DE204821C - - Google Patents
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
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on
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Ib.
&'wiaefiicA
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 204821 KLASSE 46 d. GRUPPE
MAURICE MARCILLE in PARIS.
Gleichdruckmotor. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. September 1904 ab.
Der neue Gleichdruckmotor unterscheidet . sich von den vorhandenen dadurch, daß die
Entzündung und Verbrennung nicht in dem Zylinder und dementsprechend unterbrochen,
sondern unmittelbar vor dem Zylinder in einer besonderen Kammer ununterbrochen stattfindet,
und zwar derart, daß die Verbrennungsprodukte sofort und ohne Abkühlung in den Zylinder übertreten und dort zur Wirkung gelangen.
Hierdurch werden gegenüber den bekannten Gleichdrückmotoren verschiedene
Vorteile erreicht. Die Verbrennung ist eine vollkommenere ohne Rückstände, so daß man
keinen Überschuß von Luft gegenüber dem Gas oder der Brennflüssigkeit, im besonderen
Petroleum, braucht, sondern mit einem Minimum und entsprechend einer kleineren Kompressionsarbeit
der Luft auskommt. Bei der ununterbrochenen Verbrennung bietet die Zündung keine Schwierigkeit. Die Regelung
des Ganges durch Veränderung der 'Expansion wird eine bessere, da man die bekannten
Steuerungen der Dampfmaschine mit geeigneter Kühlung verwenden kann und die Art der Verbrennung dabei nicht leidet. Dabei
bleiben die übrigen Vorteile des Gleichdruckmotors gewahrt, im besonderen der hohe thermische
Wirkungsgrad. ■ „
Um die Gase ohne Wärmeverlust aus der Verbrennungskammer in den Zylinder zu bringen, muß die Verbrennungskammer sehr klein sein, damit sie sich nicht in ihr aufhalten und abkühlen, und sie muß unmittelbar an dem Zylinder sitzen, damit in der Leitung keine Wärme verloren geht.
Um die Gase ohne Wärmeverlust aus der Verbrennungskammer in den Zylinder zu bringen, muß die Verbrennungskammer sehr klein sein, damit sie sich nicht in ihr aufhalten und abkühlen, und sie muß unmittelbar an dem Zylinder sitzen, damit in der Leitung keine Wärme verloren geht.
Diese beiden Bedingungen des kleinen Rauminhaltes und der unmittelbaren Verbindung
mit dem Zylinder haben auch auf die Re45
gelung einen erheblichen Einfluß. Eine willkürliche Regelung der Luft- und Brennstoffzufuhr
wird eine unmittelbare Regelung der Arbeit des Zylinders zur Folge haben, umgekehrt
aber wird der Gasverbrauch des Zylinders rückwärts unmittelbar regelnd auf die Verbrennung einwirken, da bei geschlossenem
Schieber oder Ventil die Verbrennung zwar nicht gleichzeitig aufhört, vielmehr einen
kurzen Zeitraum weitergeht, jedoch die Zuflußmenge von Luft und Brennstoff sich sofort
verringert. Man wird also sowohl durch Veränderung der Expansion als durch Veränderung
des Druckes der Luft sofort regeln können. '
Der Arbeitsgang des Motors ist der folgende : Der Brennstoff und die Preßluft
treffen in einer kleinen Kammer, die als eine bloße Erweiterung der Rohrleitung aufgefaßt
werden kann, zusammen und brennen hier nach Art einer Bunsenflamme, nachdem anfänglich
eine Entzündung durch irgendeine Zündvorrichtung stattgefunden hat. Die Preßluft
strömt dabei aus einem Preßluftbehälter zu. Die Verbrennungsprodukte strömen unmittelbar
weiter in die Schiebekammer des Motors und werden hier durch den Schieber bzw. Ventil.' nach beiden Kolbenseiten verteilt.
In dem Zylinder wird also vor der Expansion annähernd derselbe Druck herrschen wie in dem Preßluftbehälter bzw. in der von
dem Preßluftbehälter ausgehenden Leitung, in welcher durch ein Drosselventil der Druck
vermindert werden kann. Diese Strömung und Verbrennung wird zunächst also vor sich
gehen, während der Schieber einen der Zylinderkänäle
offenhält. Sobald ein Kanal geschlossen wird, findet eine sehr geringe Nach-
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strömung von Preßluft in die Verbrennungskammer und der Verbrennungsprodukte in die
Schieberkammer statt, bis dort der in dem Preßluftbehälter herrschende Druck erreicht
ist. Hierauf würde die eigentliche Verbrennung aufhören und höchstens eine Nachverbrennung
stattfinden können.
Es hat sich jedoch in der Praxis gezeigt, daß die Verbrennung tatsächlich bei den kleinen
Zwischenräumen zwischen zwei Schieber-Öffnungen eine kontinuierliche zu sein scheint,
daß jedenfalls eine besondere neue Zündung bei jeder Schieberöffnung nicht nötig ist. Der
Verbrennungsvorgang pulsiert auf und ab, ohne je ganz aufzuhören. Dies gilt im besonderen,
wenn man mehrere Zylinder mit versetztem Kolbenspiel mit einer Verbrennungskammer
verbindet.
Bei diesem Vorgang ist der Maximaldruck, unter welchem der Motor arbeitet, abhängig
von dem Druck der zuströmenden Preßluft und kann also ohne weiteres durch Regelung
dieses Druckes mit geregelt werden. Andererseits wird der Verbrauch an Treibmittel unmittelbar
durch den Schieber geregelt, indem gerade so viel Treibmittel erzeugt werden, als
der Schieber in den Zylinder eintreten läßt.
Dieser Einfluß des Schieberspieles auf den Verbrennungsvorgang ist aber nur möglich,
wenn die durch den Schieberschluß erfolgende Wendung der Treibmittelströmung unmittelbar
einen Gegendruck in der Verbrennungskammer hervorbringt und so dort den Zufluß von Luft und Brennstoff zum Stehen bringt
bzw. auf ein Minimum herabsetzt. Es darf also keine größere Gasmenge zwischen dem
Schieber und der Verbrennungsstelle diese unmittelbare Einwirkung verhindern, d. h. es
darf weder eine größere Rohrleitung zwischen der Verbrennungsstelle und der Schieberkammer vorhanden sein, noch darf die Verbrennungskammer
selbst einen beträchtlichen Rauminhalt haben.
Bei der in den beiliegenden Zeichnungen wiedergegebenen Ausführungsform der Erfindung
ist im besonderen noch die Kühlung des Zylinders durch einen Wassermantel vorgesehen,
in welchem das Wasser unter demselben Druck steht, wie die verbrannten Gase, und
verdampft. Der entstehende Dampf wird den Verbrennungsgasen beigemengt, jedoch in so
geringen Mengen und in überhitztem Zustand, so daß deren Temperatur hierdurch
nicht merkbar herabgesetzt wird. Außerdem ist zum Zweck der Benutzung des Motors bei
Kraftwagen auch eine Kondensationsanlage für den Dampf vorgesehen.
Die Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung läßt die schematische Gesamtanordnung erkennen,
Fig. .2 die besondere Gestaltung der Verbrennungskammer.
α ist die Motorwelle, b der Arbeitszylinder, c der Schieber, welcher abwechselnd die Verbrennungskammer
d mit der oberen und unteren Seite des Kolbens verbindet. Der Luftkompressor
e wird von der Welle a in Betrieb gesetzt und drückt auf 10 kg komprimierte
Luft in den Behälter / über, g ist der Petroleumbehälter,
aus welchem die Pumpe h, die von der Welle α betrieben wird, das Petroleum
unter dem nötigen Druck in die Verbrennungskammer hinüberdrückt. Die Luft wird unter einem Druck von 10 kg durch die Düse i
in die Verbrennungskammer eingeführt, das Petroleum durch die Düse k. Die beiden
Düsen k und i sind mit ihren Mündungen nahe beieinander an dem einen Ende der Verbrennungskammer
angeordnet und bilden so eine Art Bunsenbrenner. Das Petroleum wird zweckmäßig vor seiner Einleitung in die Kammer
in der Schlange m verdampft. Die Verbrennung kann jedoch auch ohne Verdampfung
vollständig vor sich gehen.
Die Wärmewiedergewinnung erfolgt durch einen Wassermantel n, in welchem durch eine
Pumpe 0 ein beständiger Kreislauf aufrechterhalten wird. Das Wasser im Mantel des
Arbeitszylinders erhitzt sich rasch auf die Temperatur, welche notwendig ist, um den
Wasserdampfdruck gleich dem in dem Luftdruckbehälter f herrschenden Druck oder
etwas höher als diesen zu halten. Wenn beispielsweise der Kompressor e derart geregelt
ist, daß in dem Luftdruckbehälter f ein ständiger Druck von 10 kg herrscht, so muß dieser
Druck dauernd auch in der Verbrennungskammer d und ih dem Einlaß des Arbeitszylinders
vorhanden sein. Die einem Druck von 10 kg entsprechende Wassertemperatur beträgt etwa
i8o°, so daß also, wenn das Kühlungswasser des Arbeitszylinders diese Temperatur von
i8o° erreicht hat, was sehr rasch eintritt, der Wasserdampf den gleichen Druck wie die aus
der Verbrennungskammer austretende Gasmischung besitzt.
Der Wasserdampf wird dem oberen Teil des Kessels p entnommen, der in den Kühlmittelkreislauf
eingeschaltet ist, und wird durch eine Rohrleitung w, die mit einem Rückschlagventil
versehen ist, in die Kammer d eingeführt.
Das aus der Verbrennungskammer austretende Gasgemisch entweicht nach vollendeter
Arbeitsleistung aus dem Arbeitszylinder b bei einer Temperatur, die sich nach dem Grad der
Entspannung richtet; dasselbe besteht aus Stickstoff, Kohlensäure und zum Teil aus
Wasserdampf. Zur Wiedergewinnung des Wassers treten die Gase nach dem Auspuff in
einen Kondensator q geeigneter Konstruktion, worin das Wasser kondensiert und gesammelt
wird, während die Gase nach außen treten. In diesem Kondensationsbehälter kann das
Wasser eine Temperatur von ioo° haben, und es kann ohne Schwierigkeit mittels einer
Pumpe r, einer Rückleitung ^ und eines Dreiweghahnes
t bei dieser Temperatur von ioo° iii den Kessel ρ hinaufgedrückt werden, sobald
■ in letzterem der Wasserstand unter eine bestimmte Grenze gefallen ist. Man braucht zu
diesem Zwecke lediglich den Dreiweghahn t wie dies in der Zeichnung dargestellt ist, mit
einem Schwimmer des Kesselinnern p in Verbindung zu bringen. Das Kühlwasser wird
ίο. durch die Pumpe ο . im Kreislauf erhalten,
welche dasselbe aus dem Kessel p in den Mantel η schöpft, von wo es durch das Rohr ν wieder
in den Kessel p zurückgelangt. Der Kondensator q steht durch die Rohrleitung χ mit
dem Auspuff des Motors b und durch das Rohr y mit der Pumpe r in Verbindung.
Die oben angegebenen Zahlen sind nur beispielsweise angeführt. In der Praxis wird der
Druck in dem Luftbehälter, d. h. der Druck, der im Gesamtsystem vorhanden ist, der vom
Motor verlangten Leistung entsprechend wechseln. Man wird zu diesem Zwecke einen
Zentrifugenregulator o. dgl. in geeigneter Weise an dem Hahn ζ der Leitung i, welche
den Druckluftbehälter mit der Verbrennungskammer verbindet, anordnen, da ja die Leistung
des Motors proportional der in der Zeiteinheit eingeleiteten Luftmenge ist. Die drei
Leitungen i, k und w des Gebläses können jede mit einem Rückschlagventil ausgestattet sein.
Als Verbrennungsgas kann man auch Leuchtgas verwenden. Jedem Motoreinlaß kann eine
besondere Verbrennung-skammer entsprechen, oder aber nur eine einzige für sämtliche Einlasse
eines Motors vorhanden sein.
Fig. 2 zeigt im Schnitt die Verbrennungskammer d. Diese besteht aus einem Gußstahlmantel
ι, dessen eines Ende mit einem Deckel 2, durch welchen die Luftzutrittsdüse 3
hindurchgeht, verschlossen ist. Letztere ist auf die Leitung i aufgesetzt. Konzentrisch
innerhalb des äußeren Mantels 1 ist ein innerer Mantel 4 aus Platin eingesetzt. Der Zwischenraum
zwischen dem inneren Futter 4 und dem äußeren Mantel 1 wird mit Asbest ausgestopft,
um den inneren Kammerraum 4, der einer Temperatur von ungefähr 12000 ausgesetzt
ist, zu isolieren und den inneren Druck auf den äußeren Mantel 1 zu übertragen. Ein
Rohr 5 mündet in den inneren Hohlraum des durch die beiden konzentrischen Mäntel 4
und ι gebildeten Generators. Das Ende 5 dieses Rohres ist derart umgebogen, daß es parallel zur Luftzuleitungsdüse 3 verläuft. Das
Rohr 5 wird in geeigneter Weise durch eine konische Dichtung und eine Mutter7 am Mantel
ι befestigt und ist an das Petroleumzuleitungsrohr k angesetzt. An dem gegenüberstehenden Ende ist der innere Mantel 4 durch
einen Boden 8 verschlossen. Der Verbrennungsraum steht durch den Stutzen 9, der
ebenfalls aus Platin bestehen kann, mit dem Einlaß des Motors in Verbindung. In gleicher
Höhe mit dem Einlaßstutzen 9 ist in der Wandung des Zylinders eine Öffnung 10 ange-'
bracht, in welche ein dem Rohr 5 analog gestaltetes Rohr einmündet, welches mit der
Dampfleitung w verbunden ist. Als Zündvorrichtung dient ein beiderseitig offenes Platinrohr
11, dessen beide Enden durch Dichtun- gen und Muttern 12 und 13 in den Wandungen
des Mantels 1 befestigt sind. Das den Kohlenwasserstoff zuleitende Rohr k ist bei m
als Spirale ausgebildet; diese befindet sich in derselben Höhe und in derselben Achse wie
das entsprechende Austrittsende des Zündrohres 11. Zum Anlassen des Motors wird
durch die Windungen m die Flamme eines Brenners derart geleitet, daß das Rohr 11 erhitzt
wird, und daß gleichzeitig der in dem Rohr 5 bzw. der Spirale m enthaltene Kohlenwasserstoff
(Petroleum) verdampft; hierauf wird der Hahn ζ geöffnet, so daß Druckluft
aus dem Behälter f in die Verbrennungskammer d eintritt. Das durch die Düsen 3 und 6
gebildete Gebläse entzündet sich, und von diesem Augenblick an bewirkt lediglich die Gebläseflamme
die Verdampfung des Petroleums. Zur Erleichterung der Montierung besteht das Futter 4 aus mehreren Teilen; lediglich der
äußere Mantel 1 muß vollkommen dicht abschließen und muß genügend widerstandsfähig
sein, dagegen brauchen die Fugen des Futters nicht absolut dicht zu schließen.
Aus der Fig. 1 gehen auch die ungefähren Größenverhältnisse und die Lage der Verbrennungskammer
mit Rücksicht auf den Arbeitszylinder hervor.
Claims (2)
1. Gleichdruckmotor, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennung der Verbrennungsgase
in einem unmittelbar vor dem Verteilungsorgan des Arbeitszylinders angeordneten Behälter und unter
selbsttätiger Regelung durch die Zuströmung der Druckluft und des Brennstoffes infolge der beim Abströmen der verbrannten
Gase in den Arbeitszylinder eintretenden Druckänderungen stattfindet.
2. Eine Regelung für den Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Luftdruck durch einen Regulator verändert wird, welcher auf die Zuströmung aus einem Druckbehälter in die Verbrennungskammer
wirkt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE204821C true DE204821C (de) |
Family
ID=467118
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT204821D Active DE204821C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE204821C (de) |
-
0
- DE DENDAT204821D patent/DE204821C/de active Active
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