DE59719C

DE59719C - Vorrichtung zur Bestimmung des Wassergehaltes von Dampf

Info

Publication number: DE59719C
Application number: DENDAT59719D
Authority: DE
Original assignee: M. GEHRE in Rath b. Düsseldorf
Anticipated expiration: 1911-04-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42: Instrumente.

Zusatz zum Patente No. 52327 vom 24. September i<

Patentirt im Deutschen Reiche vom 1. April 1891 ab. Längste Dauer: 23, September 1904.

Bei Benutzung der durch das Patent No. 52327 geschützten Vorrichtung zur Bestimmung des Wassergehaltes in Dampf ist es erforderlich, die Dampfspannung vor dem Erhitzen und bei beendeter Verdampfung des Wassers genau abzulesen und alsdann durch Rechnung die Menge des nach verdampften Wassers zu ermitteln. Diese Rechnung kann vermieden werden, wenn man bei der Verdampfung des Wassers die Spannung constant hält und demgemäfs das Volumen des in dem abgesperrten Rohrstück enthaltenen Dampfes sich ändern läfst. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, einen Theil der Wandung des Rohrstückes oder eines mit demselben zusammenhängenden Behälters derartig . nachgiebig herzustellen, dafs der Rauminhalt des Rohrstückes sich entsprechend vergröfsern läfst. Die Nachgiebigkeit der Wandung läfst sich in verschiedener Weise erreichen, sei es, dafs man einen Theil der betreffenden Wandung als bewegliche Membran oder als Cylinder ausbildet, in dem ein Kolben sich bewegen kann, oder dafs man endlich den Abschlufs durch- eine Flüssigkeit bewirkt, welche sich mit Wasser nicht mischt und auch bei der betreffenden Temperatur nicht verdampft. Am einfachsten dürfte die Anwendung eines Cylinders mit Kolben sein, wie solche auf beiliegender Zeichnung als Beispiel im Längsschnitt dargestellt ist. Mit dem Rohrstück α ist der Cylinder Z verbunden, dessen Kolben k durch das an der Kolbenstange m sitzende Handrad η verstellt werden kann, beispielsweise dadurch, dafs die Kolbenstange m aufserhalb des Cylinders Z mit Gewinde versehen wird, dem eine mit dem Cylinder verbundene Mutter entspricht. Der Raum oberhalb des Kolbens k kann zweckmäfsig durch ein Rohr r mit der Dampfleitung verbunden sein, um die Bewegung des Kolbens und seine Dichtung zu erleichtern. Während der Erwärmung des im Rohr α eingeschlossenen Dampfes wird nun der Kolben von Hand derart eingestellt, dafs der Zeiger des Manometers sich nicht bewegt. Sobald das Thermometer durch Steigen ,des Quecksilbers angiebt, dafs alles Wasser verdampft ist und die Ueberhitzung des Dampfes beginnt, wird an der Scala ρ die Stellung des Kolbens k abgelesen. Die Eintheilung dieser Scala läfst sich leicht so einrichten, dafs sie unmittelbar in Procenten die Vergrößerung des Volumens angiebt, welche der Inhalt des Rohrstückes α durch die Kolbenbewegung erhalten hat. Die Scala zeigt alsdann unmittelbar das Dampfvolumen an, welches dem im Dampf enthalten gewesenen Wasser entspricht, Und damit also auch in Volumenprocenten den Wassergehalt des Dampfes.selbst.

Anstatt den Kolben von Hand einzustellen, kann man denselben auch durch eine Feder oder ein Gewicht oder anderweitig derartig belasten, dafs er sich selbstthätig einstellt, sobald infolge der Verdampfung des Wassers die Spannung im Rohrstück gröfser wird.

Anstatt eine feste Scala ρ anzuordnen, kann

Claims

man auch mittelst eines gewöhnlichen Mafsstabes oder einer abnehmbaren Scala die Bewegung der beweglichen Wandung messen.

Pateντ-Anspruch:

Bei der durch Patent No. 52327 geschützten Einrichtung die Ausbildung eines Theiles des Rohrstückes oder eines mit demselben zusammenhängenden Behälters als bewegliche Wandung, insbesondere auch als ein in einem Cylinder verschiebbarer Kolben oder als Flüssigkeitssäule, welche die Verdampfung des im Dampf enthaltenen Wassers unter constantem Druck vor sich gehen zu lassen ermöglicht, derart, dafs mittelst einer Mefsvorrichtung für die der Bewegung der Wandung entsprechende Volumenvergröfserung der Wassergehalt bestimmt werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.