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Einrichtung zum Schutze der Gebäude gegen die Erschütterungen durch
den Kraftwagenverkehr Die Erfindung geht von der Erwägung aus, daß die Erschütterungen
des Straßenkörpers durch schwere und schnellfahrende Kraftwagen hauptsächlich als
waagerechte Stöße auf die Grundmauern der Gebäude übertragen werden und daß diese
Stöße sich besonders in den oberen Erdschichten schädlich auswirken.
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Weil hierdurch der Bestand der Gebäude dauernd gefährdet wird, hat
man im In- und Ausland bereits mit verschiedenen Mitteln versucht, diesen Übelstand
abzustellen oder ihn wenigstens zu mildern.
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So war es naheliegend, deshalb den schwingenden Straßenkörper von
der zu schützenden Gebäudefront durch einen tiefen Schlitz oder Graben zu trennen,
dessen Wände aus Eisenbeton bestehen. Auch hat man der Häuserfront im Erdboden elastische
Wände aus Beton oder Hohlwände mit Gummifüllkörpern vorgelagert. Diese Pufferwände
sind mitunter mit nach dem Gebäude zu geneigter Angriffsfläche versehen worden,
um so die von der Straße kommenden waagerechten Stoßwellen zu zerlegen und von dem
Gebäude abzulenken. Hierbei werden die Stöße auch dadurch etwas gedämpft, daß sie
an der geneigten Fläche der Pufferwand das Erdreich emporschieben, das nach erfolgter
Stoßphase in seine Ruhelage zurückfällt und dann zu weiterem die Stoßenergie aufnehmendem
Spiel bereit ist.
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Nach einer anderen Bauart wird das ganze umschließende Erdreich so
in sich verspannt, daß es durch lotrechte und waagerechte Luftkanäle von sämtlichen
unterirdischen Mauern und Decken des Hauses absteht und letzteres somit gegen Erde
isoliert ist.
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Nun leiden aber diese Einrichtungen erfahrungsgemäß an folgenden Mängeln:
Die engen Schlitze und Isolierkanäle sind gewöhnlich schwer zugänglich und deshalb
umständlich und schwierig herzustellen und auf die Dauer instandzuhalten. Dann ist
die Biegsamkeit der Betonkörper sehr gering. Anderseits sind in die Erde gebrachte
elastische Zwischenlagen und Füllkörper aus Gummi o. dgl. dem baldigen Verderben
ausgesetzt, so daß mit ihrer Elastizität auch ihr Nutzen schwindet. In alle diese
Erschütterungsschutzeinrichtungen, wie Schlitze, Gräben, Kanäle u. dgl., dringt
endlich das Tagewasser ein, das allen Straßenschmutz mit sich führt und das, weil
es keinen Abfiuß hat, die Anlage bald verschlämmt und damit in ihrer Wirkung brachlegt.
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Am schlimmsten wird der Wasserschaden während der Frostzeit, weil
dann das durchnäßte Erdreich zu einem Eisblock erstarrt, der die Erschütterungen
ungemindert weiterleitet.
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Das Reinigen der schwer zugänglichen Gräben und Kanäle ist oft nur
durch Aufreißen, Bloßlegen und schließliches Wiederaufbauen der gesamten Schutzanlage
möglich.
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Die infolge der verschiedenen Mängel oft nötigen Instandsetzungen
verursachen aber stets große Kosten und auf der Straße lästige
Verkehrsstörungen,
weshalb die Abstellung dieser Fehlerquellen dringend geboten erscheint. Die vorliegende
Erfindung sucht das auf folgende Weise zu erreichen.
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In der Querschnittszeichnung (Abb. i) ist a der Straßenkörper und
b ist die Grundmauer des Gebäudes, vor der eine aus einzelnen aneinandergereihten
Blöcken bestehende, in der Höhe unterteilte Stützmauer aus eisenbewehrtem Beton
liegt.
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Diese Stützmauer besteht aus dem unteren senkrechten Teil d, der fest
im Erdboden gegründet ist und mit der Gebäudegrundmauer b den Graben c einschließt,
und dem oberen Teil e, der in einem Gelenk f in der Querrichtung schwingbar derartig
auf dem Unterteil d gelagert ist, daß er nach der Straßenseite geneigt dicht auf
der Grabenböschung aufliegt. An dem Oberteil e ist eine waagerechte Kragplatte e1
angeordnet, die den Graben überdeckt und zugleich mit als Gehsteig dient.
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Das Gelenk f zwischen den beiden aufeinanderliegenden Gliedern
d und e kann z. B., wie Abb. 2 in größerem Maßstabe zeigt, dadurch
gebildet sein, daß längsliegende T-förmige Eisenschienen als Zapfen in zu ihnen
parallele V-förmige Eisenschienen als Pfannen greifen. Diese Profilschienen bieten
den Vorteil, daß sich die Mauerteile d und e nicht mit Betonflächen,
sondern mit Eisenflächen aufeinander bewegen. Die Schienen dienen zugleich, da sie
mit Ausnahme ihrer gegenseitigen Berührungsflächen in die Betonmasse eingebettet
sind, mit als Eisenbewehrung der Mauer. Die Pfannen sind nach unten offen, damit
sie nicht durch Fremdkörper verstopft werden können.
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Damit die Deckplatte e1 am Gebäude entlang auch den Grabenrand überdacht,
dabei aber die Grundmauer b des Gebäudes nicht berührt, ist letztere an dem dem
Kragende der Platte e1 gegenüberliegenden Teil ausgespart und außerdem zweckmäßig
mit einer angekragten überdachten Längsleiste versehen.
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Zur Anleitung des in den Graben c einlaufenden Tagewassers ist die
Sohle des Grabens mit elastischem Stoff, wie Asphalt o. dgl., abgedichtet. Die Deckplatte
e1 ist mit einer versenkten eisernen Öse g versehen, in die zum Abheben des Oberteils
e, e1 ein Flaschenzug gehängt werden kann, so daß der Graben c zu Reinigungszwecken
leicht zugänglich gemacht werden kann.
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Wird der Straßenkörper a durch fahrende Kraftwagen erschüttert, so
treffen die waagerechten Stöße jetzt nicht mehr die Grundmauer b des Gebäudes, sondern
die vorgelagerte Stützmauer, und zwar in der Tiefe an deren festgegründetem Unterteil
d und in der am heftigsten betroffenen Oberflächenzone an dem empfindlich schwingenden
Oberteile, ei, der angehoben wird und dabei nachgebend durch Schwingen um
das Gelenk f in den Graben ausweicht, ähnlich dem Kugelfang bei einer Kegelbahn.
Nach Verlauf der Stoßphase fällt der Oberteil e, e1 durch sein seitliches Übergewicht
in die Ruhelage auf der Grabenböschung zurück und ist so als elastische Grabenwand
fortdauernd zu weiterem Spiel bereit.
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Auf diese Weise wird unter Ausschluß der vorher erwähnten Mängel anderer
Bauarten die infolge der Erschütterung entstehende Stoßarbeit durch Umsetzung in
mechanische Arbeit unschädlich gemacht.