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Luftgekühlter Ein- oder Mehrzylindermotor Die Erfindung bezieht sich
auf luftgekühlte Motoren und betrifft eine Einrichtung, durch die eine besonders
günstige Kühlung der Motorenzylinder erzielt wird.
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Es ist bekannt, vor dem Zylinder von Motoren zwecks Verhinderung einer
allzustarken Kühlung des vorderen Zylinderteils ein Blech anzuordnen, das vom Kühlwind
angeströmt wird, so daß die Kühlluft zwischen beiderseitigen Führungsblechen zum
Zylinder gelangt. Bei derartigen Vorrichtungen kann es sich als Nachteil herausstellen,
daß die Luftströmung im Raume zwischen dem Blech und dem Zylinder nicht stark genug
ist.
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Die Erfindung bezweckt, diesen Nachteil zu beheben und die Luftströmung
zwischen dem Blech und dem Zylinder dadurch zu verbessern, daß die Kühlluft zwischen
dem. Blech und dem Zylinder in eine kreisförmige Bewegung versetzt wird.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das vordere Blech
mit einer oder mehreren Öffnungen versehen wird, an die sich Leitflächen anschließen,
welche die Luft tangential an den Zylinder leiten, und daß fernerhin durch Verstellung
eines Schiebers der Luftdurchtritt durch die Öffnungen geregelt wird.
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Der Erfindungsgedanke ist in den Zeichnungen in einigen Ausführungsbeispielen
veranschaulicht.
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In den Zeichnungen zeigt Fig. i im Schnitt einen Motorenzylinder,
vor dem in bekannter Weise ein die Kühlluft auffangendes Blech angeordnet ist. Fig.--
und 3 zeigen in Ansicht und Schnitt einen Teil eines einzylindrigen Motors, der
erfindungsgemäß ausgestaltet ist.
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Fig. q. und 5 zeigen in entsprechender Anordnung eine andere Ausführungsform
der Erfindung.
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Fig.6 und 7 stellen teilweise im Schnitt, teilweise in Ansicht einen
mehrzylindrigen Sternmotor für Flugzeuge dar, der ebenfalls gemäß der Erfindung
eingerichtet ist.
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Wie aus den Abbildungen ersichtlich ist, liegt in einem gewissen Abstand
vor der Wand des Motorenzylinders b ein zweckmäßig leicht gekrümmtes Blech g, das
sich auf die ganze Höhe des Motors oder nur auf einen Teil derselben erstrecken
kann. Diesem Blech können zweckmäßigerweise zwei weitere Bleche q noch zugeordnet
sein, die seitlich zum Zylinder liegen. Die Kühlluft kann dann längs der Ränder
C und D des Bleches g eintreten, von denen die Bleche q erst in gewissem Abstand
angeordnet sind.
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Nachdem die Kühlluft die Zylinderflächen, die in üblicher Weise mit
Rippen versehen werden können, bestrichen hat, tritt sie durch das Fenster E aus,
das die beiden Bleche q an ihrem hinteren Ende freilassen (siehe Fig. i).
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Zwecks Verhinderung einer zu schwachen Luftströmung zwischen Blech
und Zylinder ist erfindungsgemäß in dem Blech g, und zwar an der Seite des Randes
C, eine seitliche Öffnung g° angeordnet, hinter der eine Lenkwand r liegt, die die
Frischluft an die Seite des Zylinders leitet. Dadurch wird auf die
Luft,
welche sieh am Rande D zwischen Blech g und Zylinder b befindet, eine stärkere Saugwirkung
ausgeübt, als sie am Rande C herrscht; diese hat einen Luftstrom in diesem Zwischenraum
als weitere Wirkung.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. q. und 5 sind in dem Blech
g eine ganze Reihe von Öffnungen g° mit Lenkwänden r nebeneinander angeordnet. Auch
hier entsteht der oben beschriebene Luftstrom zwischen dem Blech g und dem Zylinder
b.
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Die Kühlwirkung der Luft kann durch besondere Mittel geregelt werden.
So können z. B. die Öffnungen für den Lufteintritt zwischen den Rändern C
und D einerseits, und den Blechen q andererseits verändert werden. Es können
auch die Querschnitte der Öffnungen g° oder die Richtung der Lenkwände r verändert
werden.
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Eine weitere Regelungsmöglichkeit ist in den Fig. q. und 5 dargestellt.
Dort liegt am Blech g oder in einem geringen Abstand von diesem ein Schieber s,
welcher am Rande D oder C in verschiedene Stellungen, in bezug auf das Blech, gesetzt
werden kann. Seine Verstellung ändert die Verteilung der Luft im Inneren der aus
den Blechen g und q bestehenden Ummantelung. Der Schieber s erhält, wenn das Blech
g zylindrisch gewölbt ist, ebenfalls eine zylindrische Wölbung und wird beispielsweise
in am Blech vorgesehenen Gleitführungen derart verschiebbar angeordnet, daß er um
die den beiden zylindrischen Flächen gemeinsame Achse schwingen kann. Seine Steuerung
erfolgt aus der Entfernung durch einen Seilzug oder andere geeignete Mittel.
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In der Fig. q. ist der Schieber s in einer Stellung gezeichnet, in
welcher er am Rande C einen großen Teil der Öffnungen g° abdeckt. Die Luftströmung
in dem Raum zwischen dem Blech g und Zylinder b erreicht dann einen Höchstwert.
- Sie wird geringer und weniger stark, wenn man den Schieber in Richtung von D nach
C verschiebt, denn der die Luft nach dem Rande C zu tretende Unterdruck nimmt ab,
je weiter man den Schieber nach C verschiebt.
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Man kann auch, insbesondere bei den Ausführungsformen nach Fig. 2
bis 5, am Rande D ein kleines Schutzblech q2 anordnen, welches dazu dient, von dem
Luftstrom, der nach dem Rande C treiben soll, einen Teil abzuzweigen, und jeder
der beiden Teile wird dann nach dem. hinteren Zylindertefl geleitet.
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Obgleich in den Fig. i bis 5 Einzylinderinotoren dargestellt sind,
kann man die Maßnahmen gemäß der Erfindung jedoch auf Mehrzylindermotoren anwenden.
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Ihre Anwendung auf Sternmotoren ist in den Fig. 6 und 7 in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt, wo sich ebenfalls vor jedem Zylinder ein Schutzblech
g in der in Fig. q. und 5 schon dargestellten Art befindet.
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Die verschiedenen Schieber s werden dabei zweckmäßig so angeordnet,
daß sie sich um die Motorwelle drehen können. Sie können beispielsweise aus einer
einzigen Blechplatte geschnitten sein. Mit Hilfe dieser, in verschiedene Stellungen
zu bringenden Schieber kann man nach Bedarf die nach dem Rande C liegenden oder
die nach dem Rande D liegenden Öffnungen g° aufdecken oder sperren.
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Schließlich können die in den Fig. i bis 5 dargestellten Bleche q
durch Bleche t von geeigneter Neigung ersetzt werden, welche zwischen den Zylindern
angeordnet sind, und durch Leitflächen lt, welche auf einer hinteren Platte
i angeordnet sind und die Luft den in der Platte vorgesehenen Auslaßöffnungen i°
zuleiten. Diese Leitflächen lt erhalten zweckmäßigerweise eine solche Form, daß
der Raum zwischen ihnen und den Zylindern sich nach den Zylinderköpfen zu erweitert.
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Durch die erfindungsgemäß angewandten Maßnahmen erhält man eine insofern
außerordentlich genaue Luftkühlung, als die Temperatur der Zylinderwände an deren
sämtlichen Punkten angenähert auf gleicher Höhe gehalten werden kann.
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Selbstverständlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf die dargestellte
und beschriebene Ausführungsform; auch durch Anwendung anderer Mittel kann dem Erfindungsgedanken
Rechnung getragen werden.