-
Die vorliegende Erfindung betrifft
optimierte Formulierungen für
die Zerstäubungs-Verabreichung,
die entzündungshemmende
Glukokortikoide in wässrig-alkoholischen
Lösungen
enthalten und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
-
Genauer betrifft die Erfindung Formulierungen
für Monodosis-
oder Mehrfachdosis-Ampullen in der Form von Konservierungsmittel-freien
stabilen Lösungen,
die von den Patienten gut vertragen werden, von verringerter Osmolarität, und die
wirksam mit Zerstäubern,
die gegenwärtig
auf dem Markt sind, zerstäubt
werden können.
-
STAND DER TECHNIK
-
Die Verabreichung von Arzneimitteln
durch Zerstäubung
wird seit vielen Jahren verwendet, und es ist die Hauptstütze der
Behandlung von Erkrankungen, die die Atmung behindern, wie Asthma
und chronische Bronchitis.
-
Einer der Vorteile der Inhalationsroute
gegenüber
der systemischen Route ist die Möglichkeit
der Verabreichung des Arzneimittels direkt an der Stelle der Wirkung,
was irgend welche systemischen Nebenwirkungen vermeidet, und somit
zu einer rascheren klinischen Antwort und einem höheren therapeutischen
Index führt.
-
Unter den verschiedenen Arzneimitteln,
die im Respirationssystem wirksam sind, sind die Kortikosteroide,
wie Beclomethasondipropionat, Fluticasonpropionat, Flunisolid und
Budesonid von großer
Bedeutung. Die genannten Arzneimittel können in Form komprimierter
Aerosole oder unter Verwendung von Ultraschall- oder Strahlzerstäubern verabreicht
werden, Soweit die Strahlzerstäubung
betroffen ist, werden die Steroide gewöhnlich entweder in mikronisierter
Form in Salzlösung
suspendiert oder in Wasser-Alkohol-Mischungen in Gegenwart von Exzipienten
wie Pufferstoffen, Stabilisierungsmittel und Konservierungsmittel
gelöst.
-
Insbesondere Budesonid, eines der
Steroide, das meistens mit Hilfe dieser Verabreichungsroute aufgrund
des besseren topisch/systemisch Aktivitätsverhältnis verabreicht wird, ist
kommerziell nur als wässrige Suspension
(Pulmicort®)
erhältlich,
die weiterhin Zitronensäure,
Natriumzitrat, Polysorbat 80 und Natriumedetat enthält.
-
Im allgemeinen sind Suspensionen
naturgemäß weniger
homogen als Lösungen;
weiterhin können Probleme
der physikalischen Stabilität
während
der Lagerung auftreten infolge der Bildung von Agglomeraten oder
Kuchen, die schwierig zu redispergieren sind.
-
Der genannte Nachteil kann umgekehrt
Anlass zu Problemen der Verteilung und daher der Gleichförmigkeit
der Dosierung während
der Befüllung
der Behälter
geben; daneben kann das Fehlen der Homogenität auch die korrekte Posologie
des Arzneimittels oder zumindest eines geringere therapeutische
Wirkung verursachen, da die Überführung der
Dosis aus dem Behälter
in das Zerstäuberreservoir
durch den Patienten unvollständig
sein könnte.
-
Weiterhin hängt die Wirksamkeit der Verabreichung
von der Abscheidung einer adäquaten
Menge der Partikel am Wirkungsort ab. Einer der kritischsten Parameter,
der den Anteil des inhalierbaren Arzneimittels bestimmt, das den
unteren Respirationstrakt des Patienten beeinflusst, ist die Größe der Partikel,
die die Vorrichtung verlassen. Um eine wirksame Penetration in die
Bronchiolen und die Alveolen sicherstellen und somit einen hohen
atembaren Anteil sicherzustellen, sollte der durchschnittliche aerodynamische
Durchmesser (MAD) der Partikel kleiner als 6 Mikron (μm) sein.
-
Partikel mit höherem MAD werden in der Tat
im oberen Respirationstrakt abgeschieden, im Oropharynx und können Anlass
zu topischen Nebenwirkungen geben; andererseits können sie
absorbiert werden, was Anlass zu systemischen Nebenwirkungen gibt.
-
In dieser Hinsicht ist es schwierig,
für wässrige Suspensionen
eine konstante Partikelgrößenverteilung aufgrund
ihrer Lebensdauer bereitzustellen; im Stand der Technik (Davis S.
et al., int. J. Pharm. 1 , 303–314, 1978;
Tiano S. et al., Pharm. Dev. Tech. 1; 261–268, 1996; Tayler K. et al.,
Int. J. Pharm. 153, 93–104,
1997) wird in der Tat berichtet, dass mit einer Veränderung
der Umgebungs-Feuchtigkeitsbedingungen die suspendierten Partikel
in ihrer Größe als Folge
einer partiellen oder vollständigen
Rekristallisation der selbst kleinen Menge des gelösten Solutes
wachsen können,
wodurch der MAD ansteigt; und der genannte Anstieg, umgekehrt, sowohl
die Zerstäubungseffizienz,
die umgekehrt proportional zum MAD der Partikel ist, als auch die
therapeutische Effizienz beeinträchtigt,
da Partikel mit einem MAD von mehr als 6 μm nicht an den bevorzugten Wirkungsort
gelangen können.
-
Steroide wie Beclomethason oder Fluticason
können
nur als Suspension verträglich
formuliert werden.
-
Andere Glukokortikosteroide wie Budesonid
oder Flunisolid können
auch als Lösung
bereitgestellt werden, aber infolge ihrer hohen Lipophilie ist es
nicht möglich,
einfache Lösungen
mit den gewünschten
Konzentrationen des aktiven Bestandteils ohne Verwendung geeigneter
Co-Lösungsmittel
wie Propylenglykol, Glycerin oder Polyethylenglykol herzustellen,
Die genannten Co-Solventien sind jedoch weniger flüchtig als Wasser;
folglich verringern sie bei Anstieg der Osmolarität die Oberflächenspannung
der gesamten Lösung, wodurch
auch die Verdampfungsrate der durch die Zerstäubung produzierten Tropfen
verlangsamt wird. Dies gibt Anlass zu einem hohen Prozentsatz von
Partikelgrößen, die
größer als
6 μm sind,
Bei den gegenwärtig auf
dem Markt befindlichen Lösungsformulierungen,
wie diejenigen, die Flunisolid enthalten, ist der Träger gewöhnlich eine
Mischung von physiologischer Lösung
(0,9%-ige Salzlösung
in Wasser) und Propylenglykol. Das Vorhandensein von Natriumchlorid
trägt signifikant
zum Anstieg der Osmolarität
und der Ionenstärke
der Lösung
bei, was zu einem sogar höherem
Prozentsatz von nicht respirablen Partikeln führen kann, wodurch die Formulierungen
mit gewöhnlichen
Zerstäubern
nicht wirksam zerstäubt
werden. Eine übermäßige Hypertonizität kann auch
Toleranzprobleme in Patienten induzieren, die sich paradoxerweise
durch Husten und Bronchialspasmus manifestieren. (O'Callaghan C. et al.,
Lancet, ii, 1424–1425,
1986), lnhalationsformulierungen sollten ein weiteres bedeutendes
Erfordernis erfüllen,
nämlich
eine pharmazeutisch akzeptable Lebensdauer. Um ihre Potenz zu erhalten,
die Bildung von Abbauprodukten zu minimieren und mikrobielle Kontaminierungen zu
verhindern, werden Konservierungs- und Stabilisierungsmittel wie
Antioxidationsmittel und Metallchelatbildungsmittel häufig verwendet.
Im Stand der Technik wird berichtet, dass einige Substanzen, die
gewöhnlich für diesen
Zweck verwendet werden, allergische Reaktionen induzieren oder Anlass
zu Irritationen der Respirationsschleimhäute geben (Menendez R. et al.,
J. Allergy Clin. Immunol. 84, 272–274, 1989, Afferty P. et al., Thorax
43, 446–450,
1988).
-
Außerdem steigern sie die Osmolarität weiter.
-
Im Hinblick auf die potentiellen
Probleme und Nachteile, die mit Formulierungen, die Entzündungshemmer
enthalten, die gegenwärtig
auf dem Markt sind, verbunden sind, ist es von großem Vorteil,
Formulierungen in Lösungen
bereitzustellen, die keine Stabilisierungsmittel und/oder Konservierungsmittel
enthalten, die eine adäquate
Lebensdauer bereitstellen und deren Osmolarität die Bildung von wirksamen
Aerosolen, die durch die Patienten gut vertragen werden, erlaubt.
-
OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
-
Die Hauptaufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht in der Bereitstellung von Lösungsformulierungen, die therapeutisch
wirksame Konzentrationen von entzündungshemmenden Glukokortikoiden
enthalten, die eine adäquate
Lebensdauer besitzen, ohne Stabilisierungsmittel und Konservierungsmittel
sind, gut von den Patienten toleriert werden, die mit gewöhnlichen
Zerstäubern
wirksam zerstäubt
werden können
und fähig sind,
einen hohen respirablen Anteil von Partikeln des aktiven Bestandteils
mit einem MAD hauptsächlich
im Bereich von 1 bis 6 μm
sicherzustellen.
-
Genauer zielt die vorliegende Erfindung
darauf, optimierte Lösungen
von Budesonid bereitzustellen, die durch Zerstäubung, ohne die Verwendung
von Konservierungsstoffen und/oder Stabilisierungsmitteln verabreicht
werden.
-
Dieses Ziel wird erreicht durch Herstellung
einer pharmazeutischen Formulierung, wie für die Inhalation durch Zerstäubung geeignet
ist, die aus einer Lösung
eines Steroids besteht, worin;
- a) die Steroidkonzentration
im Bereich von 0,01% bis 0,1% liegt;
- b) der Träger
eine Mischung von Wasser und Propylenglykol in einem Verhältnis im
Bereich von 60 : 40 bis 30 : 70 v/v ist;
- c) der pH im Bereich von 3,5 bis 5,0 liegt, eingestellt unter
Verwendung einer starken Säure;
worin
die Osmolarität
nicht mehr als 7500 mOsm/l, bevorzugt nicht mehr als 7000, noch
bevorzugter nicht mehr als 6800 beträgt, und der Anteil der zerstäubten Partikel
des aktiven Bestandteils mit einem MAD von unter 6 μm mehr als
70% beträgt
und die Zerstäubungseffizienz
nach 5 Minuten höher
als 20% ist.
-
In einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung werden die Formulierungen hergestellt unter Verwendung
eines Trägers,
der besteht aus einer Wasser : Propylenglykol 50 : 50 v/v-Mischung,
und Korrektur des pH mit konzentrierten starken Säuren wie
Salzsäure
auf Werte bevorzugt im Bereich von 4 bis 5. Es wurde in der Tat überraschend
gefunden, dass, wenn der pH nicht in der richtigen Weise korrigiert
wird, nämlich
durch Zugabe gewöhnlicher
Salzlösungspuffer,
wie das Dinatriumhydrogenphosphat-Zitronensäure-Paar, die Lösung für eine pharmazeutisch
akzeptable Zeit nicht stabil bleibt. Nach der Zugabe der genannten
Puffer wird unter beschleunigten Stabilitätsbedingungen (40°C, 75% relative
Feuchte (R.F.)) in der Tat ein Verlust von 10% oder höher der
Probe bereits nach drei Monaten beobachtet, Umgekehrt bleibt die
Probe des aktiven Bestandteils in den Lösungen, deren pH einfach mit
NCl auf 4,0 oder 4,5 korrigiert wurde, 18 Monate unter Langzeitbedingungen
(25°C, 60° R.F.) im
wesentlichen unverändert,
und unter beschleunigten Bedingungen wird nach 6 Monaten nur eine
geringe Abnahme im Assay beobachtet. Die Lösungen der Erfindung erfordern
keine Zugabe eines Stabilisierungsmittels wie eines Metallchelatbildungsmittels
oder anderer Antioxidationsmittel.
-
Obwohl es im Stand der Technik bekannt
ist, dass die Stabilität
der Steroide, die eine Dihydroxyaceton-Seitenkette tragen, wie Budesonid
und Flunisolid, vom pH abhängt,
und dass die genannten Steroide in einem Bereich von 3–5 stabiler
sind (Das Gupta V., J. Pharm. Sci, 12, 1453, 1983; Timmins P. et
al., J. Pharm. Pharmacol. 35, 1 75, 1983), wurde über ein
in Lösung
stabiles Budesonid in einer einfachen Wasser-Alkohol-Mischung, die
aus Wasser und Propylenglykol besteht, nie berichtet; außerdem wurde
nie offenbart, dass die Stabilität
so dramatisch vom Weg der Einstellung des pHs abhängt.
-
Analog wurde nie berichtet, dass
die genannten Lösungen
effizient mit Hilfe eines Zerstäubers
in den unteren Respirationstrakt verabreicht werden können.
-
Der pH der Formulierung beeinträchtigt auch
die Verträglichkeit
der zerstäubten
Lösung.
Aerosol-Formulierungen werden im allgemeinen durch die Patienten
gut toleriert (Morén
F. et al., Aerosol in Medicine, Elsevier, Amsterdam, 1993, Seite
342). Weiterhin führt
die einfache Korrektur des pH mit starken Säuren zu einer Abnahme in den
Puffereigenschaften der Lösung,
wodurch sich der pH der Tropfen rasch ändern kann und, wenn der Lungenbereich
einmal erreicht wurde, physiologisch verträglichere Werte erzielt werden
können.
Auf der anderen Seite ist die Korrektur des natürlichen pH des Wassers auf
niedere Werte extrem vorteilhaft, wenn die Lösung in Glasampullen gelagert
wird, da das pH-Innere solcher Behälter dazu neigt, während der
Lagerung anzusteigen, wodurch die Stabilität des aktiven Bestandteils
nachteilig beeinträchtigt
wird.
-
Die einzige bekannte Lösungsformulierung
von Budesonid, die kommerziell erhältlich ist, ist eine Lotion
für die
topische Anwendung unter Verwendung von annährend 80% w/w Alkoholen.
-
Diese Art der Formulierung ist infolge
ihres hohen Gehalts von Alkoholen für Inhalationszwecke eindeutig
nicht geeignet.
-
Die
EP
794 767 (Falk) offenbart eine Budesonid-Lösung bei
einem pH unterhalb von 6, die bei der Herstellung von Klistieren
und Rektalschäumen
verwendet werden. Es wird gesagt, dass die Formulierungen stabil
sind, aber wenn man tatsächlich
in die Beispiele schaut, sind lediglich Wasser-Alkohol-Formulierungen, die die
Verwendung von Antioxidationsmitteln wie Natriumedetat oder Komplexierungsmittel
wie Cyclodextrine beinhalten, für
eine pharmazeutisch akzeptable Zeit stabil (mindestens 6 Monate).
-
Wenn derartige Konservierungsmittel
nicht vorhanden sind, nimmt das Assay des aktiven Bestandteils nach
4 Wochen bei 40°C
bereits um mehr als 30 ab, Die minimalen Stabilitätserfordernisse,
die in den Richtlinien für
die Medizinprodukte für
die Humananwendung beschrieben sind – "Quality and Biotechnology", Band 3A, Auflage
1998, Seiten 127–134 –, sehen
einen Verlust des Assays des aktiven Bestandteils von weniger als 5%
nach Lagerung unter beschleunigten Bedingungen (40°C, 75% R.F.)
für sechs
Monate vor. In der
EP 794 767 wurden
einfache 0,0033%-ige Lösungen
in Wasser bei verschiedenen pH-Werten lediglich 14 Tage nach der
Lagerung untersucht. Lösungen
in Propylenglykol allein, das ohnehin ein für die Verabreichung durch Zerstäubung ungeeigneter
Träger
ist, werden berichtet ausreichend stabil nur bei einem pH von 2,8
zu sein. Daher lehrt die
EP 794
767 nicht die Herstellung pharmazeutisch verträglicher
wässsrig-alkoholischer
Budesonid-Lösungsformulierungen,
die ohne die Hilfe von Stabilisierungsmitteln stabil sind und die
effizient zerstäubt
werden können.
-
Die
DE
196 25 027 beansprucht Lösungen für Arzneimittel wie Flunisolid
und Budesonid, die durch Zugabe einer organischen oder anorganischen
Säure stabilisiert
sind, für
die Herstellung von komprimierten Aerosolen, die als Treibmittel
einen Träger
verwenden, der mindestens 70% Ethanol enthält. Die genannten Lösungen sind
aufgrund ihres hohen Prozentsatzes von Ethanol, das anerkanntermaßen irritierend
ist, für
die Zerstäubung
nicht geeignet, und enthalten stets EDTA.
-
In den Lösungen der Erfindung die aus
einem physiologisch verträglichen
ausgewählten
Bereich von Propylenglykol in einem Verhältnis zum Wasser im Bereich
von 60 : 40 bis 30 : 70 v/v besteht, ist es auch möglich, die
Verwendung von Konservierungsmitteln zu vermeiden, wie durch die
Gesamtkeimzahl bewiesen wird, die während der gesamten Stabilitätsdauer
des Produktes innerhalb der Grenzen bleibt, die durch das europäische Arzneimittelhandbuch
vorgeschrieben werden.
-
Da die Lösungen der Erfindung ohne die
Verwendung von Stabilisierungsmitteln und Konservierungsstoffen
stabil sind, ist es möglich,
ihre Osmolarität
auf einen niedrigeren Wert im Hinblick auf die bekannten Lösungsformulierungen
einzustellen, um sowohl Anlass zu einer verbesserten Zerstäubungseffizienz
als auch einem gesteigerten Anteil von respirablen Tröpfchen zu
geben.
-
Es wurde in der Tat gefunden, und
dies ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, dass die Formulierungen,
die aus einfachen Wasser Propylenglykol-Lösungen bestehen, effektiver
zerstäubt
werden als die entsprechenden Lösungen,
die Natriumchlorid und/oder Salze enthalten, die als Puffer- oder
Stabilisierungsmittel dienen. Weiterhin kann man mit der Formulierung
der Erfindung eine höhere
Menge des aktiven Bestandteils mit einem MAD-Bereich von 1 bis 6 μm verabreichen,
und daher einen größeren atembaren
Anteil bereitstellen.
-
Davis S. in Int. J. Pharm. 1 , 71–83, 1978
berichtet, dass, wenn eine Wasser : Propylenglykol-Mischung für die Zerstäubung von
0,1% Flunisolid verwendet wird, der optimale Prozentsatz des Glykols,
um eine effiziente Zerstäubung
zu erreichen, ungefähr
50–60%
v/v beträgt,
es wird jedoch keine Lehre hinsichtlich der Herstellung stabiler
Lösungen
im genanntem Träger
ohne die weitere Zugabe von Stabilisierungsmitteln oder Puffersalzen
gegeben. Weiterhin schlägt
Davis in Int. J. Pharm. 1 , 85–83,
1978 in einer Studie mit dem Ziel der Bewertung des Wasser-Propylenglykol-Ethanolsystems
als Träger
vor, dass die Anwesenheit von Alkohol den Gesamtausstoß aus dem
Zerstäuber
erhöht.
Aus Tabelle 2 des gleichen Papiers kann entnommen werden, dass die
Zerstäubungseffizienz
der Lösung
ohne Alkohol in der Tat sehr gering ist (1 ml in 21 min.).
-
Derbacher J. (Atemwegs-Lungenkrank.
20, 381–82,
1994) betont in einer Untersuchung die Bedeutung des pH und der
Osmolarität
der Lösungen
für die
Inhalationsroute und berichtet unter anderem über eine isotonische Budesonid-Lösung (282
mosm/l) mit einem pH von 4, aber es wird keine Information hinsichtlich der
Zusammensetzung des Trägers
gegeben. Außerdem
ist nicht berichtet, ob die Konzentration oder die Stabilität des aktiven
Bestandteils für
die pharmazeutische Anwendung geeignet sind. Es ist auf jeden Fall
unwahrscheinlich, dass Budesonid in einem wässrigen Medium bei einer therapeutischen
Konzentration infolge seiner hohen Lipophilie löslich ist.
-
Im Hinblick auf den Stand der Technik
werden die Zusammensetzungen der Erfindung daher durch die folgenden
Merkmale gekennzeichnet:
- – ein Steroid, bevorzugt bestehend
aus Budesonid, in Lösung
bei Konzentrationen im Bereich von 0,001% bis 0,1%, bevorzugt von
0,025% bis 0,05%;
- – ein
Träger,
der aus einer Wasser : Propylenglykolmischung in Verhältnissen
im Bereich von 60 : 40 v/v bis 30 : 70 v/v, bevorzugt 50 : 50 v/v
besteht;
- – ein
pH im Bereich von 3,5 bis 5,0, bevorzugt von 4,0 bis 4,5, gekennzeichnet
durch eine Lebensdauer von mindestens zwei Jahren und eine verringerte
Osmolarität
um auf solche Weise die Zerstäubungseffizienz und
den Anteil der atembaren Tropfen zu erhöhen.
-
Vorteilhaft beträgt die Osmolarität nicht
mehr als 7500 mOsm/l, bevorzugt nicht mehr als 7000, noch bevorzugter
nicht mehr als 6800, bezogen auf die Berechnung der Gefrierpunktserniedrigung.
-
Ähnliche
Zusammensetzungen können
mit Acetonid-Glukokortikoiden hergestellt werden und insbesondere
mit Flunisolid.
-
Bevorzugte Träger für die Formulierungen der Erfindung
sind diejenigen, die aus Wasser : Propylenglykol-Mischung in Verhältnissen
im Bereich von 60 40 bis 30 : 70 v/v, bevorzugt in einem 50 : 50
v/v-Verhältnis bestehen,
wobei die Konzentration des aktiven Bestandteils in der Lösung im
Bereich von 0,001 bis 0,1 Gew.-% liegt.
-
Der pH kann korrigiert werden unter
Verwendung irgend einer konzentrierten starken Säure wie HCl und sollte im Bereich
von 3,5 bis 5,0, bevorzugt von 4,0 bis 4,5 liegen. Bevorzugte aktive
Bestandteile sind Steroide, die gewöhnlich in der Inhalationsbehandlung
von Atemwegserkrankungen verabreicht werden, Besonders bevorzugt
sind Acetonid-Derivate wie Flunisolid, Noch bevorzugter sind Acetal-Derivate
wie Budesonid oder die Epimere davon.
-
Die erhaltenen Lösungen können in geeigneten Behältern wie
Mehrfachdosierungsampullen für
die Zerstäubung
oder bevorzugt in Monodosisampullen verkauft werden, die vorgeformt
oder hergestellt sind mit einer Technologie, die fähig ist,
die Befüllungen
der Ampullen unter Inertgasatmosphäre sicherzustellen. Die Lösungsformulierungen
können
vorteilhaft durch Filtration sterilisiert werden.
-
Die Formulierungen der Erfindung
werden detailliert durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
-
Beispiel 1
-
Herstellung einer 0,05%igen
Budesonid-Lösung
bei pH 4,0 und Stabilitätsuntersuchungen
-
5 Liter Propylenglykol wurden in
einen Mischer gegossen und auf eine Temperatur von 40–50°C erhitzt.
5 g (0,05%) Budesonid wurden hinzugegeben, und für ungefähr 30 Minuten gemischt. Nach
Abkühlen auf
Raumtemperatur wurde ein gleiches Volumen von gereinigtem Wasser
hinzugegeben, und für
15 weitere Minuten gerührt.
Der pH der Lösung
wurde mit 0,1 N HCl auf 4,0 eingestellt. Die Lösung wurde über eine 0,65 mm Membran filtriert.
Die Lösung
wurde in 2 ml Polypropylen-Monodosis-Ampullen gefüllt.
-
-
Die Stabilität der Ampullen wurde unter
Langzeit- (25°C,
60% R.F.) und beschleunigten Bedingungen (40°C, 75% R.F.) [R.F. = relative
Feuchtigkeit] bewertet. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 bzw.
2 gezeigt. Die Prüfungen
auf Budesonid und dessen verwandte Hauptsubstanzen (Abbauprodukte)
wurden durchgeführt.
-
Die mikrobiologischen Kontrollen
wurden gemäß Eur. Ph.
III. Auflage durchgeführt.
-
Die Formulierungen der Erfindung
zeigten sich stabil für
mindestens 18 Monate bei der Lagerung und kein Anstieg in der Gesamtkeimzahl
wird beobachtet. Die Probe ist mehr als 97%ig unter Langzeitbedingungen,
während
sie höher
als 95%-ig unter beschleunigten Bedingungen ist. Der pH bleibt im
wesentlichen unverändert
unter beiden Bedingungen. Keine der anderen technologischen Parameter
unterliegt Veränderungen.
-
-
-
Beispiel 2
-
Herstellung einer 0,05%igen
Budesonid-Lösung
bei pH 4,5 und Stabilitätstests
-
Gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren wurde eine Lösung
der folgenden Formel hergestellt:
-
Die Stabilität der Monodosis-Ampullen wurde
unter Langzeit- (25°C,
60% R.F.) und beschleunigten Bedingungen (40°C, 75 R.F.) bewertet.
-
Die Ergebnisse sind in den Tabellen
3 bzw. 4 gegeben.
-
Die Bestimmung der Parameter wurde
wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt.
-
Die Formulierung der Erfindung zeigt
sich stabil für
mindestens 18 Monate bei der Lagerung, und kein Anstieg der Gesamtkeimzahl
wird beobachtet. Unter Langzeitbedingungen ist die Probe mehr als
97%-ig, während
sie unter beschleunigten Bedingungen höher als 96%-ig war. Der pH
blieb im wesentlichen unter beiden Bedingungen unverändert. Keine
der anderen technologischen Parameter unterlag Veränderungen.
-
-
-
Beispiel 3
-
Stabilitätsvergleiche
-
Mit einem Verfahren, das ähnlich denjenigen
der Beispiele 1 und 2 war, wurden 0,05%ige Budesonid-Referenzlösungen hergestellt,
deren pH unter Verwendung von Pufferstoffen eingestellt wurde, die
aus verschiedenen relativen Prozentsätzen des Paares Dinatriumhydrogenphosphat/Zitronensäure bestanden. Jede
Lösung
wurde in 2 ml Polypropylenmonodosis-Ampullen (Referenzlösung 5 bis
8) gegeben. Weiterhin wurde eine 0,05% Budesonid-Lösung
in Salzlösung
: Propylenglykol 50 : 50 v/v hergestellt, deren natürlicher pH
nicht korrigiert wurde.
-
Ein Teil der genannten Lösung wurde
in 2 ml Monodosisfläschchen
(Referenzlösung
4) angeordnet, während
der Rest in bernsteinfarbige Glasampullen gegossen wurde und dicht
versiegelt wurde (Referenzlösung
3).
-
Die Fläschchen, die verschiedene Lösungen enthielten,
und die Glasampulle wurden bei 40°C
für sechs
Monate gelagert. Die Budesonid-Probe und der pH der genannten Proben
wurde bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 gezeigt.
-
Aus den mit den Lösungen, gepuffert bei verschiedenen
pH-Werten, erhaltenen Ergebnissen kann ein relativ hoher Verlust
der Probe bereits nach drei Monaten festgestellt werden; wobei die
genannten Lösungen daher
weniger stabil sind als die der Beispiele 1 und 2.
-
Auch die Lösung mit natürlichem
pH war nach 6-monatiger Lagerung in Monodosis-Fläschchen weniger stabil als
die Lösungen
beschrieben in den Beispielen 1 und 2 (siehe Tabellen 2 und 4);
soweit die gleiche Lösung
betroffen war, aber in einer bernsteinfarbenen Glasampulle gelagert
wurde, nahm die Probe dramatisch mit ungefähr 20% Verlust der Potenz ab.
In diesem Fall tendierte der pH noch dazu während der Lagerung auf ungefähr 6 anzusteigen.
Der Verlust der Probe ist wahrscheinlich mit dem Anstieg des pH
verbunden.
-
Daher ist bewiesen, dass der korrekte
pH- Ausgangswert von überragender
Bedeutung für
die Stabilität
dieser Formulierung ist. Soweit Budesonid-Lösungen betroffen sind, muss
der pH auf einen Wert zwischen 4,0 und 4,5 eingestellt werden.
-
-
Beispiel 4
-
Die Zerstäubungseigenschaften der Lösung zur
Inhalation, beschrieben in Beispiel 1 , wurden bewertet durch eine
Mehrstufen-Flüssig-Impinger
(M.S.L.I.)-Analyse,
gemäß dem Verfahren
beschrieben in Eur. Ph. III. Auflage 1997, unter Verwendung eines
kommerziellen Strahlzerstäubers
(PARI-BOY) für
5 Minuten Zerstäubungsdauer.
Die M.S.L.I-Apparatur bestand aus einer Anzahl von Glaselementen,
die gegenseitig miteinander verbunden sind, um Kammern zu bilden,
die fähig
sind, die Tropfen abhängig
von deren aerodynamischer Größe zu trennen.
Wie im folgenden gezeigt, scheiden sich die Partikel mit unterschiedlicher
Größe in verschiedenen
Trennkammern ab.
-
Es ist folglich möglich, die Zerstäubungseffizienz
(Prozentmenge des zerstäubten
aktiven Bestandteils) und die Parameter, die nützlich sind, den atembaren
Anteil zu definieren, nämlich
den Feinpartikelanteil (Menge und relativer prozentualer Anteil
von Partikeln des aktiven Bestandteils einer Größe von unter 6,8 mm) und den
extra feinen Partikelanteil (Menge und prozentualer Anteil der Partikel
des aktiven Bestandteils einer Größe von unter 3 μm) zu bestimmen.
-
Monodosis-Glasfläschchen der Formulierung, die
gegenwärtig
als wässrige
Suspension auf dem Markt ist (Pulmicort®) und
Monodosis-Glasampuilen,
die die Lösungen
4 des Beispiel 3 (Salzlösung
: Propylenglykol 50 : 50 v/v) enthielten, wurden zum Vergleich zerstäubt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 6 als Durchschnitt von drei Bestimmungen
angegeben.
-
-
Die Ergebnisse zeigen eine signifikante
Verbesserung hinsichtlich Zerstäubungseffizienz
und der feinen und extrafeinen Fraktionen, die aus der Lösung der
Erfindung geliefert werden, verglichen mit der kommerziellen Formulierung.
Eine deutliche Verbesserung der genannten Parameter wird auch im
Hinblick auf die Lösung
in Salzlösung
: Propylenglykol 50 : 50 v/v (Lösung
4 von Beispiel 3) erzielt.
-
Beispiel 5
-
Das Größenprofil der Tropfen erzeugt
durch Zerstäubung
der Lösung
beschrieben in den Beispielen 1 und 2 wurde durch eine API-Aerosizer-Analyse
unter Verwendung eines kommerziellen Strahlzerstäubers (PARI-BOY) bestimmt.
-
Das Partikelgrößenprofil der Lösung 4 in
Salzlösung
: Propylenglykol 50 : 50 v/v beschrieben in Beispiel 3 wurde zum
Vergleich bestimmt.
-
Die Ergebnisse sind in Tabelle 7
als Durchmesser (μm),
unterhalb derer jeweils 10%, 50% und 90% der Tropfen eingeschlossen
sind, gegeben.
-
-
Die Ergebnisse zeigen eine signifikante
Verschiebung hin zu niederen Werten des Größenprofils der Tröpfchen,
erzeugt durch Zerstäubung
der Lösung
der Erfindung, verglichen mit denjenigen der Lösung in Salzlösung Propylenglykol
50 : 50 v/v (Lösung
4 von Beispiel 3).