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Vorrichtung zur Entfernung von Ruß, Kohlenstaub und Flugasche aus
den Feuerzügen und insbesondere aus dem Gassammelrohr von Gasgeneratoranlagen Die
Verwendung der aus Holz, Torf und Steinkohle in den Gasgeneratoren gewonnenen Generatorgase
für größere Ofenanlagen stößt auf Schwierigkeiten, weil die Feuerzüge von den Generatoren
bis zum Eintritt in die Ofenkanäle nach dem Umsteuerschieber durch Ruß, Flugasche
und Kohlenstaub sehr rasch verstopft werden, besonders bei mechanischen Generatoren
mit starkem Druckzug. Bei der Vergasung von Steinkohle ist diese Schwierigkeit nicht
nur für die gewöhnliche, sondern auch für hochwertige, z. B. abgesiebte Gaskohle
mit mechanischer Vermischung derselben unvermeidlich.
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Das Sammelrohr, welches mit dem Gasgenerator unmittelbar verbunden
ist, wird selbst bei den günstig liegenden Verhältnissen gewöhnlich derart verstopft,
daß man die Reinigung desselben monatlich oder wöchentlich bewirken muß.
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Die Entfernung des Rußes, d. h. die Reinigung des Sammelrohres und
sonstiger Feuerzüge, verursacht immer eine Störung des Betriebes, und zwar wird
Abschaltung der betreffenden Öfen von den Generatoren, Öffnung der Gasabdichtungsstellen
in sämtlichen zugänglichen Stellen der Feuerzüge und Entfernung des Rußes auf verschiedenste
Art - durch Ausbrennen, Dampfausblasen, Herausscharren durch Handschauen u. dgl.
- erforderlich. Hierdurch werden bedeutende Störungen des Betriebes der Öfen nötig;
man braucht sehr viel Zeit und die Arbeiten sind unhygienisch. Der dabei verbrennende
Ruß und der Kohlenstaub bedeuten ferner direkte Verluste an Brennstoff.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt, bei welcher
in der Längsrichtung des Feuerzuges ein bewegliches Fahrgestell mit einer Abscheidevorrichtung
für den sich an den Wandungen absetzenden Ruß, Kohlenstaub u. dgl. vorhanden ist.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß diese Abscheidevorrichtung aus zwei gegeneinander
zugekehrten Kegelstümpfen mit schräg verlaufenden Grundkanten besteht, wobei die
senkrechte Stoßebene dieser zwei Kegel mit Öffnungen für den freien Durchgang der
Heizgase versehen ist und beiderseits derselben geneigte Jalousiestreifen zum Zurückwerfen
des Rußes angeordnet sind.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
dargestellt, und zwar zeigt
Abb. i das Sammelrohr einer Anlage mit
vier Generatoren teilweise im Schnitt; Abb. 2 zeigt den Grundriß, und Abb.3, 4 und
5 zeigen den Querschnitt, Längsschnitt und Grundriß des Sammelrohres im Schnitt
mit der darin angeordneten Rußkratzvorrichtung.
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Die Rußkratzvorrichtung bildet ein Fahrgestell, bestehend aus einem
Rahmen i und zwei'denselben-tragenden Achsen mit Rädern 2, welche an den am Boden
des Sammelrohres K angeordneten Führungsschienen 3 laufen. Der Rahmen i besitzt
beiderseits je zwei geneigte Arme 4, welche bei der Bewegung des Fahrgestells in
beiden Richtungen die Führungsschienen von dem Ruß, Staub und Teerbildungen reinigen.
An dem Fahrgestell ist die eigentliche, den Gegenstand der Erfindung bildende Kratzvorrichtung
befestigt, welche als zwei Kegelstümpfe 5 mit schräg angeordneten Grundkanten ausgebildet
ist. Die senkrechte Stoßfläche 6 dieser beiden Kegelstümpfe ist mit Lochungen und
mit beiderseits angeordneten Jalousiestreifen 7 versehen. Die Lochungen bewirken
den freien Durchgang der Gase während der Reinigungsarbeit, indem der jeweilige
abgekratzte Ruß durch die geneigten Jalousiestreifen zurückgeworfen wird. Zwischen
den Rändern der Kegelstümpfe 5 und dem inneren Umfang des Sammelrohres ist ein kleiner
Spielraum freigelassen, welcher das ungehinderte Passieren der Vorrichtung längs
des Kollektors ermöglicht. Das Fahrgestell ist beiderseits mit starken Haken 8 versehen,
an welchen die Enden des durch die Stirnwände des Kollektors durchgehenden Stahldrahtseiles
g befestigt sind. Dieses Seil geht um drei Rollen io und eine Trommel ii, welche
mit Handkurbeln zur Drehung derselben versehen sein kann.
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Durch die Drehung der Trommel ii kann die Vorrichtung von der einen
Stirnwand des Kollektors bis zur andern hin und zurück verschoben werden.
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Die Staubfangvorrichtungen i2 sind, wie üblich, über die ganze Länge
des Kollektors verteilt, nehmen den durch die Vorrichtung abgesonderten und vorgeschobenen
Ruß und Staub auf und sind in bekannter Weise mit durch Gegengewichte angedrückten
Schlußventilen versehen. Die Staubfangvorrichtungen sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel
an den beiden Enden des Kollektors und zwischen je zwei äußersten Generatoranschlußfeuerzügen
angeordnet. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Durch einfache Drehung
der Trommelkurbel bzw. der Trommel ii von Hand oder durch irgendeinen mechanischen
Antrieb zieht das Drahtseil 3 das Fahrgestell z, 2 und bringt es allmählich aus
der ausgezogen dargestellten Lage I in die gestrichelt dargestellte Lage II der
Abb. i. Bei dieser Bewegung wird der gesamte Ruß, Staub und Flugasche, welche sich
an der Innenwandung des Kollektors abgesetzt haben, von derselben abgetrennt und
vorgeschoben und fällt in die Fangvorrichtungen 12 hinunter. Der Rest wird bis zum
mittleren Rußabscheider 13 gebracht und fällt dort in seine Fangvorrichtung 18 hinunter.
Durch Öffnen der Ventile der Vorrichtungen 12, 18 wird der dort angesammelte Ruß
in den unter denselben bewegten Transportwagen ausgeschüttet. Der ganze Vorgang
geschieht während des Betriebes, indem die Heizgase durch die Öffnungen 'der mittleren
Wand 6 -der Vorrichtung ohne besonderen Widerstand durchdringen. Ähnliche Vorrichtungen
können auch in andern der häufigeren- Verstopfung ausgesetzten Feuerzügen vorgesehen
sein.