-
Rührwerk mit von außen auswechselbaren Rührzähnen für mechanische
Sulfat-Muffel-oder -Flammöfen Die Auswechslung von Rührzähnen für mechanische Sulfatöfen
von der Type des Mannheimer Ofens mit konkaver Sohle machte bis jetzt in der Praxis
große Schwierigkeiten. Die Rührwerke, die fest an dem Königstuhl des Ofens befestigt
sind, tragen festgeschraubte Arme, an denen die einzeinen Rührhaken befestigt sind.
Die konkave Form der Sohle oder des Bodens des Ofens bedingt, daß die einzelnen
Rührzähne verschiedene Längen haben müssen, weil 'die Rührarme selbst horizontal
liegen, die Rührhaken sich aber der Form der Sohle anpassen müssen. Dies hatte zur-Folge,
daß die Ofen nach der vorgenannten Type, wenn es sich darum handelte, die Rührhaken
auszuwechseln, jeweils stillgelegt wurden und erkalten mußten. Das bedeutete eine
Betriebsunterbrechung von 8 bis to Tagen, womit ein erheblicher Produktionsausfall
verbunden war. Dieser Betriebsstillstand wiederholte sich in i Jahre so oft, wie
die Haken ausgewechselt werden mußten. Ein derartiger, oft wiederholter Betriebsstillstand
bleibt jedoch nicht ohne Einfluß auf die Haltbarkeit der Öfen und bedingt eine vorzeitige
Zerstörung der Muffel oder der Sohle in den Flammöfen, die mit der Zusammenziehung
und Ausdehnung der Materialien, ,wenn es sich um Schamottematerial handelte, zusammenhing.
-
Man hat versucht, einen glatten ltiihrarm in den Ofen einzusetzen
und auf diesen die Rührzähne von außen aufzuschieben. In solchem Falle konnte man
jedoch jeweils nur Zähne von der Länge des kürzesten Zahnes in den Ofen einbringen,
ünd infolgedessen wurde das Material in dem Ofen nur auf einer Horizontalen durchgerührt,
während der tiefe Teil, der der konkaven Form entsprach, nicht durchgerührt wurde.
-
Das gleiche gilt auch für die bekannten Rührarme von uniunder Querschnittsform,,
deren Rührzähne mit Köpfen versehen sind, ,welche entsprechende unrunde Ösen aufweisen,
so daß sie sich nicht drehen können.
-
Die bekannten -Rührhaken waren gewöhnlich aus Gußeisen oder einem
anderen säurebeständigen Eisenmaterial angefertigt. Sie unterlagen mehr oder weniger
der schnellen Abnutzung, und man hatte infolgedessen vorgeschlagen, die Rührhaken
mit Auflagen aus säure- oder feuerfester Schamotte oder Carborunduin zu versehen.
Auch diese Verbesserung brachte keine endgültige Lösung, weil die Haken, die der
Widerstandsfähigkeit halber aus einem Eisenmaterial bestehen mußten, sich trotzdem
abnutzten, während die Schutzplatten weniger abgenutzt waren.
-
Es erhellt hieraus, daß auch durch diese Verbesserung wohl die Anzahl
der Stillstände vermindert, jedoch nicht restlos behoben war.
-
Es wurde nun gefunden, daß man Rührzähne von beliebiger Länge bei
konkaven Muffel- oder Etagenböden ohne Stillstand oder Erkaltenlassen des Ofens
leicht von außen auf die Rührarme aufbringen kann, ,wenn der Rührarm einen unrunden,
vorzugsweise vier- oder vieleckigen Querschnitt aufweist, auf den die Rührhalten
mittels Ösen aufgeschoben werden, welche so groß ausgebildet sind, daß sich die
Ösen der Haken
zwecks Auswechslung um den Arm kreisförmig drehen
lassen, in der Arbeitsstellung jedoch durch ebenfalls von außen einsetzbare, den
freien Querschnittsraum der Ösen ausfiillende Futtertücke an einer Drehung geliiildert
-,verden.
-
Aus Gründen der 1Iaterialerspariiis ist es hierbei vorteilhaft, wenn
erfindungsgemäß der Rührarm sich in Absätzen verjüngt und die obere Kante sämtlicher
Absätze eine gerade Linie bildet. Besonders einfach gestaltet sich der Aufbau des
Rührwerks, wenn erfindungsgemäß die Haken durch Zwischenhülsen voneinander in Abstand
gehalten -%verden, die laschenförmige Ansätze haben, welche sich als Futterstücke
in den freien Ouerschnittsraum zwischen Öse und Arm einschieben.
-
Die neue-Ausbildung und Anordnung der Rührzähne nebst Zwischenhülsen
gestattet es, beide Teile vollständig aus feuer- und säurebeständigem keramischem
Material herzustellen, so daß die Lebensdauer des Rührwerkes wesentlich erhöht wird.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausbildungsformen veranschaulicht.
In Fig. i ist ein horizontaler Rührarm aufgezeichnet, der einen viereckigen Querschnitt
aufweist. Ein zugehöriger Rührbaken (Fig. 2) mit Öse, die in der Grundform der viereckigen
Form entspricht, ist in seiner Oise so gewählt, daß er um den Rührarm frei bewegt
werden kann. Die Bewegung ist in Fig.3 veranschaulicht. Die Abstände zwischen den
einzelnen Rührarmen weiden durch aufschiebbare Zwischenhülsen (Fig. .4 und 5), die
dem Querschnitt des Armes'entsprechen, eingehalten. Diese Zwischenhülsen sind finit
Ansätzen versehen, die dein -freien Querschnitt zwischen Öse und Rührarm entsprechen
und die futterartig in die Ösen eingeschoben werden. Dadurch wird der Haken in seiner
Lage fixiert und leann so die Rührarbeit des Ofens vollbringen. In Fig.6, und 8
ist ein Rührarm in verschiedenen Ansichten abgebildet, der sich in- drei Absätzen
nach außen hin verjüngt, wobei die Oberkante e sämtlicher Absätze eine gerade Linie
bildet. a sind die Haken größten Querschnitts, b die Haken des mittleren Querschnitts
und c die Haken des kleinsten öuerschnitts am Rührarm. Die Zwischenhülsen, die als
Links- und Rechtshülsen ausgebildet sind, sind finit d bezeichnet. Fig. 6a stellt
eine Stirnansicht des Rührarmes gemäß Fig.6 dar und zeigt vor allein die Ausfüllung
des Zwischenraumes zwischen Öse und Rührarm durch das schraffiert gezeichnete Futterstück.
Während man sich früher, wie oben beschrieben, bei den alten Haken nur durch Plattenauflagen
gegen die vorzeitige Abnutzung der Rührzähne schützen konnte, wurde nun gefunden,
daß nian die Halsen bei dieser Anordnung vollständig aus einem säurebeständigen
lIaterial, wie Schamotte oder Carborundum, machen. kann.
-
Ein weiterer -Torteil der neuen Anordnung ist der, daß durch die Ösen
der Haken und der Hülsen das gesamte Rührwerk mit einem säurebeständigen -Material
geschützt ist und somit die gesamten Eisenteile des Rührwerks gegen den Säure- und
Feuerangriff unempfindlich gemacht sind. Die Fig. 6 bis 8 lassen dies klar erkennen.
-
Die vollständige Ummantelung des Rührwerks hat sich insbesondere sehr
vorteilhaft bei Flammöfen erwiesen, wo die Feuergase unmittelbar mit dem Rührwerk
in Verbindung kommen können. .