Gebläse-Aggregat, insbesondere für Abgasturboaufladung für Brennkraftmasohinen Mit der Tendenz nach immer höherer Aufledung von Dieselmotoren tritt die Notwendigkeit der Rück kühlung der verdichteten Ladeluft immer mehr in den Vordergrund. Bisher hat man diese Aufgabe in der Regel so gelöst, dass dem Turbolader ein Luftkühler von meist prismatischer Form nachge schaltet wurde, in welchem die Ladeluft wieder ge kühlt wurde.
Dabei ergibt sich für den Konstrukteur die Schwierigkeit, in dem meist engen Raum zwi schen Gebläse und Luftverteilleitung den Kühler von oft beträchtlichen Ausmassen und die übergangs- stutzen zwischen Gebläse und Kühler bzw. Kühler und Luftverteilleitung unterzubringen. Dieses Pro blem wird noch dadurch erschwert, dass die Luft leitung strömungsmässig so ausgebildet werden sollte, dass Wirbelverluste möglichst vermieden werden.
Eine weitere Erschwerung der Aufgabe ist da durch gegeben, dass bei den Turboladern der her kömmlichen Bauart der Luftaustritt aus einer Spi rale erfolgt, wodurch eine bestimmte Lage und Rich tung für die Anschlussteile schon zwangläufig vor geschrieben ist.
Abgesehen von der Raumfrage und den Schwierigkeiten, die sich in strömungstechni scher Hinsicht bei den bekannten Kombinationen von Gebläsen mit Kühlern bei Abgasturboladern ergeben, birgt auch die Verbindung der Austritts spirale des Gebläses mit dem Kühler Schwierigkeiten in sich, @da beider bekannten Bauart dieser Maschi nengruppe die beiden Teile getrennt voneinander am Motorgehäuse fixiert werden müssen.
Die Erfindung behebt diese Mängel und schafft erstmals ein kompaktes und gedrungenes Aggregat, bei dem beste Raumausnützung mit günstigen Strö mungsverhältnissen für die verdichtete Luft beim t7bergang vom Gebläselaufrad in den Kühler ge währleistet ist. Weiterhin sind Gebläse und Kühler an Flanschflächen miteinander verbunden, deren Aus dehnung und Lage eine absolut sichere Verbindung der beiden Teile des Aggregates gewährleistet, das als Ganzes an .die Brennkraftmaschine angebaut wird.
Die Erfindung, die von einem Gebläse mit ra dialem Laufrad und einem nachgeschalteten Flüs sigkeitskühler ausgeht, besteht nun -darin, dass der Kühler als :im wesentlichen scheibenförmiger Ring- kühler ausgebildet ist, der paralleif zur Laufradebene des Gebläses am .Gebläsegehäuse angeordnet ist und dessen Achse mit der Achse der Welle des Gebläses fluchtet.
Bei dieser Ausbildung liegen das bei einem radialen Laufrad ebenfalls scheibenförmige Gebläse und der Ringkühler flach nebeneinander. Ihre Ver bindung kann ;im Bereich ihres Aussenumfanges er folgen, wobei durch entsprechende Ausbildung des Austrittsraumes für die das Laufrad verlassende ver dichtete Luft die Wirkung der bisher üblichen Aus trittsspirale .mit einer strömungsgünstigen Ausgestal tung der Überleitung der Luft .in den Ringkühler verbunden werden kann.
Nach einer bevorzugten Ausbildungsform besteht der Ringkühler aus zwei parallelen Kreisringplatten, in welchen Wärmetauscherelemente, wie z. B. Kühl rohre, unter Bildung von zur ,Gebläsewelle parallelen Kühlmittelkanälen befestigt sind und die an ihren Aussenseiten ringförmige Deckel tragen, die mit den Ringplatten Verteilkanäle für das Kühlmittel bilden und die Anschlüsse für die Kühlmittel-zu- und -ab führung tragen.
Als Wärmetauscherelemente emp fehlen sich in erster Linie Rohre, die in entspre chende Öffnungen der Platten eingewalzt sind. In einfacher Weise ist damit eine verhältnismässig grosse Kühlfläche auf kleinstem Raum unterzubringen. Durch die an der Aussenseite .der Platten des Rin- kühlers gebildeten Kanäle wird die Verteilung des Kühlmittels über den Umfang des Ringkühlers si chergestellt.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn in weiterer Ausge staltung der Erfindung die Verteilkanäle in den Ge- bläsedeckeln durch radiale, bis an die Platten des Ringkühlers reichende Rippen in Umfangsrichtung unterteilt sind und die Rippen in den einander ge genüberliegenden Deckeln gegeneinander versetzt an geordnet sind.
Daraus ergibt sich eine zickzackför- mige Strömung des Kühlmittels innerhalb des Rin- kühlers und damit die denkbar günstigste Ausnüt- zung der Wirkung des Kühlmittels.
Das Gebläsegehäuse kann an seinem Aussenum fang einen umlaufenden Aulsrczittsspalt für die ver dichtete Luft aufweisen, die den Kühler in der Rich tung zu ,dessen Achse radial durchströmt. Durch die sich dabei ergebende Verteilung der Kühlluft über den Umfang .des Gebläsegehäuses und damit des Ringkühlers bilden sich im wesentlichen zentrisch symmetrische Strömungsverhältnisse innerhalb des Kühlers aus, was sich auf dessen Leistung besonders günstig auswirkt.
Das Optimum dieser Wirkung wird erzielt, wenn die Ableitung der verdichteten und. ge kühlten Luft ,durch einen Austrittsstutzen erfolgt, der koaxial zum Ringkühler angeordnet ist.
Der in diesem Fall auftretenden Vergrösserung der Breite des Aggregates kann, sofern dies durch besonders beengte Platzverhältnisse notwendig ist, durch eine Ausgestaltung :der Erfindung begegnet werden, bei der ein sektorförmiger Teil des Wärme tauschers für den radialen Austritt der gekühlten Luft aus dem Aggregat dient.
Eine besonders einfache und im Sinne einer weiteren Verringerung .der Breite des Aggregates wirkende Ausbildung ergibt sich schliesslich, wenn das Gebläsegehäuse an seinem Aussenumfang einen um die Achse des Ringkühlers zylindrisch vorge zogenen Rand aufweist, der den Ringkühler an sei nem Aussenumfang umgreift und als Umlenkung für die verdichtete Luft in die Richtung zur Achse des Ringkühlers :dient.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die radiale Durchströmung des Ringkühlers noch dadurch b.eeinflusst werden, .dass die Wärmetauscher elemente des Ringkühlers durch zur Kühlerachse radial liegende Leitwände für die verdichtete Luft in ringsektorförmige Sektionen unterteilt sind.
Eine zusätzliche Verhinderung des Raumbedar fes für das -Gebläse-Kühleraggregat ergibt sich, wenn die vorzugsweise als umlaufender Ringspalt .ausge bildete Gebläseeintrittsöffnung auf der der Abgas turbine zugekehrten Seite des Aggregates gelegen und durch einen ringförmigen Filter abgedeckt ist.
Weitere Vorteile der Erfindung sind in der fol genden Beschreibung von in den Zeichnungen sche matisch dargestellten Ausführungsbeispielen erörtert. Fig. 1 zeigt den Umriss eines Aggregates nach der Erfindung im Aufriss, Fig. 2 den zugehörigen Umriss bei ,der Ansicht in der Richtung .des Pfeiles A der Fig. 1;
in den beiden Darstellungen sind strichpunk tiert die Umrisse eines; Abgasturboladers, mit nachge schaltetem Kühler in der bisher üblichen Ausbildung angegeben. Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Aggregates nach der Erfindung, Fig. 4 einen Querschnitt durch ein anderes AuMhrungsbeispie1,
welcheis im übrigen den Fig. 1 und 2 zugrunde liegt. Fig. 5 zeigt einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4 und Fig. 6 die Abwicklung des äusseren Teiles des entsprechend der .Linie VI-VI .in Fig. 5 geschnittenen Ringkühlers. In sämtlichen Zeichnungen sind die gleichen Teile mit gleichen Bezugsziffern versehen.
In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 ,das Aggregat nach der Erfindung bezeichnet, das mittels der Winkel bleche 2 und 3 am Motorgehäuse befestigbar ist. An dem Aggregat ist die Abgasturbine 4 ange flanscht, in die die Abgase der Brennkraftmaschina bei 5 ein- und bei 6 wieder austreten.
Die verdichtete Luft verl'ässt das Aggregat durch eine seitliche öff- nung 7, an die .die Luftverteilleitungen der Brenn- kraftmaschine anzuschliessen sind.
Beim Vergleich des dargestellten Aggregates nach der Erfindung mit dem strichpunktiert wiedergegebenen Turbolader bisher üblicher Bauart ist ersichtlich, dass bei der bisherigen Ausbildung durch den an die Austritts spirale 8 angeflanschten Kühler 9 ein sperriges Ge bilde entsteht, -das zufolge des abstehenden Kühlers nur unter besonders günstigen Umständen am Motor gehäuse derart untergebracht werden kann, dass die entsprechend dem Pfeil 10 .austretende .Luft strö- mungsgünstig in die nicht dargestellte Luftverteil- leitung übertreten kann.
Demgegenüber ist das Aggre gat nach der Erfindung durch seine gedrungene Form, die sich weitgehend den durch die Abgas turbine vorgegebenen räumlichen Verhältnissen an passt, leicht am Motorgehäuse unterzubringen. Das Aggregat nach der Erfindung rückt gegenüber der bisher üblichen Ausführung um das Mass a an den Anschlussflansch der Luftverteilleitung der Brenn- kraftmaschine heran. Schliesslich ist durch die Ver grösserung der axialen Erstreckung des Abgasturbo gebläses um das Ausmass b das Aggregat nach der Erfindung besser den durch Zylinderkopf, Steuerung usw.
gegebenen Verhältnissen angepasst als die zum Vergleich herangezogene bekannte Ausbildung.
Das Aggregat 1 besteht im wesentlichen aus .dem Gebläse 11 mit dem den Ansaugkrümmer 12 ent- haltenden stirnseitigen Deckel 13, der an seinem Aussenumfang die Eintrittsöffnung 14 für .die Lade luft aufweist. Das radiale Laufrad 15 sitzt auf der für Turbine und Gebläse gemeinsamen Welle 16.
Das Gehäuse des Gebläses weist einen ringförmigen Raum 17 auf, der als Diffusor .ausgebildet ist und der in seinem äusseren Bereich die Umlenkung der verdichteten Luft in .den benachbarten Ringkühler bewerkstelligt.
Beiden bisher gebräuchlichen Ausbildungen von Abgasturboladern, wie sie zum Vergleich in den Fig. 1 und 2 strichpunktiert angedeutet sind, tritt die Luft an der der Turbine abgekehrten Stirnseite des Gebläses in axialer Richtung ein. Im Gegensatz hiezu strömt bei den Ausführungsbeispielen der Er findung die Ladeluft durch den Ansaugkrümmer 12 bzw.
durch das Luftfilter 32 ein, wodurch sich ein wenigstens teilweiser Ausgleich der Axialschübe von Turbine- und Gebläselaufrad auf der Welle 16 er reichen lässt, wenn, wie in Fig. 2 ersichtlich, die Verbrennungsgase die Turbine bei 6, also neben dem Gebläse, verlassen.
Der Ringkühler besteht aus zwei ringförmigen Platten 18, 19, in welche in üblicher Weise die Kühlrohre 20 eingewalzt, eingelötet oder einge schweisst sind. Die Aussenseiten der Platten 18, 19 sind durch Deckel abgeschlossen, die je mit der benachbarten Platte kreisförmige Kanäle für die Ver teilung und Führung des Kühlwassers bilden.
Bei der in Fig. 3 ,dargestellten Ausbildung trägt der aussenliegende .Deckel 21 eine umlaufende Rippe 21', durch die die beiden Ringkanäle 22 und 23 voneinander getrennt sind. Der Ringkanal 22 dient der Verteilung des durch den Anschlussstutzen 24 zuströmenden Kühlmittels über den Umfang des Ringkühlers, wogegen d er Ringkanal 23 die Aufgabe hat, das erwärmte Kühlwasser zu sammeln, das durch den Stutzen 25 den Kühler verlässt.
Durch den auf der gegenüberliegenden Seite des Ringküh lers angeordneten Deckel 26 wird ein weiterer Ring kanal 27 gebildet, der der Umlenkung des Kühl mittels auf dessen Weg durch die Kühlrohre vom Ringkanal 22 zum Ringkanal 23 entsprechend dem durch die Pfeile 28 dargestellten Strömungsverlauf sowie einer Vergleichmässigung der Kühlwasserströ- mung über den Umfang des Ringkühlers dient.
Der Ringkühler sitzt innerhalb des Gehäuses des Ge bläses 11, das hiezu an seinem Aussenumfang einen koaxial zum Ringkühler zylindrisch vorgezogenen Rand 34 aufweist, dessen Innenseite entsprechend den Erfordernissen für eine strömungsgünstige Um lenkung der aus dem Ringraum 17 austretenden verdichteten Luft ausgestaltet ist. Wie durch die Pfeile 29, 30 und 31 veranschaulicht ist, tritt die Luft durch den ringförmigen Luftfilter 32 in den Gebläsedeckel 13 ein und durchströmt nach dem Passieren des Gebläselaufrades 15 den Ringkühler in radialer Richtung, worauf sie das Aggregat durch den Krümmer 33 verlässt.
Die zweite in den Fig. 4 bis 6 .dargestellte Aus führungsvariante nach der Erfindung stellt gegen über der vorstehend beschriebenen insofern noch eine Verbeisserung dar, als durch die mit Bezug auf die Achse des Ringkühlers radiale Ableitung der ge kühlten Luft eine Verminderung der axialen Er streckung des Aggregates erreicht wird. Bei dieser Ausführung besitzt der Ringkühler ein schalenför miges Gehäuse 35, in dessen Boden die Eintritts öffnung 36 und die Austrittsöffnung 37 für das Kühlwasser liegen, die durch den Ringkanal 38 miteinander in Verbindung stehen. Zur Entlastung des Gehäuses vom Innendruck sind Stehbolzen 51 vorgesehen.
Der Ringkanal 38 wird innen durch die Ringplatte 18 des Ringkühlers begrenzt und - im Gegensatz zu der oben beschriebenen Ausführungs form - ebenso wie der .durch den inneren Deckel 40 gebildete U-förmige Kanal 41 durch radiale Rippen 39 bzw. 42 unterteilt ist, die sich bis an die ring förmigen Platten 18 bzw. 19 des Kühlers erstrecken.
Die Rippen 39 und 42 in ;den Kanälen 38 und 41 sind, wie aus Fig. 6 ersichtlich, derart gegeneinander versetzt, dass das Kühlwasser den Kühler auf dem Weg von der Eintrittsöffnung 36 zur Austrittsöff nung 37, wie durch die in Fig. 6 eingetragenen Pfeile veranschaulicht, nach einer Mäanderünie durchsetzt.
Der Verlauf der Luftströmung innerhalb des Aggregates ist durch die Pfeile 43, 44 und 45 ver anschaulicht. Da mit Rücksicht sauf den radialen Austritt der Luft durch den Stutzen 47 des Kühler- gehäuses, der im Inneren des Kühlers durch den Kragen 46 fortgesetzt ist, der Rückkühler eine ra diale Aussparung für :
den Durchtritt der austreten den Luft aufweist, hat bei dieser Ausführung der Ringraum 17 zugleich auch die Aufgabe eines Aus gleichsraumes zu .erfüllen, durch den Stauungen der Luft beim Abströmen aus dem Gebläse vermieden werden. Der Austrittskanal für die Luft wird seitlich gegen .die Kühlrohre durch ,Leitbleche 48, 49 ab geschirmt.
Zur Lenkung der Luft innerhalb des Ringkühlers sind schliesslich noch radiale Leitwände 50 zwischen den Ringplatten 18 und 19 vorgesehen, durch die der Durchgang ,der Luft im Bereich der Stegflächen der Rippen 39 und 42, vermieden ist.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Ab änderungen der gezeigten ,konstruktiven Mittel mög lich. So kann der Kühler aus einzelnen vorzugsweise die Form von Kreisausschnitten aufweisenden Ele menten zusammengesetzt sein, statt ihn als ring förmig geschlossenes einheitliches Element auszubil den.
Weiterhin ist eine Abwandlung des in Fig. 4 bis 6 gezeigten Beispiels dadurch möglich, dass meh rere Austrittsstutzen am Umfang des Kühlergehäuses angeordnet sind; die sich in diesem Falle ergebende mehrfache Unterbrechung .des Wärmetauschers durch die radialen Aussparungen für den Luftaustritt muss hier durch entsprechende Verlängerung der Kühl rohre oder allenfalls durch eine Vergrösserung des Kühldurchmesisere ausgeglichen werden.
Bei der Ausbildung des Ringkühlers mit radialem Austritt der Luft lässt sich .durch entsprechendes Verdrehen des Kühlergehäuses an der Befestigung des Aggrega tes die Lage der Austrittsöffnungen des Kühlerge häuses den Anbauverhältnissen weitgehend anpassen.