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Musikinstrument Die Erfindung bezieht sich auf Musikinstrumente von
der Art der Klaviere, Cembalos, Glockenspiele, Xylophone o. dgl., die entweder mit
Schlaghämmern ausgerüstet sind, die eine oder mehrere Saiten oder Metallstäbchen
anschlagen können, oder auch zu diesem Zweck Klavierhämmerchen, Elfenbeinstäbchen
oder fingerartige Gebilde aufweisen.
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Im besonderen bezieht sich die Erfindung auf solche Instrumente, bei
denen der Anschlag der tongebenden Saiten oder Platten außer durch Hämmer zusätzlich
durch harte Körper in Form von Hohlzylindern erfolgt, die am Ende von zungenartigen
Tragkörpern befestigt sind.
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An sich bekannt sind Anschlagkörper in Form hohler Zylinder und auch
Anschlaghämmer, die die Eigenschaften eines Schwunggewichtes haben und die an den
Enden von Zungen oder Tragstangen aus einem steifen Werkstoff, z. B. Kupfer, befestigt
sind. Die Einrichtungen dieser Art weisen einige Unzuträglichkeiten auf, und zwar
besonders die folgenden: i. daß man mit ihnen einen unangenehmen singenden Ton erhält,
wenn das Ende der dort verwendeten Anschlagzunge metallisch ist, 2. daß der Anschlagkörper
zu schnell von den Saiten abspringt, wenn man das metallische Ende der Zunge mit
Tuch bekleidet. Um diese Mißstände zu beseitigen, wurdferner vorgeschlagen, die
bisher als Anschlage körper verwendeten Metallstäbchen oder Röhrchen durch Metallplättchen
zu ersetzen, die in einer Nut oder Ausschnitt einer Zunge aus elastischem Werkstoff
eingesetzt sind.
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Diese Lösung mag bis zu einem gewissen Grade die oben aufgezählten
Mißstände beseitigen, sie gibt aber ihrerseits auch wieder Veranlassung zu neuen
Mißständen; beispielsweise ergibt sich eine viel zu große Kontaktfläche zwischen
den Saiten und den Anschlagkörpern, wodurch ebenfalls wenig angenehme Klänge erzeugt
werden, wenn auch anders als bei den früher verwendeten zylindrischen Schlagkörpern.
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Anderseits kann man hier infolge des Fehlens einer Anschlagfläche
aus Metall natürlich nicht Klänge erzeugen, wie sie dem Cembalo, der Zimbel, der
Mandoline, der Gitarre, der Hawai-Gitarre eigentümlich sind.
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Es wurde nun festgestellt, daß die fraglichen Unzuträglichkeiten beseitigt
werden können, indem man diese Anschlagstücke am freien Ende von unsteifen und unelastischen
Zungen bzw. Tragkörpern befestigt, die also aus einem Werkstoff von der Art des
Filzes oder eines anderen Gewebes bestehen, im Gegensatz zu den
bisher
verwendeten elastischen Metallzungen einerseits oder den steifen unelastischen Zungen,
beispielsweise aus gehärtetem Kupfer.
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Durch diese Beweise ist es überdies möglich, eine Variierung der erzeugten
Klänge in. weitem Maße zu erzielen, und zwar unter Hervorbringung angenehm klingender
Töne, indem die Natur des die Zylinder bildenden Metalles abgeändert wird, aber
auch schon durch einfache Modifizierung der Spielweise des Musizierenden.
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Dieses Anschlagen kann entweder unter Vermittlung gewöhnlicher Schlaghämmer,
wie sie in Pianos bekannter Art vorhanden sind, erhalten werden, indem man die Körper
zwischen den Saiten und Hämmern anordnet und auf die Hämmer einwirkt, oder aber
mit Hilfe eines an die genannten Körper angelenkten Gestänges, das beispielsweise
einen Schwenkhebel und Knöpfe umfaßt, die durch eine Klaviatur bildende Anschläge
beeinflußt werden können.
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Je nach der Art der benutzten Körper kann man verschiedene Klangwirkungen
von stärkerer oder geringerer Intensität erhalten, die mit den Wirkungen einer Mandoline
vergleichbar sind, oder eine Wiederholung von Tönen, Spinettwirkungen usw. entsprechend
der Art der Körper und der deformierbaren Träger, auf denen diese Körper angeordnet
sind.
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Alle so erhaltenen Wirkungen können gemildert werden und unerwartete
Klänge ergeben, die mit dem Klange einer Orgel-Oboe vergleichbar sind, indem man
zwischen die obengenannten Körper und die Saiten Dämpfer oder durch den Ausübenden
verschiebbare Filzstreifen einschaltet.
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Weitere Einzelheiten und Besonderheiten der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung an Hand der beigefügten Zeichnung, die in Fig. i
bis 3 verschiedene Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise darstellt.
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Gemäß der Anordnung nach Fig. i sind die Körper 6 gegenüber Saiten
q. an schmiegsamen Verbindungsstücken, z. B. schmalen Filzstreifen 7, aufgehängt.
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Diese Verbindungsstücke sind an Zylindern 8 befestigt; auf denen sie
aufgewickelt werden können, um den Körper 6 aus dem Wirkungsbereich des Schla,-hammers
5 wegzuziehen.
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Ein Filzstreifen ig oder ein Dämpfer ist mit einem verschiebbaren
Träger io so verbunden, daß er außer Tätigkeit gesetzt werden kann. Die Dämpfer
und die Anschlagkörper sind also an unabhängigen beweglichen Trägern 8 und io angeordnet.
Die hohlzylindrischen Anschlagkörper 6 sind durch, ebene Teile 6' aus hartem Werkstoff
verlängert, zwischen denen das Ende der nachgiebigen Tragzunge 7 befestigt ist.
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Wie in Fig. 2 und 3 schaubildlich in größerem Maßstab dargestellt
ist, sind gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung Vorkehrungen getroffen,
um die Filzstreifen oder Dämpfer ig an den deformierbaren Verbindungsstücken 7 der
Hohlkörper 6 (Fig. 2) anzuordnen oder sie beispielsweise durch Ankleben an dem Verbindungsstück
und dem Hohlkörper auf der der Saite zugekehrten Seite (Fig.3) zu befestigen, anstatt
die Dämpfer ig zwischen den Saiten q. und den Hohlkörpern -gemäß Fig. i anzuordnen.
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Man kann mit Hilfe der beschriebenen und dargestellten Musikinstrumente
eine große Verschiedenheit neuer Klangwirkungen oder Kombinationen neuer Klangwirkungen
und bekannter Klangwirkungen, wie die Klangwirkung des Pianos, des Spinetts, der
Celesta usw., erhalten.