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Schublehre mit vereinigter Schraublehre Die Erfindung betrifft eine
Schublehre mit einer auf einem zusätzlichen Schieber angeordneten Schraublehre.
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Erfindungsgemäß wird die Meßspindel der der üblichen Bauart entsprechenden
Schraublehre von dem zusätzlichen Schieber und ihr Amboß von dem Schieber der beweglichen
Meßbacke getragen. Meßspindel und Amboß werden dabei vorzugsweise durch eine die
beiden Schieber verbindende loshakbare Zugfeder in Berührung gehalten.
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Durch diese Anordnung wird ein genaues Meßgerätgeschaffen, von welchem
die Schraublehre nach erfolgter Einstellung der Meßbacken in einfachster Weise entfernt
werden kann und welches auch als gewöhnliche Schublehre dienen kann. Die Einstellung
erfolgt mit Hilfe eines Satzes von kalibrierten Zapfen, deren Länge beispielsweise
von 25 zu 25 mm abgestuft ist. Man erhält auf diese Weise ein Meßgerät von großem
Meßbereich, dessen Genauigkeit auch durch langandauernde Benutzung nicht in Frage
gestellt wird.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der nachstehenden Beschreibung an
Hand der Zeichnung erläutert.
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In dieser ist Abb. i die Seitenansicht einer Schublehre mit an einem
besonderen Schieber angeordneter Schraublehre, Abb.2 ist die Seitenansicht einer
anderen Ausführungsform. Die in Abb. i dargestellte Schublehre weist in üblicher
Weise eine Stange i auf, die eine feste Backe 2 trägt und auf der der Schieber 3
sitzt, welcher die bewegliche Backe q. trägt. Dieser Schieber ist mit zwei auf die
übliche Flachfeder .des Schiebers wirkenden Feststellspitzenschrauben 5 und 6 versehen.
Auf der Stange i kann eine Millimeterteilung vorgesehen werden, in welchem Falle
der Schieber 3 einen nicht gezeichneten Zehntelzeiger trägt, welcher gestattet,
das Gerät als gewöhnliche Schublehre zu benutzen.
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Gemäß der Erfindung ist mit der beweglichen Backe q. eine Schraublehre
7 vereinigt. Eine Feder 13 verbindet das Lager 8 der Schraublehre mit einem Knopf
1q., der in den Schieber 3 eingeschraubt ist und einen in der Achse des Mikrometers
7 liegenden Amboß 15 trägt.
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Die Schraublehre 7 ist von üblicher Bauart. Eine das Lager 8 durchsetzende
Schraube 12 gestattet mittels einer Schraubenspitze i2a das Festhalten der Schraublehrenstange
7d.
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Gemäß Abb. i ist an der festen Backe 2 der Schublehre außerdem eine
Einrichtung zum Einregeln des Minimalkalibers angeordnet. Zu diesem Zweck ist an
der Innenseite der Backe eine Kehle vorgesehen, deren Grundfläche um io°/o gegen
die Backeninnenseite geneigt ist. Am Rande dieser Grundfläche ist eine Millimeterteilung
angebracht. In der Kehle ruht
ein verstellbares Gleitstück 21. Dieses
trägt eine Teilung, die Mit der Teilung der Grundfläche einen Nonius bildet.
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Die Verwendung der beschriebenen Schublehre gestaltet sich wie folgt:
Es sei das Maß für die Prüfung eines zu drehenden Stückes von 12o mm 0 mit einer
Toleranz von plus minus o,o2 einzustellen. Zuerst stellt man das Minimalkaliber
mit Hilfe des Gleitstückes 21 ein, indem man es um 2/10o über die Innenseite der
Backe 2 zum Vorspringen bringt.
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Nachdem diese erste Einstellung geschehen ist, wählt man aus einem
der Schublehre beizugebenden Satz von kalibrierten Zapfen denjenigen, dessen Länge
dem herzustellenden Durchmesser am nächsten kommt, beispielsweise einen Zapfen mit
125 mm Länge. Dann stellt man die Schraublehre 7 auf 25 mm ein. Der geeichte Zapfen
B wird zwischen die Backen 2 und 4 eingeführt und durch entsprechendes Verschieben
des Schiebers 3 sowie leichtes Anziehen der Schraube 5 festgehalten. Da die Schraube
lo des Schiebers g dabei gelöst war, so hat die Feder 13 den Zylinderzapfen des
Mikrometers in Berührung mit dem Amboß 15 gebracht. Man zieht nun die Schraube lo
an und löst die Schraube 5 des Schiebers 3. Durch Verdrehen der Schraublehre 7 regelt
man nun den Einspannungsgrad des Zapfens B zwischen den Backen 2 und 4, wobei der
Schieber 3 satt auf der Stange 1 gleitet. Ist der gewünschte Einspannungsgrad erreicht,
so zieht man den Schieber 3 durch die Schrauben 5 und 6 an. Man löst dann die Schraube
lo und stellt aufs neue die Schraublehre auf 25 mm ein. Das Kaliber ist so eingestellt
für die Maße 125 plus o,oo und 125 minus o,o2. Man zieht nun die Schraube lo endgültig
fest. Um die Kaliber 12o plus o,oo und 12o minus o,o2 zu erreichen, genügt es jetzt,
daß man nach Lösen der Schrauben 5 und 6 den Schieber 3 verschiebt, indem man die
Schraublehre um 5 mm verstellt, d. h. auf den Teilstrich 2o bringt. Man zieht endlich
die Schrauben 5 und 6 an, und das Kaliber ist endgültig eingestellt. Zu bemerken
ist, daß die Einstellung nun nicht für das Maxiamalmaß 12o plus o,o-- erreicht ist,
sondern für das genaue Maß 12o, während das Mininalmaß 12o - o,o2 durch das Gleitstück
21 gegeben ist. Das Kaliber 12o paßt genau auf das zu drehende Werkstück. Das Kaliber
12o - o,o2 geht nicht darüber hinweg.
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Mittels des beschriebenen Geräts könnte man auch das Maximalmaß 12o
plus o,o2 erhalten, indem man den Nullstrich des Nonius auf den Teilstrich 2o -
o,o2 einstellt. Jedoch bedarf es in diesem Falle einer Verschiebung des Gleitstücks
21 um 4/1o. Die mittlere Toleranz bzw. das genaue Maß wird dabei nicht mehr erhalten,
vielmehr werden das Maximal- und das Minimalkaliber gewonnen.
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Man kann verschiedene Verbindungen von Minimal-, Maximal- oder mittlerer
Toleranz verwirklichen. Auch kann man die Einrichtung zur Einregelung des Minimalkalibers
an der beweglichen Backe 4 anordnen.
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Abb. 2 zeigt eine abgeänderte Gestaltung, bei der der in der Achse
der Schraublehre 7 liegende Amboß durch einen Zapfen 15' dargestellt wird, der in
dem Knopf 14 gleiten kann und dessen Stellung durch eine Schraube 27 regelbar ist,
die sich gegen die Backe 4 abstützt. Eine Halteschraube 28 sichert das Feststehen
des Zapfens 15' nach erfolgter Einstellung.
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Wenn man einen Satz von Zapfen vorsieht, die von 25 zu 25 mm geeicht
sind, kann man durch ein und dasselbe Gerät nacheinander eine Reihe von Sehublehren
verschiedener Meßfähigkeit ersetzen.