DE599363C - Vorrichtung zur Herstellung von Zigarren, Zigarillos o. dgl. - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
30.JUNI1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Vr 599363 KLASSE 79 b GRUPPE

Maschinenfabrik Moenus A. G. in Frankfurt a. M. Vorrichtung zur Herstellung von Zigarren, Zigarillos o. dgl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. August 1933 ab

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Zigarren, Zigarillos u. dgl., bei der unter Verwendung eines hin und her bewegten, über ein aufklappbares Walzennest geführten Wickeltuches die Einlage gerollt und das Umblatt und gegebenenfalls auch das Deckblatt um den Wickel gelegt wird.

Die bisher gebräuchlichen, mit durch einen

xo Schwinghebel hin und her bewegten Wickeltuch arbeitenden Vorrichtungen dieser Art haben den Nachteil, daß nach dem Einlegen des Um- bzw. Deckblattes die Bewegung des Wickeltuches nur in der einen Bewegungsrichtung erfolgen darf, nicht aber in der anderen Bewegungsrichtung, weil in diesem Falle das Um- bzw. Deckblatt entweder überhaupt nicht oder nur mangelhaft erfaßt wird, so daß es zur Faltenbildung und zum Einreißen des Um- bzw. Deckblattes kommt. Die Nichtausnutzung der rückläufigen Bewegung des Wickeltuches hat beträchtlichen Zeitverlust für den Arbeiter zur Folge und beeinträchtigt die Leistung der Maschine.

Dieser Übelstand wird durch die Erfindung beseitigt, indem eine Vorkehrung getroffen ist, welche es gestattet, das Um- bzw. Deckblatt in die Maschine einzulegen, ohne Rücksicht darauf, ob das Wickeltuch später vorader zurückbewegt wird. Zu diesem Zwecke sieht die Erfindung eine Einrichtung des Wickelnestes derart vor, daß die beiden der Einführungsstelle für den Wickel zunächstgelegenen und das Wickeltuch führenden Walzen in besonderen Hebeln ausschwingbar gelagert sind.

Es sind zwar schon mit einem hin und her bewegten Wickeltuch arbeitende Vorrichtungen zum Wickeln von Zigarren, Zigarillos u. dgl. bekannt, bei denen das Wickelnest auch geöffnet und geschlossen werden kann. Diesem Zwecke dient jedoch nur eine einzige das Wickeltuch führende schwenkbare Walze. Diese Einrichtung hat aber den Nachteil, daß das Um- bzw. Deckblatt nur auf der Seite, auf der die schwenkbare Walze angeordnet ist, eingelegt bzw. angesetzt werden kann, was voraussetzt, daß sich beim Wickeln das Wickeltuch immer in der gleichen Richtung bewegt, weil sonst aus den bereits angegebenen Gründen das Einlegen nicht möglich ist. Der Rücklauf des Wickeltuches kann daher nicht ausgenutzt werden.

Von den beiden ausschwingbaren Führungswalzen des Erfindungsgegenstandes kann je nach der Stellung des Wickeltuches in seiner vorderen oder hinteren Ruhelage wahlweise die eine oder die andere Walze mit der Hand oder dem Fuß zwecks Einführung eines neuen Wickels bzw. des Um- oder Deckblattes ausgeschwungen werden, so daß der die Maschine bedienende Arbeiter nicht erst den Rücklauf des Wickeltuches abzuwarten braucht und dadurch wesentlich an Zeit gewinnt.

Zwar gibt es schon Maschinen, bei denen auch mehrere Führungswalzen ausgeschwungen werden können. Bei diesen Maschinen läuft aber das Wickeltuch immer nur in einer

Richtung, was den Nachteil hat, daß das Um- bzw. Deckblatt ausschließlich an einer und derselben Stelle angesetzt wenden kann. Außerdem ermöglichen diese Maschinen die Herstellung des Wickels überhaupt nicht oder nur zusammen mit dem gleichzeitigen Umlegen des Umblattes, was den Nachteil hat, daß dieses mit in die Einlage hinein- und nicht, wie es sein soll, um sie herumgewickelt ίο wird.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.

Abb. ι ist ein Längsschnitt durch eine mit einem Wickeltuch arbeitende Zigarrenwickelmaschine, während

Abb. 2 eine Draufsicht auf diese ist.
Die dargestellte Maschine ist von an sich bekannter Bauart. Das Wickeltuch α wird über die einzelnen Walzen eines Walzennestes so herumgeführt, daß es bei seiner Hinundherbewegung durch den von dem Arbeiter betätigten Hebel b den zwischen den Walzen eingeführten Tabak zu einem Wickel c zusammenrollt. Um das Umblatt oder das Deckblatt einzulegen, ist eine öffnung des Walzennestes erforderlich, aus welchem Grunde bisher eine der Walzen, beispielsweise die an dem Handhebel d befindliche Walze e, durch Umlegen des Hebels in die strichpunktierte Lage ausgeschwenkt werden konnte. Das Einlegen des Umblattes konnte demnach nur erfolgen, wenn der Hebel b sich in der Stellung II befand, damit beim nächsten Arbeitshube das Blatt eingezogen und um den Wickel gerollt würde.

Erfindungsgemäß ist nun außer der Walze e auch noch die Walze / ausschwenkbar. Diese Walze/ ist zu diesem Zwecke an dem zweiarmigen Hebel g angebracht, der durch einen Fußhebel oder durch einen Handhebel um seinen Drehpunkt h in die punktierte Lage ausgeschwungen werden kann. Es kann demnach auch bei Stellung des Hebels b in der Lage I das Walzennest durch Hochdrücken der Stängel und dadurch erfolgendes Ausschwingen der Walze f geöffnet und ein Um- oder Deckblatt auch in dieser Stellung der · Maschine so eingelegt werden, daß es beim nächsten Arbeitsgange der Maschine sofort eingezogen und um den Wickel gerollt wird.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Vorrichtung zur Herstellung von Zigarren, Zigarillos o. dgl. mit durch einen Schwinghebel hin und her bewegtem, über ein aufklappbares Walzennest geführtem Wickeltuch, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden der Einführungsstelle des Wikkels zunächstgelegenen und das Wickeltuch führenden Walzen (e, f) in besonderen Hebeln {d, g) ausschwingbar gelagert sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen