata, Klasse Anthozoa und Ordnung
Zoanthidea gehört.
Verschiedene biologische Verbindungen wurden aus dieser Quelle isoliert.
Das wichtigste davon ist das hochtoxische Palytoxin (LD50 bei
Mäusen
= 0,15 mg/kg, R. E. Moore und P. J. Scheuer, 1971, Science, 172:
495), dies ist ebenfalls ein wirksames cardiovaskuläres Agens.
Andere Verbindungen, die aus dieser Tiergruppe beschrieben worden
sind: Homopalytoxin, Bishomopalytoxin, Neopalytoxin, Deoxypalytoxin
(Quinn R J in Bioorganic Marine Chemistry, Band 2, herausgegeben
von Scheuer P J, Seiten 25–57), zwei
Pyrazinderivate: Palythazin und Isopalythazin und eine Gruppe von
Stickstoffpigmenten, Paragracin I–VII (Bakus G J, Targett M
M und Schulte B, 1986, J. Chem. Ecol, Band 12: 951–987), 3-Norpseudozoanthoxanthin (Cimino
G, De Stefano S, Fenical W, Lin G H Y, Wing R M, Radick P und Sima
J J, Am Chem Soc, 1973, 95: 4049) neben den Alkaloiden, Zoanthamin,
Zoanthenamin und Zoanthamid (C. B. Rao, A S R Anjaneyulu, N S Sarma,
Y. Venkateswarlu, R. M. Rosser, D. J. Faulkner, 1985. J Org Chem,
50: 3757–3760).
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Ecdysone und Ecdysterone sind in
Crustacean und Insekten Verpuppungshormone (D J Tighe-Ford, 1977
Hormonal aspects of Barnacle antiflouling research. In Marine Natural
Products Chemistry, D J Faulkner und W H Fenical (Eds), Plenum Press,
383). Der Zoanthid Gerardia savaglia stellte sich als eine Quelle
heraus, die große
Mengen des Crustacen-Häutungshormons,
Ecdysteron enthält
(Sturaro A, Guerriero A, De Clauser R und Pietra F, Experientia,
1982, 38: 1184–1185).
Die verwandten Verbindungen Palythoalon A und B (Ecdysteroide) aus
dem marinen Zoanthid Palythoa australiae wurden vor kurzem isoliert.
(Shigemori H; Sato Y; Kagata T; Robayashi J, 1999. Palythoalones
A and B, new Ecdysteroide from the marine zoanthid Palythoa australiae.
J. Nat. Prods, 62(2): 373).
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Die Verbindung 2-Deoxyecdysteron,
ist auch bekannt als 2-Deoxy-β-ecdyson
oder 2-Deoxy-20-hydroxyecdyson, sie stellte sich als wirksam bei
der Induktion von Rontraktionen im Meerschweinchen-Uterus heraus.
Es wurde gefunden, dass der Prozentsatz der wirksamen Komponente
Oxytocin in 50 μg/ml
der Verbindung 80,8% ausmacht, bei 100 μg/ml 92,3%, dieser nimmt weiter
auf 118,0% bei Konzentrationen von 200 μg/ml zu. Durch diese Verbindung
hervorgerufene Uterus-Kontraktionen wurden verglichen mit der Standardkontraktion
durch Prostaglandin (PGF2α). Es wurde für die wirksame
Verbindung beobachtet, dass der Prozentsatz der wirksamen Komponente
PGF2α in
50 μg/ml
der Verbindung 69,4% beträgt,
bei 100 μg/ml
82,3%, dieser nahm weiter zu auf 114,1% bei einer Konzentration
von 200 μg/ml.
Eine mögliche
Verwendung der Verbindung in der Geburtshilfe kann die Induktion
oder das Steigern der Wehen sein, die Kontrolle von Gebärmuttererschlaffung
und Blutung nach der Geburt, das Hervorrufen einer Uterus-Kontraktion
nach Kaiserschnitt oder während
einer Gebärmutter-Operation
oder das Einleiten eines therapeutischen Schwangerschaftsabbruchs.
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Mittel, die den schwangeren Uterus
stimulieren und bei der Geburtshilfe wichtig sind, sind:
1-Oxytocics:
Oxytocin und Ergometrin
2. Prostaglandin E- und F-artige Verbindungen.
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Oxytocin verursacht normal-koordinierte
Uterus-Kontraktionen,
die jeweils von einer Relaxion gefolgt werden. Es ist das Arzneimittel
der Wahl, um die Wehen einzuleiten oder zu erhöhen, wenn der Uterusmuskel nicht
adäquat
funktioniert (Rang H. P. Dale M. M; Ritter J. M., Pharmacology,
3. Auflage, Seite 470, Churchill Livingstone, 1995). Es wird insbesondere
bei Fällen
verwendet, wie Diabetes, Isoimmunisierung, Bluthochdruckzuständen, Intrauterin-Wachstumsrückstände, Placentainsuffizienz,
bei der das Fortsetzen der Schwangerschaft als gefährlicher
für die
Mutter und/oder dem Foetus angesehen wird als das Risiko eines Austragens oder
eines pharmakologischen Abborts (J. Andrew J. Nichols; Robert R
Ruffolo, Jr., Uterine Pharmacology, in Principles of Pharmacology.
Basic Concepts and clinical Applications. Ed. Paul L. Munson, Seite
202, 1995). Oxytocin kann auch zur Behandlung bei nachgeburtlichen
Blutungen aufgrund der Uteruserschlaffung verwendet werden (Andrew
J. Nichols; Robert R. Ruffolo, Jr., Uterine Pharmacology, in Principles
of Pharmacology. Basic Concepts and Clinical Applications. Ed. Paul
L. Munson. Seite 202, 1995). Historisch waren die Ergotalkaloide,
die ersten Agentien, die verwendet wurden, um die Niederkunft einzuleiten.
In moderner Geburtshilfe wird Oxytocin aufgrund dieser Eigenschaft
verwendet und Ergotalkaloide werden häufig verwendet, um nachgeburtliche
Blutungen zu behandeln (Cornelia R. Graves, Agents that cause contraction
or relaxation of the uterus, in Goodman and Gilman's. The Pharmacological
basis of therapeutics. Eds. Perry B. Molinoff und Raymond W. Ruddon,
Seite 939, 1996). Spezifische Rezeptoren für Oxytocin im humanen Myometrum
wurden identifiziert und Unterschiede in der Rezeptordichte in den
verschiedenen Arbeitsphasen wurden ebenfalls gefunden (Bossmar T;
Akerlund M; Fantoni G; Szamatowicz J; Melin P; und Maggi M.. Rezeptoren
für und
Myometrial responses to Oxytocin und Vasopressin in preterm and
term human pregnancy: effects of the Oxytocin antagonist atosiban.
Am. J. Obstet. Gynecol. 1994, 171: 1634–1642, 1994). Oxytocin hat
duale Effekte auf den Uterus. Es reguliert die Kontraktionsmöglichkeiten
der myometrialen Zellen und ruft eine Prostaglandin-Produktion durch
die edometrialen/decidualen Zellen hervor.
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Prostaglandine, die zur Zeit in der
Geburtshilfe verwendet werden, schließen PGE2,
PGF2α und
dem synthetischen Derivat 15-Methyl PGF2α ein.
Vor kurzem wurde das PGE1-Analog, Misoprostol
in klinischen Untersuchungen zur Verwendung als Abtreibungsmittel
und zur Reifung des Gebärmutterhalses
verwendet.
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Die Hauptverwendung von PGE2 (Dinoproston, Prostin E2)
und 15-Methyl PGF2α (Carboprost, Hemabat),
wie sie derzeit in den USA anerkannt ist, ist die Durchführung einer
Abtreibung in der mittleren Schwangerschaftsphase. 15-Methyl PGF2α wird
ebenfalls verwendet als Alternative zu Ergonovin oder Oxytocin in
der Behandlung der nachgeburtlichen Blutungen. Weiterhin haben verschiedene
Studien die vorteilhafte Wirkung von lokal verabreichtem PGE2 als Gebärmutterhals-Reifungsmittel gestützt (Buchanam
D; Macer J und Yonekura M. L., Cervical Ripening with Prostaglandin
E2 Vaginal Suppositories. Obstet. Gynecol.
1984, 63: 659–663).
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Prostaglandine E2 und
F2α,
wie sie derzeit für
die klinischen Zwecke verwendet werden, sind nicht stabil. Bei radioaktiv
markiertem PGE2 wird z. B. etwa 50% der
Radioaktivität
innerhalb von 5 Stunden mit dem Urin ausgeschieden, wenn es humanen
Freiwilligen injiziert wird. Der entsprechende Wert für PGF2α ist
ca. 90% (W P Collins; E A Willman, 1978. Prostaglandins and uterine
functions, In Topics in hormone chemistry, W R Butt (eds), Ellis
Horwood Publishers, 183).
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Dünnschicht-Chromatographie
von Ecdysteroiden wurden in Journal of Chromatography, 1985, 318, 373–377 beschrieben.
Während
der Artikel die Auflösung
einer Mischung von Ecdysteroiden durch Dünnschicht-Chromatographie beschreibt,
beschreibt er nicht die Isolierung von 2-Deoxyecdysteron aus einer
sehr komplexen Mischung von Komponenten aus Zoanthus sp. gemäß dem Vier-Schritt-Verfahren
der vorliegenden Erfindung.
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Ein Artikel in Experienta, 1982,
38(10), 1184–5
beschreibt die Isolierung von Ecdysteron aus Zoanthid Gerardia savaglia
unter Verwendung von Umkehrphasen-HPLC. Der Artikel legt nicht das
Vier-Schritt-Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung vor, dies beinhaltet eine aufeinanderfolgende Flash-Chromatographie auf
Silikagel, gefolgt von einer Gel-Permeations-Chromatographie.
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Der Abstract in Khim.-Farm. Zh.,
1989, 23(4), 441–5
(Russian) bezieht sich auf die Anti-Ulcerus-Aktivität von Phytoecdysteroiden,
wobei die Phytoecdysteroide auf ihre Anti-Ulcerus-Aktivität in verschiedenen Rattenmodellen
von Magengeschwüren
getestet wurde. Die stärkste
Aktivität
wurde mit Ecdysteron und Turkesteron beobachtet, beide führten zu
einer Erhöhung
des RNA- und DNA-Gehalts im Magengewebe. Strukturelle Aktivitäts-Beziehungen
sind hierin diskutiert. Wenigstens 15 Verbindungen wurden identifiziert
in beiden Studien bei Massen-Spektrometrie.
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Aufgaben
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Eine Aufgabe der vorliegenden Untersuchung
ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Isolierung von 2-Deoxyecdysteron
aus Zoanthus sp..
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Eine weitere Aufgabe der Untersuchung
ist das Herausfinden der unbekannten Eigenschaft der Verbindung 2-Deoxyecdysteron,
isoliert und aufreinigt aus Zoanthus sp, in der Induktion der Uterus-Kontraktion.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist die Bereitstellung einer stabilen bioaktiven Verbindung, die
bei der Geburtshilfe nützlich
sein kann, um die Wehen einzuleiten oder zu verstärken, um
nachgeburtliche Uterus-Erschlaffung und Blutung zu kontrollieren,
um Uterus-Kontraktion nach Kaiserschnitt oder während einer Uterus-Operation
zu verursachen oder um einen therapeutischen Schwangerschafts-Abbruch zu induzieren.
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Ausführliche
Beschreibung
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Die vorliegenden Untersuchungen,
durchgeführt
durch die Erfinder, führten
zu der Entwicklung und Standardisierung eines einfachen Verfahrens
zur Isolierung und Aufreinigung von 2-Deoxyecdysteron aus einer
neuen Quelle, Zoanthus sp.
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Somit betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Isolierung von 2-Deoxyecdysteron aus Zoanthus sp.,
umfassend die aufeinanderfolgenden Schritte:
- (a)
Herstellen eines Methanol-Rohextrakts aus Zoanthus sp.,
- (b) Unterwerfen des Methanol-Rohextrakts mindestens einer Fraktionierung
mit mindestens einem organischen Lösungsmittel, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Petrolether, Ethylacetat, Chloroform, n-Butanol
und Mischungen davon, um mindestens eine aktive Lösungsmittelfraktion
zu erhalten,
- (c) Unterwerfen der mindestens einen aktiven Lösungsmittelfraktion
einer Flash-Chromatografie über
Silicagel, um eine teilweise aufgereinigte aktive Subfraktion zu
erhalten, und
- (d) Unterwerfen der aktiven Subfraktion, erhalten in Schritt
(c), einer Gelpermeationschromatografie über Sephadex® LH-20,
um ein im wesentlichen reines Produkt, identifiziert als 2-Desoxyecdysteron,
zu erhalten.
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Bevorzugte Ausführungsformen dieser Erfindung
sind in den untergeordneten Ansprüchen aufgeführt, diese werden insgesamt
mit Bezugnahme darauf hierin aufgenommen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
stellt das erfindungsgemäße Verfahren
eine Isolierung von 2-Deoxyecdysteron aus Zoanthus sp. unter Verwendung
von Flash-Chromatographie über
Silikagel und Gel-Permemtation-Chromatographie über Sephadex® LH-20
bereit. Die Erfindung stellt diese Verbindung bereit, eine neue
biomedizinische Verwendung davon ist die eines potenten wehenanregenden
Agens. Die Erfindung hat begründet,
dass diese Verbindung wirksamer ist als Standard-Oxytocin und PGF2α bei
einer Konzentration von 200 μg/ml.
Die Verbindung 2-Deoxyecdysteron ist ebenfalls sehr stabil und in
wässrigen
Lösungsmitteln
löslich
und kann einen breiteren therapeutischen Anwendungsbereich aufweisen.
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Gemäß einer bestimmten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Isolierung von
2-Deoxyecdysteron aus Zoanthus sp. bereit, dieses Verfahren umfaßt die Schritte:
- (a) Herstellen eines Methanol-Rohextrakts aus
Zoanthus sp., durch herkömmliche
Verfahren,
- (b) Unterwerfen des Methanol-Rohextrakts mindestens einer Fraktionierung
mit mindestens einem organischen Petrolether,Lösungsmittel, ausgewählt aus
Ethylacetat, Chloroform, n-Butanol und Mischungen davon, um mindestens
eine aktive Lösungsmittelfraktion
zu erhalten,
- (c) Unterwerfen der mindestens einen aktiven Fraktion einer
Flash-Chromatographie über
Silicagel (Partikelgröße 125 bis
250 μm)
(60 bis 120 mesh), mit einem Aceton-Petrolether-Gradienten (30 : 70 bis 100 : 0) als
Eluent, um eine teilweise auf gereinigte aktive Subfraktion zu erhalten,
und
- (d) Unterwerfen der aktiven Subfraktion, erhalten in Schritt
(c), einer Gel-Permeations-Chromatografie über Sephadex® LH-20,
unter Verwendung von Aceton als Eluent, um die aktive reine Verbindung
zu erhalten.
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In einer Ausführungsform wird die aktive
reine Verbindung als 2-Deoxyecdysteron mit Hilfe seiner IR, 1H-NMR, 13C-NMR und
Massenspektrum-Daten identifiziert.
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In einer weiteren Ausführungsform
ist die Verbindung 2-Deoxyecdysteron mit 80,8, 92,3 bzw. 118,0% bei
Konzentrationen von 50, 100 bzw. 200 μg/ml im Vergleich zu Standard-Oxytocin
aktiv.
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In einer weiteren Ausführungsform
ist die Verbindung 2-Deoxyecdysteron mit 69,4, 82,3 bzw. 114,1% bei
Konzentrationen von 50, 100 bzw. 200 μg/ml im Vergleich zum Standard
PGF2α aktiv.
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Die Verbindung kann die folgenden
potentiellen Verwendungen in der Geburtshilfe aufzeigen, Induzieren
oder Steigerung der Wehen, Kontrolle der nachgeburtlichen Uterus-Erschlaffung und
Blutung, Hervorrufen der Uterus-Kontraktion nach Kaiserschnitt oder
während
einer Uterus-Operation oder zur Induktion von therapeutischem Schwangerschafts-Abbruch.
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Kurze Beschreibung
der beigefügten
Abbildungen
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In den der Beschreibung beigefügten Abbildungen
stellt die 1 die Bioassay-geführte Fraktionierung
gefolgt von der Aufreinigung der Verbindung 2-Deoxyecdysteron aus
der rohen Chloroform-Fraktion des Methanol-Extrakts von Zoanthus
sp. dar.
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In der 2 wird
das IR-Spektrum des weißen
Festoffs isoliert aus der Chloroform-Fraktion von Zoanthus sp. dargestellt.
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In der 3 wird 1H-NMR-Spektrum der Verbindung dargestellt,
dies zeigt, dass dessen Struktur ein Polyhydroxystyrol-Derivat ist.
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in der 4 ist
das 13C-NMR-Spektrum der Verbindung dargestellt,
dies zeigt, dass dessen Struktur 2-Deoxyecdysteron ist.
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In der 5 wird
die Struktur der aufgereinigten Verbindung, 2-Deoxyecdysteron, dargestellt.
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In der 6 wird
das Kymograph gezeigt, erhalten während des Testens der Verbindung
auf dessen Wehen einleitende Eigenschaft an isolierter Meerschweinchen-Gebärmutter.
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Die Erfindung wird mit Hilfe der
folgenden Beispiele weiter erklärt,
die Erfindung ist aber nicht darauf beschränkt.
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Beispiel I
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Zoanthus sp, gesammelt vom Anjucha-Strand
(Goa) wurde für
diese Erfindung verwendet. Die Tiere wurden vorsichtig von den Felsen
in der Gezeitenzone, während
der Ebbe unter Verwendung eines Metallspatels abgekratzt. Etwa 2
kg Nassgewicht der Proben wurden für diese Studie verwendet. Die
Proben wurden kräftig
mit frischem Seewasser gewaschen und in Methanol für eine Woche
getaucht, um ein Rohextrakt-Präparat
zu erhalten. Die Extrakte wurden aus dem Gesamt-Körpergewebe
erhalten. Der Lösungsmittel-Extrakt wurde
dekantiert, durch Whatman Filterpapier I filtriert und bei 40°C vakuumevaporiert,
um den Rohextrakt zu konzentrieren. Ca. 30 g des Rohextrakts wurden
so erhalten. Dieses Beispiel zeigt die Methode, wie sie zur Präparation
des Roh-Methanol-Extrakts
aus Zoanthus sp. verwendet wird.
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Beispiel II
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Ein weibliches jungfräuliches
Meerschweinchen, das seinen Zyklus hatte und ca. 400 bis 500 g wog, wurde
für diesen
Test verwendet. Das Tier wurde durch einen betäubenden Schlag auf den Kopf
getötet.
Der Bauchraum wurde sofort geöffnet.
Die Uterus wurde herausgeschnitten und in eine Petri-Schale, enthaltend mit
Luft versetzte De Jalon's
Lösung,
placiert (M. N Ghosh, in fundamentals of Experimental Pharmacology, 1984,
2. Auflage, Scientific book agency, Calcutta). Die Uterus wurde
von Fett befreit und die zwei Uterus-Hörner wurden durch Durchschneiden
des unteren Endes abgetrennt. Nur ein Horn wurde für dieses
Experiment verwendet. Zwei schmale Schlaufen eines Fadens wurden
an jedem Ende der Uterus gemacht und dieser wurde in einem Gewebebad
mit 10 ml Kapazität,
enthaltend mit Luft versetzte De Jalon's Lösung
aufbewahrt. Das untere Ende wurde an dem Gewebehalter festgemacht
und das obere Ende am Schreibhebel. Der Hebel wurde so ausbalanciert,
dass er einen Zug von 1 g mit Plasticen hatte. Das Gewebe wurde
in dem Bad für
eine halbe Stunde zur Stabilisierung belassen, bevor das Experiment
begonnen wurde und die physiologische Lösung (De Jalon's-Lösung) wurde
alle 10 Minuten erneuert. Dieses Beispiel stellt das Verfahren dar,
das zur Präparation
der Meerschweinchen-Uterus zum Testen der Wehen einleitenden Eigenschaft
des reinen weißen Feststoffs,
2-Deoxyecdysteron, verwendet wurde.
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Beispiel III
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Nach Stabilisierung wurden 2 bis
3 Dosen Oxytocin (Parke Davis Ltd., Hyderabad) als Standard zu der physiologischen
Lösung
hinzugegeben, die Dosis hing von der Amplitude der Kontraktion ab,
um einheitliche Kontraktionen zu erhalten. Der Extrakt wurde dann
zu dem Bad gegeben (50 und 250 μg/ml)
und konnte für eine
Minute wirken. Wenn eine Kontraktion während dieser einminütigen Phase
beobachtet wurde, wurde der Extrakt als ein Oxytocin-artiger, mit
einer Wehen einleitenden Eigenschaft angesehen. Nach jeder Kontraktion wurde
das Gewebe sofort zweimal mit physiologischer Lösung gewaschen und für 10 Minuten
entspannt. Das gleiche Verfahren wurde bei dem Rohextrakt, den Fraktionen
und dem aufgereinigten weißen
Feststoff, identifiziert als 2-Deoxyecdysteron, durchgeführt.
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Die Wehen einleitende Aktivität des Rohextrakts,
der Fraktionen und der reinen Verbindung wurde an der Meerschweinchen-Uterus
aufgrund deren Fähigkeit,
die entspannte Uterus zu kontrahieren, getestet. Das Gewebe wurde
mit einem Standard-Wehen-Mittel, das eine Kontraktion des Gewebes
hervorruft, beimpft. Die Wirksamkeit des zu testenden Agens wurde
gemessen als dessen Fähigkeit,
die Uterus zu kontrahieren durch Vergleich der Höhe der Kontraktion mit Standard-Oxytoxin
(Tabelle 1). Dieses Beispiel zeigt das Verfahren, das zum Testen
des Rohextrakts und den sich anschließenden Präparaten, durchgeführt wurde. Tabelle
1
Wehen einleitende Aktivität
des Methanol-Extrakts gegenüber
Standard-Oxytocin
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Beispiel IV
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Der Rohextrakt wurde in verschiedene
Fraktionen mit Hilfe von Lösungsmitteln
zur Erhöhung
der Polarität
fraktioniert, wie Petrolether, Chloroform, n-Butanol und der wässrigen
Fraktion des Rests. Alle vier Fraktionen wurden wieder dem Aktivitätstest unterworfen.
Obwohl die ersten drei Fraktionen sich als wirksam herausstellten,
wurde bei der 50 als auch bei der 250 μg/l Konzentration (Tabelle 2)
die Chloroform-Fraktion für die
anschließenden
Studien ausgewählt.
Dieses Beispiel zeigt den Aktivitätstest mit allen vier Fraktionen
des Roh-Methanol-Extrakts. Tabelle
2
Wehen einleitende Aktivität
der Fraktionen gegenüber
Standard-Oxytocin (%)
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Beispiel V
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Die obige Chloroform-Fraktion wurde
durch Chromatographie über
Silikagel (Partikelgröße 125 bis 250 μm (60 bis
120 mesh), Aceton-Hexan-Gradienten-System) und Sephadex® LH-20
(Acetoneluent) Säulen aufgereinigt.
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Dies führte zu der Isolierung der
wirksamen Verbindung als weißen
Feststoff in reiner Form (50 mg, 1),
[α]D
25 = 75,11, c =
1,2, MeOH. Die Verbindung hatte einen Rf-Wert von 0,72 in der TLC-Analyse
(SiO2, mobile Phase 50% Aceton: Petrolether).
Das IR-Spektrum zeigte Peaks bei 3350, 2933, 2874, 1649 und 1447 (2). FABMS zeigte ein molekulares
Gewicht dieser Verbindung von 464. Die Fragment-Ionen bei m/z 447(M + H – H2O)+, 429(M + H – 2H2O)+, 411(M + H – 3H2O) waren indikativ für den aufeinanderfolgenden
Verlust von Wasserelementen. HRMS zeigte, dass die molekulare Formel
C27H44O6 ist
(beobachtet m/z 465,3229 gegenüber
dem berechneten Wert von 465,3216 für das [M + H]+ – Ion).
Der Vergleich der 1H und 13C NMR-Werte
(3 und 4) der Verbindung mit denen von Ecdyson,
Ecdysteron und verwandten Verbindungen zeigte, dass dessen Struktur
2-Deoxyecdysteron ist (5)
(Galbraith M N. Horn D H S. Middleton E J und Hackney R J. Structure
of Deoxy ecdysterone, a second crustacean moulting hormone, Chem
commun. 83, 1968, Chong Y. R., Galbraith M N und Horn D H S, Isolation
of Deoxycrustecdysone, Deoxyecdysone and α-Ecdysone from the fern Blechnum
minus, Chem comm. 1217, 1970). Es wurde gefunden, daß der Prozentsatz
an aktiver Komponente Oxytocin enthaltenden 50 μg/ml der Verbindung 80,8% ausmachte,
bei 100 μg/ml 92,3%,
dies nahm weiter auf 118,0% bei einer Konzentration von 200 μg/ml zu (6, Tabelle 3). Die Uterus-Kontraktionen,
hervorgerufen durch diese Verbindung, wurden verglichen mit der
Standard-Kontraktion, hervorgerufen durch Prostaglandin (PGF2α).
Es stellte sich für
die wirksame Verbindung heraus, dass der Prozentsatz an aktiver
Komponente PGF2α enthalten
in 50 μg/ml
der Verbindung 69,4% ausmachte, bei 100 μg/ml 82,3%, dies nahm weiter
auf 114,1% bei einer Konzentration von 200 μg/ml zu (6 und Tabelle 3).
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Diese Beispiele zeigen die Aufreinigung,
Identifizierung und die Wehen einleitende Aktivität beim Test der
Verbindung 2-Deoxyecdystyron auf. Tabelle
3
Antwort von 2-Deoxyecdysteron im Vergleich zu Oxytocin und
OGF
2α