DE419558C

DE419558C - Verfahren zum Betriebe von Staubabscheidern

Info

Publication number: DE419558C
Application number: DEM75588D
Authority: DE
Original assignee: Metallbank und Metallurgische Gesellschaft AG
Current assignee: Metallbank und Metallurgische Gesellschaft AG
Priority date: 1921-10-23
Filing date: 1921-10-23
Publication date: 1925-10-03

Description

Verfahren zum Betriebe von Staubabscheidern.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Betriebe von Staubabscheidern, die aus einer Filterwand aus längsseitig ineinandergreifenden Rohrsegmenten bestehen.
Gemäß der Erfindung werden die Rohrsegmente in an sich bei Filterwänden bekannter Weise quer durch den Gasstrom bewegt und beim oder nach Verlassen des Gasstroms in Richtung ihrer Längsachse mit Flüssigkeit durchspült und dadurch wirksam von den Staubansätzen befreit.
Wenn die Rohrsegmentwand als ein umlaufendes Band ausgebildet wird, das mindestens an der einen Umkehrstelle in ein Flüssigkeitsbad taucht, so wird der Erfindung gemäß zur Aufnahme des Bades eine Spülrinne vorgesehen, die in ihrer Längsrichtung von der Flüssigkeit durchflossen wird derart, daß auch die eintauchenden Rohrsegmente längsweise durchspült werden. Diese Spülrinne kanii sich dabei auf mehrere nebeneinanderliegende Gaskanäle mit darin umlaufenden Rohrsegmentwänden verteilen.
Vorteilhaft wird bei der Ausführung der Rohrsegmente von einer Ausbildung Gebrauch gemacht, die bei Füllkörpern für Reaktionstürme 0. dgl. bekannt ist und darin besteht, daß die Längsöffnung jedes Rohrsegments von der Mantelfläche des Rohres weniger als die Hälfte wegnimmt. In diesem Falle bleiben vor der senkrechten Rohrmittelebene mulden- oder rinnenartige Mantelvorsprünge stehen, die zur Aufnahme von aus der Spülrinne geschöpfter Flüssigkeit dienen, so daß die aus dem Gasstrom ausgeschiedenen Staubteilchen in diese mit Flüssigkeit angefüllten Mulden fallen und mit dieser zusammen leicht durch das in der Rohrlängsrichtung erfolgende Ausspülen entfernt werden können. Staubabscheider aus metallischen Füllkörpern sind zwar bekannt, doch ist es neu, durch Anwendung der für Füllkörper an sich bekannten Querschnittsform für den Zusammenbau der umlaufenden Rohrsegmentwand die Wirkung der Durchspülung zu ergänzen und zu befördern dadurch, daß während des Umlaufs Spülflüssigkeit aufgenommen wird und die Tnnenflächen der Rohrsegmente berieselt werden.
Die Erfindung ist für staubhaltige Gase aller Art bestimmt und hat besondere Bedeutung für die Abscheidung der Staubteilchen aus den Abgasen der Trockenöfen für Rohbraunkohlen bei Brikettieranlagen.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform im senkrechten Schnitt beispielsweise veranschaulicht.
Das in dem Kanal I in der Pfeilrichtung a strömende Gas trifft auf mehrere hintereinandergeschaltete Filterwände, die aus längsseitig ineinandergreifenden Rohrsegmenten 2 zusammengesetzt sind. Diese Rohr segmentwände bilden in der Pfeilrichtung b umlaufende, also quer durch das Gas bewegte Bänder. Der Antrieb der an den Stirnflächen der Rohrsegmente entsprechend zusammengehaltenen Bänder erfolgt z. B. durch Kettenräder 3. Der Gaskanal 1 ist an den Umkehrstellen der umlaufenden Rohrsegmentwand mit den Erweiterungen4, 5 versehen, die haubenartig die Umkehrstellen abdecken. Die Kanalerweiterung 5 bildet eine Rinne zur Aufnahme und Durchleitung einer Spülflüssigkeit, in die das Rohrsegmentband beim oder nach Verlassen des Gasstroms eintaucht derart, daß die Rohrsegmente in Richtung ihrer Längsachse durchspült werden.
Die Längsöffnung 6 jedes Rohrsegments läßt von der Mantelfläche des Rohres, wie bei Füllkörpern für Reaktionstürme 0. dgl. bekannt, mehr als die Hälfte stehen. Infolgedessen ragen vor der senkrechten Mittelebene des Rohres Mantelteile 7, 7', 8, 8' über diese Mittelebene hinaus und bilden Mulden oder Rinnen, die aus dem Inhalt der Spülrinne 5 Flüssigkeit schöpfen können derart, daß die Mulden 8, 8' beim Aufwärtsbewegen des Bandes Flüssigkeit mitnehmen. Bei der Bens-egungsumkehr des Bandes unter der Haube 4 fließt diese mitgenommene Flüssigkeit bei den innen liegenden Rohrsegmenten von der Mulde 8' an der Rohrinnenfläche entlang nach der Mulde 7', während der Inhalt der Mulde 8 der äußeren Rohrsegmente sich in die inneren Rohrsegmente ergießt. Bei der Wiederabwärtsbewegung des Rohrsegmentbandes wird ein Teil des Inhalts der inneren Rohrsegmente wieder an die äußeren Rohrsegmente abgegeben, nur daß in diesem Falle die Mulden 7 bzw. 7' als Flüssigkeitsträger dienen. Auf diese Weise wird neben der achsialen Durchspülung der Rohrsegmente in der Rinne 5 auch außerhalb der letzteren eine wirksame Abspülung der Rohrinnenllächen erzielt und ein Festsetzen der Staubteilchen an diesen verhindert.
Der Raum zwischen den beiden Strängen der Rohrsegmentwand kann für die Anordnung von Spritzrohren g ausgenutzt werden die entweder die eine oder beide der benachharten Rohrsegmentwände besprühen oder ben es eIn.
Aus der Zeichnung ergibt sich ohne weiteres, daß die Schwebestoffe, die sich beim Hindurchleiten des staubbeladenen Gases durch die zwischen den Rohrsegmenten verbleibenden Zwischenräume an den Rohrinnenflächen abscheiden, von der in den Mulden 7, 8 bzw. 7', 8' befindlichen Spülflüssigkeit aufgenommen und in der Spülrinne 5 hinweggeschwemmt werden. Dabei kann sich die Spülrinne 5 über mehrere nebeneinanderliegende Gaskanäle erstrecken und so als gemeinsame Sammelrinne dienen.
PATF,NT-ANSPRÜCIE: I. Verfahren zum Betriebe von Staubabscheidern, die aus einer Filterwand mit längsseitig ineinandergreifenden Rohrsegmenten bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrsegmente in an sich bei Filterwänden bekannter Art quer durch den Gasstrom bewegt und beim oder nach Verlassen des Gasstromes in Richtung ihrer Längsachse mit Flüssigkeit durchspült werden.

Claims

2. Staubabscheider für das Verfahren nach Anspruch I, bei dem die Filterwand umläuft und an der einen Umkehrstelle in ein Flüssigkeitsbad taucht, dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssigkeitsbad als Spülrinne ausgebildet ist, die zusammen mit den eintauchenden Rohrsegmenten von der Flüssigkeit in der Längsrichtung durchströmt werden kann.

3. Staubabscheider nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülrinne sich über mehrere nebeneinanderliegende Gaskanäle mit darin umlaufenden Rohrsegmentwänden erstreckt.

4. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrsegmente unter Benutzung einer für Fitllkörper an sich bekannten Querschnittsform, bei der die Längsöffnung (6) jedes Segments (2) unter Belassung von Mulden (7, 7', 8, 8') von der Mantelfläche des Rohres weniger als die Hälfte wegnimmt, beim Umlauf der Rohrsegmentwand als Schöpfbehälter dienen.