DE593440C - Herstellung von Salpetersaeure aus nitrosen Gasen - Google Patents

Herstellung von Salpetersaeure aus nitrosen Gasen

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/20Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof
    • C01B21/24Nitric oxide (NO)
    • C01B21/26Preparation by catalytic or non-catalytic oxidation of ammonia

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Description

  • Herstellung von Salpetersäure aus nitrosen Gasen Die aus Ammoniakverbrennungsgasen durch wässerige Absorption gewonnene Salpetersäure hat, wenn drucklos gearbeitet wird, eitle Konzentration von rund 63°/0. Wird die Absorption unter Druck ausgeführt, so erhält man eine Säure in einer Stärke von etwa 62°/o. Der Vorteil der höheren Konzentration der nach dem Druckverfahren dargestellten Salpetersäure wird aber durch den höheren Kraftverbrauch wieder aufgehoben;' außerdem verursacht die Wartung und Bedienung jeder unter Druck arbeitenden Anlage viel größere Schwierigkeiten als die Durchführung eines drucklosen Verfahrens.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung gelingt es, ohne Anwendung von Druck, SalpetArsäure mit einer Konzentration zu gewinnen, die nahe am eutektischen Punkte liegt, d. h. von rund 67/68°/0. Dieses Verfahren bietet den Vorteil einer höheren Konzentration, ohne mit den Nachteilen der Druckverfahren verbunden zu sein.
  • Es wird von der Tatsache Gebrauch gemacht, daß die nitrosen Gase, die z. B. von der Ammoniakverbrennung herrühren, noch immer sehr beträchtliche Wärmemengen enthalten, nachdem bereits ein Teil ihrer fühlbaren Wärme zur Vorwärmung von Frischgasen und zur Erzeugung von Dampf ausgenutzt worden ist. Außerdem werden erhebliche Wärmemengen bei der Oxydation des Stickstoffoxydes entwickelt, und ferner ist noch die latente Wärme des in den Gasen enthaltenen Wasserdampfes zu berücksichtigen. Es ist bereits vorgeschlagen worden, die fühlbare Wärme der nitrosen Gase zur Verstärkung der aus ihnen gewonnenen Salpetersäure in der Weise auszunutzen, daß in einem Turm,die Salpetersäure und die heißen Stickoxydgase entgegengeführt werden. Hierbei geht aber mit dem Wasserdampf außerordentlich viel Salpetersäure in die Gase über, so daß bei der nachfolgenden Kühlung dieser Gase das in großen Mengen anfallende Kondensat zur Absorption der Stickoxyde verwendet werden muß. Das Kondensat wirkt auf die Absorption namentlich dünner Stickoxydgase wegen des Salpetersäuregehaltes naturgemäß viel schlechter als Frischwasser. Eine Rektifikation des Stickoxyd-Salpetersäure - Wasserdampf - Gasgemisches kann mittels Deflegmation wegen des großen Gasballastes nicht durchgeführt werden. Aus diesen Gründen hat man bisher die fühlbare Wärme der heißen Rohgase durch indirekte Wasserkühlung vernichtet.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren wird die fühlbare Wärme der heißen Stickoxydgase und ihre Oxydationswärme zunächst zur Sättigung der Gase mit Salpetersäure benutzt. Gleichzeitig wird so ein Temperaturgefälle für eine nachfolgende Verdampfung der Salpetersäure gewonnen.
  • Die gesättigten Gase werden zirkulierender Salpetersäure im Gegenstrom derart entgegengeführt, daß die in ihr enthaltenen Salpetersäuredämpfe durch die zirkulierende Salpetersäure wieder kondensiert werden. Bei richtiger Bemessung der zum Wärmeaustausch benutzten Salpetersäuremenge kann die Temperatur der Säure ziemlich nahe an den Taupunkt der Gase herangebracht werden.
  • Die auf die Salpetersäure übertragene Wärme wird nicht durch Kühler vernichtet, sondern erfindungsgemäß zur Selbstverdampfung benutzt, indem man diese heiße Säure einem hohen Vakuum unterwirft, wobei sich ihre Temperatur auf die dem herrschenden Vakuum entsprechende Temperatur erniedrigt. Mit dieser Temperatur kehrt die Säure in den Wärmeaustauschprozeß zurück.
  • Die bei der Selbstverdampfung gebildeten heißen Dämpfe dienen zur rektifizierenden Verstärkung der durch die Absorption der nitrosen Gase gewonnenen Salpetersäure, deren Konzentration 53% meistens nicht übersteigt. Der Rektifikationsprozeß wird so geführt, daß praktisch salpetersäurefreie Wasserdämpfe die Rektifikationseinrichtung verlassen, die alsdann mittels Oberflächen- oder Einspritzkondensator niedergeschlagen werden.
  • Trotzdem der Wasserdampf der stickoxydhaltigen heißen Gase zunächst in die zirkulierende Säure übergeht und diese verdünnt, hat dies keinen Nachteil, weil er bei der anschließenden Wiederverdampfung die gleiche Wärme verbraucht, wie er bei der Kondensation abgegeben hat. Der Überschuß der Wärme jedoch, also die fühlbare Wärme und die Oxydationswärme, trägt zur direkten Verstärkung der umlaufenden Säure bei, und es gelingt, eine Säurekonzentration von 67°/'o zu erreichen, welche auch unter Verwendung von beträchtlichen Drücken ohne Anwendung künstlicher Kälte nicht erzielt wird.
  • Die Selbstverdampfung der als Wärmeüberträger dienenden Salpetersäure kann auch mittels Durchblasens von inerten Gasen bewirkt werden; für die Rektifikation sind wegen des Gasballastes aber größere Apparate erforderlich.
  • Um die nitrosen Gase nach dem Verlassen der ersten M'ärmeaustauschvorrichtung weiter abzukühlen, kann man sie noch einmal entweder mit der Absorptionssäure in Berührung bringen, bevor diese in die Rektifikationseinrichtung eintritt; man kann aber auch an Stelle der zu verstärkenden Absorptionssäure die schwächere Säure von irgendeiner Stelle des Absorptionssystems benutzen, indem man einen Teil dieser Säure dem gleichen Kreislauf unterwirft, wie es für die 67o/oige Säure beschrieben ist.
  • Während bisher die fühlbare Wärme und Oxydationswärme der nitrosen Gase durch Wasserkühlung vernichtet @wurde, können durch die den Gegenstand der Erfindung bildende kombinierte Arbeitsweise, nämlich Übertragung der fühlbaren Wärme und Oxydationswärme auf zirkulierende Salpetersäure und Ausnutzung dieser Wärme in einer besonderen Arbeitsstufe, alle beliebigen Konzentrationen zwischen den heute erreichbaren bis hinauf zu 67°/o erzeugt werden. Höher ist aus bekannten Gründen durch Verdampfung die Konzentration nicht zu bringen, da bei etwa 68°/o bereits der Dampf ebenso stark ist wie die Bodensäure.
  • Die beispielsweise Ausführung des Verfahrens geht aus beiliegender schematischer Darstellung hervor.
  • Die heißen stickoxydhaltigen Gase, wie sie z. B. bei der Ammoniakv erbrennung gewonnen werden, verlassen den mit i bezeichneten Dampfkessel mit einer Temperatur von etwa 250' und strömen durch das möglichst eng gehaltene Rohr -2 in das Flüssigkeitsbassin 3 des Wärmeaustauschers 4. Dort sättigen sich die Gase unter entsprechender Abkühlung bis zum Taupunkt mit den Dämpfen der in dem Bassin angestauten Säure, welche die gewünschte Endstärke, z. B. 65°/0, besitzt.
  • Die Gase durchströmen dann die auf dem Rost 5 angeordnete Großoberflächenfüllung 6, die z. B. aus Raschigringen besteht, wo sie im Gegenstrom der mittels Pumpe 7 durch Leitung 8 in den Wärmeaustauscher gegebenen Zirkulationssäure begegnen. Die Wärmeaustauschfläche wird so bemessen, daß sich die Säure bis annähernd auf den Taupunkt der Gase anwärmt, während dagegen die Gase ihre Temperatur bis auf annähernd die Eintrittstemperatur der Säure herabsetzen, unter entsprechender Kondensierung der in ihnen enthaltenen Säuredämpfe.
  • Der Raum zwischen dem Säurebassin und der Großoberflächenfüllung wird so groß ausgeführt, daß das in den Gasen enthaltene Stickstoffoxyd ganz oder zum größten Teil in Stickstoffdioxyd übergeführt wird. Durch die frei werdende Oxydationswärme findet eine weitere Erhitzung der herabfließenden Salpetersäure statt, so daß für die nachstehend beschriebene Selbstverdampfung der Salpetersäure eine entsprechend größere Wärmemenge zur Verfügung steht, wodurch eine Erhöhung der Konzentrationswirkung erreicht wird.
  • Während die Stickoxydgase durch Leitung g zur Bildung von Salpetersäure in ein Absorptionssystem geleitet werden, tritt die heiße Säure aus dem Wärmeaustauscher mittels des Steigrohres io in den Dampfabscheider ii, der unter einem hohen Vakuum steht. Nachdem die Säure unter einer dem Vakuum entsprechenden Temperaturerniedrigung durch Selbstverdampfung die entsprechende Dampfmenge abgegeben hat, strömt sie durch das Fallrohr 12, zur Pumpe 7 zurück, durch welche sie wieder im Kreislauf in den Wärmeaustauscher zurückgegeben wird.
  • Die in dem Dampfabscheider entwickelten Dämpfe treten durch das Rohr 13 in die Rektifikationskolonne 1q. ein, die aus mehreren Horizonten 15 besteht. Durch die Leitung 16 tritt die Produktionssäure des Absorptionssystems in die Rektifikationskolonne ein, und zwar mit der üblichen Stärke von 5o bis 55°0, während auf den oberen Horizont durch Leitung =7 so viel Wasser aufgegeben wird, daß einerseits die Dämpfe praktisch von Salpetersäuredämpfen befreit werden, andererseits das eingeführte Wasser auf die Stärke des Mittelhorizontes verstärkt wird. Dies ist der übliche Rücklauf, der natürlich auch durch Kondensierung mittels Außenkühlung herbeigeführt werden kann.
  • Es kann aber auch auf den oberen Horizont der Kolonne die Säure. der 2. Stufe des Absorptionssystems gegeben werden. In diesem Fall erhält man als Rücklauf wiederum Säure von der Stärke des Mittelhorizontes, aber sehr viel mehr als beim Rücklauf mit Wasser. Man muß den Überschuß über die normale Rücklaufmenge auf den ersten Absorptionsturm geben, wodurch man erreicht, daß dessen Konzentration entsprechend steigt und somit die gesamte Konzentration der umlaufenden bzw. erzeugten Säure gleichfalls stärker wird.
  • Aus der Kolonne gehen die Wasserdämpfe durch Leitung 18, wie üblich, in einen mit Vakuumpumpe ausgerüsteten Kondensator. Das Kondensat, welches entweder reines Wasser oder nur ganz stark verdünnte Salpetersäure ist, geht auf den letzten Turm des Absorptionssystems zurück, womit auch der Kreislauf des Wassers im System geschlossen ist.
  • Die in der Rektifikationskolonne gewonnene konzentrierte Säure verläßt die Kolonne durch Leitung x9 und wird mittels Pumpe 7 durch Leitung 8 in den Wärmeaustauscher zurückgeführt, nachdem durch Leitung 2o die Salpetersäuremenge an den Verwendungsort befördert worden ist, welche der auf die Rektifikationskolonne gegebenen und aus dem Absorptionssystem kommenden Salpetersäuremenge entspricht.

Claims (3)

  1. PATrNTANSPRÜCHE; z. Verfahren zur Herstellung von Salpetersäure aus nitrosen Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß die nitrosen Gase bei etwa 250' ohne vorherige Abscheidung des Verbrennungswassers mittels Salpetersäure unter Sättigung mit letzterer bis zum Taupunkt in unmittelbaren Wärmeaustausch im Gegenstrom gebracht, sodann oxydiert und mit Salpetersäure unter Wiederabscheidung der aufgenommenen Salpetersäuredämpfe gekühlt werden, worauf durch wässerige Absorption ihre Überführung in Salpetersäure erfolgt, während die durch den Wärmeaustausch erhitzte Salpetersäure anschließend einer Selbstverdampfung durch Vakuum oder Durchblasen inerter Gase in der Weise unterworfen wird, daß die erzeugten heißen Dämpfe oder dampfhaltigen Gase zur Konzentration der aus den Stickoxyden durch wässerige Absorption erzeugten wässerigen Salpetersäure unter Deflegmation der von der Verstärkung der Absorptionssäure herrührenden Dämpfe dienen, während die konzentrierte Säure nach Abzweigen eines dem Zulauf entsprechenden Teiles wiederum im Kreislauf zum Wärmeaustausch mit nitrosen Gasen gebracht wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeaustausch zwischen Gas und Säure in Apparaten solchen Rauminhaltes ausgeführt wird, daß die Oxydation des Stickstoffoxydes in höhere Stickstoffoxyde während des Wärmeaustausches ganz oder zum größeren Teil erfolgen kann.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Verstärkung der Absorptionssäure kommenden Dämpfe mittels der Säure einer der ersten Absorptionsstufe folgenden Absorptionsstufe deflegmiert werden. q.. Verfahren nach Anspruch z bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem ersten Wärmeaustausch noch ein zweiter Wärmeaustausch für die nitrosen Gase angeordnet ist, welcher entweder mit der in der Absorption erzeugten Fertigsäure im einfachen Durchlauf vor deren Eintritt in die Rektifikationskolonne oder mit einer schwächeren Säure des Systems im einfachen Durchlauf oder im Kreislauf wie beim ersten Wärmeaustausch durchgeführt wird.
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