DE59471C - Messerhalter für Ritzmaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASS 11: Buchbinderei.

CARL BLANKE in BARMEN. Messerhalter für Ritzmaschinen.

Bei den bisher in Gebrauch befindlichen Messerhaltern für Ritzmaschinen ist das Kreismesser unbeweglich (abgesehen von seiner Drehbarkeit) mit dem an dem Querbalken senkrecht und waagrecht verstellbaren Messerhalter verbunden. Es ist an der Vorder- sowohl als an der Hinterseite der Maschine frei zugänglich. Die starre Verbindung mit dem Messerhalter hat den Nachtheil, dafs die geringste Abweichung von der genauen Kreisform des Messers selbst oder seiner Zapfen und Lager, der geringste Schlag einen mangelhaften Ritz entstehen läfst, bald zu tief, bald zu schwach. Feine Pappen können mit solchen Ritzmessern überhaupt nicht geritzt werden, da die Pappe bald durchschnitten, bald gar nicht geritzt wird. Gesteigert wird das Uebel noch dadurch, dafs auch die Gegenwalze unrund wird. Die freieZugänglichkeit, der Mangel einer geeigneten Schutzvorrichtung ist schon oft die Ursache zu körperlicher Beschädigung des die Maschine bedienenden Arbeiters gewesen, zumal die Messer jeden an der Vorderseite mit ihnen in Berührung kommenden Gegenstand zwischen sich und die Gegenwalzen ziehen.

Diese Mängel zu beseitigen ist der Zweck vorliegender Erfindung. Derselbe wird einerseits dadurch erreicht, dafs das Kreismesser, statt unmittelbar mit dem Messerhalter und starr mit ihm verbunden zu sein, an einem besonderen Messerkopf angebracht ist, welcher eine federnde Führung und Lagerung des Messers gestattet. Dieser Kopf ist zugleich mit einer Vorlage ausgerüstet, innerhalb oder hinter welcher das Messer gegen Zugang von der Arbeitsseite geschützt ist.

Auf beiliegender Zeichnung ist der neue Messerhalter mit nachgiebig gelagertem Sicherheitsmesserkopf für Ritzmaschinen dargestellt, und zwar ist:

Fig. ι eine Ansicht von hinten, Fig. 2 eine Seitenansicht, theilweise im Schnitt, Fig. 3 eine Ansicht des Messerkopfes allein, von oben, Fig. 4- eine Ansicht desselben von der Vorderseite.

Mit Hülfe des Keilstückes A wird der Rahmen E wie der gewöhnliche Messerhalter in die Nuth des Querbalkens G der Maschine gesteckt, so dafs B darin waagrecht verschiebbar ist, während seine Feststellung durch Anziehen der Flügelmutter C bewirkt wird. Der Bolzen D des Keilstückes A trägt zugleich den Stein E, auf dem sich der Rahmen B durch Drehung der Flügelschraube F hoch und tief stellen läfst. Statt nun am Fufse des Rahmenstückes, wie gewöhnlich das Kreismesser anzubringen, ist auf dem entsprechend abgekröpften Untertheil von B der Messerkopf if mit der Sicherheitsvorlage J befestigt, indem er mit seinem gegabelten Obertheil gelenkig auf das Schenkelende von B gesteckt ist. Der Messerkopf H nimmt zwischen dem unteren Theil der Gabelung das Kreismesser L auf, welches sich um den Zapfen M drehen kann. Um nun einen Ritz von bestimmter Tiefe zu machen, ist nicht nur erforderlich, dafs das Messer auf diese Tiefe eingestellt werde, sondern der Druck, mit dem dasselbe niederge-

halten wird, soll möglichst dem Härte- oder Festigkeitsgrad des Papieres entsprechen.

Infolge von Verschleifs und Ungleichheiten im Werkzeug, wie in der zu bearbeitenden Pappe ist die Tiefe des Ritzes mit jedem Grad der Drehung des Messers und der Gegenwalze und mit dem Vorschub der Pappe eine andere. Während nun bei einem starr mit dem Balken G bezw. mit dem Rahmen B verbundenen Messer und bei den bisherigen Einrichtungen das Messer nur durch das Eigengewicht des Kopfes H niedergedrückt würde, ist derselbe mit den einstellbaren Druckfedern N ausgerüstet, die am Rücken des Untertheiles des Schlittenstuckes B mit Stellschrauben O auf gröfseren oder geringeren Druck einstellbar sind, während ihr freies Ende auf den Kopf H drückt. Ein Anschlagstift P begrenzt die tiefste Lage des Kopfes bezw. des Messers, während die allgemeine Einstellung auf Ritztiefe durch die Schraube F bewirkt wird, die genauere Einstellung aber besorgen die Druckfedern N mit Hülfe der Schrauben O.

Um den Schlag des Messers, der durch Verschleifs seiner Achse in den Büchsen im Kopfe H entstehen kann, auszugleichen, sind die Stellschräubchen R angebracht. Das Vorlagestück J, das mit H zusammengegossen sein kann, hindert dabei ein Eingreifen zwischen Messer und Tisch oder Walze, oder ein Einschieben von dickeren-Gegenständen als die zu bearbeitende Pappe.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die nachgiebige Verbindung des Messers (L) mit der verstellbaren. Coulisse (B) mittelst der Feder (N) und des gelenkig an der Coulisse befestigten Messerkopfes (H), vor welchem die Schutzvorlage (J) in mittelbarer oder unmittelbarer Verbindung damit angebracht sein kann..

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.