DE599771C

DE599771C - Verfahren zum Herstellen von Formkoerpern annaehernd sphaerischer Form fuer Buestenhalter, Hutformen u. dgl.

Info

Publication number: DE599771C
Application number: DEE44255D
Authority: DE
Original assignee: L A Legrand SA Ets
Current assignee: L A Legrand SA Ets
Priority date: 1932-08-30
Filing date: 1933-05-16
Publication date: 1934-07-09

Description

Verfahren zum Herstellen von Formkörpern annähernd sphärischer Form für Büstenhalter, Hutformen u. dgl. Formkörper annähernd sphärischer Form für Büstenhalter, Hutformen u. dgl. wurden bisher aus mehreren Teilen zusammengesetzt, sei es, daß die Teile durch Stricken oder Häkeln gebildet wurden, sei es, daß sie aus Tüll o. dgl. zugeschnitten und genäht oder aus Ringen hergestellt wurden, die aus einem steifen oder nachgiebigen Werkstoff bestehen und mit einer nachgiebigen Hülle, beispielsweise aus Gummi, überzogen sind.
Alle diese Herstellungsarten erfordern ein erhebliches Maß an Handarbeit und persönlicher Geschicklichkeit des Arbeiters. Sie sind dementsprechend kostspielig. Die fertigen Gegenstände besitzen infolge des Zusammenfügens aus Einzelteilen keine große Haltbarkeit.
Die genannten Mängel zu beseitigen, ist der Zweck der Erfindung. Die Erfindung besteht in einem Aufsticken konzentrischer Fädenkreise und mit diesen sich regelmäßig kreuzender, durch den Mittelpunkt des Formkörpers laufender Fädenkreisbögen auf einen nach Vollendung des Stickens entfernbaren Grundstoff.
Ein auf diese Weise hergestellter Formkörper bildet ein einheitliches Ganzes ohne irgendwelche Verbindungsstellen. Die Haltbarkeit ist dementsprechend erheblich. Weiterhin läßt sich die Herstellung rein maschinell auf Stickmaschinen durchführen, was eine entsprechende Verbilligung zur Folge hat. Besonders wesentlich ist es, daß der Formkörper in flachem Zustande hergestellt wird, was beispielsweise beim Verpacken, Versenden, Weglegen o. dgl. von Bedeutung ist. Der flache Körper braucht nur über eine gewölbte Form gestülpt zu werden, um seine Gebrauchsform anzunehmen, aus der das Gebilde nach Gebrauch ohne weiteres in die flache Form zurückgeführt werden kann.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise an einem Nest für Büstenhalter veranschaulicht, und zwar zeigt: Fig. r eine Draufsicht auf einen Formkörper nach der Erfindung in ebenem Zustande, Fig. 2 eine schaubildliche Darstellung des Formkörpers gemäß Fig. z nach Aufbringen auf einen gewölbten Gegenstand, Fig. 3 eine Draufsicht zu Fig. 2.
Wie die Zeichnung erkennen läßt, werden die Nester durch aufgestickte, konzentrisch um einen Mittelpunkt 2 liegende Fädenkreise z gebildet, die sich mit durch den Mittelpunkt 2 des Formkörpers laufenden Fädenkreisbögen 3 kreuzen. Die konzentrischen Kreise r ergeben mit den Kreisbögen 3 Parallelogramme 5, 6, 7 und 8, deren Seiten gekrümmt sind, jedoch gegebenenfalls auch durch gerade Linien gebildet werden können.
Um ein derartiges Nest durch Sticken herzustellen, wird die Stickerei auf ein beliebiges Gewebe (beispielsweise natürliche Seide oder Kunstseide) aufgestickt, das alsdann durch ein an sich bekanntes Verfahren entfernt wird, während die Stickerei selbst unverändert bleibt. Derartige Stickereien sind unter der Bezeichnung Luftstickerei bekannt.
Die Entfernung des Gewebes, auf das die Stickerei nach der Erfindung aufgebracht wird, ist unbedingt erforderlich, da die Stickerei auf dem Gewebe eben bleiben würde und sich nicht verschieben könnte.
Nach dem Entfernen des Gewebes nimmt die Stickerei das Aussehen eines Filetstoffes mit parallelogrammförmigen Maschen an, die leicht in der Form geändert werden können.
Wenn das auf diese Weise gebildete Nest auf eine gewölbte Form aufgebracht wird, sind die Kreisbögen 3 bestrebt, sich den Meridiankreisen des gewölbten Körpers anzunähern. Die Kreisbögen 3 öffnen sich also und ergeben auf Grund ihrer Formänderung eine konzentrische Verschiebung der Kreise i, die sich auf diese Weise auf dem gewölbten Körper zueinander in parallelen Ebenen anordnen. Es bildet sich also in vollkommen natürlicher Weise und ohne Auftreten unerwünschter Spannungen in den Fäden der Stickerei eine sphärische Tasche (Fig.2). Auf Grund dieser neuen Anordnung der Linien der Stickerei werden die umständlichen Herstellungsmaßnahmen beim Herstellen derartiger Nester vermieden, die in der Vereinigung mehrerer getrennter Teile oder in der Herstellung nachträglich am Hauptteil des Büstenhalters befestigter Trikotstoffe bestehen.
Da nach der Erfindung die Nester der Büstenhalter in ebenem Zustande gestickt werden, lassen sich die Büstenhalter vollkommen aus einem Stück herstellen, so daB sich eine wesentliche Beschleunigung und Vereinfachung der Fabrikation ergibt.
Die beschriebene Herstellung von Nestern für Büstenhalter ist lediglich beispielsweise gegeben. Naturgemäß können auf Grund der Linienanordnung nach der Erfindung aus solchen Formkörpern auch Strohhüte, Filethüte, Stickereihüte u. dgl. hergestellt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH; Verfahren zum Herstellen von Formkörpern annähernd sphärischer Form für Büstenhalter, Hutformen u. dgl., bestehend in einem Aufsticken konzentrischerFädenkreise (i) und mit diesen sich regelmäßig kreuzender, durch den Mittelpunkt des Formkörpers laufender Fädenkreisbögen (3) auf einen nach Vollendung des Stickens entfernbaren Grundstoff.