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Elektrischer Mehrmotorenantrieb für Filzmaschinen Die Erfindung betrifft
einen Filzmaschinenantrieb, bei dem die einzelnen Arbeitsgänge, nämlich das Schichten
des zu verfilzenden Materials durch die Vorschubeinrichtung, das Rütteln für den
Verfilzungsprozeß und das Heben und Senken der Druckplatte durch einzelne Motoren
ausgeführt werden.
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Die Erfindung besteht darin, daß sich die einzelnen Motoren, der Vorschub-,
der Verstell-und der Rüttelmotor, gegenseitig, z. B. über Nockenschalter,Endschalter,
Schaltuhren, in der Reihenfolge steuern, daß nach dem Schichten der Verstellmotor
auf Senken, nach dem Senken der Dnickplatte der Rüttelmotor auf Rütteln., nach dem
Rütteln der Verstellmotor auf Heben und nach dem Heben der Vorschubmotor wieder
auf Schichten selbsttätig geschaltet wird. Die Motoren schalten sich. immer in der
gleichen Reihenfolge weiter, wobei der Arbeitsprozeß mit jedem beliebigen Motor
begonnen werden kann, unabhängig davon, an welcher Stelle der Arbeitsprozeß unterbrochen
wurde. Dabei kann nach Beendigung der, durch eine Schaltuhr einstellbaren Arbeitszeit
des Rüttelmotors der Verstellmotor über einen Hilfskontakt des zugehörigen Einschaltschützes
und über Umkehrrelais eingeschaltet werden. Nach beendetem Heben und Senken wird
der Verstellmotor jeweils durch Erdschalter, nach beendetem Füllen durch Nockenschalter
gegebenenfalls mit Verzögerung gesteuert.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus den. Abbildungen zu entnehmen.
In der Abb: i ist ein Prinzipschaltbild für den Filzmaschinenmehrmotorenantrieb
und in der Abb. 2 die Arbeitsfolge der einzelnen Motoren schematisch dargestellt.
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In der Abb: i ist der Rührwerk- oder Rüttelmotor mit x, der Verstellmotor
mit 2, der Vorschubmotor mit 3 bezeichnet. Alle Motoren werden über einen Hauptschalter
4 von dem Netz 5 gespeist, an das der Rührwerksmotor i durch das Schütz 50, der
Verstellmotor 2 durch das Schütz 6o und das Schütz 7o und der VorschubmOtOr 3 durch
das Schütz 8o angeschlossen sind. Der Rührwerksmotor i und der Vorschubmotor 3 können
nur in einer Drehrichtung laufen, während der Verstellmotor 2 durch das Schütz 6o
in Richtung »Heben« und durch das Scliütz 7o in entgegengesetzter Richtung »Senken«
eingeschaltet wird. Das Schütz 50 ist mit den Abhängigkeitskontakten 51,
52 und 53, das Schütz 6o mit den Abhängigkeitskontakten 61, 62 und 63, das Schütz
7o mit den Abhängigkeitskontakten 7T, 72 und 73, das Schütz 8o mit den Abhängigkeitskontakten
81 und 82 versehen. Zum Einschalten der einzelnen Antriebe dienen Druckknöpfe 54,
64, 74 und 84, welche den einzelnen Motoren bzw. Schützen zugeordnet sind und welche
die Kontakte 55 bis 58, 65 bis 68, 75 bis 78, 85 und 86 haben. Zum Ausschalten dienen
in Reihe angeordnete Druckknöpfe io, von welchen beliebig viele an beliebigen Stellen
der Maschine verteilt sein können. Im Schaltbild sind z. B. vier Druckknöpfe gezeichnet.
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Als besondere Schaltausrüstung ist dem Rü4rwerkantrieb
eine
Schaltuhr go mit der Spule gi und den Schaltern 92 und 93 zugeordnet, von
welchen der Schalter gz im Ruhezustand geschlossen und der Schalter 93 geöffnet
ist. Erhält die Schaltuhr go einen durch die Spule gi fließenden Stromimpuls, so
wird das Laufwerk der Schaltuhr aufgezogen, der Schalter 93 geschlossen und
der Schalter 92 geöffnet.
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Dem Verstellmotor 2 sind zwei Endschalter ioo und zog zugeordnet,
von welchen der obere ioo, die Hubbewegung begrenzend, aus den Kontakten 2o und
2= und der untere, die Senkbewegung begrenzend, aus den Kontakten 22 und
23 besteht.
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Dem Vorschubmotor 3 ist eine besondere Hilfseinrichtung zugeordnet.
Diese besteht aus einer von dem Vorschubmotor 3 angetriebenen Nockenscheibe 3o,
die beim Vorübergang des Nockens den Kontakt 31 schließt, der seinerseits die Erregerspule
32 eines Hilfsrelais 33 beeinflußt. Das Hilfsrelais hat zwei Kontakte 34 und 35,
von welchen der Kontakt 35 ein Selbsthaltekontakt ist. Außerdem gehört zu der Zusatzeinrichtung
des Vorschubmotors 3 ein Verzögerungsschütz 36 mit der vom Kontakt 34 des Hilfsrelais
33 gesteuerten Erregerspule 37 und mit dem im Erregerstromkreis des Schützes 7o
liegenden Kontakt 38.
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Die gesamte Steuereinrichtung, d. h. sämtliche bisher beschriebenen
Schützen und Druckknöpfe erhalten ihre Spannung über ein Hilfsrelais 6 mit dem Kontakt
7 und dem Selbsthaltekontakt B.
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Die Schaltung arbeitet so, daß die Maschine von jeder beliebigen Stelle
aus durch Drücken eines der Knöpfe 54, 64, 74, 84 eingeschaltet werden kann. Wird
z. B. der Knopf 54 gedrückt, so läuft der Rührwerksmotor i beim Drücken auf den
Knopf 64, der Verstellmotor 2 auf »Heben« an. Beim Drücken des Knopfes 74 läuft
der Versteilmotor auf »Senken«, beim Drücken des Knopfes 84 der Vorschubmotor 3
an. Ist durch Drücken eines dieser Knöpfe die Maschine angelassen, so schaltet sie
sich selbsttätig in der in Abb. 2 wiedergegebenen Reihenfolge fort, bis die Maschine
durch das Betätigen eines Haltdruckknopfes io stillgesetzt wird.
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Um an einer beliebigen Stelle des Arbeitsvorganges mit der Erklärung
der Schaltungsweise anzufangen, sei angenommen, daß durch Drücken des Knopfes 64
der Verstellmotor 2 als erster auf »Heben« eingeschaltet werden soll. Durch Drücken
des Knopfes 64 werden die Kontakte 66 und 68 geschlossen; der Kontakt 65 wird dagegen
geöffnet. Der Kontakt 65 öffnet den Erregerstromkreis für die Schaltuhr go, so daß
diese nicht den Rührwerksmotor i anlassen kann. Der Kontakt 68 schaltet das Hilfsrelais
6 ein, das beim Loslassen des Knopfes 64 durch den Selbsthaltekontakt 8 eingeschaltet
bleibt und daher nicht abfällt. Durch den Kontakt 66 wird die Erregerspule des Schützes
6o an Spannung gelegt. Das Schütz springt an und der Verstellmotor 2 läuft an. Beim
Anspringen des Schützes 6o öffnen sich die Kontakte 61 und 62 und der Selbsthaltekontakt
63 schließt sich. Der Kontakt 61 öffnet den Steuerstromkreis für den Rührwerksmotor
i und der Kontakt 62 den für das Senkschütz 7o, so daß hierdurch ein Anlassen des
Rührwerksmotors i oder des Verstellmotors 2 in Richtung »Senken« verhindert ist.
Der Selbsthaltekontakt 63 liegt parallel zu dem Kontakt 66, so daß nach Loslassen
des Druckknopfes 64 das Schütz 6o »Heben<< eingeschaltet bleibt. Sobald der
Verstellmotor 2 die Druckplatte der Filzmaschine bis an die höchstzulässige Grenze
gehoben hat, wird durch das Berühren des Endkontaktes ioo durch die Druckplatte
ioi der Kontakt 20 unterbrochen, der in dem Erregerstromkreis des Schützes 6o liegt.
Der Erregerstromkreis für das Schütz 6o wird aber noch nicht unterbrochen, weil
der Selbsthaltekontakt 63 noch eingeschaltet ist. Das Schütz 6o fällt erst ab, wenn
der Kontakt 21 geschlossen wird. Der Kontakt 21 liegt im Erregerstromkreis der Erregerspule
des Vorschubschützes 8o. Das Vorschubschütz 8o spricht beim Schließen des Kontaktes
21 an und öffnet dabei seinen im Steuerstromkreis des Rührwerkmotors i liegenden
Kontakt 81 und den im Steuerstromkreis des Verstellmotors 2 liegenden Kontakt 82,
womit ein Einschalten des Rührwerkmotors i unmöglich gemacht ist und der Verstellmotor
2 stillgesetzt wird.
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Der nun in Betrieb befindliche Vorschubmotor 3 treibt über eine nicht
dargestellte Zahnradübersetzung die Nockenscheibe 3o an. Das regelbare Übersetzungsverhältnis
des Getriebes ist so eingestellt, daß die Nockenscheibe während der gewünschten
Vorschubdauer eine ganze Umdrehung ausführt. Die Nockenscheibe schließt bei Beendigung
des Vorschubes den Kontakt 31, so daß das Hilfsrelais 32 anspricht und über seinen
Kontakt 34 das Verzögerungsrelais 36 an Spannung legt. Dieses Verzögerungsrelais
36 schließt nach einer Zeit, welche bis zu sechs Sekunden einstellbar ist, und während
der das Hilfsrelais 32 über seinen Selbsthaltekontakt 35 unter Spannung eingeschaltet
bleibt, den Stromkreis für die Erregerspule des Schützes 70, durch welches der Verstellmotor
2 auf »Senken« geschaltet wird. Nachdem das Verzögerungsrelais angesprochen hat,
springt das Schütz 7o an. Gleichzeitig fällt durch Öffnen des Kontaktes 71, welcher
den Erregerstromkreis der Erregerspule des Schützes 8o unterbricht, das Schütz 8o
ab und schaltet den Vorschubmotor 3 aus. Der Verstellmotor 2 läuft in Richtung »Senken<<
und bewegt die Druckplatte abwärts. Sobald die Druckplatte ioi den Knopf io2 berührt,
öffnet sich der Kontakt 23, welcher in den Stromkreis der Erregerspule des Schützes
70. eingeschaltet
ist; wodurch das Schütz 7o abfällt. Gleichzeitig
wird der Kontakt 22 geschlossen. Dieser liegt parallel zu dem Kontakt 56 des Druckknopfes
54. Dadurch wird die Schaltuhr go eingeschaltet, d. h. die Spule 9i erhält Strom,
zieht die Schaltuhr go auf und öffnet nachher den Kontakt 92, wodurch die Spule
gi wieder stromlos wird. Gleichzeitig schließt der im Erregerstromkreis des Schützes
5o liegende Kontakt 93. Das Schütz 50 springt an und schaltet den
Rührwerkmotor i ein. Gleichzeitig werden die Kontakte 51 bis 53 und dadurch die
Steuerstromkreise für den Vorschubmotor 3 und den Verstelhnotor 2 geöffnet. Dadurch
wird ein Anlassen dieser Motoren unmöglich gemacht.
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Sobald die Schaltuhr 9o abgelaufen ist, öffnet der Kontakt
93 und unterbricht damit den Erregerstromkreis des Rührschützes 5o. Dieses
fällt ab und schaltet durch Schließen des Abhängigkontaktes 53 den Verstellmotor
2 ein. Der Kontakt 53 liegt parallel zu dem Kontakt 66 an dem Einschaltdruckknopf
64. Das Arbeitsspiel kann dann wieder von neuem beginnen.
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Soll beispielsweise der Arbeitsprozeß mit dem Schichten des Pelzes
begonnen werden, so wird durch Bedienung des Druckknopfes 84 der Kontakt 85 geöffnet
und der Kontakt 86 geschlossen. Der Kontakt 85 liegt im Erregerstromkreis der Schaltuhr
go, so daß die Schaltuhr spannungslos bleibt, während durch den Kontakt 86 das Hilfsrelais
6 Spannung bekommt. Dieses spricht an und schaltet den Verstellmotor zunächst auf
»Heben«. Hierdurch wird erreicht, daß, bevor der Vorschubmotor überhaupt anlaufen
kann, in jedem Falle selbsttätig geprüft wird, ob der Verstellmotor 2 die Platte
bis in die oberste Stellung gebracht hat. Erst nachdem das geschehen ist, wird auf
dem ollen beschriebenen Wege der Vorschubmotor 3 eingeschaltet; das Arbeitsspiel
beginnt bei dem Vorschubmotor 3 und läuft in der oben beschriebenen Weise fort.
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In der gleichen Weise kann durch Drücken des Knopfes 54 die Maschine
auch bei dem Arbeitsprozeß des Rührens eingeschaltet werden, worauf dann der gesamte
Arbeitsprozeß ebenfalls in der oben beschriebenen Art weiterläuft.
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Erfindungsgemäß können ferner die einzelnen Druckknopfschalter für
das Einleiten der Arbeitsvorgänge gegeneinander so verriegelt sein, daß sie nur
in der dem Arbeitsprozeß entsprechenden Reihenfolge betätigt werden können; wobei
aber die gegenseitige Verriegelung von Hand im Bedarfsfalle gelöst werden kann.
Eine solche Verriegelung kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, daß man
die vier Druckknopfschalter im Kreis und über ihnen eine Lochscheibe mit einem einzigen
stets nur einen einzigen Druckknopf freigebenden Loch anordnet. Die Lochscheibe
kann in Abhängigkeit von dem Ablauf des Arbeitsprozesses ruckweise gedreht werden,
so daß das Loch stets über demjenigen Druckknopfschalter steht, der zu dem gerade
laufenden Arbeitsprozeß gehört. Mit Beendigung des Arbeitsprozesses springt die
Scheibe dann um eine Teilung weiter. Infolgedessen ist dann der in der Aufeinanderfolge
der Arbeitsprozesse nächste Druckknopfschalter für die Betätigung frei. Die Lochscheibe
stehe z. B. über dem Druckknopf »Heben«. Nachdem dieser Arbeitsprozeß durch Drücken
des Knopfes eingeleitet und abgelaufen ist, wird dann gleichzeitig mit dem Ausschalten
des Verstellmotors und beim selbsttätigen Einschalten des Vorschubmotors die Lochscheibe
"von dem Druckknopfschalter »Heben« auf den Druckknopfschalter »Vorschub« selbsttätig
ruckartig weitergeschaltet. Wird der Arbeitsprozeß hier unterbrochen, so kann beim
Einschalten nur der Knopf »Vorschub« wieder gedrückt werden, und das Bedienungspersonal
ist vor Schaden bewahrt, der etwa dadurch entstehen könnte, daß versehentlich der
Knopf »Senken«.gedrückt und beim Niedergang der Druckplatte vielleicht eine Hand
des Arbeiters eingequetscht werden könnte.
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Um bei Störung jedoch auch außerhalb der durch den Arbeitsprozeß festgelegten
Reihenfolge schalten zu können, kann die Scheibe abnehmbar sein, so daß in Ausnahmefällen
nach Abnahme der Scheibe die Maschine, wie oben beschrieben, auch mit jedem beliebigen
Arbeitsprozeß, unabhängig davon, an welcher Stelle der Arbeitsprozeß der Maschine
angehalten wurde, eingeschaltet werden kann.
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Die Erfindung ist außer für Wechsel- oder Drehstromantriebe auch für
Gleichstromantriebe verwendbar. Da der Rührwerk- und der Vorschubmotor etwa gleiche
Leistungen haben, kann für beide Motoren gemäß der Erfindung bei Gleichstrom der
gleiche Selbstanlasser verwendet und jeweils auf den anzulassenden Motor selbsttätig
geschaltet werden.