DE59324C - Petroleumgasmaschine mit zwei Vergasungsvorrichtungen - Google Patents
Petroleumgasmaschine mit zwei VergasungsvorrichtungenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Zum leichteren Anlassen der kalten Maschine wird ein besonderer Verdampfer angewendet,
der folgende Einrichtung hat: Ein gufseiserner Behälter erhält eine dünne Bodenplatte aus
Kupfer oder, anderem Metall von guter Wärmeleitungsfähigkeit, die als Strahlplatte bezeichnet
werden kann. Diese Strahlplatte wird durch eine Oellampe von üblicher Construction erhitzt.
, Die Verbrennungsproducte der Lampe oder die von dieser erhitzte Luft erhitzt auch
eine Rohrschlange oder eine anders geeignet ausgebildete ringförmige Kanalführung, durch
welche die zum Anlassen der Maschine dienende Luft streichen mufs. Ist der Verdampfer genügend
heifs, so wird demselben durch ein Rohr eine .Menge OeI zugeführt, das auf die
Strahlplatte gebracht und dadurch verdampft wird, während die in den Maschinencylinder
tretende Luft durch Berührung mit dem Innern der Rohrschlange erhitzt wird, um dann durch
den Verdampfer zu streichen und einen Theil der entflammbaren Oeldämpfe aufzunehmen,
die nach dem Maschinencylinder mitgenommen werden,' wo eine Verdichtung des Gemisches
und eine Zündung der Charge in üblicher Weise erfolgt. Der Verdampfer erhält einen
Schaber, um die dünne Bodenplatte von Ablagerungen etc. befreien zu können.
In den Fig. 1 und 2 der Zeichnung ist bei A der Verdampfer dargestellt, unter welchem
die Lampe B angeordnet ist, welche nicht nur den Boden des Verdampfers, sondern auch
eine Rohrschlange C oder ringförmige Kammer D, Fig. 3, erhitzt. Um die Maschine anzulassen,
wird die Lampe zusammen mit jener Lampe angezündet, welche das Glühzündrohr
erhitzen soll, und nach einigen Minuten sind sowohl der Verdampfer wie das Zünderrohr ·
ausreichend heifs.
Eine kleine Oelmenge wird dem Verdampfer dadurch zugeführt, dafs es durch eine geeignete
Oeffnung eingeträufelt'oder der.Einlafs durch den kleinen Oelzuführungshahn a, Fig. 2 und 6,
bewirkt wird. Darauf erfolgt das Andrehen der Maschine von Hand, was Veranlassung ist,
dafs der Kolben E eine Zuführung durch das Einlafsventil F bewirkt, wobei Luft durch eine
Rohrschlange C oder die ringförmige Kammer D tritt und dann in den Verdampfer gelangt.
Hier findet eine Mischung mit Petroleumdampf statt und das Gemisch wird alsdann
durch den Vierweghahn G und den Kanal H, Fig. ι und 2, direct nach dem Einlafsventil F
geleitet und gelangt so in den Cylinder. Da die Luft heifs ist, so wird eine Condensation
des Petroleums verhindert. Beim Rückgang des Kolbens wird das Gemisch comprimirt
und gezündet, wie dies bei einer gewöhnlichen Gasmaschine geschieht.
In Fig. 2 ist der Cylinderdeckel, welcher das Einlafsventil F trägt, abgenommen gedacht,
so dafs die Kanäle, welche sich dem Cylinderdeckel anschliefsen, sichtbar sind.
Der Kanal H führt von dem Verdampfer A durch den Hahn G nach dem Einlafsventil F,
welches sich direct in den Cylinder öffnet. Ein Ende der Schlange C ist nach der Luftzuführung
offen, während das andere Ende in den Verdampfer tritt. Der Oelzuführungshahn α hat eine eigenartige Construction, wie
aus Fig. 6 ersichtlich. Der Ausschnitt b in dem Küken c stellt abwechselnd Verbindung
mit dem Kanal d, welcher OeI aus dem Speisekessel
zuführt, und mit dem Kanal e her, der nach dem Verdampfer führt; bei der Hin-
und Herbewegung des Hahnes wird eine Charge OeI bei jedem Saugehub der Maschine
eingeführt. Die so zugeleitete Oelmenge kann durch den Schraubenstift/ geregelt werden,
indem durch denselben die Durchflufsweite des Ausschnittes b geändert werden kann.
Fig. 8 ist ein Schnitt durch den Vierweghahn, der zur Herstellung von Verbindung
zwischen dem Verdampfer und dem Einlafsventil dient, je nachdem die Maschine angelassen
oder in regelmäßigem Betrieb erhalten werden soll.
Fig. 9 zeigt einen Schnitt durch den Verdampfer. - Der Schaber u dient dazu, die
,Bodenplatte w1 des Verdampfers A abzukratzen,
welche aus dünnem Kupfer oder anderem Metall hergestellt ist. Die abgekratzten Stoffe
werden nach dem Raum Iu2 abgeführt, aus
welchem die Abräumung erfolgt.
Die Luft gelangt aus der Schlange C oder dem Kanal D, Fig. 3, in den Verdampfer durch
den Kanal v, Fig. 9a, und tritt durch die Löcher v1 aus, um die Bodenfläche zu be-■
streichen und so entflammbare Dämpfe aufzunehmen. Das so gebildete Gemisch geht durch
das Loch η>τ nach dem Kanal n>, um von
hier durch den Hahn G das Einlafsventil F für den Cylinder zu erreichen. Das Rohr α1,
Fig. 2, 9 und 9a, versieht den Verdampfer mit OeI und den Oelbehälter L, bis die Maschine lange genug gelaufen ist, um die Wände
des Verbrennungsraumes und das Auspuffrohr zu erhitzen. Ist die Maschine in dieser Weise
lange genug gelaufen, so werden der Cylinderdeckel und die Verbrennungskammer, sowie
das Auspuffrohr, welches mit dem Auspuffventil K durch ein (nicht dargestelltes) Rohr
communicirt, erhitzt, und die Temperatur des Metalles wird hoch genug, um das OeI in
dem Cylinder zu~ verdampfen. Der Vierweghahn G wird alsdann in solche Lage gebracht,
dafs die Verbindung mit dem Verdampfer abgeschnitten oder zwischen dem Kanal H und
dem Oelbehälter L hergestellt wird, der eine umlaufende Gazescheibe enthält, welche continuirlich
mit einer Oelschicht bekleidet ist. Die zugeführte Luft geht durch diesen Behälter , schlägt gegen die Gazescheibe und
nimmt OeI mit, welches in dem Cylinder zu verdampfen ist.
Die erste Erhitzung der Luft erfolgt durch ihren Eintritt M, Fig. 1, beim Durchstreichen
des ringförmigen Raumes, welcher das Auspuffrohr / umgiebt; aus diesem ringförmigen
Raum O, welcher die Verbrennungskammer umgiebt, tritt die Luft durch den Kanal P in
den Cylinderdeckel Q. Aus dem Deckel geht die Luft durch den Kanal R, Fig. 2, nach
dem Oelbehälter L und alsdann durch die Gazescheibe und den Kanal 5. nach dem
Hahn G und Einlafsventil F. Durch Verfolgung dieses Weges wird die zugeführte Luft erhitzt,
so dafs eine Verdampfung des von der Gazescheibe mitgerissenen OeIs und die Bildung
eines entflammbaren Gemisches eintritt. Um eine .vollkommene Mischung des OeIs und
der Luft zu bewirken, geht der Strom, nachdem er den Oelbehälter Z verlassen hat, durch
eine Kammer S1, Fig. 8, welche mit Gaze oder
kleinen Metallstücken etc. gefüllt ist. Dies veranlafst
die Verdampfung von OeI, welches in zerstäubter Form in der Luft verblieben sein
könnte, so dafs, wenn das Gemisch durch den Hahn G und den Kanal H nach dem Einlafsventil
F gelangt, es explosibel ist.
Die vorbeschriebene Einrichtung der Maschine, welche sich auf die Verdampfung des
OeIs bezieht, hat den Zweck, ein für das bequeme Anlassen der kalten Maschine geeignetes
entflammbares Gemisch zu bilden, sowie die überschüssige Hitze der Maschine zum
Verdampfen des OeIs , wenn die Maschine heifs ist, nutzbar zu machen.
Der Oelbehälter erhält, um OeI in abgestuften Mengen der erhitzten eingeführten Luft
zuzuführen und sie mit entflammbaren Dämpfen zu imprägniren, eine Gazescheibe g, Fig. 4
und 5, ' welche um ein bestimmtes Stück in das OeI des Behälters L taucht, das möglichst
auf dem gleichen Niveau erhalten wird. Die Gazescheibe wird durch Anbringung einer umlaufenden
Welle ■ in Drehung erhalten, und nimmt eine Schicht OeI mit, die dem Lufteinlafs
S, welches nach dem Cylinder führt, gegenüber gebracht wird. Wenn der Kolben
die Ladung einzieht, so geht die Luft durch die Gaze und nimmt die Oelschicht theils als
Dampf, theils in zerstäubter Form mit und die fortgesetzte Drehung der Gazescheibe bringt
einen weiteren Theil der Gazescheibe mit OeI nach oben, während der abgeblasene Theil der
Gazescheibe wieder in das OeI eintaucht und sich mit einer Oelschicht überzieht. Die Menge
des bei jeder Saugung mitgenommenen OeIs hängt von der durch ' die Oelschicht überzogenen
Fläche, sowie von der der Wirkung des Luftstromes während des Ladehubes ausgesetzten
Oberfläche ab.
Das Mafs des OeI- und Luftantheiles in
dem Gemisch läfst sich in verschiedener Weise ändern, z. B. dadurch, dafs der Oelstand in
dem Kessel oder die Tauchtiefe der Scheibe mittelst des Hebels h geändert wird. Unter
gewissen Umständen wird die Umdrehung der Gazescheibe vermehrt oder vermindert, wodurch
die durch die durchstreichende Luft abgeblasene Fläche der Gazescheibe vergröfsert
bezw. verkleinert wird; endlich ist auch eine Regelung durch Aenderung der Lage der
Gazetheile gegen den Luftstrom insofern möglich, als dadurch mehr oder weniger von der
Gazescheibe der Einwirkung des Luftstromes ausgesetzt wird. Das Luftgebläse zum Abblasen
der Oelschicht wird zweckmäfsig durch die Bewegung des die Charge einziehenden Kolbens hervorgebracht.
In Fig. ι ist der Oelbehäller L abgenommen
gedacht und nur die Kanäle Rl und S zur
Darstellung gebracht, für welche entsprechende Kanäle in dem Oelbehälter L vorgesehen sind;
wird der Behälter an den dargestellten Flantsch angebolzt, so tritt die zugeführte Luft aus dem
Kanal R, Fig. 2, nach R1, Fig. 1, und gelangt von hier durch den Kanal i?2 in den Hahnkörper
T, Fig. 4, wie durch den Pfeil angedeutet, durch einen gekrümmten Theil nach S,
an welcher Stelle die Luft an die Gaze anschlägt, und nimmt die Oelschicht von dem
Theil der Scheibe , welcher sich dem Gebläseaustritt 5 gegenüber befindet, nach der
Kammer S\ dem Hahn G, Kanal H und dem Einlafsventil F mit. Der Hahn G ist so zu
drehen, dafs er mit dem Oelbehälter L oder dem Verdampfer A Verbindung herstellt. In
Fig. 4 ist der Hahn als nach dem Oelbehälter L durch die Kammer S1 offen und gegen den
Verdampfer A geschlossen dargestellt.
Der Oelbehälter hat einen Schwimmer m, Fig. 4 und 5, welcher mittelst eines Hebels Z
und eines Stiftest, der sich mit der Scheibe
dreht, den. Haupthahn i für die Oelzuführung öffnet, sobald der Flüssigkeitsspiegel ein wenig
fällt. Auf diese Weise wird der Flüssigkeitsstand in dem Kessel nahezu constant erhalten.
Die Geschwindigkeitsregelung der Maschine geschieht in folgender Weise: Wenn die Geschwindigkeit
steigt, so wird das Auspuffventil durch einen von dem, Regulator bethätigten Hebel offen gehalten. Die Regelungsvorrichtung
ist aus Fig. 2 ersichtlich. Der Regulator U drückt durch eine Spindel η den Fanghebel
oder Haken ο in eine solche Lage, dafs er das Auspuffventil durch den Block ρ nach oben
hält, wenn dasselbe durch den Hebel V geöffnet ist; dieser Hebel wird von einer angetriebenen
Welle in irgend einer passenden Weise bethätigt.
Diese Bewegung ist Veranlassung, dafs der Kolben abwechselnd in das Auspuffrohr , abgiebt
und aus demselben absaugt und auf diese Weise durch Abgabe von keiner Charge an den Cylinder regelnd wirkt. Wenn die
Lage des Auspuffventils zuläfst, so wird die Charge eingezogen und in üblicher Weise
comprimirt und gezündet.
Die Einrichtung des Ventils, welches zur Herstellung von Verbindung zwischen- dem
Cylinder und dem heifsen Zündrohr angewendet wird, ist aus Fig. 7 ersichtlich; wenn
das Ventil r von seinem Sitz abgehoben wird, stellt es zwischen dem von dem Cylinder ausgehenden
Kanal q1 und dem heifsen Rohr Verbindung her, so dafs eine Zündung eintritt.
Die Kammer q ist dagegen so befestigt, dafs, wenn Compression eintritt, die verbrannten
Gase in q1 nach q gedruckt werden können,
und sobald sich das Ventil r öffnet, wird die nach der Kammer q führende Oeffnung durch
einen Ansatz t geschlossen, so dafs eine Mischung des entflammbaren Gemisches mit
den Verbrennungsproducten nicht eintreten kann.
Claims (2)
- Patent-Anspruch:An einer Petroleummaschine, bei welcher von zwei Verdampfvorrichtungen die eine während der Anlafsperiode, die andere während des regelmäfsigen Betriebes unter Vermittelung eines .Vierweghahnes (G) einzuschalten ist:
ι. Die Einrichtung der vorübergehend wirksamen Verdampfvorrichtung, bestehend aus einer mit tropfenweiser Petroleumzuführung versehenen Verdampf kammer (A),, deren dünne und behufs Reinhaltung von einem Schaber (u) bestrichene Bodenplatte (u 1J von einer Lampe (B) erhitzt wird, welche aufserdem in einem umgebenden Schlangenrohr (C) oder in ringförmigen Kammern [D in Fig. 3) die Luft erwärmt, ehe dieselbe durch ein Rohr v1 in den Verdampfer gelangt, um von hier gemischt mit dem Petroleumdampf nach dem Cylinder überzutreten. - 2. Die Einrichtung der für den dauernden Betrieb bestimmten Verdampfvorrichtung, bestehend einerseits aus der dem Ansaugrohr vorgeschalteten Oelkammer (L) mit einer im Petroleum theilweise eintauchenden und in Drehung versetzten Gazescheibe (g), und andererseits aus einem . Luftvor-, wärmungsapparat, in welchem behufs Ausnutzung der Wärme der Verbrennungsgase die Luft an dem Auspuffrohr, sowie an. der Cylinderwandung bezw. dem Deckel entlang geleitet wird, um so vorgewärmt beim Durchtritt durch vorgenannte Oelkammer und infolge Auftreffens auf die ■Gazescheibe das mit Petroleumdampf geschwängerte und in den Explosionsraum weiterzuführende Gemisch zu bilden.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Publications (1)
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DE59324C true DE59324C (de) |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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